für sie madame, monsieur

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Für Sie No ° 25 / Frühjahr 2012

Für Sie Madame, Monsieur

Dufterlebnis

Was Maiglöckchen bewirken Ausflug

Im Tessin blüht der Frühling zuerst Make-up

Von schön dezent bis prächtig farbig Parfum-Profi

Olivier Bergerat im ExklusivInterview


PRIME SOLUTION Das Erwachen makelloser Haut

Das Geheimnis der Koishimaru-Seide wird enthüllt Es waren die geschmeidigen Hände der japanischen Seidenspinnerinnen, die SENSAI zu dem Geheimnis der Koishimaru-Seide führten. Diese edle Faser fördert die Bildung von Hyaluron*, einer natürlichen Substanz, welche die Haut ausgiebig mit Feuchtigkeit versorgt. SENSAI PRIME SOLUTION ist eine neue Intensiv-Lotion, die Koishimaru-Seide mit revolutionärer Hautpflege-Technologie verbindet. Dieser hochwirksame erste Pflegeschritt belebt die Zellen, deren Aktivität bedingt durch die Hautalterung nachgelassen hat. Ihre Haut wird deutlich sichtbar revitalisiert und nimmt die nachfolgende Pflege effektiver auf.

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Inhalt

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Weg mit dem Grauschleier

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Olivier Bergerat hat die Nase vorn

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Das MaiglöckchenGeheimnis

07 Impressum 09 Editorial 47 Ausblick

Blickfang 10 City Chic, Kirschblüte & Icecream Colours –

die Make-up-Trends im Frühjahr

16 Frühlingsboten – Die neuesten Damendüfte 18 Spritzige Auftritte für Ihn 29 Im Parfum-Test: Salvatore Ferragamo «Signorina» 30 Weg mit dem Grauschleier – mit einer Extraportion

Pflege gegen die Spuren des Winters

38 Die perfekten Reisebegleiter für einen Ausflug

in die Sonnenstube der Schweiz

40 Was ist dran am Maiglöckchen-Geheimnis? 44 Paco Rabanne rockt die Duftwelt

Lichtblick 34 Einfach erholen im Tessin, dort, wo in der Schweiz

der Frühling zuerst erwacht

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Inhalt



Inhalt

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Einfach geniessen im Tessin

Der La-PrairieCampus

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Paco Rabanne rockt die Duftwelt

Gewinnspiel 42 Gewinnen Sie 2 Tage Aufenthalt im Tessin

in der «Casa Santa Stefano»!

Einblick 20 Parfumimporteur Olivier Bergerat

hat die Nase vorn

Durchblick 14 Auslese – Die Must-Haves fürs Frühjahr 26 Der La-Prairie-Campus –

Von der Kunst, gezielt zu beraten

IMPRESSUM _ 7. Jahrgang, 4 Ausgaben pro Jahr _ Herausgeber Für Sie Madame, Monsieur, Gottfried-KellerStrasse 6, 9320 Arbon, Tel. 071 222 49 16, redaktion@fuersiemadame.ch, www.fuersiemadame.ch _ Auflage 20 000 Exemplare _ Redaktion Livia Baettig, Valeska Jansen, Roland Schäfli _ Insertion Rico Baettig _ Art DireCTion Tine Fleischer, Die Gestalter AG, St.Gallen _ Druck Ostschweiz Druck AG, Wittenbach _ Titelfoto Givenchy. Erhältlich in ausgesuchten Fachge­­schäf­ten. Nachdruck auch auszugs­weise nur mit Quellenangabe gestattet.

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Inhalt



Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser

Zum Saisonauftakt gibt es jedes Jahr sehr viel Neues auf dem Beauty-Markt zu entdecken. Tolle Düfte, viele attraktive Schminkutensilien und auch Wissenswertes rund um die grosse Auswahl an Pflegeprodukten. Da die Gesichtshaut im Übergang vom Winter zum Frühling besondere Zuwendung braucht, haben wir

Was bedeutet eigentlich Luxus? Ein FünfSterne-Hotel? Zeit haben? Frischen, selbst gebackenen Zopf essen? Wichtig ist doch, dass man Luxus geniessen kann, ihn sieht und schätzt. So zum Beispiel im Südtessin in der kleinen, historischen «Casa Santo Stefano». Hier findet man keine Marmorböden und auch keine Wellness-Oase, dafür aber jede Menge Charme, selbst gemachte Köstlichkeiten zum Frühstück und extrem viel Entdeckenswertes. Lesen Sie dabei auch, welche Produkte für einen Trip dieser Art am besten ins Necessaire gepackt werden sollten. Es gäbe noch einiges zu sagen. Aber am besten lesen Sie einfach selber gemütlich im Zug, im Tram oder vielleicht auch auf dem Liegestuhl unter den ersten wärmenden Sonnenstrahlen Ihr neues Für Sie Madame, Monsieur. Viel Lesevergnügen und schöne Einkäufe in Ihrer Parfumerie wünscht Ihnen Livia Baettig

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Sie halten die erste Ausgabe des Für Sie Mada­ me, Monsieur «im neuen Kleid» in Ihren Händen! Sicher haben Sie das auf den ersten Blick schon bemerkt. Unser Magazin besticht nun mit einem noch attraktiveren Layout und einer inhaltlich neuen Struktur. Hinzu kommen wie immer spannende Themen und interessante Hintergrund­ berichte aus der Welt der Parfumerie. Gleich geblieben ist das Format des Magazins, denn diese Grösse bewährt sich nun schon seit der allerersten Aus­gabe vor über 60 Jahren.

Urs Pohlman, Gründer der Schweizer Naturkosmetik «ananné», nach seinen Empfehlungen gefragt. Lesen Sie dazu unseren Artikel «Runter mit dem Grauschleier».


City Chic, Kirschblüte & Icecream Colours Was steht auf dem Programm? Eine Städtereise, ein Ausflug ins Grüne, ein Zoobesuch mit den Kindern oder einfach ein normaler Tag im Büro? Egal, was Sie vorhaben, das Make-up untersteht keinen starren Regeln. Getragen wird, was einem steht. Die Inspiration ist die Lust. Sanfte Farben wie Rosé und Pfirsich für die Augen und Lippen bringen das Gesicht zum Strahlen – für den kecken Akzent darf ein strahlend roter Lippenstift nicht fehlen. Sie kombinieren ... Text L ivia B aettig

Fotos: Chanel, Yves Saint Laurent, Guerlain, Dior, Givenchy, Nars

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Make-up-Trends


Make-up-Trends

City Chic Der Tag beginnt. Die Lippen werden heute zum Hingucker des Tages. Die Klatschmohn-roten Farben sind aber nicht schrill, sondern wirken natürlich. Ihr Fingerspitzengefühl beweisen Sie mit weis­sen, perfekt manikürten Nägeln.

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1 _ CHANEL Perliges, deckendes Weiss für die Nägel: «Attraction»-Nagellack. 2 _ CLINIQUE Für den «UngeschminktLook»: Gelartiges Make-up «Moisture Surge Tinted Moisturizer» mit SPF 15. 3 _ CHANEL Nur gepflegte Lippen sind schöne Lippen: «Rouge Coco Baume» mit Repair-Wirkung ist farblos, aber glänzend. 4 _ GIVENCHY Ein monochromes Rot voller Leuchtkraft: «Gloss Interdit». 5 _ CHANEL Monolidschatten «Ombre Essentielle» in «Rose de Mai» hüllt die Augenpartie in einen zarten Schleier. 6 _ SISLEY «Rouge à Lèvres» spendet viel Feuchtigkeit, hält super gut.


Make-up-Trends

Kirschblüte Kirschblüten sind in der japanischen Kultur ein Symbol für Schönheit. Farben in allen Rosa-Nuancen zieren Lippen, Nägel und Augenlider. Je nach Menge ist die Wirkung knalliger oder fast nude.

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1 _ LANCÔME Der Multieffekt-Puder «La Roseraie» ist hauchzart und bringt den Teint zum Strahlen. 2 _ CLINIQUE Kein Lippenstift, aber auch kein Gloss: «Almost Lipstick» bringt die natürlichen Lippen zum Vorschein. 3 _ GUERLAIN «Rouge G»-Lippenstift, eine Liebeserklärung an die Farbe Rosa, hier in «Rose Innocent». 4 _ CHANEL Das ideale Pendant zu allen Rosatönen auf Wangen und Lippen: «April»-Nagellack. 5 _ GUERLAIN Mit der Lidschattenpalette «Les Roses» lässt sich herrlich experimentieren. Die Rosé-Töne sind sanft und matt, das Violett metallisch und samtig. 6 _ LANCÔME Eine Erfolgsgeschichte seit 1997. Im Jahr 2012 überzeugt «Teint Idole Ultra 24», ein Make-up, das einen ganzen Tag lang perfekt hält. 7 _ DIOR «Addict Extrême» in «Incognito», ein Rosé in schickem Graubeige für zeitlose Eleganz.


Make-up Trends

Icecream Colours Pastelltöne sind in aller Munde. Die Farben sind so sanft wie die Wiesen, die sich im Frühling zu färben beginnen, oder die bunten Bonbons, welche an unsere Kindheit erinnern. Mit diesen Helfern wirkt man alles andere als geschminkt, aber nie fad.

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4 5 1 _ CHANEL Ein Hauch von Lippenstift mit Glanzeffekt: «Rouge Coco Shine» in Pastellrosa. 2 _ GIVENCHY Das Must-Have der Saison: «Le Prisme Visage Bucolique» ist ein Kompaktpuder, der einen leichten Schimmer über die Haut legt. 3 _ GIVENCHY «Le Prisme Yeux Quatuor» enthält Paradiesvogel-Farben und wirkt wie ein Frühlings-Bouquet aus der Dose. 4 _ SHISEIDO Der Sololidschatten «Pale Shell» in zartem, kühlem Rosa verleiht dem Blick Schlichtheit. 5 _ DIOR Betont die Ausstrahlung des Rosenteints: «Rosy Glow» zaubert Farbe auf die Wangen. 6 _ LANCÔME Lippgloss «French Touch» im Vintage-Design in zartgrünem Dekor, am besten mit den Fingerspitzen auftragen! 7 _ DIOR Leuchtkraft und Pflege in einem: «Rouge Sérum» in der Farbe «Pétale Sérum».

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Durchblick

Auslese It's a spring thing! In unserer neuen Rubrik präsentieren wir Ihnen ab sofort unsere Lieblingsstücke der Saison.

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Ausgewählt von T ine F leisc h er *

HOLZ VOR DER HüTTE Auf diesem schicken Holz­tablett von Hay balanciert man die ersten Drinks besonders stilvoll auf die von der Frühjahrssonne erwärmte Terrasse. Hay Wooden Tray, um 50 CHF über hayshop.dk.

ORdnung ist das Halbe Chaos Wer steckte nicht schon auf der Suche nach dem klingelnden Mobil­telefon bis über den Ellenbogen in den Untiefen seiner Hand­ tasche? «Le Martha» von Perrin Paris verspricht Abhilfe und bietet stilvoll Stauraum für Kreditkarten, Smartphone & Co., und auch das mühevolle Umräumen beim Handtaschenwechsel ist durch die «Tasche in der Tasche» fortan Geschichte. Perrin Paris Jet Set «Le Martha», hier aus champagnerfar­­be­nem Kalbsleder, um 620 CHF über perrinparis.com.

Die neue Eiszeit Pistazie, Erdbeere, Vanille oder lieber Zitrone? Wir freuen uns aufs erste Glace und auf luftiglässige Seidenhemden in Sor­betfarben, so wie dieses in Mintgrün von A.L.C. Über matchesfashion.com, ca. 350 CHF


Durchblick

OHRSCHMUCK Doch, doch, so schön kann ein Kopfhörer sein! Die In-Earphones von MOLAMI aus hochwertigem, weichem Nappa­ leder würden ohne Weiteres als Schmuckstücke durchgehen. Von der hervorragenden Technik, die sich hinter ihnen verbirgt, mal ganz abgesehen ... Molami Bight Napa Ear­ phone, um 180 CHF über molami.com.

Schau, Schau Elfenbeinfarbene Son­ nen­ brille mit Krokoleder-Bügeln von The ROW – stilvoller kann man sich kaum heimlich umschauen. Acetate Oversized Curved Sun­ g lasses, um 800 CHF über therow.com

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UNderstatement Ebenfalls aus dem Hause PERRIN PARIS kommt dieser puristische Shopper in ele­gantem Weiss mit Kordelgriff, heftet sich unaufdringlich an Ihre Seite und versteht sich blendend mit den Pastelltönen Ihrer Frühjahrsgarderobe. Seau Origine, um 1150 CHF über perrinparis.com.

FLOWER POWER Florale Muster sind eines der grossen Themen der kommenden Saison, und Givenchy hat das passende Keypiece dazu – die Jacke mit eklektischem Orchideen-Print. Um 1800 CHF über Matchesfashion.com

* Tine Fleischer schreibt auch auf ihrem Blog INATTENDU über Mode, Design und Interior. http://inattendu.tumblr.com


Blickfang

Die neuen Düfte sind leicht und dezent und präsentieren sich fruchtig-floral in unwidersteh­ lichen Looks. Ist es Tag oder Nacht? Haben Sie frei oder arbeiten Sie? Je nach Tagesprogramm ändert auch das Parfum.

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Frühlingsboten

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1 _ GUERLAIN Der betörende Duft der Rose in «Idylle Duet» wird von den sinnlichen Noten des Patchouli unterstrichen. 2 _ NINA RICCI Süss, mädchenhaft und verspielt: «Fantasy» enthält pudrige Noten von Kirschblüten. 3 _ JIL SANDER Der Kultduft «Sun Sorbet» hat den Sommer eingefangen, mit Bergamotte und Vanille. 4 _ DIOR «Miss Dior» Eau de Fraîche ist eine erfrischende Duftvariante des gleichnamigen Klassikers von 1947, mit Jasmin- und Zitrusaromen. 5 _ GUERLAIN Eine leichtere Version des Parfum-Initials: «Shalimar L’Eau» duftet frisch und blumig. 6 _ PRADA «Infusion d’Iris Eau de Parfum Absolue» ist die Quintessenz von Infusion d’Iris, die auf Vanille prallt.



Blickfang

Was steckt wohl in diesen Flakons? Probieren Sie es aus. Der Winter muss jetzt abgeschüttelt werden. Der Frühling hält Einzug und spielt mit erfrischenden, aber auch würzigen Aromen.

Spritzige Auftritte

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1 _ ISSEY MIYAKE Ein Sport-Duft wird neu erfunden: «Sport» begeistert mit Bergamotte und Pampelmuse, belebt wie frische Gebirgsluft. 2 _ ACQUA DI PARMA Bewährter Duft in neuem Look: Die Reihe «Blu Mediterraneo» zeigt sich auch äusserlich in mediterranem Chic. 3 _ STRELLSON Der dritte Duft «Loaded» des Modelabels wendet sich an urbane, kraftvolle Grossstadtrebellen, riecht nach Lakritze und Lavendel. 4 _ JEAN PAUL GAULTIER «Kokorico» ist ein richtiger «Männerduft», welcher mit Feigenblättern, Kakaobohnen und diversen Holznoten äusserst maskulin wirkt. 5 _ DIOR Lebhafte Zitrone und energiegeladener Ingwer geben sich das Ja-Wort. «Dior Homme Sport» punktet mit belebender Frische.


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Einblick

Die Nase vorn Der Treffpunkt im höchsten Gebäude der Schweiz passt zum Gesprächspartner: Olivier Bergerat ist als Parfumimporteur top. Und hat den Kopf auch in der «Clouds»-Bar nicht in den Wolken. Die Aussicht über Zürich aus 126 Metern Höhe verursacht beim Genfer noch keine Höhenangst. Die Parfumindustrie bietet genügend Höhen – und auch Tiefen. Interview roland sc h ä fli Fotos F rosan A kbarzada


Einblick

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Einblick

Widerstandslos lässt er sich zu einem zürcherischen «Am­boss»-Bier überreden. Wählerischer ist er beim Parfum. Er trägt mit Vorliebe «Himalaya» von Creed. Und kann über die Geschichte dieser Marke ins Schwärmen kommen: Seit 1760 schwören Kunden wie Napoleon, Sissi, Robert Redford oder Madonna auf diesen Duft. Grund genug, das Gespräch mit einem Rückblick auf drei Generationen Bergerat zu beginnen.

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Olivier Bergerat: Mein Grossvater legte in den 30er-Jahren als Agent für Hersteller aus Frankreich den Grundstein für die Bergerat SA. Damals begannen französische Marken weltweit, populär zu werden. Er war also noch ein echter Pionier? Er stand ganz am Anfang der industriel­len Annäherung des Duftmarktes. Seine erste grosse bekannte Marke war Jean Patou, ein neuer Modeschöpfer mit Hang zum Risiko. Wir führen diese Marke übrigens noch immer. Nur das Geschäft hat freilich nicht mehr dieselbe Dimension. treten. Ich bin dann zehn Jahre «Ein nach meinem Bruder zum UnterAber die Tradition ist dieselbe nehmen gestossen. geblieben. Ist Bergerat ein tradi­ Luxusprodukt tionsbewusstes Unternehmen? Auf jeden Fall. Die zweite Genera- besteht zu 50% aus Es hat in Ihrem Fall länger gedau­ tion, mein Vater Pierre, führte das Inhalt und zu 50 % ert, bis Sie sich dem Geschäft ganz verschreiben konnten? Begonnene kurz nach dem Weltaus dem Traum, Kann man sagen. Ich hatte aber auch krieg fort. Bis in die 80er-Jahre holte er sämtliche Marken an Bord, bis den es vermittelt.» den Wil­len, meinen eigenen Weg zu mein älterer Bruder François eingehen und erst Erfahrungen im Ausstieg. Er hat durch eine Schwesterland zu machen. In London war ich gesellschaft eine weitere Distribution lanciert, da- für Dunhill tätig, in der Deutschschweiz dann in der mit jede Generation ihre eigene Gesellschaft füh- Werbeabteilung von Emil Frey. ren kann. Erinnern Sie sich an die Initialzündung Damit die Brüder sich nicht in die Quere kommen? im Kindesalter? Das war nicht der Zweck. Aber seinerzeit wollten Das war mehr ein Feuer als eine einzelne Zündung. die Fabrikanten ihre Exklusivität schützen und li- Im Lager unseres Familienunternehmens stiess ich mitierten die Zahl der Agenten in ihrem Marken- als Achtjähriger auf ein «Lacoste»-Flakon von Jean portfolio. Deshalb war es nicht immer praktisch, Patou. Die grüne Flasche in Krokodilform zog Konkurrenzmarken unter demselben Dach zu ver- mich förmlich an...


Einblick

Sie erlagen also erst einem optischen Reiz – der Verpackung. Gleich nach der Krokodiloptik entdeckte ich auch den Geruch. Erinnerungen an die Vergangenheit werden oft mit Düften assoziiert. Erinnern Sie sich noch an den Geruch des Papiers in der Schule? Die Fotokopien in Violettfarben, die nach Alkohol rochen ...

zu 50 % aus dem Inhalt und zu 50% aus dem Traum, den es vermittelt. Das hat sich nicht verändert … …wohl aber sind die Träume anders geworden. Ja, man träumt heute grösser. Um einen neuen Duft im grossen Stil zu lancieren, ist nicht weniger als ein globaler Werbefeldzug pro Kontinent durchzuführen. Europa ist anders als Amerika, anders als Asien oder der Mittlere Osten.

Im Gegensatz zu anderen Schulerinnerungen nicht unangenehm. Die Nase bündelt solche Erinnerungen.

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Übernehmen Sie dabei hierzulande die globale Strategie, oder können Sie für den Spezialfall Schweiz autonom entscheiden? Was hat sich am Geschäft am meisten verän­ Selbstverständlich muss unser Werbefeldzug im dert, seit Sie eingestiegen sind? europäischen eingebettet sein, aber wir geniessen Die Auswirkungen der Globalisierung sind mar- eine gewisse Freiheit, uns den Eigenheiten der kant. Die Ketten, Mitte der 80er noch nicht exis- Schweiz anzupassen und etwa auf die drei­ tent, sind heute zentralisiert; die Entscheidungen sprachige Mentalität Rücksicht zu nehmen. werden zentral gefällt. Was ebenfalls starken Änderungen unterworfen war, sind die Discounter, Dann ist also schon der Röstigraben eine die sich in Edelgeschäfte verwandelten. Das gab Marketinggrenze? der Branche eine Wende. Gewisse Marken haben einen grösseren Bekanntheitsgrad und bessere Sympathien im einen oder Wie werten Sie das? anderen Landesteil. Akzeptanz hängt oft vom Schlussendlich tut die Globalisierung der ganzen Sprachgebiet ab. Wir als private Importeure müsBranche gut und ist auch gut für den Endverbrau- sen diese feinen Unterschiede kennen. Es gibt Koncher. Unsere Zielgruppe wurde erweitert. Mit dem zerne, die uns unsere kreative Freiheit ausspielen Resultat, dass der Konkurrenzkampf schärfer lassen, und es gibt solche mit strikteren Richtlinien. wurde. Wie anspruchsvoll ist es, einen alteingesesse­ nen Namen wie Burberry einem jüngeren Zu Lasten der Qualität? Weil ein grösseres Publikum anzubieten? Marketing-Etat im Produktionsprozess Vor 15 Jahren betrachtete man Burberry noch als eingespart werden muss? Heutzutage steckt man tatsächlich mehr ins Mar- Traditionsmarke für Papi und Mami. Heute gilt keting. Unsere Aufgaben waren früher viel einfa- Burberry als trendige In-Marke für beide Gecher. Wir stellten die Gefässe noch selbst her, schlechter. Das wurde erreicht durch die Konjunkführten das Rohmaterial in die Parfumflaschen tion neuer Düfte und neuer Modedesigner. ein. Bis Mitte der 50er produzierten wir auch Lippenstifte. Wir konnten also noch in die ProdukUnterwirft sich die Branche dem Jugendwahn, tion investieren. Heute konzentriert man die alles dem jungen, urbanen Publikum anzudienen? Kräfte auf die Vermarktung, denn anders als Das ist tatsächlich eine korrekte Feststellung. früher benötigt man Spitzen-Marketingmass­ Denn dieser Kundenkreis ist bedeutend. Letztlich nahmen. aber folgen wir lediglich den Bewegungen unserer Gesellschaft. Homosexuelle stellen zum Beispiel wichtige Dinks-Konsumenten dar (doppeltes EinMan muss also aggressivere Werbung kommen, keine Kinder), die mehr für ihre Person betreiben, um sich abzuheben? Die Werbung hat bei einem Luxusprodukt immer ausgeben, darum muss Werbung auch auf diese schon eine wichtige Rolle gespielt. Denn es besteht Gruppe abzielen. >


Einblick

Ist nicht gerade bei Jüngeren ein Wertezerfall feststellbar? Nicht Traditionen zählen, sondern der billigste Preis. Nicht im Parfumeriesegment. Denn Träume bleiben ein wichtiger Faktor. Billigpreise liefern das nicht.

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Wie wirkt sich die neue Kurzfristigkeit des Lebens aus? Wenn sich ein Duft nur eine Saison halten kann, verändert das die Branche? Das ist die grosse Frage dieses Metiers. Man versucht stets, langfristig zu lancieren. Aber die Geschwindigkeit der Trends hat sich so verschärft, dass die Produkte einen kürzeren Lebenszyklus haben. Das Problem ist, dass die Fabrikanten der kurzfristigen Versuchung erliegen, und das ist heikel, denn kurzfristiges Denken verkürzt die Haltbarkeit der Marke. Chanel kann es sich leisten, nur alle drei Jahre ein neues Produkt zu lancieren, andere Marken müssen unbedingt jährlich neu auf dem Markt erscheinen. Wo wollen Sie die Firma Bergerat in zehn Jahren positioniert haben? Wir sehen die Zukunft in verschiedenen Feldern. Natürlich in der Parfumerie, vor allem in Nischen,

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denn wir sehen nicht nur in Markenleadern gros­ ses Potenzial. Ich glaube auch an eine Entwicklung in die medizinische Richtung; in der Kosmetikbranche sind interessante Entwicklungen bei Naturprodukten zu beobachten. Und die Zukunft des Internetverkaufs? Das wird zunehmen. Beim Onlineshopping fehlt das Einkaufserlebnis. Ja, aber bedenken Sie, viele Endverbraucher benützen heute Luxusprodukte wie ein normales Konsumprodukt. Sie bestellen eine gewöhnliche Milchflasche im Internet gleichzeitig mit einem Edelduft. Die Verbrauchsgewohnheiten haben sich einfach geändert. Und die Parfumerieläden? Gut geführte, innovative Parfumerien wird es immer geben. Das Internet ist lediglich ein zusätzlicher Anbieter mit praktischer Dienstleistung. Im Internet hat man kein Erlebnis und kann nichts schnuppern. Auch die Beratung fällt aus. Ein Parfumkauf ist zum Glück immer noch etwas ganz Sinnliches.

Die BergeratProdukte

1 _ NICKEL «Super Clean», mit diesem Schaum reinigt Olivier Bergerat sein Gesicht. 2 _ CREED «Vergin Island Water» ist Bergerats Lieblingsduft, ein frischer, exotischer Duftcocktail mit Kokos-Essenz. 3 _ bis 5 _ JIMMY CHOO / BURBERRY /  VAN CLEEF & ARPELS Diese Parfums werden in der Schweiz von der Firma Bergerat vertrieben. 6 _ GUERLAIN Dieser Duft gehört zwar nicht ins eigene Portfolio, aber er ist so fein, dass ihn Bergerat trotzdem benutzt: «Habit Rouge L’eau». 7 _ GIVENCHY Die Kosmetikpro­ dukte vertreibt ebenfalls Bergerat. Hier der neue «Kompaktpuder», ein wahres Schmuckstück.

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Durchblick

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Von der Kunst, gezielt zu beraten

Der La PrairieCampus Beratung ist nicht gleich Beratung. Das Unternehmen «La Prairie» hat sich zum Ziel gesetzt, seine Handelspartner und Frontleute in den Fachgeschäften noch besser zu schulen. Das Investieren in Werbung ist wichtig, aber die hohe Schule des Verkaufs, die Kunst, den Kunden zu erspüren und individuell auf ihn einzugehen, ist genauso entscheidend. Deshalb hat «La Prairie» einen neuen Weg eingeschlagen und den «La Prairie-Campus» durchgeführt. Ein Erfahrungsbericht von ursula altorfer , MARKETING MANAGER LA PR AIRIE


Durchblick

Fachwissen zu vermitteln, um auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten stets die Nase vorn zu haben. Anfang Februar fand der erste Campus statt. Treffpunkt war das exklusive Fünf-Sterne-Parkhotel in Weggis am Vierwaldstättersee. Mit einer herzlichen Begrüssung und einem Buffet voller Köstlichkeiten wurden die Gäste empfangen und für den Nachmittag gestärkt. Die kunterbunt gemischte Gruppe von Teilnehmern aus Fachhandel, Spa-Hotels, Kosmetikinstituten und dem La Prairie-SchweizTeam kam rasch miteinander ins Gespräch.

Die Erklärung dafür liegt in den unterschiedlichen Persönlichkeitstypen und darin, wie wir Informationen aufnehmen, aber auch weitergeben. Und genau hier setzt der «La Prairie-Campus» an. Wir lernen, besser auf unsere Kunden einzugehen und dass Andersartigkeit nicht gleich Bösartigkeit bedeutet. Dass sich dieses Wissen positiv auf die Geschäfte auswirkt, liegt auf der Hand. Der Kunde fühlt sich von uns verstanden und besser beraten. Wir haben sein Vertrauen gewonnen. So soll es sein. Es stehen drei verschiedene Seminare zu den Themen Verkauf und Kommunika­ tion zur Auswahl. Jedes Thema wird von einem externen Fachexperten vermittelt und verfolgt das Ziel, Mitarbeitern von La Prairie-Handelspartnern ein profundes

bild oben _ Hier machen Events Spass: Die «Aquarius Hall» des Parkhotel Weggis. BILD mitte _ Who is Who? Beim Mittagessen lernen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kennen.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde ging es los. Unser Top-Referent, Frieder Barth aus Hamburg, konnte die Gruppe von der ersten Sekun­ de an in seinen Bann ziehen. Bereits im Vorfeld hatte jeder Teilnehmer einen kleinen Onlinetest gemacht, um seinen Persönlichkeitstyp zu bestimmen. Der hoch interessante Test zeigte individuelle Stärken und Potenzial auf, und die treffenden Ergebnisse waren faszi­ nierend. Aufbauend auf diesem Wissen gingen wir die einzelnen Typologien durch. Was passiert, wenn verschiedene Persönlichkeitstypen aufeinanderprallen? Wie wichtig ist

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Kennen Sie das? Sie befinden sich mit jemandem im Gespräch und denken: «Typisch, dass der so reagiert.»


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Durchblick

die nonverbale Sprache? Der eine oder andere hat es vielleicht schon einmal gelesen: Nur gerade 7% vom Gesagten in einem Gespräch ist relevant. 38% macht die Tonalität aus und ganze 55% die Körpersprache. Wenn also ein eher introvertierter Kunde das Geschäft betritt und auf einen extrovertierten Verkäufer trifft, verwundert es nicht, wenn der Kunde das Geschäft meist schon nach kurzer Zeit fluchtartig wieder verlässt. Was ist gerade passiert? Hat der Verkäufer nicht das nötige Wissen und Feingefühl zum Ausdruck gebracht, oder hat er den Kunden-Typus nicht erkannt? Schlimmer, er hat als extrovertierte Persönlichkeit den introvertierten Kunden total falsch angesprochen und über­fordert. Dies führt dazu, dass sich dieser nicht verstanden und schlecht beraten fühlt. Er geht und sucht sich einen Verkäufer, der mit ihm in «seiner Sprache» kommuniziert und so sein Vertrauen gewinnt … und verdient. Genauso ist es, wenn ein visuell veranlagter Kunde auf einen akustisch orientierten Verkäufer trifft. Der Verkäufer wird den Kunden «zutexten», dieser aber möchte erst einmal das Produkt sehen und in den eigenen Händen halten. Realisiert der Verkäufer das nicht recht­zeitig, wird der Kunde verärgert das Weite suchen und sich von der Konkurrenz bedienen lassen. Um solche Situationen zu verhindern, muss man die verschiedenen Persönlichkeitstypen kennen – auch den eigenen.

dene und motivierte Gesichter zu sehen. Es machte unheimlich viel Spass, in einer solchen Konstellation Neues zu lernen, und es entstand daraus eine faszinierende Eigendynamik. Am Abend hatten wir etwas Zeit, das tolle Hotel zu geniessen. Sei es mit einem Sprung in den geheizten Aussenpool oder ein paar Kilometern auf dem Laufband im hoteleigenen Fitnessraum, in der Sauna, im Zimmer oder bei einem Spaziergang am See. Jeder tat, wozu er Lust hatte. Um 19.30 Uhr trafen wir uns dann frisch gestylt zum gemeinsamen Aperitif mit anschliessender unterhaltsamer Präsentation vom La Prairie-Team über die Entstehung eines neuen Produkts. Die Stimmung war einfach toll, und die sich bis vor Kurzem noch fremden Menschen unterhielten sich wie alte Freunde. Beim köstlichen Abendessen gingen die Diskussionen angeregt weiter, und auch anschliessend in der Bar setzten sich die Gespräche noch bis Mitternacht fort.

Die Teilnehmer des «La Prai­ r ie-Campus» bei der Präsenta­tion des neuen StarProdukts «Cellular Power Charge Night» (Bild rechts). Die intensive Nacht­c reme mit Retinol und Sauerstoff reduziert Falten und schlaffe Haut sichtbar.

Das Seminar war so spannend, dass wir nur ungern in die Pausen gingen. Diese gaben uns aber die Gelegenheit, mit den Kollegen aus dem anderen Seminar zu plaudern. Auch von dieser Gruppe erhielten wir ausschliesslich positive Feedbacks. Die Stimmung war locker, und überall waren zufrie-

Der zweite Tag war übrigens genauso interessant und kurzweilig. Selten war es so spannend, unterhaltsam und genussvoll, etwas Neues zu lernen. Unser Rucksack wurde mit kostbarem Wissen gefüllt, und wir sind überzeugt davon, einen langfristigen und überaus wertvollen Nutzen für uns und unser Geschäft daraus gezogen zu haben.


Blickfang

Im Test

Signorina Salvatore Ferragamo

Testerin claudia casanova Illustration D ominik junker

Der Look Bereits vor dem Ausprobieren des Duftes begeistert mich der Flakon mit rosa Schleife. Er ist eine Anlehnung an den Ferragamo-Klassiker schlechthin: den wohl berühmtesten Ballerina-Schuh, genannt «Vara Bow Flat».

Der Duft

Und das steckt drin Ein edles Blütenmeer aus frischem Jasmin, rosaroter Pfingstrose und Rosen verleiht dem Duft kreative Blumigkeit. Für über­ raschende Süs­se sorgen No­ten von Pannacot­ta (tat­­ säch­lich!), Moschus und FAZIT Patchouli.

Schön, dass sich Frau diesen Luxus im Flakon gönnen darf und irgendwann, wer weiss … vielleicht auch den passenden Ballerina mit Masche dazu.

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Dieser Duft hat ebenfalls das Zeug zum Klassiker. Elegant, zeitlos, betörend. In meinem Kopfkino entsteht sogleich eine Szene aus einem alten Hollywood-Streifen: Ein Mädchen versteckt sich im Kleiderschrank der Mutter und schnuppert an ihren wundie reaktionen derschönen, rauschenden Roben. Beide Geschlechter finden lo­­ ben­de Worte: wie ein Früh­lings­ tag auf Capri. Sehr weiblich. ­ «L’italianità» in Reinkultur. So lecker wie eine Pannacotta!


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Weg mit dem

Grauschleier


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Text  livia baettig Foto getty images

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Arme Haut! Bei den eisigen Temperaturen draussen und dem trockenen Raumklima drinnen hatte sie es in diesem Winter wirklich nicht leicht. Solche Klimaschwankungen hinterlassen Spuren, das Gesicht erscheint wie von einem Grauschleier überzogen. Höchste Zeit, der Haut eine reichhaltige Spezialpflege zu gönnen. Urs Pohlman, Gründer der Schweizer Naturkosmetikmarke «ananné», hat dafür besondere Tipps.


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«Vertrocknete Zellen sehen unter dem Mikros­kop aus wie schiefe Dachziegel.»

«Peeling, so heisst das Zauberwort für eine frische, strahlende Haut.» Das ist für Urs Pohlman so klar wie Wasser. Und er muss es ja wissen. Der Arzt und Forscher gelangte von der Neurowissenschaft zur Naturkosmetik und studiert die Belange der Haut schon seit vielen Jahren. Monate lang hat die trockene Heizungsluft unserem grössten Sinnesorgan Feuchtigkeit entzogen. Dies hat zur Folge, dass der Wassergehalt der Hornschicht absinkt. «Und jetzt muss man diese Verhornungen wegpeelen», rät der Fachmann. Verhornungen? Wie an den Fersen? Nein, kein Vergleich. «Aber schaut man die vertrockneten Zellen unter dem Mikroskop an, so ähnelt die Haut einem Dach mit lauter Dachziegeln, die aufstehen», so Pohlman und erklärt: «Das verleiht dann dem Gesicht diesen berühmten Grauschleier.» der fall ist klar Nichts wie ab ins Badezimmer und mit dem Peeling starten. Die schiefen «Dachziegel» einfach wegrubbeln, damit das Gesicht wieder frühlingshaft strahlen kann. Ganz so einfach ist es aber doch nicht, denn selbst bei diesem Pflegeschritt gibt es einiges zu beachten. Dr. Pohlman: «Grundsätzlich braucht die Haut ein mildes Peeling. Man verwendet dieses also lieber länger und öfter anstatt ein scheuerndes Peelingprodukt nur hin und wieder.» Je nach Hauttyp benötigt die Haut auch eine Starthilfe von der Kosmetikerin. Gerade bei einer Mischhaut kann eine ausreinigende Behandlung sehr viel hel-

fen. Hat man grosse Poren, so nützt es beispielsweise gar nichts, beim Peelen mehr Druck zu geben. Die Haut reagiert darauf irritiert, und kleine Verletzungen können entstehen. Also, bitte sanft arbeiten! Das richtige Peeling Besonders stolz ist Urs Pohlman auf sein eigenes «Exfoliant». Die Emulsion enthält einen wässrigen und einen öligen Anteil. Auf der Haut fühlt sich dieses Peelmittel sehr angenehm an. Es enthält ganz feine Bambuskristalle. Durch sanftes Reiben mit besagten Kristallen werden die «Dachziegel» von der Haut gelöst, welche zuvor mit dem wässrigen Teil der Emulsion aufgequollen wurden. «Ein gutes Peeling machen die Inhaltsstoffe aus. Es gibt immer noch viele Produkte, die Substanzen beinhalten, die nicht abgerundet, also eigentlich scharfkantig sind. Das ist für die Haut zu aggressiv.» Es spielt übrigens keine Rolle, wann gepeelt wird. Morgens unter der Dusche oder am Abend vor dem Schlafengehen. Nach dem Peeling ist die Haut bereit für die Nahrungsaufnahme. Besonders viel Power enthalten Seren. Die Wirkstoffraketen schleusen schnell ein Maximum an Pflege in die Zellen ein. Je nach Hauttyp braucht es danach eine mehr oder weniger reichhaltige Creme. Gerade der Frühling ist eine Zeit, in der man sich fragt: Stimmt meine Pflege noch? Da ist es sicher wichtig, eine Bezugsperson (in der Fachparfumerie oder im Kosme­ tikinstitut) beizuziehen, welche die Haut kennt und auch weiss, was bereits ausprobiert wurde. Essen und Sein? Und nach der Pflege kommt der Appetit! Gibt es eigentlich kulinarische Schönmacher? Oder besser gesagt, gibt es wirklich Lebensmittel, welche das Hautbild verbessern, frage ich Dr. Pohlman. «Nein, ich denke nicht direkt. Darum gehen wir ja mit «ananné»-Produkten direkt mit den Nahrungs- und Wirkstoffen an die


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Haut. Die Haut ist ein sehr gutes Aufnahmeorgan. Das ist viel effizienter!», fällt seine Antwort aus und erweckt darüber hinaus mit einer nachvollziehbaren Empfehlung einige Hoffnungen. «Ich setze nicht beim Essen, sondern bei der Verdauung an. Stimmt die Verdauung, spiegelt sich dies im Hautbild. Sie wird vitaler und reiner. Es gibt ja unterschiedliche Ernährungstypen. Man muss wissen, zu welchem man gehört, und dann ist schon vieles im Lot. Grundsätzlich gilt jedoch: immer Bio vor Büchse und immer frisch vor abgepackt.»

EWIGE TREUE Einem Label von der Reinigung bis zum Peeling auf ewig die Treue schwören? Man darf untreu werden, findet Urs Pohlman. Zwischendurch reizt einen ein neues Produkt, sei es wegen der Werbung oder weil man gerade Lust dazu hat. Mit der Pflege ist es wie mit dem Malen: Ein Künstler bedient sich verschiedener Substanzen und kreiert damit ein Bild. So ist es auch mit der Kosmetik. Aber im Grundsatz sind natürlich schon die einzelnen Produkte und Pflegeschritte aufeinander abgestimmt. Am besten, man lässt sich gut beraten.

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1 _ CHANEL Normale bis trockene Haut freut sich über die «Hydra Beauty Crème», die glättet und polstert auf. 2 _ SHISEIDO Wirkt dem natürlichen Hautalterungsprozess entgegen: «Bio-Performance Super Corrective Serum». 3 _ DIOR «Concentré Nuit» aus der Serie Capture XP ist ein Aktivstoffkonzentrat, das Falten in der Tiefe korrigiert. 4 _ SENSAI Die Premiummarke von KANEBO setzt mit «Prime Solution» neue Massstäbe: Die Intensiv-Anti-Ageing-Lotion kann einfach alles, auch für empfindliche Haut geeignet. 5 _ ANANNÉ Das Super-Peeling «Exfoliant» mit feinen Bambuskristallen. 6 _ ANANNÉ Für die Extraportion Pflege nach dem Peeling: «Nectar Cutis». 7 _ SHISEIDO «Benefiance»Augencreme minimiert Mimikfalten und Augenschatten.

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Pflege ist der Schlüssel für schöne Haut

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Wo in der Schweiz der Frühling zuerst erwacht Text  livia baettig Fotos  C A S A S A N T o stefano krockenmitte / p h otocase . com


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Zurück zur gediegenen Einfachheit Kein Hamam, keine Gourmetküche, keine Wellnessanlage, dafür jede Menge Natur, Authentizität und Herzlichkeit. Mit viel Gespür gestalten Angeli und Christian Wehrli ihre «Casa Santo Stefano». Im Südtessin, am Fusse des Aussichtsberges Monte Lema, wo der grosse Touristenstrom nicht hinkommt, verwandelten sie zwei geschichtsträchtige Tessinerhäuser in ein typisches Tessiner Albergo.

Ein Platz an der Sonne. Die Sonnenstrahlen sind im Tessin auch im Frühling schon recht mediterran.

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Der Frühling macht sich in der Schweiz zuerst im Tessin bemerkbar. Denn die Alpen, die sich im Norden mächtig auftürmen, halten kalte Winde und manche Wolke ab. Guckt die Sonne hervor, scheint sie schnell und kräftig und vermittelt einem das Gefühl, am Mittelmeer zu sein. Deshalb blühen sogar Kamelien, Mimosen und Oleander früher als in den meisten Mittelmeerländern. Und Palmen – uns Deutschschweizer freut das ganz besonders – fühlen sich hier ebenfalls heimisch. Mit dem Tessin haben Angeli und Christian Wehrli schon immer geliebäugelt. Vor 16 Jahren eröffneten sie die «Casa Santo Stefano» im wildromantischen Miglieglia, einem kleinen, typischen Dorf, an einem Sonnenhang des Malcantone gelegen, 16 Kilometer von Lugano entfernt. Das kleine Hotel ist eine Trouvaille inmitten des historischen Dorfkerns mit seinen kleinen, charmanten Naturstein­gäss­ chen. Zwei Häuser aus dem 18. Jahrhundert hat das umtriebige Gast­ge­ berpaar vereint und stilvoll renoviert. Der «Casa Uva» – dem Traubenhaus und ehe­ma­li­gen Doktorhaus sowie der «Casa Erbe» – dem Kräuterhaus, das früher als Pasticceria (Bäckerei) und Osteria fungierte wurden neue Lebensgeister eingehaucht.


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einfachheit ist trumpf Entstanden sind 15 in­ di­­viduell eingerichtete Zimmer und helle Loggias. Anders als in einem Fünf-Sterne-Haus ist hier Einfachheit Trumpf. Die Zimmer sind keine Suiten, sondern typische «camere», teils mit alten Tonböden und Antiquitäten eingerichtet. Liegt man morgens gemütlich in den FeCASA SANTO STEFANO dern, so kann es gut Hotel Garni – Seminarhaus sein, dass der frische CH-6986 Miglieglia Duft von Brot und Zopf T +41 (0)91 609 19 35 info@casa-santo-stefano.ch durch die Ritzen ins Zimmer dringt und eiwww.casa-santo-stefano.ch nen in der Nase kitzelt. Die Gastgeber stehen jeden Tag früh auf, um selber zu backen. Zu ihrem Verwöhnprogramm gehören auch unzählige hausgemachte Konfitüren, Kuchen und andere Leckereien. Diese werden an den gros­sen, urchigen Holztischen in den beiden Tes­ sinerküchen mit offenem Kamin oder draussen unter freiem Himmel unter der pittoresken Trauben­per­gola serviert. Für das Mittag- und Abendessen hat man die Wahl zwischen zwei feinen Restaurants direkt unterhalb der «Casa Santo Stefano». Ebenso gibt es viele typische Osterias und Grotti in den umliegenden Dörfern. Immer anders, immer nahe an der Natur und nahe am Tessin: Besonders interessant sind die Seminarund Ferienangebote, welche das Gastgeberpaar anzubieten hat. Beim zweitägigen WildkräuterKoch-Wanderkurs zum Beispiel geht man zusammen mit der Kochbuchautorin Erica Bänziger auf Entdeckungsreise. Auf Wanderwegen werden dann allerlei essbare Wildkräuter gesammelt, mit denen

später in der Küche der «Casa Santo Stefano» ein feines Menu gezaubert wird. Im Yo­gakurs werden zusammen mit einer diplomierten Yogalehrerin täglich Übungen praktiziert, die Konzentration, neue Kraft, Vita­lität und Gelassenheit schenken. Im Spätsommer und im Herbst stehen Nähkurse, Malkurse oder Wandertage durch die herrlichen Kastanien- und Buchenwälder auf dem Programm. Wer lieber auf eigene Faust losziehen möchte, dem bietet sich ebenfalls eine Fülle von Freizeitaktivitäten. Nicht verpassen darf man den Hausberg Monte Lema. Das Panorama ist herrlich, und an sichtigen Tagen zeigt sich fast die ganze italienische Schweiz! Man gondelt vom Dorf Miglieglia aus direkt auf 1624 Meter. Die verschiedenen Grüntöne, welche die Natur von dort oben zu bieten hat, sind einfach unglaublich – schlicht «meraviglioso»!


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Beantworten Sie einfach folgende Fragen, ... 1. Wer ist Olivier Bergerat? Parfumimporteur Apotheker Duftkreateur 2. Wo fand der erste La Prairie-Campus statt? Bodensee Vierwaldstättersee Zürichsee 3. Welche Marke führt das Duschgel «Eau de Campagne»? Guerlain Nuxe Sisley

Teilnahmebedingungen Zur Teilnahme am «Für Sie Madame, Mon­ sieur» - Wettbewerb ist jedermann zugelassen. Ausgenommen sind alle Mitarbeiter des «Für Sie Madame, Monsieur» und deren Familienangehörige. Bei mehreren richtigen Einsendungen entscheidet das Los. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Die Preise können nicht bar ausbezahlt werden. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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Der Duft von Brot fördert den BackwarenVerkauf. Neuwagengeruch fördert den Autoverkauf. Weit weniger trivial ist der Maiglöckchen-Duft: Ihm sagt man nach, dass er die Liebe fördert.

Text  R oland sc h ä fli Foto  G ettyimages

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Was ist dran am MaiglöckchenGeheimnis?


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«Das Geheimnisvollste, das Allermenschlichste ist Geruch.»

ser Jemand für einen (gleichzeitig hat die Natur eine Barriere eingebaut, sodass wir uns nicht in Familienmit­glieder verlieben).

Obwohl wir inzwischen wissen, dass es Heidi Klum in Liebesdingen kein Glück brachte: Als sie ihre eigene Duftnote «Shine» lancierte, orien­ ­tierte sie sich an Maiglöckchen – weil sie dabei liebevoll an die Kindheit dachte. Dieses uralte Liebes­symbol könnte eine grössere Rolle spielen als bisher bekannt. Coco Chanel Hanns Hatt, der namhafte Professor für Zell­ physio­logie, schreibt dem MaiglöckchenPhänomen eine subtile Bedeutung in der Fortpflanzung zu. Tatsächlich verfügen auch Spermienzellen über Riechrezeptoren. Nicht überraschend fan­den die Forscher den Absender eines MaiglöckchenLockdufts in der weiblichen Eizelle. Salopp gesagt, das Spermium erschnüffelt sich also seinen Weg durch die Dunkelheit.

Gerüche im Gehirn Schon Coco Chanel wusste: «Das Geheimnisvollste, das Allermenschlichste ist Geruch.» Angeboren ist uns, auf den Geruch unserer Mütter zu reagieren; erst mit der Pubertät schafft sich der junge Mensch neue Geruchspräferenzen. Das «Geruchsgedächtnis» ist nicht vererbt, sondern gespeichert als Erfahrung. Wobei die Speicherung von Gerüchen im Gehirn noch praktisch unerforscht ist. Als ge­sichert gilt, dass Gerüche auf beide Hirnhälften einwirken: Wenn in der rechten Hälfte die emotionalen Aktivitäten ausgelöst werden, führen diese dann in der linken Hälfte zu intellektueller Akti­vität – etwa dann, wenn wir uns krampfhaft an den Namen eines Geruchs erinnern möchten.

Der Duft der Natur Napoleon hat seine Gattin Joséphine mit dem Befehl «Wasche dich nicht, ich komme» über seine bevorstehende Ankunft informiert. Forscher haben einen Lockduft in der männlichen Achselhöhle lokalisiert. Warmen, feuchten Körperstellen entströmen besonders viele Duftmole­ küle. Diese sollen Hirn­areale aktivieren, in denen Sexualität und Partnerwahl gespeichert sind. Das Riechen steuert in der Partnerwahl unsere Entscheidungen mit und könnte mächtiger als der Verstand sein. In den Pheromonen steckt offenbar unser evolutionäres Erbe. Tiere sprechen diese chemische Sprache weitaus besser als wir Menschen. Dennoch senden wir andauernd unsichtbare und auch bewusst nicht zu unterdrückende Riechsignale aus. Hanns Hatt hat dafür eine evolu­ tionsbiologische Erklärung: Je stärker sich das Genom eines Gegenübers vom eigenen unterscheidet, desto besser riecht die-

Lockstoffe der Werbung Während also dem Maiglöckchen-Duft eine erotisierende Wirkung nachgesagt wird, gehen Lockstoffe heute weit über die Bedürfnisse der Parfumerie hinaus. Ja­paner testen bereits das 4D-Kino; der zum Film passende Geruch als vierte Dimension. Und sogenannte Duftzäune halten mit einem Geruchs­gemisch von Wolf, Bär, Mensch und Luchs Wildtiere vom Überqueren der Strassen ab. Die Werbefachleute haben den rich­tigen Riecher, indem sie jetzt eine wahre Duft-Traummaschine anwerfen: Hotel-Lobbys in Amerika riechen nach frisch gebackenem Apfelkuchen, das weckt positive Assoziationen. In Europa verspricht man sich dieselbe Wirkung vom Vanillearoma, was emo­ tional auf dasselbe herauskommen soll. Unternehmen verleihen sich einen sogenannten «Corporate Scent», einen individuellen Wiederer­ken­nungs­ duft. In Reisebüros sollen Sonnencrème und salzige Meeresbrise Lust auf den Strand wecken. Die Duftattacke ist nur der nächste Schritt der Reizüberflutung, die bisher vor allem die Sinne des Sehens und Hörens forderte. In Luzern hat die


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Schweizer Modefirma «Kofler» eine neue Kollek­ tion mit originellem Konzept propagiert: Reibt man am Plakat, riecht man frische Rosen. Wenn wir so an der Nase herumgeführt werden können, sind Fälscher nie weit: Schuhe und Handtaschen aus Kunststoff werden mit Lederspray behandelt, und Gebrauchtwagenhändler setzen ebenso gern den «Neuwagenspray» ein.

5 _ ESTéE LAUDER «Pleasures delight» 6 _ DIOR «Diorissimo»

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Die geheime Zutat Zurück zum Zauber der Convallaria majalis – des Maiglöckchens eben. Einige Jahre lang war es nicht in Mode, und auch in der Heilkunde spielt es nicht mehr dieselbe Rolle wie noch vor einem Jahrhundert. Doch in der Beliebtheitsskala der Parfumeure und bei der Herstellung exklusiver Marken steht das zarte BlümUnter duftendem Einfluss chen heute wieder ganz oben: «Fleur de Citroën rüstet sein Mittelklassemodell C4 seit Cristal» von Lalique, Quellen 2004 se­rienmässig mit einem Parfumspender aus. Bruno Bananis «Wo- «Das Maiglöckchen-PhänoAllerdings haben Forscher herausgefunden, dass man», «Diorissimo» von men» (Hatt/Dee); «Der Duft der falsche Duft zu Unfällen füh­ren kann: Der Ge- Dior, Guccis «Envy», der Verführung» (Watson) ruch frischen Brots lässt den Fahrer aufs Gas tre- Laura Biagottis «Emo­ ten, weil er zu Tisch will. Jasmin, Kamille und La- tion» oder »Libertine» von Vivienne Westvendel wiederum bringen hitzigen Automo­ wood, um nur einige zu nennen. Besonders bilisten Entspannung, wirken aber fatalerweise gerne geht das Maiglöckchen eine Partnereinschläfernd. Empfehlenswert ist da eher der fal- schaft mit weiblich-blumigen und hol­ zigen Noten ein, und sche Neuwagengeruch, der zu langsamerer Fahrweise führt – 1 _ ANNICK GOUTAL «Le Muguet» selbst in sanften Mänman will sein «neues» Auto ja 2 _ ESTéE LAUDER «Sensuous Nude» nerparfums ist es in 3 _ PENHALIGON’S «Lily of the Valley» gerin­­ger Konzentration nicht gleich schrotten. 4 _ LALIQUE «Fleur de Crystal» leicht auszumachen.

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Gleich zwei neue Düfte von Paco Rabanne stehen im Scheinwerferlicht: «Black XS L’Excès und «Black XS L’Excès for her». Sie sind Ausdruck einer anspruchsvollen, krea­tiven Rockwelt. Der Exzess will gepflegt sein! Wenn man intensiv leben, leidenschaftlich kreativ Text  livia Fotos  P aco sein oder einfach nur träumen möchte, braucht es eine Portion Mut, und diese kommt aus dem Flakon: Aber aufgepasst, diese Düfte sind nichts für Romantiker. Die beiden Kompositionen mit Suchtpotenzial explodieren holzig-aromatisch in der Herrenversion und orientalisch-blumig in der Damenversion. Die ungestümen Duftwasser sind direkt von der Welt des Rock’n’Roll inspiriert. Das Leitmotiv wird von einem Totenkopf begleitet und ist Symbol für einen eleganten und ultrazeitgenössischen Rockstil mit viel Glamour. In der Werbung beschreitet das Label Neuland, indem es nicht nur strahlende Supermodels auftreten lässt, sondern

auch das US-amerikanische Rock-Urgestein Iggy Pop. Der Sänger, Gitarrist, Schlagzeuger und Komponist ist Sinnbild für eine ganze Ära, nämlich diejenige, welche Rock’n’Roll als Lebenselixier versteht.

Ihre Duftwaffe «Black XS l’Excès for her» ist ein Floriental-Duft mit Kaschmirholz in Überdosis. Noten von Orangenblüten und Pfeffer bilden den Auftakt des Parfums, den weiteren Duftverlauf übernimmt ein florales Bouquet von weissem Nachtjasmin und Rose Absolue.

baettig R abanne

Seine Waffe «Black XS L’Excès» verzaubert mit einem starken, aromatischen Duftauftritt. Das Geruchserlebnis ist vergleichbar mit dem Riechen an einer intensiven Blüte. Erst steigt einem eine überschwängliche Frische von kalabrischer Zitrone und Lavendel in die Nase. Danach entwickelt sich ein milder Zistrosenakkord, der in eine holzige Note übergeht.

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Paco Rabanne rockt die Duftwelt


Fotos: Sisley, Givenchy, Mr.Blank / photocase.com

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Ausblick

Die Themen der nächsten Ausgabe:

Auch Männer lieben den Badekult

Sommer, Sonne, Schmieren Auslese

Wir zeigen Ihnen die Must-Haves für den Sommer 2012!

Make-up unter der Sonne Schminken, wenn es draussen heiss ist? Tipps von Profis helfen weiter!

Wir stellen Ihnen die besten und neuesten Sonnencrèmes vor!

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So macht Mann eine tolle Figur!

h s te Die näc e A u s g a b t te nt M i i e h c s r e 12 ! J u n i 20



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