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Bonn •

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Bad Bodendorf • Marienthal• • Bad NeuenahrAhrweiler Altenahr • Ah

Die Ah r ist mit rund 560 Hektar Rebfläche eines der kleineren Anbaugebiete Deutschlands. Seine Besonderheit: Mit 85 Prozent liegt der Anteil roter Rebsorten viel höher als in allen anderen deutschen Anbaugebieten. Vor allem Spätburgunder (Pinot Noir), Portugieser und Frühburgunder werden angebaut, bedeutendste weiße Sorte ist der Riesling.

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Ihren Namen hat die Region von dem gleichnamigen Fluss, der rund 40 Kilometer südlich der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn in den Rhein fließt. Die Hänge im malerischen Ahrtal sind oft günstig nach Süden ausgerichtet. Es regnet selten, die jährliche Durchschnittstemperatur ist recht niedrig. Dass es dem anspruchsvollen Spätburgunder dennoch an der Ahr so gut gefällt, hängt wesentlich vom Boden ab. Das Ahrtal ist Teil des Rheinischen Schiefergebirges. Und Schieferböden sind eine hervorragende Grundlage für Reben: Tagsüber speichern sie Wärme und geben diese nachts wieder ab − eine natürliche Fußbodenheizung! Auch der Fluss wirkt ausgleichend auf das Klima. Die Ahr hat sich in zwei Millionen Jahren durch das Schiefergebirge gegraben. Eng und steil sind

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• Mayschoß

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Rebfläche: ca. 560 ha, Rotweinanteil 85 % Wichtigste Rebsorten: Spätburgunder, Portugieser, Riesling Weitere Informationen: www.ahrwein.de

Mayschoß: Wiege der Winzergenossenschaften Kloster Marienthal: Weinprobe im Gewölbekeller

Tal und Hänge, besonders an der Mittelahr. Das wildromantische Tal ist das botanisch artenreichste Gebiet des Rheinischen Schiefergebirges und Heimat seltener Tierarten. Hier sagen sich Wildkatze und Uhu gute Nacht. Rebsorten-Star an der Ahr ist unbestritten der Spätburgunder.

Eine der ersten Winzergenossenschaften der Welt und die erste in Deutschland wurde 1868 in Mayschoß gegründet. Das kam so: Missernten und drückende Zölle führten dazu, dass viele Winzerfamilien an der Ahr von ihrer Arbeit nicht mehr existieren konnten. Einige wanderten aus, andere schlossen sich zusammen, um gemeinsam einen Weinkeller zu betreiben. Eine Idee, die bis heute – nicht nur an der Ahr – funktioniert!

linke Seite: Weinberge an der Ahr kleine Fotos oben: Kloster Marienthal (li.), Winzergenossenschaft in Mayschoß

Er kam allerdings erst nach dem Dreißigjährigen Krieg in die Region. Weinbau wurde dort schon von den Römern seit dem 1. Jahrhundert n. Chr. betrieben, allerdings mit ganz anderen Sorten. Vielleicht wegen dieser Tradition wurde der Spätburgunder einst wie ein Weißwein verarbeitet. Ganz blass war er und wurde „Ahrbleichert“ genannt. Heute sehen die Spätburgunder anders aus! Ahr-Rotweine sind elegant und vielschichtig und verfügen über ein gutes Lagerpotenzial.

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