RadMag 2-2024

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MRT der Prostata

Automatisierte Prozesse und verbesserte Diagnostik dank Künstlicher Intelligenz

KI bekommt IHE Profile

Dr. Marc Kämmerer über die Aktivitäten der AIGI

Anton S. Quinsten

Wie wird KI die Arbeit von MTRs verändern

Special

MRT-Systeme, Injektoren, Kontrastmittel und KI

Liebe Leserinnen und Leser,

in dieser Ausgabe geht es in erster Linie um die Kernspintomographie. Dabei stehen nicht nur die Modalitäten im Vordergrund, sondern auch das Drumherum: Injektoren, Kontrastmittel und natürlich KI.

Das Besondere an MRT und KI ist, dass hier zum einen Anwendungen für die Befundunterstützung und zum anderen Algorithmen für die Beschleunigung von Scans und die Bildverbesserung angeboten werden.

Ein gemeinsamer Vorteil von Anwendungen für die Beschleunigung von Scans und für die Bildverbesserung ist, dass beides direkt auf der Konsole passiert. Es bedarf also keiner Integration über eine Plattform und somit weiterer IT­Infrastruktur. Die Rechenprozesse finden on­premise oder in der Cloud statt.

Sehr interessant finde ich die neuen Kontrastmittel auf Gadopiclenolbasis, die bereits über eine EU­Zulassung verfügen und infolgedessen in Deutschland eingesetzt werden können. Ein weiterer Wirkstoff, der bald auf den Markt kommen könnte und ebenfalls das Potenzial hat, die Kontrastmittelmenge zu reduzieren, heißt Gadoquatrane.

Besonders beeindruckt hat mich auch das Interview mit Oliver Eidel, der es sich als Radiologe zur Aufgabe gemacht hat, Startups durch den Dschungel der Regularien zu begleiten. Als Kenner der KI­Szene ist er der Meinung, KI­Anwendungen sind nur von Vorteil, wenn ihr Einsatz einen erheblichen Vorteil mit sich bringt. Außerdem würde er darauf achten, dass weniger Investorenbeteiligung oftmals mehr ist und Unternehmen mit Radiologen an Bord mehr Vertrauen verdienen.

Aber auch Anton Quinsten, leitender MTR und Referent für Projektmanagement am Universitätsklinikum Essen, hat viel zu sagen, wenn es um den Einsatz von KI aus der Sicht von MTRs geht.

Ich hoffe, dass es mir insgesamt wieder gelungen ist, ein Magazin zusammenzustellen, das Sie über Neuheiten genauso informiert wie über Messen und Kongresse.

Herzlichst, Ihr

AUS DEN UNTERNEHMEN

6 Game Changer oder teure Spielerei?

Wo KI in der Prostatadiagnostik wirklich einen Unterschied machen kann.

24 Vom Portal ins PACS ohne Internet

Die ADR – Advanced Digital Research AG bietet mit der DMC.Connect App und DMC.WebSafe innovative Portallösungen

68 Alles aus einer Hand

Mesalvo GmbH bietet professionelle Lösungen, um Arbeitsabläufe in Krankenhäusern zu digitaliseren und zu vereinfachen

IM GESPRÄCH

12 KI bekommt IHE-Profile

Dr. Marc Kämmerer erläutert, weshalb standardisierte Schnittstellen für den Datenaustausch besonders wichtig sind

16 IT – Informieren und testen

OpenRegulatory bietet Qualitätsmanagementsoftware, die Startups hilft, sich im europäischen Regelwerk zurechtzufinden

20 KI mit System

Frank Barzen beschreibt im Gespräch mit Guido Gebhardt, wie KI bei Agfa in unterschiedlichen Modalitäten eingesetzt wird

26 Wie wird KI die Arbeit von MTRs verändern?

Anton S. Quinsten über den Einfluss von KI­Systemem auf den Tätigkeitsbereich von MTRs

BRANCHENTREFF

72 Das war die DMEA 2024

800 Aussteller und 18.600 Teilnehmende bestätigten die zentrale Bedeutung der digitalen Medizin für das Gesundheitssystem

76 Wer die Qual hat, hat die Wahl

Zukunft Teleradiologie beschäftigt sich mit der Frage, wie man die besten KI­Lösungen für die bildgebende Diagnostik findet

82 Röko 2024

Hochwertige Gesundheitsversorgung durch Zusammenarbeit und offenen Dialog

86 Next Generation Radiology – ECR 2024

Der ECR 2024 beschäftigte sich auch in diesem Jahr mit der Frage: Wie sieht die Zukunft aus und welche Rolle spielt KI darin

90 KI transformiert die Arzt-Patienten-Beziehung

Impressionen vom European Healthcare Media­Meet­Up der Microsoft Deutschland GmbH

transformiert die Arzt-Patienten-Beziehung
Alles aus einer Hand
Game Changer oder teure Spielerei?
KI mit System
Echtzeitherzbildgebung mit Sonic DL Cine
Neue Standards setzen
Kontrastmittel, Injektoren und KI
MRT-System für die Zahnmedizin
Wer die Qual hat, hat die Wahl

SPECIAL

MRT-SYSTEME, INJEKTOREN, KONTRASTMITTEL UND KI

30 Weniger ist mehr

Guido Gebhardt fasst die Trends und Entwicklungen im Bereich der Kernspintomographie zusammen

32 Halbe Dosis – voller Erfolg

34 Niederfeld-MRT zur Förderung der Nachhaltigkeit

Prof. Kai Vilanova im Gespräch mit Mélisande Rouger

36 Kontrastmittelinjektor Accutron MR3

Anspruchsvolle MRT­Untersuchungen einfach und stressfrei gestalten

38 Neue Standards setzen

MRT­Praxis in Potsdam setzt auf schnelle und leistungsstarke Technologie von Philips Healthcare

42 Erste Erfahrungsberichte aus der Praxis

Anwender bescheinigen neuem Kontrastmittel Elucirem Vielseitigkeit in der Anwendung sowie Effektivität und Sicherheit

44 Echtzeitherzbildgebung mit Sonic DL Cine KI­gestützte Innovationen für die Magnetresonanztomographie

52 Neuheiten 2024

Neues aus den verschiedenen Bereichen der Kernspintomographie

62 Einsatz von KI während der MRT-Untersuchung

KI im Umfeld der Magnetresonanztomographie entwickelt sich seit Jahren kontinuierlich und schnell weiter

64 MRT-System für die Zahnmedizin

Dentsply Sirona und Siemens Healthineers stellen ein zahnmedizinisches Magnetresonanztomographiesystem (ddMRI) vor

3 Editorial

94 Firmenübersicht

98 Vorschau / Impressum

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KI in der Prostatadiagnostik

Game Changer oder teure Spielerei?

Die Prostata-MRT hat sich als präzise Methode etabliert, um unnötige Biopsien zu vermeiden. Doch wie sinnvoll ist der Einsatz von KI? Studien zeigen, dass die Genauigkeit bei der Prostatabefundung stark von der Erfahrung der Radiologen abhängt. KI-Algorithmen könnten hier helfen, die Befundqualität zu verbessern und Arbeitsabläufe zu optimieren. Aber kann die Technologie die hohen Erwartungen erfüllen und ist sie auch ökonomisch sinnvoll?

Dieser Artikel beleuchtet, wo KI in der Prostatadiagnostik wirklich einen Unterschied machen kann.

Stand der Prostata-MRT heute

Durch die kontinuierliche und umfassende wissenschaftliche Evaluierung im letzten Jahrzehnt hat sich die bi­ und multiparametrische MRT­Untersuchung der Prostata inzwischen weitestgehend etabliert. Zu den größten Vorteilen zählt die hierdurch ermöglichte präzise Lokalisation von malignomsuspekten Herdbefunden. Diese werden standardisiert nach den PI­RADS 2.1­Richtlinien (Prostate Imaging Reporting and Data System) klassifiziert. Hierauf aufbauend wird bei der MRT­Untersuchung der

Prostata ein hoher negativer prädiktiver Wert erreicht und überflüssige Biopsien für den Patienten vermieden. Die Leitlinien ­ gerechte Befundung nach PI­RADS ist jedoch durchaus komplex und erfordert eine entsprechende Expertise. Hinzukommend muss der jeweilige Befunder viele manuelle, zeitintensive Schritte durchführen, wie z. B. die Berechnung des Prostatavolumens, der PSA­Dichte und vor allem die Anfertigung eines Prostata­Schemas, in welchem alle relevanten Herdbefunde eingezeichnet werden wollen.

Die PROBASE­Studie hat bereits letztes Jahr gezeigt, dass die digital­rektale Untersuchung für das Screening bei jüngeren Patienten ab 45 ungeeignet ist1. Nun ergänzt die Forschungsgruppe um Prof. Lars Schimmöller und Matthias Boschheidgen, dass das Prostata­MRT besonders bei 45 ­ bis 50 ­ Jährigen schwer zu interpretieren ist. Die aktuelle Studie zeigt, dass die Genauigkeit

der MRT bei der Erkennung von klinisch signifikantem Prostatakrebs (csPC) stark von der Erfahrung des Radiologen abhängt. Daher kommen die Experten aus Düsseldorf zu dem Schluss, dass eine doppelte Befundung sinnvoll sein kann 2. Es bleibt jedoch fraglich, ob die begrenzte Anzahl an Q2 ­zertifizierten Radiologen mit dem Anstieg der Fallzahlen Schritt halten kann.

Selektivverträge und KI weisen den Weg in die Zukunft

Selbst wenn insgesamt genügend Experten das Q2­Zertifikat ablegen, werden diese nicht immer und überall zeitnah verfügbar sein. Besonders im ländlichen Raum, wo das Verhältnis von Radiologen zu Patienten geringer ist und im hektischen Alltag, könnte die Integration von KI ­ basierten Erkennungs ­ und Bewer ­

tungsalgorithmen für die Zweitbefundung ein kluger Schachzug sein. Diese Algorithmen haben daher das Potenzial, maßgeblich dazu beizutragen, eine flächendeckend hohe Befundqualität sicherzustellen. Doch zu welchem Preis? Letztendlich muss der Einsatz auch unter wirtschaftlichen Aspekten sinnvoll sein. Aus gesundheitsökonomischer Sicht kann die MRT­ Diagnostik einen

wertvollen Beitrag zur Senkung der Gesamtkosten leisten, indem unnötige Behandlungen und Komplikationen vermieden werden. Auf Mikroebene ist die Situation jedoch verzwickter. Die Nachfrage durch Patienten und urologische Zuweiser nimmt zwar zu, jedoch werden die Kosten aktuell nicht standardmäßig von der GKV übernommen.

Glücklicherweise zeichnet sich auch hier eine Zeitenwende ab. Seit dem 1. Januar 2023 besteht ein Selektivvertrag zwischen der Managementgesellschaft MEDIQX health management, dem Berufsverband der Deutschen Radiologen und dem Krankenkas ­

sen ­ Dienstleister GWQ ServicePlus zur mpMRT der Prostata. Über den Vertrag übernehmen mittlerweile bereits 40 Krankenkassen die Kosten für die Durchführung einer mpMRT bei Verdacht auf oder gesicherter Diagnose Prostatakarzinom für ihre gesetzlichen Versicherten. Das KI Unternehmen mediaire und MEDIQX haben außerdem eine strategische Partnerschaft geschlossen, um erstmalig eine Vergütungsposition für eine KI­gestützte Zweitbefundung, wie den Einsatz von mdprostate, im Rahmen eines

Im Gespräch erläutert Prof. Anno Graser, weshalb er die Geschwindigkeit und Reproduzierbarkeit der KI-basierten Prostatadiagnostik schätzt.

þ Prof. Graser, Sie sind einer der führenden Experten in der Prostatadiagnostik in Deutschland. Was hat Sie zu diesem Spezialgebiet geführt und wie hat sich Ihre Karriere in diesem Bereich entwickelt?

Bereits im Rahmen meiner Doktorarbeit habe ich mich mit der MRT der Prostata beschäftigt – beginnend 1999, also vor 25 Jahren. Seither habe ich persönlich mehr als 25.000 mpMRT­Untersuchungen der Prostata durchgeführt. Die Leidenschaft für die Uroradiologie entstand in meiner Facharztausbildung am Klinikum der Universität München – in der täglichen Zusammenarbeit mit den Kollegen der Urologie durfte ich das Fach in der Tiefe kennenlernen. Bis heute profitiere ich vom klinischen Hintergrundwissen, das ich in dieser Zeit erworben habe. Prägend war auch ein Forschungsaufenthalt am MSKCC in New York 2001, bei dem ich mit Prof. Hedvig Hricak, einer der Pionierinnen der MRT der Prostata, zusammenarbeiten durfte.

Selektivvertrages mit den Krankenkassen zu verhandeln. Doch selbst ohne direkte Vergütung setzen immer mehr Kliniken und Praxen KI­Tools ein, um Arbeitsabläufe zu optimieren, die Qualität zu sichern und Untersuchungszeiten zu verkürzen.

Teilautomatisierung als Effizienztreiber

Der steigende Bedarf an radiologischen Befunden und der gleichzeitige Fachkräftemangel stellen große Herausforderungen dar. Gerade wenn eine engmaschige Überwachung einer stetig wachsenden Patien­

„Ich schätze es sehr, dass Kolleginnen und Kollegen, die ich in der mpMRT ausbilde, die KI nutzen können und sich damit selbst testen können.“

Prof. Anno Graser, Facharzt für Diagnostische Radiologie, Radiologie München

þ Ihr radiologisches Zentrum führt jährlich beinahe 5.000 Prostata-MRT-Untersuchungen durch. Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um sicherzustellen, dass Sie in der Breite eine entsprechende Befundqualität gewährleisten können?

Alle MRT­Untersuchungen der Prostata, die wir in der Radiologie München durchführen, werden entweder primär von mir

gesehen und beurteilt oder zumindest von mir persönlich im 2nd ­ Look­Verfahren freigegeben. Somit wird sichergestellt, dass jeder einzelne Patient von meiner Erfahrung profitieren kann. Das ist zeitaufwendig, aber im Sinne der Konstanz ganz entscheidend. Unsere urologischen Kooperationspartner wissen, dass wir Wert auf allerhöchste Qualität in der mpMRT der Prostata legen, einer Untersuchung, die zu unseren Aushängeschildern zählt.

tengruppe gewährleistet werden soll, was bei der Prostatadiagnostik notwendig ist, wird hier in Zukunft mit großer Wahrscheinlichkeit ein echter Engpass entstehen. Ein standardisierter und effizienter radiologischer Workflow von der Bildakquise bis zum finalen Befund ist daher unverzichtbar. Die passenden KI­Lösungen schaffen hier Abhilfe, indem sie die Arbeitsbelastung der Radiologen und Urologen reduzieren und die Befundung beschleunigen. Dies ermöglicht Radiologen, sich auf komplexere Fälle zu konzentrieren und die Patientenversorgung zu verbessern. Neben der Befundsicherung und allgemeinen Effizienzsteigerung hat KI

das Potenzial, ein echter Game Changer für die flächendeckende Active Surveillance (aktive Überwachung) von Prostatakarzinomen zu werden. Durch den automatischen Vergleich aktueller MRT­Bilder mit Vorbefunden ermöglicht KI eine zeitgemäße und engmaschige Verlaufskontrolle. Dies ist essentiell für die frühzeitige Erkennung von Veränderungen und die Anpassung der Therapie.

Die Wahl des richtigen Tools

Die Auswahl des richtigen Tools entsprechend den individuellen Anforderungen ist ein entscheidender Schritt und keineswegs trivial. Denn nicht alle KI­Lösun­

þ Die PROBASE-Studie zeigt, dass die Genauigkeit der MRT bei der Erkennung von klinisch signifikantem Prostatakrebs stark von der Erfahrung des Radiologen abhängt. Kann KI aus Ihrer Sicht helfen, diese Abhängigkeit zu reduzieren? Aktuell kann man diese Frage mit „wahrscheinlich ja“ beantworten. Der Vorteil der KI liegt ja darin, dass die Software eine voxel­basierte Auswertung vor allem der Diffusionsmessung durchführt; hierdurch werden hyperzelluläre Bezirke mit hoher Genauigkeit erkannt, die einem unerfahrenen Radiologen durchaus entgehen könnten. Außerdem können die Ergebnisse der KI besonders in der peripheren Zone auch helfen, die Anzahl falsch positiver Befunde zu reduzieren, wie sie bei unerfahrenen Radiologen häufig vorkommen. In der Transitionalzone sehe ich insgesamt noch Verbesserungspotenzial für KI­Anwendungen; auch hier sind jedoch die aktuellen Entwicklungen schon sehr vielversprechend.

þ Wie beurteilen Sie die Rolle der Künstlichen Intelligenz in der Prostatadiagnostik? Welche Vorteile hat die Nutzung von KI-Algorithmen für Ihr radiologisches Zentrum und warum haben Sie sich für mdprostate von mediaire entschieden? mdprostate stellt sich in der klinischen Routine bereits als robust heraus. Die KI ist anwenderfreundlich und schnell, somit kann sie problemlos in den Workflow integriert werden. Ich schätze es sehr, dass Kolleginnen und Kollegen, die ich in der mpMRT ausbilde, die KI nutzen können und sich damit selbst testen können. Häufig ist es bei Anfängern so, dass die KI wesentlich besser ist als der Mensch. Hier mitzuhalten ist Stimulus und Herausforderung zugleich. Als Top­Experte schätze ich die Geschwindigkeit und Reproduzierbarkeit der KI sehr; so kann auch ich meine Ergebnisse mit dem immer glei­

gen sind gleich und jeder Hersteller preist seine Produkte als die beste Wahl an. Besonders in der Prostatadiagnostik, wo mit PI­RADS ein wichtiger Standard etabliert wurde, ist es von großer Bedeutung, den eigenen Workflow mit und ohne KI­Unterstützung zu vergleichen. Je nach Hersteller wurden dabei andere Schwerpunkte gesetzt. Während manche Anbieter viele unterschiedliche Möglichkeiten der unterstützten Auswertung wie Detektionsboxen, ROI ­Vorschläge oder Heatmaps anbieten, haben sich andere besonders auf die vollständige Automatisierung und Workflowoptimierung fokussiert.

chen Qualitätsstandard versehen und meine Befunde nachvollziehbar und medicolegal unangreifbar gestalten.

þ Was sind die größten ökonomischen Herausforderungen, denen Sie bei der Integration von KI in Ihren diagnostischen Workflow begegnen, und wie bewältigen Sie diese?

Aufgrund der Geschwindigkeit und Reproduzierbarkeit wird die KI fast jeden Radiologen ein Stück besser machen. In dieser Situation treten ökonomische Aspekte in den Hintergrund; vor allem, da in Kooperation mit mediaire sehr faire Konditionen beim Einsatz der KI erzielt werden konnten. Ich kann letztendlich nur dazu raten, KI im Bereich der Prostatadiagnostik flächendeckend einzusetzen, da die Vorteile auf der Hand liegen.

þ Welche Entwicklungen und Innovationen erwarten Sie in naher Zukunft im Bereich der Prostatadiagnostik und wo sehen Sie den größten Innovationsbedarf für die Industrie, insbesondere für KI-Anbieter?

Ein Top­Experte ist immer noch besser als die besten Algorithmen; dies wird sich meines Erachtens auch nicht so schnell ändern können, da der Mensch in Grenzfällen und bei atypischen Befunden einfach „schlauer“ ist als die beste KI. Innovationen sind nötig, um die Spezifität noch weiter zu verbessern, besonders in der Transitionalzone der Prostata. Auch wünsche ich mir, dass ich noch besser nachvollziehen kann, was genau der Algorithmus tut; die Lokalisationsschemata passen hier noch nicht immer genau zum erhobenen Befund. Ich bin mir aber sicher, dass wir diesbezüglich Innovationen quasi im Monatsrhythmus erleben werden. Ich freue mich, persönlich ein Teil dieser spannenden Entwicklung zu sein!

Jetzt implementieren oder noch warten?

gem Einsatz eine höhere diagnostische Genauigkeit, optimierte Arbeitsprozesse und eine reduzierte Arbeitsbelastung. Das verbessert nicht nur die Qualität der Patientenversorgung, sondern bereitet Radiologen auch auf zukünftige Entwicklungen vor, in denen KI­gestützte Lösungen vermutlich Standard werden.

Ein gutes Beispiel ist hier mdprostate von mediaire. Das neueste KI ­Tool des deutschen Unternehmens mit Sitz in Berlin bietet eine vollautomatische Läsionsklassifizierung nach den PI­RADS 2.1­Richtlinien und ist vollständig in das PACS integriert. Innerhalb von weniger als drei Minuten erhalten Anwender einen detaillierten Bericht mit quantitativen Parametern wie dem Prostatavolumen und Veränderungen der Läsionen im Vergleich zu Voruntersuchungen.

Die Integration von KI in die Prostatadiagnostik hat das Potenzial, die Befundqualität zu verbessern und Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten. Dennoch bestehen noch einige Unsicherheiten, insbesondere in Bezug auf die flächendeckende Verfügbarkeit und die ökonomische Tragfähigkeit. Viele Gesundheitssysteme und Versicherungen übernehmen die Kosten für KI ­Tools derzeit nicht vollständig, was ihre breite Anwendung einschränkt.

Der KI-gestützte und weitestgehend automatisierte Workflow mit mdprostate entlastet Radiologen und spart Zeit. www.mediaire.ai/

Die Berichte enthalten zudem eine intuitive grafische Darstellung der Läsionen auf einer Sektorenkarte, was den gesamten Befundungsprozess erheblich vereinfacht und beschleunigt. Radiologen profitieren von einem schnellen, quantitativen Zweitbefund. Urologen können die detaillierten Segmentierungen direkt für die Fusionsbiopsie nutzen, was die Genauigkeit der Eingriffe erhöht. Für Patienten bedeutet dies eine klarere, leicht verständliche Darstellung ihrer Befunde. Damit sind sie besser informiert, was auch zu einer besseren Beteiligung an ihrer eigenen Gesundheitsversorgung führt.

Trotz dieser Hürden kann es sinnvoll sein, bereits jetzt in KI­Tools zu investieren und sie in der Praxis zu testen. Die Algorithmen ermöglichen bei richti­

Läsionsdetails und PI-RADS Graduierung

Mit fortschreitender Forschung und zunehmender Akzeptanz durch Gesundheitssysteme und Fachleute wird KI voraussichtlich bald eine unverzichtbare Rolle in der Prostatadiagnostik spielen. Radiologen, die sich frühzeitig mit diesen Technologien auseinandersetzen und sie in ihre Praxis integrieren, positionieren sich an der Spitze dieser Entwicklung und könnten maßgeblich zur Transformation der diagnostischen Landschaft beitragen. Wann genau der Kipppunkt erreicht und das entsprechende Momentum gegeben ist, bleibt abzuwarten. Bei der rasanten Entwicklung der KI­Technologie könnten manche durchaus von der Geschwindigkeit des Wandels überrascht werden.

1 https://biermann­medizin.de/probase­studiebelegt­digital­rektale­untersuchung­reicht­zurfrueherkennung­von­prostatakrebs­nicht­aus/ 2 https://biermann­medizin.de/mrt­zur­prostatakrebs­erkennung­doppelbefundung­sinnvoll/

Exemplarische Darstellung der Schichten mit der größten Ausdehnung der 2 wichtigsten Läsionen

Der automatisch generierte Report zeigt alle relevanten Läsionen mit PI-RADS-Werten sowie den direkten Vergleich zur letzten Voruntersuchung.

- 8-MP-(30,5“)-Farbbildschirm mit zuverlässig hoher und dauerhaft stabiler Helligkeit

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KI bekommt IHE-Profile

Dr. med. Marc Kämmerer ist Facharzt für Radiologie und Leiter des Innovationsmanagements bei VISUS. Er engagiert sich bei IHE für die Kompatibilität von IT-Systemen und ist Gründer der IHE Europe Task Force AIGI – AI Interest Group for Imaging. Im Gespräch mit Guido Gebhardt erläutert er auf dem Plugathon in Triest die bisherigen Aktivitäten der AIGI und weshalb standardisierte Schnittstellen für den Datenaustausch besonders wichtig sind.

þ Wer oder was ist IHE?  IHE (Integrating the Healthcare Enterprise) ist eine Initiative von Herstellern und Anwendern medizintechnischer Systeme im Gesundheitswesen mit dem Ziel, die Kommunikation zwischen IT­Systemen und Medizingeräten zu verbessern. Unter der Nutzung internationaler Standards wie DICOM und HL7 definiert IHE Integrationsprofile mit dem

Ziel, Prozesse innerhalb eines Krankenhauses, einer Praxis oder auch zwischen den Gesundheitseinrichtungen zu verbessern. Die erarbeiteten Integrationsprofile dienen als eine Art Implementierungsleitfaden für die Hersteller von Medizinsoftware, damit es möglich wird, praxisrelevante Prozesse herstellerübergreifend über alle beteiligten EDVSysteme abbilden zu können.

þ Wie muss man sich das mit den Integrationsprofilen vorstellen?  Grundsätzlich regeln IHE­ Integrationsprofile wie die verschiedenen Standards, bezogen auf einen Anwendungsfall, ineinandergreifend genutzt werden können. Nimmt man die Befundunterstützung von KI als Beispiel. Seit über 20 Jahren existieren CAD­Systeme, die wir insbesondere aus der Mammographie

mit unterschiedlichen Akteuren abbilden und testen wollte.

Vom 2. bis 7. Juni 2024 fanden während der Connectathon Week neben den Experience Days und anderen europäischen Veranstaltungen ebenfalls die HL7-/, FHIR, AI Plugathons statt.

Leider sind die IHE-Profile in der Praxis bislang nicht wirklich angekommen. Das ist auch der Grund, weswegen die AIGI-Gruppe auf dem Plugathon in Triest eine Datenkette zur Erstellung eines radiologischen Befundberichts

und aus der Lungendiagnostik kennen. Hierfür existieren schon lange Inhaltsvorlagen, welche in Form von DICOM SR Objekten kommuniziert werden können.  Da auch die heutigen Radiologie ­ KISysteme ähnliche bis identische Ergebnisinformationen liefern, können diese bereits vor langer Zeit definierten Objekte verwendet werden. Jedoch fehlen teilweise noch Angaben, um auch die Ergebnisse moderner KI­Lösungen automatisiert in radiologischen Arbeitsabläufen nutzen zu können. Wichtig ist dabei vor allem, dass die verbindliche Nutzung von zu den Ergebnissen passender Codes zur eindeutigen Beschreibung der Dateninhalte eingeführt wird.  Diese Strukturierung ist essenziell für eine optimale automatisierte Datenverarbeitung, zum Beispiel zur Priorisierung einer Befundungsarbeitsliste basierend auf dem Ergebnis einer KI Analyse.  Ein Beispiel: In einem Word­Dokument stehen Buchstaben, die Text ergeben. Diesen kann ich als Mensch verstehen, weil ich die Semantik dahinter verstehe, sofern ich die Sprache beherrsche. Ein Computerprogramm kann dies nicht. Das bedeutet, für eine Software müssen die Informationen zunächst semantisch, Maschinen verarbeitbar, beschrieben werden. Das nennen wir Strukturierung und erfolgt durch die Verwendung von Codes aus Ontologien wie Snomed CT, Radlex oder ICD. Die Qualität und Granularität der Datenstrukturierung bestimmt maßgeblich, wie gut ein Arbeitsablauf durch eine KI unterstützt werden kann. IHE­ Profile tragen dazu bei, dass die jeweils für einen Prozessschritt erforderlichen strukturierten Informationen auch verfügbar sind und damit die gewünschten Aktionen auslösen.

þ Können KI-basierte Arbeitsabläufe bereits anhand von IHE-Profilen unterstützt werden?

Um diesen neuen, erweiterten Arbeitsabläufen Sorge zu tragen, hat die IHE bereits zwei Profile entwickelt: AIR (AI Results)

und AI Workflow for Imaging (AIW­ I).

AI Results legt fest, wie die Ergebnisse medizinischer Bildgebungsanalysen zuverlässig gespeichert, abgerufen und angezeigt werden. Der zentrale Anwendungsfall betrifft Ergebnisse, die von Algorithmen der Künstlichen Intelligenz (KI­Modell) erzeugt werden.

Das IHE AI Workflow for Imaging Profil befasst sich mit Anwendungsfällen für die Anforderung, Verwaltung, Durchführung und den Einfluss von KI auf digitale Bilddaten.

Beide Profile sind komplex und zurzeit in Status Trial­Implementierung. Zusätzlich gibt es weitere Profile, wie Priorization of Reading Worklists (POWR), Integrated Reporting Applications (IRA), Interactive Multimedia Report (IRA) und nicht zuletzt

„Der fachrichtungsübergreifende Austausch strukturierter Daten ist im Gesundheitswesen von großer Bedeutung. Wir dürfen uns nicht nur auf die Radiologie konzentrieren, sondern müssen die gesamte Fülle aller Informationen aus dem Behandlungskontext berücksichtigen.“

Dr. med. Marc Kämmerer, Facharzt für Radiologie und Leiter Innovationsmanagement bei VISUS

Unified Worklist and Procedere Step (UPS). Alle diese Profile zahlen zusätzlich auf Workflows ein, die die effektive Nutzung von KI­Profilen verbessern können.

Genau hier beginnen die Herausforderungen. Die Fülle möglicher Lösungsansätze, gepaart mit der Profilkomplexität, stellen echte Hindernisse für die Hersteller dar. Häufig kommen sie aus der Startup Szene und kennen IHE wenig oder gar nicht.

Dies war für mich einer der Hauptgründe, die AI Interest Group for Imaging (AIGI) zu gründen. Interoperabilität kann nur funktionieren, wenn alle Prozessteilnehmer die Standards unterstützen.

þ Wo liegen die Knackpunkte?

In der Ermangelung der Kenntnis um IHE oder aus den bestehenden Defiziten hinsichtlich fehlender Standards, haben die KI­Hersteller eigene Lösungswege geschaffen, beispielsweise für die Kommunikation, Statusinformationen hinsichtlich des Prozessierungsstands oder der Weitergabe von Ergebnissen an andere Systeme. Auf diese Weise ist bereits heute schon ein buntes Sammelsurium an Lösungswegen entstanden. Unglücklicherweise skalieren solche Ansätze in der realen Welt nicht. Dies ist jedoch erforderlich: Denken wir nur an integrierte Diagnostik beziehungsweise personalisierte Medizin. Als Arzt brauche ich eine Vielzahl an Informationen, um für Patienten individuelle Therapien erstellen zu können.

Auch wenn die Radiologie nur einen kleinen Teil im Patientenbehandlungskontext abbildet, ist sie im Gesamtkontext

IHE (Integrating the Healthcare Enterprise) ist eine Initiative von Herstellern und Anwendern medizintechnischer Systeme im Gesundheitswesen. Sie hat das Ziel, die Kommunikation zwischen IT-Systemen und Medizingeräten zu verbessern.

fende Basis strukturierter Informationen zugreifen könnten. Damit bestünde die Chance auf qualitativ bessere und quantitativ größere Trainingsdatensätze mit entsprechend besseren Ergebnissen. Um das volle Potenzial nutzen zu können, ist die Datenstrukturierung nur ein Teilschritt. Zusätzlich müssen die KI­Systeme in die bestehenden Arbeitsplätze integriert werden. Kein klinischer Anwender möchte oder kann zehn und mehr verschiedene EDV­Systeme dauerhaft an seinem Arbeitsplatz parallel nutzen, wenn seine primäre Aufgabe die Patientenbehandlung ist. Aufgrund der Vielzahl der zu erwartenden Systeme ist dies ohne Standardschnittstellen für Hersteller und Betreiber solcher Arbeitsplätze nicht handhabbar.

der Behandlung besonders wichtig. Die Radiologie entwickelt sich bereits heute zunehmend von einem Bildgebungszentrum hin zu einem Behandlungsentscheidungs ­ und Vorhersagezentrum. Biomarker, insbesondere solche, die nichtinvasiv erhoben werden können, spielen eine wichtige Rolle in einer modernen, patientenzentrierten Medizin.  Hierfür müssen möglichst viele Informationen aus der Patientenakte, wie Laborwerte oder Anamnesedaten, Untersuchungsergebnisse als auch Untersuchungsbilder, zum Beispiel aus der Radiologie, gemeinsam ausgewertet werden.  Wir dürfen uns also nicht nur auf die Radiologie konzentrieren, sondern sollten die gesamte Fülle aller Informationen aus dem Behandlungskontext berücksichtigen. Und genau da ist auch aus meiner Sicht heute der Knackpunkt.  Wir verfügen zwar über KI­Systeme, die Bilddaten analysieren und deren Ergebnisse diagnostisch hilfreich sind. Der Output könnte jedoch bereits heute sehr viel besser sein, wenn wir für das Training der Algorithmen, als auch für die Anwendung bei der Patientenbehandlung auf eine breitere, fächerübergrei ­

Dies zeigt, dass der Zusammenschluss von Systemen auf der Basis proprietärer Schnittstellen und unzureichend strukturierter Daten in eine Sackgasse führt.

þ Gibt es denn schon Erfahrungen mit der Integration der beiden neuen IHE-Profile?  Leider sind die Profile in der Praxis bisher nur verhalten angenommen worden. Das ist auch der Grund, weswegen die AIGI­Gruppe parallel zum IHE Connectathon den sogenannten Plugathon AI Track initiiert hat. Dieser Plugathon sollte die gesamte Kette, von der Übergabe radiologischer Bildstudien an die KI ­ Lösungen bis hin zur Übernahme der Ergebnisse in einen radiologischen Befundbericht und die Verteilung des fertigen Berichts abbilden. Dabei lag der Fokus mehr auf einem funktionellen Ergebnis, als auf der reinen Umsetzung bestehender Integrationsprofile.

þ Das heißt, dann ging es auf dem Plugathon nicht in erster Linie um neue Integrationsprofile?

Ja und nein. Anhand des Anwendungsfalls der Erstellung eines radiologischen Befundberichts sollte für die Körperregionen Schädel und Thorax die Übergabe der jeweils für einen Prozessschritt

erforderlichen Informationen an die beteiligten Systeme real gezeigt werden. Existierende Transaktionen der zuvor benannten IHE­Profile sollten dabei zur Anwendung kommen, sofern sie geeignet erschienen.

In den ersten beiden Tagen wurden während des Verbindens der Systeme von neun Herstellern, Probleme, bisher nicht zufriedenstellend oder gar nicht gelöster Anforderungen, offenkundig. Mit dem Ergebnis, dass wir mindestens zwei Anwendungsfälle für neue Profile samt den dazugehörigen Anforderungen herausarbeiten konnten:

1. Den sogenannten Validation Workflow. Hierbei geht es um die Möglichkeit, die Ergebnisse einer durch die Anwender durchgeführten Bewertung einzelner KI­Ergebnisse interoperabel zwischen Systemen austauschen zu können. Ein dafür rechtlich erforderlicher Anwendungsfall ist die soge ­

nannte Post­Market Surveillance, wie sie durch den EU AI­Act gefordert wird.

2. Mit steigender Anzahl der zu nutzenden KI ­ Lösungen wird ein Service Discovery erforderlich. Dieser kann Systemen, wie einem PACS, automatisiert mitteilen, welche Anforderungen eine KI ­ Lösung an auszuwertende Bilder stellt, um sie analysieren zu können. Ohne einen solchen Dienst besteht die Gefahr, dass die erforderlichen Konfigurationen der bildversendenden Systeme in ein exponentielles Mengenproblem hineinlaufen.

Hinsichtlich der Übergabe von KI­Ergebnissen aus einem Bildbetrachter heraus an ein Befunderfassungssystem sind wir ebenfalls ein riesiges Stück vorangekommen. Die Gruppe hat das Grundgerüst für eine Datenstruktur geliefert, die als FHIR­Ressource ausdefiniert werden soll. Über die Integration in neue oder bestehende IHE­Profile wird sich

die AIGI Task Force im Nachgang an den Plugathon kümmern.

Der Plugathon zeigt: In der Standardisierung gibt es also viel zu tun. Theoretische Betrachtungen alleine sind nicht hinreichend, um Arbeitsprozesse für IHE Profile zu beschreiben. Erst durch das reale Verbinden der zugehörigen Systeme offenbaren sich Lücken oder Fehler in der Definition. Wir sind in Triest ein großes Stück hinsichtlich der standardisierten Integration von KI ­ Lösungen in die Arbeitsplätze weiterkommen. Die funktionierende, herstellerübergreifende Kommunikation basierend auf strukturierten Daten ist und bleibt das A und O, um das volle Potenzial der KI­Unterstützung in der Medizin nutzen zu können.

www.ihe-europe.net/

þ Welche Anhaltspunkte können Sie zukünftigen Anwendern empfehlen, um ihnen die Entscheidung für KI-Systeme zu erleichtern?

Es ist wichtig, die KI­Software in der eigenen Arbeitsumgebung auszuprobieren, ähnlich wie man ein Auto vor dem Kauf testet. Nur durch die praktische Anwendung im Alltag kann man feststellen, ob die Software tatsächlich einen Mehrwert bietet und den Arbeitsablauf verbessert. Anwender sollten prüfen, ob sie die KI­Software schneller macht und den Durchsatz erhöht. Zudem ist es entscheidend, zu überprüfen, ob die Software die Genauigkeit verbessert, insbesondere

bei komplexen und unsicheren Fällen.  Radiologen müssen über ausreichende Qualifikationen verfügen, um die richtigen Entscheidungen bei der Auswahl und Implementierung von KI­Systemen zu treffen. Dies umfasst ein grundlegendes Verständnis der Technologie und ihrer potenziellen Vorteile sowie der Herausforderungen bei der Integration in bestehende Prozesse. Diese Anhaltspunkte bieten einen Rahmen, der sowohl praktische als auch strategische Aspekte abdeckt und Anwendern hilft, fundierte Entscheidungen bei der Auswahl und Implementierung von KI­Systemen zu treffen.

þ Wie würden Sie vorgehen, wenn Sie sich jetzt für ein KI-System entscheiden müssten?

Bisher sehe ich nur wenige KI­Lösungen, die so weit sind, dass die Software einen deutlichen und signifikanten Vorteil bietet, der den Aufwand und das Risiko der Integration rechtfertigt. Viele der derzeitigen KI­Lösungen bieten nur inkrementelle Verbesserungen. Eine Entscheidung für ein System ist dann sinnvoll, wenn es eine Software gibt, die die Arbeitsgeschwindigkeit oder Genauigkeit etwa um 20 bis 40 Prozent verbessert.

Die Integration neuer IT­Systeme ist oft komplex und langsam. Eine neue Soft­

ITInformieren und testen

Oliver Eidel ist Arzt und Software-Entwickler. Mit seiner Firma OpenRegulatory bietet er eine Qualitätsmanagementsoftware an, um speziell Startups zu begleiten, sich im europäischen Regelwerk zurechtzufinden. Dabei legt er Wert auf Transparenz, Effizienz und moderne Tools. Guido Gebhardt sprach mit ihm über KI und Workflows im Gesundheitswesen.

ware müsste erhebliche Vorteile bieten, um diesen Aufwand zu rechtfertigen. Viele KI­Startups sind finanziell instabil und hängen stark von privaten Investoren ab. Das bedeutet, dass man sich nicht nur über die Qualität der KI­Lösung informieren muss, sondern sich auch ausreichend Informationen über die wirtschaftliche Situation des Unternehmens verschafft. Denjenigen, die für ihre Entscheidung mehr Sicherheit wollen, würde ich empfehlen, auf ein stabileres Marktumfeld zu warten, in dem sich die besten Lösungen bereits durchgesetzt haben und eine nahtlose Integration in bestehende Systeme möglich ist.

þ Worauf kommt es Ihrer Meinung nach bei der Optimierung von Workflows im Gesundheitswesen an? Steht KI an erster Stelle?

Eine der größten Herausforderungen ist die mangelnde Vernetzung zwischen Kliniken und Gesundheitseinrichtungen. Patientenakten und Untersuchungsergebnisse sollten nahtlos zwischen verschiedenen Einrichtungen geteilt werden können, um unnötige Doppeluntersuchungen zu vermeiden und die Behandlungsqualität zu verbessern. Aktuell ist es oft die Aufgabe der Patienten und ihrer Familien, diese Informationen manuell weiterzugeben. Die Stan­

dardisierung von Untersuchungs­ und Behandlungsprozessen kann erhebliche Verbesserungen bringen. Wenn etwa Untersuchungen an Modalitäten nach denselben Protokollen durchgeführt würden, könnten die Ergebnisse besser und effizienter weiterverwendet werden.  Aber auch technologische Innovationen an Geräten müssten gründlich bewertet werden, um festzustellen, ob sie tatsächlich signifikante Verbesserungen in der Diagnose und Behandlung bringen. Anstatt zu sehr auf KI zu fokussieren, sollte meines Erachtens der Schwerpunkt zunächst auf der Verbesserung der grundlegenden Prozesse liegen.

„Bisher sehe ich nur wenige KI­Lösungen, die so weit sind, dass die Software einen deutlichen und signifikantenVorteil bietet, der den Aufwand und das Risiko der Integration rechtfertigt.“

Dr. Oliver Eidel, Arzt, Software-Entwickler und Gründer von OpenRegulatory, Berlin

Erst wenn die Infrastruktur stimmt, kann KI ergänzend eingesetzt werden, um spezifische Aufgaben wie die Bildanalyse zu unterstützen und die Effizienz weiter zu steigern.

Zusammengefasst ist die Optimierung von Workflows im Gesundheitswesen ein umfassender Ansatz, der über den Einsatz von KI hinausgeht. Es geht vor allem darum, Datenverfügbarkeit und ­austausch zu verbessern, Prozesse zu standardisieren und sinnvolle technologische Innovationen einzuführen, um letztlich die Behandlungsqualität und Effizienz zu steigern.

þ Müssen Radiologen exakt wissen, wie KI funktioniert?

Radiologen müssen nicht im Detail wissen, wie KI funktioniert, aber sie sollten die Grundlagen verstehen. Radiologen sollten wissen, dass KI­Modelle auf statistischen Modellen basieren, die auf

bestimmten Datensätzen trainiert wurden. Es ist wichtig zu verstehen, dass KI­Vorhersagen auch falsch sein können, besonders wenn die Trainingsdaten von schlechter Qualität waren. Es ist wichtig, die Rolle von KI im Kontext der tatsächlichen Bedürfnisse und Probleme in der Radiologie zu betrachten. Radiologen sollten sich fragen, ob die von KI gebotenen Lösungen tatsächlich die drängendsten Probleme angehen. Beispielsweise könnte die Reduktion unnötiger Untersuchungen sinnvoller sein als die Automatisierung der Bildbefundung. Bevor man KI einsetzt, sollte man sich grundlegende Fragen zur Notwendigkeit der erzeugten Bilddaten stellen. Die Reduzierung der Bilderflut durch verbesserte Prozesse könnte effizienter sein und den Radiologen mehr Zeit für die Analyse jedes einzelnen Bildes geben. Zusammengefasst: Radiologen sollten die grundlegenden Prinzipien der KI verstehen, ohne ins Detail zu gehen und die Relevanz und den Kontext der KI­Nutzung im Gesundheitswesen kritisch hinterfragen.

þ Weshalb setzen sich viele KI-Unternehmen im Gesundheitswesen trotz guter Finanzierung durch Investoren nur schwer durch?

Auf der Seite der Investoren gibt es kaum Ärzte oder Fachleute aus dem Gesundheitswesen. Dies führt dazu, dass Investoren die besonderen Herausforderungen und langsamen Verkaufsprozesse im Gesundheitswesen nicht ausreichend verstehen. Investoren behandeln Gesundheits ­Startups oft wie typische Verbraucher­Startups, bei denen eine schnelle Skalierung möglich ist.

Im Gesundheitswesen sind die Verkaufsprozesse jedoch langsamer und komplizierter und Krankenhäuser verfügen oft nicht über die notwendigen finanziellen Mittel. Die Erwartungen an ein exponentielles Wachstum lassen sich im Gesundheitswesen schwer realisieren. Der Markt wächst eher linear, da der Umsatz nicht schnell gesteigert werden kann. Dies steht im Gegensatz zu Verbraucher­Startups, bei denen eine schnelle Umsatzsteigerung möglich ist.  Das verfügbare Budget im Gesundheitswesen ist begrenzt durch Krankenversicherungsbeiträge und staatliche Investitionen. Mehr Umsatz kann nicht einfach durch eine Erhöhung der Anzahl der Scans oder Dienstleistungen erzielt werden. Außerdem ist in Kliniken die Zeitersparnis oft kein dringendes Anliegen, da genügend Assistenzärzte vorhanden sind und Überstunden häufig nicht kritisch betrachtet werden. Dies reduziert den Anreiz, in teure KI ­Software zu investieren, die nur geringe Vorteile bietet. Diese Faktoren führen dazu, dass KI­Unternehmen im Gesundheitswesen bisher Schwierigkeiten haben, sich auf dem Markt durchzusetzen.

openregulatory.com/

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KI mit System

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in digitalen Röntgenarbeitsplätzen birgt das Potenzial, die klinische Radiologie grundlegend zu verändern.

Frank Barzen, DR Business Manager EMEA bei Agfa Radiology Solutions, beschreibt im Gespräch mit Guido Gebhardt, wie KI bei Agfa in unterschiedlichen Modalitäten eingesetzt wird und welche Auswirkungen dies auf klinische Behandlungsfragen hat.

þ Welche Anwendungsbereiche sehen Sie für KI an Röntgensystemen?

Zunächst einmal gibt es zwei Hauptanwendungsbereiche für KI in der Radiologie: Assistenzsysteme für den Bildakquisitionsprozess und Systeme zur frühzeitigen Erkennung von Pathologien. Beide Bereiche haben signifikante Auswirkungen auf die klinischen Behandlungspfade.

Agfa unterscheidet diese beiden großen Bereiche klar voneinander. Zum einen gibt es die Point­of­Care­KI, die sich mit ungenutztem Potenzial für verbesserte Patientenversorgung, Dosiskonsistenz und Reduzierung von Fehlern bei der Akquisition von Röntgenaufnahmen befasst. Dazu gehören Aspekte wie die Patientenpositionierung, Untersuchungsvorbereitung, Effizienzsteigerung, Arbeitsabläufe und das Training für weniger erfahrene Anwender. All dies fassen wir unter dem Begriff SmartXR zusammen.

Zum anderen gibt es die diagnostische KI, die verschiedene Begriffe wie Com­

puter ­ Aided ­ Diagnosis und DecisionSupport­Tools umfasst. Diese Technologien werden unter der Bezeichnung ScanXR im Unternehmensbereich von Agfa geführt.

þ Können Sie uns kurz beschreiben, was wir uns unter den SmartXR-Assistenzsystemen für den Bildakquisitionsprozess vorstellen können?

Ein wesentliches Element unserer Assistenzsysteme ist SmartPositioning. SmartPositioning bietet visuelle Rückmeldungen auf dem Röhrendisplay oder der MUSICA Acquisition Workstation, um die MTRs bei der Auswahl der Dosismesskammern und der richtigen Kollimation zu unterstützen, deren Fehleinstellung häufig zu Wiederholungsaufnahmen führt.

Wir haben berechnet, dass in einem Krankenhaus, das 365 Tage im Jahr arbeitet und täglich 50 Patienten behandelt, bis zu 2.233 Wiederholungsaufnahmen pro Jahr vermieden werden können.

Dies entspricht einer Zeitersparnis von etwa 111 Stunden pro Jahr.

Ein weiteres Element ist LiveVision. Diese Funktion nutzt eine Kamera, um das Live ­ Bild des Patienten während der Exposition zu überwachen. Dies hilft, Bewegungen des Patienten zu erkennen und die Positionierung zu überprüfen. Zudem können Fotoaufnahmen während der Exposition erstellt werden, die zusätzliche Informationen zur Patientenpositionierung, Fremdkörpern oder zu Haut­ und Wundzuständen liefern. Um die Bildqualität bei mobilen

„Die kontinuierliche Weiterentwicklung von KI­Systemen wird in der Radiologie zu weiteren Effizienzsteigerungen und besseren klinischen Ergebnissen führen.“

Frank Barzen, DR Business Manager EMEA bei Agfa Radiology Solutions

SmartXR ist ein System, das die korrekte Positionierung des Patienten unterstützt. Fehler, wie falsche Kollimation oder falsch gewählte Messkammern, führen oft zu Wiederholungsaufnahmen.

Röntgengeräten zu standardisieren, zeigt SmartAlign die Röhrenausrichtung zum Detektor in Echtzeit an. Dies verhindert Verzerrungen im Röntgenbild und reduziert ebenfalls Wiederholungsaufnahmen. Außerdem haben wir mit SmartDose eine 3D ­ Kamera, um den Patientenkörper zu erfassen und Empfehlungen für eine korrekte Belichtung zu geben, was besonders für weniger erfahrene Anwender nützlich ist und die Strahlendosis optimiert.

SmartPatientView ermöglicht wiederum die Erstellung von Fotoaufnahmen zur Dokumentation von Zusatzinformationen, die bei der Befundung hilfreich

sein können. Und SmartRotate dreht automatisch Aufnahmen in die korrekte Ausrichtung, basierend auf der erkannten Körperregion. Dies spart Zeit und reduziert Fehler bei der Bildausrichtung.

þ Das sind ja alles ganz smarte Funktionen. Aber jetzt interessiert mich auch noch, was ScanXR so alles kann. Mit ScanXR wechseln wir jetzt von der Bildakquise zur Befundunterstützung. Mit CriticalScan verfügen wir über ein richtig umfangreiches Werkzeug. Diese Software nutzt Algorithmen, um zehn verschiedene kritische Pathologien in Thoraxaufnahmen zu erkennen. Der KIAlgorithmus bietet sofortige Rückmeldungen und markiert verdächtige Areale im Bild. Wobei der Anwender bestimmen kann, welche Pathologien überwacht werden sollen und wo die Schwellwerte

liegen, um die Anzahl der falsch­positiven Ergebnisse zu minimieren. Mit DensityScan verfügen wir über ein System zur frühzeitigen Erkennung von Osteoporose. Damit werden routinemäßige Röntgenaufnahmen des Handgelenks und Unterarms ausgewertet, um die Knochenmineraldichte und den T­Score zu bestimmen. Dies hilft, Risikopatienten zu identifizieren. Vergleiche mit Dexa­Scannern zeigen eine Genauigkeit von 93 Prozent.

þ Welche Vorteile bietet KI an Modalitäten?

Die Integration von KI in digitale Röntgenmodalitäten bietet zahlreiche Vorteile. Durch die Reduzierung von Wiederholungsaufnahmen kommt es zu einer signifikanten Zeitersparnis und schnelleren Diagnosen. Des Weiteren

sorgt eine verbesserte und standardisierte Bildqualität für verlässlichere Ergebnisse. Außerdem erhöhen die Optimierung der Strahlendosis und eine bessere Überwachung der Patienten die Sicherheit. Und die Möglichkeit, Fotos zu erstellen, liefert den Radiologen Zusatzinformationen und mehr Kontext für ihre Diagnosen. Ich bin davon überzeugt, dass die kontinuierliche Weiterentwicklung von KI­Systemen in der Radiologie zu weiteren Effizienzsteigerungen und besseren klinischen Ergebnissen führen wird. Erste Installationen von DensityScan in Großbritannien zeigen bereits vielversprechende Ergebnisse. Weitere Installationen – auch in Deutschland – werden im weiteren Verlauf des Jahres folgen.

þ Wie sieht Ihrer Meinung nach die weitere KI-basierte Entwicklung von Modalitäten aus?

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass KI­basierte Systeme in digitalen Röntgenmodalitäten erhebliche Verbesserungen in der Patientenversorgung und Effizienz der radiologischen Prozesse bringen können. Sie ermöglichen eine frühzeitige Erkennung von Pathologien und bieten Unterstützung bei der Bildakquisition, was letztendlich zu besseren klinischen Ergebnissen führt.

Mit diesen Fortschritten bieten KI ­ integrierte Röntgensysteme eine vielversprechende Zukunft, in der Patienten schneller und effizienter diagnostiziert und behandelt werden können. Das wird nicht nur die Arbeitslast für medizinisches Fachpersonal verringern, sondern auch die Qualität der Patientenversorgung erheblich verbessern.

www.agfaradiologysolutions.com

SmartPositioning:

In einem Krankenhaus, das 365 Tage im Jahr arbeitet und täglich 50 Patienten behandelt, können pro Jahr bis zu 2.233 Wiederholungsaufnahmen vermieden werden. Dies entspricht umgerechnet einer Zeitersparnis von etwa 111 Stunden.

DMC.Connect App Vom Portal ins PACS ohne Internet

Was wäre, wenn sich Patientendaten per QR-Code ins PACS importieren lassen, ohne dass die Arbeitsplätze zum Internet verbunden werden müssen und dadurch die Sicherheit des Institutes gewahrt bleibt?

Die Lösung dafür heißt DMC.Connect App. Sie ermöglicht einen effizienten, sichereren und praktikablen Import von Untersuchungsdaten aus Web-Portalen und lokalen Netz werkverzeichnissen.

Unterstützt werden die Formate: DICOM (gezippt oder ungezippt), PDF, JPEG und MPEG.

Die wichtigsten Merkmale und Vorteile der DMC.Connect App

➊ Sichere QR-Code-Integration

Mit der DMC.Connect App können Patientendaten per QR-Code in das PACS importiert werden, ohne dass die Arbeitsplätze mit dem Internet verbunden sein müssen, wodurch die Sicherheit des Instituts gewährleistet bleibt.

➋ DISCUS Dicom Media Center Connect App

Die DISCUS Dicom Media Center Connect App erfüllt alle Anforderungen für eine sichere und effiziente Datenverwaltung.

➌ QR-Code-Scanner an den Anmeldungen:

QR-Code-Scanner an den Anmeldungen ermöglichen eine schnelle und unkomplizierte Erfassung von Patientendaten.

www.dicom-disc.de

➍ Automatisierter Import ins PACS

Der Import der Daten ins PACS ist vollständig automatisiert, was manuelle Eingaben und Fehler minimiert.

➎ Import von allen Portalen am Markt

Die App ermöglicht den Import von Patientendaten aus allen bestehenden Portalen auf dem Markt.

➏ Sicherer Internetzugang

Der Internetzugang erfolgt über einen sicheren, gehärteten

Linux-Server, um höchste Sicherheitsstandards zu gewährleisten.

❼ Prüfung der Daten auf Konformität

Die App prüft die Patientendaten auf Konformität, um sicherzustellen, dass alle Daten korrekt und vollständig sind.

➑ Einfache Bedienung

Die Bedienung der App ist einfach und intuitiv gestaltet, sodass sie ohne umfangreiche Schulungen genutzt werden kann.

➒ Import aller üblichen DICOM-Objekte

Die App unterstützt den Import aller gängigen DICOM-Objekte, um maximale Kompatibilität zu gewährleisten.

❿ Patientendaten-Anpassung per DICOM Worklist oder HL7

Die Anpassung der Patientendaten kann per DICOM Worklist oder HL7 erfolgen, um die Datenintegrität zu gewährleisten.

⓫ SaaS – Geringe und planbare Kosten

Die Nutzung der App ist mit geringen und planbaren Kosten verbunden, ohne dass hohe Investitionen notwendig sind.

Mit der DISCUS Dicom Media Center Connect App können medizinische Einrichtungen und Ärzte sicher und effizient Patientendaten verwalten und austauschen, was die Zusammenarbeit und die Qualität der Patientenversorgung erheblich verbessert.

Die wichtigsten Merkmale und Vorteile von DMC.WebSafe

➊ Kostenloses PACS-Importmodul

Alle weiterbehandelnde Ärzte und Krankenhäuser erhalten ein kostenloses PACS-Importmodul, das den Empfang und die Verarbeitung von Untersuchungsbildern erleichtert.

➋ Hochgradige Verschlüsselung

Die Sicherheit der Daten steht an erster Stelle. DMC.WebSafe verwendet ein hochmodernes Kryptographie-Modul zur Verschlüsselung der Daten, was maximale Sicherheit gewährleistet.

➌ Unabhängig von PACS und RIS/KIS

DMC.WebSafe funktioniert unabhängig von bestehenden PACS (Picture Archiving and Communication System) und RIS/KIS (Radiology Information System/Krankenhausinformationssystem), wodurch es vielseitig einsetzbar ist.

➍ Flexible Übertragungsmöglichkeiten

Die Übertragung der DICOM-Daten kann entweder direkt aus dem PACS heraus oder direkt von den Modalitäten (z. B. CT, MRT) erfolgen.

➎ Einfaches Hochladen per DICOM C-Store

Das Hochladen der Untersuchungsbilder erfolgt einfach und effizient über das DICOM C-Store-Protokoll.

➏ Automatisiertes System

Das System ist weitgehend automatisiert und ermöglicht eine bedienungslose Nutzung, was den Arbeitsaufwand reduziert.

➐ Dedizierter Server im deutschen Rechenzentrum

Jeder Anwender erhält einen eigenen dedizierten Server, der in einem deutschen Rechenzentrum untergebracht ist. Dies sorgt für hohe Datensicherheit und schnelle Zugriffszeiten.

➑ Verschlüsselter Datencontainer pro Patient/Untersuchung Für jede Untersuchung wird ein eigener, verschlüsselter Datencontainer erstellt, was eine klare und sichere Zuordnung der Daten gewährleistet.

➒ Lösung für bisherige Probleme bei Datenimporten

Viele Krankenhäuser sind unzufrieden mit den verschiedenen bestehenden Portalen und haben große Schwierigkeiten beim Importieren der Daten. DMC.WebSafe adressiert dieses Problem direkt durch eine vereinheitlichte und intuitive Plattform. Das System minimiert Komplexität und verbessert die Kompatibilität, sodass Daten ohne aufwendige Umwege und technische Hürden importiert werden können. Dies spart Zeit und reduziert die Fehlerquote, was die Effizienz und Zufriedenheit der Anwender erheblich steigert.

❿ SaaS – Geringe und planbare Kosten

Die Nutzung der App ist mit geringen und planbaren Kosten verbunden, ohne dass hohe Investitionen notwendig sind.

DMC.WebSafe

Die kostengünstige Portallösung bis zur ePA, die DICOM kann ...ab 290 € pro Monat

Was wäre, wenn alle weiterbehandelnden Ärzte und Krankenhäuser ein kostenloses PACS-Importmodul erhalten und somit der Empfang und PACS Import von Untersuchungsbildern automatisiert erfolgen könnte?

Die ADR – Advanced Digital Research AG bietet die Lösung: DISCUS Dicom Media Center WebSafe. Denn DMC.WebSafe bietet ein fortschrittliches Portal zur einfachen Übertragung von Untersuchungsbildern im DICOM-Format an Zuweiser und weiterbehandelnde Institutionen.

Mit dem DISCUS Dicom Media Center WebSafe können medizinische Einrichtungen und Ärzte sicher und effizient Patientendaten verwalten und austauschen, was die Zusammenarbeit und die Qualität der Patientenversorgung erheblich verbessert. www.dicom-disc.de

„Im internationalen Vergleich liegt die Qualität der deutschen MTRAusbildung auf höchstem Niveau. Die fachliche Kompetenz der MTR ist exzellent.“

Anton S. Quinsten, Leitender MTR und Referent für Projektmanagement am Universitätsklinikum Essen

Wie wird KI die Arbeit von MTRs verändern?

Im Gespräch mit Guido Gebhardt erläutert Anton S. Quinsten, leitender MTR und Referent für Projektmanagement am Universitätsklinikum Essen, welchen Einfluss KI-Systeme auf den Tätigkeitsbereich von MTRs haben könnten.

þ Inwiefern werden KI-Systeme den Arbeitsalltag von MTRs verändern?

Die Erwartung von uns MTRs an das Veränderungspotenzial von KI­Systemen ist sehr hoch. Ich sehe darin sogar eine der wenigen Möglichkeiten, die zukünftigen Herausforderungen in unserem Beruf zu meistern.

Es ist ja bekannt, dass aufgrund der geburtenstarken Jahrgänge zwischen 2030 und 2040 die Hälfte der MTR aus dem Berufsleben ausscheiden wird. Gleichzeitig sorgt der demografische Wandel für eine stetige Zunahme an Untersuchungen.

Dazu kommt noch ein hausgemachtes Problem: Obwohl wir fast 30 Jahre für ein neues MT­Gesetz gekämpft haben, hat es uns, als es am 1. Januar 2023 in Kraft trat, doch kalt erwischt. Denn mit dem neuen Gesetz waren die MTR­Schulen zunächst damit beschäftigt, sich auf die neuen Ausbildungsanforderungen einzustellen. Hinzu kamen nicht unwesentliche bürokratische Hürden.

Das alles führte dazu, dass zum einen die Schulen die Ausbildungsplätze reduziert haben und zum anderen, die vorgeschriebene Ausbildungsvergütung für Kliniken Grund genug war, die Anzahl der Auszubildenden zu reduzieren.

Wenn wir also auf Ihre Frage zurückkommen, inwieweit die Künstliche Intelligenz eine Rolle spielen wird, lautet die Antwort eher, inwieweit muss KI eine Rolle spielen, um die Herausforderungen, die auf uns zukommen, zu meistern.

þ Wo sehen Sie Potenzial für KI-basierte Unterstützung von MTRs im Arbeitsalltag? Dazu, wie Künstliche Intelligenz im Tätigkeitsumfeld der MTR entlang des Behandlungspfads eingesetzt werden kann, gibt es bereits einige Publikationen. Die Bandbreite reicht von der Patiententerminierung, der Anmeldung, der Vorbereitung inklusive der Prüfung von Kontraindikationen und dem Vergleich von Voraufnahmen beziehungsweise Laborwerten bis hin zur Patientenlagerung

im Untersuchungsgerät. Außerdem führt die MTR die Untersuchung durch, kümmert sich um die Nachbearbeitung von Untersuchungen und natürlich auch die Abrechnung. Auch diese Tätigkeiten können durch KI entlastet werden. Das Potenzial für die KI ­ basierte Arbeitsunterstützung von MTRs ist also riesig.

þ Gibt es bereits Bereiche, in denen sich KI-Systeme etabliert haben und MTRs unterstützen?

Ja, die gibt es. Das ist zum einen die Patientenpositionierung, wenn mithilfe von Kameras der Patient automatisch im Isozentrum des CT platziert wird. Zum anderen, wenn wir auf die MRT schauen, werden KI ­ basierte Beschleunigungstechniken verwendet, um das Field of View automatisch zu positionieren und die Untersuchungsdauer zu verkürzen. Aber auch im konventionellen Röntgen tragen KI ­ basierte Techniken bereits dazu bei, Arbeitsabläufe zu automatisieren.

þ Wie ändert sich der Alltag für die MTRs, wenn Untersuchungen und Workflows beschleunigt werden? Für uns MTRs ist die Beschleunigung von Workflows ein zweischneidiges Schwert. Schnellere Arbeitsabläufe führen zu einem höheren Patientendurchsatz. Im Klartext: Die MTRs haben mehr zu tun und das Rad dreht sich immer schneller. Die Idee, dass KI mehr Zeit am Patienten ermöglicht, kommt in der Praxis nicht so richtig an.

Anton S. Quinsten ist MTR, hat Wirtschaftsinformatik studiert und macht seinen Master in Big Data und Business Analytics. Mithilfe des erlernten InformatikFachwissens möchte er Kolleginnen und Kollegen fortbilden und den Beruf der MTRs weiterentwickeln.

Am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie des Uniklinikums Essen hat Quinsten mit RIT ein Pilotprojekt initiiert, das sich mit Radiologie-

Die meisten MTRs haben den Beruf ergriffen, weil sie etwas mit Menschen und Technologie zu tun haben möchten. Nehmen wir mal an, dass diese Aufteilung aktuell bei 50/50 liegt, die MTRs also die Hälfte ihrer Arbeitszeit am Patienten verbringen und sich die zweite Hälfte mit Technologie beschäftigen. Schauen wir jedoch genauer hin, beschäftigen sich MTRs mit repetitiven Tätigkeiten. Untersuchungen werden immer nach demselben Muster durchführt. Und für mich ist klar: in Zukunft wird KI diese repetitiven Tätigkeiten übernehmen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass 50 Prozent der Tätigkeiten von MTRs nicht von Künstlicher Intelligenz übernommen werden können.

Informationstechnologie befasst. RIT richtet sich an MTRs, die sich für IT interessieren und für sich die Grundlagen schaffen, zukünftig kompetent mit Softwarelösungen in der Radiologie umzugehen, indem sie ihr Wissen rund um AI, Big Data, Deep Learning und Radiomics vertiefen.

Außerdem ist Anton Quinsten Co-Autor des Buchs „Informationstechnologie und Künstliche Intelligenz in der Radiologie“ sowie stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Technolog:innen für Radiologie (DGMTR).

Summa summarum würde ich zusammenfassend sagen, Künstliche Intelligenz führt die MTR eher Richtung Mensch und weg von der Technologie.

þ Kann man dem entgegenwirken und KI stärker in den Ausbildungsplan aufnehmen?

Im Prinzip ja, auch bei der Ausbildung der Radiologen wird bereits gefordert, sich mit Künstlicher Intelligenz zu beschäftigen. In der momentanen Situation sehe ich das bei den MTRs eher als Utopie. Es gibt bereits jetzt zu wenige MTRs und vor allem zu wenige, die diesen Beruf ergreifen. Es fehlt einfach die Zeit, sich dann auch noch mit so einem komplexen Thema auseinanderzusetzen. Von den MTRs zu erwarten, dass sie die Funktionsweise von KI verstehen, denn um Technologie sinnvoll und richtig anzuwenden, sollte man sie ja doch verstanden haben, ist eine utopische Anforderung. Allerdings ist es zwingend erforderlich, dass Informationstechnologie, insbesondere KI in der MTR­Ausbildung integriert werden muss. Auch wenn das jetzt etwas negativ klingt, sehe ich in der neuen Technologie riesengroßes Potenzial, die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen. Vielleicht wird sich der MTR­ Beruf in zwei Bereiche teilen. Die Patienten­

betreuung und die Systembetreuung. Während die meisten sich wahrscheinlich in der Patientenbetreuung wiederfinden, wird sich ein geringer, technologieaffiner Teil unserer Kollegen mehr mit Technologie und Prozessautomatisierung beschäftigen.

þ An der Uniklinik in Essen sind schon einige KI-Algorithmen im Einsatz. Gibt es bestimmte Anforderungen, die die ausgewählten Lösungen erfüllen müssen?

Radiologische Zentren sind Hochdurchsatzunternehmen. Mit anderen Worten, die Radiologie hat schon immer davon profitiert, ihre Prozesse weitestgehend zu optimieren, fast zu industrialisieren.

Wenn es darum geht, ein neues Softwarepaket zu implementieren, erwarten wir eine deutlich spürbare Verbesserung, ansonsten werden wir diese Lösung nicht einsetzen. Bevor es überhaupt so weit kommt, dass wir uns mit neuen Systemen auseinandersetzen, muss gewährleistet sein, dass sämtliche Regularien hinsichtlich CE, MDR und DSGVO eingehalten werden. Als Universitätsklinik sehen wir unsere Aufgabe ebenfalls in der wissenschaftlichen Bewertung neuer Technologien. Bevor etwas zur Anwendung kommt, wird es von uns evaluiert. Erfreulich ist, dass es in der Tat schon Lösungen gibt, die unseren Arbeitsalltag erleichtern

Im internationalen Vergleich verfügen die radiologischen Abteilungen in Deutschland über die modernsten und innovativsten Geräte und Software. Dies gewährleistet eine qualitativ hochwertige Ausbildung der MTR.

und bei denen wir richtig happy sind, dass es sie gibt. Insofern ist unsere Erwartung schnell formuliert: Es muss eine tatsächliche Entlastung her. Aufgrund der aktuellen Herausforderungen können sowohl Radiologen als auch MTRs, mit der aktuellen Manpower, die Menge an Untersuchungen nur unter schwierigen Bedingungen meistern.

www.uk-essen.de/

Weniger ist mehr

Den Systemen sieht man es äußerlich kaum an, aber im Inneren hat sich in letzter Zeit doch einiges getan. Generell gilt neuerdings in der Kernspintomographie – egal ob bei den Systemen, Injektorsystemen oder Kontrastmitteln – „Weniger ist mehr“.

MRT-Systeme

Während die 7T­MRT­Systeme wohl eine Domäne der Forschung bleiben, kann man in der praktischen Anwendung einen kleinen Trend zum Niederfeld­MRT erkennen, denn KI ­ Algorithmen sind in der Lage, unscharfe Bilder so hinzurechnen, dass sie nach mehr aussehen.

Außerdem haben Niedrigfeldsysteme, die meist mit Permanentmagneten funktionieren, einen deutlichen Vorteil beim Energieverbrauch. Die Nachhaltigkeit spielt ja auch eine immer größere Rolle.

Bei den supraleitenden MRT­Systemen gibt es kaum mehr einen Hersteller, der nicht auf geringeren Heliumverbrauch setzt. Manche Systeme

kommen sogar ganz ohne Helium aus und brauchen auch kein Quenchrohr mehr. Es sind also auch keine Umbaumaßnahmen nötig, abdampfendes Helium nach außen zu führen.

MRT-Injektoren

Die Innovationen bei den Kontrastmittelinjektoren zeichnen sich dadurch aus, dass die Systeme immer leichter zu handhaben sind und die Rüstzeiten beim Patientenwechsel reduziert werden. Überdies gibt es Systeme, die in der Lage sind, zwei Kerspintomographen gleichzeitig zu bedienen. Von jedem Arbeitsplatz aus kann der Injektor mit einer eigenen Fernbedienung gesteuert werden.

Die diagnostische Bildgebung ist bekannt dafür, dass viele Einweg­Plastikbehälter verwendet werden, die zu einer erheblichen Menge an Plastikmüll und CO₂­Emissionen führen. Deshalb ist der Einsatz von sogenannten MultidosisInjektoren ein möglicher Ansatz, um den Abfall zu minimieren und für mehr Nachhaltigkeit zu sorgen, indem der Plastikund Kontrastmittel­Abfall reduziert wird.

MRT-Kontrastmittel

Geht es um Innovationen beim MRTKontrastmittel, ist derzeit oft von Gadopiclenol die Rede. Der neue Wirkstoff auf Gadoliniumbasis ist in der Lage, den Kontrastmittelbedarf zu halbieren.

Zwei Kontrastmittel auf GadopiclenolBasis sind seit Ende letzten Jahres in der EU zugelassen und erste Anwender bestätigen die Erwartungen. Die Kontrastmittelmenge zu halbieren bedeutet natürlich nicht nur eine geringere Belastung für die Patienten, sondern auch für die Umwelt.

Gadoquatrane ist ein weiterer neuer Wirkstoff mit einem vielversprechenden Ansatz, der aufgrund seiner spezifischen Struktur und Eigenschaften auch das Potenzial hat, die für eine MRT­ Untersuchung notwendige Kontrastmitteldosis signifikant zu reduzieren. Gadoquatrane befindet sich derzeit noch in der Entwicklung.

MRT-Spulen

Flexible Spulen für unterschiedliche Anwendung haben sich inzwischen zum Standard entwickelt und sind bei annähernd allen Herstellern von MRTSystemen erhältlich. Der neueste Trend bei MRT­Spulen sind derzeit dedizierte Spulen für interventionelle Anwendungen sowie Spulen für die Dental­MRT. Spulen für Interventionelle Eingriffe ver­

fügen über ein Sterilkonzept und einen kurzen Workflow mit drei bis vier Schritten. Nachdem die dentale MRT einen Aufwind zu erleben scheint, sind Dentalspulen nicht nur für Niederfeldsysteme, sondern ebenfalls für Standard ­ MRTs mit 1,5T oder 3T erhältlich.

Noch in der Ferne, aber bereits in der Entwicklung, befinden sich sogenannte kabellose Metasurface­Spulen.

MRT-KI

Enormes Innovationspotenzial für die MRT steckt in KI­Algorithmen. Ein großer Teil der Anbieter von KI für MRTs kümmert sich um die Diagnoseunterstützung. Gleichzeitig haben sich Unternehmen zum Ziel gesetzt, die Bilder bereits „am System“ zu verbessern. Diese Algorithmen sind darauf trainiert, die Bildqualität unscharfer Aufnahmen mit niedriger Qualität so zu verbessern, dass Befunde klar erkennbar sind. Erste Erfahrungen sprechen davon, dass die Bilder so aussehen, wie wenn sie mit einem System mit höherer Feldstärke angefertigt worden wären.

Gleichzeitig gibt es herstellerübergreifende Ansätze, mit oder ohne KI, die Scanzeiten ohne Qualitätsverlust zu beschleunigen und die Untersuchungszeiten deutlich zu verkürzen, indem Scanparameter automatisiert angepasst werden, um die räumliche Auflösung zu erhöhen und das SNR zu verbessern. Außerdem sind manche Systeme in der Lage, geometrische Verzerrungen in der echoplanaren Bildgebung (EPI) oder Liquorfluss ­ Artefakten in FLAIRSequenzen zu verringern. Aber auch der Kontrast in T1­gewichteten Bildern und die zeitliche Auflösung bei dynamischer Bildgebung kann verbessert werden.

Andere Anwendungen analysieren bereits initiale Aufnahmen nach Auffälligkeiten und schlagen geeignete Sequenzen vor, während sich der Patient noch im Scanner befindet.

Auf den folgenden Seiten bieten wir eine Auswahl an Neuheiten sowie i nteressante MRT­ Anwendungen aus Wissenschaft und Praxis.

Guido Gebhardt

Neues MRT-Kontrastmittel Elucirem von Guerbet

Halbe Dosis –voller Erfolg

Der Pharmakonzern Guerbet hat mit Elucirem (Gadopiclenol) ein neues Kontrastmittel entwickelt, das nun erstmals in Deutschland injiziert wurde. Es handelt sich um ein unspezifisches, makrozyklisches MRT-Kontrastmittel auf Gadoliniumbasis (GdKM), welches für die Kontrastverstärkung bei der Untersuchung mittels MRT verwendet wird.

Das neue Kontrastmittel von Guerbet hat nicht nur eine bis zu dreifach erhöhte Relaxivität im Vergleich zu konventionellen GdKM, es zeigt durch seine makrozyklische Struktur auch eine höhere kinetische Stabilität. Dadurch ist die volle Bildqualität bei nur der halben Gadoliniumdosis im Vergleich zu anderen unspezifischen Kontrastmitteln auf dem Markt möglich.

Prof. Dr. Henrik Michaely, Facharzt für Radiologie des MVZ Karlsruhe, ist von Elucirem überzeugt: „Genauso wie die MRT ein unverzichtbarer Bestandteil der modernen bildgebenden Diagnostik ist, so ist auch der Einsatz von Kontrastmitteln häufig unabdingbar. Ich freue mich daher sehr, dass wir mit Elucirem nun die Möglichkeit haben, die Gadoliniumexposition für unsere Patienten

Ein MRT-Scan des zentralen Nervensystems verdeutlicht den Unterschied in der Bildgebung: ohne Anwendung eines Kontrastmittels (links) und mit Anwendung des Kontrastmittels Elucirem (rechts).

Quelle: Guerbet GmbH

und unsere Umwelt um zirka 50 Prozent zu reduzieren – bei gleicher exzellenter Bildqualität.“

Genauso sieht es auch Prof. Dr. Thorsten Bley, Direktor des Instituts für diagnostische und interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Würzburg: „Die Gabe von Kontrastmitteln unterstützt uns Radiologen dabei, strukturelle Veränderungen im Gewebe genau zu lokalisieren und zu diagnostizieren. Grundsätzlich wählen wir dabei die niedrigste Kontrastmitteldosierung, die für ein diagnostisches Ergebnis notwendig ist. Daher freue ich mich, dass wir dank des innovativen MRT­Kontrastmittels mit der Hälfte der konventionellen Gadoliniumdosis gleichbleibend hohe Bildqualität erhalten.“

Geringere Gadoliniumexposition

Die Ablagerung von Gadolinium im Gewebe und daraus resultierende Komplikationen, wie die nephrogene systemische Fibrose (NSF), führen zunehmend zu Bedenken bei Radiologen und Patienten über den Einsatz von GdKM bei MRT­Untersuchungen. Zusätzlich empfehlen auch die EMA sowie die Europäische Gesellschaft für urogenitale

Radiologie (ESUR), die Gadoliniumdosis bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Bildqualität zu verringern. Mit Elucirem kann die Gadoliniumexposition reduziert werden, was besonders für Patienten, die mehrfach untersucht werden müssen, vorteilhaft ist. Langfristig führt dies auch zu einer geringeren Belastung durch Gadolinium für die Umwelt. „Kontrastmittel sind wichtige Hilfsmittel, um bessere Ergebnisse in der bildgebenden Diagnostik zu liefern. Mit Elucirem haben wir nun ein Produkt, das aufgrund der reduzierten Gadoliniumdosis einen deutlichen Mehrwert für Patienten und Umwelt bietet und insbesondere bei Patienten mit mehrfacher Kontrastmittelgabe, wie zum Beispiel bei Verlaufskontrollen, zur Reduktion der Gadoliniumgesamtmenge indiziert ist“, sagt Prof. Dr. Bernd Hamm, Direktor Klinik für Radiologie mit dem Bereich Kinderradiologie der Charité Berlin.

Mehrwert für Patient und Umwelt

Das neue Gadopiclenol ­ basierte Kontrastmittel ist indiziert bei Erwachsenen und Kindern ab zwei Jahren zur verbesserten Darstellung und Untersuchung von Läsionen mit einer Störung der Blut ­ Hirn ­Schranke oder abnormaler Vaskularität in den Bereichen des Gehirns, der Wirbelsäule und des Gewebes des zentralen Nervensystems (ZNS) sowie der Leber, Niere, Bauchspeicheldrüse, Brust, Lunge, Prostata und des muskuloskelettalen Systems. „In Deutschland wurden 2021 158 MRTUntersuchungen pro 1.000 Einwohner verzeichnet. Hier kann Elucirem einen entscheidenden Unterschied für die Patienten bieten“, betont Achim Berlis, Geschäftsführer bei Guerbet Deutschland, Österreich und Polen.

Die Europäische Kommission hat das neue MRT­Kontrastmittel am 7. Dezember 2023 zugelassen. Deutschlandweit

wurde das MRT­Kontrastmittel bereits in sechs Radiologie­Zentren angewandt. Die Entscheidung zur Zulassung traf die Kommission auf Grundlage der positiven Stellungnahme zu Elucirem durch den Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen ArzneimittelAgentur (EMA).

Die Empfehlung zur Zulassung durch den CHMP basierte auf den Ergebnissen zweier Phase­III­Studien, welche in Bezug auf die Darstellung von Läsionen eine Nicht­Unterlegenheit des Wirkstoffs Gadopiclenol im Vergleich zu Gadobutrol zeigten, obwohl nur die Hälfte der Gadoliniumdosis eingesetzt wurde. Dabei war das Sicherheitsprofil der beiden Wirkstoffe vergleichbar. Elucirem (Gadopiclenol) wird in Europa an den Guerbet­Standorten Lanester, Marans und Aulnay­sous­Bois in Frankreich mit mehr als 600 Mitarbeitern hergestellt. Guido Gebhardt

Prof. Dr. Henrik Michaely, Facharzt für Radiologie des MVZ Karlsruhe
Prof. Dr. Thorsten Bley, Direktor des Instituts für diagnostische und interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Würzburg
Prof. Dr. Bernd Hamm, Direktor Klinik für Radiologie mit dem Bereich Kinderradiologie der Charité Berlin

Niederfeld-MRT zur Förderung der Nachhaltigkeit

Die Niederfeld-MRT in Kombination mit Künstlicher Intelligenz könnte eine Lösung für die Heliumkrise und einen nachhaltigeren Ansatz in der Radiologie sein, erklärte Prof. Kai Vilanova, Leiter der MRT-Abteilung der Cliníc Girona in Barcelona, gegenüber Mélisande Rouger auf der 37. Tagung der Spanischen Gesellschaft für Radiologie (SERAM) im Mai 2024.

Kernspintomographen benötigen 2.000 Liter flüssiges Helium mit einer Temperatur von etwa ­270 °C, um ihre Magneten kühl genug zu halten, damit sie funktionieren. Helium ist jedoch ein nicht erneuerbares Element, das in der Erdkruste vorkommt, und die Ressourcen gehen zur Neige. Die Krankenhäuser stehen also vor dem langfristigen Problem einer knappen Versorgung.

Ressourcen sparen

Eine alternative Geräte ­Strategie könnte darin bestehen, zukünftig vermehrt MRT­Scanner mit geringerer Feldstärke und Permanentmagneten zu verwenden, so Vilanova, der den Kongress der Europäischen Gesellschaft für Magnetresonanz in Medizin und Biologie (ESMRMB) im Oktober in Barcelona leiten wird.

„70 bis 80 Prozent der MRT­Scanner im Krankenhaus sind Hochfeldgeräte. Für die Hochfeld­MRT werden große Mengen an Helium benötigt, und das ist teuer – sowohl im Hinblick auf die Wartung als auch auf die Energiekosten“, sagte Vilanova. Heute müssen wir einen nachhaltigen Ansatz verfolgen und die Niederfeld­MRT verbraucht vier­ bis fünfmal weniger Energie als die Hochfeld­MRT.

Die Niederfeld­MRT ermöglicht vor allem in Verbindung mit KI kürzere Untersuchungszeiten bei gleichzeitig besserer Bildqualität als noch vor einem Jahrzehnt und viele der

„Mit der Niederfeld­MRT­Technologie verfügen wir über eine gute Lösung, den Energieverbrauch zu senken.“

Prof. Kai Vilanova, Leiter der MRT-Abteilung der Cliníc Girona in Barcelona,Spanien

Scannermodelle sind offen, was für den Patienten wesentlich komfortabler ist. Der untersuchungsorientierte Einsatz von Hochfeld­ und Niederfeld­MRT würde die MRT, je nach Anwendung, kosteneffektiv machen, erklärte Vilanova.

Auf die Anwendung kommt es an

In seiner Abteilung verwendet Prof. Vilanova sowohl Niederfeld­ als auch Hochfeld­MRT. Bestimmte Untersuchungen, zum

Beispiel des Herzens, der Prostata oder der Brust, erfordern eine Hochfeld­Bildgebung. Aber 80 Prozent der Anfragen, die die Klinik für MRT erhält, betreffen das Muskel­Skelett­System.

„Knie und Lendenwirbelsäule machen weltweit 40 Prozent der MRT­ Anfragen aus. Die meisten Untersuchungen können also mit einem NiedrigfeldScanner durchgeführt werden, und ich führe 80 Prozent meiner Untersuchungen mit unserem Niedrigfeld ­Scanner durch, der für diese beiden Untersuchungen eine hohe Qualität bietet.“

„Radiologen sollten bei der Durchführung von Untersuchungen immer die Nachhaltigkeit im Auge behalten“, sagte Vilanova, der auf dem ECR 2023 in Wien einen Vortrag zu diesem Thema hielt.

„Gesamtgesellschaftlich ist die Nachhaltigkeit von besonderer Bedeutung. Mit der Niederfeld­MRT­Technologie verfügen wir über eine gute Lösung, den Energieverbrauch zu senken. Ich bin für diese Art der Untersuchung, aber es ist schwierig für Krankenhäuser, sie anzubieten.“

„Die meisten Krankenhäuser arbeiten heute aus Imagegründen mit heliumbasierten Hochfeld­MRTs. Radiologen wollen die größten und schnellsten Geräte, weil sie dafür nicht bezahlen müssen“, sagte der MRT­Spezialist. Radiologen mögen auch die schönen Bilder, die die Hochfeld­MRT liefert. Aber moderne KI­Algorithmen sind in der Lage, die Bildqualität deutlich zu verbessern.

KI muss ihren Wert unter Beweis stellen KI kann die Bildauflösung in der Niederfeld­MRT optimieren und es ermöglichen, Bilder zu erhalten, die denen von HochfeldMRTs ebenbürtig sind.

Laut Vilanova, der auf der SERAM 2024 eine Umfrage unter den Zuhörern durchführte, setzen Radiologen zunehmend KI ein. „In einer einfachen MSK­Radiologie­Sitzung fragte ich die Zuhörer, wie viele von ihnen KI nutzen, und ich war ziemlich überrascht, denn 45 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass sie bereits KI­Algorithmen im Einsatz haben“.

Die Erfahrung hat gezeigt, dass KI­optimierte Niederfeld­Systeme gute Ergebnisse bei einfachen Thoraxaufnahmen und Knochenbrüchen liefern.

Bei der MRT sind KI­Algorithmen in der Lage, die Untersuchungszeiten zu verkürzen und gleichzeitig die Auflösung zu erhöhen. „Die Patienten müssen weniger Zeit im Scanner verbringen und wir haben bessere Bilder, was gut für den Radiologen ist. Das ist gut für die Diagnose“, so Vilanova.

„Derzeit beginnen zahlreiche Radiologen, KI für die MRT einzuführen oder auszuprobieren, aber die Technologie muss noch ‚fein abgestimmt‘ werden, um die erwarteten Ergebnisse zu liefern“, so Vilanova, der vor acht Monaten einen

Algorithmus in der täglichen Routine einführte.

„Ich verwende eine dieser Lösungen in meinem Krankenhaus, aber wir müssen noch daran arbeiten. Die Tools werden ständig weiterentwickelt und die Implementierung muss geregelt werden. Der nächste Schritt in naher Zukunft wird sein, zu sehen, welche dieser KI­Tools wirklich funktionieren.“

Vilanova erwartet auch die Vermarktung neuer Kontrastmittel, die die für eine MRT­ Untersuchung erforderliche Gadoliniummenge reduzieren. „Mit weniger Gadolinium können wir die gleichen Informationen erhalten“, erklärte er. Gadolinium ist ein Medikament, es ist nicht unschädlich. Wir werden die Kosten und die Toxizität reduzieren. Dies ist also ein großes, erwartetes Projekt, das wir in einigen Monaten in Europa haben werden.“

Mit Niederfeld-MRTSystemen lässt sich der Stromverbrauch in der Radiologie deutlich senken.

clinicagirona.cat/

Mit dem Accutron MR3 anspruchsvolle MRT-Untersuchungen einfach und stressfrei gestalten

Der Accutron MR3 der Medtron AG ist ein Kontrastmittelinjektor, der sich durch seine vielseitigen Einsatzmöglichkeiten und innovative Technologie auszeichnet. Mit seinen beiden Injektionseinheiten für Kontrastmittel und Kochsalzlösung sowie einer dritten Einheit speziell für die Infusion von Flüssigkeiten während der Bildgebung bietet der Injektor eine optimale Lösung für die klinische MRT-Bildgebung.

Besonders hervorzuheben ist die integrierte Infusionspumpe des Accutron MR3, die eine präzise und effiziente Verabreichung von Medikamenten während der Untersuchung ermöglicht. Dies ist insbesondere bei kardialen Stress­MRTs entscheidend, um optimale Untersuchungsbedingungen zu schaffen und die bestmögliche Versorgung des Patienten zu gewährleisten.

Stress­MRT­Untersuchungen mit herkömmlichen Kontrastmittelinjektoren ohne integrierte Infusionseinheit benötigen einen zusätzlichen Perfusor, über den das Medikament verabreicht wird. Der Perfusor befindet sich normalerweise im Kontrollraum und ist über einen meterlangen Schlauch und einen eigenen Venenzugang mit dem Patienten verbunden.

Für die Bedienung des Perfusors ist eine zweite MTR erforderlich: eine Fachkraft für die Steuerung von MRT und Injektor, eine zweite Fachkraft für den Perfusor. Durch die Integration einer Infusionspumpe am Injektor sparen Anwender wertvolle Zeit im Untersuchungsraum und zusätzliches Personal.

Zudem erweist sich der lange Schlauch vom Perfusor im Kontrollraum zum Patienten im Untersuchungsraum als Stolperfalle, besonders wenn Fachärzte oder MTRs in einem Notfall schnell zum Patienten gelangen müssen. Diese potenzielle Gefahr fällt durch die integrierte Infusionspumpe, die kürzere Schlauchlänge durch die Nähe zum Patienten und die Kabellosigkeit des Accutron MR3 weg.

Wie Prof. Dr. med. Andreas Schicho, Facharzt für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Neuroradiologie, Notfallmedizin im Castra Regina Center Regensburg und Ärztlicher Leiter der Medizinischen Versorgungszentren MVZ

Dr. Neumaier & Kollegen GmbH, betont: „Die integrierte Infusionspumpe des Accutron MR3 ermöglicht eine präzise und effiziente Verabreichung von Medikamenten während der Untersuchung, die für kardiale Stress­MRTs unerlässlich sind.“

Ein weiterer Pluspunkt des Accutron MR3 ist die Flexibilität bei der Medikamentengabe. Durch die Möglichkeit einer Medikamenteninfusion während der MRT­ Untersuchung können spezifische Anforderungen einzelner Patienten optimal erfüllt werden. Zudem ermöglicht der integrierte Medtron Profil Assistent (MPRO Assist) eine individuelle Einstellung des Injektions­ und Infusionsprotokolls für jeden Patienten, was zu einer bestmöglichen Qualität der Untersuchung beiträgt. Auch für Prof. Dr. med. Andreas Schicho stechen die Vorteile des MPRO Assist hervor: „Der integrierte Medtron Profil Assistent hilft uns das optimale Injektions­ und Infusionsprotokoll für jeden individuellen Patienten einzustellen. So erreichen wir optimale Untersuchungsbedingungen, die bestmögliche Qualität und maximale Sicherheit für unsere Patienten.“

Die Markteinführung des Accutron MR3 im Jahr 2015 hat einen deutlichen Mehrwert für die radiologische Praxis im Bereich Kernspintomographie gebracht. Hier zahlt sich die enge Zusammenarbeit mit Fachärzten und MTR aus, die im Mittelpunkt der Accutron­Entwicklung steht und Teil der Firmenphilosophie der Medtron AG darstellt.

Raphael David, Head of Sales International der Medtron AG bringt es auf den Punkt: „Der Accutron MR3 wurde in erster Linie entwickelt, um dem von Kliniken festgestellten Bedarf nach einer integrierten Infusionseinheit zusätzlich zu den Injektionseinheiten für Kontrastmittel und Kochsalzlösung gerecht zu werden.“ Die Bedürfnisse des Anwenders zu identifizieren und auf dieser Grundlage Produktlösungen zu entwickeln, ist ein entscheidender Entwicklungsprozess des medizintechnischen Unternehmens aus Deutschland.

Prof. Dr. med. Andreas Schicho, Facharzt für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Neuroradiologie, Notfallmedizin im Castra Regina Center Regensburg und ärztlicher Leiter der Medizinischen Versorgungszentren MVZ Dr. Neumaier & Kollegen GmbH

Im Vergleich zu bisherigen Stress­MRT­Untersuchungen mit separaten Geräten für die Gabe von Medikamenten kann mit dem Accutron MR3 Zeit und Arbeitskraft eingespart werden. Die Medikamentengabe erfolgt nun über den Injektor, was neben einer einfacheren Handhabung den positiven Effekt hat, dass nur noch geringe Restmengen im Patientenschlauch zurückbleiben. Zudem ist der Accutron MR3 mobil und kabellos, was die Flexibilität bei der Konfiguration erhöht und Installationskosten reduziert.

Insgesamt hat sich der Accutron MR3 der Medtron AG als wertvolles Instrument erwiesen, das MRT­ Untersuchungen deutlich verbessert und neue Möglichkeiten in der klinischen Anwendung eröffnet. Seine Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit machen ihn zu einer empfehlenswerten Option für Radiologen und medizinische Einrichtungen auf der Suche nach modernster Technologie für ihre Praxis. Viele radiologische Einrichtungen in Deutschland, Europa und global sind bereits überzeugt davon.

www.medtron.com

Mit schneller und leistungsstarker Technologie

Neue Standards setzen

Dr. med. Tobias Schröter ist seit 2000 Radiologe. Seit 16 Jahren betreibt er eine auf MRT­Diagnostik spezialisierte MRT­Praxis in Potsdam. „Nach der Übernahme habe ich die Räumlichkeiten komplett umgestaltet und das ältere MRT­ Gerät gegen einen 1.5T Philips Ingenia Ambition S mit versiegeltem Magneten ausgetauscht.“ Im weiteren Verlauf schaffte die MRT­Praxis Potsdam die KI ­ basierte Lösung Philips SmartSpeed an, die laut Dr. Schröter einen deutlichen Fortschritt darstellt. „Wir hatten bereits Compressed SENSE von Philips im Einsatz, um unsere kartesischen Scans zu beschleunigen und den Durchsatz zu erhöhen. Mit SmartSpeed können wir die Scandauer nun sogar

noch weiter reduzieren und die Künstliche Intelligenz (KI) sorgt im Vergleich zu Compressed SENSE für eine noch bessere Bildqualität.“ Dr. Schröter verwendet SmartSpeed inzwischen bei allen Anatomien für 2D­ und 3D­Sequenzen.

Höherer Patientendurchsatz

Die MRT­ Praxis Potsdam konzentriert sich hauptsächlich auf die Neuro­Bildgebung und die des Bewegungsapparates. Es werden aber auch Prostatauntersuchungen und gelegentlich abdominale MRTs durchgeführt. „Dank Philips SmartSpeed können wir wirklich mehr Patienten pro Tag scannen“, sagt Dr. Schröter. „Das heißt, wir steigern Durchsatz und Produktivität, ohne Abstriche bei der

Bildqualität machen zu müssen. Früher haben wir pro Tag 32 bis 35 Patienten gescannt, aber mit SmartSpeed können wir jetzt deutlich mehr Untersuchungen in weniger Zeit durchführen. Waren es vor SmartSpeed 160 bis 170 Untersuchungen pro Woche. So sind es jetzt bis zu 200, also etwa 40 Patienten pro Tag. Die kurzen MRT­ Untersuchungszeiten, die wir mit SmartSpeed realisieren, bieten auch mehr Komfort für unsere Patienten. Nicht jeder liegt gerne im Scanner. Und selbst normale, gesunde Menschen können oft nicht so lange still liegen, was zu Bewegungsartefakten führen kann. Es ist also ein klarer Vorteil, dass wir die Aufnahmen schneller generieren können. Unsere durchschnittliche Unter­

suchungszeit beträgt jetzt etwa 10 Minuten. Und neben dem beschleunigten Scanvorgang profitieren wir auch davon, dass wir uns dank der schnellen Rekonstruktion die Bilder bereits ansehen können, während der Scan noch läuft.“

Riesenfortschritt in der MSK-Bildgebung dank SmartSpeed

Früher war die Praxis nicht in der Lage, die 3D­Bildgebung für alle Gelenke zu verwenden, weil der Zeitaufwand zu groß war und bei einigen Gelenken einfach keine gute Bildqualität erzielt wurde, sagt Dr. Schröter. „Dank SmartSpeed, setzen wir heute 3D­Bildgebung konsequent für alle Gelenke ein und können so auch kleinste Veränderungen, zum Beispiel im Knorpel, entdecken. Das hilft uns natürlich, eine detaillierte Diagnose zu stellen.“ Dr. Schröter berichtet, dass die MSK­Bilder einen hohen Kontrast und eine extrem hohe Qualität aufweisen. Als Beispiel nennt er die Menisken.

„Wir verwenden eine protonendichtegewichtete 3D­Fatsat­Sequenz, die Dicke beträgt 0,3 mm und die Scandauer 3 Minuten. Die MPRs zeigen eine unglaubliche Auflösung. Sehr kleine Risse und sogar das Ausfransen der Meniskusspitze werden sichtbar, was normalerweise nur bei einer Arthroskopie möglich ist. Bei der Darstellung kleiner Gelenke in Fingern und Daumen erreichen wir eine außergewöhnliche Qualität. Mit SmartSpeed gelingt es uns, auch sehr kleine Strukturen anatomisch korrekt darzustellen, sodass wir das Ausmaß möglicher Verletzungen erkennen können. Sehnen und Bänder erscheinen mit höherer Auflösung. So können wir das Verletzungsmuster besser erkennen, beschreiben und abgrenzen. Unsere zuweisenden Ärzte sind fasziniert von der außergewöhnlichen Qualität und dem hohen Detailgrad der Bilder. Und die Patienten sind froh, dass die Untersuchung nicht allzu lange dauert. Wir hören immer wieder, dass die Untersuchung viel kürzer

war, als sie erwartet hatten. Das ist ein großer Vorteil bei Patienten, die sich in der MRT­Umgebung eher unwohl fühlen.“

Verbesserte Diagnosesicherheit in allen Bereichen

Dr. Schröter weist darauf hin, dass eine sichere Diagnose qualitativ hochwertige Bilder mit mehr diagnostischen Informationen erfordert. „Philips SmartSpeed hat uns dies ermöglicht. Die KI entrauscht die klinischen Bilder, ohne dass wichtige Daten verloren gehen, sodass wir hochauflösende Bilder erhalten. Das System behält alle von uns benötigten Informationen und steigert die Bildqualität. Wir können SmartSpeed auf fast alle Sequenzen anwenden. Das ist ein großer Schritt nach vorn! Wir verwenden es zum Beispiel bei der 3D­Bildgebung und bei der diffusionsgewichteten Bildgebung, um die Scandauer drastisch zu reduzieren oder die Bildauflösung zu erhöhen, was sehr nützlich ist. Es gibt kleine Läsionen, die wir sicherlich auch ohne

SmartSpeed gesehen hätten, aber wir hätten länger gebraucht, um sie richtig zu diagnostizieren. Bei 3D­MSK­Bildern mit extrem hoher Auflösung decken wir feinste anatomische Strukturen auf und können so sehr detaillierte Befunde abgeben.“ Laut Dr. Schröter bietet SmartSpeed den weiteren Vorteil, dass häufiger Sequenzen zur Unterdrückung von Metallartefakten, wie z. B. O­MAR, für die Darstellung von Gelenken mit Prothesen verwendet werden können. Diese Sequenz kann jetzt in der relativ kurzen Zeit von drei Minuten aufgenommen werden und Dr. Schröter beobachtet deutliche Fortschritte bei der Erkennung der Anatomie in der Nähe der Prothesen. SmartSpeed bietet zudem Optionen für eine bewegungsfreie Bildgebung, sodass Bewegungsartefakte keine große Rolle mehr spielen. Dr. Schröter sagt, dass das Team dank SmartSpeed weniger Wiederholungsscans durchführen muss, „weil die Patienten weniger Zeit im System verbringen und weil SmartSpeed MotionFree die Bewegungsartefakte besser reduziert als zuvor.“

Großes Display, einfache Bedienung

Philips SmartSpeed ist über MR Workspace verfügbar. Diese Bedienkonsole mit großem Display unterstützt den

Anwender mit einer integrierten KI­ Protokollauswahl. „Das große 27­Zoll­Display mit hoher 4K­ Auflösung macht einen Riesenunterschied aus. Er zeigt die großen Planungsbilder mit einer viel höheren Auflösung an, als wir es bisher gewohnt waren. Anatomische Orientierungspunkte können leichter identifiziert werden, was den Prozess vorantreibt. Die neuen Sequenzen lassen sich jetzt viel einfacher und schneller planen und es ist einfacher für uns, Läsionen zu finden“, sagt Dr. Schröter. „Mithilfe von MR Workspace lässt sich das System nahtlos bedienen. Die Benutzeroberfläche ist sehr fortschrittlich gestaltet und die Bedienung ist intuitiv. Viele Aktionen können per Drag & Drop ausgeführt werden. Das System ist wirklich einfach zu bedienen und selbsterklärend. Es gibt kleine Funktionen und Tools, die die Arbeit erheblich verbessern. Zum Beispiel die Möglichkeit, die Geometrie einer Sequenz in die nächste zu kopieren, ohne größere Anpassungen vornehmen zu müssen. Wir verwenden auch den neuen Day Manager. Während einer laufenden Untersuchung können wir damit gleichzeitig die geplanten Untersuchungen für die nächsten Patienten laden und anpassen.“

Leistungsstarker Grafikprozessor bringt Bilder und Rekonstruktion schnell aufs große Display Ein weiterer wichtiger Bestandteil von MR Workspace ist der Grafikprozessor (GPU), der die Rekonstruktion der mit SmartSpeed aufgenommenen Bilder im Handumdrehen ermöglicht. „Wir sehen auf dem großen 4K­Display nicht nur gestochen scharfe Bilder, sondern profitieren auch von einer besseren und schnelleren Rekonstruktion. Bei dieser extrem hohen Auflösung haben wir manchmal Sequenzen mit bis zu 800 Einzelbildern. Der Grafikprozessor schafft es dann, diese in Sekundenschnelle in multiplanare Rekonstruktionen umzuwandeln. Sehr beeindruckend.“

Schnellere Scans, schnellere Diagnosen

„Dank SmartSpeed sind wir in der Lage, Untersuchungen extrem schnell durchzuführen. Die meisten Untersuchungen benötigen nicht mehr als zehn Minuten. Unsere MRT­ Untersuchung des Knies dauert sogar nur sechs Minuten. Der beschleunigte Scanvorgang erleichtert es den Patienten außerdem, ruhig zu liegen, was dazu beiträgt, Bewegungsartefakte zu vermeiden. Und dank der massiven Rechenkapazität sind die Bilder sofort auf dem großen Display

3D
Axial FLAIR MPR from 3D sagittal 3 mm slice thickness
MPR T1 Gado from 3D sagittal 3 mm slice thickness
Coronal FLAIR MPR from 3D sagittal 3 mm slice thickness
Coronal T1 SE Gado 2:22 min 0,9 × 1,2 × 5 mm

verfügbar. Eine höhere Auflösung ist sehr wertvoll. Aus den hochauflösenden 3D ­Sequenzen lässt sich eine hervorragende multiplanare Rekonstruktion erstellen. Dadurch können wir Diagnosen einfacher und schneller stellen und Berichte anfertigen. Und während der Patient noch im System liegt, können wir uns die Bilder bereits ansehen und eine Diagnose stellen. Kommt der Patient wieder heraus, kann ich sofort fragen, ob das, was ich sehe, den Symptomen entspricht.“

Jeder gewinnt

Dr. Schröter glaubt, dass SmartSpeed ein echter Schritt nach vorn ist. „Es ist fast unbegreiflich, dass man so schnell scannen kann. Und die Bilder sind brillant. Ich bin begeistert. Bei allen unseren Untersuchungen hat sich die Scandauer drastisch verkürzt. Vor allem die Umstellung auf 3D­Sequenzen bewirkt einen gewaltigen Unterschied. Unsere Praxis ist jetzt in der Lage, einige Sequenzen zu verwenden, die vorher wegen ihrer langen Scandauer kaum genutzt wurden. SmartSpeed ist ein echter Gamechanger. Entscheidend ist dabei, dass wir jetzt diese Geschwindigkeit haben, ohne Abstriche bei der Auflösung machen zu müssen. Außerdem

1:18 min SmartSpeed factor 2.2

× 0,5 × 3 mm

ist die Bildqualität kontinuierlich hoch. Mit SmartSpeed produzieren wir jedes Mal brillante Bilder, sodass es nicht notwendig ist, Sequenzen zu wiederholen. Schnelleres Scannen reduziert zudem die Häufigkeit von Bewegungsartefakten, verringert die Anzahl von erneuten Scans und sorgt für ein viel besseres Ergebnis. Dadurch gewinnen wir mehr

T1w 1:02 min SmartSpeed factor 3 0,65 × 0,85 × 3 mm

Dr. med. Tobias Schröter Facharzt für Diagnostische Radiologie und Praxisinhaber MRT-Praxis, Potsdam

Sicherheit bei der Befundung und die Patienten profitieren von einer präziseren Diagnose. Ein Gewinn für jeden.

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SmartSpeed wird verwendet, um die Scanzeiten zu reduzieren. Alle drei PDw-Orientierungen wurden mit nur einer 3D-Sequenz unter Verwendung von SmartSpeed erzielt. Durchgeführt mit einem 1,5T Ambition S und einer 16-Kanal dS-Kniespule.

T2w
Axial MPR from 3D sagittal 1 mm slice thickness
Coronal MPR from 3D sagittal 3 mm slice thickness

Neues MRT-Kontrastmittel Elucirem von Guerbet

Vielseitigkeit in der Anwendung sowie Effektivität und Sicherheit

Im Rahmen eines durch den Pharmakonzern Guerbet organisierten Symposiums auf dem Deutschen Röntgenkongress teilten Prof. Dr. Lawrence Tanenbaum, Chief Technology Officer bei RadNet Inc. in den USA, und Prof. Dr. Thorsten Bley, Direktor der Radiologie am Uniklinikum in Würzburg, erste Erfahrungsberichte mit der Anwendung von Elucirem in der Praxis.

Prof. Dr. Thorsten Bley beschrieb an einem aktuellen Fall aus seiner Würzburger Klinik: „Wir setzten 9 ml Gadopiclenol für die Untersuchung eines jungen Mannes mit einer Sesamoiditis ein und beobachteten eine starke Kontrastierung des medialen Sesambeins. So konnten wir sichergehen, dass das laterale nicht betroffen war.“ Beide Experten präsentierten an verschiedenen Fällen aus der kontrollierten Phase­III­Studie PROMISE sowie aus der Praxis, dass sich mit Elucirem eine hohe Kontrastierung in diversen Geweben erreichen lässt.1

„In der kurzen Zeit, in der ich Gadopiclenol in der Praxis zur Verfügung habe, konnte ich es bereits für verschiedene Fälle verwenden, wie die Diagnose von Leber­ und Bauchspeicheldrüsenmetastasen sowie von inflammatorischen Erkrankungen. Die Vielseitigkeit des innovativen Kontrastmittels hat sich als wirksam von Kopf bis Fuß erwiesen, sodass es für

die Diagnostik einer Vielzahl von Erkrankungen eingesetzt werden kann. Ein weiterer Vorteil ist, dass im Vergleich zu konventionellen Kontrastmitteln keine Protokollanpassungen oder Sequenzoptimierungen notwendig sind. Das spart uns Radiologen viel Zeit“, fasste Bley seine bisherigen Erfahrungen zusammen.

Mit nur der halben Dosis Gadolinium wird auch die Gadoliniumexposition für die Patienten reduziert, was besonders für solche, die mehrfach untersucht werden müssen, vorteilhaft ist.

Prof. Dr. Lawrence Tanenbaum präsentierte dies an einem Fall aus der Praxis: „Eine 47­jährige Patientin mit Multipler Sklerose benötigt alle sechs Monate eine MRT­ Untersuchung mit Kontrast­

mittel. Bei den regelmäßig stattfindenden Untersuchungen wurden nur 8 ml anstelle von 16 ml Kontrastmittel verabreicht, was die Gadoliniumexposition der Patientin auf Dauer verringert.“

Zusätzlich führt eine Halbierung der eingesetzten Gadoliniummenge langfristig zu einer geringeren Belastung durch Gadolinium für die Umwelt, was heutzutage von zunehmendem gesellschaftlichem Interesse ist. „Wenn es um die Wahl eines geeigneten Kontrastmittels geht, ist Sicherheit ebenso wichtig wie Effektivität. Die Möglichkeit, mit nur der Hälfte der Dosis die gleiche Effektivität zu erzielen, ist sehr attraktiv, daher können wir zum Wohle der Patienten und der Umwelt auf das innovative Kontrastmittel umsteigen“, betont Tanenbaum.

Guido Gebhardt

1 Kuhl, C. et al. Efficacy and Safety of Half­Dose Gadopiclenol versus Full­Dose Gadobutrol for Contrastenhanced Body MRI. Radiology 308, (2023).

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Prof. Dr. Lawrence Tanenbaum, Chief Technology Officer bei RadNet Inc. in den USA
Prof. Dr. Thorsten Bley, Direktor des Instituts für diagnostische und interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Würzburg

Echtzeitherzbildgebung mit Sonic DL Cine

KI-gestützte Innovationen für die Magnetresonanztomographie

Bei der Diagnose kardiovaskulärer Erkrankungen ist die kardiale Magnetresonanztomographie (cMR) zu einem wichtigen Hilfsmittel geworden und spielt auch für die Behandlungsempfehlung eine immer größere Rolle. Die cMR ermöglicht sowohl die Darstellung der normalen bzw. gestörten Struktur und Funktion des Herzens als auch die Beurteilung von Perfusion und Vitalität des Myokards. Zudem erlaubt sie die Darstellung sowie Quantifizierung von Entzündungsprozessen, Fibrosen und Ödemen. Somit gilt cMR als Goldstandard für die Beurteilung der Herzstruktur und -funktion bei kardiovaskulären Erkrankungen.

Gleichzeitig zählt die kardiale MRT bisher zu den komplexeren und langwierigeren bildgebenden Untersuchungen. Bei der MRT bedeutet eine lange Scanzeit, dass die Bildgebung durch die Bewegungen des Körpers beeinträchtigt wird. Patienten, die sich einer cMR unterziehen, sind in der Regel akut herzkrank oder verletzt und können die einstündige oder längere Untersuchung häufig kaum ertragen. Dies kann zu Beeinträchtigungen hinsichtlich der Bildqualität führen.

Bildgebung mit einem einzigen Herzschlag

Um eine ausreichende Menge an Daten zu erfassen und ein klares Bild des Herzens zu rekonstruieren, waren bislang mehrere Herzschläge und eine lange Atempause erforderlich. Der zeitaufwendige Vorgang war mitunter ermüdend für den Patienten und zudem anfällig für eine Verschlechterung der Bildqualität. Für eine Erfassung der Herzkontraktion

in Echtzeit reichte die Akquisitionsgeschwindigkeit der MRT bisher nicht aus.

„Um dem Bedarf nach einer schnellen, hochwertigen und für den Patienten möglichst komfortablen kardialen MR­Bildgebung nachzukommen, haben wir Sonic DL Cine für die kardiologische MRT entwickelt“, so Marko Ivancevic, MR Modality Manager GE HealthCare. Im Gegensatz zu herkömmlichen kardialen Bildgebungsverfahren ist das auf Deep Learning basierende ErfassungsRekonstruktionsverfahren in der Lage, die Bewegung des Herzens in nur einem Herzschlag zu erfassen und beschleunigt den Vorgang daher erheblich. Sonic DL Cine kann nun mit viel weniger Daten diagnostisch gleichwertige Bilder erzeugen, so dass der Anwender die Wahl hat, entweder schneller Bilder oder mehr Daten für schärfere, genauere Bilder zu erfassen.

Untersuchungen lassen sich mit dieser Technologie bis zu 12 ­ mal schnel­

ler durchführen als mit herkömmlichen Methoden. So wird eine funktionelle MR­Bildgebung des Herzens in Sekundenschnelle möglich – die cMR erfolgt somit sprichwörtlich in Echtzeit, denn die Geschwindigkeit der MR­ Untersuchung passt sich der physiologischen Geschwindigkeit an.

Somit lassen sich selbst bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen und solchen, die den Atem nicht anhalten können, qualitativ hochwertige Funktionsbilder in einem einzigen Herzschlag erzeugen.

„Sonic DL Cine scannt jetzt so schnell, dass es der Geschwindigkeit der menschlichen Physiologie entspricht“, so Ivancevic weiter. „Dies ist unsere Vision für eine Bildgebung in Echtzeit. Im Vergleich zu einer vollständigen Akquisition kann die Datenerfassungszeit um bis zu 83 Prozent reduziert werden, was zu kürzeren Untersuchungszeiten führt und den Zugang zur cMR für eine breitere Patientengruppe eröffnet.“

Erweiterter Patientenzugang zur cMR

Die klinischen Auswirkungen der Sonic DL Cine­Technologie sind enorm. Es ist nun möglich, die kränksten Patienten zu scannen, die von einer cMR profitieren würden, aber aufgrund ihres beeinträchtigten kardiorespiratorischen Zustands bisher nicht mit herkömmlichen cMRMethoden gescannt werden konnten. Bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen beispielsweise führte die bisherige Strategie, die Daten mehrerer Herzschläge zu einer einzigen Cine­Schleife zu kombinieren, zu Bildartefakten aufgrund des unregelmäßigen Herzrhythmus. Jetzt ist es möglich, jede Schicht des Herzens in nur einem Herzschlag zu erfassen, um eine Echtzeit­Bildgebung zu erhalten, die eine artefaktfreie Visualisierung der Herzmuskelstruktur und ­funktion ermöglicht.

Kardiale MR-Untersuchungen in 15 Minuten durch Sonic DL Cine und AIR Recon DL

Da die Terminierung der einzelnen Untersuchungen aufgrund der benötigten Scanzeit problematisch sein kann,

verzichten einige Krankenhäuser aufgrund des Zeit­ und Kostenaufwands sowie der erforderlichen klinischen Expertise ganz auf die cMR.

So bis zum Jahr 2022 auch die Klinik für bildgebende Verfahren Imapôle Lyon­Villeurbanne in Lyon, Frankreich. Hier werden pro Woche ca. 450 MRUntersuchungen auf zwei MR ­Systemen für alle Anatomien durchgeführt. cMR zählt jedoch erst seit der Installation des SIGNA Hero 3.0T im Jahr 2022 dazu. Da Imapôle Lyon ­Villeurbanne über eine erfolgreiche medizinische und chirurgische Kardiologieabteilung verfügt, war die Bereitstellung von cMR vor Ort ein wichtiger zusätzlicher Service für die Patientenversorgung.

„Es war schwierig, die Herzpatienten in unseren MR ­ Bildgebungsplan zu integrieren“, so Cédric Poullaouëc, leitender Technologe am Imapôle Lyon­Villeurbanne. „Wir mussten eine Stunde Zeit für die Planung freimachen und einen erfahrenen cMR­Technologen bereitstellen, der die Untersuchung durchführt. Dann waren im Durch ­

Vergleich von (A-D) konventioneller FIESTA Cine mit (E-H) Sonic DL Cine bei einem 58-jährigen Mann, der sich einer Mitralklappenrekonstruktion mit schwerer Mitralinsuffizienz unterzog.

schnitt 33 Prozent der Untersuchungen von schlechter Qualität, weil der Patient entweder nicht in der Lage war, die Luft anzuhalten, oder weil er Herzrhythmusstörungen hatte.“

War das Ergebnis der cMR ­ Untersuchung aufgrund des Zustands des Patienten nicht diagnostisch oder von schlechter Qualität, so verlängerte sich die Untersuchungszeit durch die Wiederholung der Sequenz weiter. Verzögerungen im MR­ Bildgebungsprogramm und eine Beeinträchtigung der Versorgung anderer Patienten waren die Folge. Dennoch blieb die Nachfrage nach cMRUntersuchungen hoch. Man entschied sich daher zur Installation der kardialen Cine­Sequenz Sonic DL Cine im Jahr 2023.

Die Atemhaltezeiten haben sich deutlich verringert und das Team ist nun in der Lage, die morphologische Cine­Akquisition nach der Kontrastmittelinjektion zu planen. Imapôle Lyon­Villeurbanne setzt AIR Recon DL auch zur Verbesserung der Bildqualität und zur Verkürzung der Scanzeiten für die Kurzachsen­T1­Karte

(A-C) FIESTA Cine-Bilder wurden mit 9 R-R, ASSET 2, Temp. res.=57,6 ms und (D) 8 R-R, ASSET 2, Temp. res.=57 ms aufgenommen, verglichen mit Sonic DL Cine (E-G) mit einer Beschleunigung von 6, 6 R-R, Temp. res.=32,4 ms und (H) mit einer Beschleunigung von 7, 3 R-R, Temp. res.=45 ms. Sonic DL Cine weist ein verbessertes SNR auf und ermöglicht mehr Schichten pro Atemzug, indem es die höheren Beschleunigungsfähigkeiten für schnellere Scanzeiten nutzt. Die verbesserte zeitliche Auflösung von Sonic DL Cine führt zu einer höheren Bildschärfe sowie zu einer Verringerung der Scanzeit um (E-G) 30 % und (H) 55 % und zu einer Verbesserung der räumlichen Auflösung um (E) 38 %, (F-G) 33 % und (H) 13 %.

Die Bilder wurden mit einem SIGNA 1.5T aufgenommen, mit freundlicher Genehmigung des KH Köln Porz.

Dank Sonic DL Cine erfolgt die cMR in Echtzeit: die Geschwindigkeit der MR-Untersuchung passt sich der physiologischen Geschwindigkeit an.

(MOLLI), die Kurzachsen­Perfusion mit Bewegungskorrektur und die späte Gadolinium­Anreicherung in allen drei Ebenen (SS PS MDE) ein.

„Das Ergebnis ist eine 15­ bis 20­minütige cMR­Untersuchung, wobei die genaue Zeit vom Zustand des Patienten abhängt, was eine bessere Patientenversorgung und eine deutlich reduzierte MR­Scanzeit ermöglicht“, berichtet Poullaouëc. „Ich bin beeindruckt von der Qualität der Bilder dank Sonic DL Cine, das uns eine bessere räumliche Auflösung und kürzere Atemanhaltezeiten und damit eine bessere Nachbearbeitung ermöglicht.“

Die deutlich verkürzten cMR ­ Untersuchungszeiten erlauben es dem Zentrum auch, kardiale Notfälle mit Verdacht auf Myokarditis zu behandeln.

„Die Kombination von AIR Coils, AIR Recon DL und Sonic DL Cine hat es uns ermöglicht, eine Herzuntersuchung leichter in unseren MR­Plan zu integrieren, ohne die Versorgung anderer Patienten zu beeinträchtigen“, erklärt Poullaouëc. „Mit diesen drei Technologien wird eine komplizierte Untersuchung sofort einfacher und reproduzierbarer.“

Sonic DL Cine ist die perfekte Lösung, da es die Aufnahme vereinfacht, indem es die Scanzeit erheblich verkürzt und eine 1 ­ RR­ Bildaufnahme ermöglicht. Sonic DL Cine liefert außerdem die Bildqualität, die der Radiologe für eine sichere Diagnose benötigt.

www.gehealthcare.de/

mediaire · mdbrain

Neuro-Onkologie Special

Bei der Diagnose von Hirntumoren sehen sich Radiologen mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. So weisen unterschiedliche Tumoren bzw. Metastasen im MRT teilweise ähnliche Merkmale auf.  Sie müssen daher zuverlässig detektiert sowie gründlich differenziert werden, dies unterliegt in der Regel einer hohen Interrater­Variabilität. Darüber hinaus erfordern Verlaufskontrollen eine sorgfältige Analyse verschiedener Sequenzen, inklusive manuellen und zeitaufwendigen Vermessungen.

Das mdbrain Modul Tumordifferenzierung von mediare unterstützt exakt bei diesen Herausforderungen. Durch den Einsatz fortschrittlicher Algorithmen werden viele intrakranielle Raumforderungen bereits ab einem Durchmesser von 3 mm zuverlässig detektiert. Es erfolgt eine automatische Gewebedifferenzierung des Tumorkerns (mit und ohne KM­Aufnahme) sowie der angrenzenden T2/FLAIR­Signalanhebung. Diese Differenzierung mit automatischer Volumenbestimmung macht manuelle Messungen obsolet.

Besonders hervorzuheben ist die Möglichkeit des Moduls, Veränderungen im Laufe der Zeit zuverlässig zu quantifizieren und so eine genaue Beurteilung einer Tumorprogression bzw. eines postinterventionellen Rezidivs zu ermöglichen – auch das vollständig automatisch. Egal ob in der Praxis oder im onkologischen Zentrum, mdbrain Tumordifferenzierung unterstützt und beschleunigt die Befundung.

Vorteile des Moduls Tumordifferenzierung

◾ Automatische Detektion von Metastasen, Glioblastomen und Meningeomen

◾ Automatische Segmentierung aller detektierten Tumore

◾ Automatischer Vergeich aller detektierten Tumoren zur Voruntersuchung

www.mediaire.ai/tumordifferenzierung

Esaote · MRT-Produktportfolio

Die nächste Generation der offenen MRT

Die Philosophie von Esaote basiert auf dem Kernkonzept eines offenen Systems mit Permanentmagneten, das seit der Gründung von Esaote MRI im Jahr 1993, dem Jahr der Einführung des weltweit ersten speziellen MRT­Geräts für Extremitäten – Artoscan – als Leitmotiv dient.

Die kontinuierlichen Forschungs­ und Entwicklungsaktivitäten orientieren sich stark an der Kundenzufriedenheit, passen sich den Marktanforderungen an und entwickeln sich schnell weiter. Heute ist Esaote einer der weltweit führenden Hersteller offener MRT­Lösungen mit modernsten Technologien für die orthopädische und radiologische Diagnostik und hoher Kundenbindung.

Die neueste Produktpalette von Esaote reicht vom kompakten Praxissystem für Extremitäten O­scan Smart über das dedizierte MSK­MRT S­scan Open für anspruchsvolle muskuloskelettale Anforderungen, das einzigartige, schwenkbare Upright­MRT G­scan Brio für Untersuchungen auch stehend unter Belastung bis hin zum kompletten Ganzkörper­MRT Magnifico Open für ein breites Spektrum klinischer Anwendungen.

Alle Esaote MRT­Systeme zeichnen sich durch ein kosteneffizientes, heliumfreies Konzept mit extrem geringem Stromverbrauch, minimalem Platzbedarf und niedrigen Installations­ und Wartungskosten aus. Dank des offenen, ergonomischen Designs garantieren sie maximalen Patientenkomfort, eine schnelle Echtzeit­Positionierung und eine klaustrophobiefreie Untersuchungsumgebung.

Die leistungsfähigen Technologiepattformen von Esaote verfügen über benutzerfreundliche Bedienoberflächen sowie innovative Werkzeuge, wie zum Beispiel True­Motion zur Echtzeit­Visualisierung von Gelenken in Bewegung durch die Resonanzbildgebung oder die eXPTechnologie zur Reduzierung von Metallartefakten, Verkürzung der Scanzeiten und Verbesserung der Bildqualität.

www2.esaote.com/de-DE/

Fujifilm · OASIS Velocity

Patientenzentrierte Versorgung mit dem offenen OASIS Velocity

Der weit offene Hochfeld­MRT OASIS Velocity (1,2T) ist ein Hochleistungssystem für eine patientenzentrierte Versorgung mit hoher klinischer Effizienz – und weltweit einzigartig.

Die hochflexiblen, modularen und Solenoid­Ring­Spulen werden in Verbindung mit der parallelen und IP­RAPID­Bildgebung für kurze Scanzeiten bei bester Bildqualität genutzt. Die SoftSound­Technologie, ein lateral verschiebbarer und bis zu 300 kg belastbarer Patiententisch, sowie der freie Patientenblick aus dem Isozentrum sorgen für eine positive Untersuchungserfahrung von Patienten, die in einem herkömmlichen MRT nicht untersucht werden können.

Mamma-MRT

Der OASIS Velocity bildet mit der Compressed Sensing Technologie auch die Basis für die Mamma­MRT im Bereich Women’s Health bei Fujifilm. Modernste Software, freier Patientenzugriff im Isozentrum und die multifunktionale Mammaspule inklusive Kompressions­ und Biopsieoption bilden die Diagnosegrundlage für stressfreie Untersuchungen.

Exzellente Bilder in kurzer Zeit

Der OASIS Velocity bietet durch seine offene Gantry eine besonders komfortable Patientenpositionierung und ausnahmslos jegliche Anatomie im Isozentrum – bei jeweils bestmöglicher Bildqualität. Dabei bieten flexible Ganzkörperspulen ein neues Maß an Komfort für Patienten und Anwender. Zum Beispiel ermöglichen spezielle Torsospulen die Anatomie des Patienten bequem und eng zu umschließen, was zu einer hohen Bildauflösung und einer schnelleren Untersuchung beiträgt. Eine kontrastmittelfreie Bildgebung ist mit VASC­ASL möglich und die im Tisch integrierte Hochfrequenzspule ist insbesondere für Untersuchungen an der Wirbelsäule und im Bauchraum ausgerichtet. Auf Knopfdruck kann die RADAR­Bewegungskompensation Bewegungsartefakte unterdrücken und so helfen, unruhige Schmerzpatienten sedierungsfrei zu scannen. Die T2 RelaxMap ermöglicht die Quantifizierung der tatsächlichen T2­Werte, die in einem farbigen Overlay angezeigt werden. Der integrierte SynergyDrive von Fujifilm bietet durch Automatisierung mehr Effizienz auf Knopfdruck, um einen schnelleren Patientendurchsatz zu gewährleisten. Der OASIS Velocity ist als ein kompaktes und sehr leistungsstarkes offenes MRT­System für jegliches Patientenklientel im Bereich Diagnostik, Therapie und Biopsie geeignet und kann das gesamte Untersuchungsspektrum abbilden.

www.fujifilm.com/de/de/healthcare

Beckelmann · Weiterbildung

Ein neuer MRT-Champion

GE HealthCare präsentierte zum Röntgenkongress 2024 den SIGNA Champion. Dank herausragender Bildqualität und kompromisslosem Patientenkomfort kann der neue 1.5T Magnetresonanztomograph mit einer 70 cm breiten Öffnung dazu beitragen, MRT­Untersuchungen so angenehm wie möglich zu gestalten. Dabei vereint das System einige der bewährtesten und leistungsstärksten Technologien der Branche, wie AIR Recon DL und AIR Coils, um eine bessere MRT­Erfahrung für alle zu gewährleisten. So nutzt AIR Recon Deep Learning, um eine höhere SNR sowie schärfere und klarere Bilder zu erhalten.

Das Ergebnis sind detailgetreue MRT­Bilder für eine außergewöhnliche diagnostische Präzision. Der SIGNA Champion ermöglicht eine bequeme Patientenpositionierung, selbst bei schwierigen Fällen. Diese bahnbrechenden Technologien verbessern die Untersuchungserfahrung sowohl für Patienten als auch Anwender.

ww.gehealthcare.de

Das Referententeam

◼ Jan Radtke

◼ Dirk Blondin

◼ Lars Schimmöller

◼ Matthias Boschheidgen

Die Highlights

RUHRPOTT JUWEL

Q1-Kurs zur Prostata-MRT

Vom POTT zu PIQUAL zu PIRADS 23. bis 24. August 2024

Die Teilnehmerzahl ist auf 30 Personen begrenzt.

Anmeldung:

◼ Urologisch­pathologischer Hintergrund

◼ Qualität als Basis – How we do it

◼ PI­RADS – Case­based

◼ Strukturierte Befundung – How we do it

◼ Staging & Biopsie – Case­based

Samstag, 24. August 2024 online! Fälle zur eigenen Bearbeitung.

Diese Veranstaltung wurde von der AG Uroradiologie und Urogenitaldiagnostik der DRG als Q1­Kurs MRT der Prostata zertifiziert.

Geschwindigkeit und Bildqualität mit einem Klick

Die meisten MRT­Abteilungen haben drei Prioritäten: Steigerung der Produktivität, Patientenzufriedenheit und Zufriedenheit der zuweisenden Ärztinnen und Ärzte*. Eine hohe Untersuchungsgeschwindigkeit, ohne Kompromisse bei der Bildqualität, kann diese Anforderungen erfüllen.

Philips SmartSpeed liefert schnelle, qualitativ hochwertige Bildgebung für ein sehr breites Spektrum an Patienten, darunter Patienten, die Schmerzen haben, denen es schwerfällt, während der Untersuchung die Luft anzuhalten, ruhig zu liegen oder bedingt MR taugliche Implantate haben.

Steigern Sie Ihre Produktivität mit schneller MRT-KI-Bildgebung Fast dreimal schneller als parallele Bildgebung verkürzt Philips SmartSpeed die Untersuchungszeit. Zusätzlich kann der Workflow verbessert werden, um einen höheren Patientendurchsatz und eine höhere Produktivität zu erreichen. Mit der neu gewonnenen Zeit können mehr Patienten untersucht und die Kosten pro Scan ge­

senkt, Akut­Patienten in den Plan aufgenommen oder Überstunden des Personals reduziert werden.

Die Diagnosesicherheit erhöhen

SmartSpeed ermöglicht eine um bis zu 65 Prozent höhere Auflösung und ein hohes Signal­Rausch­Verhältnis für außergewöhnliche Diagnosesicherheit. Durch die Philips SmartSpeed Deep Learning KI, die eine Rekonstruktion so nah wie möglich am Beginn des Bildaufnahmeprozesses durchführt, minimiert sich der Datenverlust und erlaubt eine Konsistenzprüfung der k­Raumdaten für eine verlässliche KI. Weniger Datenverlust bedeutet mehr Informationen im rekonstruierten Bild. Bei Bedarf können Anwender, die mit Philips SmartSpeed gewonnene Zeit nutzen, um Sequenzen für noch mehr diagnostische Informationen hinzuzufügen.

Verbesserte Zugänglichkeit für Patienten

Die Vorteile von Philips SmartSpeed beschränken sich nicht auf eine kleine Anzahl von Patienten. Philips SmartSpeed ist mit 97 Prozent der klinischen Protokolle kompatibel, so dass es für die Bildgebungsanforderungen der überwiegenden Mehrheit der Patienten verwendet werden kann. Es wurde mit einem umfangreichen Datensatz trainiert, sodass es mit 2D­ und 3D­Sequenzen genutzt werden kann, sowie für alle Anatomien und eine Vielzahl an unterschiedlichen Kontrasten, wie DIXON für fettfreie Bildgebung, Angiographie, SWI und sogar quantitative Bildgebung, wie T1­ oder T2­Mapping. Philips SmartSpeed ist auch mit nicht­kartesischer Bildgebung kompatibel für wenig kooperative Patienten oder schwierige und bewegungssensitive Anatomie.

* MI&A Insights Report MR. Q1. 2021

www.philips.com/smartspeed

„Die KI-basierte Philips SmartSpeed Rekonstruktion ist für uns der neue Benchmark unter den Beschleunigungstechniken. Sie verbessert Compressed SENSE in allen Aspekten und ermöglicht eine Reduzierung der Scanzeiten mit unverändert exzellenter Bildqualität und Diagnosesicherheit.“

Dr. Grischa Bratke, Radiologie­Experte für muskuloskelettale Bildgebung am Universitätsklinikum Köln, in Deutschland

Quibim · QP-Liver

KI-Tool für die MR-Diagnose diffuser Lebererkrankungen

Quantifizierung von Gewebefett und Eisengehalt

Quibim QP-Liver verbessert anhand von MRT-Scans die Diagnose diffuser Lebererkrankungen durch hochgenaue Quantifizierung von Gewebefett und Eisen. Das Produkt hat eine CE- und UKCA-Kennzeichnung für die Europäische Union bzw. das Vereinigte Königreich erhalten, was bedeutet, dass es für die Verwendung auf diesen Märkten zugelassen ist.

Chronische Lebererkrankungen stellen eine erhebliche Belastung dar, verursachen hohe Morbiditäts- und Mortalitätsraten und strapazieren die medizinischen Ressourcen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind Lebererkrankungen jährlich für etwa 2 Millionen Todesfälle weltweit verantwortlich.

QP-Liver nutzt fortschrittliche KI-Modelle und wurde anhand von Referenzdaten aus der digitalen Pathologie validiert. Das Produkt ist für die Verwendung durch Kliniker in der EU und in Großbritannien zugelassen.

Der KI-Algorithmus von QP-Liver bietet eine hochpräzise automatische Lebersegmentierung und korreliert die Fett- und Eisenquantifizierung mit digitalen Referenzdaten aus der Pathologie, so dass Forscher und Kliniker ein personalisiertes Management von Lebererkrankungen nutzen können. Dazu gehören Früherkennung, präzise Überwachung und maßgeschneiderte Behandlungspläne. Das Tool reduziert auch den Bedarf an invasiven Biopsien und liefert solide Erkenntnisse für fundierte Entscheidungen und eine verbesserte Patientenversorgung.

Die Plattform bietet eine Nachbearbeitungslösung für die Quantifizierung von Fett und Eisen, die vollautomatische Analysen von abdominalen MRT-Untersuchungen mit MECSESequenzen (Multi-Echo-Chemical-Shift) durchführt. Anschließend können parametrische Karten von Fett und Eisen erstellt werden, die eine detaillierte Analyse ermöglichen, indem jedes winzige 3D-Element des Scans einzeln verarbeitet wird, um eine so genannte voxelweise Auflösung zu erzeugen. Auf dieser Grundlage wird ein strukturierter quantitativer Bericht erstellt, der die Leberwerte mit normativen Daten vergleicht.

Durch die gleichzeitige Quantifizierung von Eisen und Fett bietet QP-Liver umfassende Informationen für die Bewertung von Steatose und Eisenüberladung und korrigiert Störfaktoren und Verzerrungen, die bei konventionellen, nicht-gleichzeitigen Methoden auftreten. Dies ermöglicht präzisere Messungen zur Bewertung des Schweregrads der Erkrankung und verbessert die Qualität der Berichte von Radiologen und die Entscheidungsprozesse in Gesundheitseinrichtungen. Forscher können QP-Liver auch verwenden, um die Quantifizierung mit digitalen Referenzdaten aus der Pathologie zu korrelieren, was eine umfassende Analyse ermöglicht.

Intrasense · Myrian Platform

Erfolgreiche CE-Zertifizierung

Im April 2024 hat Myrian erfolgreich die CE­Zertifizierung für die neue Version 2.12 erhalten, wodurch eine Vermarktung in Europa ermöglicht wird. Die Integration von KI­Algorithmen in Myrian, einer Plattform, die für ihre Benutzerfreundlichkeit und ihren Funktionsumfang bekannt ist, erleichtert Radiologen die Bildanalyse. Mit der Zertifizierung dieser neuen Version der Myrian­

Plattform möchte Intrasense die Expansionsstrategie in Europa beschleunigen und die Zusammenarbeit mit Guerbet intensivieren, um die internationale Präsenz zu erweitern und neue Märkte zu erschließen.

„Die Zertifizierung von Myrian 2.12 stellt einen bedeutenden Meilenstein in unserer Innovationsstrategie dar. Die Validierung bekräftigt unser kontinuierliches Engagement für technologische Spitzenleistungen und bietet zugleich die Möglichkeit, unser Wachstum zu beschleunigen.

Die neuen, insbesondere von unserem Partner Guerbet entwickelten KI-Algorithmen werden es uns ermöglichen, den Mehrwert der Softwarelösungen und die Marktrelevanz zu steigern.“

Nicolas Reymond, CEO von Intrasense

intrasense.fr/en/

AIRS Medical · SwiftMR

Kürzere Scans – außerordentliche Bildqualität

SwiftMR ist eine auf Deep Learning basierende Software zur Verbesserung von MRT­Scans, die das Signal­Rausch­Verhältnis (SNR) und die räumliche Auflösung verbessert, ohne die Scanzeit zu verlängern, den Kontrast zu beeinträchtigen oder Artefakte zu erzeugen. Herkömmliche MRT­Techniken erfordern einen Kompromiss zwischen Bild­

Optimierter Scan SwiftMR (in der Cloud oder on-premise)

qualitätsparametern, wie SNR, Auflösung, Artefakten und Kontrast.  SwiftMR überwindet diese Einschränkung. Durch die Anpassung von Scanparametern wie Repetitionszeit (TR), Phasenkodierung und Empfängerbandbreite kann SwiftMR die Scanzeiten verkürzen, die räumliche Auflösung erhöhen und das SNR verbessern. Durch seine fortschrittlichen

Scanparameter von AIRS optimiert

Bild- und Patientendaten werden getrennt

Einrichtung der ersten Verbindung mit dem PACS-Server mit Unterstützung von AIRS

Radiologe checkt Bild

SwiftMR ist eine eigenständige Lösung, die sich zwischen MRT-Scanner und PACS einreiht. Nach der Installation müssen keine zusätzlichen Klicks in den Routine-Workflow eingebaut werden.

Hyperfine · Swoop

Hyperfine revolutioniert diagnostische MRT Bildgebung

Das amerikanische Unternehmen Hyperfine hat mit seinem mobilen MRT­System Swoop einen bedeutenden Meilenstein erreicht:

Das Gerät ist von der US Food and Drug Administration (FDA) für die Bildgebung des Gehirns von Patienten aller Altersgruppen zugelassen und Hyperfine plant in Kürze den Aufbau einer Organisation in Europa, um seine innovativen Lösungen auch dort anzubieten.

Das Swoop verfügt bereits über eine CE­Zertifizierung in der Europäischen Union sowie eine UKCA­Zertifizierung in Großbritannien, was seine Eignung und Sicherheit für den europäischen Markt bestätigt.

Das tragbare Ultra­Niedrigfeld­Magnetresonanztomographie­Gerät ist in der Lage, detaillierte Bilder der inneren Struktur des Kopfes zu erzeugen, die wertvolle Informationen für die Diagnosestellung liefern.

Hyperfine hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Patientenversorgung durch neuartige und klinisch relevante diagnostische Bildgebung zu revolutionieren. Das Unternehmen zielt darauf ab, die Methodik der Hirnbildgebung neu zu definieren und aufzuzeigen, wie Kliniker zugängliche diagnostische Bildgebung in der Patientenversorgung effektiv einsetzen können.

Algorithmen gleicht die Anwendung Verluste bei diesen Parametern aus.

Zu den wichtigsten Strategien gehören die Verringerung der Anzahl der Mittelwerte, die Verwendung der parallelen Bildgebung (PI) und die Anpassung des Oversampling. Für die räumliche Auflösung kann eine Erhöhung der Aufnahmematrix oder eine Verringerung der Schichtdicke in Verbindung mit Strategien zur Reduzierung der Scanzeit wirksam sein. SwiftMR reduziert ebenfalls verschiedene MRT­Artefakte, wie z. B. geometrische Verzerrungen in der echoplanaren Bildgebung (EPI) und Liquorfluss­Artefakten in FLAIR­Sequenzen. Es erhöht den Kontrast in T1­gewichteten Bildern und verbessert die zeitliche Auflösung bei dynamischer Bildgebung.

Standard Scan

Beschleunigter Scan

Zu den Grundeinstellungen für eine maximale Kompatibilität mit SwiftMR gehören die Deaktivierung herkömmlicher Glättungs­ und Schärfungsfilter, die Minimierung der K­Raum­Filter zur Entfernung von Trunkierungen und die Optimierung der Schichtinterpolationsfaktoren. SwiftMR bietet eine signifikante Verbesserungen der MRT­Bildgebung, indem Lösungen geboten werden, die auf unterschiedliche klinische Anforderungen zugeschnitten sind und gleichzeitig die Bildqualität durch fortschrittliche KI­Techniken erhalten oder optimieren. airsmed.com/de/

Bildsignal-Rohdaten vom Scanner aufgezeichnet
Bildsignal-Rohdaten vom Scanner aufgezeichnet
Bildrekonstruktion
Bildrekonstruktion mit SwiftMR
Unscharf und geringe Bildqualität
Scharf und hohe Bildqualität
Bild A
Bild B'
Mit SwiftMR Bild B
hyperfine.io/

Spintech MRI Stage verkürzt Scanzeiten

Die Software von SpinTech MRI erstellt unter anderem multiparametrische Karten und bietet eine verbesserte Visualisierung zur Unterscheidung von Tumorgewebe, Veränderungen im umgebenden Gewebe und tumorassoziierten Blutprodukten. Darüber hinaus ermöglicht STAGE die Messung von T1­ und PD­Eigenschaften im Zusammenhang mit Veränderungen des Wassergehalts und undichten Blutgefäßen sowie eine verbesserte Visualisierung von zerebralen Mikroblutungen infolge einer Strahlentherapie.

Bei der Schlaganfall­Detektion kann STAGE aufgrund seiner hohen Sensitivität für zerebrale Mikroblutungen und Thromben

die herkömmlichen GRE­ und SWI­Aufnahmen mit längerer Dauer ersetzen. Es zeigt auch asymmetrisch hervortretende kortikale Venen, Oxygenierung in der drainierenden Penumbra, fokale Schlaganfallläsionen, angiographische Flussunterbrechungen und arterielle Unterbrechungen im Circulus arteriosus Willisii.

Außerdem bietet das Softwarepaket spezielle Funktionen für die Diagnose von Multipler Sklerose, traumatische Hirnverletzungen, Alterung und Demenz sowie Parkinson.

spintechmri.com/

Cerebriu · Smart Protocol & Smart Alert

Automatisierung von MRT-Scans mithilfe von Künstlicher Intelligenz

Smart Protocol – Echtzeit-Anpassung von MRT-Scanprotokollen

Smart Protocol analysiert die initialen Aufnahmen nach Auffälligkeiten und schlägt die am besten geeigneten nächsten Sequenzen vor, während sich der Patient noch im Scanner befindet.

◾ Unterstützung von MRT­Technologen bei der Durchführung von speziellen Gehirnprotokollen

◾ Zeitersparnis für Radiologen, da geeignete Befundungsdaten vorliegen

◾ Vermeidung von Wiederholungsuntersuchungen

STAGE verbessert die Qualität der Bilder von MRT-Geräten erheblich. Dabei wird die Plattform von der Physik der MRT und nicht von KI angetrieben.

Smart Alert –Sofortige Erkennung kritischer Befunde für eine priorisierte Befundung

Smart Alert erkennt kritische Auffälligkeiten bereits während der MRT­Aufnahme und ermöglicht so die Priorisierung der radiologischen Untersuchung und die sofortige Benachrichtigung.

◾ Sichere Identifizierung von Auffälligkeiten

◾ Verkürzung der Zeit bis zur Befundung und der Weiterbehandlung

◾ Vermeidung von Wiederholungsuntersuchungen

cerebriu.com/de/

Usability Show Case einer MRT-geführten

Leberbiopsie

Das Usability­Labor des Forschungscampus STIMULATE ist das Ergebnis einer fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, klinischer Anwendung und wirtschaftlichen Verwertungsanforderungen für bildgeführte Therapieansätze. Gemeinsam haben die STIMULATE­Partner USE­Ing. GmbH, Otto­von­Guericke­Universität Magdeburg und Medizinische Hochschule Hannover das Usability Labor als spezialisierte Umgebung entwickelt, um den besonderen Herausforderungen der interventionellen Radiologie gerecht zu werden, den klinischen Workflow zu optimieren und sowohl die Benutzungserfahrung für medizinisches Personal als auch die Gesundheitsversorgung zu verbessern.

Das Ergebnis dieser Bemühungen ist das Usability Labor mit dem Schwerpunkt interventionelle Magnetresonanztomographie, bestehend aus einem simulierten Interventionsraum mit einem interaktiven Modell eines MRT­Geräts, einem MRT­Kontrollraum und einem Beobachtungsraum zur Überwachung und Aufzeichnung der simulierten Arbeitsabläufe. Für die anvisierte Analyse des Workflows – sowohl von einzeln agierenden Personen als auch ganzen klinischen Teams – sind neben Audio­ und Videoaufzeichnungen aus bis zu sechs Perspektiven auch Analyseoptionen von Eye­ und Motion­TrackingDaten implementiert.

Eine erste erfolgreiche Erprobungsstudie erfolgte in Form einer simulierten MRT­gestützten Entnahme von Leberbiopsien durch drei interventionelle Radiologie­Teams (Radiologinnen und Radiologen sowie medizinisch­technische Radiologieassistenz), welche durch die Kooperation der STIMULATE­Partner Universitätsklinikum Magdeburg, der BEC GmbH und der IGEA S.p.A. ermöglicht wurde. Dabei wurden die jeweils zweiköpfigen Teams über die zu simulierende Intervention informiert und während der Durchführung audiovisuell sowie mittels Blick­ und Bewegungstracking überwacht, um weiterführende Informationen, zum Beispiel zur Aufmerksamkeitsfokussierung und zu technischen Ergonomiemerkmalen, zu erhalten.

Der Erfolg des Show Cases zeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Industrie, Klinik und Wissenschaft ist, um die Sicherheit und Effizienz der am Forschungscampus entwickelten minimal­invasiven Technologielösungen weiter zu verbessern. Durch derartige Erprobungen der Usability von medizintechnischen Prototypen können somit ein Beitrag für eine sowohl patientenschonende als auch anwenderzentrierte Medizin der Zukunft geleistet und Innovationen auf ihre praktische Anwendbarkeit überprüft werden. Science Insight

www.forschungscampus-stimulate.de

PIQE; Deep-Learning-Algorithmus zur Reduktion des Rauschens in Kombination mit Upsampling und Reduktion des Gibbs-Ringing. Beispiel einer schnellen 1.5T Hirnuntersuchung und einer sehr hochaufgelösten 3T Knie Untersuchung. Altivity ist die Marke für KI-Anwendungen von Canon Medical.

Einsatz von KI während der MRT-Untersuchung

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Umfeld der Magnetresonanztomographie (MRT) entwickelt sich seit einigen Jahren kontinuierlich und schnell weiter. Dabei erweitern sich nicht nur die Anwendungsfelder, sondern auch die Algorithmen verbessern sich stetig.

Die ersten KI­Entwicklungen waren darauf ausgerichtet, den Patientenpfad möglichst effektiv und positiv zu gestalten. Neuerdings werden KI­Tools eingesetzt, um den klassischen technischen Service zu unterstützen und dadurch die Systemverfügbarkeit möglichst hochzuhalten. Durch eine KI­gestützte Auswertung der Auslastung können darüber hinaus Kosten gesenkt und Wartezeiten für Patienten verkürzt werden.

KI kommt jedoch auch vor und nach einer MR ­ Untersuchung zum Einsatz. Von der Terminierung und der korrekten Auswahl der Untersuchung über die Auswertung des Patientenfragebogens bis hin zur Befundung und Therapieempfehlung ist sie ein wertvolles Tool. Eine wichtige Rolle spielt KI, um bei der Positionierung den Patienten schnell und korrekt zu lagern. Ebenso unterstützt KI bei der Planung der rich­

tigen Untersuchungsregionen und der Schnittführung.

KI für bessere Bildqualität

Um den Untersuchungsablauf insbesondere für wenig erfahrenes Personal einfacher zu machen und Fehler zu vermeiden, bietet eine KI­Unterstützung bei der korrekten Patientenpositionierung ein erhebliches Potential für die Bildqualität. Bei MRT­Untersuchungen, gerade auch mit Fettsättigung, ist die gute isozentrische Lagerung der Untersuchungsregion ein wichtiger Aspekt für die Bildqualität. Hierbei ist eine KI­gestützte intelligente Deckenkamera, welche mit der Gantry interagiert, hilfreich.

Eine stets konstante Planungsqualität bei der Schichtführung wird durch Machine ­ Learning­ Algorithmen sichergestellt. Diese Methoden stehen für immer mehr Anatomien zur Verfügung und unterstützen dabei gerade auch unerfahrene Bediener des MRT. Insbesondere bei der immer noch sehr anspruchsvollen Planung von Herzuntersuchungen kann die Planungszeit massiv verkürzt werden.

Die größte Umwälzung in Bezug auf Bildqualität und Untersuchungsdauer haben aber die Deep ­ Learning ­ Algorithmen wie AiCE (Advanced intelligent Clear­IQ Engine) erzielt. Hiermit können die typischen Grenzen des SNR­Dilemmas (Signal Rausch Verhältnis) im MR verschoben werden. Das SNR­Dilemma besteht im Wesentlichen darin, dass das MR­Signal mit der Pixelgröße und der Untersuchungsdauer größer wird, man aber bestrebt ist, hochaufgelöste Bilder schnell aufzunehmen. Dadurch erhält man jedoch rauschige Bilder. Mit den sorgfältig trainierten DLR­Algorithmen lässt sich das Rauschen in den Bildern deutlich verringern, sodass in kürzerer Zeit eine höhere Auflösung zur Verfügung steht.

Nach der Erstentwicklung war die Bestrebung je nach Hersteller, diese Techniken für alle Sequenzen und Regionen verfügbar zu machen, und auch die Kompatibilität mit 2D und 3D

Sequenzen sowie allen Beschleunigungstechniken sicherzustellen. Zusätzlich musste auch die Kompatibilität mit Parameterbildgebung (z. B. ADC­ Mapping) klinisch evaluiert werden. Neuere Entwicklungen wie PIQE (Precise Image Quality Engine) ermöglichen es auch, basierend auf Deep­Learning­Algorithmen die Auflösung im Bild zu erhöhen und gleichzeitig spezielle Artefakte (Gibbs­Ringing) zu reduzieren.

Neuere Entwicklungen, welche noch nicht die volle Bandbreite aller klinischen Anwendungen abdecken, sind unter anderem Rekonstruktionsalgorithmen, die weitere MR­typische Artefakte adressieren und reduzieren. Speziell genannt seien hier Bewegungsartefakte, die durch sporadische Bewegungen entstehen, aber trotz kartesischer K­Raum Abtastung mit einer DLR­Technik korrigiert werden können. Ebenso können auch Metallartefakttechniken für das MRT mit KI­Techniken weiterentwickelt werden.

Darüber hinaus findet eine engere Verzahnung von Befundung und Therapie statt, die von KI­Techniken gefördert werden. Ein Beispiel ist die Berechnung von synthetischen CT­ Bildern für die Bestrahlungsplanung aus MR­Dixon­Bildern und/oder T2­Bildern. Ein weiteres Beispiel ist die vollautomatisierte Vorauswertung von MRT­Hirnscans, die zu einer Erweiterung der laufenden Unter­

suchung führen kann. Die Automation Platform (Vital Images / Canon Medical) kann nach Auswertung von FLAIR­ und Diffusions­Bildern vom MRT eine Rückmeldung ans MRT geben und eine Perfusionsbildgebung anfordern.

Zukünftige KI-Anwendungen und ihre Folgen

Es zeigt sich also, dass KI ­ Anwendungen im MRT stetig zunehmen und umfangreicher werden. Zusätzlich verschwimmen die Grenzen hin zur Befundung. So ist es vorstellbar, dass das MRT bei unklarer Befundlage selbstständig eine Kreuzbandsequenz oder eine T2 ­ Map zur Knorpelbeurteilung vorschlägt. Inwieweit sich dies aber in einem Gesundheitssystem aus dem letzten Jahrhundert vernünftig darstellen lässt, ist sicherlich zu hinterfragen. Noch wichtiger ist die Frage, ob sich beispielsweise die verkürzten MR­Untersuchungszeiten in den Praxen auch organisatorisch umsetzen lassen. Braucht ein MR jetzt drei statt vorher zwei Kabinen, um Leerstehzeiten zu vermeiden? Vielleicht kann aber auch dieser Punkt mit Hilfe von KI in Zukunft schon während der Terminvergabe berücksichtigt und die „Umziehzeiten“ der Patienten eingeplant werden.

de.medical.canon

Einsatzgebiete der KI vor, während und nach der MR-Untersuchung. Dabei ergeben sich neben dem eigentlichen Untersuchungsablauf auch weitere Bereiche für die Anwendung von KI, wie die Überwachung des Systems. Ausserdem ist die automatisierte Anforderung spezieller Sequenzen noch während der Untersuchung durch automatisierte Befundung möglich.

MRT-System für die Zahnmedizin

Auf dem Europäischen Kongress für Radiologie in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, der Mitte Juni in Freiburg stattfand, haben Dentsply Sirona und Siemens Healthineers ihr Forschungsprojekt eines zahnmedizinischen Magnetresonanztomographiesystems (ddMRI, dental-dedicated MRI) vorgestellt.

Das ddMRI-System MAGNETOM Free. Max Dental Edition wurde in einem gemeinsamen Projekt von Siemens Healthineers und Dentsply Sirona entwickelt. Es ergänzt die bereits etablierten bildgebenden Verfahren, indem es nun auch Kontraste des Weichgewebes darstellt und damit bislang Unsichtbares sichtbar machen kann. Die Arbeit mit dem ddMRI wird einen Mehrwert für die zahn-, kiefer- und gesichtschirurgische Diagnostik bringen. Derzeit befindet sich das Produkt noch in der Entwicklung.

Dedizierte zahnmedizinische Empfängerspule Informationen über Weichgewebe, Nerven und Entzündungsaktivitäten können zur Früherkennung von Erkrankungen im Mundraum beitragen und Über- oder Unterversorgung vermeiden. Gemeinsam mit einem Team von Forschern und renommierten Wissenschaftlern aus Nord -

„Die Entwicklung eines MRT für die Zahnmedizin bedeutet die Erschließung eines neuen klinischen Feldes. Wir freuen uns, diesen wichtigen Schritt mit unserem Partner Dentsply Sirona zu unternehmen“

Andreas Schneck, Leiter Magnetresonanztomographie bei Siemens Healthineers

„Ich sehe in diesem neuen bildgebenden Verfahren ein großes Potenzial für die dentomaxillofaziale Diagnostik“

Professor Dr. Rubens Spin-Neto, Sektion für orale Radiologie, Abteilung für Zahnmedizin und Mundgesundheit an der Universität Aarhus, Dänemark

Dentsply Sirona und Siemens Healthineers präsentierten ein maßstabsgetreues Modell des ersten MRT-Geräts für die Zahnmedizin, das mit einer dedizierten zahnmedizinischen Empfängerspule ausgestattet.

amerika und Europa demonstrieren Dentsply Sirona und Siemens Healthineers die möglichen Vorteile der ddMRI sowohl bei der präventiven als auch bei der korrektiven Zahnmedizin. Erste klinische Studien haben das große Potenzial der MRT für die strahlungsfreie Bildgebung bei Indikationen wie der Extraktion des dritten Molaren, in der Endodontie, bei Kiefergelenksbeschwerden und Parodontitis sowie in der Kieferorthopädie gezeigt.1

Das MRT­System MAGNETOM Free. Max Dental Edition ist mit einer dedizierten zahnmedizinischen Empfängerspule ausgestattet, die darauf abzielt, eine einfache Patientenpositionierung für die Dentalbildgebung zu ermöglichen und eine hervorragende Bildqualität zu liefern.

Spezielle, auf zahnmedizinische Indikationen zugeschnittene Scan­Protokolle sollen die MR­Bildakquisition vereinfachen. Eine automatische Fokusansicht für die dentale Anatomie ist darauf ausgelegt, Behandelnden die relevanten Strukturen zielgerichtet zu visualisieren.

Nahezu heliumfreien Kühltechnologie

All dies ermöglicht einen kompletten Arbeitsablauf für den Patienten (Positionierung im Behandlungsraum, Scanund Reinigungszeit) von 20 Minuten oder weniger. Der Ablauf ist vergleichbar mit einer zahnärztlichen Volumentomographie (DVT). Mit seinem deutlich geringeren Platzbedarf von 24 m² und einer innovativen, nahezu heliumfreien Kühltechnologie kann das System zudem die Anforderungen an die Infrastruktur im Vergleich zu konventionellen MRT­Systemen erheblich reduzieren und so eine einfachere Installation ermöglichen. MAGNETOM Free.Max Dental Edition wird zunächst

vornehmlich bei zahnmedizinischen Schulen und Universitäten weltweit Anwendung finden.

„Ich sehe in diesem neuen bildgebenden Verfahren ein großes Potenzial für die dento ­ maxillofaziale Diagnostik“, sagte Professor Dr. Rubens Spin­Neto, DDS, PhD, Dr. odont. von der Sektion für orale Radiologie, Abteilung für Zahnmedizin und Mundgesundheit an der Universität Aarhus in Dänemark. „Mehr zu sehen, indem man zusätzliche Informationen zu einer DVT­Aufnahme (z. B. der Weichteile) erhält, bedeutet, dass man Patienten gezielter und unter Umständen erfolgreicher behandeln kann.“

1 Dental­dedicated MRI, a novel approach for dentomaxillofacial diagnostic imaging: technical specifications and feasibility | Dentomaxillofacial Radiology | Oxford Academic (oup.com)

www.dentsplysirona.com/de-de

www.siemens-healthineers.com/de

Alles aus einer Hand

Die Mesalvo GmbH hat sich das Ziel gesetzt, Arbeitsabläufe in Krankenhäusern zu digitalisieren und zu vereinfachen. Sie bietet Lösungen für alle administrativen und medizinischen Prozesse aus einer Hand.

Guido Gebhardt sprach mit Dr. Jens Wölfelschneider, Teamleiter Produktmanagement Radiologielösungen bei Mesalvo, über aktuelle Herausforderungen, den Einsatz von KI und die Zukunft der Radiologie.

þ Wo sehen Sie momentan die größte Herausforderung für Ihr Unternehmen?

Viele Kunden und Einrichtungen kennen Mesalvo nur als Anbieter von Krankenhausinformationssystemen (KIS). Wir sind jedoch viel breiter aufgestellt. Mesalvo präsentiert seine neue Gesamtportfolio ­Strategie unter dem Namen Mesalvo HealthCentre, bündelt seine Bestandslösungen in einer ganzheitlichen Healthcare­Plattform und bietet passgenaue Lösungspakete für alle medizinischen Fachbereiche entlang der gesamten Patientenbehandlung an –von Ambulanz, Patientenmanagement, Pflege und Intensivmedizin, Medikation und Onkologie, über Radiologie, Labor, Neonatologie, Chirurgie, Anästhesie und Notfallmedizin, bis hin zur Abrechnung und Finanzen. Eine der Herausforderungen ist, darüber zu informieren und zu zeigen, dass Mesalvo alles hat, was Krankenhäuser und Kliniken brauchen.

þ Gibt es schon konkrete Anwendungen für die Radiologie von Mesalvo, bei denen KI eingesetzt wird?

Absolut. In der Radiologie liegt der Fokus derzeit bereits klar auf Künstlicher

Intelligenz. Im Bereich der Bilddiagnostik nimmt die KI dem Radiologen Arbeit ab, indem sie Läsionen findet und teilweise bereits einfache Befundtexte generiert. Diese KI­Tools integrieren sich hier bislang primär in die PACS­Lösungen. Unser RIS steuert dabei den radiologischen Workflow und übernimmt die Ergebnisse diverser KI ­Systeme. Der Radiologe erkennt somit auf einen Blick, ob der Befund gerade noch von einem Subsystem analysiert wird, die KI etwas Kritisches erkannt oder sich die Priorität verändert hat. Im zweiten Schritt werden diese Ergebnisse dann automatisch in den radiologischen Befund integriert.

þ Integrieren Sie ebenfalls Fremdlösungen für die strukturierte Befundung? Genau, allerdings fehlt hier noch ein einheitlicher Standard, sodass wir aktuell für jede KI­Anwendung Hersteller­spezifische Schnittstellen bauen müssen. Dieses Thema wird uns und den ganzen Markt in den kommenden Monaten weiter beschäftigen. Es gibt bereits gute Ansätze, aber es wird noch etwas dauern, bis wir hier einen Standard etabliert haben.

þ Wie funktioniert die Befund-Integration genau?

Das ist etwas komplex. Entweder setzt man sich mit jedem einzelnen KI­Anbieter auseinander, oder man fokussiert sich auf Anbieter von so genannten Plattformlösungen, die versprechen, dass sie sich um die gesamte Integration kümmern. Wir haben jedoch ein sehr breites Kundenspektrum und können es uns gar nicht erlauben, nur mit einzelnen Anbietern zusammen zu arbeiten. Wir müssen stets in der Lage sein, zusätzliche, unternehmenseigene Plattformen zu integrieren. Das heißt, wir müssen uns hier maximal breit aufstellen und das gelingt uns aktuell auch recht gut, denke ich. Trotzdem ist es entsprechend aufwendig, mit jedem einzelnen Anbieter sprechen zu müssen.

þ Für die Integration von KI-Arbeitsabläufen soll es ja bald Standards geben… Ja, das ist ein spannendes und auch schwieriges Thema. Was passiert, wenn das KI ­System etwas erkennt und es automatisch in den Befund importiert, der Radiologe aber dann feststellt, dass das System falsch lag?

„Mesalvo ist sehr breit aufgestellt. Mit dem Mesalvo HealthCentre bündeln wir unsere Bestandslösungen in einer ganzheitlichen Healthcare­Plattform und bieten passgenaue Lösungspakete für alle medizinischen Fachbereiche entlang der gesamten Patient Journey an.“ Dr. Jens Wölfelschneider, Teamleiter Produktmanagement Radiologielösungen bei Mesalvo

Liegen die Ergebnisse in tabellarischer Form vor, können diese im Zweifel noch editiert werden. Wenn das KI­Ergebnis allerdings gar nicht editierbar ist, muss der Befund zurückgeholt und im KI­System korrigiert werden. Der Aufwand ist enorm.

Zudem stellt sich dann die Frage, was die KI daraus lernt. Wenn sie bei der nächsten Untersuchung des Patienten den gleichen falsch­positiven Befund erstellt, hat der Radiologe doppelte Arbeit. Diese Probleme müssen die KI­Hersteller in den Griff bekommen.

þ Gibt es noch weitere KI-Anwendungen in der Radiologie? Wir bieten ebenfalls eine KI­basierte Unterstützung bei der aktiven Befundschreibung an. Das läuft recht einfach ab: Der Radiologe erfasst wie gewohnt seine Befundtexte und die KI gibt – meist auf Basis von Natural Language Processing und individuellen Entscheidungsbäumen – Hinweise, dass zum Beispiel bei einer Tumordetektion Volumenhinweise oder Scorings fehlen oder nicht alle Punkte aus der Fragestellung beantwortet wurden. Das ist letztendlich eine Vollständigkeitsprüfung, die wir integriert haben und sorgt für einheitliche und qualitativ hochwertige Befunde. In dem Bereich tut sich momentan sehr viel.

Umfassender Funktionsumfang: Mesalvo bietet prozessorientierte Healthcare-IT aus einer Hand und bildet alle wesentlichen Prozesse im Krankenhaus ab – sowohl administrativ als auch klinisch.

Aktuell sind wir zudem dabei, selbst KI ­ Modelle zu trainieren. Dafür lagern wir alle klinisch relevanten Daten aus und sammeln diese in unserer Plattform HealthCentre Cortex. Das kann man sich vorstellen wie ein Gehirn, in dem alle medizinischen Daten zusammenlaufen. Es werden jedoch nicht nur Daten aus der Mesalvo­Welt abgegriffen, sondern auch externe Inhalte, sodass wir einen großen Datenpool schaffen, mit dem wir später eigene KISysteme trainieren können. Daran arbeiten wir gerade intensiv.

þ Wo geht es Ihrer Meinung nach hin mit der Radiologie? Momentan gibt es eine Private-Equity-Welle. Ist das gut oder schlecht für die Radiologie?

Man kann es nicht schönreden: Die Ketten werden immer weiterwachsen und die kleinen, niedergelassenen Praxen immer weniger werden. Umso wichtiger ist es, dass wir als innovatives Unternehmen modulare Bausteine liefern und nicht nur ein monolithisches RIS oder KIS. Das wird es in Zukunft nicht mehr geben. Wir müssen einzelne Teilmodule liefern und daraus quasi ein eigenes System für jeden Kunden zusammenbauen. Ich glaube, dahin wird die Reise gehen.

þ Da wäre es doch ideal, wenn man alles bei Ihnen kaufen könnte, oder?

Das ist auch bereits zum großen Teil der Fall. Wir können alle Bereiche abdecken – von der Patientenaufnahme, über die Notaufnahme, die Medikation bis hin zum Labor. Unsere Kunden können sich ihr eigenes System mit unseren Elementen zusammenbauen. Wir haben nur noch nicht die Bilddaten. Ziel ist letztendlich die „Integrierte Diagnostik“, um präzise, personalisierte Diagnostik und Therapien anzubieten.

mesalvo.com/de

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Das war die DMEA 2024

Bei der diesjährigen DMEA in Berlin vom 9. bis 11. April 2024 wurde ein neuer Besucherrekorde aufgestellt: Mit über 800 Ausstellern und 18.600 Teilnehmenden bestätigte die Veranstaltung die zentrale Bedeutung der digitalen Medizin für das Gesundheitssystem.

Inhaltlich bildete KI einen wenig überraschenden  Schwerpunkt – kaum ein Unternehmen, das nicht an einer Lösung arbeitet oder bereits eine auf den Markt gebracht hat. Die schier unendlichen Möglichkeiten von KI, aber auch ihre Gefahren, beschrieb der Autor, Publizist, Journalist und Blogger, Sascha Lobo in seinem Redebeitrag. „Menschen lieben es, Daten zu teilen – und seien sie noch so intim. Sie brauchen nur die richtige Motivation“ so der Blogger und führte als ein Beispiel eine App an, die es Anwendenden erlaubt, die eigenen sexuell übertragbaren Krankheiten zu teilen.  Lobo, der KI als „lernende Mustererkennung auf Speed“ bezeichnete, diskutierte im Folgenden ihre potenzielle Überlegenheit in medizinischen Prozessen. Er forderte die Entwickler auf, aktiv an positiven KI­Anwendungen zu arbeiten, denn, so sein Fazit: „Die negativen Folgen kommen allein, für die positiven müssen wir lange und gemeinsam arbeiten.“

Lauterbachs Digital-Pläne

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hob die Rolle der KI für die medizinische Diagnostik und Behandlung hervor, besonders bei Krankheiten wie Krebs und Demenz. Er beschrieb außerdem die Fortschritte durch die Analyse von nicht­codierender DNA und die positiven Auswirkungen der KI auf Kostenkontrolle und automatisierte Dokumentation, die den Dokumentationsaufwand durch KIgestützte Spracherkennung reduzieren könnte.

Zudem sprach Lauterbach über das Digitalgesetz und das GDNG, die die Basis für die elektronische Patientenakte und digitale Forschungsdatensätze bieten, um mittels KI Krankheitsmuster zu erkennen und zu analysieren. Er betonte, dass es sein Ziel sei, den weltweit größten Medizindatensatz zu erstellen. Die bevorstehende Gesetzgebung zur Medizinforschung und zur Digitalagentur soll die Forschung und

Industrie unterstützen und die telemedizinische Versorgung durch das Versorgungsstärkungsgesetz fördern. Trotz Lauterbachs ehrgeiziger Pläne ist Deutschland im internationalen Vergleich in Sachen Digitalisierung allerdings noch lange nicht in einer Spitzenposition angekommen. Das zeigte auch der Vortrag von Dr. Päivi Sillanaukee, der zum Vergleich zwischen dem Gesundheitssystem Deutschland und Finnland einlud. Die Gesundheitsbotschafterin aus Finnland trug die zahlreichen Vor­

teile der Digitalisierung im Gesundheitswesen ihres Landes vor. Die elektronische Patientenakte Kanta, eingeführt 2003, zentralisiert medizinische Daten und erleichtert den Zugang für medizinisches Personal – das reduziert Doppeluntersuchungen und Kosten. Finnlands hoher Digitalisierungsgrad, belegt durch Spitzenpositionen im DESI, unterstützt den effektiven Einsatz von Kanta, die im Übrigen auch von älteren Bürgern genutzt wird. Die finnische Digitalisierungsstrategie umfasst auch eine

intensive öffentliche Diskussion und die Zusammenarbeit mit Universitätskliniken. Am Ende des Vortrags war klar, dass dahingehend in Deutschland noch viel Luft nach oben ist und man von seinem europiäschen Nachbarn noch eine Menge lernen kann.

Doch die DMEA zeigt auch viele Schritte in die richtige Richtung. Einer davon sind KI ­ basierte Spracherkennungssysteme, wie sie von Microsoft und Nuance entwickelt werden und die die Qualität der Arzt­Patient­Beziehung

und die Patient Experience optimieren sollen. Diese Technologien sollen die Arzt­Patient­Beziehung verbessern, indem sie Ärzten erlauben, sich während der Konsultationen mehr auf den Patienten zu konzentrieren, statt auf die Dateneingabe. Eine Umfrage hatte ergeben, dass Patienten sich besser informiert und einbezogen fühlten, wenn Ärzte Befunde in ihrer Anwesenheit diktierten. Die vorgestellte Lösung verspricht an dieser Stelle deutliche Verbesserungen.

Dem Nachwuchs eine Bühne bieten

Ein weiteres, für die gesamte Branche wichtiges Thema ist der Fachkräftemangel und die Förderung des Nachwuchses. Dazu bot die Messe die Initiative „DMEA sparks“ an, die darauf abzielte, junge Talente aus der Generation Z mit der Health IT­Branche zu vernetzen. Die Initiative soll Studierenden und jungen Fachkräften durch Networking­Events, Workshops und Präsentationen Chancen bieten, Einblicke in die Gesundheitsinformatik zu gewinnen und mögliche Karrierewege zu erkunden. Der Fokus liegt dabei auf der Förderung des Austauschs zwischen erfahrenen Branchenexperten und der nächsten Generation von Fachkräften. Darüber hinaus befassten sich diverse Sessions mit der Frage, wie GenZ tickt, welche Bedürfnisse sie an Arbeitgeber hat und wie beide Seiten mit nicht selten unterschiedlichen Erwartungen aneinander umgehen und diese in Einklang bringen können. Darüber hinaus fanden viele junge Kongressteilnehmende die Gelegenheit, eigene Vorträge zu halten, sich an Diskussionen zu beteiligen und ihre Kenntnisse einzubringen – ein Trend, der sich sicher im nächsten Jahr fortsetzen wird. Zu guter Letzt wurde in diesem Jahr erstmalig der DMEA nova Award verliehen, für den die innovativste Lösung eines Digital Health Startups gesucht wurde. Das Unternehmen Exploris Health AG konnte sich in mehreren Pitches gegen die Konkurrenz durchsetzen und den Preis mit nach Hause nehmen.

Die DMEA 2024 zeigte viele verschiedene Ansätze, die Digitalisierung in Deutschland voranzutreiben. Sie wird außerdem internationaler, was der Messe guttut, denn Gesundheit kann nicht mehr nur lokal gedacht werden. Das Thema wird für die unterschiedlichsten Akteure wichtiger und auch breiter gedacht. Das wird sicher im nächsten Jahr zu einem weiteren Besucher­ und Ausstellerrekord führen.

Sascha Lobo: „Menschen lieben es, Daten zu teilen.“
Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hob die Rolle der KI für die medizinische Diagnostik und Behandlung hervor.
Die DMEA 2024 hat mit über 800 Ausstellern und 18.600 Teilnehmenden die zentrale Bedeutung der digitalen Medizin für das Gesundheitssystem bestätigt.

FOCUS TOPICS

• MR Beyond Diagnostics: MR theranostics and intervention

• MR Beyond Structures. The dynamic body at different scales

• MR Beyond Trends: Fact checking MR

TWO EDUCATIONAL TRACKS

• From MR Basics to Safety and Protocol OptimizationClinicans and Radiographers

• From Hardware to Map - Physics and Engineering

EUROPEAN CENTRED SESSIONS

• Medical Device Regulations

• European Grant Opportunities

• Consortia Initiated Symposia

PRE-CONGRESS MEETINGS

• 9th ESMRMB - GREC (Gadolinium Research and Education Committee) Meeting

• Preclinical MRI: A field in motion

• Leaps in Microstructure Imaging: Exploring New Horizons

Wer die Wahl hat, hat die Qual

Wie man die besten KI-Lösungen für die bildgebende Diagnostik findet

In der Radiologie wird Künstliche Intelligenz (KI) immer stärker genutzt. Das Angebot an kommerziellen KI­Produkten für klinische Zwecke in der Radiologie vergrößert sich rasant. 75 Prozent aller KIProdukte entfallen in den USA allein auf diesen Bereich. Für potenzielle Anwender kann dieser Markt sehr unübersichtlich sein. Licht in den KI­Dschungel brachte bei der jüngsten Online­Veranstaltung der Reihe „Zukunft Teleradiologie“ die renommierte niederländische Wissenschaftlerin Kicky van Leeuwen.

Kicky van Leeuwen beschäftigt sich seit 2016 mit Deep Learning und KI. Damals sprach man noch von automatisierten Algorithmen – nur ein paar Jahre zurück, aber lang ist es her.

In den vergangenen Jahren entwickelte Kicky während ihres Studiums verschiedene Anwendungen zur Klassifizierung von Diagnoseergebnissen mithilfe von Deep Learning. Als sie begann, diese Themen zunehmend in Gesundheitsorganisationen zu bearbeiten, bemerkte sie die große Lücke zwischen

der Entwicklung von Algorithmen und einem regulierten Softwareprodukt, das man im klinischen Alltag einsetzen kann. Um diese Lücke zu schließen, begann sie mit ihrer Doktorarbeit zum Thema „Validation and Implementation of Artificial Intelligence in Radiology“. Dabei analysierte die junge Forscherin zahlreiche kommerziell erhältliche KI­Produkte im Hinblick auf ihren Nutzen und mögliche Integrationen. Die Ergebnisse veröffentlicht Kicky seit mehreren Jahren auf der Website www.healthairegister. com, die ständig aktualisiert wird. Nebenbei engagierte sie sich in einer Arbeitsgruppe des niederländischen Gesundheitsministeriums zur Entwicklung eines Leitfadens für Anwendungen von KI im Gesundheitswesen und arbeitet als Botschafterin und technische Expertin bei Scarlet, der einzigen, auf Software und KI spezialisierten benannten Zertifizierungsstelle in Europa. Ende 2023 war sie Mitbegründerin von Romion Health und verfolgt weiterhin ihr Ziel einer verantwortungsvollen Inte­

gration von KI­basierter medizinischer Software.

Sie ist also eine echte Expertin, die nicht nur die Entwicklung der KI verfolgt und begleitet, sondern sich kontinuierlich weiter damit beschäftigt und somit in einem Markt, der sich rasant entwickelt, immer am Puls der Zeit ist. Das war auch bei ihrem gut besuchten Vortrag im Rahmen der Reihe „Zukunft Teleradiologie“ ganz deutlich zu spüren.

Der Markt verändert sich

Zu Beginn der Online ­Session zeigte Kicky van Leeuwen den interessierten Teilnehmern, wie sich der KI­ProdukteMarkt in den vergangenen Jahren verändert hat. Nach einem extremen Peak in den Jahren 2019/2020, folgte 2021 ein starker Einbruch. Grund dafür ist laut Kicky eine Gesetzesänderung in Europa, die dafür sorgt, dass es für Unternehmen schwieriger wird, neue KI­Produkte auf den Markt zu bringen und bestehende im Markt zu halten. Die Rede ist von der Medical Device Regulation,

kurz MDR. „Bis Mai 2021 fielen KI­Produkte unter die Medical Device Directive (MDD)“, so die Expertin. „Ab diesem Zeitpunkt dann unter die Medical Device Regulation (MDR). Die Produkte müssen nun wesentlich höheren Anforderungen genügen, um eine Zulassung für den europäischen Markt zu bekommen und zu behalten. Ein ganz besonderer Fokus wird dabei auf den klinischen Nutzen gelegt“, weiß Kicky.

Natürlich tritt eine derartige Gesetzesänderung nicht von heute auf morgen in Kraft. Es gibt eine Übergangszeit, in der Unternehmen ihre nicht MDRkonformen Produkte nachrüsten kön ­

nen. Ursprünglich waren dafür vier Jahre, also bis Mai 2024, vorgesehen. Die Realität hat jedoch gezeigt, dass diese Zeit nicht ausreicht. Deshalb wurde die Frist bis Dezember 2028 verlängert. „Wer es jedoch bis dahin nicht geschafft hat, sein Produkt ‘upzugraden’, der verschwindet vom Markt“, warnt Kicky. Und das könnten einige sein. Von den sich derzeit auf dem europäischen Markt vertriebenen 218 KI ­ Produkten, seien bislang nur 27 Prozent MDR­konform. Es gibt also noch viel zu tun, vor allem, weil der Zertifizierungsprozess sehr lange dauert. Ein bis eineinhalb Jahre seien nicht ungewöhnlich, so die Expertin.

AI-Act

Apropos Gesetze. Im Mai 2024 verabschiedeten die EU­Mitgliedsstaaten den sogenannten AI­Act. Das „Gesetz über Künstliche Intelligenz“ ist weltweit das erste derart umfassende Gesetzeswerk zur Regulierung von KI. Es folgt einem weitgehend risikobasierten Ansatz. KI ­Technologien werden in vier verschiedene Risikokategorien eingegliedert. Sie reichen von „KI ­Systeme mit inakzeptablem Risiko“ über „KI­Systeme mit hohem Risiko“ und „KI ­Systeme mit Transparenzanforderungen“ bis zu „KI ­Systeme mit keinem/niedrigem Risiko“. An die Einteilung werden verschiedene Verbote bzw. Complianceund Informationspflichten gekoppelt. Technologien mit einem inakzeptablen Risiko sollen komplett verboten werden.

All diese Gesetze haben ihre Berechtigung, da sie dazu beitragen, den Einsatz von KI noch sicherer zu machen. Gleichzeitig sorgen sie aber auch dafür, dass weniger Produkte auf den Markt kommen und dass es eine Verlagerung des inhaltlichen Schwerpunktes gibt. „Während der Fokus der Produkte bislang vor allem auf der Diagnostik lag, konzentrieren sich die Entwickler nun stärker auf das Thema Workflow“, erklärt Kicky. Dieses Thema benötige keine MDR­Zertifizierung; außerdem seien derartige Produkte für eine breitere Zielgruppe relevant und damit wesentlich lukrativer.

Kicky van Leeuwen beschäftigt sich seit 2016 mit Deep Learning und KI.

Marktentwicklung

Anzahl an Produkten am Markt Jahr

Der KI-Markt entwickelte sich viele Jahre mit hohen Wachstumsraten und wurde vermutlich durch das Inkrafttreten der Medica-Device-Regulation jäh gebremst. Quelle: Kicky van Leeuwen

Trend KI-Plattformen

Eine weitere Entwicklung, die die Expertin beobachtet hat, ist der Wechsel vom einzelnen KI­Produkt hin zu PlattformLösungen. KI ­ Plattformen integrieren und verbinden im Hintergrund mehrere Produkte und Systeme miteinander, ohne dass der Nutzer sich um die Verknüpfung kümmern muss. Er hat es „lediglich“ mit der einen Plattform zu tun. Die komplexen KI­Prozesse werden dadurch vereinfacht und für den Nutzer leichter zugänglich gemacht. KI ­ Plattformen sind somit das Bindeglied zwischen den sehr technischen Aspekten der KI und den Anwendungsbereichen in der Praxis.

Auswahl von KI-Produkten: Worauf achten?

Obgleich es schwieriger geworden ist, ein KI ­ Produkt auf den Markt zu bringen, stehen eine Vielzahl an Systemen zur Verfügung. Doch wie wähle ich aus

einem derart großen Angebot das für mich richtige Produkt aus?

Interessant ist, dass selbst wenn zwei Produkten ein und derselbe Algorithmus zugrunde liegt, sie möglicherweise etwas völlig Unterschiedliches tun, einen völlig unterschiedlichen Zweck erfüllen. Während das Unterneh­

KI-Plattformen

men A mit dem Algorithmus Anomalien entdeckt, filtert das Unternehmen B damit die normalen Scans heraus. Auch die Anzahl der gefundenen Anomalien sowie die Art der Visualisierung können unterschiedlich sein.

In Amerika gibt es von der Regulierungsbehörde FDA eine Datenbank, in der die Klassifizierung, der beabsichtigte Nutzen und viele weitere Daten jedes einzelnen FDA ­zertifizierten Produkts aufgelistet sind. Für den CE ­ Markt in Europa gab es eine solche Liste lange Zeit nicht. Hier musste sich jeder Nutzer seine Informationen zusammensuchen. Von der Regulierungsbehörde selbst gibt es auch heute noch keine Übersicht, wohl aber von Kicky van Leeuwen und ihrem Team. Im Rahmen ihrer Doktorarbeit gründete sie die Seite www.AIforRadiology.com, heute www.healthairegister.com, die Licht in den KI ­ Dschungel bringt und potentiellen Nutzern eine Entscheidungshilfe bei der Auswahl eines für sie geeigneten Produkts bietet. Um den beabsichtigten Nutzen eines Produktes herauszufinden, ist der Blick in das sogenannte intended purpose

KI-Plattformen ermöglichen die Integration von mehreren Produkten und Systemen, ohne dass der Nutzer sich um die Verknüpfung kümmern muss. Er hat lediglich mit der einen Plattform zu tun. Quelle: https://incepto-medical.com/en/

Preismodelle

Subskription / Lizenz

Zahlung pro Nutzung

einmalige Zahlung

Die Hersteller unterscheiden sich in Bezug auf die Abrechnungsmodelle enorm. Manche wollen eine Einmalzahlung, andere verkaufen Abonnements oder Lizenzen. Bei anderen zahlt man pro Nutzung.

Quelle: Kicky van Leeuwen

statement, das jedes Unternehmen für die MDR­Zertifizierung vorweisen muss, hilfreich. Allerdings ist Kicky bei ihrer Arbeit aufgefallen, dass 95 Prozent der Statements unvollständig sind und neun Prozent widersprüchliche Angaben enthalten. Hier gilt es also noch viel nachzubessern.

Evidenz von 100 KI-Produkten

Wissenschaftlich bewertete

Lösungen (peer-reviewed) ohne mit

Preis, Regulierungsstatus sowie wissenschaftlicher und klinischer Nutzen Selbstverständlich ist auch der Preis ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl eines Produktes. Auch hier unterscheiden sich die Hersteller enorm voneinander. Einige wollen eine Einmalzahlung, andere verkaufen Abonnements/Lizenzen, bei wieder anderen zahlt man pro Nutzung.

Neben den Produkteigenschaften und dem Preis könnten laut Kicky von Leeuwen aber auch der Regulierungsstatus (es genügt nicht zu wissen, dass das

Produkt CE­zertifiziert ist, man sollte sich auch über seine Risikoklasse bewusst sein) sowie der belegte wissenschaftliche und klinische Nutzen mit ausschlaggebend für die Wahl eines Produktes sein. Was den belegten wissenschaftlichen Nutzen anbelangt, so legen leider noch nicht alle Unternehmen ein gesteigertes Augenmerk darauf. „Zwei Drittel der ersten einhundert Produkte auf unserem Portal haben keinen scientific evidence“, so Kicky. Es gibt nur wenige Studien und die, die es gibt, sind oftmals von dem Unternehmen selbst gesponsored.

Um die Situation zu verbessern, haben Kicky und ihr Team das Projekt AIR ins Leben gerufen und zumindest eine retrospektive Auswertung angestoßen. Ziel ist jedoch, nicht nur ein retrospektives, sondern ein kontinuierliches Monitoring von KI­Produkten zu etablieren. Was den klinischen Nutzen anbelangt, so ist der laut Kicky zumindest für die Niederlande definitiv gegeben. 2022 nutzten ein Drittel der dortigen Krankenhäuser KI; heute sind es noch wesentlich mehr. Über 50 Prozent von ihnen sind überzeugt, dass der Einsatz von KI die Gesundheit verbessert, 33 Prozent sagen zudem, dass sich dadurch die Kosten reduzieren.

Anteil der Produkte, die mit Daten validiert wurden von.... ...# Scanner-Hersteller ...# Zentren ...# Länder

Es gibt nur wenige wissenschaftliche Studien, die die Evidenz von KI-Algorithmen belegen. Die meisten Studien sind von den Herstellern selbst finanziert. Ideal wäre es, ein kontinuierliches Monitoring von KI-Produkten zu etablieren.

Quelle: van Leeuwen, K.G., Schalekamp, S., Rutten, M.J.C.M. et al. Artificial intelligence in radiology: 100 commercially

Folgen der klinischen Nutzung von KI

Verbesserung der Gesundheit

Aussagen von KI-Anwendern, 2022 unklar

Verbesserung der Gesundheit und Kostensenkung keine

Der klinische Nutzen von KI scheint gegeben. In den Niederlanden nutzte 2022 bereits ein Drittel aller Krankenhäuser die moderne Technologie. Etwa 29 Prozent der Befragten gaben an, dass die Anwendung von KI die Gesundheit verbessert und 33 Prozent gaben an, dass die KI die Gesundheit verbessert und gleichzeitig die Kosten reduziert.“

Quelle: Leeuwen, K. G. van, et al. (2023). Submitted work under review.

Klinischer Nutzen auch für Deutschland gegeben

Einer, der den klinischen Nutzen nicht nur für die Niederlande, sondern auch für Deutschland gegeben sieht, ist Dr. med. Torsten Möller. Der Teleradiologe ist nicht nur Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Teleradiologie und Mit­Veranstalter der Reihe „Zukunft Teleradiologie“, sondern auch Geschäftsführer von Deutschlands größtem Teleradiologienetz reif & möller. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Dillingen ist das erste Teleradiologienetz in Deutschland, das nun schon seit zwei Jahren bei der Befundung routinemäßig auf KI setzt. Und das mit großem Erfolg. Wie seine täglichen Erfahrungen sowie eine begleitende wissenschaftliche Studie zeigen, kann die KI, richtig eingesetzt, tatsächlich die Radiologen von Routineaufgaben entlasten und ihnen mehr Zeit für anspruchsvolle Tätigkeiten verschaffen. Außerdem unterstützen sie den Menschen bei der Diagnostik und Entscheidungsfindung, da sie krankhafte Veränderungen schneller und präziser finden und klassifizieren können als das menschliche Auge. „Das ist vor allem dann wichtig, wenn es etwa beim Verdacht auf lebensbedrohliche Erkrankungen auf Sekunden ankommt“, so

Dr. Möller. Das gilt unter anderem für den Einsatz bei Kopfverletzungen sowie der Suche nach Embolien in der Lunge oder im Bauchraum.

„Vor allem bei der Priorisierung leistet die KI gute Dienste“, resümiert Dr. Möller. „Wird die KI fündig, fängt auf dem Bildschirm augenblicklich ein Signal an orange zu blinken. Für Radiologen ist das ein Hinweis, sich dieses Bild bevorzugt anzuschauen.“ KI sei in diesem Fall wie eine schnelle Zweitbefundung, die dabei hilft, die Spreu vom Weizen zu trennen. Damit rücken schwere Fälle automatisch nach vorne und kritische Patienten können schneller behandelt werden.

Als Produktpartner hat sich Dr. Möller für das israelische Unternehmen Aidoc entschieden. Aidoc gilt als der führende Anbieter auf dem Gebiet der KI für das Gesundheitswesen. Es verfügt über zehn CE­gekennzeichnete KI­Lösungen zur Unterstützung in der Detektion, Priorisierung und Kommunikation verschiedener Anomalien. Das Modul­Portfolio aus der Eigenentwicklung wird durch eine Plattformlösung mit DrittpartnerModulen sinnvoll ergänzt und durch ein AI Operating System (aiOS) orchestriert. Als breit aufgestellter KI ­ Partner wird Aidoc bereits in über 900 medizinischen Zentren weltweit klinisch eingesetzt, u. a. in den Universitätskliniken Antwerpen, Basel und Brüssel, im Unfallkrankenhaus Berlin, im Kopenhagener Rigshospital sowie in den Landeskliniken Salzburg. Bereits zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren wurde das Unternehmen durch Auntminnie mit dem Award für die „Best New Radiology Software”

„Zukunft Teleradiologie“ geht im November in eine neue Runde Nach zwei erfolgreichen Veranstaltungen im Frühjahr und im Sommer 2024, geht die Reihe „Zukunft Teleradiologie“ im November in eine neue Runde. Wie immer wird es dann an einem Donnerstag, von 15 bis 17 Uhr, um Neues rund um das Thema KI gehen. Den genauen Termin und das genaue Thema erfahren Sie in Kürze auf der Teleradiologie-Webseite. Hier finden Sie auch sämtliche Informationen und Mittschnitte der vergangenen Zukunft Teleradiologie-Veranstaltungen.

zukunft-teleradiologie.de/

ausgezeichnet – 2022 für seine „aiOSPlattformlösung.“

„Wir haben uns nach einem langen Auswahlprozess sowie einer intensiven

Testphase für das Produkt von Aidoc entschieden, weil es unseren Anforderungen und Bedürfnissen am meisten entsprochen hat“, erklärt Dr. Möller. „Und wir haben unsere Entscheidung bislang auch noch keinen Tag bereut. „Das System läuft äußerst zuverlässig, lässt sich leicht bedienen und ließ sich unkompliziert in unsere bestehenden Systeme integrieren. Der Workflow ist wie aus einem Guss, die Befundungsergebnisse hervorragend. Außerdem verfügt Aidoc durch die internationale Kooperation mit Krankenhäusern über einen großen Schatz an Implementierungserfahrungen aus verschiedenen Ländern.“

Blick in die Kristallkugel

Am Ende der Veranstaltung bat Mit­Veranstalter Dr. Uwe Engelmann, Geschäftsführer der NEXUS/CHILI GmbH, die Referentin Kicky van Leeuwen dann noch

einen Blick in die Kristallkugel zu werfen und den Teilnehmern zu verraten, wo wir aus ihrer Sicht in Sachen KI in fünf Jahren stehen werden. In Bezug auf die Produkte glaubt Kicky fest daran, dass sich die Plattform­Lösungen durchsetzen werden. In Bezug auf das Berufsbild des (Tele­)Radiologen, geht sie, ebenso wie Dr. Möller und Dr. Engelmann, davon aus, dass die KI auf absehbare Zeit nicht die Radiologen vollständig ersetzen wird. „Ärzte und medizinisches Personal wird es immer geben“, ist sich Dr. Engelmann sicher. „Es werden sich nur teilweise die Aufgaben und Prozesse verändern.“ „Die KI ergänzt vielmehr die Arbeit der Menschen und verbessert so die Qualität der Befundung. Es ist die Synergie von Mensch und Künstlicher Intelligenz, die das beste Ergebnis erzielt“, so Dr. Möller abschließend.

Detlef Hans Franke und Pia Bolten FuP Marketing und Kommunikation, Frankfurt am Main

Dr. med. Torsten Möller, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Teleradiologie und Geschäftsführer von reif & möller

Vom 8. bis zum 10. Mai 2024 fand der 105. Deutsche Röntgenkongress in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden statt. Der Röko stand unter dem Motto „Radiologie in Transformation“ und fokussierte sich vor allem auf KI-Anwendungen.

Hochwertige Gesundheitsversorgung durch Zusammenarbeit und offenen Dialog

Den Eröffnungsvortrag des Röko 2024 hielt in diesem Jahr Prof. Josef Hecken, unparteiischer Vorsitzender des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA).

Er setzte sich kritisch mit dem deutschen Gesundheitssystem und den aktuellen politischen Reformprozessen auseinander.

Hecken betonte gleich zu Beginn, dass die geplanten Maßnahmen seiner Meinung nach eine geordnete Transformation des Gesundheitssystems eher behindern als fördern. Er stellte fest, dass es zunehmend schwieriger werde, die Absichten der Regierung zu verstehen, da deren Pläne oft die notwendigen Entwicklungen im Gesundheitswesen konterkarieren würden. Der Gesundheits ­ und Sozialpolitiker hob hervor, dass die aktuelle politische Diskussion stark von Missverständnissen und unzureichenden Kenntnissen der tatsächlichen Herausforderungen im Gesundheitswesen geprägt sei. Expertenkommissionen, die vorwiegend aus Wissenschaftlern bestehen, seien oft zu weit von der praktischen

Versorgung entfernt. Dies führe zu Unsicherheiten und einem Vertrauensverlust in die zukünftige Entwicklung der Krankenhauslandschaft. „Niemand kann aktuell sagen, welche Krankenhäuser in drei oder vier Jahren noch bestehen“, so Hecken.

Personal als wertvollste Ressource

Ein zentrales Thema in Heckens Vortrag war die knappe Ressource Personal. Er betonte, dass qualifiziertes Personal die kostbarste Ressource im Gesundheitswesen sei, und dass diese Menschen dringend Planungssicherheit und Perspektiven benötigen. Die aktuelle Krankenhausreform sieht er als gescheitert an, da sie wahrscheinlich nicht den Bundesrat passieren werde und somit

die Unsicherheiten für das Personal weiter verschärfe. „Parallel dazu findet eine Diskussion über die Ambulantisierung von Leistungen statt, die zwar sinnvoll ist, aber ohne klare Perspektiven für Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte derzeit nicht umsetzbar erscheint“, so Hecken.

Er kritisierte zudem die Doppelstruktur der Facharztschienen in Deutschland. Im Vergleich zu anderen Ländern wie Österreich, Holland und Dänemark sei die deutsche Struktur ineffizient und hinderlich. Besonders problematisch sei, dass ambulante und stationäre Fachärzte unterschiedliche Versorgungsportfolios abdecken, was die Effizienz und Qualität der Versorgung mindere.

Technologische Innovationen und Künstliche Intelligenz

Hecken hob die Bedeutung der Künstlichen Intelligenz (KI) in der Radiologie hervor. KI könne dazu beitragen, die Qualität der Versorgung zu verbessern und gleichzeitig die knappen personellen Ressourcen zu schonen. Durch den Einsatz von KI könnten Routineaufgaben automatisiert werden, wodurch Ärzte mehr Zeit für individuelle Patientenentscheidungen hätten. Dies sei ein wichtiger Schritt hin zu einer effizienteren und qualitativ hochwertigeren Gesundheitsversorgung.

Ein weiterer zentraler Punkt in Heckens Vortrag waren die finanziellen Herausforderungen des Gesundheitssystems. „Deutschland gibt 12,9 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts für Gesundheit aus. Das entspricht fast 500 Milliarden Euro pro Jahr. Diese Ausgaben

„Niemand kann aktuell sagen, welche Krankenhäuser in drei oder vier Jahren noch bestehen“

Prof. Josef Hecken, unparteiischer Vorsitzender des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA)

müssen effizient genutzt werden, um die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen“, machte Hecken deutlich. Er betonte ebenfalls die Notwendigkeit, technische Fortentwicklungen und Optimierungsstrategien konsequent zu nutzen, um die Versorgung effizienter zu gestalten. Zentralisierungen und die Diskussion über die Notwendigkeit bestimmter Leistungen seien dabei unvermeidlich.

Medikamentenkosten und medizinischer Fortschritt Hecken stellte fest, dass die Kosten im Bereich der Arzneimittel mit 53 Milliarden Euro pro Jahr 18 Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben ausmachen. „Besonders im Bereich der Onkologie führt der medizinische Fortschritt

Hecken schloss seinen Vortrag mit einem Blick in die Zukunft. Die Alterung der Bevölkerung und der technologische Fortschritt seien die größten Herausforderungen für das Gesundheitssystem. Bis 2040 werde die Zahl der Rentner deutlich ansteigen, während die Zahl der Erwerbstätigen sinken werde. Dies wird den Druck auf das Gesundheitssystem weiter erhöhen, da ist er sich sicher. Um diese Herausforderungen zu meistern, müsse menschliche Arbeitsleistung durch Künstliche Intelligenz und Digitalisierung ersetzt werden, wo immer es möglich sei. Nur so könne man die knappen personellen und finanziellen Ressourcen effizient nutzen.

Fazit und Ausblick

Hecken appellierte an die Politik, die Fachleute aus dem Gesundheitswesen stärker in die Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Er betonte, dass durch Zusammenarbeit und durch einen offenen Dialog die notwendigen Reformen planvoll und effizient umgesetzt, die Qualität der Patientenversorgung gesichert und die finanziellen Herausforderungen bewältigt werden könnten. Der Experte zeigte sich optimistisch, dass durch gemeinsames Handeln und die Nutzung technologischer Innovationen eine nachhaltige und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung in Deutschland möglich sei.

www.roentgenkongress.de zu erheblichen Kostensteigerungen. Neue Therapien wie die Car­T­Zell­Therapie und bi ­ spezifische Antikörper bieten große Chancen für die Patienten, sind aber auch mit hohen Kosten verbunden. Diese Kosten müssen in ein angemessenes Kosten­Nutzen­Verhältnis gebracht werden, um die finanzielle Nachhaltigkeit des Gesundheitssystems zu gewährleisten.“

Bild
Rosa Reibke / G-BA

Der Siegeszug der

Wo geht die Reise für die Radiologie hin? Wie sieht die Zukunft aus? Welche Rolle spielt KI darin und welche Art von Radiologen braucht es künftig? Diese und ähnliche Fragen zu beantworten, hat sich der ECR 2024 zur Aufgabe gemacht. „Next Generation Radiology“ wurde vom diesjährigen Präsidenten Prof. Carlo Catalano, Professor für Radiologie und Leiter der Abteilung Diagnostische Radiologie an der La Sapienza Universität, Rom Krankenhaus, bewusst gewählt und soll den Blick nach vorn richten.

Der ECR zeigt das nicht nur in der thematischen Ausrichtung mit einem deutlichen Schwerpunkt auf KI, auch die nächste Generation der Radiologen wird in den Vordergrund gestellt. Um ihnen eine Gelegenheit zu geben, in einer interaktiven und praxisnahen Lernumgebung tiefer in das Gebiet der interventionellen Radiologie einzutauchen, wurde der Cube, die ECR-Veranstaltung für interventionelle Radiologie, erneut eingerichtet.

Auch in das Kongressprogramm wurde die junge Generation eingebunden. Viele junge Forschende sind eingeladen, ihre Arbeiten vorzustellen. Darin sieht Catalano eine zentrale Verantwortung des ECR. Young Professionals soll eine Plattform geboten werden, um die Aufmerksamkeit zu erhalten, die sie verdienen, so der Kongresspräsident. Außerdem will er sie motivieren, ihre dringend benötigte Forschung fortzuführen.

Megatrend KI  Wenig überraschend ist Künstliche Intelligenz das alles bestimmende Thema des Kongresses. „Sie ist in allem, was wir tun“, sagt Catalano in seinem morgendlichen Briefing und nutzte die Gelegenheit, sich bei seinen Kollegen dafür einzusetzen, KI nicht als Bedrohung für den eigenen Berufsstand zu sehen. Vielmehr wird die Technologie die radiologische Tätigkeit begleiten und diese

KI...

bezüglich Effizienz und Qualität auf ein nächstes Level heben, ist sich Catalano sicher. Zahlreiche Expertenvorträge geben ihm recht.

Nicht zuletzt zeigen Innovationen auf Herstellerseite die wachsende Bedeutung von KI – kaum ein Gerät kommt heute noch ohne sie aus. Sie ist einer der wichtigsten Treiber für die Verkürzung von Behandlungszeiten bei gleichzeitiger signifikanter Erhöhung der Qualität der medizinischen Versorgung. Allein die Fortschritte in der Bildgebung und Diagnostik sind beeindruckend.

Zur selben Zeit wirkt KI maßgeblich daran mit, einige der dringendsten Probleme, mit denen Radiologen konfrontiert sind, anzugehen. So wächst weltweit der Fachkräftemangel im Gesundheitsbereich

...und andere Trends der Branche

Bild ©: Sebastian Kreuzberger sLkphoto.at

Laut WHO sollen es bis zum Jahr 2030 ganze 10 Millionen sein. Außerdem sind chronische und nicht übertragbare Erkrankungen wie Krebs auf dem Vormarsch. Hier muss laut offiziellen Angaben bis zum Jahr 2040 von einem Anstieg um 62 Prozent ausgegangen werden. Daraus erwachsen Herausforderungen, zu deren Lösung KI einen guten Teil beitragen könnte. Die Technologie nimmt medizinischen Fachkräften Arbeit ab, sodass diese mehr Zeit für andere Tätigkeiten haben. Zudem erhöht sie die Schnelligkeit, zum Beispiel der Diagnostik und Befundung, mit der Aufgaben erledigt werden können.

Kommende Herausforderungen angehen

Ein weiteres Dauerbrennerthema, das die Branche umtreibt, ist die Nach ­

haltigkeit, und das  nicht zu Unrecht, denn immerhin beträgt der signifikante Carbon ­ Fußabdruck des HealthcareSektors 4,4 Prozent. Hersteller haben bereits reagiert und bringen ressourcenschonende Geräte auf den Markt. Sie konzipieren Projekte, um vorhandene Rohstoffe wiederzuverwenden oder um Geräte aufzuarbeiten, sodass sie neue Käufer finden. Auf der anderen Seite machen sich mehr und mehr Radiologen Gedanken, wie sie nachhaltiger arbeiten können. Ein wichtiger Baustein dabei ist, die eigene Arbeitsweise zu überprüfen und bereit zu sein, neue Routinen zu entwickeln.

Auf der Konferenz erhielten sie dafür Denkanstöße sowie wissenschaftliche Forschungs ­

ergebnisse, die belegen, dass bereits kleine Maßnahmen Wirkung zeigen.

Auch in diesem Jahr ist der ECR seinem Ruf als europäisches Familientreffen der Radiologie wieder gerecht geworden. An jeder Ecke treffen sich alte Freunde und kommen neue hinzu. Der Austausch in den hochkarätig besetzen Sessions ist rege und interessiert. Die Branche ist sich bewusst, dass sie einerseits viele Herausforderungen zu meistern hat und KI nur eine davon ist. Das gibt ihr andererseits eine Schlüsselposition, denn dadurch bietet sich die Chance, gestalterischen Einfluss zu nehmen und die Medizin von morgen aktiv zu beeinflussen. Auch diese Erkenntnis scheint sich durchzusetzen, von Endzeitstimmung war jedenfalls auf dem ECR nichts zu spüren.

Miriam Mirza

www.myesr.org/congress/

Im nächsten Jahr findet der ECR vom 26. Februar bis zum 2. März 2025 statt und das Motto der Kongresspräsidentin Prof. Andrea Rockall, Clinical Chair of Radiology am Imperial College in London, lautet: Planet Radiology.

Hochdruckinjektionssysteme (CT, MRT, Angio)

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„Ich sehe die Sprache als Schlüsselelement, um die Distanz zwischen Arzt und Patient zu überbrücken“, so leitete

Dr. med. Markus Vogel, Chief Medical Information Officer (CMIO) bei Microsoft Deutschland, das European Healthcare Media-Meet-Up von Microsoft in Berlin Anfang April 2024 ein.

KI-Lösung transformiert die Arzt-Patienten-Beziehung

Während des Events wurde eine von Microsoft und Nuance durchgeführte Studie vorgestellt, die die Auswirkungen von KI auf die medizinische Dokumentation und die Arzt­Patienten­Beziehung in Deutschland und Europa beleuchtet. Die Untersuchung zeigt, wie KI­basierte Dokumentation es Ärzten ermöglicht, sich mehr auf ihre Patienten zu konzentrieren. Das wiederum fördert das Vertrauen und das Wohlbefinden der Patienten und könnte auch noch Behandlungskosten senken.

Patienten wünschen sich mehr KI Ein Ergebnis der Studie war, dass medizinisches Personal aufgrund von Fachkräftemangel und steigender Dokumentationslast sich oft überlastet fühlt, was die Qualität der Patientenbetreuung beeinträchtigt. Eine KI ­ gestützte Lösung könnte helfen, diese Belastungen zu reduzieren, indem sie die Dokumentation automatisiert und den Ärzten mehr Zeit für die Patienteninteraktion gibt, so die Schlussfolgerung von Vogel.

Er verwies zudem auf die Feststellung, dass viele Patienten den Wert von KIbasierten Dokumentationslösungen erkennen und diese begrüßen. 40 Prozent stimmten zu, obwohl sie mit KI noch gar keine Erfahrung haben. Die Studie basiert auf Umfragen unter 13.500 Patienten aus elf Ländern, einschließlich Deutschland, und hebt die Notwendigkeit hervor, digitale Technologien zur Verbesserung der Arzt­Patienten­Interaktion und zur Entlastung des medizinischen Personals weiter zu entwickeln.

Alle Bilder ©: Microsoft Corporation

Erster Rollout in Hannover Bisher wird in den Krankenhäusern in der Regel während des Patientengesprächs fleißig in die Tastatur getippt. Dabei sind Ärzte oft mehr mit ihrem Computer beschäftigt als mit den Patienten. Diese Situation will Barbara Nayeb im Klinikum Region Hannover ändern.

Als IT­Projektmanagerin für Krankenhausdigitalisierung steuert sie am Klinikum aktuell die Implementierung von Dragon Medical. Die KI­ basierte Spracherkennungssoftware für die Dokumentation von Pflege­ und Behandlungsleistungen wurde von dem zu Microsoft gehörenden Unternehmen Nuance entwickelt. Die Software wird via Smartphone und Desktop mit einem Mikrofon genutzt. Mitte letzten Jahres hat man in Hannover mit dem Rollout begonnen. Nun ist

der Umzug in die Cloud geplant. „Damit das gut funktioniert, müssen wir auch die Mitarbeitenden mitnehmen“, erklärt Steffen Grebner, Leiter der Zentralbereiche IT und Beschaffungsmanagement des KRH Klinikums Region Hannover. Bisher klappt das jedoch ganz gut – die Lösung kommt beim medizinischen Personal und auch bei den Patienten gut an. „Nicht nur haben die Ärzte mehr

Sprachgesteuerte Dokumentationslösungen, wie der DAX-Copilot von Microsoft, werden sich wohl in Zukunft in den Gesundheitseinrichtungen immer mehr durchsetzen.

Zeit für ihre Patienten, sondern auch auf finanzieller Ebene lohnt sich der Einsatz, da durch detailliertere Dokumentation mehr Leistungen abgerechnet werden können“, fasst Nayeb zusammen.

Ärzte nehmen gute Tools schnell an Peggy Séjourné, Chief Operating Officer von dem französischen Radiologie Startup Milvue, hat sich auf die Bereitstellung von technischen Versorgungslösungen spezialisiert. Das Unternehmen unterstützt Radiologen, schnellere Diagnosen zu stellen, die Arbeitsabläufe der Patienten besser zu verwalten und sich effizienter auf die Patienten zu konzentrieren. Ein wichtiger Schritt dahin ist die Etablierung von KI­Lösungen für das Medical Imaging und den automatisierten radiologischen Befund. „KI befähigt Radiologinnen und Radiologen, das zu tun,

Barbara Nayeb, IT-Projektmanagerin im Klinikum Region Hannover

worin sie Experten sind – zu entscheiden, was das Beste für ihre Patienten ist“, findet Séjourné. Sie berichtet, dass ihrer Erfahrung nach Ärzte in der Diagnostik nach kurzer Zeit von einem „doctor first, AI second“ zu einem „AI first, doctor second“­Ansatz wechseln, wenn die Tools gut genug sind und sich das Vertrauen der Behandler erarbeitet haben.

Wie es auch in Deutschland in Sachen KI­Nutzung weitergehen könnte, demonstriert Dr. Jeffrey Cleveland, Facharzt für Pädiatrie und Chief Medical Information Officer bei Atrium Health.

Atrium Health ist ein US­amerikanisches Krankenhausnetzwerk. In den Krankenhäusern findet der DAX Copilot Einsatz. Die Lösung erstellt auf sichere Weise klinische Notizen, indem sie Patientenbesuche in der Praxis und in der Telemedizin mit Zustimmung des Patienten direkt in Haiku, der mobilen Anwendung von Epic, aufzeichnet und einen Notizenentwurf zur sofortigen Überprüfung

Peggy Séjourné, Chief Operating Officer von dem französischen Radiologie Startup Milvue

Dr. Jeffrey Cleveland, Facharzt für Pädiatrie und Chief Medical Information Officer bei Atrium Health, Steffen Grebner, Leiter der Zentralbereiche IT und Beschaffungsmanagement des KRH Klinikums Region Hannover, und Dr. med. Markus Vogel, Chief Medical Information Officer (CMIO) bei Microsoft Deutschland, erörtern, wie sprachgesteuerte Dokumentationslösungen in Zukunft die Workflows in Gesundheitseinrichtungen verbessern.

und Vervollständigung durch den Arzt erstellt. Das System ist vollständig in die elektronische Gesundheitsakte (EPA) von Epic integriert.

Sprachgesteuerte Dokumentationslösungen werden sich wohl in Zukunft in den Gesundheitseinrichtungen immer mehr durchsetzen. Das dazu notwendige Change Management trifft in diesem Fall auf eine gute Ausgangslage, denn die Vorteile liegen für Ärzte auf der Hand: Die unliebsame Schreibarbeit wird von einer KI übernommen und sie können sich wieder mehr ihren Patienten widmen.

Miriam Mirza

www.microsoft.com/de-de/

Advanced Digital Research

Ludwig-Wagner-Straße 19 · 69168 Wiesloch · Deutschland +49 6222-9388-0 discus@adr-ag.de · www.dicom-disc.de

Agfa HealthCare Germany GmbH

Paul-Thomas-Straße 58 · 40599 Düsseldorf · Deutschland +49 211 22986-0 www.agfaradiologysolutions.com/de/contact-de www.agfaradiologysolutions.com/de

AIRS Medical

Axel-Springer-Platz 3 · 20355 Hamburg · Deutschland bd@airsmed.com · airsmed.com/de

allMRI GmbH

Südstraße 23 · 74226 Nordheim · Deutschland +49 7133 237022-0 mail@allmri.com · www.allmri.com

Annalise-AI B.V.

C/- Zedra Management B.V · Schiphol Boulevard 359 WTC Schiphol Airport D-Toren 11de etage · 1118BJ Schiphol · Niederlande info@annalise.ai · annalise.ai

Bayer Vital GmbH

Gebäude K 56 · 51366 Leverkusen · Deutschland +49 214 30-1 www.radiologie.bayer.de/kontakt www.radiologie.bayer.de

Dr. Wolf, Beckelmann & Partner GmbH

Robert-Florin-Straße 1 · 46238 Bottrop · Deutschland +49 2041 7464-0 info@beckelmann.de · www.beckelmann.de

Canon Medical Systems GmbH

Hellersbergstraße 4 · 41460 Neuss · Deutschland +49 2131 1809-0 info.de@eu.medical.canon · de.medical.canon

Cerebriu

Danneskiold-Samsøes Allé 41 · 1434 Kopenhagen · Dänemark info@cerebriu.com · www.cerebriu.com/de

Dedalus HealthCare GmbH

Konrad-Zuse-Platz 1 – 3 · 53227 Bonn · Deutschland +49 228 2668-000 healthcare.de@dedalus-group.com · www.dedalusgroup.de

Dentsply Sirona

Fabrikstraße 31 · 64625 Bensheim · Deutschland +49 6251 16-0 contact@dentsplysirona.com · www.dentsplysirona.com

EIZO Europe GmbH

Belgrader Straße 2 · 41069 Mönchengladbach · Deutschland +49 2161 8210-120 kontakt@eizo.de · www.eizo.de/medizin-monitore

Esaote Biomedica Deutschland GmbH

Max-Planck-Straße 27a · 50858 Köln · Deutschland +49 2234 6885600 info.germany@esaote.com · www.esaote.de

FUJIFILM Deutschland · Niederlassung der FUJIFILM Europe GmbH

Balcke-Dürr-Allee 6 · 40882 Ratingen · Deutschland +49 2102 5364-0 medical_feg@fujifilm.com · www.fujifilm.com/de

GE Healthcare

Oskar-Schlemmer-Straße 11 · 80807 München · Deutschland +49 89 96281-0 www.gehealthcare.de/about/contact-us www.gehealthcare.de

getRT · Beate Bontke

Wiesenbergstraße 27 · 45147 Essen · Deutschland +49 171 4568178 info@getrt.de · www.getrt.de

Guerbet GmbH

Otto-Volger-Straße 11 · 65843 Sulzbach · Deutschland +49 6196 7620 info@guerbet.de · www.guerbet.com/de-de

Hyperfine

351 New Whitfield St. · Guilford, CT 06437 · Vereinigte Staaten +1 866 796 6767 hyperfine.io/contact-us · www.hyperfine.io

Intrasense

1231 Avenue du Mondial 98 · 34000 Montpellier · Frankreich +33 467 130130 contact@intrasense.fr · www.intrasense.fr/en

mediaire GmbH

Möckernstraße 63 · 10965 Berlin · Deutschland +49 30 28649067 info@mediaire.de · www.mediaire.de

MEDTRON AG

Hauptstraße 255 · 66128 Saarbrücken · Deutschland +49 681 97017-0 info@medtron.com · www.medtron.com

Mesalvo GmbH

Heinrich-von-Stephan-Straße 25 · 79100 Freiburg · Deutschland +49 761 2928990 info@mesalvo.com · www.mesalvo.com/de

Nuance Communications GmbH

Sonnenweg 11b · 52070 Aachen · Deutschland +49 241 8871-0 infogermany@nuance.com · www.nuance.com/de-de/index.html

OpenReg GmbH

c/o Factory Works GmbH

Rheinsberger Straße 76/77 · 10115 Berlin · Deutschland www.openregulatory.com

Philips Healthcare

Röntgenstraße 22 · 22335 Hamburg · Deutschland +49 40 2899-0 healthcare.deutschland@philips.com · www.philips.de/healthcare

Quibim

Calle de Alfonso XII 62 · 3rd floor, office 3055 · 28014, Madrid · Spanien +34 910 767168 contact@quibim.com · quibim.com

reif & möller diagnostic network AG Gathmannstraße 3 · 66763 Dillingen/Saar · Deutschland +49 6831 6989722 telerad@reif-moeller.de · diagnostic-network-ag.de

Siemens Healthcare GmbH

Henkestraße 127 · 91052 Erlangen · Deutschland +49 9131 84-0 www.siemens-healthineers.com/de/how-can-we-help-you/email-us www.healthcare.siemens.de

SpinTech MRI

30200 Telegraph Rd., Suite 140 · Bingham Farms, MI 48025 · Vereinigte Staaten +1 (248) 712 6789 info@spintechmri.com · www.spintechmri.com

Telepaxx Medical Data GmbH

Wasserrunzel 5 · 91186 Büchenbach · Deutschland +49 9171 898180 info@telepaxx.de · www.telepaxx.de

VMP GmbH

Robert-Florin-Straße 1 · 46238 Bottrop · Deutschland +49 2041 7758-95 info@vmp-medizintechnik.de · www.vmp-medizintechnik.de

Das nächste RADIOLOGIE MAGAZIN erscheint am 8. November 2024

Der Themenschwerpunkt der nächsten Ausgabe lautet:

MAMMOGRAPHIE, GERÄTETECHNIK UND KI

In der MASAI ­Studie (Mammography Screnning with Artificial Intelligence) analysierten Forscher die Krebserkennungsraten und die Art der entdeckten Tumore. Das KI­unterstützte Screening führte zu signifikanten und substanziellen Verbesserungen im Vergleich zur Doppelablesung ohne KI. KI­Algorithmen gelten zusätzlich zu der Expertise der Radiologinnen und Radiologen als ein weiteres Mittel, einen Tumor möglichst schnell zu erkennen. Sie geben zusätzlich Sicherheit

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Die Technologie unterliegt einem stetigen Wandel. Deshalb informiert Radiologie Magazin aktuell und unabhängig über Trends in Technik und IT. Egal ob Interviews, Produktinformationen, Unternehmensberichte oder Fachartikel: Radiologie Magazin präsentiert den Leserinnen und Lesern neue Technologien und Produkte aus erster Hand.

www.linkedin.com/company/radiologiemagazin und werden sich künftig vermutlich zum Standard in der Diagnostik entwickeln. Mit dem Themenschwerpunkt Mammographie wollen wir für einen Überblick sorgen, in dem die neuesten Technologien und Möglichkeiten für die Mammadiagnostik ausführlich dargestellt werden. Es geht um Mammographiegeräte, Tomosynthese, dedizierte Mamma­CT, Mamma­MRT, die Ultraschalldiagnostik sowie Biopsie­Einheiten und natürlich um KI­basierte Systeme für die Befundunterstützung.

IMPRESSUM

Radiologie Magazin · Ausgabe 2-2024

Herausgeber / Redaktion / Anzeigenmarketing

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