Chronik Bergbahn Scheffau

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HIGHLIGHTS Scheffau

Vor 50 Jahren wurde die Schilift Scheffau GmbH gegründet. Vor 40 Jahren gab die Bergbahn Scheffau Ges.m.b.H. & Co. KG den Anstoß zum weiteren Aufschwung des Schigebietes.


Super Seilbahnen

Johann und Christine Haselsberger Leitung der Bergbahn Scheffau

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Zum Geleit

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ie Schilift Scheffau GmbH, Keimzelle des Skigebietes Scheffau, feiert ihr 50jähriges Bestehen. Dieses Unternehmen gab vor 40 Jahren auch den Anstoß zur Gründung der Bergbahn Scheffau am Wilden Kaiser Ges.m.b.H. & Co. KG, die heute alle Seilbahnen des Skigebietes Scheffau betreibt und für sich in Anspruch nimmt, zu den wichtigsten Impulsgebern für die Gründung und Weiterentwicklung der „SkiWelt Wilder Kaiser Brixental“ zu zählen. Es gilt weiterhin, was schon vor einem Vierteljahrhundert in der Festschrift zum 25jährigen Bestandsjubiläum

der Schilifte Scheffau gesagt und geschrieben wurde: „All das war und ist nur möglich, weil alle Beteiligten ihr Bestes gegeben haben und nach wie vor geben. Wir möchten deshalb allen Mitarbeitern für ihre guten Leistungen, welche weit über den normalen Dienst hinausgegangen sind, danken. Den Grundbesitzern danken wir für ihre verständnisvolle Zusammenarbeit. Den Ämtern, Behörden, Banken und Anteilseignern sei für ihre wohlwollende Haltung gedankt. Gleichzeitig möchten wir die Bitte aussprechen, es auch in Zukunft so zu halten.“

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Lange Tourismustradition Früher Wunsch nach Seilbahnen

Scheffau war bereits nach dem Ersten Weltkrieg ein bekanntes Bergsteigerdorf. Diese Tradition wurde in den folgenden Jahrzehnten gepflegt und ausgebaut.

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unächst konzentrierte man sich auf den Sommertourismus, doch schon in den 1920er-Jahren trug man sich ernsthaft mit dem Gedanken, den Skitourismus zu fördern. Aber die Weltwirtschaftskrise, die 1000-Mark-Sperre der deutschen Reichsregierung, wonach deutsche Staatsbürger beim Grenzübertritt nach Österreich eine Gebühr von 1.000 Reichsmark zahlen mussten, und schließlich der Zweite Weltkrieg verhinderten die Verwirklichung dieser Ideen. Aufwärtstrend in den 1950ern In den 1950er-Jahren erholte sich die Region von den wirtschaftlichen Schäden des Weltkrieges. Der Sommerfremdenverkehr kam wieder in Schwung und brachte Geld ins Land: Immerhin verbuchte man damals schon 133.000 Nächtigungen in den Sommermonaten. Der Wintertourismus war im Gegensatz dazu nicht nennenswert. Da lebte neuerlich die Idee auf, durch einen Schlepplift den Skisport zu beleben. Die Finanzierung erfolgte durch die Bürger von Scheffau Allerdings war klar, dass wegen der besseren Schneelage ein Skilift sinnvoller Weise auf den dem Dorf gegenüber liegenden Nordhängen gebaut werden müsste. Deswegen fürchteten die meisten Wirtsleute, dass sie mit den Skifahrern kein Geschäft machen würden.

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Es war also alles andere als einfach, für den Skiliftbau ausreichend Geldgeber zu finden. Doch die Befürworter – allen voran Bürgermeister Hans Lindner (er betrieb einen der seinerzeit drei Lebensmittelläden in Scheffau) und die späteren Geschäftsführer, Michael Werlberger (Betreiber einer Fremdenpension) sowie der Sägewerksbesitzer Michael Widschwendter – gaben nicht auf. Sie begannen damit, eine Finanzierung auf die Beine zu stellen, wobei die notwendigen Gelder aus der unmittelbaren Region aufgebracht werden sollten. 66 Anteilseigner Anfangs ließen sich nur die Wirte Peter Feger vom Gasthof Wilder Kaiser sowie Maria Treichl vom Gasthof Alpenblick vom Nutzen einer solchen Investition überzeugen; sie stellten 50.000 bzw. 30.000 Schilling zur Verfügung. Zu guter Letzt brachten 66 Scheffauer Bürger 451.000 Schilling auf, für viele Opfer und Wagnis gleichermaßen. Nun hatte man genug Geld, um einen von der Firma Sollerer aus Hopfgarten gebauten Schlepplift zu kaufen. Dieser Lift war ursprünglich für ein anderes Skigebiet gebaut, aber nicht ausgeliefert worden und günstig zu haben.


Ein guter Ruf ist Goldes Wert Die Gründung der Schilifte Scheffau

1962 kam es zur Gründung der „Schilift Scheffau am Wilden Kaiser GmbH“.

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ie – ehrenamtliche, also unbezahlte – Geschäftsleitung nahmen Bürgermeister Hans Lindner, Michael Werlberger und Michael Widschwendter wahr. Sogleich machte man sich an den Bau des Siegelsberglifts.

Hans Lindner

Michael Widschwendter

Michael Werlberger

Johann Treichl

Gerhard Told

Johann Haselsberger

Das Glück der Schneesicherheit 1964, ausgerechnet als die Olympischen Winterspiele in Innsbruck stattfanden, gab es in ganz Tirol wenig Schnee – mit Ausnahme des Gebietes zwischen Jochberger Ache und Brixental. Die Berge sind dort für Tiroler Verhältnisse nicht besonders hoch – der Gipfel der Hohen Salve, dem höchsten Berg der Region, liegt 1.829 m über dem Meer –, aber die Gegend ist schneereich, sehr sonnig und die runden Flanken der Kitzbüheler Schieferalpen eignen sich hervorragend für Skipisten aller Schwierigkeitsgrade. Jedenfalls gab es im übrigen Tiroler Unterland so wenig Schnee, dass sogar aus dem nahe gelegenen, damals schon weltbekannten Kitzbühel die Skilehrer mit ihren Schülern anreisten. – Das sprach sich herum. Scheffau hatte eine zweite Saison. Der steinige Weg zum Brandstadl-Lift Als logische Folge der positiven Entwicklung erkannte man die Notwendigkeit der Erschließung des Brandstadls, eines Hochplateaus in

1.650 m Seehöhe. Der Brandstadl war Zielpunkt für Ski- und Wandertouren, und er war – und ist nach wie vor – das Kerngebiet des Skigebiets Scheffau. Doch um sich nicht finanziell zu überheben, zögerten Hans Lindner und Michael Werlberger und dachten allenfalls an einen schrittweisen Ausbau. Den unteren Bereich der Flanke des Brandstadls sollte – so die ursprünglichen Überlegungen – in einer ersten Phase ein Schlepplift erschließen. Als nächste Etappe zog man den Bau eines weiteren Schlepplifts bis zum „Rotn“ – einem tiefer gelegenen Gipfel – in Erwägung. Doch es kam zu keiner Entscheidung. Erst als im Jahr 1970 die Geschäftsführer Lindner und Werlberger wegen Arbeitsüberlastung in ihren Betrieben bzw. anderen politischen Funktionen ihre Ämter an junge Kräfte, nämlich an Johann Treichl (Gastwirt vom „Alpenblick“) und Johann Haselsberger (Junior-Chef im elterlichen Taxi- und Fuhrwerksunternehmen und Obmann des Fremdenverkehrsvereins) übergaben, wurde es mit den Plänen zur Realisierung der neuen Liftverbindung ernst 1. Vorher mussten jedoch noch große Hindernisse überwunden werden. Hans Lindner wurde in den Tiroler Landtag berufen. Das Amt eines Bürgermeisters von Scheffau behielt er. Johann Treichl legte anlässlich seiner Pensionierung 1994 die Geschäftsführung zurück. Seine Funktionen übernahm Gerhard Told, Leiter der Skischule und des Tourismusverbandes Scheffau.

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Bürokratische Hürden

Bereits die Eintragung des Namens „Bergbahn Scheffau“ ins Handelsregister (heute „Firmenbuch“) brachte Probleme.

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n der Handelskammer sträubte man sich zunächst, das noch kleine Unternehmen als „Bahn“ zu bezeichnen; „Lift“ wäre angemessener, meinte man. – Doch dann wäre die Verwechslungsgefahr mit dem Mutterunternehmen, den Schiliften Scheffau, zu groß gewesen. So einigte man sich schließlich doch auf „Bergbahn Scheffau“. Die nächste Hürde war die Seilbahnbehörde in Innsbruck. Dort glaubte man nicht an einen wirtschaftlich erfolgreichen Betrieb und wollte die Gründung verhindern, weil in der Nachbargemeinde Ellmau eine Standseilbahn geplant wurde. Die Bergstation dieser Bahn war auf dem 1.573 m hohen Hartkaiser vorgesehen, nur durch einen sanften Sattel von der Brandstadlbahn-Bergstation 2 (1.650 m) getrennt. Die Konkurrenz wäre zu groß und die beiden Bahnen würden einander wirtschaftlich ruinieren, befürchtete man. Ein weiteres Problem war, dass die Brandstadlbahn auf dem Gebiet von vier Gemeinden (Söll, Ellmau, Brixen und Scheffau) errichtet werden sollte. Dementsprechend schwierig gestalteten sich die Verhandlungen mit den Grundbesitzern, mehreren Agrargemeinschaften und Bauern. Vor allem aber erwiesen sich zwei negative Gutachten – eines, des angesehenen WirtschaftsfördeSie ging letztlich 1972, im selben Winter wie der Brandstadllift, in Betrieb.

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rungsinstitutes in Wien über Erfolgsaussichten und Wirtschaftlichkeit, ein anderes, das des „Pistenpapstes“ Prof. Friedl Wolfgang (Leiter der Abteilung Sport beim Amt der Tiroler Landesregierung) über die Machbarkeit von Pisten für den Massenschilauf (er sah in der Steilheit des Gipfelhanges große Probleme) – als höchst hinderlich. Denn ohne positive Bescheide von diesen Institutionen waren die Richtlinien zur Vergabe der für den Ausbau des Fremdenverkehrs vorgesehenen ERP-Kredite nicht erfüllt. Daraufhin wurde umgeplant: Der steile Gipfelhang sollte umfahren werden, und zudem überlegte man Möglichkeiten des weiteren Ausbaues des Gipfelbereiches auf dem Brandstadl, dem Eiberg und dem Zinsberg. Nun gab Prof. Friedl eine positive Stellungnahme ab. Das war 1970. Operative Schlagkraft durch eine neue Liftgesellschaft Aufgrund der bisherigen Erfahrungen hatte sich die Einsicht durchgesetzt, dass für die Realisierung des Projekts „Brandstadlbahn“ und eventueller weiterer Seilbahn-Projekte eine eigene, flexiblere Gesellschaft hilfreich wäre. Die mit diesem Problem befassten Fachleute, der Rechtsanwalt Dr. Kurt Zambra und der Steuerfachmann Jakob Obholzer, stellten schließlich fest, die wirtschaftlich günstigste Gesellschaftsform sei eine Ges.m.b.H. & Co.KG.


Die Gründung der Bergbahn Scheffau

Am 6.12.1971 wurde die „Bergbahn Scheffau Ges.m.b.H. & Co. KG“ gegründet.

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en Aufsichtsrat bildeten Ernst Erhart, Wirt auf der Gruttenhütte, Hans Treichl, Michael Widschwendter und der Postbeamte Hans Feger; zum Geschäftsführer wurde Johann Haselsberger bestellt. Johann Haselsberger schien allen der geeignete Mann für diese Aufgabe zu sein: Er war jung, entscheidungsfreudig, hatte bereits Erfahrung in der Führung eines Unternehmens, und er hatte sich obendrein als Obmann des Fremdenverkehrsverbandes Scheffau (von 1969 bis 1977) für diese Aufgabe empfohlen. Noch aber mangelte es an Geld. Als technische Lösung überlegte man eine Einseilumlaufbahn mit zwei Sektionen sowie drei Schlepplifte im Gipfelbereich. Dafür wären 46 Mio. Schilling an Baukosten angefallen. Die von heimischen Geldgebern aufgebrachten 8 Mio. waren viel zu wenig, denn es galt damals – und gilt bis heute – die Vorschrift, dass mindestens die Hälfte des Betrages aus Eigenmitteln aufgebracht werden müsse. Es war also eine Änderung des Projektes notwendig. Als Lösung kamen eine fixgeklemmte Doppelsesselbahn und zwei Schlepplifte in Betracht; dadurch ließen sich die geschätzten Kosten auf 33 Mio. Schilling senken. Das erschien machbar. Zuvor aber musste noch der Fehlbetrag ausgeglichen werden; es galt, weitere Geldgeber zu finden. Zu diesem Zweck schaltete man In-

serate in internationalen Zeitungen wie die Neue Zürcher Zeitung, die Frankfurter Allgemeine und die Herald Tribune. Der Ausflug in die internationale Finanzwelt (Interessenten meldeten sich aus England, Amerika, Neuseeland und dem Libanon) brachte neben dem benötigten Geld auch Sorgen durch die bedenkliche Arbeitsweise der Münchner Vermittlerfirma Interstock. Zu allem Überdruss wurde bekannt, dass die österreichische Bundesregierung als Reaktion auf den Einbruch der Wirtschaftskonjunktur im Gefolge der Ölverknappung Kreditrestriktionen verhängen und Beteiligungen von Ausländern unterbinden wolle. Glücklicherweise konnten noch vor Inkrafttreten dieser Bestimmungen 15,5 Mio. Schilling aufgebracht und nach Österreich transferiert werden. Damit war die vom Gesetzgeber für die Gewährung der Konzession zwingend geforderte Eigenkapitalhöhe von 50 Prozent der Baukosten für die Hauptseilbahn erreicht. Es gelang nun, ein zusätzliches Versicherungsdarlehen sowie einen ERP-Kredit zu bekommen. Für den ERP-Kredit musste die Gemeinde Scheffau die Haftung übernehmen, der Fremdenverkehrsverband übernahm die Rückhaftung. Endlich konnte man um die Baugenehmigung ansuchen.

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Das Herzstück: Die Erschließung des Brandstadls

Am 6. Juni 1972 erteilte das Bundesministerium für Verkehr die Genehmigung zum Bau der Sektionen I und II der Doppelsesselbahn auf den Brandstadl.

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ie gesamte Planung wurde dem Innsbrucker Zivilingenieur Dipl.-Ing. Pendl anvertraut, die Bauausführung der Niederndorfer Baufirma Sausgruber. Dieses Team leistete hervorragende Arbeit; der Kostenvoranschlag wurde um nur 0,23 Prozent überschritten. Damals waren Kostenüberschreitungen bei vergleichbaren Objekten von bis zu 150 Prozent keine Seltenheit; die Steigerung des Baukostenindex’ betrug 1972 nicht weniger als 14 %. Zusätzlich begann im September die Bergbahn Scheffau die Schlepplifte „Osthang“ und „Eiberg“ (zwei Bügellifte) zu bauen. Da das Geld knapp war, war man bestrebt, die Bauarbeiten so kostengünstig wie möglich durchzuführen. Die Schlägerung auf der Lifttrasse erfolgte durch Bauern aus dem Nachbarort Ellmau. Die Schlägerung für die Pisten führten die Seilbahn-Bediensteten, welche zum Teil Nebenerwerbsbauern und Handwerker waren, durch. Auch die Bauarbeiten für die beiden Schlepplifte sowie sämtliche Montagearbeiten – sowohl bei den Schleppliften als auch der Brandstadlbahn – erledigten die Scheffauer Seilbahner selbst und zeitgerecht, trotz des frühen Wintereinbruchs. – 1972 lag schon am 20. Oktober eine meterhohe Schneedecke! Am 12. Dezember um zwei Uhr früh war die technische Abnahme durch Prof. Erwin Wrbka, dem Leiter

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der seilbahntechnischen Abteilung der österreichischen Seilbahn-Aufsichtsbehörde im Verkehrsministerium, abgeschlossen und Verhandlungsleiter MR Dr. Horst Kühschelm vom österreichischen Bundesministerium für Verkehr unterfertigte die behördliche Betriebsbewilligung. Die offizielle Einweihung fand am 21. Jänner 1973 in Anwesenheit von Landeshauptmann Eduard Wallnöfer statt; die kirchliche Weihe nahm der Scheffauer Gemeindepfarrer, Geistlicher Rat Michael Siedler, vor. Nach dem Bau der Doppelsesselbahn in zwei Sektionen sowie des Eibergschleppliftes und des Osthangschleppliftes wurde 1973 der Aualmschlepplift gebaut. Er war der längste und, wie sich alsbald herausstellte, der beliebteste Schlepper im noch jungen Skigebiet. Und er war die wichtigste Nahtstelle für das später ins Leben gerufene Skigebiet „Großraum Wilder Kaiser Brixental“.


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eiter ging es Schlag auf Schlag, wobei man stets darauf bedacht war, dass ausreichend Eigenmittel zur Verfügung standen. 1975 wurden der Südschlepplift und der Weissachschlepplift errichtet. Nachdem die Wartezeiten bei den zwei Schleppern Eiberg und Ostlift gewaltige Ausmaße angenommen hatten, entschloss man sich 1980 diese beiden Lifte mit Parallelliften zu unterstützen. 1982 wurde der Muldenschlepplift errichtet. Er ermöglichte die Verbindung mit der Hohen Salve ohne Benützung des zumeist überlasteten Aualmliftes. Der Zustrom an Schifahrern schwoll rasant an, so dass die Zubringer-Doppelsesselbahn ScheffauBrandstadl den Ansturm der Gäste in der Hochsaison ohne empfindliche Wartezeiten nicht mehr bewältigen 1980: Eiberglift mal 2 (Bild oben) konnte. 1983 ermittelte man als beste Lösung eine durchgehende 4erGondelbahn; Kostenpunkt: 80 Mio. Schilling. Doch noch konnte man nicht weitermachen, weil die für die Gewährung einer Seilbahn-Konzession gesetzlich vorgeschriebenen Eigenmittel von 50 Prozent der Baukosten anfänglich nicht nachgewiesen werden konnten. Erst dank der Einbringung des Wertes des Grundstückes des jetzigen „Hotels Kaiser in Tirol“, welches damals bereits im Besitz der Bergbahn Scheffau war, war es möglich, den geforderten Eigenmittelnachweis zu erbringen.

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Komfort und Leistung Die 4er-Gondelbahn auf den Brandstadl

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ndlich war es so weit. 1984 konnte der Doppelsessellift auf den Brandstadl durch eine kuppelbare 4er-Einseilumlaufbahn ergänzt werden; sie war damals die leistungsstärkste Bahn dieses Typs und ist bis heute in Betrieb.

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n den Folgejahren kam es laufend zu Bahnerneuerungen, wobei bei allen Wirtschaftlichkeitsüberlegungen größte Aufmerksamkeit auf technische Modernität und Komfort für die Seilbahnbenützer gelegt wurde.

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o wurden 1987 und 1988 die Bügel-Schlepplifte Hochalmlift und Ostlift gebaut, 1988 die 4er-Sessellifte Aualmbahn (kuppelbar) und Osthangbahn (fixgeklemmt); weitere 4er-Sessellifte waren die Eibergbahn I und II (Baujahr 1992) und die Muldenbahn (1998), welche Schlepplifte ersetzten. Die neuen Eibergbahnen waren eine Weltneuheit: Diese Sesselbahnen wurden mittels jeweils einer Stütze mit gemeinsamem Querhaupt ausgeführt.

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it der Südhangbahn folgte 1999 die erste 6er-Sesselbahn, die zweite 6er-Sesselbahn war die Kummereralmbahn im Jahr 2005; sie ersetzte den Weissachschlepplift. Diese beiden Bahnen sind komfortable Kuppelbahnen.

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Noch schneller, noch bequemer, noch sicherer 8er-Gondeln und 8er-Sessel

2002

entstand anstelle der Brandstadl-Sesselbahn Baujahr 1984 die neue Brandstadl8er-Gondelbahn mit einer Mittelstation als weitere Zubringerbahn. Anfänglich war man für kurze Zeit der Meinung, dass eine Funitel (2-Seil-Umlaufbahn) errichtet werden sollte. Nach genauer Überlegung aber stellte sich heraus, dass die sinnvollste Lösung die Errichtung einer 8er-Einseilumlaufbahn auf der bestehenden Sessellifttrasse sei. Nachdem die Schilift Scheffau GmbH durch Gewinnausschüttung der Bergbahn Scheffau, welche all die Jahre hindurch angespart worden waren, finanzstark war, übernahm sie die Haftung für die ausstehenden Eigenmittel, mit der Verpflichtung, diese erforderlichenfalls als Eigenmittel einzubringen. Diese Lösung wurde vom Bundesministerium für Verkehr anerkannt; somit konnte der gesetzliche geforderte Eigenmittelnachweis erbracht werden. Gleichzeitig baute man bei der Talstation ein Parkdeck, einen großzügigen Kassenbereich, eine Skiservice-Station und eine Après-Ski-Bar.

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2010

wurde die 8er-Sesselbahn mit Wetterschutzhauben und Sitzheizung als Ersatz für den 4er-Sessellift Osthang errichtet; dessen Förderkapazität war zu gering gewesen, was lange Wartezeiten zur Folge hatte. Um das Einsteigen von Kindergruppen zu erleichtern, bekam die Talstation ein Hubpodest. Außerdem wurde der Lift so ausgestattet, dass während der Fahrt die Bügel nicht geöffnet werden können.

2011

übernahm die Bergbahn Scheffau den Schlepplift Hochfeld in der Gemeinde Schwoich. Bereits Jahre zuvor hatte sich der Schwoicher Bürgermeister bei der Bergbahn wegen einer Zusammenarbeit erkundigt. Diese machte das von einer Beschneiungsanlage abhängig, welche schließlich die Gemeinde finanzierte und noch im selben Jahr gemeinsam mit Mitarbeitern und dem Know-how der Bergbahn installierte. Zusätzlich brachte man einen Übungslift aus Scheffau nach Schwoich. Dessen Benützung ist für Kinder kostenlos, was dem Grundgedanken des Projekts entspricht: Allen Kindern soll das Skifahren ermöglicht werden.

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Die Kunst der maschinellen Schneeerzeugung

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nde der 1980er-Jahre kam es zu einer grundsätzlichen Änderung der Marketingstrategie. Hatte man bisher damit geworben, Scheffau sei so schneesicher, dass man auf eine maschinelle Beschneiung verzichten könne, zwang die allmähliche Änderung der Klimaverhältnisse zum Umdenken. Ausschlaggebend dafür waren letzen Endes die schneearmen Winter 1983/84 und 1989/90, die zu deutlichen Umsatzeinbrüchen führten. Im Jahr 1992 errichtete man bei der Jochstubn auf 1.635 m Seehöhe eine zentrale Beschneiungsanlage mit einem großen Teich (Fassungsvermögen 50.000 m3 dessen Volumen 2000 durch eine Erhöhung des Dammes auf 70.000 m3 vergrößert und 2008 auf 180.000 m3 ausgeweitet wurde). Gleichzeitig verdoppelte man das Leistungsvermögen der Pumpstation und errichtete einen Kühlturm; heute kann der überwiegende Teil der Pisten (175 ha) technisch beschneit werden. Noch im Winter 1992/93 wurden die Pisten Muldenlift, Aualmlift, Eiberglift, Osthang und Talabfahrt im oberen Bereich (ohne Südhang und Weissach) bis zur Mittelstation mit zehn eigenen Schneekanonen und einer Leihmaschine beschneit. 1996 erweiterte man die maschinelle Beschneiung bis zur Talabfahrt „Berg“. 2011 wurden 25 Schneekanonen – jede im Wert eines MittelklassePKW – angeschafft, 2012 verfügte die Bergbahn über 95 Schneekanonen (zwei in Schwoich) und 111 Schneelanzen (davon zehn in Schwoich), ferner zwei Speicherseen (Scheffau mit 180.000 m3, Schwoich 6.000 m3).

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Auch die Sommergäste lieben den Berg

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chon 2004 hatte man unmittelbar neben der Bergstation der Brandstadlbahn und des Bergrestaurants mit der Gestaltung der „KaiserWelt“ begonnen, die ein sehr spezielles Angebot für Kinder aber auch für Erwachsene bietet und seither ständig ausgestaltet wird: So gibt es dort einen großen Spielplatz mit naturnahen Spielgeräten, einen Waldspielplatz, eine Bastelstube aber auch einen gut bestückten Kräutergarten und den Zugang zu mehreren Rundwanderwegen. Dieses hochqualitative Sport- und Freizeitprogramm für die ganze Familie wurde mit dem Zertifikat „Ausgezeichnete österreichische Sommerbahnen“ gewürdigt, welches bisher nur 17 Tiroler Sommerbahnen erhielten.

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er Speicherteich beim Bergwirtshaus Jochstubn mit seinem glasklaren Wasser (in Trinkwasserqualität!) wurde zudem sehr bald zu einem Anziehungspunkt für Wanderer. Seit 2009 ist er ein besonders beliebtes Ausflugsziel für Familien, denn seither steht ein Kajütboot für Segeltörns im Hochgebirge zur Verfügung; eine für die meisten Urlauber ebenso unerwartete wie reizvolle Attraktion.

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Bergrestaurant Brandstadl Bewegte Vergangenheit

1978 Anlässlich der Bauverhandlung für die Brandstadl-Sesselbahn vom 6. Juni 1972 wurde bei der Bergstation eine Unterstandsmöglichkeit für die Fahrgäste sowie Toilettenanlagen vorgeschrieben.

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unächst versuchte man, einen der Kommanditisten oder Grundbesitzer als Bauherren und Betreiber des Restaurants zu finden. Als dies nicht gelang, erklärte sich Baumeister Sausgruber, der den Auftrag zum Bau der Bahn

erhalten hatte, bereit, dieses Projekt zu übernehmen. Wieder einmal war schnelle Entscheidungsfindung Trumpf Aber noch während des Bahnbaues, im August 1972, erklärte er, so viele Aufträge von Stammkunden zu haben, dass er nicht in der Lage sei, das Bergrestaurant zu errichten. Dieser Umstand verlangte vom Bergbahn-Management schnelles Handeln, und so wurde eilends ein Kellergeschoss mit Toiletten gebaut, auf welches eine Baracke gestellt wurde, in der sich ein Restaurant

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mit ca. 150 Sitzplätzen unterbringen ließ. (Diese Arbeiten führte übrigens die Firma Sausgruber durch; sie ließ die Bergbahn diesbezüglich nicht im Stich.) Als Geschäftsführer des Restaurants wurde Andreas Aschenwald bestellt, der zuvor Berghütten in Bayern bewirtschaftet hatte. Restaurant-Neubau nach 5 Jahren Als dieses Provisorium zu klein wurde, errichtete man 1977 ein neues Bergrestaurant, welches bis heute in Betrieb ist; es hat 300 Sitzplätze im Selbstbedienungsbereich, 50 Sitzplätze in einem Bedienungsrestau-


Scheffau HIGHLIGHTS 1962 – 2012

2012 rant sowie 350 Terrassenplätze. Zum Geschäftsführer wurde Michael Zott bestellt und damit gleichzeitig ein Generationenwechsel vollzogen. Die gewerberechtliche Geschäftsführung übernahm Johann Haselsberger; er musste zu diesem Zweck die Gastgewerbekonzessionsprüfung ablegen. In dieser Funktion löste ihn nach seiner Pensionierung im Jahr 2006 seine Tochter Christine Haselsberger ab. Bereits im Jahr 2000 wurde der On-Line-Restaurant-Bereich (die Gäste werden in einer Reihe an einer langen Theke entlanggeführt) zu ei-

nem Free-Flow-Restaurant (der Gast bewegt sich frei zwischen verschiedenen Theken und Vitrinen) umorganisiert. Diese Restaurant-Form erforderte mehr Platz. Um den Verlust an Sitzplätzen im bestehenden Gebäude auszugleichen, wurde ein Anbau am südöstlichen Teil des Gebäudes errichtet. Als Michael Zott per Ende September 2009 in den Ruhestand ging, entschied man sich für die Verpachtung des Restaurants. Seither ist Philipp Zangerl Pächter.

1962 Gründung Schilift Scheffau und Bau Siegelsberglift 1971 Gründung Bergbahn Scheffau 1972 Doppelsesselbahn Brandstadl I und II, Bergrestaurant (Baracke), Ostlift, Eiberglift 1973 Aualmlift 1975 Südlift, Weissachlift, Gebäude bei SesselbahnTalstation 1977 Bergrestaurant Brandstadl 1980 Ostlift II, Eiberglift II 1982 Muldenlift 1984 4-EUB Brandstadlbahn 1985 Elektronische Abrechnung 1987 Hochalmlift 1989 Aualmbahn, Osthangbahn, Ostlift neu 1992 Eibergbahn I + II Speicherteich und erster Teil der Beschneiungsanlage 1996 Talabfahrt-Beschneiung bis Berg 1998 Muldenbahn 1999 Südhangbahn Beschneiung der restlichen Talabfahrt Bau Kaiserland-Gebäude 2000 Umbau Bergrestaurant, Teichvolumens-Vergrößerung 2002 8-EUB Brandstadl Talstation und Parkdeck (Buffetumbau, Sternbar) 2004 Bau Spielreich „KaiserWelt“ (Spielplatz beim Bergrestaurant Brandstadl) 2005 Kummereralmbahn 2006 Kaiserladen Brandstadl, Schneeanlage Dorf (Loipe) 2008 Vergrößerung des Speicherteiches 2010 Osthangbahn mit Kindersicherung und Sitzheizung 2011 25 neue Schneekanonen, „Hochfeldlift“ Schwoich

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Skigroßraum durch Kartenverbund

Am 6.1.1973 beschlossen die Geschäftsführer Georg Winkler (Ellmau) und Johann Haselsberger (Scheffau) die Wochenkarten ihrer Gesellschaften gegenseitig gelten zu lassen.

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m Jahr darauf klinkte sich Brixen im Thale in diesen Kartenverbund ein. Diese Zusammenarbeit mit Verrechnung durch händisches Zählen dauerte zwei Wintersaisonen. 1975 schufen die Seilbahnunternehmen von Going, ElImau, Scheffau, Söll, Hopfgarten und Brixen im Thale durch eine gemeinsame Siebentageskarte den größten Skikartenverbund Österreichs, den damaligen „Skigroßraum Wilder Kaiser/ Brixental“ – den Vorläufer der heutigen „SkiWelt Wilder Kaiser Brixental“. Es wurde keine Verrechnung untereinander durchgeführt; jeder behielt seine Einnahmen für sich. Ab 1977 wurden für dieses Gebiet einheitliche Skipässe von der Punkte- bis zur Saisonkarte eingeführt. Seit 1985 sorgt ein elektronisches Kasse- und Lesesystem für eine exakte Abrechnung. Seither sind auch die Lifte von Westendorf in die SkiWelt integriert. Damit war es gelungen, einen Liftkartenverbund zu etablieren, der den Skifahrern ermöglichte, mit einer Karte 63 Lifte von sieben Liftgesellschaften im Großraum Wilder Kaiser-Brixental zu benützen. Das war zur damaligen Zeit in Österreich einzigartig.

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in nicht zu unterschätzendes Problem war das mangelnde Bettenangebot in Scheffau. Es fehlte an Dauergästen. Dieser Umstand machte sich besonders bei einem plötzlichen Wetterumschwung bemerkbar. Tagesgäste reagieren sehr rasch auf Schlechtwetter; sie disponieren kurzfristig um. Das machte sich 1981 besonders schmerzlich bemerkbar, als es an einigen Wochenenden kein gutes Schiwetter gab. Allein im Jänner verzeichnete Scheffau – verglichen mit Jänner 1980 – einen Einnahmerückgang von 3,4 Prozent. Nachbargemeinden mit hoher Bettenzahl wie Söll oder Ellmau wiesen im selben Zeitraum eine Steigerung von rund 20 Prozent aus! Nun wurde allen bewusst, wie unsymmetrisch die Auslastung der Lifte von Scheffau war: Die Zahl der Skifahrer übertraf an Wochenenden die während der Woche um ein Vielfaches. – Der Grund: Scheffau liegt nur eine Autostunde von München entfernt, und auch aus anderen großen deutschen Städten reisen viele Tagestouristen an. Um diese Asymmetrie zu mildern und gleichzeitig ein hochwertiges Bettenangebot zu schaffen, beschloss man den Bau eines Hotels. 1993 kam es zur Gründung einer Hotelgesellschaft, an der sich die Bergbahn Scheffau mit 74,23 Prozent beteiligte. Aber es bedurfte noch hartnäckiger Verhandlungen, ehe die Baugenehmigung erteilt wurde. Am 8. Dezember 1994 konnte das 140-Betten-4-Sterne-„Hotel Kaiser in Tirol“ eröffnet werden. Die Belegung dieses Betriebes ist seither sehr gut und trägt wesentlich zu einer besseren Auslastung der Lifte an Wochentagen bei.


Integration der Bergbahn Brixen im Thale

1995 kam es zur Eingliederung der Bergbahn Brixen in die Scheffauer Bergbahnen-Gruppe.

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ie 1970 gegründete Bergbahn Brixen GmbH, deren Herzstück die Sonnberglifte GmbH. & Co KG ist, hatte sich finanziell überhoben und musste gemäß der damaligen Gesetzeslage von der kreditgebenden Bank, der GiroCredit mit Sitz in Wien, übernommen werden. Die Bank wollte aber dieses Unternehmen auf Dauer nicht behalten und bot es zum Kauf an. Zuerst schien es, als ob ein Unternehmer aus dem Tiroler Zillertal die Gesellschaft kaufen würde, doch schließlich legte die Bergbahn Scheffau das bessere Angebot und bekam den Zuschlag für die Bergbahn Brixen. Die Bergbahn Scheffau ist seit 1995 mit 76,6 Prozent an der Bergbahn Brixen AG beteiligt. Nach der Umwandlung in eine AG und einem Zuschuss von 35 Mio. Schilling sowie der Übernahme großer Haftungen gelang es, diese Firma zu sanieren. 2011 erwarb die Schilift Scheffau GmbH zusätzlich von der Erste Bank Österreich (welche die GiroCredit 1997 übernommen hat) ein größeres Aktienpaket an der Bergbahn Brixen AG, sodass die Beteiligung der Skilift Scheffau mit 13,14 Prozent beträgt. Zusammen mit der Bergbahn halten die Scheffauer 89,7 Prozent des Aktienkapitals. Die Bank hatte 1995 die Übernahme der Bergbahn Brixen durch die Bergbahn Scheffau nicht nur an die Überweisung des Kaufbetrages geknüpft, sondern noch eine weite-

re Bedingung gestellt: Sie verlangte, dass Johann Haselsberger die Geschäftsführung übernehme. Unter dessen Leitung wurde noch im selben Jahr die Jochbahn, eine fixgeklemmte 4er-Sesselbahn, als Ersatz für den Schlepplift errichtet und die Schneeanlage ausgebaut. 1997 ersetzte die Bergbahn Brixen die beiden Schlepplifte auf die Kälbersalve durch eine kuppelbare 6er-Sesselbahn und installierte eine Beschneiungsanlage über den Südhang (Gipfelabfahrt Süd) der Hohen Salve. Damit wurde die direkte Verbindung der Skigebiete Hopfgarten und Söll mit Hochbrixen entscheidend verbessert. Nach dem Ersatz des Filzalmschleppliftes durch eine kuppelbare 6er-Sesselbahn im Jahre 2001 wurde 2008 die SkiWeltbahn auf die Choralpe nach Westendorf errichtet. Gleichzeitig wurde die Kandleralm-Abfahrt gebaut und mit einer Schneeanlage versehen. Dieses Projekt schuf eine direkte Verbindung mit dem Westendorfer Schigebiet und in weiterer Folge den Anschluss über die KiWest-Gondelbahn in das Skigebiet Kitzbühel. In den Jahren 2000 und 2012 erwarb die Bergbahn Brixen im Thale Geschäftsanteile an der Bergbahn Westendorf GmbH. Sie hält nun 18,4 Prozent des Aktienkapitals und kann zwei Personen in den fünfköpfigen Aufsichtsrat entsenden. Heute betreibt die Scheffauer Bergbahn 17 Lifte; die Bergbahn Brixen AG hat 14 Lifte; in der SkiWelt gibt es 91.

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Scheffau als Innovations-Vorbild

Die Bergbahn Scheffau versteht sich als Vorreiter in Sachen Seilbahn-Innovation.

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n den 1980er-Jahren waren Wetterschutzhauben selten und teuer. Deshalb überlegte Johann Haselsberger, wie man auf sie ohne erheblichen Komfortverlust verzichten könne. Er hatte festgestellt, dass für Sesselliftbenützer trockene Sitzflächen am wichtigsten sind. Daher ließ er 1988 aus einer Schneekanone von seinen Mitarbeitern ein Gebläse herstellen, welches in der Station den Schnee von den Sitzen blies. Die Vorrichtung ist bis heute in Betrieb.

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ennoch schuf man bereits im selben Jahr auch Wetterschutzhauben an. Der erste Lift mit Bubbles war die AualmBahn; sie ersetzte den 15 Jahre alten Schlepplift.

ie 4er-Gondelbahn auf den Brandstadl war 1984 mit einer Stundenkapazität von 1.700 Personen weltweit die leistungsstärkste.

ie welterste Doppel-4erSesselbahn ging 1992 in Scheffau in Betrieb; sie hatte eine bis dahin unerreichte Förderleistung von 4.800 Personen/ Stunde. Diese Bahn besteht genau genommen aus zwei autonomen Systemen mit eigenem Antrieb. Die Förderseile sind beiderseits der Stützen gespannt und mit fixgeklemmten Sesseln belegt. Die Idee für diese Konstruktion hatte Josef Feger.

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Die Seilbahn in Scheffau Ein wichtiger Arbeitgeber

Der Betrieb der Seilbahnen entwickelte sich auch zu einem wichtigen Arbeitgeber in der Gemeinde: Schon im ersten Winter beschäftigten die Scheffauer Seilbahnen 26 Personen, Mitte der 90er-Jahre waren es – nur im Winter-Liftbetrieb – 81 Mitarbeiter, zehn Jahre später 85, heute sind es über 100.

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azu kommt, dass die Bahnen ein wichtiger Impulsgeber für den gesamten Fremdenverkehr in der Region sind und die Voraussetzung für viele hundert Arbeitsplätze im Tourismus und den damit verbundenen Gewerbebetrieben schaffen. Von Anfang an war es gelungen, kompetente und engagierte Mitarbeiter in den Betrieb einzugliedern. Im April 1972, als der Startschuss zum Bau der Brandstadlbahn gegeben wurde, richtete die Bergbahn in Scheffau-Dorf, Haus Nr. 149, ihr erstes Büro ein . Dieses Büro hatte die bescheidenen Ausmaße von 3,5 m x 3,5 m. 1976 wurde schließlich direkt bei der Talstation der Doppelsesselbahn ein Gebäude errichtet, in welches auch das Büro in seiner jetzigen Form integriert wurde. Damit gehörten die beengten Platzverhältnisse der Vergangenheit an. Außerdem war hier bis 1984 die Rot-Kreuz-Stelle „Söllandl“ und ein Buffet untergebracht. Das Buffet ist heute noch in Betrieb.

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lles andere als einfach war auch die technische Führung der Bahnen. Zunächst war der Mechanikermeister Paul Wolf als verantwortlicher Betriebsleiter für die beiden Sessel-

bahn-Sektionen Brandstadl I und II sowie die drei Schlepplifte (Osthang, Eiberg und Siegelsberg) zuständig. Er übte seine Tätigkeit von September 1972 bis Juni 1973 aus. Betriebsleiter-Stellvertreter war Josef Feger, welcher seit Juli 1972 im Betrieb war. Im Juni 1973 legte Paul Wolf – er betrieb noch eine Kfz-Werkstatt mit einigen Angestellten – wegen Arbeitsüberlastung seinen Posten nieder. Daraufhin übernahm Josef Feger die Funktion des verantwortlichen Betriebsleiters. Er übte diese Tätigkeit bis zu seiner Pensionierung (30. Juni 2003) aus und entwickelte sich zu einem umsichtigen Seilbahnfachmann, welcher das Erscheinungsbild der von ihm betreuten Seilbahnen und Lifte maßgeblich prägte.

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en Aufgabenbereich des Betriebsleiter-Stellvertreters wollte Johann Haselsberger zusätzlich zu seinen Aufgaben als Geschäftsführer übernehmen; er legte auch die erforderlichen Prüfungen ab. Doch dann ergaben sich Komplikationen. Das Bundesministerium für Verkehr verweigerte seine Zustimmung mit der Begründung eines möglichen Interessenskonfliktes: Durch die Bestellung des Geschäftsführers zum Betriebsleiter-Stellvertreter, so die Begründung, sei die Beachtung sicherheitsrelevanter Bestimmungen möglicherweise nicht ausreichend gewährleistet. Daraufhin wurde Johann Hollrieder zum BetriebsleiterStellvertreter bestellt. 1975 kam aufgrund der wachsenden Zahl der Lifte mit Eduard Werlberger ein weiterer Betriebsleiter-Stellvertreter hinzu.

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Landschaftsschutz mit Fingerspitzengefühl

Bei der Bergbahn Scheffau fühlt man sich einer sinnvollen Umweltpolitik verpflichtet

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ie Bergbahn Scheffau ist auch hier Vorreiter: So setzt die Einführung von Solartankstellen für Tageskartenbesitzer, die mit E-Autos anreisen, eine Idee fort, welche bereits 2008 für den Antrieb des Zubringerschlepplifts und des Förderbandes für die SkiWelt-Bahn umgesetzt wurde.

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eit 2011 können Tageskartenbesitzer auch an zwei Stromtankstellen ihr Auto am Skitag gratis aufladen. Der Strom dazu wird von Photovoltaikanlagen erzeugt, die in die Fassaden der SkiWelt-Bahn-Talstation sowie der Bergstation der Brandstadlbahn integriert sind. Die Ökostromtankstellen befinden sich in Brixen unterhalb der SkiWelt-Bahn, in Scheffau im mittleren Parkdeck des Parkhauses bei der Brandstadlbahn. Der Gast erhält auf Wunsch beim Tageskarten-Kauf einen Code für die Aufladung.

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Rasante Aufwärtsentwicklung

Im ersten Betriebswinter übertraf der Umsatz von 5,6 Mio. Schilling alle Erwartungen. Die Voraussetzungen für eine baldige Erweiterung waren geschaffen.

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as belegt auch die Entwicklung der Bergfahrten: 1972 waren es knapp 1 Mio.; im Jahr 1982 waren es 4 Mio., 2012 beförderte die Bergbahn Scheffau 6,3 Mio. Passagiere. – Zählt man die Passagierzahlen der letzten 40 Jahre zusammen, ergibt das die stolze Summe von fast 185 Mio. Beförderungen Richtung Berg! 185 Mio. Passagiere von 1972 bis 2012

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nd auch die Investitionen summierten sich gewaltig, nämlich von umgerechnet 2,2 Mio. Euro auf 65 Mio. Euro bis heute. Die größten Investitionen stemmten die Bergbahnen in den Geschäftsjahren 1983/84 (6,5 Mio. Euro), 1987/88 sowie 1992/93 (je rund 3,5 Mio. Euro), 1991/92 (3 Mio. Euro), 1998/99 und 2009/10 (je 5,1 Mio. Euro).

66 Mio. Euro Gesamtinvestitionen 1972 – 2012

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Liftname

Typ

Bau

Abbruch

Siegelsberglift

Schlepper

1962

2002

Brandstadlbahn I und II

Doppelsesselbahn

1972

2002

Osthanglift I

Schlepper

1972

1988

Eiberglift I

Schlepper

1972

1991

Aualmlift

Schlepper

1973

1989

Südlift

Schlepper

1975

1998

Weissachlift

Schlepper

1975

2005

Osthanglift II

Schlepper

1980

1988

Eiberglift II

Schlepper

1980

1991

Muldenlift

Schlepper

1982

1998

Brandstadlbahn

4er-Gondelbahn

1984

Hochalmlift

Schlepper

1987

Aualmbahn

4er-Sesselbahn

1989

Osthangbahn

4er-Sesselbahn

1988

Ostlift

Schlepper

1988

Eibergbahn I und II

4er-Sesselbahn

1992

Muldenbahn

4er Sesselbahn

1998

Südhangbahn

6er-Sesselbahn

1999

Brandstadlbahn I und II

8er Gondelbahn

2002

Kummereralmbahn

6er-Sesselbahn

2005

Osthangbahn neu

8er-Sesselbahn

2010

2010

Zwei Gondelbahnen

Die Lifte und Seilbahnen von Scheffau

Vier 4er-Sesselbahnen Zwei 6er-Sesselbahnen Eine 8er-Sesselbahn Drei Schlepplifte Vier Übungslifte

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Große Kompetenz

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ng. Herbert Dür, als höchst umtriebiger Maschinenbauer in der Seilbahnbranche bekannt und über 25 Jahre bis Anfang der 2000er Jahre für Scheffau zuständiger Vertriebsleiter von Doppelmayr, nahm gerne Anregungen von Johann Haselsberger auf. Er ging auf viele seiner Ideen ein, und zwar nicht nur bei kompletten BahnKonzepten, sondern auch bei wichtigen Teilkomponenten wie Rollenbatterien, Stützen, Klemmen etc.

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ipl.-Vw. Dr. Helmut Lamprecht leitete in der Wirtschaftskammer Tirol von 1976 bis Ende 2008 die Sparte Transport und Verkehr, die Verkehrspolitische Abteilung sowie die Fachgruppe der Seilbahnen. Darüber hinaus war er – und ist teilweise nach wie vor – in zahlreichen nationalen und internationalen Organisationen der Seilbahnwirtschaft tätig. Die „SkiWelt Wilder Kaiser Brixental“ ist für ihn ein herausragendes Beispiel dafür, wie selbständige Seilbahnunternehmen durch vertrauensvolle Kooperation eines der bedeutendsten Skigebiete in den Alpen formen konnte. Dem Grand Seigneur der Seilbahnen Scheffau, Johann Haselsberger, streut er Rosen: Dank seiner Initiative und letztlich auch als vorausschauender Funktionär in der Handelskammer (heute Wirtschaftskammer) habe er die Bergbahn Scheffau zu einem modernen, wirtschaftlich stets gesunden Unternehmen gemacht und sich gleichzeitig um die Entwicklung der SkiWelt große Verdienste erworben.


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inisterialrat Dr. Horst Kühschelm leitete von 1993 bis 2009 den Seilbahnbereich im österreichischen Verkehrsministerium (heute: Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie) und war u.a. Präsident der internationalen Seilbahnorganisation O.I.T.A.F. (1999 – 2011). Er ist nach wie vor im Seilbahnwesen tätig. Scheffau sei von Anfang an für die Behörde eine Herausforderung gewesen, und zwar im positiven Sinne: Man habe sich bei aller Innovationsfreudigkeit stets an die gesetzlichen Vorschriften gehalten und um eine konstruktive Zusammenarbeit mit der Behörde bemüht. Nicht zuletzt deshalb verwundere es nicht, dass er mit dem langjährigen Geschäftsführer der Bergbahn Scheffau, Johann Haselsberger stets ein gutes Einvernehmen hatte. Die Bergbahn Scheffau empfi nde er als Motor der Entwicklung des seilbahngestützten Tourismus im Großraum Wilder Kaiser – Brixental – Kitzbühel.

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ommR Dipl.-Ing. Dr. Ingo Karl, Geschäftsführender Gesellschafter der Bergbahnen St. Johann in Tirol 1984 – 2009, Fachverbandsobmann (früher: Vorsteher) der Seilbahnen Österreichs in der Wirtschaftskammer 1990 – 2010, Präsident des internationalen Weltseilbahnverbandes F.I.A.N.E.T. seit 2005, sieht die Bergbahnen Scheffau als „Kern und Ausgangspunkt des grandiosen Skigebietes SkiWelt Wilder Kaiser Brixental.“ Man habe es verstanden, die naturgegebenen Ressourcen durch eine sehr amikale Kooperation der einzelnen Seilbahngesellschaften optimal zu nützen. Johann Haselsberger habe am Aufschwung der Bergbahnen Scheffau, der Bergbahn Brixen und der gesamten SkiWelt großen Anteil. Nicht zuletzt seiner gewinnenden Persönlichkeit, seinem unternehmerischen Weitblick und seiner Fähigkeit, Visionen zu verwirklichen, sei es zu verdanken, dass die einzelnen Seilbahnunternehmen der Region zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammengewachsen seien. Dr. Karl bezeichnet es als besondere Genugtuung, dass er Gelegenheit hatte, die Laudatio anlässlich der Verleihung des KommerzialratTitels an Johann Haselsberger zu halten.

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Johann Haselsberger Pionier und Motor

Hand bei der Auswahl seiner Lieferanten, wobei er insbesondere mit deren Technikern intensive Kontakte pflegte. Er war auch Impulsgeber und Motor für viele technische Innovationen, die heute im Seilbahnwesen selbstverständlich sind. Mehrere Anlagen der Bergbahn Scheffau waren entweder als Ganzes Weltneuheiten oder hatten richtungsgebende Elemente, die auf einer Initiative von Johann Haselsberger beruhen. Gleiches Geschick bewies er bei der Auswahl seiner Mitarbeiter, von denen viele jahrzehntelang dem Unternehmen treu blieben.

Johann Haselsberger, geboren am 31. Juli 1941, gilt als einer der wichtigsten Impulsgeber für die Schaffung der SkiWelt Wilder Kaiser Brixental, des mit 91 Seilbahnen und 279 Pistenkilometern größten Skigebietes Österreichs.

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ereits als junger Mann war Johann „Hans“ Haselsberger von der Notwendigkeit, die Wirtschaftskraft seiner Heimatgemeinde Scheffau durch den Ausbau des Wintertourismus’ zu stärken, überzeugt. Als die Idee zum Bau eines Schiliftes in den 1960ern konkrete Gestalt annahm, wollte er nicht nur als Befürworter, sondern auch als Geldgeber bei der Realisierung mithelfen. Ihm schwebte eine Beteiligung an der zu gründenden Skilift-Gesellschaft von 20.000 Schilling vor (was damals sehr viel Geld war), doch bekam er – zu seinem Missvergnügen – von der Mutter, die das elterliche Fuhrwerks- und Taxiunternehmen führte und in dem er mitarbeitete, „nur“ 7.000 Schilling. Aber er hatte von Mutter Aloisia viel Wichtigeres als Geld bekommen: Sie lehrte ihn durch ihr Beispiel das Zupacken. – Aloisia Haselsberger hatte nach dem Krieg, als der Vater noch in französischer Gefangenschaft war, das elterliche Fuhrwerksunternehmen wieder aufgebaut. Und das, obwohl kaum Geld da war, nachdem der ehemals neu gekaufte Lastwagen von der Wehrmacht requiriert worden war, und man keine angemessene Entschädigung erwarten durfte. Immerhin gaben die französischen Besatzer 1945 einen alten LKW heraus, der den Grundstock für den Neuanfang bildete. Das Unter-

nehmen verfügte alsbald über einen LKW, zwei Personenwagen-Taxis und einen VW-Bus.

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eine Seilbahnerkarriere begann Johann Haselsberger 1969 als ehrenamtlicher Tourismusverbandsobmann von Scheffau und Mit-Geschäftsführer der Schilift Scheffau GmbH. Weitere wichtige Meilenstein waren: • die Übernahme der Geschäftsführung der Bergbahn Scheffau Ges.m.b.H. & Co. KG, die er von ihrer Gründung bis heute inne hat* sowie • die Leitung der Bergbahn Brixen AG, deren mehrheitliche Übernahme durch die Bergbahn Scheffau von den seinerzeitigen Eigentümern an seine Person geknüpft worden war. (Vorstand 1995 – 2012; danach Aufsichtsrat) Ebenfalls in die Wiege gelegt wurde Johann Haselsberger sein technisches Verständnis, das sich alsbald berufsbedingt auf alles, was mit Seilbahnen unmittelbar oder auch indirekt zu tun hatte, fokussierte. Diesbezüglich hatte er eine gute

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ine tragende Rolle hatte Johann Haselsberger auch bei der Bildung des „Skigroßraum Wilder Kaiser“ und der „SkiWelt Wilder Kaiser Brixental“. Der Skigroßraum wurde in den 1970er Jahren als Skikartenverbund gegründet, der schließlich zu einer Gemeinschaft zwar miteinander konkurrierender, aber nichtsdestotrotz in Freundschaft verbundener Seilbahnunternehmen zusammenwuchs. Der SkiWelt gehören heute die Bergbahnen Brixen, Ellmau, Going, Hopfgarten, Scheffau, Söll und Westendorf an. Hans Haselsberger engagierte sich – man ist geneigt zu sagen: na-

* Am 1.8.2005 trat Johann Haselsberger als Bediensteter der Bergbahn Scheffau in den Ruhestand. Seine Aufgaben übernahm seine Tochter Christine Haselsberger; sie ist Geschäftsführerin. Hans Haselsberger steht aber weiterhin als 2. Geschäftsführer zur Verfügung.


türlich – auch im regionalen Vereinsund Wirtschaftsleben – etwa als Musiker, Bergretter, Rotkreuzmann und als Funktionär in der Wirtschaftskammer, wobei er besonders seine Tätigkeit als Vorsitzender des Umweltausschusses des Fachverbandes der Seilbahnen Österreichs in Wien zu erwähnen pflegt und jeder Klimawandel-Hysterie mit einleuchtenden Argumenten begegnet. Doch fühlt er sich seit jeher einer sinnvollen Umweltpolitik verpflichtet, und er setzt Zeichen, indem er sich um die möglichst harmonische Integration der Seilbahn-Architektur in die Landschaft, um Energieeffizienz im Seilbahnbetrieb und der gesamten damit zusammenhängenden Infrastruktur bemüht.

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ie verdienstvolle und zielstrebige Arbeit Hans Haselsbergers wurde durch zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen gewürdigt. So wurde beispielsweise die SkiWelt in den „Where to Ski & Snowboard Guide“ des National Liberal Club, London aufgenommen. 2002 erhielt er die Verdienstmedaille des Landes Tirol, im gleichen Jahr verlieh ihm der österreichische Bundespräsident Thomas Klestil den Berufstitel „Kommerzialrat“. Die Gemeinde Brixen im Thale ehrte ihn zu seinem 70sten Geburtstag mit dem Ehrenring.

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ohann Haselsberger hat auch mit über 70 noch große Visionen. Vor allem schwebt ihm ein enger Schulterschluss der SkiWelt mit dem Skigebiet Kitzbühel vor: Dann wäre die SkiWelt eines der drei größten Skigebiete Europas. Seite 33 • Highlights Schilift & Bergbahn Scheffau


Impressum: Medieninhaber und für den Inhalt verantwortlich: Bergbahn Scheffau Ges.m.b.H. & Co. KG, • Redaktion und Gestaltung: WIR Public Relations, Wolfgang Wagenleitner • Herausgeber, Eigentümer und Verleger: Bergbahn Scheffau, Schwarzach 2, A 6351 Scheffau.


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