Generationen im Dialog Ausgabe 3-2015

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IM GESPRÄCH MIT BIBI JOHNS BAUEN: AKTUELLE WOHNPROJEKTE MUSIK – EHRUNGEN & PREISE G E S C H I C H T E N : » M E I N E H E I M AT « C H R I S T L I C H E W E RT E I N E U R O PA

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! t i m h c i Sp r

Diese Zeitschrift wird in Zusammenarbeit mit dem KreisSeniorenRat Enzkreis – Stadt Pforzheim e.V. und mit Unterstützung der Sparkasse Pforzheim Calw hergestellt.

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2015


Platz für die ganze Familie. Ein Nest zum Kuscheln für die ganze Familie. Als größte Wohnungsbaugesellschaft in Pforzheim mit rund 3.000 Wohnungen sind wir eng mit der Stadt und den Menschen die hier leben und arbeiten verbunden. Bei uns finden Sie Ihr neues Zuhause.

Wir sind die Pforzheimer. Pforzheimer Bau und Grund GmbH · Erbprinzenstraße 20 · 75175 Pforzheim Tel. 07231 9302-0 · Fax 07231 9302-11 · info@pforzheimer.de · www.pforzheimer.de

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Editorial

Inhalt Seite

Liebe Leserinnen, liebe Leser, heute eine andere Art der Einführung: „… und willst Du nicht mein Bruder sein, so schlag ich Dir den Schädel ein!“ – Sind wir in der letzten Phase der Menschheitsgeschichte angekommen? Nein! An die Stelle der großen Schlachtfelder kriegerischer Auseinandersetzungen mit 65 Millionen Toten im zweiten Weltkrieg, darunter mehr als die Hälfte Zivilisten, sind in Europa heute kommunikative Gespräche um Problemlösungen getreten. Nicht auf dem Schlachtfeld, sondern im Bombenterror wird um die Problemlösung gerungen. In gemeinsamen Gesprächen wird um die Findung von friedlichen Verständigungen gekämpft. Heute strömen hilfesuchende Flüchtlinge nach Europa. Sie kommen aus Ländern, in denen Willkür und Verfolgung das Überleben täglich in Frage stellt. Sie hoffen hier auf einen neuen Anfang und ein menschenwürdiges Leben in Frieden. Und nun kommen die fanatischen Unruhestifter, solche, deren Leben sich erfüllt durch Hass und Verfolgung derer, die nicht Bruder sind. Und sie schlagen zu, ohne Vorankündigung, verbreiten Angst und Schrecken, setzen ihr Leben ein, töten. Und da steht wieder das Wort „Krieg“ im Raum, das wir schon gestrichen hatten. Wehret den Anfängen! Und wenn Sie einen jungen Menschen kennen sollten, dem das imponiert, versuchen Sie, ihn von der Sinnlosigkeit dieses fanatischen Denkens zu überzeugen! Ihre Gerda Görnemann

IMPRESSUM: Herausgeber: Gerda Görnemann Lisztstraße 31, 75179 Pforzheim Telefon: 0 72 31/15 53 44 Telefax: 0 72 31/15 53 43 E-mail: cucgg@t-online.de Redaktion: verantwortl.: Gerda Görnemann Anzeigen: Eva Rank

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Grafik + Satz: Simone Bok, Agentur für Mediengestaltung, Horb a.N., Daten an E-mail: info@bok-medien.de Bildbearbeitung: Repro-Mayer, Birkenfeld Druck: Mayer & Söhne, Druck- und Mediengruppe GmbH Erhältlich beim Herausgeber, über die Geschäftsstellen der Sparkasse Pforzheim Calw und dem KreisSeniorenRat Enzkreis – Stadt Pforzheim e.V. Ebersteinstraße 25, 75177 Pforzheim

Prof. Dr. Ernst Peter Fischer: „Manchen gibt’s der Herr im Schlaf“ 4 – 5 Dr. Thomas Gesterkamp: „Das Vaterbild gleicht einer Karikatur“ 6–7 Im Gespräch: Bibi Johns 8–9 Jugendmusikschule Neuenbürg: Ehrungen, Preise, Aufführungen 10 – 12 Jugendmusikschule Pforzheim: „Musik bildet Gesellschaft“ 13 Dr. Thomas Gesterkamp: „Aus für die Schreibschrift?“ 14 – 15 Baugenossenschaft Arlinger: Neue Arlinger Wohnungen 16 – 17 Pforzheimer Bau- und Grund: „Wohnen für Generationen“ 18 Wohnen mit Service im „Tiergarten“ 19 BAGSO: Digitales Musikprojekt 20 SPPS Pforzheim: „Vorbereitung hilft.“ 21 40 Jahre Johanneshaus Öschelbronn 22 Haus Schauinsland: „Es rumort in den stationären Einrichtungen“ 23 „Meine Heimat“ – Senioren erinnern sich 24 – 30 „Mit dem DRK gut zu Hause leben“ 31 Haus Bethesda in Bauschlott für 4 Millionen Euro renoviert 32 – 33 Senioren-Residenz Bergdorf bietet ein neues Wohnprofil 34 – 35 Wäscherei Merz in Wurmberg 36 – 37 Programm Kulturhaus Osterfeld 38 AOK:„Chronische Lungenerkrankungen auch im Schwarzwald 39 Der KreisSeniorenRat: Aktivitäten 40 – 43 Rechtsanwältin Hutter-Vortisch: „Der Testamentsvollstrecker“ 44 – 45 Dipl.-Ing. W. Vortisch: „Moderne Kältetechnik ist umweltfreundlich“ 45 Die Sparkasse berichtet 46 – 47, 58, 66 Prof. Dr. Ulrike Krenzlin: „Christliche Werte in Europa“ 48 – 53 Schmuckmuseum Pforzheim 54 – 55 „In der Weihnachtsbäckerei“ … 56 – 57 Bücher – Bücher – Bücher 59 – 60 Mit „Thalia“ Bücher gewinnen 61 Der Pforzheimer Hauptfriedhof 62 – 63 A. L. Szalay: „Vor 25 Jahren … “ 64 – 66 Sparkasse: Veranstaltungskalender 67 Titelbild: Bibi Johns in ihrem Garten. Foto: © Barbara Ellen Volkmer

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Prof. Dr. Ernst Peter Fischer

Manchen gibt’s der Herr im Schlaf: Als der berühmte Mathematiker Carl Friedrich Gauß am 23. Januar 1835 in seinem Bett in Göttingen erwachte, wurde ihm plötzlich ein physikalischer Zusammenhang klar, über den er schon lange nachgedacht hatte. Gauß notierte: „Das Inductionsgesetz, gefunden, morgens 7 Uhr vor dem Aufstehen“. Das Induktionsgesetz besagt in moderner Sprache, dass die geeignete Bewegung eines Magneten in einer Spule eine Spannung bewirkt, durch die es zu einem Stromfluss kommt, dem Induktionsstrom. Was inzwischen ziemlich einfach klingt und Schulstoff ist, sah im 19. Jahrhundert noch ziemlich verzwickt aus, als die Idee der elektrischen und magnetischen Felder, die dabei miteinander agieren müssen, noch jung war, auch wenn man das Phänomen der elektromagnetischen Induktion schon seit 1831 kannte, und zwar durch Experimente, die der britische Physiker Michael Faraday über viele Jahre durchgeführt hatte. Ausgangspunkt für Faradays Bemühen war die zufällige Beobachtung von 1820, dass ein elektrischer Strom eine Magnetnadel bewegen kann. In Faradays Denken musste die Welt symmetrisch funktionieren. Wenn ein elektrisches Feld einen Magneten beeinflusst, dann muss auch ein Magnetfeld in der Lage sein, einen elektrischen Strom zu bewirken. Und so verbrachte er viele Jahre mit Experimenten, die seiner träumerischen Idee die Wirklichkeit verliehen, für die Gauß dann im Schlaf – jedenfalls vor dem Aufstehen und dem Frühstück – einen Zusammenhang erträumte, den die Schulbücher heute als Induktionsgesetz sehr nüchtern aussehen lassen. Eine persönliche Zwischenbemerkung Bevor mehr über das Aufkommen von wissenschaftlichen Ideen im Schlaf am Tag oder in der Nacht berichtet wird, soll eine persönliche Anmerkung eingeschoben werden. Der Autor leidet unter starken Schlafstörungen, die einen hohen Blutdruck zur Folge haben, was im Laufe der Jahre seine Gefäße derart belastet hat, dass es 2011 zu einem Aortenaneurysma gekommen ist. Eine Notoperation hat sein Leben gerettet, das er seitdem nachts mit Hilfe einer nasalen Überdruckbeatmung führt.

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Er trägt dazu eine Schlafmaske, mit deren Hilfe ein kontinuierliches Gebläse von Luft über die Nase die Luftwege im hinteren Rachenraum offen hält. Das Schlafen mit der Maske erlaubt es dem Autor weiterhin zu träumen, und zwar in gleicher Weise wie zuvor ohne sie, was heißt, dass ihm dabei immer noch keine Gesetze einfallen, wie es Gauß passiert ist. Unabhängig davon empfiehlt es sich für Menschen, die schnarchen, im Rahmen einer schlafmedizinischen Untersuchung herauszufinden, ob auch sie nachts Blutdruckspitzenwerte haben, die ihre Gefäße und nicht zuletzt das Herz belasten und ihr Leben bedrohen. Träumende Wissenschaftler Dass gute Ideen nach einer guten Nacht plötzlich da sind und eine lange bedachte Frage klären, hat besonders deutlich der Physiker und Arzt Hermann von Helmholtz beschrieben, bei dem aber auch zu lesen ist, dass dem Träumen etwas voranzugehen hat: „Einfälle treten plötzlich ein, ohne Anstrengung, wie eine Inspiration …. Ich musste aber immer erst mein Problem nach allen Seiten so viel hinund hergewendet haben, dass ich alle Wendungen und Verwicklungen im Kopfe überschaute und sie frei, ohne zu schreiben, durchlaufen konn-

te. [...] Oft waren sie des Morgens beim Aufwachen da, wie auch Gauß einst angemerkt hat“ und wie eingangs zitiert worden ist. Helmholtz hat seine Bekenntnis zum träumerischen Wissen 1891 geliefert und in dem Zusammenhang an einen Vers von Goethe erinnert, in dem es heißt: „Was vom Menschen nicht gewußt Oder nicht bedacht, Durch das Labyrinth der Brust Wandelt in der Nacht.“ Das heißt, der Schlaf, der den Traum ermöglicht, in dem sich die Lösung eines vielfach bedachten Problems zeigt, muss nicht eine ganze Nacht beansprucht haben. Es reicht auch ein Dösen oder ein kurzes Nickerchen, wie die Beispiele der beiden Chemiker August Kekulé und Dimitrij Mendelejew zeigen. Kekulé wollte um 1865 verstehen, wie das Molekül mit Namen Benzol aufgebaut ist, in dem sechs Kohlenstoff- mit sechs Wasserstoffatomen verbunden sein mussten – aber wie? Kekulé überlegte zunächst, wie die Struktur von C6H6 unter der Vorgabe aussah, dass es nur Ketten von Atomen gab. Dann nickte er vor einem Kamin ein, in dem ein Feuer brannte, und dabei zeigte sich ihm folgendes Bild: „Wieder gaukelten die Atome vor meinen Augen. Kleinere Gruppen hielten sich diesmal bescheiden im


Schöne Ideen in der Nacht Hintergrund. ... Lange Reihen, vielfach dichter zusammengefügt; alles in Bewegung, schlangenartig sich windend. Und siehe, was war das? Eine der Schlangen erfasste den eigenen Schwanz und höhnisch wirbelte das Gebilde vor meinen Augen. Wie durch einen Blitzstrahl erwachte ich. Und auch diesmal verbrachte ich den Rest der Nacht, um die Konsequenzen der Hypothese auszuarbeiten.“ Was Kekulé hier entdeckt, kennt die moderne Chemie als Ringstruktur des Benzols, die nicht weiter ausgeführt werden soll, um auf zwei träumerische Punkte hinzuweisen. Zum einen stellt das im Schlaf gesehene Gebilde nicht den Endpunkt, sondern den Ausgangspunkt des wissenschaftlichen Arbeitens dar. Und zum zweiten weist die sich in den Schwanz beißende Schlange auf archetypische Muster und Symbole hin, die als Traumgebilde aus der Seele auftauchen und das Denken des Schlafenden wecken und leiten. Ausführlich über diesen Zusammenhang nachgedacht hat der Physiker Wolfgang Pauli, der in den 1950er Jahren über „die Möglichkeit des Verstehens“ in der Naturwissenschaft nachgedacht hat und dabei „das Vorhandensein regulierender typischer Anordnungen“ bemerkt hat, „denen sowohl das Innen wie das Außen des Menschen unterworfen sind.“ Diese Anordnungen identifizierte Pauli mit den Archetypen, wie sie von Psychologen erörtert werden, die er als ursprünglich ganzheitlich ansieht und von denen er annimmt, dass sie in der psychischen Welt zu den Bildern und in der physischen Welt zu den Gesetzen führen. Nach Wolfgang Pauli besteht eine wissenschaftliche Methode in diesem Blickwinkel darin, sich „eine Sache immer wieder vorzunehmen, über den Gegenstand nachzudenken, sie dann wieder beiseite zu legen, dann wieder neues empirisches Material

zu sammeln, und dies, wenn nötig, Jahre fortzusetzen. Auf diese Weise wird das Unbewusste durch das Bewusstsein angekurbelt, und wenn überhaupt, kann nur so etwas dabei herauskommen.“ Dass dabei etwas herauskommt, zeigen die erwähnten Beispiele, zu denen auch die Geschichte von Mendelejew gehört, der sich im späten 19. Jahrhundert intensiv mit der Möglichkeit beschäftigte, eine Ordnung in die zunehmende Menge von Elementen zu bringen, die von Chemikern immer zahlreicher entdeckt wurden. Ihm schien plötzlich, dass es dabei eine Verbindung zwischen diesem Problem und dem Kartenspiel Patience gab, weshalb er die Namen der Elemente auf leere Karten schrieb – bevor ihn die Müdigkeit übermannte. Und während er schlief, hatte er einen Traum, den er so beschrieb: „Ich träumte und sah einen Tisch, auf dem sich alle Elemente wie erforderlich zusammenfügten. Als ich wieder erwachte, schrieb ich es sofort auf einem Blatt Papier nieder.“ In seinem Traum hatte Mendelejew erkannt, dass dann, wenn man die Elemente in der Reihenfolge ihrer Atomgewichte aufführte, sich ihre Eigenschaften in periodischen Abständen wiederholten. Seitdem spricht die Fachwelt vom Periodensystem der Elemente, und sie verdankt diese Ordnung der Wirklichkeit einem Traum. Vielleicht wundern sich rational eingestellte und nach einer Logik der Forschung sehnende Menschen über die irrationalen Elemente der Wissenschaft. Sie sollten akzeptieren, was der Biologe Adolf Portmann 1949 geschrieben hat, als er sich Gedanken über „Biologisches zur ästhetischen Erziehung“ machte: „Die Einsicht in die Notwendigkeit einer Stärkung der ästhetischen Position ist nicht gerade weit verbreitet – allzu viele machen noch im-

mer die bloße Entwicklung der logischen Seite des Denkens zur wichtigsten Aufgabe unserer Menschenerziehung. Wer so denkt, vergisst, dass das wirklich produktive Denken selbst in den exaktesten Forschungsgebieten der intuitiven, spontanen Schöpferarbeit und damit der ästhetischen Funktion überall bedarf; dass das Träumen und Wachträumen, wie jedes Erleben der Sinne, unschätzbare Möglichkeiten öffnet.“ Sie bleiben auch bestehen, nachdem man das Bett verlassen hat und aufgestanden ist. Das Tagwerk kann beginnen. Buchvorstellung von Ernst Peter Fischer: „Durch die Nacht“ – Eine Naturgeschichte der Dunkelheit Verlag: Siedler Eine faszinierende Reise durch die Dunkelheit unseres Lebens Ernst Peter Fischer entfaltet in seinem neuen Buch ein Panorama der Nacht, das vom Anbeginn der Welt bis in die Gegenwart reicht. Auf meisterhafte Weise gelingt es ihm, Naturwissenschaft und Kulturgeschichte zu verknüpfen und den Fragen nachzugehen, die die Dunkelheit an uns stellt: Wie entsteht Licht? Wie können wir die Farbe Schwarz wahrnehmen? Aber auch: Warum haben wir Angst im Dunkeln? Woraus bestehen unsere Träume? Und ist die Angst auch für das Böse in uns verantwortlich? Ernst Peter Fischer beleuchtet, ja illuminiert die Dunkelheit und führt den Leser durch ihre Geschichte – die so noch nie erzählt wurde. Jedes Licht braucht die Dunkelheit, um aus ihr zu entspringen, so wie ein Laut erst hörbar wird durch die Stille der Welt. Und das Gleiche gilt für das Leben, die menschliche Existenz überhaupt. Ohne die immer wiederkehrende und verlässliche Dunkelheit und ihr Wechselspiel mit der Helligkeit gibt es auch kein Leben. Die Nacht ist es, die alles werden lässt. Ernst Peter Fischer erzählt uns die Geschichte dieser „Gegenzeit“, und wie der Mensch es über die Jahrhunderte verstanden hat, mit ihr zurechtzukommen und sich darin einzurichten. Wie er seine Angst vor den „Schatten der Erde“ überwunden und die Nacht auf verschiedene Weise für sich gewonnen hat, ob in der Malerei, in der Literatur oder im alltäglichen Leben, ob in der Erforschung des Weltraums und der Tiefsee oder in der Deutung der eigenen Träume. Von Aristoteles bis Sigmund Freud, von Galilei bis Pink Floyd – Ernst Peter Fischer unternimmt eine faszinierende Reise durch die dunklen Gefilde unseres Lebens und erzählt auf berauschende Weise die Naturgeschichte der Dunkelheit.


Dr. Thomas Gesterkamp

„Das Vaterbild gleicht

Thomas Gesterkamp, Journalist und Autor.

Über Väter haben bisher vor allem Männer geschrieben, selten Frauen aus dezidiert weiblicher oder gar feministischer Perspektive. Jetzt appelliert die Autorin Barbara Streidl an die Väter, „aus dem Schatten der übermächtigen deutschen Mutter“ hervorzutreten. „Lasst Väter Vater sein“ fordert sie in ihrer „Streitschrift“. Thomas Gesterkamp: „Frau Streidl, 2008 wurden Sie gemeinsam mit Susanne Klingner und Meredith Haaf als ,Alphamädchen’ medial vermarktet – als junge Frauen, die sich vom Feminismus der alten Schule à la Alice Schwarzer abgrenzen wollten. Sieben Jahre später schreiben Sie plötzlich über Väter. Was ist passiert?“

orientierten Männer endlich aus dem Schatten treten – aus dem Schatten der übermächtigen ,deutschen Mutter’, wie sie Barbara Vinken in ihrem Buch eindrücklich beschrieben hat. Väter sind keine Mütter zweiter Klasse. Das heutige Vaterbild gleicht

TG: „Warum gibt eine Frau in der mittleren Lebensphase, die sich weiterhin als Feministin betrachtet, nun öffentlich die ,Männerversteherin’?“

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TG: „Demnächst bekommt Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig ihr zweites Kind – in Elternzeit geht dann ihr Mann. Vorbildlich?“ Streidl: „Absolut, und daneben natürlich wunderbar gleichberechtigt. Schwesig ist bei ihrem ersten Kind in Elternzeit gegangen, noch bevor sie Sozialministerin in MecklenburgVorpommern wurde. Nun wird ihr Partner beim zweiten Kind bleiben. Dahinter stecken aber auch rechtliche Gründe. Als Bundesministerin gibt es keinen Anspruch auf Elternzeit, das war schon bei Kristina Schröder so.“ TG: „Der Anteil der Männer in Elternzeit ist seit Einführung der Vätermonate im Jahr 2007 von 3,5 Prozent auf mittlerweile über 30 Prozent gestiegen. Grenzen Sie sich ab von der in Teilen der Frauenpolitik vorherrschenden Skepsis bezüglich der ,neuen Väter’?“

Barbara Streidl: „Beim Erscheinen des Buches war ich 35 Jahre alt, von ,Mädchen’ konnte schon damals keine Rede sein. Okay, meine Koautorinnen waren ein bisschen jünger, aber den griffigen und eher ironisch gemeinten Titel hat unser Verlag gewollt, angelehnt an die ,Alphagirls’ aus den USA. Und schon damals ging es mir darum, Brücken zu bauen zwischen Frauen und Männern – für eine bessere Welt.“

Streidl: „Habe ich in vergangenen Publikationen meinen Fokus auf die Stärkung von Frauen gelegt, die vielerorts Benachteiligung erfahren, ist es für mich heute höchste Zeit, auch die Position von Männern zu bedenken. Ich habe zwei Söhne, die vier und sieben Jahre alt sind, und ich finde das Väter-Thema sehr wichtig. Es wird Zeit, dass die familien-

Vizekanzler, der zwölf Wochen Elternzeit genommen hat, haben daran wenig geändert.“

häufig einer Karikatur, er ist eine Art Witzfigur. Neben der überall anerkannten Mama-Huldigung sorgt ironisches Papa-Bashing auch dreißig Jahre nach der Erfindung des Bonmots von der „verbalen Aufgeschlossenheit bei weitgehender Verhaltensstarre“ durch den Soziologen Ulrich Beck immer noch für sichere Lacher. Auch Papamonate und ein

Streidl: „Viele stören sich daran, dass drei Viertel der Väter ,nur’ zwei Monate der bezahlten Elternzeit nutzen. Das seien ,Mitnahmeeffekte’, weil der finanzielle Anspruch sonst verfalle. Ich finde, zwei Monate sind auch etwas wert – und besser als null Monate. Der Großteil von ihnen möchte nach diesen zwei Monaten die Arbeitszeit reduzieren – und darum geht es doch eigentlich, endet die Betreuungszeit eines Kindes ja nicht mit eineinhalb Jahren. Daneben möchten auch viele Frauen mehr als zwei Monate beim Kind bleiben, um etwa länger stillen zu können – die wenigsten wollen gleich nach der Geburt wieder zurück in die Vollzeitbeschäftigung, so meine Beobachtung.“ TG: „Und dann stören engagierte


einer Karikatur“ Streidl: „Tatsächlich gibt es da Schwierigkeiten, vor allem bei den Frauen, die sich erst dann komplett weiblich fühlen, wenn sie Mütter sind. Deswegen fällt es ihnen oft schwer, auch nur einer kleinen Teil ihrer „neuen Vollständigkeit“ abzugeben, also das Baby vom Vater betreuen zu lassen oder in einer Kita.“ TG: „In Fachkreisen wird das als ,maternal gate keeping’ bezeichnet...“ Streidl: „Wenn noch eine Bindungsstörung dazu kommt, nennt man das so, ja. Diese Frauen sehen ihre Männer als Bedrohung und nicht als Partner in der Elternbeziehung. Umso wichtiger ist es, dass Paare schon deutlich vor der Geburt ihres Kindes sehr offen und nicht nur romantisch darüber sprechen, wer was machen möchte, wer sich was wünscht, und wo etwaige Sorgen liegen. Mit dem Kind kommen dann mit Sicherheit jede Menge vorher nicht diskutierte Überraschungen hinzu. Ich erinnerte mich an eine Mutter von zwei Kindern, die auf die Bemerkung einer Nachbarin „Ihr Mann ist aber ein guter Vater“ sehr treffend geantwortet hat: „Das wusste ich aber vorher nicht.“ TG: „Liegen die wichtigsten Hindernisse für eine ,neue Väterlichkeit’ nicht in der Gesellschaft, vor allem in den Betrieben?“ Streidl: „Klar, es geht keineswegs nur um Mütter, die Erziehungsfragen allein entscheiden wollen. Nicht wenige Väter werden blockiert von sturen Chefs, die Kind und Karriere für unvereinbar halten. Aber einem Kind kann einfach nichts Besseres passieren als ein Vater, der Verant-

wortung übernimmt und nicht bloß Aufgaben. Die klassische Paarbeziehung, in der Väter wie Mütter an der Erziehung beteiligt sind und Männer keine Zaungäste sind, die ist doch immer noch weit verbreitet und erwünscht. Nach Generationen abwesender Erzeuger und Ernährer ist es höchste Zeit für ein neues Vaterbild und die entsprechenden Veränderungen in Familie, Beruf und Gesellschaft. Wir müssen die verkrusteten Strukturen in der Arbeitswelt aufbrechen, in der Menschen mit Kindern teilweise betrachtet werden, als hätten sie eine unheilbare Krankheit. So wie Frauen an die gläserne Decke stoßen, weil sie im gebärfähigen Alter sind, stoßen Männer auf Vorurteile, wenn sie ihre Familienzeit im Betrieb geltend machen wollen. Wir leben in einer wahrhaft janusköpfigen Gesellschaft, die einerseits den angeblichen Gebärstreik der Akademikerinnen verurteilt, andererseits aber die betriebliche Familienfreundlichkeit nicht geschlechterübergreifend sichert.“ TG: „Auffällig in Ihrem Buch ist der hohe Stellenwert des heiklen Themas Scheidungsväter – und das große weibliche Verständnis für die männliche Perspektive in diesem ge-

schlechterpolitischen Minenfeld.“ Streidl: „Ich lebe selbst in einer Patchworkkonstellation, mein Partner hat zwei inzwischen erwachsene Kinder aus einer früheren Beziehung. Ich habe meinen heutigen Mann als Vater kennengelernt. Seine sehr innige Beziehung zu seinen Töchtern sind das Ergebnis harter Arbeit: Er hat hartnäckig darum gekämpft, auch nach der Trennung Vater zu bleiben – nach hohen, selbst auferlegten Ansprüchen. Die meisten Scheidungskinder wachsen bei ihren Müttern auf und sehen die Väter nur an den Wochenenden, in den Ferien oder noch seltener. Und das liegt nicht immer an den Vätern. Ich möchte einem gängigen Vorurteil widersprechen: Nicht alle Väter, die getrennt von ihren Kindern leben, weil die Beziehung zur Mutter gescheitert ist, haben diese zusätzliche Trennung gesucht. Sie haben sie in Kauf genommen. Deshalb sollten wir uns verabschieden vom Bild des verantwortungslosen Hallodris, der sich bei Nacht und Nebel davonstiehlt für neue, jüngere Beine und Brüste und seine Kinder dabei hinter sich lässt wie ein Paar löcherige Socken.“ TG: „Danke für das Gespräch.“

Zur Person: Barbara Streidl Die Münchner Journalistin und Musikerin wurde 1972 geboren. 2008 schrieb sie mit zwei Ko-Autorinnen den Bestseller „Wir Alphamädchen“ (Hoffmann und Campe). Ihr neues Buch „Lasst Väter Vater sein – eine Streitschrift“ ist im Beltz-Verlag erschienen, hat 168 Seiten und kostet 16,95 €.

Foto © Stephanie Füssenich

Väter das neue Glück mit dem Kind?“

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Titelgeschichte

Bibi Johns –

sie ist jung geblieben,

Die Vielseitigkeit ihrer Talente bringt Spannung und Aktivität in das Wechselspiel ihrer nunmehr absolvierten sechsundachtzig Jahre. Sie wird am 21. Januar 1929 als Gun Birgit Johnsson in Björskog, einer kleinen Stadt westlich von Stockholm, geboren. Mit 13 Jahren gewinnt sie ihren ersten Gesangswettbewerb.

Bibi Johns und ihre „Kinder“ – ihre Gemälde!

Nach dem Realschulabschluss 1947 geht sie nach Stockholm, beginnt ein Zeichen- und Grafikstudium mit der Absicht, Modezeichnerin zu werden. Später Studiumbesuch an der Stockholmer Zuschneider-Akademie. Abschluss mit Diplom 1948. Jedoch – ohne Musik geht gar nichts 1948 wird sie Mitglied der populären schwedischen Showband „Vaarat Gäng“. Es folgen Tourneen durch Schweden als Sängerin in Jazzbands und erste SchallplattenAufnahmen. 1951 erfüllt sich ihr Kindheitstraum. Sie geht nach Nordamerika, singt in Jazz-Clubs, vermittelt durch die Künst-

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Angel“ zusammen mit den damals noch unbekannten Eartha Kitt und Harry Belafonte arrangiert. Und sie gewinnt den ersten Preis bei dem amerikanischen TV-Wettbewerb „Chance of a Lifetime“. In Schweden trifft sie den deutschen Plattenproduzenten Nils Nobach, der mit ihr in Köln einige Platten aufnimmt. Die erste Single ist so erfolgreich, dass sie in Deutschland bleibt, die zweite wird 1953 zum Hit des Jahres. Peter Alexander, Paul Kuhn, Fred Bertelsmann, Bill Ramsey sind einige ihrer Plattenpartner – und sie erobert die Leinwand mit ca. 20 Filmen. Ab 1960 ist das Fernsehen ihr erfolgreiches Spielfeld. Ihre Mitwirkung bleibt nicht auf Rollenspiele begrenzt. Sie engagiert sich als Moderatorin, Produzentin und Entertainerin mit eigenen Bühnenshows, ist Moderatorin und Sängerin einer 13-teiligen Unterhaltungsserie bei der BBC London, reist 1990 als Moderatorin der ZDF-Sendung „Ostseemelodie“ auf dem Kreuzfahrtschiff „Berlin“ von Dänemark über

leragentur GAC, die den Künstlernamen „Bibi Johns“, und ihr erstes Nightclub-Engagement im New-Yorker „Blue-

ind – als K tografie. s n h o o Bibi J olorierte F c d n ha

Singen mit Pau l Kuhn.


in die Jahre gekommen und sprüht vor Lebensfreude Lettland, Schweden, und Finnland bis St. Petersburg, macht in England neue Schallplattenaufnahmen und in Deutschland hochwertige Musik-Produktionen für ARD-Stationen mit eigenen Texten und einer Serie von Liedern nach Gedichten von Christian Morgenstern. Erwähnenswert ist eine Aufnahme aus dem Jahre 1972 „Kristallen den fina“, mit schwedischen Volksliedern. Sie wurde als CD im vergangenen Jahr bei dem Label für klassische Musik BELLA MUSICA herausgebracht. Hier zeigt sich eindrucksvoll die vielseitige Modulationsmöglichkeit ihrer Stimme im Zusammenspiel mit den von Dieter Reith hervorragenden Arrangements der Lieder. Auch ist sie seit 1968 GEMA-Mitglied mit über 100 angemeldeten Song-Texten, und ein Musik-Kollege behauptet: „Ihre Texte sind genauso wie ihre Gemälde.“ links: Gemeinsamer Auftritt mit Bill Ramsey.

Bibi Johns: „Das beeindruckendste und vielleicht wichtigste Erlebnis meines Lebens war sicher das Einlaufen der „MS Gripsholm“ in den Hafen von New York, am 4. Dez. 1951, als ich als 22-Jährige allein in die USA auswanderte.“ GenDia: „Wo viel Licht ist, da gibt es sicher auch Schatten. Welche ist Ihre härteste Enttäuschung?“ BJ: „Es gibt in jedem Leben und in jedem Beruf Enttäuschungen. Ich habe an solchen immer eine Zeit lang ,geknabbert’ und irgendwann waren sie dann vergessen. Die für mich traurigsten Erlebnisse waren die Beerdigungen von meinen Eltern.“ GenDia: „Welchen Augenblick Ihres Lebens würden Sie ändern, wenn Sie es könnten?“

rechts: Niki & sein bester Freund, 1979

Kreative Bilder 1975 küsst die Muse sie erneut: Ein alter Malkasten und der Geruch der Ölfarben lässt alle Antennen ausfahren und weckt eine alte Liebe aus ihrem Dornröschenschlaf: die Malerei. Dann 1975 – 1981 Studium und Unterricht an verschiedenen Malschulen in München und Salzburg. Zahlreiche Ausstellungen in Galerien der Bundesrepublik. Was für eine Leistungsintensität – was für eine strahlende Lebendigkeit – was für eine begnadete Kreativität! Antworten von Bibi Johns auf unsere Fragen: GenDia: „Welches ist das wichtigste Ereignis in Ihrem Leben?“ Foto CD-Cover oben: © Michael Doster

GenDia: „Und Ihre weiteren Pläne?“ BJ: „Es scheint, ich habe endlich gelernt, den Tag zu pflücken, im Hier und Jetzt zu leben. Das Singen habe ich vor ein paar Jahren aufgegeben, auch dies war eine Bauchentscheidung. Die Malerei habe ich auch aufgegeben. Meine Malweise ist mir heute zu anstrengend, und da ich meine Bilder, außer den Lithographien, nicht verkaufen möchte, wären Ausstellungen nicht sinnvoll. Berufliche Pläne habe ich also keine. Vor ein paar Jahren fing ich an, mein Leben aufzuschreiben und entdeckte, wie viel Freude mir das Schreiben macht. Allerdings schreibe ich nur für mich und vielleicht für meine Freunde. Pläne, dies zu veröffentlichen, habe ich nicht.“

Glaube, 1985

Friedhelm jongliert,1985 Jean’s Gedränge, 1988 (der französische Maler Jean Hélon)

Familienausflug 82, 1982

BJ: „Ich glaube daran, dass jedes Leben vorgezeichnet ist, meine Entscheidungen waren immer BauchEntscheidungen, die immer zu etwas Positivem führten, wenn auch öfters auf unschönen Umwegen. Es gibt also nichts, was ich nachträglich ändern würde.“ GenDia: „Zu welchem Augenblick Ihres Lebens würden Sie sagen: ,Verweile doch, Du bist so schön’?“ BJ: „Verweilen würde ich gerne an vielen musikalischen Augenblicken, bei Aufnahmen von schöner Musik, in Zusammenarbeit mit exzellenten Musikern.“

Mensch Meier, 1982

GenDia: „Liebe Bibi Johns, herzlichen Dank für die Präsentation Ihres großen vielfarbig-leuchtenden Lebensbildes. Mit Sicherheit wird jeder nun gepflückte Tag einen doppelsichtigen Ausdruck hinterlassen, der irgendwann für uns lesbar wird. Darauf sind wir gespannt. Energie geht nicht verloren, sie wandelt sich.“ Fotos: © Barbara Ellen Volkmer

Ellen und Alice, 1988

Alle Gemälde in Öl auf Leinwand gemalt.

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Jugendmusikschule Neuenbürg

Mit Musik den Bauernhof gerettet Singspiel mit 140 Kindern in Feldrennacher Scheune aufgeführt – Kooperation von Jugendmusikschule und Kindergärten.

Den Bauernhof rockten rund 140 Kinder beim Singspiel „Was ist nur los am Bauernhof“, das in der Scheune von Horst Reiser aufgeführt wurde.

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Nichts geht mehr: Die Kühe geben keine Milch, die Hühner legen keine Eier, der Traktor rührt sich nicht vom Fleck. „Was ist los am Bauernhof?“, singen über 100 Kinder in der Scheune von Horst Reisers Biohof in Feldrennach. Sie sind als Schwein, Radieschen und Gärtner verkleidet, protestieren mit kleinen, roten „Streik“-Schildern. „Wenigstens die Kätzchen machen noch was“, wundert sich Reiser, der keine Schwierigkeiten hat, den Bauer mit Heugabel zu mimen. Im Rahmen des 50-jährigen Jubiläums der Jugendmusikschule Neuenbürg wurde das Singspiel „Was ist nur los am Bauernhof?“ aufgeführt. Dieses entstand nach einer Idee von Uli Ganter, dessen witzige Texte von Norbert Studnitzky eigens für das Projekt vertont wurden. Sechs Kindergärten aus Schwann, Feldrenn-

ach, Langenalb, Ottenhausen, Conweiler und Birkenfeld wirkten mit. Genau gesagt: Knapp 140 Kinder

aus den Gruppen des Förderprogramms „Singen – Bewegen – Sprechen“, der musikalischen Früherziehung sowie des Orchesters unter Leitung von Liliana Brzecki waren beteiligt. Unter der Federführung von Ellen Schmolensky und Bianca Bachmann von der Musikschule, wurde ein dreiviertel Jahr mit den Erzieherinnen und Kindern zusammengearbeitet, Lieder, Raps und Tänze einstudiert sowie Kostüme und Kulissen gebastelt. „Eine Muh, eine Kuh, mit ‘nem Schlafanzug dazu“, ist so in der Scheune zu hören, die mit rund 300 Zuschauern fast aus allen Nähten platzt. Mit Shakern erklingt der „Möhren-Rap“, mit Posaune die „Rutschpartie der Schweine“. Zu schwungvoller Musik tuckert der Nachwuchs auch mit blauen, roten und grünen Papp-Traktoren eine Runde durchs Publikum. Am Ende rockt der ganze Bauernhof. Denn was den Tieren und Pflanzen gefehlt hat, war Musik. „Mit Musik geht alles besser“, feiern die Kinder am Schluss ein Fest und bekommen zur Belohnung Kürbissuppe und Kuchen vom Biohof Reiser. Anita Molnar Straubenhardt-Feldrennach

In der Scheune gestreikt: Beim Singspiel „Was ist nur los am Bauernhof?“, wollen mehr als 100 verkleidete Kinder auf dem Biohof von Horst Reiser einfach wieder Musik.


& viele Ehrungen und Preise GROSSE EHRUNG FÜR JMS-SCHÜLER Am vergangenen Freitag waren im weißen Schloss in Stuttgart die Ehrungen seitens des Landes BadenWürttemberg für die 1. Bundespreisträger des Wettbewerbes „Jugend musiziert“. Zwei Schüler der Jugendmusikschule Neuenbürg wurden geehrt: Leonie Kristin Brauns (Klavier) und Anthony Muresan (Gesang).

Leonie Brauns aus Straubenhardt ist Schülerin in der Klasse von Christian Knebel (Klavier) und besucht die 10. Klasse des Gymnasiums Neuenbürg. Anthony Muresan ist Schüler von Claudia Wehrstein (Gesang) und besucht die 7. Klasse im Theodor-Heuss-Gymnasium Pforzheim.

„Jugend musiziert“ und des Deutschen Musikwettbewerbs. Mit Liedern von Franz Schubert, Wolfgang Amadeus Mozart, Robert Schumann, Max Reger, Samuel Barber und Felix Mendelssohn Bartholdy präsentierten Leonie und Anthony ein abwechslungsreiches Programm.

Die Urkunden und ein Geldpreis in Höhe von je 300 Euro wurden an die jungen Preisträger durch Landtagsvizepräsidentin Brigitte Lösch MdL (Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst) im Beisein von Prof. Dr. Hermann Wilske, Präsident des Landesmusikrats Baden-Württemberg und Staatssekretär Jürgen Walter, MDL überreicht. Im weißen Saal des Schlosses wurde ein Preisträgerkonzert mit anschließendem Empfang gegeben. Noch vor den Herbstferien war das Duo Brauns/Muresan zu Gast bei den Weingartener Musiktagen, die mit einer bunten Mischung aus erstklassigen jungen Künstlern, im Rahmen eines Preisträgerkonzerts, ausgewählten Nachwuchskünstlern ein Podium geben. Die Akteure sind die Preisträger des Bundeswettbewerbs

Bild links: Ehrung der 1. Bundespreisträger Anthony Muresan und Leonie Brauns durch Staatssekretär Jürgen Walter, MDL und Landtagsvizepräsidentin Brigitte Lösch MdL in Stuttgart.

Leonie Brauns (Klavier) und Anthony Muresan (Gesang) wurden beim Festival in Weingarten gefeiert.

SONDERPREIS FÜR JMS-SCHÜLERIN Jessica Kibardin, Klarinettenschülerin an der Jugendmusikschule Neuenbürg in der Klasse von Joseph Scheiner holte sich am vergangenen Mittwoch im Oratorium des Klosters Maulbronn bei der Endausscheidung des Stipendiatenwettbewerbs des Rotary Clubs Mühlacker-Enzkreis den Sonderpreis in Höhe von 500 Euro. Die 15jährige Nachwuchsklarinettistin spielte virtuose Werke von Franz Anton Hoffmeister (1754 – 1812) und Alamiro Giampieri (1893 – 1963). Am Flügel begleitet wurde sie von Schulleiter Christian Knebel. Jessica Kibardin ist mehrfache Preisträgerin verschiedener Wettbewerbe, zuletzt beim Bundeswettbewerb von „Jugend musiziert“.

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Jugendmusikschule Neuenbürg

»Das kalte Herz«

nach Wilhelm Hauff (1802 – 1827)

Um das Jahr 1800: Europa wird von einer schweren Wirtschaftskrise erschüttert. Die bittere Armut lässt breite Bevölkerungsschichten verzweifeln. Vor diesem Hintergrund lässt Wilhelm Hauff sein Märchen „Das kalte Herz“ spielen, in dem die Geschichte des armen Köhlersohnes Peter Munk, aus dem nördlichen Schwarzwald, erzählt wird. Der junge Mann sehnt sich nach Reichtum und Anerkennung, das Glasmännlein erfüllt ihm zunächst zwei seiner drei Wünsche. Peter wünscht sich statt Herz und Verstand eine Glashütte und stets so viel Geld in der Tasche wie der dicke Ezechiel. Gier und Spielsachen lassen Peter erneut verarmen. In seiner Not sucht er den Holländer-Michel auf. Dieser verspricht ihm ewigen Reich-

v.l.n.r.: Klavierduo Ljiljana Borota, Christian Knebel und Sprecher Markus Löchner.

tum, wenn er bereit ist, sein menschliches Herz zu opfern und sich stattdessen einen Stein in den Brustkorb einsetzen zu lassen … Text und melodramatische Fassung: „geFLÜGELte WORTe“ 2015, mit Markus Löchner, Sprecher und dem Klavierduo Ljiljana Borota & Christian Knebel. Musik: Franz Schubert (1797 – 1828); Dauer: 65 Min.

Kammermusik in historischem Kleinod Lehrer der Jugendmusikschule Neuenbürg musizieren in der Michaelskirche Gräfenhausen.

Klangvoll eröffnet wurde das Konzert auf der Empore von Michael Pietsch (Trompete), Liliana Brzecki (Violine) und Frank Goebel (Orgel).

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Eine der ältesten Kirchen des Enzkreises hat die Jugendmusikschule Neuenbürg, Birkenfeld, Engelsbrand und Straubenhardt für ihr Lehrerkonzert im Rahmen des 50. Jubiläumsjahres ausgewählt – die evangelische Michaelskirche in Gräfen-

hausen. Doch nicht nur die hervorragende Akustik war Grund, hier aufzutreten: „Wir wollen uns in jedem der vier Orte präsentieren“, sagte Leiter Christian Knebel, der selbst am Klavier mitwirkte. Insgesamt elf Lehrkräfte boten einen ansprechenden, kammermusikalischen Reigen durch die Jahrhunderte, der Schwerpunkt lag auf barocker Musik. Mit einem extra einstudierten, von der Empore herabklingenden Concerto für Trompete (Michael Pietsch), Violine (Liliana Brzecki) und Continuo (Frank Goebel an der Orgel) ging es los. Wunderbar weich und harmonisch wirkte das Adagio, das von zwei schnellen Allegro-Außensätzen umrahmt wurde. In eine Welt voller Magie und Mythen entführte Astrid Wittösch am Klavier – mit Claude Debussys berühmten „Claire de Lune“ aus der „Suite Bergamasque“. Geheimnisumwoben auch

das ausdrucksstarke Spiel von Alexander Gorbachev (Klarinette) und Christian Knebel (Klavier) mit der dreisätzigen Sonate von Francis Poulenc. Hier stimmte einfach alles, das Zusammenspiel, der Ton, die Dynamik. Als Duo bezauberte auch Joanna Trautmann (Querflöte) und Artur Merkel (Gitarre), die mit zwei Sätzen aus Maximo Diego Pujols „Suite Buenos Aires“ in südliche Gefilde führten – mal zutiefst melancholisch, mal in Form eines Tangos. Die Stimmführung bei Bachs Sonata Nr. 6 G-Dur, aus der der erste Satz erklang, wurde von Liliana Brzecki (Violine) und Wolfgang Hampel (E-Cembalo) gleichwertig behandelt, wobei der Geigerin mehr dynamische Feinabstufungen gelangen. In munteren Dialog traten Bianca Bachmann und Ulrike Sparn bei der Triosonate für zwei Altblockflöten und Orgel von Guiseppe Sammartini. Foto und Text: Anita Molnar


Jugendmusikschule Pforzheim

Musik bildet Gesellschaft Andreas Michel, Schulleiter der Jugendmusikschule Pforzheim GmbH berichtet über die Situation und die Qualität der Musikschulen Baden-Württembergs. Qualität ist heutzutage längst keine Selbstverständlichkeit mehr, denn jeder Artikel, den wir vermeintlich benötigen, ist in irgendeinem Supermarkt oder auch online nochmals billiger zu haben. Meist jedoch stellt sich dann heraus, dass die Güte der Qualität dem niedrigen Niveau des Kaufpreises entspricht. Auch in der Musikausbildung ist Qualität nicht immer das Maß der Dinge. Instrumente zum Dumpingpreis oder Lern-DVDs zum „noch schnelleren“ Erlernen eines Instruments gibt es zu hauf und überall. Der Laie staunt, doch der Fachmann fasst sich an den Kopf. Wo bitteschön bleibt das Know-how, die Qualität und die Nachhaltigkeit, ja die persönliche Ansprache und die pädagogische Übersicht? Es war früher schon so und es wird auch so bleiben: Jugendbildung benötigt hervorragend ausgebildetes Lehrpersonal, das unsere Jugend dort abholt, wo sie steht und vertrauensvoll und geduldig in die Welt der Wissenschaft und der Künste einführt. Bildung braucht Know-how – schließlich handelt es sich bei der Jugend um das größte Kapital der Gesellschaft – unserer Zukunft.

Nach Erhebung des Landesmusikrats Baden-Württemberg ist die Herkunft der 1. Bundespreisträger bei „Jugend musiziert“ zu 68,75 % aus den öffentlichen Musikschulen, 16,07 % stammen aus privaten Unterrichtsverhältnissen und 8,04 % aus den Hochschulen. Mit diesem Ergebnis zeigt sich eine deutliche Evidenz der Qualität des Musikunterrichts an den öffentlichen Musikschulen – jenen also, die von der öffentlichen Hand gefördert werden und sich klaren Leistungs- und Qualitätsmerkmalen verschrieben haben – dem sogenannten Strukturplan der Musikschulen des VdM (Verband deutscher Musikschulen). Nicht umsonst werden die Regional- und Landeswettbewerbe hauptsächlich von Musikschulen organisiert und durchgeführt. Ohne die Arbeit der Musikschulen würde der von LMR und BMR geleitete Wettbewerb „Jugend musiziert“ nicht möglich sein. Allein im laufenden Jahr gab es 247 Anmeldungen zum Regionalwettbewerb und 73 Weiterleitungen zum Landeswettbewerb, das entspricht 29,55 %. Zusammen mit exakt 216 weiteren Musikschulen, mit 8.700 Lehrkräften

Ausstellung von Musikerportraits Zur Zeit läuft im zweiten Stock der Musikschule eine Ausstellung von Musikerportraits des Künstlers Dieter Holzner. Sie ist montags bis freitags von 10 – 18 Uhr geöffnet. Zu sehen sind u.a. Portraits aus Klassik, Pop- und Rockmusik bis zum Jazz, u.a. von Louis Armstrong, Anne-Sophie Mutter, den Beatles, Mark Knopfler oder Eric Clapton. „Die Ausstellung spiegelt das umfangreiche Angebot der Jugendmusikschule für Kinder, Jugendliche und Erwachsene wider, und ist der passende Ort, um zu zeigen, dass Gegensätzliches nebeneinander stehen kann“, so Musikschulleiter Andreas Michel. Die Werke sind käuflich zu erwerben, der Erlös kommt der Jugendmusikschule Pforzheim zu Gute.

in ganz Baden-Württemberg, leistet die Jugendmusikschule Pforzheim nun als GmbH seit über 55 Jahren ganze Arbeit: mit ihrem qualifizierten Fachunterricht lege sie die Grundlage für eine lebenslange Beschäftigung mit Musik, indem sie ihren Schülerinnen und Schülern das gemeinschaftliche Musizieren in Ensembles und Orchestern, in Musikvereinen, Chören und in der Familie ermögliche, so Schulleiter Andreas Michel. Darüber hinaus bringen sich die öffentlichen Musikschulen als Kompetenzzentren musikalischer Bildung aktiv in der musikalischen Früherziehung an Kindertagesstätten und Kindergärten sowie als Bildungspartner allgemein bildender Schulen ein. In den Musikschulen

würde auf vielerlei Ebenen weitaus mehr Leistung und Bildungsarbeit erbracht werden, als man gemeinhin wüsste, so der Musikschulleiter. Ohne die verlässliche Unterstützung der Stadt Pforzheim und des Enzkreises wäre die Jugendmusikschule niemals so weit gekommen, wo sie heute steht. Der Übergang vom eingetragenen Verein zur städtischen GmbH, an der Seite der Stadt, war ein wichtiger und zukunftsweisender Schritt für die Jugendmusikschule Pforzheim.

Andreas Michel, Leiter der Jugendmusikschule Pforzheim GmbH.

Infos unter: Tel: 0 72 31/39 35 00 info@jugendmusik schule-pforzheim.de www.jugendmusik schule-pforzheim.de

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Dr. Thomas Gesterkamp

Aus für die Schreibschrift? Der deutsche Grundschulverband will eine neue Grundschrift mit nur noch wenigen Verbindungen zwischen den einzelnen Buchstaben einführen. Experten warnen vor den Folgen für die kindliche Entwicklung. Schrifterwerb herrscht hierzulande, wie bei anderen bildungspolitischen Themen, das föderalistische Chaos. In Thüringen zum Beispiel steht die Druckschrift nach finnischem Muster schon seit 2010 auf dem Lehrplan. Im Stadtstaat Hamburg unterrichten Lehrer nach der Grundschrift, einer Mischung aus Druckbuchstaben und Elementen der Schreibschrift. Die Pädagogen anderer Bundesländer vermitteln noch die traditionelle lateinische Ausgangsschrift oder die aus der ehemaligen DDR stammende „Schulausgangsschrift“. Wird dieses Durcheinander jetzt nach finnischem Muster durch eine vereinfachte

„flüssige Tippen auf der Tastatur“, so die zuständige Bildungsministerin Minna Harmanen, sei künftig eine viel bedeutsamere Kulturtechnik. Sofort entstand in Deutschland eine alarmierte Debatte. In Sachen

Druckschrift ersetzt – kombiniert mit der verstärkten Nutzung von Computern in den Schulen? Viele Fachleute sind skeptisch. Es geht ihnen dabei nicht darum, in rückwärts gewandter Romantik den

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Anfang des Jahres sorgte eine Nachricht aus Finnland für Aufregung. Ausgerechnet der skandinavische Klassenprimus, ständiger Spitzenreiter der PisaBildungstests, schafft die Schreibschrift ab! Das aufwändige Lernen von verschnörkelten Buchstaben, erklärten die Schulplaner aus Helsinki, koste zu viel Mühe und sei motorisch kompliziert. Ab 2016 üben die finnischen Kinder deshalb vorrangig eine einfache Druckschrift. Die dadurch frei werdende Zeit sollen sie statt dessen am Computer verbringen. Das

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Verlust der persönlichen Handschrift zu beklagen. Aber sie betonen, das Schreiben mit der Hand sei eine Höchstleistung des menschlichen Gehirns. Den mühsamen Lernprozess, der viel Geduld bei Lehrenden wie Schülern erfordert, halten sie für einen bedeutsamen Schritt in der kindlichen Persönlichkeitsentwicklung. Gestützt werden solche Argumente durch die internationale Forschung. Keine wissenschaftliche Begleitung So fand eine Untersuchung der USAmerikanerin Karin James 2012 heraus, dass beim Schreiben mit der Hand mehr Hirnaktivitäten messbar sind als beim Eintippen von Zeichen auf einer Tastatur. In ihrer Versuchsanordnung hatte die Psychologin Kinder im Vorschulalter gebeten, einen Buchstaben auf drei verschiedene Arten entstehen lassen: auf einen weißen Blatt, anhand einer gepunkteten Linie oder per Computer. Die Expertin schloss aus ihren Ergebnissen, dass handschriftliche Übungen das Gehirn besonders anregen. Gerade die „Unordnung“ der mit dem Stift verfassten Buchstaben vergrößere den Lerneffekt. Weitere Studien in Kanada und den Vereinigten Staaten haben gezeigt, dass Schüler sich mit einer Verbundschrift Texte besser merken und ihren Sinn besser erfassen können. Auch Ursula Bredel, Professorin für „Deutsche Sprache und ihre Didaktik“ an der Universität Hildesheim, legt Wert auf das Üben mit verbundenen Buchstaben. Dies habe positive Wirkungen auf die Sprachund Rechtsschreibekompetenz von Grundschülern. Die Handschrift sei ein sogenannter „komotorischer Prozess“: „Nicht einzelne Buchstaben werden isoliert verschriftet, sondern Buchstabenfolgen, die sprachlichen Einheiten entsprechen.“ Die niedersächsische Germanistin kritisiert die deutsche Schulpolitik für


Das Geschäft mit dem Tippen Für über acht Millionen Schulkinder individuelle Rechner anzuschaffen, diese regelmäßig zu warten und die Lehrer entsprechend weiterzubilden – das ist ein Riesengeschäft. „Die Einführung von Endgeräten für Schüler ist eine wichtige Maßnahme, doch damit ist es nicht getan“, sagt Marianne Janik, Geschäftsleiterin

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ihren Aktionismus. Vor der Einführung einer neuen Grundschrift „wäre ein wissenschaftlich gut begleitetes Pilotprojekt wünschenswert gewesen, mit Kontroll- und Experimentalgruppen, bei denen man testet, wie sich die Schreibkompetenz über einen längeren Zeitraum entwickelt“. Und Wilfried Bos, Profes-

sor für Schulentwicklungsforschung in Dortmund und Leiter der Internationalen Grundschuluntersuchung Iglu, „regt es ziemlich auf, dass wir didaktische Entscheidungen, die möglicherweise von großer Bedeutung für das spätere Leben vieler Kinder sind, ohne ausreichende empirische Grundlage treffen“. Wirtschaftliche Interessen Der Streit um das handschriftliche Lernen wirkt wie ein Kulturkampf, es geht aber auch um viel Geld. Denn der Abschaffung der Schreibschrift folgt der massive Einsatz der Computer: Was Schüler bisher billig mit Stift und Papier tun, sollen sie künftig mit einem Hunderte Euro teuren Hilfsmittel erledigen. In Deutschland ist die Digitalisierung der pädagogischen Institutionen – im Vergleich etwa zu Finnland – noch nicht allzu weit fortgeschritten.

bei Microsoft. Sie wünscht sich, ganz im Sinne ihres Unternehmens, einen „digitalen Bildungspakt quer durch die ganze Gesellschaft, um unseren Wohlstand zu sichern“. Die interessierten Firmen trommeln seit Jahren aus wirtschaftlichen Gründen für eine „digitale Agenda“, die die Bundesregierung dringend verabschieden müsse. „Jeder Schüler sollte ein Tablet oder ein Notebook zur Verfügung haben“, fordert Dieter Kempf, Präsident des Branchenverbands Bitkom. Die Kosten liegen nach Schätzungen von Experten bei rund 800 Euro pro Schüler für Rechner, Anschlüsse und Fortbildung. Das ganze Projekt würde sich auf mindestens sieben Milliarden Euro bundesweit summieren. Da scheint es kein Zufall, wenn Lobbyisten ständig über die „mittelalterliche“ technische Ausstattung in den Bildungseinrichtungen kla-

gen oder eine in Deutschland angeblich besonders ausgeprägte „Computerfeindlichkeit“ anprangern. Handschrift gegen Smartphone „Wahrscheinlich“, so der Fachjournalist Christian Füller, „prallen das 19. und das 21. Jahrhundert nirgends schroffer aufeinander als in den Schulen, dort konkurrieren Handschrift und Smartphone direkt“. Der Streit um die fundamentale Fähigkeit des Schreibens werde hier „unmittelbar geführt, etwa mit strikten Handyverboten“. Das „Netz in der Hosentasche“ treffe auf die „letzte analoge Insel der Gesellschaft“. In einer Studie des Lehrerverbandes Bildung und Erziehung sagen 63 Prozent der befragten Pädagogen, dass die „fortschreitende Digitalisierung der Kommunikation“ ein wichtiger Grund für den Verfall der Schreibfähigkeiten ihrer Schüler sei. Im Klartext: Die Fixierung auf die elektronischen Displays behindert das Erlernen wichtiger Qualifikationen im kindlichen Entwicklungsprozess. Als entscheidendes Argument für die Schreibschrift führt Füller an, „dass man sie viel schneller schreiben kann als eine Druckschrift“. Voraussetzung sei allerdings, „dass man sie wirklich beherrscht“. Und die Kinderbuchautorin Ute Andresen sagt: „Wer der Handschrift die Ausbildung durch eine flüssig verbundene Schreibschrift nimmt, schafft den Grund dafür, sie bald ganz abzuschaffen.“ Die frühere Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Lesen und Schreiben sieht das gründliche Lernen dieser Kulturtechnik weiterhin als „elementaren Vorgang, den man nicht aufgeben sollte“.

Thomas Gesterkamp, Journalist und Autor.

Der Autor: Thomas Gesterkamp schreibt über Bildungs-, Familien- und Geschlechterpolitik. Letztes Buch: „Die neuen Väter zwischen Kind und Karriere“ (Budrich Verlag).

15 Foto Schreibschrift: © sudowoodo - fotolia.com


Baugenossenschaft Arlinger:

Beliebte Wohngegend – Auf dem Areal zwischen Hochfirst- und Kandelstraße entstand bis Sommer 2015 ein beeindruckendes Ensemble, bestehend aus einem Mehrfamilienhaus mit 8 Mietwohnungen und 4 Reihenhäusern.

Wie beliebt der Arlinger als Stadtteil ist, zeigt sich daran, dass bereits alle Wohnungen und Häuser von ihren Mietern bezogen sind: Jung und Alt, Familien, Arlinger-„Ureinwohner“ und Zugezogene. Klar: Ein organisch gewachsener Stadtteil verfügt über eine funktionierende Infrastruktur – Einkaufsmöglichkeiten, Busverbindungen, die nachbarschaftliche Gemeinschaft. Nicht zuletzt trägt natürlich auch die Service-Qualität des Vermieters zur Attraktivität der neuen Wohnungen bei. Und die Baugenossenschaft Arlinger ist der Garant für das architektonische Niveau des Projekts.

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Neue Arlinger-Wohnungen Das Mehrfamilienhaus ist dank Aufzug, extra breiten Türen und den bodengleichen Duschen barrierefrei. Die Tiefgarage bietet 20 Stellplätze. Und es ist keine gewöhnliche Tiefgarage. Carsten von Zepelin, Vorstandsvorsitzender der Baugenossenschaft Arlinger: „Wir ließen deutlich mehr Licht installieren, als vorgeschrieben und haben ein frisches Farbkonzept realisiert.“ Zweifelsohne profitiert der ganze Stadtteil Arlinger von diesem neuen, hochwertigen Quartier. Nicht zuletzt auch dank der ebenfalls neu gestalteten, großzügigen Außenanlage.

„Ich hab mich nach dem Abi an der Hochschule Pforzheim eingeschrieben – und schwupps, steht das Examen vor der Tür.“ Eine Arlinger-Wohnung verlässt man nicht gern.

A r l i n g e r B a u g e n o s s e n s c h a f t

w w w. a r l i n g e r. d e


Pforzheimer Bau & Grund:

Wohnen für Generationen 40 neue Wohnungen, betreut von der AWO, baut die „Pforzheimer“ am Ortseingang von Büchenbronn. „Im Jockenlehen“ heißt das Gebiet gleich rechts von der Straße gelegen, wenn man von Pforzheim kommend das Ortsschild passiert.

Weitere Infos: Pforzheimer Bau und Grund GmbH Erbprinzenstraße 20 75175 Pforzheim Tel. 0 72 31/93 02 - 0 Fax 93 02 - 11 info@pforzheimer.de

Die Wohnungen sind genau auf die Bedürfnisse von Senioren zugeschnitten und sind zwischen 43 und 73 Quadratmetern groß. Natürlich ist das kubusförmige Gebäude komplett barrierefrei gebaut, so dass auch die Wohnungen in den oberen Stockwerken für Menschen, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, einwandfrei erreichbar sind. Bäcker und Supermarkt sind ganz in der Nähe, eine Tiefgarage steht zur Verfügung und ins Grüne ist es auch nicht weit. In einem weiteren Wohnhaus auf dem Gelände sollen eventuell Wohnungen für Familien entstehen, damit ein generationenübergreifendes Zusammenleben ermöglicht wird.

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Wohnen mit Service Ein Konzept für Wohnen im Alter des Tiergarten Pforzheim • Naturnahes Wohnen in außergewöhnlicher Umgebung • 2–4,5 Zimmer Wohnungen mit Loggia, Balkon oder Terrasse • Barrierefreiheit, teilweise behindertengerecht • Exklusive Penthauswohnungen • Aufzug • KfW 70 Standard (EnEV 2009) • Einkaufsmöglichkeiten vor der Haustür • 60 Tiefgaragenstellplätze • Angebot an Service- und Pflegeleistungen

tiergarten Konversionsgesellschaft Buckenberg mbH

Ihr Ansprechpartner für den Kauf einer Wohnung Karin Günther Stadtbau GmbH Pforzheim Telefon 07231 39 31 35 karin.guenther@stadtbau-pforzheim.de


Die BAGSO informiert:

Digitales Musikprojekt will Lebensqualität von Menschen mit Demenz verbessern

Foto: © Dada Lin - Fotolia.com

Im Projekt „NurMut“ soll ein interaktives Musiksystem entwickelt werden, das Menschen mit Demenz individuell anregt, sich positiv auf ihre Gefühle auswirkt und ihnen ermöglicht, an Gruppenangeboten teilzunehmen. Dazu werden aktuelle Technologien genutzt. „NurMut“ wird vom Bundesforschungsministerium im Rahmen der Initiative „Pflegeinnovationen 2020“ gefördert. Das Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg führt das Projekt zusammen mit Partnern aus Wissenschaft, Industrie und Praxis durch.

Menschen mit Demenz können sich oft nicht mehr durch Sprache ausdrücken oder mit Sprache erreicht werden. Dies führt zu Isolation, Aggression und Stress. Musik kann den Stresspegel reduzieren und das Wohlbefinden steigern. Hier setzt „NurMut“ an. Besonders Menschen mit Demenz, die zu Hause gepflegt werden oder in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, können oftmals nicht an musiktherapeutischen Angeboten teilnehmen. Auch für diese Betroffenen Möglichkeiten der Beteiligung zu schaffen, ist Ziel des Projekts. Im Rahmen von „NurMut“ soll ein elektronisches Musiksystem entwi-

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ckelt werden, das automatisch und individuell auf Menschen mit Demenz eingeht. Angehörige, Pflegekräfte oder andere Bezugspersonen stellen Lieblingstitel, positiv besetzte Geräusche, tagesstrukturierende Elemente, wie Kirchenglocken oder auch persönliche Nachrichten, individuell zusammen. Dieser „musikalische Fingerabdruck“ soll auf einer digitalen Plattform gespeichert werden und hat zum Ziel, die Demenzbetroffenen zu aktivieren und positiv anzusprechen. Das Musiksystem soll direkt auf seine Nutzer reagieren: Wird ein Lied gesummt, erkennt das System idealerweise das Stück und spielt es zum Beispiel durch Lautsprecher oder Kopfhörer vor. „NurMut“ setzt Musik auch zum Stressabbau ein. Die Art der technologischen Umsetzung ist noch offen, denn neben der technischen Machbarkeit spielt auch die Akzeptanz eine große Rolle. Denkbar ist, den Pegel von Stress und Agitation durch Sensoren zu ermitteln, die beispielsweise in einer Armbanduhr integriert sind und den Blutdruck oder ähnliche Parameter messen. Ist ein vorab definierter Grenzwert erreicht, könnte automatisch beruhigende Musik abgespielt werden. Das Projekt wird auch untersuchen, ob die Entspannung durch den Einsatz von Licht, Farben oder individuell ausgewählten Bildern unterstützt werden kann.

Um auch Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, die Teilnahme an einem Chor oder einer Musiktherapie-Gruppe zu ermöglichen, soll darüber hinaus ein Netzwerk entwickelt werden, das sie virtuell an diesen Veranstaltungen teilhaben lässt – sei es als Zuhörer oder als Mitsänger. Das Projekt: An dem Projekt zum Förderschwerpunkt „Pflegeinnovationen für Menschen mit Demenz“ beteiligen sich insgesamt acht Partner aus Wissenschaft, Industrie und Praxis: • Wohlfahrtswerk für BadenWürttemberg, Stuttgart (Konsortialführer) • actimage GmbH, Kehl • Charité – Universitätsmedizin Berlin – Forschungsgruppe Geriatrie, Berlin • Constin GmbH, Berlin • Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM), Berlin • Synthax GmbH, Planegg • Tembit Sofware GmbH, Berlin • Universität der Künste – Design Research Lab, Berlin Projektträger für das BMBF: VDI/VDE Innovation + Technik GmbH Projektlaufzeit: 3 Jahre (noch bis 31.8.2018) Projektvolumen: 2,24 Mio. Euro (64% davon werden über Fördergelder des BMBF finanziert) Ansprechpartnerin: Katja Kubietziel Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tel.: (07 11) 6 19 26-104 Fax: (07 11) 6 19 26-199 katja.kubietziel@wohlfahrtswerk.de www.wohlfahrtswerk.de


SPPS Pforzheim:

Vorbereiten hilft Zugegeben, wer will schon daran denken, dass er nicht mehr alles alleine kann und auf fremde Hilfe angewiesen ist. Aber es hilft nichts, die Augen davor zu verschließen. Denn die Natur ist oftmals eigenwilliger als das, was wir uns alle wünschen.

Foto: © Melpomene - Fotolia.com

Wenn man jedoch eingeschränkter ist und beispielsweise nicht mehr alles so klar formulieren kann, wie man es möchte, ist es für die Menschen, die dann helfen sollen, schwierig. Sie können zwar versuchen, es gut zu machen, aber wenn sie nicht wissen, was man wünscht, sind Missverständnisse vorprogrammiert.

Hilfreich wäre es, wenn man selbst oder zusammen mit seinen Kindern bzw. den Angehörigen, seinen Tagesablauf kurz, mit allen seinen Vorlieben und Wünschen, aufschreibt. Zusätzlich ist es hilfreich, den Beruf, die Hobbies und andere Interessen festzuhalten. Wenn man fremde Hilfe benötigt, kann man diese Unterlagen weiter geben und die Pflegekräfte können dies berücksichtigen.

Tipp Wir als Pflegekräfte können uns sehr gut vorstellen, wie es ist, auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Wir kennen das nicht nur aus unserer Ausbildung und Alltag, sondern – wie sehr viele Menschen in Deutschland auch – aus unserer eigenen Familie, beispielsweise von unseren Eltern. Wenn wir helfen, wollen wir so helfen, wie Sie es als Pflegebedürftiger gerne hätten. Aber wenn wir es nicht wissen, dann machen wir vielleicht einiges anders, als Sie es gewohnt sind. Deshalb würde es uns helfen, wenn wir die Wünsche, die Vorlieben und vielleicht weitere Hinweise bekommen können, bevor wir mit der Pflege beginnen. Gerade im Bereich der Entlastungs- und Verhinderungspflege sind sehr individuelle Hauswirtschafts- und Betreuungsleistungen möglich. Denken Sie daran, dass jedem Pflegebedürftigen seit dem 01.01.2015 bis zu 2.418 Euro Verhinderungspflege pro Kalenderjahr und 104 Euro (208 Euro bei eingeschränkter Alltagskompetenz) für Entlastungspflege zur Verfügung stehen.

Wir stellen mit Ihnen einen individuellen Pflege- und Betreuungsplan zusammen und Sie erhalten einen Kostenvoranschlag. Die Leistungsinhalte richten sich nicht nur nach dem landesweit gültigen Modulkatalog, sondern der Plan umfasst alle bisher von der Pflegeperson erbrachten Tätigkeiten. Der pflegende Angehörige soll schließlich entlastet werden. Fragen Sie uns, wir helfen Ihnen gerne!

Susanne Pletowski, Pflegedienst SPPS.


Haus Öschelbronn:

40 Jahre Johanneshaus Öschelbronn

oder ein Heim kommt ins Schwabenalter ... In dem kleinen Dorf Öschelbronn, nahe der Grenze zum Schwäbischen, eröffnete, im Oktober 1974, Dr. jur. Conrad Schachenmann zusammen mit Gleichgesinnten, das Johanneshaus. Er hatte die Senioreninitiative Hägelberg als Verein angemeldet, mietete dann den

leer stehenden Eichhof an und begründete das „Zentrum für Lebensgestaltung im Alter“, das aus der anthroposophischen Menschenerkenntnis Lösungen zur Altersfrage finden sollte. Schnell waren die Zimmer belegt, ältere Menschen aus Deutschland und Europa kamen. Es wuchs eine aktive, leben-

Hier L E B E ich! Wer im Alter tätig bleibt, erfüllt sein Leben mit neuer Kraft! Im Johanneshaus Öschelbronn, Zentrum für Lebensgestaltung im Alter, finden Sie ein Zuhause, in das Sie sich einbringen können, denn freiwilliges Engagement prägt seit 40 Jahren unser Haus. Zwischen Bewahren und Entwickeln leben wir die Balance zwischen Individualität und Gemeinschaft, sozialer Verantwortung und wirtschaftlichem Handeln. Wir verstehen Alter als wichtige Lebensphase, in der wir Selbständigkeit unterstützen und Individualität Rechnung tragen. Im Johanneshaus leben künstlerisch-kulturelle, philosophisch-anthroposophische, handwerklich-lebenspraktische und viele andere Bewohnerimpulse, die z.T. weit in die Region ausstrahlen. Wir bieten Betreutes Wohnen in freundlichen Appartements und ein umfangreiches Dienstleistungsangebot der ambulanten und stationären Pflege sowie Kurzzeitpflege und Gastpflegeplätze im „Betreuten Wohnen auf Zeit“ mit ambulanter Pflege. Gerne senden wir Ihnen auf Anfrage unser Informationsmaterial zu und stehen Ihnen für persönliche Gespräche und Hausführungen zur Verfügung. Johanneshaus Öschelbronn gGmbH Am Eichhof 20 · 75223 Niefern-Öschelbronn Telefon 07233 67-9711 info@johanneshaus-oeschelbronn.de www.johanneshaus-oeschelbronn.de

dige Gemeinschaft. Es entstanden mit dem Anbau, mit dem gelben bzw. grünen Haus und mit einigen weiteren Umbauten neue Lebenswelten für die 350 Bewohner. Nach der Feier zum 20jährigen Bestehen der Einrichtung 1994, verließ der Gründervater den Eichhof. Die Zeit danach – eine aufregende Zeit des Umbruchs – war nicht einfach. Die Struktur des Trägervereins wurde demokratischer verwandelt und schließlich die Johanneshaus GmbH gegründet. Die Bewohnerschaft aber führte das kulturelle Leben weiter. Bedeutende Musikveranstaltungen, Theater und prominente Referenten kamen ins Haus. Erinnert sei an den Besuch von Götz Werner, bei dem der Saal wegen Überfüllung geschlossen werden musste. Auch die Dornacher Bühne begann mit dem Programm der Mysteriendramen. Eine weitere Initiative war die Begründung von „Musik für die Erde“ sowie die kompetente Weiterführung der Galerie, die damals auf Initiative von Hanna Deicke eröffnet wurde. Der Bau des Ernst-Zimmer-Hauses im Juni 2013 war eine weitere Antwort der Johanneshausgemeinschaft auf die zunehmende Zahl dementieller Erkrankungen im Alter. Hier finden 50 Menschen mit Demenz eine schön gestaltete Heimat. Dieses Haus ist – schon von der Gestalt her – harmonisierend. Sein Name erinnert an die Lebensgemeinschaft von Ernst Zimmer mit dem Dichter Friedrich Hölderlin, die im später benannten Hölderlinturm, 35 Jahre dauern sollte. Dieses Symbol steht für das Phänomen der Wahlverwandtschaften, die auch in unserer Zeit die Blutsbande ablöst. Sie stellt eine moderne, menschengemäße Pflege dar und findet im Gleichnis des barmherzigen Samariters seinen Ausdruck: Er, der Fremde und nicht blutsverwandte, ist der einzige, der den geplagten Menschen aufnimmt! So ist die „Lebensgemeinschaft im Alter“ mehr als ein Schlagwort – sie ist ein Programm. Nazim Himet, türkischer Dichter des 20. Jahrhunderts, hat dazu einen Ausspruch formuliert, der dies beschreibt: „Leben wie ein Baum, einzeln und frei, brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht.“


Haus Schauinsland:

In den stationären Einrichtungen Baden-Württembergs rumort es Seit September 2009 gilt in Baden-Württemberg eine neue Landesheimbauverordnung. Eine gute Sache, wenn man das Ziel der Verordnung alleine betrachtet: „die Erhaltung von Würde, Selbstbestimmung und Lebensqualität“ der Bewohner. Auch wenn die Presse wenig darüber berichtete, so rumort es seit dem in den stationären Einrichtungen der Pflege. Die Verordnung gilt auch für schon bestehende Einrichtungen und es gibt keinen Bestandschutz, außer die Einrichtung hat 30 Plätze oder weniger. Die Landesregierung fordert unter anderem, dass ab 2019 für jeden Bewohner ein Einzelzimmer mit mindestens 14 m² und 3,2 m Breite erforderlich ist, und in jeder Wohngruppe nur noch höchstens 15 Personen leben dürfen. Eine wahre Chance für die Zukunft der Altenpflege! Ohne Bestandsschutz für bestehende Einrichtungen sind die neuen Vorgaben jedoch existenzbedrohend.

Gerade für die privaten Einrichtungen, die nicht mit öffentlichen Geldern gebaut wurden, wird es schwer werden. Sie werden jetzt auf Grund der hohen Umbaukosten nochmals zur Kasse gebeten, obwohl sie schon auf die Inanspruchnahme von Steuergeldern verzichtet haben und alles privat finanziert wurde. Erneut müssen sie den Wettbewerbsnachteil ertragen. Ob dies von der Regierung tatsächlich so gewollt war, bleibt fraglich. In Stuttgart sind die Ermessensrichtlinien zur Auslegung der eigenen Verordnung anscheinend nicht leicht gefällt worden. Fast fünf Jahre wurden benötigt, um diese nun endlich in 2015 zu veröffentlichen. Offensichtlich wurde zwischenzeitlich er-

kannt, welche Lawine man ausgelöst hat. Die Gesellschaft altert. Prognosen sagen einen höheren Bedarf an Pflegeheimbetten voraus. Durch die Umsetzung der Verordnung werden viele Häuser im Land Plätze verlieren. Bereits heute haben gut geführte Einrichtungen Wartelisten. Und wie immer, werden die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Pflegeheime ignoriert, weil die Politik sich nicht traut, es auszusprechen: auch Pflegeheime sind Wirtschaftsunternehmen, die überleben müssen. Für die Einrichtungen bedeutet die Verordnung umfangreiche Umbaumaßnahmen – und dies bei laufendem Betrieb. Oftmals wird ein Neubau wirtschaftlich sinnvoller sein als ein Umbau. In beiden Fällen werden deshalb die Investitionskosten steigen müssen. Letztendlich trägt diese der Kunde. Es bleibt zu hoffen, dass das Sozialministerium den Fehler bei der Gesetzgebung erkennt und bald nachjustiert.

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Meine Was ist Heimat? Ist es ein Ort der liebenswerten Erinnerung, der Sehnsucht, der Geborgenheit? Oder aber der Angst, der Verlorenheit? Ist es ein Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können oder aber die Hölle, deren Schrecken uns ein Leben lang gefangen hält? Wir haben nachgefragt bei den Menschen, die einen langen Weg gegangen sind und nun, am Ende ihrer Wanderschaft, berichten. HAUS ATRIUM Ich wurde am 30.10.1934 in Neustadt/Oberschlesien geboren. Neustadt war eine sehr schöne, gemütliche Stadt, umgeben von Bergen. Nicht weit entfernt befand sich das Altvatergebirge mit einer Höhe von über 1.400 m. Vom Wohnzimmer aus hatte man einen schönen Blick darauf. Es gibt mehrere Kirchen, überwiegend katholische. Besonders gut in Erinnerung sind mir das so genannte Michhäusle und der Kapellenberg geblieben, in dessen Ka-

pelle viele gestickte Marienbilder hingen. Auch meine Mutter stickte solch ein Bild als Dank dafür, dass meine Schwester, welche schwer krank war, wieder gesund wurde. Meine Familie war sehr groß, denn wir waren 7 Kinder! 4 Jungen und 3 Mädchen. Wir wohnten in einem schönen großen Haus, zu dem auch ein Garten gehörte. Die Gartenarbeit war in erster Linie die Aufgabe meines Vaters gewesen. Er erledigte sie mit viel Liebe und Gewissenhaftigkeit. An Sonn- und Feiertagen

ging mein Vater mit uns Kindern spazieren, während unsere Mutter das Mittagessen zubereitete. Die Buben trugen an diesem Tag helle LeinenTrachtenhosen, weiße Kniestümpfe mit Bommeln und grüne Trachtenhüte mit angestecktem Edelweiss. Meistens gingen wir zum Kapellenberg und dem Franziskanerkloster. Auf dem Weg dorthin stand eine dicke Eiche – wir Kinder stellten uns alle um den Riesenbaum herum und versuchten ihn, mit den Armen zu umfassen. Doch dann bekamen auch wir den Krieg zu spüren. Es tauchten zunehmend lange Trecks mit Deutschen aus den weiter östlich gelegenen Gebieten auf. Öffentliche Gebäude dienten für die vorübergehende Unterbringung dieser Flüchtlinge. Anfang Februar 1945 mussten wir dann Neustadt verlassen. Es hieß, dass es die letzte Möglichkeit sein würde, von der Front wegzukommen. Für die Flucht waren in aller Eile viele Vorkehrungen zu treffen. Unser Vater ließ seine Hasen schlachten und das Fleisch für den kalten Genuss auf der Flucht herrichten. Uns wurde gesagt, dass wir nur das Allernötigste für ungefähr zwei Wochen mitnehmen könnten, dann wären wir wieder zuhause. Als wir alle zum Abmarsch bereitstanden sagte Vater: „Beten wir noch ein Vaterunser, damit wir alle wieder Wohlbehalten in unsere Wohnung zurückkehren können.“ Im überfüllten Zug ging es in südlicher Richtung über Jägerdorf, dann nach Pilsen und über verschiedene Stationen gelangten wir dann nach Niederbayern – dort fanden wir so etwas wie eine zweite Heimat. Leider war es mir nicht vergönnt, noch einmal meine Kindheitsstätte aufzusuchen. Aber vielleicht ist es auch gut so, denn der Krieg hatte sie mir vor langer Zeit bereits genommen.


Heimat ... SR SENIOREN-RESIDENZ HAUS BERGDORF Liebe Frau Bonjour, was verbinden Sie mit dem Begriff „Heimat“? Wo ist Ihre Heimat? Frau Bonjour überlegt einen Augenblick und antwortet: „Meine Heimat ist die Ortschaft Erndtebrück bei Berleburg in Westfalen, wo ich 1922 geboren wurde. Ich war die jüngste von vier Schwestern und ich erinnere mich gerne daran, wie wir Kinder über die bunten Sommerwiesen gesprungen sind und „Fange“ gespielt haben. Mein Vater war Presbyter-Pfarrer, wir Kinder gingen jeden Sonntag zur Kirche, auch zu Hause wurde oft gebetet und mein Vater hat uns aus der Bibel vorgelesen und die Texte erklärt. Meine Mutter war eine fromme Frau, die sich für ihre Familie und andere aufgeopfert hat. Für uns Mädchen hat sie bunte Schulschürzen und Kittel genäht, die wir damals getragen haben. Sie war auch Mitglied im Frauenverein, wo sie mit anderen Frauen Gutes für die Gemeindemitglieder tat. Wir wohnten im eigenen Haus und besaßen eine großen Garten, in dem meine Eltern Gemüse und Kartoffeln anbauten. Außerdem hatten wir viele Obstbäume, deren Früchte wir zur Erntezeit zum Kauf anboten. Die ganze Liebe von uns Kindern galt unserem Hund „Tell“, den ich noch heute vor mir sehe. Ich erinnere mich noch genau an den Fluss beim Sägewerk, in dem wir im Sommer oft gebadet haben. Schwimmen gelernt habe ich jedoch im Erndtebrücker Schwimmbad, wo wir immer viel Spaß hatten. Wir haben uns auch ab und zu Streiche einfallen lassen, wie es halt alle Kinder tun.

Nach Beendigung der Volksschule trat ich in die Schwestern-Schule in Marburg/Lahn ein, wo ich mein Examen absolvierte. Ich war noch nicht einmal 20 Jahre alt, als ich schon kriegsversehrte Soldaten pflegen musste. Auch das war eine prägende Erfahrung, die mit meiner Heimat verbunden ist, ebenso wie auch Krieg und Zerstörung im Zweiten Weltkrieg. Sehr viel geleistet hat in dieser Zeit Fürstin Margarete zu Wittgenstein, die zusammen mit ihrem Gatten Richard auf Schloss Wittgenstein bei Berleburg lebte. Die Fürstin war eine sehr wohltätige Frau, die sich der Armen und Kranken annahm. Sie sammelte Geld und leitete auch Kleiderspenden an Bedürftige weiter. Es gab harte Winter zu dieser Zeit mit viel Schnee und klirrender Kälte. Wenn ich die Augen schließe, sehe ich es noch deutlich vor mir: Schloss Wittgenstein, eingebettet in die liebliche, flache Landschaft: meine Heimat!“ Elisabeth Bonjour, aufgeschrieben von Stella Westermann HEIM AM HACHEL Seit 1972 ist meine zweite Heimat Göbrichen und Pforzheim. Geboren wurde ich in Lawalck im Elsass in Frankreich, meiner Heimat. Ich hatte fünf Brüder und zwei Schwestern. Bis 1960 haben wir gemeinsam in dem idyllischen Örtchen Lawalck gelebt, allerdings nur in einer Baracke. Dies war nicht schlimm, denn das Leben spielte sich draußen ab. Außerdem hatten wir einen Hund. Da mein Opa insgesamt 24 Kinder hatte, 3 Mädchen

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Meine und 21 Buben, war bei uns immer etwas los und es ging lustig zu. Mit meinen Cousinen und Cousins haben wir als Kinder gespielt, Streiche ausgeheckt und als Jugendliche gingen wir gemeinsam auf den Tanz. Das Leben in meiner Heimat war sehr unbeschwert und unkompliziert. Die Mentalitäten meiner 1. und 2. Heimat unterscheiden sich doch in manchen Dingen. Bei uns wurde gearbeitet um das Leben zu genießen, gemeinsam zu kochen, gut zu Essen, Wein zu trinken und vor allem, um mit der Familie und den Freunden zusammen zu sein. Hier in meiner 2. Heimat sind oft materielle Dinge, zum Beispiel ein chices Auto, wichtiger. Mit der Geburt meines jüngsten Bruders haben meine Eltern 1960 ein Haus in Pfaffenhofen im Elsass gebaut und wir sind mit der ganzen Familie umgezogen. Im neuen Haus gab es viel mehr Platz. Im Erdgeschoss hatten wir eine große Wohn-Küche und dort hat sich unser Familienleben abgespielt. Es war eine wunderschöne Jugendzeit und gerne schwelge ich in Erinnerungen. Vier meiner Geschwister und viele Freunde leben noch im Elsass. Ich freue mich immer wenn ich sie gemeinsam mit meinem Sohn oder meiner Tochter besuchen kann. Ich liebe die französische Sprache und nutze jede Gelegenheit, französisch zu sprechen, auch im Heim am Hachel. Johnny Meyer, Heim am Hachel

HAUS MAIHÄLDEN Helmut Röder, ein Bewohner unseres Hauses, hat seinen Kindern und Enkelkindern ein schönes Vermächtnis gemacht: Erinnerungen an seinen Heimatort „Reitendorf“, niedergeschrieben und gebunden in einem über 130 Seiten umfassenden Werk. Daraus sind hier einige Passagen entnommen:

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„Ich wurde 1923 in Reitendorf in Nordmähren (Sudetenland) geboren. Meine Eltern waren beide Lehrer an der Volksschule in Reitendorf. Ich hatte einen 2 ½ Jahre älteren Bruder. Er fiel im zweiten Weltkrieg bei Petersburg.

Reitendorf war, wie alle deutschen Dörfer ein Reihendorf, ebenso Petersdorf und Weikersdorf. Die Häuser und Bauernhöfe standen längs der Straße (Straßendorf). Die Felder dehnten sich hinter den Bauernhöfen in einem Streifen aus. In der Mitte des Dorfes, auf der linken Seite des Gassels, stand das katholische Pfarrhaus, Reitendorf Nr. 122. Es war 100 m von der Pfarrkirche entfernt. Von 1905 bis zu seinem Tode 1933 war Dekan Anton Sehnal Pfarrer in der Reitendorfer Pfarrkirche. Der Kooperator (Vikar) Johann Klein war sein Kaplan, der auch Religionsunterricht erteilte. An das katholische Pfarrhaus schloss sich der Kirchenplatz an. Der Dorfbach floss verdolt unter dem Kirchenplatz (Dole = verdeckter Graben). Von dort kommt man durch eine offene Vorhalle in die Kirche. Rechts vom Eingang in der Vorhalle ist das Kriegerdenkmal, eine Marmortafel mit der Inschrift in Großbuchstaben: „Wer für die Heimat ließ sein Blut, ruht auch in fremder Erde gut“.

An beiden Seiten des Haupteingangs stehen die beiden Schutzpatrone Mährens Cyrill und Method (Cyrill, geb. 826/827, gest. 869, und Method, geb. um 815, gest. 885, gelten als Schöpfer der ältesten slawischen Schrift). Gegenüber dem Haupteingang befindet sich am anderen Ende des Mittelschiffs die Apsis in Form eines halben Achtecks (Apsis: Nischenartiger Raumabschluss, schließt im Kirchenbau Langhaus oder Chor ab). Auf der linken Seite der Apsis ist der quadratische, schlanke, 50 m hohe Glockenturm. Oberhalb der Uhr hat er als Zierde ein Doppelfenster, das durch eine kleine Säule geteilt ist. Das Turmdach ist eine hohe, schlanke Pyramide, an deren Spitze eine Kugel und ein Kreuz angebracht sind. Vor der Apsis ist der dreiteilige Hochaltar mit einem gotischen Giebel in der Mitte. Darunter ist das Altarbild, das die Himmelfahrt der heiligen Mutter Gottes darstellt. Auf der hinteren Empore über dem Haupteingang ist die Orgel. Sie stammt aus dem Jahre 1874 und wurde von dem Orgelbauer Rieger & Sohn in Jägerndorf gebaut. Als ich 1988 in der Kirche war, war noch die deutsche Aufschrift „Erbaut von Rieger & Sohn, Jägerndorf“ an der Orgel. Die Kirche machte einen guten, sauberen und gepflegten Eindruck – seit 1946 hatte sich in der Kirche offenbar nichts geändert. Wenn ich an meine Heimat zurückdenke erinnere ich mich auch an die vielen schönen Unternehmungen und Ausflüge mit meiner Familie. In den Schulferien, die vom 28. Juni bis 10. September dauerten, machten wir mit unserem Vater größere Ausflüge mit dem Fahrrad, z.B. zur Nordmährerbaude oder zum Schlesierhaus, nach Grulich zum Muttergottesberg, in eine Schnapsfabrik nach Geppersdorf, wobei mir nachher vom Schnapsgeruch und -probieren fürchterlich schlecht wurde.


Ein Ausflug mit dem Fahrrad brachte uns nach Schubert-Neudorf. Hier lebte Florian Schubert, der Vater des Komponisten Franz Schubert. Florian Schubert zog als junger Schulgehilfe nach Wien, wo 1797 Franz Schubert geboren wurde. In den Sommerferien durchwanderten wir unser Altvatergebirge: Wir fuhren mit dem „Bähnele“ nach Winkelsdorf und gingen über den Roten Berg oder durch das Tal der Rauschenden Teß, einem Quellfluss der Teß, und über die Rutschen zum Heidebrünnel. Wir fuhren mit dem Zug über Mährisch Schönberg und Hannsdorf nach Ramsau und wanderten über die Hochschar, über den Köpernik, über das Heidebrünnel und über den Roten Berg nach Winkelsdorf und fuhren mit dem „Bähnele“ wieder heim. Einmal fuhren wir mit dem Omnibus über Zöptau, Rudelsdorf auf den Berggeist und gingen über die Hohe Heide und den Peterstein zum Altvater und über die Schweizerei, die Seeberge und den Roten Berg nach Winkelsdorf und fuhren auch hier mit dem „Bähnele“ wieder heim. Ja, unser „Bähnele“!. Den Zug sah man manchmal nach oder von Bad Ullersdorf wie eine Spielzeugeisenbahn entlang fahren. Beim Straßenübergang bei der Glasfabrik pfiff die Lokomotive – man sah dann einen weißen Dampf aufsteigen und erst eine Weile später hörte man den hellen Pfiff. Der Zug wurde von einer kleinen Dampflokomotive gezogen, liebevoll genannt „Resa“. Sie hatte zu tun, die meist vier kleinen Personenwagen mit offenen Perrons die Steigung nach Win-

kelsdorf hinaufzuziehen. Die Lokomotive keuchte: „Du waßt an Dreck, wie schwer doas geht vo Wackerschdorf (Weikersdorf) nach Wenkelsdorf (Winkelsdorf)“. Im Winter musste sie sich durch die Windswehen auf der Strecke durchkämpfen, die sich in den Hohlwegen gebildet hatten und manchmal blieb sie darin stecken. Hilfszüge machten sie dann wieder flott. Ich erinnere mich, dass der Zug sowie drei Hilfszüge einmal im März bei Winkelsdorf steckengeblieben sind. Erst als der Schnee taute, kamen die Züge wieder herunter. Im Winter machten wir diese Wanderungen auch mit den Skiern. Es war herrlich, durch den schönen Pulverschnee, vorbei an tief verschneiten Tannen, zu wandern. Die verschneiten Bäume stellten die verschiedensten Figuren dar. Nach dem mühevollen Aufstieg genossen wir dann die herrlichen langen Abfahrten. Seilbahnen und Skilifte gab es damals nicht. Wenn ich an mein Heimatdorf denke, habe ich auch die Landwirtschaft vor Augen, die vielen Felder und Bauernhöfe. Die Bestellung der Felder erfolgte mit Pferdegespannen, die den Pflug, die Egge, die Säh- und Mähmaschine (mit Gartenbinder), Kartoffelschleuder, Heurechen u.a. zogen. Nur der große Theresienhof hatte einen Traktor. Bauern, die auf Nebenerwerb angewiesen waren, sogenannte Häusler, hatten meistens kein Pferd, sondern nur eine Kuh als Zugtier, daneben einige Ziegen, Schafe und Schweine. Das Getreide wurde mit der Hand mit weit ausholenden Bewegungen ausgesät. Geerntet wurde mit der

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Meine Heimat ... Sense. Die Häusler arbeiteten vormittags in der Glasfabrik und bestellten nachmittags ihre kleinen Felder. Die Glasfabrik ermöglichte es ihnen, indem sie schon um 6:00 Uhr mit der Arbeit begannen und um 15:00 Uhr endeten. Der Ertrag des kleinen Hofes diente hauptsächlich zum Eigenbedarf. Manchmal sah man auch Gespanne mit einem Pferd und einer Kuh. Nach der Ernte wurde das Getreide gedroschen. Weil die Gemeinden oft nur eine Dreschmaschine hatten, fuhr sie von Hof zu Hof. Angetrieben wurde sie von einer fahrbaren Dampfmaschine (Lokomobil). Kleinbauern druschen mit Dreschflegeln auf der Tenne in der Scheune. Im Vorübergehen hörte man den Takt, in dem die Dreschflegel auf die Tenne aufgeschlagen wurde. Das Getreide musste vor dem Dreschen von Spreu und Unkraut gereinigt werden. Das geschah bei den Häuslern durch geschickten Wurf des Getreides mit einer Holzschaufel (Worfel) in der Zugluft bei geöffneten Scheunentoren. Einige Bauern hatten Reinigungsmaschinen (Plödern) und auch kleine Dreschmaschinen, die mit Schüttler und Sieb ausgestattet waren. Die Reinigungs- und Dreschmaschinen wurden von einem Göpel angetrieben. Das war eine Deichsel, die an einem Ende drehbar gelagert war. Ein Pferdegespann ging dann immer im Kreis, drehte den Göpel und trieb damit die Maschinen an. Ja, ich habe viele schöne Erinnerungen an meine Kindheit und Heimat. 1988 war ich mit meiner Frau noch einmal in Reitendorf. Die Häuser sind noch da, aber es leben fast keine Deutschen mehr dort. Grund dafür sind die „Beneš-Dekrete“. Als Edvard Beneš (Staatspräsident von 1935 – 1938 und von 1945 – 1948) nach dem zweiten Weltkrieg aus England in die Tschechoslowakei zurückkehrte, beschloss er die „Beneš-Dekrete“, in denen er die Ver-

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treibung und Enteignung der Deutschen aus der Tschechoslowakei anordnete (1946). Die „Beneš-Dekrete“ wurden bis heute nicht zurückgenommen. Weil ich wusste, wer in den Häusern früher gewohnt hatte und nun alle von Tschechen bewohnt wurden, war ich so betroffen, dass ich beschloss, nicht mehr dorthin zu fahren“. CASAREHA HAUS OSTERFELD Heimat Man hat uns die Heimat genommen, zerstört unser Haus, unser Glück. Wir sind in die Fremde gekommen, und möchten so gerne zurück. Zurück auf dem Hofe der Väter, zurück an den himmlischen Ort. So flehen wir Menschen und Kinder, ist niemand da, der uns erhört? Wir sehen am Himmel die Sterne, still über das Heimatland ziehen, und spüren so hart in der Ferne, dass Heimweh im Innern glüht. Nichts bettet uns heute auf Rosen, wir fühlen uns andern zur Last. Das tägliche Brot bleibt Almosen, wir selber bleiben nur Gast. von Frau Sänger SENIORENZENTRUM PAUL GERHARDT PFORZHEIM Frau K. lebt schon seit ihrer Geburt in Pforzheim. Doch nicht etwa hier, sondern viel mehr ihr früheres Zuhause, das Beisammensein mit der Familie, lösen bei ihr Heimatgefühle aus. Sie erzählt mir, dass Heimat für sie speziell ihr Elternhaus war und immer noch ist. Und auch wenn die Zeit, in der sie dort mit ihren Eltern gelebt hatte, sehr lange zurück liegen würde und es nicht mehr so sei, wie es einmal gewesen war, blie-

ben diese Zeit, dieses Gefühl und dieses Haus immer ihre Heimat. Mit ihrer Heirat und der Geburt ihrer Kinder schuf sie später dann eine neue Heimat für sich und ihre eigene kleine Familie. Sie schwelge oft in ihren Erinnerungen und denke gerne an die Zeit zurück in der sie sich so wohl und heimisch gefühlt hatte. Bilder, Möbel oder andere Gegenstände zur Erinnerung, gingen leider mit der Zeit verloren, aber ihr klarer Geist sorgt immer noch dafür, dass die Erinnerungen nicht verblassen, sondern bleiben. Heute zählten ihre beiden Kinder mit den Enkeln zu ihrer Heimat, vor allem ihr Urenkel, wie sie mir als stolze Uroma erzählt. Studentin Soziale Arbeit Sophia Braun für Frau Kaiser „Wo mich die Menschen verstehen, wo ich mich nicht verstellen muss, wo Menschen sind, die ich mag und die mich mögen, da bin ich daheim” – erzählt Frau M. Rausch mit mutiger Stimme von ihrer Heimat. „Ich bin in Olmütz (Tschechoslowakei) geboren und zu Hause wurde ich immer Gretel gennant. Ich bin bei meinen Eltern aufgewachsen. Nach meiner Geburt sind wir nach Bratislava (damals: Preßburg) umgezogen. Ich erinnere mich gerne an diese Zeit, wo ich sehr glücklich war. Wir wohnten in einem Einfamilienhaus, das mein Vater zu meiner Geburt für mich kaufte, davon wusste ich aber nichts, bis ich 9 geworden war. Zu dem Haus gehörte ein Obstgarten, welchen ich immer bewunderte. Ich stieg auf den Küchentisch, um vom Fenster rausschauen zu können”, sagte sie zu mir und lächelte. „Wir hatten jede Menge Obst im Garten. Drei Häuser weiter wohnte meine Freundin, die ich in der Schule kennengelernt hatte. Ich bin jedes Jahr in eine andere Schule gegangen, weil wir leider sehr oft umziehen mussten.“


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Meine Heimat ... „Mein Vater starb 1943 und nach kurzer Zeit mussten wir alles hinter uns lassen und zu meiner Großmutter umziehen. Sie war Hebamme (und hat 1500 Kinder – wie auch – mich zur Welt gebracht)”, behauptete sie ergriffen. „Nach einem ¾ Jahr mussten wir innerhalb 2 Stunden die Wohnung verlassen. Das war für uns eine sehr dramatisch traumatisierende Zeit.” „Ich habe lange in Heretsried (20 km von Augsburg entfernt) gewohnt. Ich war zweimal vertheiratet und einer meiner Ehemänner war auch aus der Tschechoslowakei, ich habe ihn aber in Deutschland kennengelernt. Olmütz liegt mir immer noch in meinem Herzen, es ist meine Heimat. Ich habe immer noch Heimweh” – und sie sucht weiter in ihrem Tagebuch nach Erinnerungen und Fotos. Soziale Betreuung, Aktivierung Anett Szabo-Papp HAUS SCHAUINSLAND TIEFENBRONN Frau Maria Jost wurde im Jahre 1932 in Tiefenbronn geboren. Noch als Kind erblindete sie und wechselte von der Volksschule auf eine

Ein Nachzügler hat das Wort Hier erteilen wir dem Nachzügler des Themas „Meine liebe Familie“ aus der vorherigen Ausgabe noch einmal das Wort, denn: „was man schwarz auf weiß geschrieben, kann man getrost nach Hause tragen.“ HEIM AM HACHEL „Die ,liebe Familie’ setzt für mich voraus, dass sie eine glückliche Familie ist. Wir waren und sind eine glückliche Familie. Mein Vater kam aus Wertheim und war als Soldat in Berlin. Meine Mutter, eine Stuttgarterin, war zeitgleich als Erzieherin in Berlin.

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Blindenschule, in der sie eine Ausbildung erhielt. Parallel zu ihrem Berufsleben entwickelte sie sich zu einer Heimatdichterin mit Herz. Sie verfasste dieses Gedicht: O Heimat mein! Mein Tiefenbronn, mein Heimatort, wie lieb‘ ich dich so sehr. Und bin ich einmal von dir fort, es zieht mich zu dir her. Du bist der allerschönste Ort, den schöner ich nicht fand. Stolz liegst du auf der Höhe dort, du Dorf am Schwarzwaldrand. O Heimat mein, gern denk ich dein, grüß‘ dich mit Herz und Hand. Ein Meilenstein sollst du mir sein, du Dorf am Schwarzwaldrand. Das Gotteshaus, es ladet schlicht den frohen Wandrer ein. Gehst Du vorbei, versag Dir’s nicht, tu‘ einen Blick hinein. Ein Edelstein ist der Altar, gemalt von Mosers Hand; Die Magdalena stellt er dar, ein Kleinod weltbekannt. O Heimat mein, gern denk ich dein;

Dort haben sich die beiden kennengelernt und kamen nach Kriegsende nach Pforzheim. Hier hatte mein Großvater eine Klavierhandlung, in welche mein Vater einstieg. Ich wurde 1918 in der Hohenzollernstraße in Pforzheim in meine liebe Familie geboren. Nach mir kamen noch zwei jüngere Schwestern. Wir waren und sind eine gläubige Familie. Und obwohl ich der Älteste war, wurde ich von meinen Eltern gehegt und gepflegt. Ich erinnere mich noch sehr gut an die Zeit, als meine beiden jüngeren Schwestern noch von unserer Mut-

Dir bleib‘ ich immer gut. Der liebste Platz sollst du mir sein, an dem mein Herze ruht. Und wo des Dörfleins Linde ragt, weiß ich ein Häuschen klein. Drin mühen sich solang es tagt, die lieben Eltern mein. Weil buntes Träumen mich umwebt im alten Bauernhaus Und drin der Kindheit Glück erlebt, tausch ich’s mit keinem aus. O Heimat mein, gern denk ich dein; Dir bleib ich immer gut. Der liebste Platz sollst du mir sein, an dem mein Herze ruht. Dort wo im Tal ein Silberband durch grüne Auen zieht, dort wo schon über Berges Rand der Schwarzwald dunkel glüht, der Bauersmann die Saat bestellt, die Luft so frisch und rein; wo edle Kunst ihr Lied erzählt, dort ist die Heimat mein. O Heimat mein, gern denk ich dein, grüß‘ dich mit Herz und Hand. Ein Meilenstein sollst du mir sein, du Dorf am Schwarzwaldrand.

ter gestillt wurden. Nach dem Stillen durfte selbst ich, als damals bereits 6-jähriger Bub, noch ein bisschen an Mutters Brust nuckeln. Deshalb nannten mich alle ,s’Milchsäule’. Der Zusammenhalt in unserer Familie war immer sehr groß. Wenn es Differenzen gab, haben wir darüber gesprochen und alles wieder begradigt. Nur wenn man in einer Familie miteinander spricht und in Kontakt bleibt, kann man als Familie glücklich sein und von ,seiner lieben Familie’ sprechen.“ Werner Buchwaldt, 96 Jahre


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tanen Bedarf – etwa bei plötzlicher Krankheit oder Abwesenheit der Angehörigen – können Mahlzeiten spontan bestellt werden. Wir liefern in alle Pforzheimer Stadtteile, Birkenfeld, Neuenbürg, Ispringen, Illingen und Mühlacker sowie in die Heckengäu- und StrombergGemeinden. Der DRK-Menüservice bringt den Kunden auf Wunsch werktags, am Wochenende und an Feiertagen abwechslungsreiche Mittagsmenüs – heiß oder tiefgekühlt. Das DRK bietet jedoch auch anderweitig Unterstützung an: Wem die Einkaufstasche zu schwer, die Kehrwoche oder die Wohnungsreinigung zu anstrengend ist, der kann nachmittags die mobilen sozialen Dienste in Anspruch nehmen. Die Rotkreuz-Mitarbeiter unterstützen beim Einkaufen oder erledigen diesen selbstständig ohne den Kunden; sie begleiten zum Arzt, zum Friseur oder bei Behördengängen. Infos unter Tel. 07231/373-240. Und wem Sicherheit zu Hause wichtig ist, der kann vom DRKHausnotruf profitieren. Der Nut-

Integrierte Leitstelle für Pforzheim und den Enzkreis in Betrieb Ein neuer Zeitabschnitt hat für die Leitstellen von Feuerwehr und DRK in Pforzheim begonnen: Nach jahrelanger Vorplanung konnte die Integrierte Leitstelle Pforzheim-Enzkreis (ILS), nun in Betrieb genommen werden. Die Leitstelle ist im Gebäude des ebz Energie- und Beratungszentrums, Am Mühlkanal 16 in Pforzheim, untergebracht. In den vergangenen Wochen wurde die neue Technik intensiv getestet. Die Disponenten, die für den Schichtbetrieb rund um die Uhr verantwortlich sind, sowie die Leitstellenleitung und die Administratoren, wurden für die neue Aufgabe geschult und qualifiziert. Zahlreiche Mitarbeiter, der mit der Einrichtung der Leitstelle beauftragten Firmen, sowie die Spezialisten von Feuerwehr und Rotem Kreuz haben an der Inbetriebnahme mitgewirkt. In der ILS sind auf rund 700 Quadratmetern unter anderem der Leitstellenraum, ein Raum für weitere Notrufabfrageplätze, ein Besprechungsraum, Verwaltungs- und Nebenräume, sowie modernste Technik untergebracht. Die ILS ist unter den bekannten Nummern 112 (Notruf Feuerwehr und Rettungsdienst) und 19222 (Krankentransport) erreichbar.

zer trägt einen Alarmknopf um den Hals oder am Handgelenk. Drückt er ihn in einer Notlage, wird automatisch die Zentrale alarmiert. Per Freisprechanlage kann der Teilnehmer von der Wohnung aus mit der Hausnotrufzentrale sprechen. In der Zentrale erscheint die Adresse des Kunden auf dem Bildschirm und, wenn gewünscht, weitere Daten, wie Krankheiten, Medikamente, Hausarzt. Nach einem festgelegten Plan verständigt die Zentrale Verwandte, Nachbarn oder Freunde. Bei Notfällen ruft sie sofort den Rettungsdienst. Immer beliebter wird der so genannte „Twig Locator“: Das kleine Gerät kann auch unterwegs mitgenommen werden und ermöglicht im Notfall eine Ortung des Trägers. Infos unter Telefon 07231/373-285.


Ein echter Kraftakt: Senioren- und Pflegeheim für 4 Millionen Euro Wer schon einmal sein Haus hat umbauen lassen, während er selbst darin wohnte, der weiß: Ein richtig großer Umbau, mit Wänden einreißen und allem drum und dran, steht einem Neubau in nichts nach. Im Gegenteil: Der feine Gesteinsstaub dringt in jede Ritze, vom Hämmern und Klopfen sowieso ganz abgesehen, und schließlich bringt praktisch jeder Umbau unvorhergesehene Überraschungen, die das Projekt noch größer werden lassen als ohnehin geplant. Mit einer Feierstunde in der Caféteria des Hauses Bethesda wurde die Fertigstellung des grundlegend erneuerten Seniorenheims gefeiert. Peter Mayer, Vorstandsvorsitzender des Sozialwerks Bethesda, richtete dabei auch einen Appell an die Politik in Sachen stationärer Pflege und deren Finanzierbarkeit.

Ein Geschenk zur Einweihung übergab Neulingens Bürgermeister Michael Schmidt (links) an Peter Mayer vom Sozialwerk Bethesda.

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Auf Basis solcher Erfahrungen kann man ansatzweise ermessen, was es bedeutet, ein Senioren- und Pflegeheim mit über 100 Bewohnern und Dutzenden von Mitarbeitern bei laufendem Betrieb umzubauen. Diesen Kraftakt leistete jetzt das „Sozialwerk Bethesda“ an seinem Stammsitz, dem „Haus Bethesda“ in Neulingens Ortsteil Bauschlott. Anderthalb Jahre lang wurde dort jetzt das „Haus A“, das als erstes Seniorenheim des Sozialwerks vor 35 Jahren gebaut worden war, komplett umgebaut, grundlegend modernisiert und nach den neuesten Bauvorschriften für Pflegeheime gestaltet. „So, als ob es neu wäre, ist das Haus, das Lebensmittelpunkt für so viele Menschen ist, nun wieder. Das soll uns Grund sein für eine richtige Einweihungsfeier“, sagt Peter Mayer, Vorsitzender des Sozialwerks Bethesda. „Endlich ist der Tag gekommen, da die Bauarbeiten abgeschlossen sind“, freut sich Mayer, der weiß, dass Bewohnern wie Mitarbeitern mit dem Umbau viel zugemutet wurde.

Die Kosten für den Umbau, mehr als vier Millionen Euro, machen das Ausmaß der geleisteten Arbeit deutlich, für die die Handwerker, allesamt aus der Region, bei der jetzigen Feierstunde viel Lob erhielten. Ebenso viel Lob erhielt das Architekturbüro „Wohn-Art“ in Neulingen mit Joachim Theilmann, Klaus Weber und Roland K. Maier. Letzterer hatte bereits vor 35 Jahren den Bau des jetzt renovierten Gebäudes geplant. „Es hat sich einiges getan für Bewohner und Mitarbeiter.“ „Die Investition hat sich definitiv gelohnt und wir denken, das Ergebnis kann sich sehen lassen“, erklären Edgar Kipfmüller vom „Bethesda“, der als Projektleiter vor Ort wirkte, und Hausleiter Andreas Lang. Architekt Joachim Theilmann benannte die wesentlichen Veränderungen. Im Mittelpunkt steht die Erhöhung der Attraktivität der Wohnbereiche. Dies wurde zum einen durch einen neuen lichtdurchfluteten, geräumigen Aufenthaltsraum auf jedem Stockwerk erreicht. Dazu wurde jeweils die

Fläche eines Zimmers zusätzlich einbezogen. Für die neuen großen Räume mussten aus statischen Gründen erhebliche Umbauten vorgenommen werden. Freundliche Zimmer, neues Möbel, die Ersetzung von Kunststoff und Stahl, wo möglich, durch Holz und die komplette Erneuerung sämtlicher Nasszellen zählen dazu. Viel Geld und Arbeit floss auch in die geforderten zusätzlichen Brandschutzmaßnahmen, energetischen Sanierungen und neuen gesetzlichen Anforderungen an die Ausgestaltung der Räume. Wie dieser Umbau bei laufendem Betrieb überhaupt möglich wurde, erläuterte Peter Mayer. „Das Startsignal war die Fertigstellung unseres Hauses ,Hebron’ in Knittlingen im Frühjahr letzten Jahres“, so Mayer. Dorthin zogen die 26 Bewohner des obersten Stockwerks des „Bethesda“ hin. Dann wurde dieses Stockwerk saniert, die Bewohner des Geschosses darunter zogen hoch, und so weiter, bis schließlich die Senioren aus Knittlingen wieder in das fertig renovierte Haus A nach Bauschlott zurückgekehrt sind. Neulingens Bürgermeister Michael Schmidt würdigte die „überaus gelungene Umbau- und Sanierungsmaßnahme“. Für die älteren Mitbürger zu sorgen, sei eine große Aufgabe unserer Zeit, zumal in den nächsten Jahren die Zahl der Hochund Höchstbetagten weiter ansteigen werde. Das Sozialwerk Bethesda unter seinem Gründer und heutigen Ehrenvorsitzenden Gottlob Ling stehe seit nunmehr über 35 Jahren für eine wohnortnahe Versorgung von alten und pflegebedürftigen Menschen, so Schmidt, der auch die Grüße von Landrat Karl Röckinger überbrachte. Pastor Bernhard Mast weihte das renovierte Gebäude ein. Das Instrumentalquartett der evangelisch-methodistischen Kirche Bauschlott um Rudi Farr umrahmte die Feierstunde. Text und Fotos: Martin Schott


„Haus Bethesda“ in Bauschlott bei laufendem Betrieb komplett erneuert Hilferuf an Politik Einen deutlichen Appell richtete Sozialwerks-Vorstandsvorsitzender Peter Mayer an die Politik, die in der Feierstunde mit den Landtagsabgeordneten Viktoria Schmid (CDU) und Hans-Ulrich Rülke (FDP) vertreten war. Überbordende Vorschriften und mangelnder Realitätssinn des Gesetzgebers bedrohten die stationäre Pflege und überforderten deren Finanzierbarkeit. „Wir brauchen auch in Zukunft leistungsfähige, stationäre Einrichtungen. Es ist nicht alles ambulant möglich.“ Entgegen mancher politischer Überzeugung seien ambulante Wohngemeinschaften oder nur Einzelzimmer (wie ab 2019

zwingend vorgeschrieben) nicht flächendeckend möglich. „Das ist schon angesichts der schieren Zahl der benötigten Plätze eine Illusion“, erklärte Mayer. Pflegeplätze müssten bezahlbar bleiben, und letzten Endes entscheidend seien nicht die Zahl der Vorschriften oder die Hülle eines Gebäudes. „Entscheidend ist das, was im Inneren passiert, sind die Mitarbeiter, die sich um die Bewohner mit Fürsorge, Menschlichkeit und christlicher Nächstenliebe kümmern“, erklärt Peter Mayer. Wenn die Dienstleistung gut ist, und Bewohner und Angehörige zufrieden sind, müsse man nicht ständig an der Qualitäts- und damit Kosten-

schraube drehen. „Ich bitte Sie, diese Hilferufe in die Gremien zu tragen, damit es eine Verbesse-

rung zum Positiven geben kann“, so Mayer an die Adresse der Abgeordneten.

Auch im bautechnisch nicht einfachen Dachgeschoss wurden helle und freundliche Gemeinschaftsräume geschaffen. Einen Rundgang durch das grunderneuerte Haus unternahmen (von links) Peter Mayer (Vorsitzender Sozialwerk Bethesda), Architekt Joachim Theilmann, Hausleiter Andreas Lang, Pflegedienstleiterin Claudia Patti, Edgar Kipfmüller, Friedlinde Ling, Gottlob Ling (Ehrenvorsitzender des Sozialwerks) und Stefan Fegert (Sparkasse Pforzheim Calw).


enioren Residenz „Bergdorf“ Büchenbronn

Im Obergeschoss des Walter-Rittmann-Hauses (Gemeinschaftshaus) unserer Seniorenresidenz bieten wir ein Wohnprofil für zwei Wohngruppen an – eine zukunftsweisende und bereits bewährte Wohnform. Je sieben Einzelzimmer, zum Teil mit Balkon, gruppieren sich um einen großen Gemeinschaftsraum mit einer Küche, einem kleinen Nebenraum für Spezialaktivitäten und einer Dachterrasse.

Warum diese neue Wohnform? Mediziner und Gerontologen predigen es seit Jahren in Vorträgen, Büchern, Fernsehsendungen, Zeitungen etc. Einsamkeit macht alt, krank, trübt den Geist, verdunkelt das Gemüt, verhärtet die Seele. Gerade die aktivierende Wirkung durch

Unsere Angebote im Überblick: • exponierte Lage • Kombination aus Pflegeheim und Betreutem Wohnen • vollstationäre Dauer- u. Kurzzeitpflege • qualifiziertes Fachpersonal • Tag- und Nacht-Präsenz • Großzügige Gemeinschaftsräume • Therapie- und Multifunktionsräume • Dachgarten/Wintergarten • Frischkost aus eigener Küche • Schonkost/Diabetikerkost/Vegetarisch • Fahrdienst/mobiler Hilfsdienst • Wäscherei im Haus • Wohlfühlklima und vieles mehr

Rufen Sie uns an, wir beraten Sie gern

Begegnungen mit anderen Menschen, durch gemeinsames Tun, durch den Gedankenaustausch erhält die Lebendigkeit und Elastizität, die mit zunehmendem Alter ihren wesentlichen Anteil zum Erhalt eines lebensbewussten Alterns beitragen. Wir wissen dies und haben als erste Seniorenresidenz in Pforzheim diese Möglichkeit integriert, die in anderen Ländern längst zu den bewährten und beliebten Wohnmodellen gehört. Oft hören wir bei der Besichtigung dieses Angebotes die ablehnende Bemerkung: „Ach nein, ich möchte lieber allein bleiben“. Hierbei wird offensichtlich vergessen, dass man ja mit seinem Einzelzimmer, das zu diesem Wohnprojekt gehört, stets die Möglichkeit hat, sich zu jeder Zeit zurück zu ziehen.

Die Statistik zeigt uns, dass wir heute im Schnitt 6 Jahre älter werden als unsere Eltern. Es ist ein Geschenk an unser Leben, das wir dankbar annehmen und sinnvoll gestalten sollten. Die Geselligkeit pflegen, sich mit anderen Menschen auszutauschen, sich gegenseitig zuzuhören, miteinander Freude zu haben, Freude zu schenken und anzunehmen, gehört zum Leben ebenso, wie das mit sich Leben und in sich Ruhen. All dies sind Gründe, die für uns wichtig waren, dieses neue Wohnmodell in unsere Senioren Residenz zu integrieren. Die vorliegenden Erfahrungswerte beweisen uns, dass hier eine Wohnform zur Verfügung steht, die richtungsweisend ist für ein lebendiges, anregendes und aktives Miteinander unter dem Dach einer altersgerechten Betreuung und Versorgung.

Wohngemeinschaft Walter-Rittmann-Haus Senioren-Residenz Bergdorf, Büchenbronn 1. Beispiel: 1-Zimmer-Appartement Kaltmiete Nebenkosten Verpflegung pro Tag € 9,15 Reinigung per m2 € 1,72 Hausnotruf Betreuungspauschale Gesamt 2. Beispiel: 1-Zimmer Appartement mit Südbalkon Kaltmiete Nebenkosten Verpflegung pro Tag € 9,15 Reinigung per m2 € 2,23 Hausnotruf Betreuungspauschale Gesamt

39,30 m2 €/Monat 380,00 157,50 278,50 52,50 21,00 73,50 963,00

52,00 m2 €/Monat 475,00 178,50 278,50 68,00 21,00 73,50 1.094,50

SR Senioren-Residenz GmbH – Haus Bergdorf: Siedlungstr. 48 · 75180 Pforzheim · Tel.: 07231/6055-0 · Fax: 6055-103 · kontakt.bergdorf@seniorenresidenz-bergdorf.de


enioren Residenz „Nagoldblick“ Huchenfeld

Unsere Senioren-Residenz Haus Nagoldblick in Pforzheim-Huchenfeld haben wir Mitte 2009 ihrer Bestimmung übergeben. Die Akzeptanz unserer Einrichtung ist nach wie vor sehr groß. Dies motiviert uns in dem Wirken für unsere Bewohner.

Das Pflegehaus bietet auf zwei Wohnbereichen, die unter dem Motto „bekannte Gebäude und Gegenden des Enzkreises“ und „Pforzheimer Schmuck“ stehen, 36 Pflegeplätze. Alle 30 Zimmer haben eine Nasszelle, von denen ein Teil als rollstuhlfahrergerecht ausgelegt ist. Das Erdgeschoss, über eine Terrasse mit dem Garten verbunden, ist auch für an Demenz erkrankte Bewohner geeignet. Die Visitenkarte des Gebäudes stellt die dem Pflegehaus vorgelagerte Eingangssituation mit freundlich gestaltetem Café,Verwaltung und Wartebereich dar. Im Wohlfühlbad mit Hubbadewanne, das im hinteren Teil des Eingangsgebäudes an das Café angrenzt, können die Bewohner die stimmungsvolle Gestaltung des Raumes genießen – Ruhe und Entspannung pur unterstützt durch wohltuende Badeessenzen. In Kooperation mit ortsansässigen Kirchen- und Krankenpflegevereinen sowie Besuchen des Kindergartens und der

Schule freuen wir uns darauf, allen Bewohnern eine angenehme Umgebung zu schaffen, in welcher der Lebensabend mit Freude und Würde gelebt werden kann. In einer Zeit schwindender Ressourcen und wachsender Umweltbelastung haben wir uns um intelligente, komfortable aber auch preiswerte Energiekonzepte Gedanken gemacht. Wir müssen zukünftig unsere Energien regenerativ erzeugen. Dazu ist es aber zwingend erforderlich, den Energiebedarf zu senken. Das heißt, vor der Überlegung Heizung kommt die Überlegung Dämmung.Angesichts dessen bedarf es des Einsatzes gut durchdachter wärmedämmender Konstruktionen, um den

Wärmeabfluss deutlich zu reduzieren. Eine ideale Ergänzung ist eine thermische Solaranlage. Sechs Monate im Jahr sorgt die Solaranlage vollständig für die Warmwasseraufbereitung und Heizungsunterstützung. Photovoltaik ist unbestritten die eleganteste Art, Sonnenenergie in Strom zu verwandeln. Die Photovoltaikanlage bringt neben dem wirtschaftlichen auch einen bedeutenden Gewinn für unsere Umwelt. Die Sonne ist eben unsere unerschöpfliche Energiequelle. Mit unseren neuen Konzepten möchten wir nicht nur ökologische und wirtschaftliche Akzente in Huchenfeld setzen. Gewinnen sollen vor allem die Senioren. Durch Funktionalität, ein entsprechendes Ambiente mit einer modernen Ausstattung, wozu auch die kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung zählt, sowie natürlich fachkundige Pflege mit Herz und Qualität, wird ein optimales Zusammenwirken garantiert und alle Voraussetzungen für das persönliche Wohlempfinden geschaffen.

SR Senioren-Residenz GmbH – Haus Nagoldblick: Eichendorffstr. 38 · 75181 Pforzheim · Tel. 0 72 31/3 97 01- 0 · Fax: 3 97 01-151 · kontakt.nagoldblick@seniorenresidenz-bergdorf.de


Wäscherei Merz · Wurmberg

Moderne und innovative Innovationen sind seit dem Neubau im Jahre 2008 zu einer tragenden Säule im Unternehmen der Firma Merz herangewachsen. Bereits damals waren die energetischen Konzepte und Umsetzungen, auch zur Schonung der Umwelt, einmalig. Textile Dienstleistungsbetriebe auf der ganzen Welt sind diesem Beispiel gefolgt und haben gezeigt, dass die Wäschereibranche weit mehr ist, als Textilien hygienisch und sauber aufzubereiten. Bei Merz sieht man sich als textiler Logistiker, da das Waschen aufgrund moderner und technisch unterstützter Waschverfahren zu der wichtigsten ,,Nebensache“ geworden ist.

Durch computergestützte Auftragsverfolgung wissen die Mitarbeiter zu jeder Zeit, wo sich die Wäsche des Kunden im Betrieb befindet und welche Bausteine des Wäschesortimentes noch in der Warteschlange

stehen. Ähnlich wie am Flughafen, sehen Sie auf einem großen Bildschirm, zu welchen Zeiten die Wäsche fertig sein muss und wie viel Zeit noch zur Bearbeitung bleibt. Logistik, Anpassungsfähigkeit, Reaktionsvermögen, Individualität. Schlüsselkompetenzen die den Kunden bei Merz wichtig sind.

„Durch offene Gespräche mit unseren Partnern wachsen wir gemeinsam jeden Tag in unserer Zusam-


Textillogistik menarbeit. Bestehende Strukturen hinterfragen und gemeinsam mit dem Partner für ihn passende Konzepte zu erarbeiten, sind ein spannender und wichtiger Teil unserer täglichen Arbeit“ Ein weiterer Meilenstein ist die Versorgung der Bewohnerwäsche im Chip-Verfahren. Der Chip ermöglicht schnellere Durchlaufzeiten, eine noch geringere Fehlerquote und in Zukunft eine individuelle Bearbeitung auf Wunsch der Bewohner, Angehörigen oder der Einrichtung. „Handbügeln, Nähservice, Sonderbearbeitungen auf Wunsch. All dies ermöglicht uns die Chip-Technologie. Wir freuen uns auf die Herausforderungen im Gesundheitswesen. Die Ansprüche und Wünsche unserer Kunden sind unser Antrieb.“

Fröhliche Weihnachten

Wünscht Ihnen Ihre Wäscherei Merz!


Kulturhaus Osterfeld:

Programm Dezember 2015/Januar 2016 DEZEMBER 2015 HEINZ BECKER: VITA. CHRONIK EINES STILLSTANDES Gerd Dudenhöffer als Heinz Becker Di., 1.12.2015, um 20.00 Uhr, Kulturhaus Osterfeld, Großer Saal GESCHWISTER PFISTER: WIE WÄR’S, WIE WÄR’S? Die Geschwister Pfister in der Toskana Do., 3.12.2015, um 20.00 Uhr, Kulturhaus Osterfeld, Großer Saal TAUSCHRAUSCH Impro-Comedy mit Helge Thun, Jakob Nacken & Mirjam Woggon Mi., 2.12.2015, um 20 Uhr, Kulturhaus Osterfeld, Großer Saal ROBERT KREIS: MANCHE MÖGEN’S KREIS – EINE BÜHNOGRAFIE Fr., 4.12.2015, um 20.00 Uhr, Kulturhaus Osterfeld, Großer Saal URBAN PRIOL: TILT! JAHRESRÜCKBLICK Der etwas andere Jahresrückblick Fr., 4.12.2015, um 20.00 Uhr, CongressCentrum Pforzheim, CCP DIE FEUERZANGENBOWLE WINTER-OPENAIR-KINO Mit Feuerzangenbowle-Ausschank Sa., 5.12.2015, um 17.30 Uhr, Kulturhaus Osterfeld, Innenhof INTERNATIONALER TAG DES EHRENAMTS Für Ehrenamtliche aus Pforzheim & dem Enkreis, mit dem Osterfeld-Chor A Cappella Mundi, Sa., 5.12.2015, um 19.30 Uhr, Kulturhaus Osterfeld, Großer Saal JENNIFER LOOSEMORE IN CONCERT WITH BAND Wohlige Jazz-Pop-Klänge Sa., 5.12.2015, um 20.30 Uhr, Kulturhaus Osterfeld, Studio

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GLASBLASSING QUINTETT: SÜSSER DIE FLASCHEN NIE KLINGEN Das Weihnachtsprogramm So., 6.12.2015, um 19.00 Uhr, Kulturhaus Osterfeld, Großer Saal SIGI GALL SOLO: ENTSPANNUNG STEIGT Eine Comedy-Pop-Achterbahn – Premiere Do., 10.12.2015, um 20.30 Uhr, Kulturhaus Osterfeld, Malersaal RAMONA KRÖNKE: CAVEWOMAN Praktische Tipps zur Haltung & Pflege eines Partners ... Fr., 11.12. und Sa., 12.12.2015, jew. um 19.00 Uhr, Kulturhaus Osterfeld, Malersaal JO VAN NELSEN: LAMETTA, GANS UND SIEGERKRANZ Fr., 11.12.2015, um 20.30 Uhr, Kulturhaus Osterfeld, Studio VINCENT KLINK & PATRICK BEBELAAR: „EIN BAUCH SPAZIERT DURCH PARIS“ Musikalische Lesung: Musizierender Koch trifft kochenden Musiker So., 13.12.2015, um 19.00 Uhr, Kulturhaus Osterfeld, Großer Saal EMIL STEINBERGER: EMIL – NOCH EINMAL! Das neue Programm Mi., 16.12.2015, um 20.00 Uhr, Kulturhaus Osterfeld, Großer Saal HARALD HURST & GUNZI HEIL: LIVE – WAS SONSCHT? Mundart & Kabarett Do., 17.12.2015, um 20.00 Uhr, Kulturhaus Osterfeld, Malersaal DJANGO ASÜL: RÜCKSPIEGEL 2015 Ein satirischer Jahresrückblick Fr., 18.12.2015, um 20.00 Uhr, Kulturhaus Osterfeld, Malersaal

VARIETÉ ZWISCHEN DEN JAHREN Abendveranstaltungen, 20.00 Uhr (außer Silvesterabend), Mo., 21.12.2015, um 20.00 Uhr, bis Sa., 9.1.2017 Kulturhaus Osterfeld, Großer Saal JANUAR 2016 UDO SPREITZENBARTH: AUSSTELLUNG „BETWEEN LIGHT AND DARK“ Mi., 20.1.2016, um 20 Uhr, Kulturhaus Osterfeld, Foyer HOLGER ENGEL UND BAND: „FEELS LIKE HOME“ Fr., 22.1.2016, um 20.30 Uhr, Kulturhaus Osterfeld, Studio. FATIH ÇEVIKKOLLU: „EMFATIH – FATIH KOMMT GEFÜHLSECHT!“ Fr., 22.1.2016, um 20 Uhr, Kulturhaus Osterfeld, Malersaal JÜRGEN BECKER: KABARETT „DER KÜNSTLER IST ANWESEND“ Sa., 23.1.2016, um 20 Uhr, Kulturhaus Osterfeld, Malersaal MARK BRITTON: „FOREVER JUNGS“ „Englischer Humor – aber in deutscher Sprache" Do., 28.1.2016, um 20.30 Uhr, Kulturhaus Osterfeld, Studio. VIVA VOCE: A CAPPELLA PROGRAMM „EGO“ Fr., 29.1.2016, um 20 Uhr, Kulturhaus Osterfeld, Malersaal AMATEURTHEATER „MASS FÜR MASS“ – PREMIERE Sa., 30.1.2016, um 20 Uhr, Kulturhaus Osterfeld, Großer Saal MICHAEL FROWIN: KABARETT „ANSCHNALLEN, FRAU MERKEL“ Sa., 30.1.2016, um 20.30 Uhr, Kulturhaus Osterfeld, Studio.


AOK Pforzheim:

Chronische Lungenerkrankungen auch im Schwarzwald auf dem Vormarsch Immer mehr Patienten im Südwesten leiden an einer chronischen Lungenerkrankung. Dies beleben Zahlen der AOK Nordschwarzwald. Seit 2007 (6.623) steigt die Zahl im Nordschwarzwald kontinuierlich an, erreichte mit 9.484 Erkrankten in 2013 seinen vorläufigen Höhepunkt. Alleine im Bereich Pforzheim und Enzkreis registriert die AOK 4.381 Fälle dieser Art. Die 63-jährige Sonja Maier wurde bei ihrem Hausarzt vorstellig, weil sie ständig nach Luft rang und das Gefühl hatte, dass ihre Leistungsfähigkeit nachgelassen hat. Die Diag nose war ebenso eindeutig wie erschreckend. Sie leidet unter COPD (chronic obstructive pulmonary disease). Dabei handelt es sich um einen Sammelbegriff für eine Gruppe chronischer Lungenerkrankungen, die durch eine dauerhafte und durch medizinische Behandlung nicht vollständig rückgängig machbare Verengung der Atemwege gekennzeichnet ist. Typische COPD-Symptome sind Husten mit Auswurf und Atemnot bei Belastung. Das größte Risiko für COPD haben Raucher und Passivraucher. Der Verzicht auf Nikotin ist daher eine der wichtigsten Therapiemaßnahmen. Die Lebenserwartung sinkt um fünf bis sieben Jahre im Vergleich zu gesunden Gleichaltrigen. Privatdozentin Dr. Sabine Knapstein: „Liegen diese Anzeichen vor, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann mittels eines Lungenfunktionstests das Vorhandensein einer chronischen Bronchitis bzw. COPD genau diagnostizieren. Wirkungsvollste therapeutische Maßnahme ist nach wie vor sofort mit dem

Rauchen aufzuhören. Zusätzlich helfen kann entsprechender Sport oder spezielle Atemtechniken, wie zum Beispiel die Lippenbremse.“ Die Altersverteilung der an COPD leidenden Patienten steigt kontinuierlich mit dem Alter (40 Jahre) an und sinkt erst bei den Hochbetagten (85+). In der Altersgruppe der 80bis 84-Jährigen sind 12% aller Patienten davon betroffen, Männer sind durchgehend häufiger betroffen als Frauen. Aus einer COPD kann sich ein Lungenemphysem entwickeln. Hierbei

handelt es sich um eine unheilbare Überblähung der Lunge, die mit einer starken Atemnot einhergeht. Im Nordschwarzwald sind 2013 rund 600 Patienten, davon 140 in Pforzheim und 194 im Enzkreis betroffen. Das wirkungsvollste Mittel gegen COPD ist mit dem Rauchen sofort aufzuhören bzw. es erst gar nicht anzufangen. Innerhalb von zwei Wochen nach der letzten Zigarette hat sich das gesunde Lungensystem bereits maßgeblich erholt und weist 30 Prozent mehr Volumen auf. Meiden sie verqualmte Räumlichkeiten, denn auch Passivrauchen kann in diese Krankheit führen. Generell gilt: Bewegung an der frischen Luft tun nicht nur Lunge, sondern auch dem ganzen Körper gut. Wenn es aber schon zu einer Schädigung gekommen ist, dann können bewährte Programme wie CuraPlan weiterhelfen und Linderung bringen. Informationen dazu gibt es in allen KundenCentern der AOK.


Aktivitäten &

Dieter Müller, Architekt 1. Vorsitzender Wohnberatung & Seniorenfr. Service

Petra Bok 1. Vorsitzende

DER KREISSENIORENRAT ENZKREIS – STADT PFORZHEIM E.V. ist ein Informations- und Beratungszentrum für ältere Menschen sowie Menschen mit Behinderungen. Der KSR vermittelt Hilfe im Alter und fördert die Meinungsbildung und den Erfahrungsaustausch auf sozialem, wirtschaftlichem, kulturellem, politischem und gesellschaftlichem Gebiet. In der zentral gelegenen Geschäftsstelle steht ein dynamisches Büroteam für Auskünfte, Informationen und Beratungen zur Verfügung. SENIORENTREFFEN IM REX An jedem 2. Mittwoch im Monat findet im Rex eine Kino-Veranstaltung mit einem speziell ausgewählten qualitativ hochwertigen Film mit anschließender Kaffeestunde statt.

Herta La Delfa 2. Vorsitzende

Dr. Angela Ulrich 2. Vorsitzende

WERDEN SIE MITGLIED IM KREISSENIORENRAT! Durch Ihre Mitgliedschaft mit einem Jahresbeitrag von Euro 35,– unterstützen Sie die ehrenamtliche Arbeit und die Aktionen des KreisSeniorenRats Enzkreis Stadt Pforzheim e.V. für Senioren und Menschen mit Behinderung.

Norbert Poff Schatzmeister

Waltraud Bopp Beisitzerin/ Bürotätigkeiten

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Mitglieder haben folgende Vorteile: • Eine persönliche Mitgliedskarte des KreisSeniorenRats Enzkreis Stadt Pforzheim e.V. ermöglicht den Mitgliedern eine um 20% vergünstigte Teilnahme an allen Veranstaltungen, die durch den KreisSeniorenRat Enzkreis Stadt Pforzheim e.V. organisiert werden.

ERSTEINSTIEG FÜR SENIOREN IN DIE COMPUTERWELT Der KSR bietet Neueinsteigern die Möglichkeit, erste Informationen über den Umgang mit dem PC, Laptop, Tablet-PC, Smartphone, SeniorenHandy und Apps zu erhalten. Kerstin Müller und Clemens Beisel stehen als Computer-Fachleute ehrenamtlich zur Durchführung dieser Veranstaltung zur Verfügung. Geräte können mitgebracht werden. Termine werden rechtzeitig in der Presse bekannt gegeben. Eine Anmeldung ist erforderlich. Die Teilnehmerzahl ist auf 10 begrenzt. THEATERKARTEN Beim Stadttheater Pforzheim gibt es pro Spielzeit vier vergünstigte Seniorenvorstellungen. Informationen hierzu beim KSR.

• Teilnahme an weiteren verschiedenen Veranstaltungen für Senioren und Menschen mit Behinderung wie z. B.: • Trainingsveranstaltungen, • Kino-Angebote monatlich mit speziell ausgewählten Programmen und anschließendem Erfahrungsaustausch bei Kaffee und Kuchen (zum Spezialpreis) • Unterhaltungs-Veranstaltungen • Wohnberatung: Möglichkeiten einer barrierefreien Wohnraumanpassung bei Behinderung

SENIORENFREUNDLICHER SERVICE Die begonnenen Aktivitäten werden weiterhin verstärkt, indem der KSR auf Institutionen und Geschäfte zugehen wird, um die gebotene Aufmerksamkeit für Senioren zu erhalten und zu intensivieren. NEU: INFORMATIONS-NEWSLETTER Seit Oktober 2015 erscheint in regelmäßigen Abständen per E-Mail der neue kostenfreie InformationsNewsletter des KSR. Dieser informiert über Aktionen und Veranstaltungen, die durch den KSR organisiert werden – oft mit besonderen Veranstaltungen und Trainings in Kooperation mit öffentlichen Trägern. Interessenten können sich zum Newsletter anmelden unter www. kreisseniorenrat-pf.de oder auch per E-Mail: info@kreisseniorenrat-pf.de. • Patientenverfügung – inklusive ausführlicher Beratung in der Geschäftsstelle des KSR • Computer-Kurse • Vorträge • Weitere seniorenrelevante Informationen & Beratungsleistungen • Regelmäßiger E-Mail-Newsletter (siehe Abb. unten) mit aktuellen Informationen zu Veranstaltungen des KSR. Anmeldungen in der Geschäftsstelle oder per E-Mail (Adresse siehe oben).


Veranstaltungen

FÜR ALLE VERANSTALTUNGEN SIND RECHTZEITIGE ANMELDUNGEN ERFORDERLICH! Geschäftsstelle KreisSeniorenRat Enzkreis – Stadt Pforzheim e.V. • Ebersteinstr. 25 (Ecke Salierstraße), 75177 Pforzheim • Tel. 0 72 31/3 27 98 oder Fax 0 72 31/35 77 08 • info@kreisseniorenrat-pf.de · www.kreisseniorenrat-pf.de

STERNTREFFEN IN ISPRINGEN Das diesjährige „Sterntreffen“ in der Festhalle Ispringen war wieder ein unterhaltsamer und bunter Nachmittag für Senioren. Ilse Kästner Beisitzerin/ Seniorenfr. Service

Zum 31. Mal seit der Gründung veranstaltete der KreisSeniorenRat diese alljährlicheVeranstaltung, die sich von Jahr zu Jahr einer wachsenden Beliebtheit erfreut. Über 280 Besucher nahmen an der Nachmittagsveranstaltung teil.

Auf dem Programm, das durch Herta La Delfa (links im Bild, neben Ilse Kästner und Waltraud Bopp), der 1. Stellvertretenden Vorsitzenden des KSR, organisiert wurde, standen vielseitige Darbietungen: Nach der schwungvollen musikalischen Eröffnung durch den Spielmannszug Ispringen und der Ansprache des KSR-Vorstandsvorsitzenden Dieter Müller (Bild oben Mitte) zeigten die örtlichen Vereine ihre

jeweiligen Besonderheiten: Der Gesangverein stimmte bekannte und allseits beliebte Lieder an und lud die Veranstaltungsgäste zum Mitsingen

ein. Schnell war eine gute Stimmung in der Festhalle, die sich auf alle übertrug. In einer besonderen Aufführung zeigten die Kinder der „Garde Fledermaus Ersingen“, wie farbenfroh und innovativ das Thema „Wetter“ um-

gesetzt werden kann. Das Tanzstück kam so gut an, dass es als Zugabe wiederholt wurde. Andrea Überall-Schulze zeigte auch dieses Mal mit ihrer „Gymnastik zum Mitmachen“, dass man auch im Sitzen tanzen und dabei Spaß haben kann. Eine weitere Attraktion war die TV Tanzgruppe „La Boom“. Eine Ballerina eröffnete zart das Tanzstück – SENIORENTHEATER EULENSPIEL Senioren spielen Theater im Osterfeld, Offene Probe – Körpertheater Sa., 5.3.2016, 15.00 Uhr, Studio Welche Möglichkeiten uns auszudrücken stehen uns zur Verfügung, wenn wir uns nicht der Sprache bedienen? Welche Ausdrucksmöglichkeiten stellt uns unser Körper zur Verfügung? Welche Kreativität können wir entwickeln, wenn wir Körpersprache bewusst anwenden? Mit diesen Fragen setzt sich die Seniorentheatergruppe EulenSpiel auseinander. Bei einer öffentlichen Probe zeigt die Gruppe einige Aus-

im Kontrast dazu folgte eine moderne Tanzinterpretation mit ausdrucksstarker Musik und schwungvollen Tanzfiguren, die den Saal in laut jubelnde Stimmung brachte. Ruth König Beisitzerin/ Theater-Service

Der Gesangverein Ispringen bildete zum Abschluss dieser gelungenen und farbigen Nachmittagsveranstaltung einen wohllautenden Ausklang. Die Bewirtung des fröhlichen und lebendigen Nachmittags wurde vom Gesangverein Ispringen übernommen. Im Foyer präsentierte sich der KSR mit einem Informationsstand, an dem sich die Besucher über das Leistungsspektrum des KSR informieren konnten. Aufgrund der sehr guten Resonanz ist auch für das kommende Jahr wieder ein neues Sterntreffen geplant. züge des bisher erarbeiteten und lädt gleichzeitig zum Mitmachen ein. Lassen Sie sich überraschen und von der Faszination des Körperspiels mitreißen! Der Eintritt ist frei!

Barbara Krauß Beisitzerin

Kerstin Müller Beisitzerin/ Computerhilfe

Clemens Beisel Computerhilfe

Gerda Görnemann Ehrenvorsitzende

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Aktivitäten & AKTIV UND ENGAGIERT AUCH IM ALTER Am 2. September 2015 hat der KreisSeniorenRat gemeinsam mit der Verkehrswacht, den Pforzheimer Verkehrsbetrieben und dem Sanitätshaus Heintz ein Training zum sicheren Umgang mit dem Rollator durchgeführt. Erstmals hat das Training in Pforzheims City stattgefunden. Das 2-stündige Training wurde an diesem Tag 3 Mal angeboten. Insgesamt haben über 40 Personen teilgenommen.

„Sicherer Umgang mit dem Rollator“ und „Sicherheit des Rollators“ zu erreichen. Dies ist auch gelungen. Viele Passanten sind stehen geblieben, haben bei den einzelnen Übungen zugeschaut und Fragen an die Trainer gestellt. Einige Interessenten haben sich gleich für das nächste Training vormerken lassen.

FAHRSICHERHEITS-TRAINING FÜR SENIOREN Die Blätter fallen, es dauert nicht mehr lange und die Straßen werden wieder rutschig und glatt. Der ideale Zeitpunkt, um sich in Sachen Fahrsicherheit wieder fit zu machen. Am Freitag, dem 30. Oktober, hat der KreisSeniorenRat gemeinsam mit der Verkehrswacht ein Fahrsicherheits-Training für Senioren veranstaltet.

In Einzelfällen konnten sie sogar an der einen oder anderen Trainingsstation teilnehmen und selbst üben. Mehr Sicherheit im Umgang mit dem Rollator Ziel des Trainings ist es, dass sich die Teilnehmer nach der Schulung mit dem Rollator spürbar sicherer fühlen und dadurch einen Zugewinn an Bewegungsfreiheit erleben, z.B. sich getrauen, mit dem Bus zu fahren – sei es in die Innenstadt oder zum Wildpark.

Rollator-Training mitten in der City Das Training beinhaltet das Ein- und Aussteigen sowie Verhalten im Bus, Überwinden von Bordsteinkanten, Drehen auf engem Raum und Rückwärtsgehen. Ferner führte das Sanitätshaus Heintz eine Prüfung der Rollatoren durch und erstellte einen Qualitätsbericht, den die Teilnehmer bei Bedarf ihrem Sanitätshaus vorlegen können. Die Organisatoren haben sich diesmal für die Innenstadt als Veranstaltungsort entschieden, um mehr Aufmerksamkeit für die Themen

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Fazit des Trainings Die Rückmeldung der Teilnehmer war durchweg positiv. Sie haben wertvolle Tipps im Umgang mit dem Rollator erhalten. Jetzt heißt es nur noch üben, üben, üben. Aber auch die zahlreichen Kommentare der Passanten haben gezeigt, wie wichtig ein Rollator-Training ist. Folgende E-Mail haben wir im Nachgang zu unserer Aktion erhalten: „Das war ein schöner Vormittag und das Training hat meiner Mutter eine unglaubliche Sicherheit beim Benutzen ihres Rollators gegeben.“ Das hat uns natürlich sehr gefreut und uns zudem in unserer Intension bestätigt.

Insgesamt 20 Teilnehmer haben unter Anleitung von professionellen Trainern Brems- und Ausweichtechniken bei unterschiedlicher Geschwindigkeit und Fahrbahnbeschaffenheit geübt.

Mit von der Partie war auch eine Sporttherapeutin, die mit den Senioren Übungen für Beweglichkeit, Reaktions- und Konzentrationsvermögen durchgeführt hat. Bärbel Grötzinger


Veranstaltungen DIE WOHNBERATUNG – EINE WICHTIGE INSTITUTION FÜR ÄLTERE UND/ODER BEHINDERTE MENSCHEN Selbstbestimmtes Leben im Alter Das Älterwerden verdanken wir u.a. der Medizin. Dieses Geschenk darf nicht ignoriert werden, nur wer sich fit hält, wird den letzten Schritt ins Pflegeheim hinauszögern können. Daher gibt es viele Möglichkeiten, das Leben im Alter zu gestalten. Wichtig ist es, den individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden, um eine angemessene Lösung zu finden. Die Wahl ist u.a. abhängig vom Gesundheitszustand und den Möglichkeiten zur selbstständigen Versorgung im Alltag. Selbstständig und selbstbestimmt die freie Wahl der Wohnung zu haben, ist ein grundsätzliches menschliches Bedürfnis. Oberstes Ziel ist daher, den Betroffenen so wenig Verantwortung wie nötig abzunehmen, um sie dabei zu fördern, ihr Leben selbstständig zu gestalten bzw. eine Unterbringung in einem Altenoder Altenpflegeheim zu vermeiden, oder so weit wie möglich hinauszuschieben. Wie gesagt, die Menschen werden immer älter, bleiben gesünder und sind fitter. Alte Denkmuster und übernommene Strukturen passen immer weniger zusammen. Dem düsteren Bild vom Alter muss mit neuem Optimismus begegnet werden. Beispielsweise wurden noch in den 1980er und 1990er Jahren ältere Arbeitnehmer in den Vorruhestand gedrängt. Damals entstand das düstere Bild: Die Alten brauchen wir nicht mehr, sie leisten nichts, sie sind unproduktiv. Wir müssen neue Wege gehen, denn nicht erst seit heute ist klar: Diese unaufhaltsame Entwicklung in Deutschland erfordert neue, zukunftstaugliche Wohn- und Lebensformen für ältere Menschen.

FÜR ALLE VERANSTALTUNGEN SIND RECHTZEITIGE ANMELDUNGEN ERFORDERLICH! Geschäftsstelle KreisSeniorenRat Enzkreis – Stadt Pforzheim e.V. • Ebersteinstr. 25 (Ecke Salierstraße), 75177 Pforzheim • Tel. 0 72 31/3 27 98 oder Fax 0 72 31/35 77 08 • info@kreisseniorenrat-pf.de · www.kreisseniorenrat-pf.de

mobilen Hilfsdiensten oder ambulanten Pflegediensten Hausnotrufsysteme angeboten – eine durchaus zu akzeptierende Alternative, die ein Sicherheits- und Service-System auf Knopfdruck rund um die Uhr garantiert. Gleichwohl zählen auch Computer zu den technischen Hilfsmitteln. Die Aussage „dazu bin ich zu alt“ trifft nur bedingt zu.

Mit dem Alter eines Menschen steigt auch das Risiko, von Hilfe und Pflege abhängig zu werden. In erster Linie unterstützen Angehörige den Großteil der Pflegebedürftigen. Das wird im heutigen Umfang nicht mehr möglich sein; die Geburtenzahlen sinken, es gibt zu wenig Nachkommen. Der Staat kann die Lücke auf Dauer nicht füllen. Jeder sollte daher rechtzeitig über neue Wohn- und Lebensformen im Alter nachdenken, die auch dann noch greifen, wenn Hilfe und Pflege nötig werden sollten

Computernutzung – Beispiele: • Kontoführungsgebühren lassen sich nahezu auf Null reduzieren. • Terminvereinbarungen, Rezepte, Bestellungen, gleich welcher Art, werden mittlerweile über den PC abgewickelt. Im Grunde nach ein Vorgang wie bei der Fernbedienung des Fernsehers. Dieter Müller

Einsatz von technischen Hilfsmitteln: Ambient Assisted Living (AAL) Unter AAL versteht man solche Systeme, deren Komponenten unauffällig in die Umgebung integriert sind und die eine weitgehende selbstständige Unterstützung des Menschen bei seiner Interaktion mit der Umwelt ermöglichen. Technische Assistenzsysteme ermöglichen insbesondere Älteren und chronisch Kranken mehr Selbstständigkeit, so dass sie länger in der eigenen Wohnung leben können.

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Rechtsanwältin Isabel Hutter-Vortisch

Der Testaments

Rechtsanwältin Isabel Hutter-Vortisch

Eine zerstrittene Erbengemeinschaft, die über viele Jahre ein Haus leer stehen lässt und sich über die notwendigen Reparaturen und Instandhaltungsmaßnahmen nicht einig wird, Kinder, die sich im Erbfall derartig zerstreiten, dass sie nur noch über Anwälte miteinander verkehren, aber auch Erben, die nicht die Zeit haben, einen Nachlass vernünftig zu bewirtschaften, Minderjährige, die ein Vermögen erben, und es, sobald sie volljährig sind, durchbringen. All das sind Fälle, die ein Erblasser vorhersehen kann und vorbeugen sollte. Hier ist eine Testamentsvollstreckung eine gute Möglichkeit, sicherzustellen, dass das unter Mühen erwirtschaftete Vermögen im Erbfall nicht sinnlos vergeudet wird. Was ist ein Testamentsvollstrecker? Der Testamentsvollstrecker ist eine Person, die sich der Erblasser bereits zu Lebzeiten aussucht und die im Erbfall dafür zuständig ist, den Nachlass im Sinne des Erblassers zu regeln. Dafür benötigt man, wie das Wort bereits ausdrückt, ein Testament und in diesem Testament legt man fest, dass der Nachlass der Testamentsvollstreckung unterliegen soll, welche Aufgaben der Testamentsvollstrecker hat und wer Testamentsvollstrecker werden soll. Eine Anordnung nach dem Tod des Erblassers ist nicht mehr möglich. Wer kann Testamentsvollstrecker werden? Der Erblasser kann sich für jede Person entscheiden, der er zutraut, die von ihm gesetzte Aufgabe zu erfüllen. Testamentsvollstrecker kann ein

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antwortung hineingewachsen ist. Es kann aber auch eine lebenslange Testamentsvollstreckung sein, weil z.B. für einen Behinderten über ein Behindertentestament der Lebensstandard gesichert werden soll. In den meisten Fällen wird sich der Testamentsvollstrecker auch um die Erbschaftsteuererklärung kümmern müssen. Letztendlich ist es jedoch der Erblasser, der im Testament regelt, welche Aufgaben der Testamentsvollstrecker zu erledigen hat.

„Profi“, also ein Rechtsanwalt, Notar oder Steuerberater sein, ebenso wie ein Verwandter, Bekannter oder jemand aus dem Freundeskreis. Bei einer Erbengemeinschaft kann der Erblasser sogar einen der Miterben zum Testamentsvollstrecker benennen und damit sicherstellen, dass dieser innerhalb der Erbengemeinschaft eine durchsetzungsfähige Position erhält.

Wer überprüft den Testamentsvollstrecker? Der Erbe ist derjenige, der überprüft, ob der Testamentsvollstrecker sich korrekt verhält. Wichtigstes Instrument dazu ist das Nachlassverzeichnis, das der Testamentsvollstrecker zur Information für den Erben aufzustellen hat. Ist der Erbe der Überzeugung, dass der Testamentsvollstrecker nicht korrekt arbeitet, kann er über das Nachlassgericht die Ablösung des Testamentsvollstreckers beantragen.

Welches können die Aufgaben des Testamentsvollstreckers sein? Die Aufgaben richten sich sowohl nach der Art des Nachlasses als auch nach den vom Erblasser vorgesehenen Erben. Aufgabe kann es zum Beispiel sein, für eine zerstrittene Erbengemeinschaft den gesamten Nachlass abzuwickeln und an die Erben – so wie im Testament vorgesehen – den Erlös auszukehren. Der Testamentsvollstrecker kann nur dafür zuständig sein, ein bestimmtes Grundstück umschreiben zu lassen für einen Erben, der Schwierigkeiten hätte, sich bei Ämtern und Behörden zurecht zu finden. In wieder einem anderen Fall ist der Testamentsvollstrecker z.B. eingesetzt, um für einen minderjährigen Erben bis zum Erreichen dessen 23 Lebensjahres den Nachlass zu verwalten, also bis der Erbe in die Ver-

Was kostet eine Testamentsvollstreckung? Dieses ist die häufigste Frage, die sich im Zusammenhang mit einer Testamentsvollstreckung stellt. Der Gesetzgeber hat im Bürgerlichen Gesetzbuch nur eine vage Vorstellung geregelt, nämlich, dass der Testamentsvollstrecker „die übliche Vergütung“ erhält. Hierzu gibt es inzwischen diverse Abrechnungsansätze, die vom Wert des Nachlasses abhängen und der Aufgabe des Testamentsvollstreckers. Die Abwicklung eines Nachlasses wird anders vergütet, als die dauerhafte Verwaltung eines Nachlasses. Der Erblasser kann aber auch eigene Vorstellungen zur Vergütung in das Testament aufnehmen und z.B. Stundensätze, eine Pauschale oder auch einen Prozentsatz vom Nachlass als Vergütung festlegen. Eine sehr gän-


vollstrecker gige Abrechnungsmethode ist der Vorschlag des Bundesnotarvereins zur Vergütung von Testamentsvollstreckern. Danach ist die Vergütung gestaffelt und beträgt z.B. bei einem Nachlasswert von bis zu 250.000 EUR 4% des Nachlasses, wobei ein höherer Nachlasswert auch gleichzeitig zu einem geringeren Vergütungsprozentsatz führt. Die oben angeführten „Profis“ erhalten zusätzlich noch die Umsatzsteuer vergütet, die an das Finanzamt abzuführen ist.

Wer sollte Testamentsvollstreckung anordnen? Jeder Erblasser, der meint, dass seine Erben mit dem

Nachlass, aus welchen Gründen auch immer, nicht gut zu Recht kommen. Allerdings sollte sich der Erblasser bezüglich der

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Aufgaben und der Person des Testamentsvollstreckers beraten lassen, damit das Amt später in seinem Sinne ausgeübt wird.

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Die Sparkasse Pforzheim Calw:

„Für das Gemeinwohl überaus Familienherberge „Stiften – Spenden – Gutes tun“, nach diesem Motto war eine Veranstaltung in der Sparkasse Pforzheim Calw am „Tag der Stiftungen“ betitelt. Im Mittelpunkt stand die Familienherberge „Lebensweg“ in Schützingen, in der schwerstkranke Kinder mit ihren Familien ab 2017 eine Heimat auf Zeit finden sollen. Als Botschafter der Familienherberge erläuterten FußballWeltmeister Guido Buchwald und Tenor Jay Alexander ihr Engagement. Der Sänger unterhielt die Besucher zudem mit einigen, dem Anlass angemessenen Stücken, bis hin zu Puccinis „Nessun dorma“. Sparkassendirektor Sieghardt Bucher mit den Akteuren des Abends.

tig die Leistungskraft zu sichern, Gemeinnützigkeit zu bewahren, den Ertrag zu maximieren und das Risiko zu minimieren. Weil niedriges Wirtschaftswachstum jedoch zu rückläufigen Inflationsraten und fallenden Zinsen führe, komme der „Erwirtschaftung“ heute größere Be-

Karin Eckstein, Initiatorin der Familienherberge „Lebensweg“, im Gespräch mit der Moderatorin. Jay Alexander (Bild rechts) sorgte auch für die musikalischen Beiträge.

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Jürgen Lauinger, Abteilungsleiter Vermögensverwaltung im Private Banking, machte anschaulich die Herausforderungen einer privaten Stiftung deutlich; bekannte zugleich aber auch: „Wenn man sieht, was man mit Stiftungen bewirken kann, ist es die wahre Freude.“ Gleichwohl kämen Vermögensanlagen von Stiftungen einer Quadratur des Kreises gleich, gelte es doch gleichzei-

deutung zu. Lauinger riet zu Aktienanlagen, denn Dividende bringe eine stabilisierende Größe für die Stiftung mit sich. „Jede Monokultur in einer Vermögensanlage ist jedoch ein Problem“, machte der Experte deutlich und riet zur „Auslagerung an einen Vermögensverwalter.“ In seiner Begrüßung hatte Vorstandsmitglied Sieghardt Bucher auf die im Private Banking betreute Stiftung „Mit Herz und Hand“ verwiesen, an die die Sparkasse 2014 eine Zustiftung von 500.000 Euro geleistet hat. Damit beträgt das Stiftungskapital über zwei Millionen Euro. Aktuell betreut die Sparkasse rund 120 Stiftungen, 30 unter dem Dach der „Stiftung für die Region“. „Stiftungen, Zustiftungen und Spenden sind nicht nur im Pfadfindersinn gute, sondern für das Gemeinwohl überaus wertvolle Taten“, sagte Sieghardt Bucher. Wovon sich die Besucher an diesem Abend überzeugen konnten. Denn in der Podiumsdiskussion, professionell moderiert von Karin Balster, wurde deutlich, dass private Stiftungen zur Linderung von viel individueller Not unverzichtbar geworden sind. Jay Alexander berichtete, er habe die Erfahrung gemacht, „dass oft eher Normalverdiener spenden.“ Menschen im Umfeld schwerstkranker Kinder


wertvolle Taten“ „Lebensweg“ am „Tag der Stiftungen“ im Mittelpunkt „brauchen Trost, Hilfe, Zuneigung“, meinte der Sänger und bekannte: „Hätte ich gewusst, was als Lebensweg-Botschafter auf mich zukommt – ich würd’s wieder tun.“ Dieses Engagement habe ihn selbst und seine Sicht auf das Leben verändert. Guido Buchwald betonte, die Aufgabe, sich für die Familienherberge zu engagieren, sei „nicht nur bis 2017 wichtig, denn man braucht dann immer weiter Geld.“ Auf die Frage, wie lange er dort eine Rolle für sich sehe, meinte die Fußball-Legende: „Solange ich lebe.“ Karin Eckstein, die Initiatorin der Familienherberge „Lebensweg“, von deren Mut und Durchhaltevermögen sich sämtliche Teilnehmer beeindruckt zeigten, wurde schließlich ebenfalls auf die Bühne gerufen.

Moderiert von Karin Balster sprachen Tenor Jay Alexander und Fußball-Legende Guido Buchwald über ihre BotschafterTätigkeit für den „Lebensweg“.

Die gelernte Kinderkrankenschwester zeigte sich dankbar „für das Vertrauen, das uns viele Menschen entgegenbringen.“ Es sei ein langer

Weg bis zum ersten Spatenstich im Juli diesen Jahres gewesen, „aber mein Dickkopf hilft mit jetzt; es wird entstehen!“

Offizieller Botschafter der Familienherberge „Lebensweg“ „Ich dachte, Mensch da müssen wir helfen“ – Fußball-Legende Guido Buchwald über sein Engagement

Er wurde 1990 Weltmeister mit der Deutschen FußballNationalmannschaft und gilt als einer der besten deutschen Innenverteidiger der Geschichte. Am Rande einer Sparkassen-Veranstaltung zum „Tag der Stiftungen“ sprach die Sportlegende darüber, wie das Engagement für die Familienherberge „Lebensweg“ begann. „Frau Eckstein ist bei einer Veranstaltung auf mich zugekommen und hat mir erklärt, dass sie den Bauernhof ihrer Eltern umbauen möchte. Sie hat mir dann auch das ganze Soziale erzählt. Als Vater von gesunden Kindern, die auf der Sonnenseite des Lebens stehen, konnte ich’s erst gar nicht begreifen: dass es über 3.000 Ehepaare gibt, die ihre schwerstkranken Kinder tagtäglich zuhause pflegen – und das allein in BadenWürttemberg.

Das hat mir natürlich gleich zu denken gegeben. Mensch, da müssen wir helfen, was machen, hab ich gedacht. Die Idee beim Lebensweg ist ja ganz einfach, dass die Eltern mal eine Auszeit bekommen. Sie müssen ihr ganzes Leben – privat und beruflich – umstellen auf das kranke Kind, auch die gesunden Geschwister. Das fand ich so

eine total wichtige Sache. Man spendet für viele Dinge, und bei uns vor der Haustür gibt’s solche Schicksale, wo’s wirklich auch lohnenswert ist, was zu machen, zu spenden, zu helfen. Erstmal ist es natürlich unheimlich lobenswert, dass jemand sich so engagiert, sowas aufbauen möchte und so eine Hilfestellung geben möchte. Und deshalb war es für mich eine Selbstverständlichkeit, da auch mitzuhelfen, dass man wirklich etwas Schönes und Tolles errichten kann, in Schützingen, und dann den Eltern wenigstens mal eine Auszeit gönnt – 14 Tage, drei Wochen – vielleicht alleine oder mit dem Kind, aber auch mit Hilfe der Krankenschwestern dort. Dass Sie einfach ein bisschen mehr Zeit und Ruhe für sich bekommen.“

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Prof. Dr. Ulrike Krenzlin

Christliche Werte

Prof. Dr. Ulrike Krenzlin

Unsere Wertegesellschaft ist in aller Munde. Auch soll sie erhalten bleiben. Doch was hat es auf sich mit diesen Werten in unserer Gesellschaft? Geht es um ihre Kultur, die seit 2000 Jahren mit dem Christentum gewachsen ist? Diese traditionsreichen Grundwerte sind heute – wie jeder weiß – permanent gefährdet. Welche Gründe gibt es dafür? Ein anhaltender Niedergang der katholischen und protestantischen Religion mit der Folge von Kirchenaustritten ist im Gange. Auflösungserscheinungen und umfassende Profanierungen bestimmen auf allen Gebieten das kulturelle Leben. Die christlichen Religionsträger begegnen diesem Prozess vorwiegend „MARIA ABER BEHIELT ALLE hilflos. Es müsste doch zur WORTE UND BEWEGTE SIE schung mit Schlussfolgerungen differenzierten Ursachenfor- DIESE IN IHREM HERZEN.“ für die Zukunft kommen. Die Forderung nach multikultureller Lk 2 V19 Kultur ist zur hohlen Form erstarrt. Nun wird, dies vor allem von der Politik, die Einbeziehung des Islam in unsere Kultur präferiert. So, als ob die beiden konträren Kulturen zusammengehören. Auch das ist ein konfliktgeladenes Modell. Als ich über alles Unzulängliche nachdachte, erinnerte ich mich zuerst an die Tatsache, dass wir unsere Geschichte kennen müssen, um Zukunft überhaupt gestalten zu können. Dazu gehört die Kenntnisnahme der christlichen Ausgangswerte, diese zu erklären und als Lebensmodelle zu prüfen, bevor man sie wegwirft, so dass junge Menschen überhaupt erst erfahren können, auf welchem – ihnen meist unbekannten – Kulturboden sie denn eigentlich stehen. Dazu kann jeder von uns mit eigenen Mitteln beitragen. Ich sah mich um und fand auf einmal im Ausstellungsangebot der Museen eine drängende Angebotsfülle zur Rückbesinnung auf Kunstwerke aus dem großen Programm, das um 1000 nach Christi gewachsen ist und das zur europäischen Idee geführt hat, die uns bis heute getragen hat. Aktuell für unsere Fragestellung ist die Ausstellung „Von Hockney bis Holbein“ im Berliner Martin Gropiusbau. Sie stellt eine Sonderleistung dar, weil hier vier Monate lang in den Gropiusbau ein virtuelles Museum hineingestellt ist. Es umfasst 5.000 m2 Ausstellungsfläche, die sich auf 27 Themenräume verteilt. Dieses „Leihmuseum“ gehört dem Unternehmer Reinhold Würth mit Stammsitz in Künzelsau. Denn der Geschäftsmann Würth gilt als größter deutscher Kunstsammler. In der Verbindung von Unternehmertum und Sammlerleidenschaft hat Reinhold Würth entlang seines Arbeitslebens ein neuartiges Museumsmodell kreiert: ein musée imaginaire.

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Dieses Museum umfasst 16.700 Kunstwerke. Aus diesem riesigen Magazin werden laufend einzigartige Themenausstellungen zusammengestellt und von Fachleuten wissenschaftlich bearbeitet. Würths Präsentationen verteilen sich auf die fünfzehn Museen, die zu den Niederlassungen gehören, die der Unternehmer in aller Welt führt. Diese Museen fungieren als Foren zum Disput, zur Ideenfindung für seine Mitarbeiter und Gäste. Der Mäzen schwört auf die Erfahrung, dass Menschen in der Begegnung mit Kunst über sich hinauswachsen. Er geht davon aus, dass nichts langweiliger sei, als die Dauerausstellungsräume in den Öffentlichen Mu-

seen. Dagegen setzt er das Prinzip der Wechselausstellungen, die Betrachter fesseln. Dieses musée imaginaire verspricht Zukunft. Die Sixtina des Nordens Das wertvollste Werk aus der Sammlung Würths ist die Darmstädter Madonna von Hans Holbein d. J., die sog. Sixtina des Nordens (Abb.1). Barmherzigkeit (Caritas) Das Erzbistum in Paderborn hat die Ausstellung „Nächstenliebe von den frühen Christen bis zur Gegenwart“ eingerichtet. Diese Präsentation, zur rechten Zeit zustande gekommen, ist ein wahres Erfolgsmodell geworden. Denn in ihr werden alle Pro-


in Europa bleme aufgezeigt, die uns jetzt durch die Flüchtlingskrise entgegendrängen. Auf der Grundlage jahrelanger Erfahrungen im Umgang mit Themen zum Mittelalter gründet diese herausragende Ausstellung, in der die Ursprünge der Barmherzigkeit (Caritas), Mildtätigkeit und Nächstenliebe behandelt werden. Dabei spielen Interpretation und Wandel der Inhalte von der Frühzeit bis in die Gegenwart die Hauptrolle. Das Material zum Thema bieten Kunstwerke der ersten Garnitur, darunter viele Leihgaben aus den bedeutendsten europäischen Museen und den USA. Der Holbein-Streit um Original und Kopie ist 1871 auf einen Kunsthistorikerkongress entschieden worden, zugunsten der Darmstädter Madonna. Die Nachbildung aus dem 17. Jahrhundert, die in Dresden lange neben der Sixtina hing, hat seitdem ihre Aura eingebüßt. Das Original kam 1822 an den preußischen Hof. Prinz Wilhelm von Preußen, Bruder des Königs Friedrich Wilhelm III., kaufte es für seine Frau Prinzessin Marianne von HessenHomburg. Bis 1852 hing es im Berliner Schloss. Danach wird es überführt in das Darmstädter Schloss. Die Erben übergaben es 2003 als Leihgabe dem Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt a. M.. Danach entschieden sie sich für einen Verkauf. Für dieses Werk hat R. Würth die höchste jemals für ein Kunstwerk entrichtete Summe ausgegeben. Das Städel konnte nur 40 Millionen Euro aufbieten. Das reichte den Erben nicht. Das Werk ist heute zu bewundern in Würths Sammlung mit ständiger Ausstellung der Alten Meister in der Johanniterkirche von Schwäbisch Gmünd.

Abb.1 Madonna des Bürgermeisters Jacob Meyer zum Hasen: Maria, die gekrönte Himmelskönigin wird angebetet von einem Verzweifelten, der betet und kniend um Fürbitte für sich und seine Familie ersucht. Es ist der Bürgermeister Jacob Meyer zum Hasen (1482 – 1531) aus Basel. Zur Familie gehört – hinten im Bild – seine verstorbene Ehefrau. Ihm gegenüber knien die aktuelle Ehefrau Dorothea Kannengießer und beider Tochter Anna, die im weißen Kleid mit Jungfernschapel als Verlobte hervorsticht. Die Frauen beten ihre Rosenkränze. Vor dem Vater hält ein schöner Jüngling den nackten Johannesknaben fest. Maria erscheint aufrecht stehend in ihrer Nische als Himmelskönigin mit rot gegürtetem Kleid. Sie wirkt schön und heilsversprechend. Doch aus ihrem fernen Reich heraus breitet sie gnadenreich ihren braungrünen Mantel über die irdischen Fürbitter. Der Jesusknabe auf dem Arm ist mit ihr wahrhaft innig verbunden. Auf beider Hilfe richten sich die Hoffnungen der Familie. Doch worum bittet die Familie? Jacob Meyer, ein Geldwechsler und Aufsteiger aus der bürgerlichen Zunft, gerät in Basel um 1525 in die Umbrüche der Reformation (Calvinismus). Im Wirbelsturm der Geschehnisse, die seine Existenz unmittelbar gefährden, erteilt er Hans Holbein d.J. – dem besten Künstler seiner Zeit – den Auftrag zu diesem Altarbild für seine Privatkapelle. Meyer war unbeugsam. Er blieb ein altgläubiger Christ, ging nicht zur Reformation über. Diese Fürbitte im Gebet hat ihm nicht geholfen. Er verlor sein Amt, alle Würden und erworbenen Güter. 1529 emigrierte er schließlich nach Freiburg im Breisgau. Aber nur, weil er für seine Not eine Form fand, nämlich die Fürbitte, und diese mit dem Auftrag an Holbein d.J. zum Bild erhärten wollte, ist eines der bedeutendsten Werke der Kunstgeschichte entstanden. (1525/26 und 1528, Öl auf Nadelholz, 14,5 x 102 cm. © Slg. Würth IN 14910, Foto Philipp Schönborn)

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Prof. Dr. Ulrike Krenzlin · Fortsetzung

Christliche Werte

Abb.2 Barmherzigkeit: Raffael komponiert die Allegorie der Barmherzigkeit in ein Rundbild (Tondo) und zwei Nischenbilder. Die junge Frau umfängt fünf Kinder vom Säugling bis zum Kleinkind. Die Unbeholfenen erheischen ihre Liebe. Jeder Mensch versteht es: den Ungeschützten muss Barmherzigkeit erwiesen werden. Wie sie zu erweisen ist, zeigen die beiden Putti in den Nischen. Der linke steht für brennende Liebe, die in der Schale wie ein Feuer lodert. Rechts schüttet ein Putto Geld aus. Denn Großherzigkeit ohne Spendengeld gibt es nicht. Raffael findet für das Leitbild von der Barmherzigkeit eine absolute künstlerische Höhe. (Raffaelo Sanzio. Allegorie der Caritas. 1507. Öl auf Pappelholz H 18 x B 44 cm.Vatikanstadt. Museo Vaticani. Pinacoteca Vaticana IN 403331 © Archivicio Fotografico die Vaticani. Musei Vaticani)

Die mittelalterliche Lehre von den Tugenden und Lastern stellt den Ausgangspunkt für das große Hilfswerk dar, das Menschen füreinander verrichten können. Vorläufer gehen in die Antike zurück. Sieben Tugenden stehen zur Verfügung: Demut (humilitas), Mildtätigkeit (caritas), Keuschheit, Geduld, Mäßigung, Wohlwollen und Fleiß. Zu jeder gehört ihr Pendant, eine Untugend: Hochmut, Geiz, Wollust, Zorn, Völlerei, Neid und Faulheit. Die Tugenden und Laster bestehen bis heute. Sie haben ihren Wert durch die Jahrhunderte erhalten. Die Städtegründungen im 12. und 13. Jahrhundert forderten eine grundlegend neue Situation heraus. Immer mehr Notleidende, Kranke und HilfsAbb. 3 Vanessa Beecroft. Weiße Madonna mit Zwillingen. 2006 Sudan-Serie: In dieser modernen Allegorie steckt das Elend des europäischen Neokolonialismus und die Not Afrikas. (Digital C-Print H 230 x B 180 cm, IN VBSS.002 Mailand Privatbesitz. MP Courtesy Galleria Lia Rumma)

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bedürftige drangen hinein in die Städte oder lagerten vor den Stadttoren. Die Verantwortungsträger mussten umdenken. Es entwickelte sich ein vormodernes ausdifferenziertes Konzept von christlicher Nächstenliebe. Vor den Stadttoren entstanden die Spitäler für die Kranken, in der Stadt sorgten zahllose Klöster, Bruder- und Schwesternschaften für Pflege und Versorgung der Schwachen, wie zum Beispiel die Marien-, Rochus- und Liebfrauenbruderschaft. Für die Tugenden stehen bekannte, meist weibliche Allegorien. So kann an einer jungen Frau, die Kinder um sich schart und ihnen Schutz gewährt, leicht die Barmherzigkeit erkannt werden. Der Kampf gegen das Böse Einen wunderbaren Beitrag zu den christlichen Werten bietet Lübeck mit seiner Ausstellung „Kunstmetropole im Ostseeraum“. Die reichsfreien Hansestädte besitzen den Sonderstatus.


in Europa Die Verbindung, die die Hanse von Brügge bis hin nach Novgorod zur Kiewer Rus schuf, machte die Städte über das Maß reich. Lübeck wird eine Königin der Städte. Reichtum kam auch der Kunst zugute. Kaufleute förderten Kunstwerke ersten Ranges. Große Künstler wie Bernt Notke und Henning van der Heyde wachsen heran. Der Bruch dieser Blüte setzt auch hier – wie bei Holbein in Basel – mit Reformationsbeginn ein. Doch hat in Lübeck, einer Patrizierstadt, der Bildersturm nicht in der Weise gewütet wie in den meisten anderen Städten. Deswegen sind in Lübeck viele Kunstwerke aus vorreformatorischer Zeit über die Zeiten hinweg gerettet worden. Im frühen 19. Jahrhundert – im Zuge der romantischen Mittelaltererneuerung – wurden die alten Meister von den Stadtvätern gerettet. Die Werke kamen in das St. Annenkloster. Dieses Rettungskloster für Kunst feiert 2015 sein 500jähriges Bestehen. Es wurde erneuert als Museumsquartier St. Annen. Die Werke aus dem AnnenMuseum bieten das breiteste Spektrum an Antworten für

unsere Frage nach dem Erhalt von christlichen und weltlichen Werten aus der Vergangenheit, die abgewandelt und profaniert auf uns gelangt sind. Außerdem hat Lübeck ein Hanse-Museum gegründet, das größte europäische Museum seiner Art. Im Einzugsgebiet der Hanse ist der Heilige Georg zu Hause. Oft wird er hier dargestellt. Denn der miles christi gilt als ein unschlagbarer Kämpfer für den christlichen Glauben in den heidnischen Gebieten. In seiner allegorischen Gestalt laufen viele Geschichten zusammen, die sich in Auseinandersetzung zwischen Heiden- und Christentum zugetragen haben.

Abb. 4 (oben) Der Heilige Sebastian von Boticelli, 1474: Die Heiligsprechung von Menschen ist ein streng juristischer Vorgang innerhalb des Vatikans. Es gibt die heiligen Märtyrer des frühen Christentum, der neueren und neuesten Zeit. Sebastian gehört zu den Märtyrern des frühen Christentums. Er ist 288 gestorben. Als römischer Hauptmann trat er zum christlichen Glauben über. Das widersprach dem römischen Recht. Sebastian wird nicht sofort hingerichtet, sondern sein Dienstherr schätzt die Qualität seines Mitstreiters. Er wird mehrfach auf die Möglichkeiten der Rückkehr zum römischen Recht belehrt. Doch in seinem Fall hat es nichts genützt. Sebastian wurde deswegen von einer Kohorte mit Pfeilen beschossen. Diese sollten nicht zum Tod führen, sondern eher eine Warnung sein für den Fall, dass er überlebte. Doch blieb Sebastian bei dem neuen Glauben. Danach wird er zum Tod verurteilt. Botticellis Darstellung gehört zu den Ikonen dieses Themas. Man sieht ihm den Schmerz nicht an, weil der Glaubensträger ihn gar nicht spürt. (Tempera auf Holz. 195 x 75 cm © Staatliche Museen Berlin. Gemäldegalerie. Kat. Nr. 1128. Foto Jörg P. Anders) Abb. 5 (rechts) Heiliger Michael als Seelenwäger: Aber auch die Christen haben lebenslang das Memento mori vor Augen. Gedenke des Endes bei allen deinen Handlungen. Da heißt es abzuwägen zwischen guten und schlechten Taten. Denn diese werden beim Jüngsten Gerichte vom Erzengel Michael, dem Anführer der himmlischen Heerscharen, auf eine Waage gelegt und gegeneinander abgewogen. Wie an der Plastik zu sehen ist, hält Michael die Waage vor sich hoch, das ist so schwer. Er muss seine schönen vergoldeten Flügel hin und her wiegen, um überhaupt das Gleichgewicht zu halten, weil manche Waage ganz nach unten drückt. In unserem Fall ist eine gute Seele gerettet, die in den Himmel geführt werden kann. (1520 – 30. Eiche. Vormals Pfarrkirche in Hyssna. H 150 x B 101 x 20 cm Stockholm. Statens Historika Museum. © Foto Lennart Karlsson)

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Prof. Dr. Ulrike Krenzlin · Fortsetzung

Christliche Werte

in Europa Die großartigste Darstellung schuf der Bildhauer Bernt Notke um 1489. Die St. Georggruppe ist wie eine Installation auf einem altarähnlichen Aufsatz gesetzt, auf der der Reiter den wilden Kampf gegen einen Riesendrachen ausficht. Davor kniet die ängstliche Prinzessin, die der mutige Kämpfer rettet. Die berühmte Gruppe befindet sich in der Kirche Storkyrkan in Stockholm.

Abb. 6 Heiliger Georg (St. Jürgen) Detail. Henning van der Heyde: Georg wird als gut ausgerüsteter Ritter auf einem schönen Pferd dargestellt, der sich im wilden Kampf mit einem Drachen befindet. Am Ende erschlägt der junge geschickte Georg den Drachen mit seinem Schwert. Dieser Drachen hatte eine Prinzessin gefangen gehalten. Die heidnische Stadt musste ihm Tribut zahlen, doch besaß sie nichts mehr, daher waren Menschenopfer gefordert vom Drachen. Niemand hat den Drachen töten können. Georg kann sie befreien, weil er für den christlichen Glauben und gegen das Heidentum kämpft. Für seinen Einsatz für die Christianisierung hat er später den Märtyrertod erlitten. (1504/05 Eichenholz. Textiles Pferdegeschirr mit roten Samtfäden und Eisenbeschlägen. Mit Pferd ohne Schwert H 185 x B 85 x T 197 cm. © Foto Jan Friedrich Richter).

Ausstellungen & Literatur

Der Botticelli-Coup Schätze der Sammlung Hamilton im Kupferstichkabinett. Bis 24.1.2016 Wienand-Verlag. ISBN 978-3-86832-295-8 Vom Botticelli-Coup wird gesprochen, weil es dem preußischen Staat im Jahr 1882 gelang, den gesamten Handschriften-Nachlass des Herzogs von Hamilton zu erwerben, wozu der Codex mit Botticellis 88 Zeichnungen zur Commedia von Dante Alighieri gehörte. Dieser Schatz wird seitdem im Kupferstichkabinett der Berliner Staatlichen Museen aufbewahrt. Durch Leihgaben ergänzt, passt die Ausstellung zur „Botticelli-Renaissance im gleichen Haus.

Sammlerglück. 100 Meisterwerke der Sammlung Marks-Thomée. Bodemuseum Berlin (Ausstellung bereits beendet). ISBN 978-3-7630-2699-9 Diese Sammlung vereint in sich – vergleichbar mit dem Annen-Museum in Lübeck – einzigartige plastische Werke der mittelalterlichen bis spätgotischen Plastik und Malerei.

Die Geburt Christi Das Ereignis der Geburt Christi steht am Anfang unserer 2000-jährigen Geschichte. Bei Botticelli (Abb. 7) wird es wie ein triumphales Fest gefeiert. In der Kunstgeschichte gilt dieses Werk als die poesievollste Darstellung dieses Themas. Das heißt, das Wunder der Weihnacht ist nie dramatischer und schöner dargestellt worden als hier.

Caritas Nächstenliebe – Von den frühen Christen bis zur Gegenwart Ausstellung Erzbischöfliches Diözesanmuseum von Paderborn bis 13.12.2015.

Von Hockney bis Holbein Die Sammlung Würth in Berlin Ausstellung der Berliner Festspiele im Martin-Gropiusbau bis 10.1.2016

Katalog Michael-Imhof-Verlag Petersberg, 49,95 Euro ISBN 978-3-7319-0142-6

Katalog Swiridoff-Verlag Künzelsau, 32,– Euro ISBN 978-3-89929-324-1

Lübeck 1500 Kunstmetropole im Ostseeraum Ausstellung Museumsquartier St. Annen bis 10.1.2016.

The Botticelli Renaissance Botticelli 2015 – 1445 Ausstellung. Gemäldegalerie Staatliche Museen zu Berlin bis 24.01.2016.

Katalog Michael-Imhof-Verlag Petersberg, 49,95 Euro ISBN 978-3-7319-0175-4

Katalog Hirmer-Verlag München, 45,– Euro ISBN 978-3-2370-8


Abb. 7 Die Mystische Geburt 1501. Sandro Botticelli: Das ist Botticellis einziges signiertes Gemälde. Es steht dazu am oberen Rand aus der Apokalypse des Johannes: „Dieses Bild malte ich, Alessandro, am Ende des Jahres 1500 … in den Wirren Italiens in der halben Zeit nach der Zeit, während der Erfüllung der elften des Johannes, in der zweiten Plage der Apokalypse, während der Teufel für drei und ein halbes Jahr losgelassen war. Danach wird er gefesselt werden entsprechend der zwölften, und wir werden ihn … sehen wie in diesem Bild.“ Der Teufel liegt bäuchlings in der unteren Steinecke. Alle Beteiligten feiern in poetischem Glanz die Geburt Christi. Dazu gehören die Engel am Himmel, der sich öffnet im Goldglanz, die drei Engel auf dem Krippendach, die Hirten, die Märtyrer. (Tempera auf LW. 108,6 x 74,9 cm. © London The National Gallery In 1034).

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Ausstellungen im Schmuckmuseum Pforzheim bis zum 10. Januar und 21. Februar 2016

Parallelausstellung zu »Anziehend – Von der Fibel

»Beautiful Mind – Noch bis zum 10. Januar 2016 werden die Ergebnisse des Wettbewerbs »Beautiful Mind: ein Schmuckstück für Cranach« zu sehen sein. Der Wettbewerb war anlässlich des 500. Geburtstags von Lucas Cranach dem Jüngeren von der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt in Zusammenarbeit mit der Stiftung Luthergedenkstätten 2014 ausgeschrieben worden, im Rahmen der Landesausstellung »Lucas Cranach der Jüngere – Entdeckung eines Meisters«.

Abb. rechts oben: Gewandschließe: Gold; Irland, um 700 v. Chr. © Schmuckmuseum Pforzheim Foto Günther Meyer

Aufgabe war es, aus der Beschäftigung mit Cranachs Leben, Werk und Zeit ein Schmuckstück zu gestalten, das Formen von Selbstdarstellung und sozialer Distinktion aus der Renaissance in unsere Gegenwart übersetzt. Von den 146 Teilnehmern aus allen Bundesländern gewannen Bettina Dittlmann aus Bayern, Beate Eismann aus Sachsen-Anhalt und

fertigt aus robustem Metall, häufig aus Bronze, aber auch aus Gold. Im Lauf der Jahrhunderte entwickel-

Fibel: Bronze; italienisch, um 800 v. Chr. © Schmuckmuseum Pforzheim Foto Günther Meyer

Svenja John aus Berlin den ersten bis dritten Preis. Zusammen mit 48 weiteren ausgewählten Arbeiten waren sie zunächst im Lutherhaus Wittenberg und sind jetzt anschließend im Schmuckmuseum Pforzheim ausgestellt. Ausstellung »Anziehend – von der Fibel zur Brosche« Von der Bronzezeit bis ins Mittelalter war die Fibel so unentbehrlich wie heute ein Knopf oder Reißverschluss, um die Kleidung zu schließen. Die Fibel galt nicht nur als nützliches Utensil, sondern wurde oft aufwändig verziert mit Prägungen, Einlegearbeiten, Ornamenten oder Perlen. Sie ist eine Mischung aus Sicherheitsnadel und Brosche, ge-

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Parallelaustellung »Beautiful Mind« Parallel dazu, sind bis zum 10. Januar zudem die Ergebnisse des deutschlandweiten Wettbewerbs »Beautiful Mind: ein Schmuckstück für Cranach« zu sehen. Zu den ältesten Exponaten dieser Sonderausstellung zählen eine bronzene Fibel aus Mittelitalien aus der Zeit um 800 v. Chr. und eine vorkeltische Gewandspanne aus Gold. Dieses Prachtstück stammt aus Irland und entstand 700 Jahre v. Chr. Die

Brosche »Geheimnis aus der Welt«, Möbelgriff aus Messing geschwärzt, verschiedene Kunststoffe, Pigment, Silber geschwärzt, Stahl; Tamara Grüner 2009 © Schmuckmuseum Pforzheim Foto Winfried Reinhardt

te sich das besondere Schmuckstück immer mehr zur reinen Zierde und wurde ab dem Mittelalter als kostbare Brosche stolz getragen, nachdem der Knopf immer häufiger die Funktion der Fibel ersetzte. In dieser Ausstellung zeigt das Schmuckmuseum Pforzheim, noch bis zum 21. Februar 2016, mit rund 100 Spitzenstücken die Geschichte dieser reizvollen Schmuckstücke.

bronzene Fibel schimmert in einer wunderschön grünen Patina und hat die typische Form mit Halbkreisschlaufe und Nadel. Anhand dieses Exponats lässt sich die Handhabung sehr gut ablesen. Dagegen ist die goldene Gewandspange eine formschöne Schließe mit zwei an einer halbrunden Schlaufe hochgebogenen Kreisen, durch die das Gewand gesteckt wurde. »Wir werden auch


zur Brosche«:

ein Schmuckstück für Cranach« Zeichnungen und Fotos ausstellen, auf denen die Besucher sehen können, wie die jeweiligen Fibeln getragen wurden«, erläutert Cornelie Holzach. Manche Fibeln wurden gebogen oder in Kleiderschlitze gesteckt. Je nach Stofffülle wurde der Umhang mit Fibeln gerafft, gehalten oder geschlossen. Im Spätmittelalter kam zudem die Agraffe auf, mit der zwei Kleidungsstücke zusammengehalten werden konnten. Es gab Agraffen, die fest an die Kleidung angenäht wurden und über Haken und Ösen die Stücke

Amelie trägt einen Perlenreif von Kerstin Mayer. Foto René Arnold.

ßen der Kleider verwendet. Die Veränderung der Mode – hin zu engeren Kleidern – trug maßgeblich dazu bei, dass mehr Knöpfe als Fibeln eingesetzt wurden. Diese verlor somit ihren praktischen Nutzen und emanzipierte sich zur schmückenden Brosche – kein barockes Damenmieder, kein Herrenhut ist ohne diesen prächtigen Besatz denkbar. Ob Gold, Rubine, Topas oder eben Diamanten: Broschen sind oft aus besten, teuren Materialien und reich verziert. Sie glitzern und werten das Kleidungsstück

Abb. links oben: Brosche: Baumpilz, Edelstahl, Pelz; Susanne Wolbers Pforzheim 2009 ISSP-Förderankauf »Junge Schmuckkunst im Museum« 2009. Abb. links Mitte: Brosche »Projektion und Reflexion«: Silber, grüne Acrylfarbe; Johanna Dahm, 1993 © Schmuckmuseum Pforzheim Foto Rüdiger Flöter

Blütenstrauß (Agraffe): Gold, Smaragd, Diamanten, Email; Deutsch, um 1620 – 1630 © Schmuckmuseum Pforzheim Foto Günther Meyer

Abb. links unten: Brustschmuck: Gold, Diamanten, Email; Spanisch, um 1700 © Schmuckmuseum Pforzheim Foto Günther Meyer

miteinander verbanden, andere wurden an beiden Kleidungsstücken eingehakt und konnten komplett abgenommen werden. Zu sehen ist unter anderem eine Agraffe, die um 1620 gefertigt und als prächtig glitzernder Blumenstrauß aus Gold, Diamanten, Email und leuchtenden Smaragden geformt wurde. Einen solchen Blickfang steckten sich die Herren gerne auch einmal an den Hut. Vom Ansteckschmuck zur Skulptur am Körper Aus der Mode kamen Fibeln erst mit der Nutzung des Knopflochs. Zwar gab es bereits in der Antike Knöpfe, diese wurden jedoch nur zur Zierde getragen. Im 13. Jahrhundert kamen die Knopflöcher auf, und Knöpfe wurden vermehrt zum Schlie-

glamourös auf und gehören bis heute zu den beliebtesten Schmuckstücken. Wenn Marilyn Monroe haucht: »Diamonds are a girl’s best friend«, dann dachte sie möglicherweise auch an diamantenbestückte Broschen, die so unwider-

stehlich am Kleid glänzen. Mit der Zeit änderte sich höchstens der Ort dieses Ansteckschmucks, Broschen an sich haben nichts an Beliebtheit eingebüßt. Es ist eine »ansteckende« Sonderausstellung, bei der sich Formfreude, Vielfalt und die Verwendung von Fibeln und Broschen über die Jahrtausende hinweg anhand ausgewählter Exemplare entdecken lassen.

Öffnungszeiten: Di bis So und feiertags 10 – 17 Uhr (außer Hl. Abend und Silvester). Weitere Infos unter www.schmuck museum.de

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Kreishandwerkerschaft Pforzheim Enzkreis:

In der Weihnachtsbäckerei Sobald der Monat Dezember ins Blickfeld des Terminkalenders rückt, beginnen sich unsere Gedanken in das duftende Umfeld der Weihnachtsbäckereien zu begeben. Zu ihnen gehören der Duft der Tannennadeln, das Licht der Kerzen und alles, was den besonderen Rahmen dieser festlichen Jahreszeit bestimmt.

Bäckerei Wiskandt ·

Bäckerei Reinhardt · Knittlingen & Maulbronn

Bei der Bäckerei und Konditorei Wiskandt ist der Junior Janis bereits aktiv. 1969 wurde die Bäckerei gegründet. Heute ist sie, außer 2x in

Früh übt sich, wer ein Konditor-Meister werden will – und sei es nur, um sich der Köstlichkeiten aus Vaters Backstube zu erfreuen. Bei so einem vielseitigen Stollenangebot schlägt die Begeisterung hohe Wellen, und man kann gespannt sein auf die zukünftigen Leistungen des Junior-Chefs. Bäckerei Reinhardt empfiehlt:

Finnische Nussstäbchen 1000 500 1000 1100 15

Butter Zucker geröstete Hasselnüsse Mehl Zimt Prise Salz, Vanille Glasur: 3 Eiweiß, 450 g Puderzucker Maße: 80 x 50 mm Butter und Zucker vermischen und mit den restlichen Zutaten einen Mürbteig herstellen. 1 Stunde kaltstellen. Dann ausrollen und mit der Zuckerglasur bestreichen und in kleine Rechtecke einteilen. Backen: 180°C etwa 8 –10 Min.

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g g g g g

Bäckerei Wiskandt empfiehlt:

Vanillekipferl 250 g 80 g 1 Stück 1 Prise 100 g 200 g

Mehl Puderzucker Vanilleschote Salz gemahlene Mandeln Butter

50 g feinen Zucker 2 Päckchen Vanillezucker


gibt es manche Leckerei … Pforzheim & Huchenfeld

Café & Konditorei Boley · Pforzheim-Brötzingen

e Ihnen ein zeit! n e h c s n ü nts Wir alle wgemütliche Adve schöne &

Pforzheim, auch in Huchenfeld und im Rahmen vieler Bestellungen für die handwerkliche Herstellung und Vollkornbackwaren bekannt. Die Zutaten schnell zu einem glatten Teig kneten und diesen zugedeckt 1 Stunde in den Kühlschrank stellen. Arbeitsfläche mit Mehl bestäuben. Aus dem Teig 0,5 cm dicke und 5 cm lange Rollen formen und diese zu Kipferln biegen. Aufs ungefettete Backblech legen und bei 180°C ca. 10 Minuten backen. Zucker mit Vanillezucker mischen und die noch warmen Kipferl darin wenden.

Wer kennt es nicht, das Café und die Konditorei Boley in Brötzingen in der Westlichen Karl-Friedrich-Straße. Sein Inhaber, Michael Poganatz, widmet sich mit viel Engagement und immer neuen Ideen dem gemütlichen Treffpunkt. Da gibt es edle Torten mit Bildern, Schokolade von besonderer Qualität in Holzkassetten, leckere Pralinen mit Trüffeln und fantasievolle Marzipanfiguren. Ein Besuch lohnt sich. Konditorei Boley empfiehlt:

Rosinenbrödle 250 250 5 500 150

g Puderzucker g Butter schaumig rühren Eier langsam dazugeben g Mehl (Typ 405) g Rosinen

Brödle formen und auf das Blech mit Backpapier in entsprechender Größe verteilen. Backen: 180°C etwa 10 Min.

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Die Sparkasse Pforzheim Calw:

Sportlerehrung und Sportförderpreis wieder gemeinsam Verleihungen mit Unterhaltungsprogramm in Pforzheim und Calmbach

Die erstmals gemeinsam mit der Sportlerehrung veranstaltete Sport-Förderpreis-Verleihung der Sparkasse in Pforzheim und Calmbach war ein großer Erfolg. Vor allem das unterhaltsame Rahmenprogramm sorgte für Begeisterung. Deshalb wird auch für nächstes Jahr am neuen Format festgehalten. Der SportFörderpreis der Sparkasse Pforzheim Calw wird wieder in den Kategorien Sport-Sonderpreis und Ehrenamts-Preis vergeben.

Gaben den Startschuss für die Bewerbungsphase zum Sportförderpreis 2016: v.l. Vorstandsvorsitzender Stephan Scholl (Sparkasse), Sportkreis-Vorsitzende Gudrun Augenstein (Pforzheim Enzkreis), SportkreisPräsident Volker Schuler (Calw) und Vorstandsmitglied Dr. Georg Stickel (Sparkasse).

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Neben den jeweils neun Sport-Sonderpreisen für Sportvereine aus den beiden Sportkreisen, werden zwei „Sport-Ehrenamtspreise“ vergeben. Langjährige bzw. verdiente Ehrenamtliche können sich für ihren Sportverein um ein Preisgeld von 1.000 Euro bewerben. Das können z. B. Trainer, Übungsleiter, Vorstand, Platzwart oder auch „gute Geister“ im Verein sein. Bewerbungsschluss für den SportFörderpreis der Sparkasse ist der

9. Januar 2016. Die Bewerbungen können bei den beiden Sportkreisen oder in jeder Sparkassen-Geschäftsstelle abgegeben werden. Über die Vergabe entscheidet eine Jury. Verleihung und Übergabe der Preise werden bei den Sportlerehrungen der beiden Sportkreise vorgenommen. Der Termin für die Sportlerehrung des Sportkreises Pforzheim Enzkreis e. V. steht schon fest, sie findet am 11. März 2016 im CongressCentrum Pforzheim statt.

Die Sparkasse Pforzheim Calw vergibt den Sport-Förderpreis seit 1989 und unterstreicht damit die Bedeutung, welche die Sportförderung für sie hat. Seit 2009 wird der mit jeweils 10.000 Euro dotierte SportFörderpreis als Regionalpreis für Pforzheim/Enzkreis und Calw ausgeschrieben und umfasst damit das gesamte Geschäftsgebiet. „Sport hat eine unverzichtbare integrative Funktion in der Gesellschaft“, stellte Sparkassenchef Stephan Scholl zum Start der Ausschreibung fest. Viele Sportaktivitäten seien aber nur mit dem uneigennützigen Einsatz vieler ehrenamtlicher Funktionäre und Helfer möglich. „Die Vereine, ihre Verantwortlichen und Mitglieder leisten mit ihrem Engagement einen wichtigen Beitrag für ein intaktes und funktionierendes Gemeinwesen“, fügte Scholl hinzu. Um diese Leistungen mit der verdienten Öffentlichkeitswirksamkeit zu würdigen, vergibt die Sparkasse den SportFörderpreis, der die Aktivitäten der Vereine der Bevölkerung ins Bewusstsein rufen soll. Die Sparkasse Pforzheim Calw fördert in ihrem Geschäftsgebiet vor allem den Breitensport. Dazu gehört beispielsweise die Förderung einzelner Vereine bei Investitionen, der Qualifizierung von Übungsleitern, der Ausbildung von Jugendlichen und der Durchführung von Veranstaltungen. Die Sparkassenorganisation ist Olympia-Partner Deutschlands. In diesem Zusammenhang fördert die Sparkasse Pforzheim Calw gezielt Talente in den olympischen Disziplinen aus der Region, wie z. B. Daniel Pinneker (Schwimmen), Jennie Wolf (Tischtennis), und Mario Nittel (Kleinkalibergewehrschütze). Die Sparkasse ergänzt damit das Engagement der Organisation und ermöglicht jungen Sportlern, sich konzentriert auf ihre sportliche Entwicklung auszurichten.


• Bücher • Bücher • Bücher • Bücher

PETER WOHLLEBEN: „DAS GEHEIME LEBEN DER BÄUME“ Was sie fühlen, wie sie kommunizieren – die Entdeckung einer verborgenen Welt. Ludwig Verlag München Erstaunliche Dinge geschehen im Wald: Bäume, die miteinander kommunizieren, Bäume, die ihren Nachwuchs, aber auch alte und kranke Nachbarn liebevoll umsorgen und pflegen, Bäume, die Empfindungen haben, Empfindungen und ein Gedächtnis. Unglaublich? Aber wahr! Der Förster Peter Wohlleben erzählt faszinierende Geschichten über die ungeahnten und höchst erstaunlichen Fähigkeiten der Bäume. Dazu zieht er die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse ebenso heran wie seine eigenen unmittelbaren Erfahrungen mit dem Wald und schafft so eine aufregende neue Begegnung für die Leser. Peter Wohlleben, Jahrgang 1964, wollte schon als kleines Kind Naturschützer werden. Er studierte Forstwirt-

kelhaarig und blond, breitschultrig und mit Lachfältchen. Wir lernen früh, dass es äußerst zerbrechlich ist und niemand so recht weiß, wo es wohnt. Niemand? Wenn Sie auf der letzten Seite dieses Buches angekommen sind, dann kennen Sie sogar seine Adresse. Es wohnt bei Ihnen zu Hause! Sie werden es in Zukunft täglich treffen. Warum? Weil ich Ihnen die Tricks verrate, wie Sie es dem wichtigsten Menschen in Ihrem Leben schön machen können. Und wer ist der wichtigste Mensch in Ihrem Leben?

Richtig: Sie! Wohnen Sie sich glücklich! Ich gebe Ihnen mein Wort darauf: Es funktioniert!

schaft und war über zwanzig Jahre lang Beamter der Landesforstverwaltung. Um seine ökologischen Vorstellungen umzusetzen kündigte er, leitet heute einen umweltfreundlichen Forstbetrieb und arbeitet an der Rückkehr der Urwälder. Er ist Gast in zahlreichen TV-Sendungen, hält Vorträge und Seminare, ist Autor von Büchern mit Themen rundum den Wald und den Naturschutz.

„Es geht darum, gerade dieses Kleine, Nebensächliche liebevoll zur Kenntnis zu nehmen. Und damit das Großeganze, das Leben, das uns all dieses wunderbare Kleinzeug auf dem Silbertablett serviert, gleich mit. Dann könnte es vielleicht so sein, dass sich all diese Antipasti auch am Ende als Hauptmahlzeit entpuppen? Wenn man immer nur auf das große Ding wartet, sind all die liebenswerten, entzückenden, albernen, rührenden Momente einfach so vorbeigeflitzt und ungeliebt verpufft.“ Meike Winnemuth, 1960 in Schleswig-Holstein geboren, ist freie Journalistin und Autorin und lebt in Hamburg.

MEIKE WINNEMUTH: „UM ES KURZ ZU MACHEN“ Verlag: Knaus Übers Lieben, Genießen, Verzweifeln und Trödeln, übers Einsehen, Aussehen, Ausprobieren. Von sterbenden Autos, Wärmflaschen und Bahnhöfen, von männlichen Umarmungen (behaart), von heimlichen Tränen im Kino und Tagen am Meer. Meike Winnemuths Geschichten setzen den kleinen Dingen des Alltags ein Denkmal und feiern die Schönheit des hundsnormalen Lebens.

Fotos: © Sonia Folkmann

MARTINA GOERNEMANN: „WOHN DICH GLÜCKLICH! NEUE IDEEN FÜR HAUS UND HERZ“ Verlag: Bassermann Inspiration Ein Wort zu Beginn: Glück kann unter einer dicken Schicht aus Marzipan und Sahne hausen oder sich als SMS verkleiden. Es kann eine Hundeschnauze oder Katzenpfoten haben und in unsere Nase kriechen als erster Fliederduft im Frühjahr. Es hat viele Namen. Die einen nennen es »Gesundheit«, andere »meine Kinder« oder »ewige Liebe«. Glück gibt es in dun-

CORINNE HOFMANN: „DAS MÄDCHEN MIT DEM GIRAFFENHALS“ Verlag: Knaur Man ist, was man erlebt: Nach ihrem Bestseller „Die weiße Massai“ erzählt die Autorin die Geschichte ihres Aufwachsens und wie sie zu dem Menschen wurde, der sie heute ist.

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• Bücher • Bücher • Bücher • Bücher Aufgewachsen als Außenseiterin in ärmlichen Verhältnissen, als deutsches Kind einer sechsköpfigen Familie in der Schweiz in den 1960er und 1970er Jahren, war sie zudem wegen ihrer langen und dünnen Figur als Giraffenhals gehänselt. Ihre Kindheit war nicht einfach, doch genau das hat sie stark gemacht und zu der unerschrockenen Frau werden lassen, die sich dann mit siebenundzwanzig Jahren nach Afrika aufmacht und der es bis heute gelingt, aus widrigen und ungewöhnlichen Situationen stets das Beste zu machen. Corinne Hofmann, Tochter einer französischen Mutter und eines deutschen Vaters gelang mit ihrem Lebensbericht „Die weiße Massai“ ein internationaler Bestseller, er in 33 Sprachen übersetzt wurde. Auch ihre Bücher „Zurück aus Afrika“, „Wiedersehen in Barsaloi“ und „Afrika, meine Passion“ wurden Bestseller. CHRISTINA BERNDT: „RESILENZ“ Das Geheimnis der psychischen Widerstandskraft Verlag: dtv Was uns stark macht gegen Stress, Depression und Burn-out. Das Leben ist hart geworden im 21. Jahrhundert. Trotz allen Wohlstands fühlen sich die meisten Menschen unter Druck. Und das Monster der Leistungsspirale lauert nicht nur im Arbeitsalltag, sondern auch im Beziehungsleben. Nun kann man den Anforderungen der modernen Welt nicht einfach entfliehen. Wie gut wäre es also, so etwas wie Hornhaut auf der Seele zu haben! Eine Lebenseinstellung, die den Blick freudig nach vorn lenkt. Eine Haltung, die auf Gelassenheit und Selbstsi-

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cherheit beruht. Es gibt Menschen, die diese Eigenschaften besitzen. „Resilenz“ nennen Psychologen diese geheimnisvolle Kraft. Christina Berndt, schildert, welch ungeheure Stärke manchen Menschen mitgegeben ist. All jenen, die diese Stärke mitunter vermissen lassen, gibt sie praktische Hilfestellung. Christina Berndt studierte Biochemie und promovierte in Heidelberg. Als Wissenschaftsjournalistin berichtete sie für den Spiegel, die Deutsche Presseagentur, den süddeutschen Rundfunk und die Süddeutsche Zeitung. Sie deckte den Organspendenskandal auf und erhielt dafür den renommierten Wächterpreis. GARTH CALLAGHAN: „IN LIEBE, DEIN DAD“ Verlag: Kösel Das Vermächtnis eines todkranken Vaters an seine Tochter. Botschaften gegen die Vergänglichkeit. Seit Emma fünf Jahre alt ist, findet sie jeden Tag eine kleine Nachricht in ihrer Lunchbox, die ihr Vater Garth liebevoll für sie vorbereitet hat: Zitate, Ermutigungen, Lebensweisheiten, humorvolle Ratschläge. Als Garth unheilbar an Krebs erkrankt, werden diese kleinen Botschaften zu seinem Vermächtnis. Es bricht ihm das Herz, dass er den HighscoolAbschluss seiner Tochter womöglich nicht mehr erleben wird – und er legt ein Gelübde ab: er wird auf Vorrat so viele Botschaften für Emma schreiben, dass sie bis zum letzten Schultag eine in ihrer Lunchbox finden wird, ob er bis dahin lebt oder nicht.

Dieses Buch ist eine Aufforderung an jeden, das Leben wirklich zu leben und seinen Nächsten zu zeigen, dass man sie liebt, solange man es kann.

LYDIA STILZ: „IM DÖRFLE“ – GESCHICHTEN VON FRÜHER Verlag: Silberburg In ihrem neuen Buch hat Lydia Stilz alte Familiengeschichten und persönliche Er innerungen an ihre Ahnen niedergeschrieben. Sie umfassen eine Zeitspanne von Ende des 19. bis etwa Mitte des 20. Jahrhunderts. Die Protagonisten ihrer Geschichten führen den Leser also mitten hinein in eine Zeit, die gar nicht so fern ist und doch ganz anders als die heutige. Mit den Figuren – dem Döte, der Schlussahne oder der Dote Paulena – erweckt die Autorin auch deren Alltag, die vielen dörflichen Verrichtungen und Tätigkeiten wieder zum Leben. „Unsere Welt hat sich aus dieser alten Zeit entwickelt“, sagt Lydia Stilz, wir stehen auf den Schultern unserer Ahnen, die uns sicheren Stand geben. Vielleicht lernen wir uns durch diese Geschichten selbst ein wenig besser zu verstehen.“ Lydia Stilz, geboren 1928 in Schnait, studierte Anfang der 1950er Jahre am pädagogischen Institut in Esslingen a. N. und lehrte dann an Grundund Hauptschulen. Von England über Indien, Thailand und Indonesien bis nach Australien, vom Nordkap bis zur Antarktis lernte sie die Welt kennen. Heute ist sie an ihren Geburtsort zurückgekehrt, der immer wieder Gegenstand und Inspiration ihres Schreibens ist.


Mit Thalia Pforzheim Bücher gewinnen

TREFFPUNKT THALIA

Peter Wohlleben »Das geheime Leben der Bäume« Ludwig

Veranstaltungen in Pforzheim

Corinne Hofmann »Das Mädchen mit dem Giraffenhals«

HERBST/WINTER 2015

Knaur

Montag, 7. Dez. 2015 – 20.15 Uhr © Anke Neugebauer

Meike Winnemuth »Um es kurz zu machen« Knaus

Christina Berndt »Resilienz«

AUTORENLESUNG

Dominique Horwitz »Tod in Weimar« Veranstaltungsort: VolksbankHaus Pforzheim Eintritt € 10,–

Samstag, 12. Dez. 2015 – bis 22 Uhr

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Lange Einkaufsnacht Veranstaltungsort: Thalia-Buchhandlung Pforzheim

Coupon ausgefüllt bis 15.01.2016 einsenden: Contact + Communication, Gerda Görnemann, Lisztstraße 31, 75179 Pforzheim

Samstag, 19. Dez. 2015 – 11.00 bis 20.00 Uhr Abschneiden und im Aktionszeitraum einsenden.

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Es entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter von Thalia und deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen. Thalia-Buchhandlung | Westliche 27-29 | 75172 Pforzheim | Tel. 07231 1342-0 | thalia.pforzheim@thalia.de

Verkaufsausstellung Frieda Dörfer Veranstaltungsort: Thalia-Buchhandlung Pforzheim Eintritt frei

Thalia-Buchhandlung Westliche 27-29 | 75172 Pforzheim Tel. 07231 1342-0 | thalia.pforzheim@thalia.de


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Der Pforzheimer

Wir stellen vor:

Adrienne Bueß Azubi zur Bestattungsfachkraft

Adrienne Bueß

Sie ist 20 Jahre jung, und sie hat im September ihre dreijährige Ausbildung zur Bestattungsfachkraft im Pforzheimer Bestattungshaus begonnen. Nach Abschluss der Realschule begibt sie sich auf die Suche nach dem Beruf ihres Lebens. Sie absolviert die Fachhochschule für Gesundheit und Pflege, betreut Kranke und Senioren und sucht weiter und entdeckt den Beruf des Bestatters. Adrienne Bueß hat ihre Lebensaufgabe gefunden.

Thilo Meier vom Pforzheimer Bestattungshaus mit seiner Auszubildenden Adrienne Bueß.

Adrienne Bueß: „Das passt.“ GenDia: „Was passt?“ AB: „Das Menschliche – wie man mit dem Menschen umgeht – die einzigartige Sensibilität der Trauerarbeit. Hier kann man dem Menschen wirklichen Beistand leisten.“ GenDia: „Und welcher Bereich fällt Ihnen bei dieser Arbeit schwer?“ AB: „Wenn ein Kind bestattet wird. Es ist das besondere Leid der betroffenen Menschen.“ GenDia: „Es sind vielseitige Anforderungen, die an Sie gestellt werden. Es ist ja nicht nur die Beratung, über Vorsorgeverträge, Kostenkalkulationen und Abrechnungen mit den Krankenkassen und

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Gespräche mit den Versicherungen, Anlegung des Grabes und Gestaltung der Trauerfeierlichkeiten.“ AB: „Ja, da ist auch die Überführung des Verstorbenen an den Bestattungsort, seine hygienische und kosmetische Versorgung, das Herrichten des Sarges oder der Urne.“ GenDia: „Bereiten Ihnen diese Aufgaben Schwierigkeiten?“ AB: „Nein. Ich denke mir dabei: wenn es meine Mutter wäre, die hier vor mir liegt, ich würde sie so schön wie möglich machen.“ GenDia: „Gibt es schon Bereiche, die Sie besonders gern ausführen?“ AB: „Bis jetzt noch nicht. Zur Zeit sammele ich noch alles – die zahlreichen und sehr unterschiedlichen Tätigkeiten, bei denen Kopf und Herz engagiert sind. Und irgendwann kommen die Vorlieben. Ich habe schon mit meinem Lehrmeister Thilo Meier die verschiedenen Punkte der Liste für die erste Vorsorge im Computer eingegeben Es sind noch viele Bereiche zu erfassen – und es sind noch viele Aufgaben zu lernen.“ GenDia: „Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg!“


< Hauptfriedhof IHRE BESTATTUNGSPARTNER IN DER REGION BLUMEN-VOLLMER Sommerweg 21 75177 Pforzheim Tel. 0 72 31/31 47 68 BLUMEN-SCHÄFER Hohenzollernstr. 41 Tel. 0 72 31/31 64 54 und Hachelallee 3 Tel. 0 72 31/31 34 55 75177 Pforzheim FRIEDHOFSGÄRTNEREI HILLIGARDT Wolfsbergallee 53 75177 Pforzheim Tel. 0 72 31/10 69 18 H. + W. ALBERT STEINBILDHAUERMEISTER Höhenstraße 58 – 60 75179 Pforzheim Tel. 0 72 31/44 16 64

GESTALTUNG IN STEIN ANDREAS MISSENHARDT STEINBILDHAUERMEISTER Ispringer Straße 40 75177 Pforzheim Tel. 0 72 31/31 38 78 STEINMETZ UND STEINBILDHAUERARBEITEN EUGEN MARTIN Inh. T. Schreiber Bernhardstraße 36 75177 Pforzheim Tel. 0 72 31/31 32 58 PFORZHEIMER BESTATTUNGSHAUS GMBH Thilo Meier Ispringer Straße 42 75177 Pforzheim Tel. 0 72 31/1 54 23 00

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von A. L. Szalay

Vor 25 Jahren geschah die Wiedervereinigung Der Mann plant und die Frau entscheidet; eine von zahlreichen Grundvoraussetzungen einer langen Ehe, insbesondere wenn die Frau eine preußische und der Mann eine ungarische Abstammung hat. So ist es in unserem ehelichen Entscheidungsprozess. Als ich begann, für meine zukünftige Schreiberei Themen zu suchen, wurde meine Fantasie durch einen Gegenstand in Bewegung gesetzt. Ein elegantes Armband, natürlich aus Gold und mit Rubinen. Laut Antiquitätenhändler stammte es aus den Anfangsjahren österreich-ungarischer Monarchie, d.h. etwa kurz nach 1867. Ich habe dieses Armband meiner Frau zu unserem 50. Hochzeitstag gekauft. Sie trägt dieses mit Freude, möglichst unauffällig, jedoch so, dass die nahestehenden Nachbarinnen schon davon Notiz nehmen. Immer wieder schaue ich das Armand an und spiele mit den Gedanken über die Geschichte des Schmuckes zu schreiben. Ich weiß nur so viel, wie der Antiquitätenhändler mir gesagt hatte: „Das Zeug ist alt!“. Und vor einigen Monaten habe er es von einer Wiener Rentnerin gekauft. Oh Gott, wenn das Armband sprechen könnte! Kann aber nicht. Aber ich könnte Geschichten erfinden oder ausdenken. Es war sicherlich eine sehr schöne Frau, – mit langem Kleid oder das Kleid auf einen Stuhl hingeworfen – welche von ihrem Ehemann oder Freund, aus irgendeinem Anlass, das Armband geschenkt bekommen hat. In etwa 130 Jahren dürfte wohl das Armband einige Besitzerinnen gehabt haben. In meinen fantasievollen Augen erscheinen einige von ihnen; einige beim „ich liebe Dich“, die das Armband auf den Nachttisch gelegt und andere, die immer wieder dankbar draufschauend, es am Arm behalten hatten. Bis dann die Wiener Dame, bereits als Rentnerin, das Ding zum Anti-

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quitätenladen brachte, um es zu verkaufen, um damit ihre Rente etwas aufzubessern. Nun, meine Preußin befürchtete, dass die Fantasiewelt ihres alten Ungarnmannes zu viele Geschichten hervorzaubern könnte und verbot mir, das Thema weiter zu entwickeln. „Schreibe jugendfrei, z.B. über deine geschäftlichen Erlebnisse! Eigentlich warst du erfolgreich genug. Nur, sei nicht angeberisch und bilde dir nicht ein, dass meine Mitwirkung bedeutungslos war. Du hast sowieso mehr Glück als Verstand gehabt.“ Recht hat sie schon, meine Preußin, und somit beginne ich, anlässlich des 25. Jahrestages der Wiedervereinigung, mit einigen liebenswürdigen Ereignissen aus der DDR-Zeit zu erzählen. Ich gehörte schon einigermaßen zu den verwöhnten „Wessis“, da ich kein richtiger „Wessis“ war, sondern ein Ungar, dessen Eltern und zahlreiche Verwandte in Ungarn lebten. Ich war eigentlich so etwas wie sie. Ich war für sie nicht so fremd, wie die richtigen „Wessis“. Aber so fremd waren die „Wessis“ und „Ossis“ auch nicht. Die beiden übten bereits die Wiedervereinigung über Jahrzehnte hinweg am Plattensee. Ergänzend: Meine Arbeit mit den „sozialistischen Ländern“ bestand von Anfang an aus Projektierung und Bau von Fabriken und die damit verbundenen Vertragsschreiben und Verhandlungsführungen. Somit hatte mein Job Seltenheitswert. Demzufolge fühlte ich mich frei und selbstsicher. Ich verhandelte auf den obersten Etagen und ich hatte keine

Antipathie dem Verhandlungspartner gegenüber, auch dann nicht, wenn der eine oder andere damit protzte, dass er oder sie ein Kommunist wäre. Es interessierte mich nicht. Es war überhaupt kein Thema. Wir hatten schwere Arbeiten zu bewältigen und waren höflich zueinander. Keiner von uns wollte den anderen bekehren. Ich hatte fast für alle Länder langfristige Visa. Durch meine wirtschaftliche, technische und juristische Ausbildung – meine Frau meint, dass die Semesterzahl für Jura wechselnd und abhängig von meinem Alkoholkonsum gewesen wäre – sie hat schon Recht, aber meine Kenntnisse waren immerhin ausreichend – wirkte ich an einer der ersten Fabriken führend mit. Es war eine Motorenfabrik in Polen. Die Motoren waren vorgesehen für Tanks in der Sowjetunion. Es war natürlich nicht meine Erfindung. So ein Vertrag war genehmigt, sogar vorgeschrieben, von den „Mächten“. Bekanntlich lag zwischen Polen und Westdeutschland eben Ostdeutschland mit ihren „Ossis“. Mit dem Auto fuhr ich auch hin und her auf der Transitautobahn und nicht immer ohne Vorkommnisse. An die Reihenfolge der Ereignisse erinnere ich mich nicht mehr, jedoch umso mehr auf die Geschehnisse in verschiedenen Bildern: Bild 1: Ich fuhr von Poznan Richtung Berlin, rein in die DDR. Der Diensthabende Grenzer nahm meinen Pass, guckte und sagte: „Kein richtiger Deutscher, wie?“ Ich sagte: „So ist es!“ Er: „Ungar wie? Wann kamen sie zu denen da drüben?“ (Er meinte damit die Bundesrepublik). Ich hätte ihm hier sagen können, dass es ihn nichts anginge. Aber er hatte ein nettes Gesicht, so ein bisschen bäuerlich und ich sagte: „1956, aber Marx habe ich gelesen.“ Er, lachend: „Kein Spaß daran gefunden, wie?“ Wir beide lachten, wünschten gegenseitig leise alles Gute und er winkte noch unauffällig.


– Erinnerungen an die Vorzeit Bild 2: Meine Frau, unsere 2 Kinder, 5 und 6 Jahre alt, und ich fuhren von Polen Richtung Berliner Ring. Von dort wollten wir in Richtung Helmstedt, da wir in Kassel gewohnt hatten. Meine Frau lenkte den Wagen und ich las den Kindern in deutscher Übersetzung eine ungarische Heldengeschichte vor, bis ich einschlief. Plötzlich wurde ich wach. Eine zeitlang schaute ich die Gegend aus dem Autofenster an. Ich fuhr die Strecke Berliner Ring und Helmstedt des Öfteren. Immer mehr gewann ich den Eindruck, dass die Gegend mir total fremd war. Schaute auf den Benzinanzeiger, der Tank war fast leer und es kam eine Hinweistafel mit Halle, so und so viele Km. Weit und breit kein Anzeichen einer Tankstelle. Was nun? Ich fuhr einige Kilometer zur Ausfahrt Halle. Heute kaum zu glauben, aber es war eben so, dass man die Autobahn ohne Genehmigung nicht verlassen durfte. Ich bat meine Frau, die Autobahn Richtung Halle zu verlassen. Bei der nächsten Gelegenheit hatte ich mit meiner Frau getauscht, d.h. ich saß am Lenkrad. Na, da bin ich eben ein Gentleman. Ich fuhr nach Halle rein und hoffte, irgendeine Tankstelle zu finden, um dort um ein Paar Liter Benzin zu betteln. Ich hatte nämlich kein Ostgeld, und für DM hat man nur an bestimmten Tankstellen tanken dürfen. Und dann kam ein Polizist mit dem Motorrad. Meine Preußin, eine richtige „Wessi“ stotterte die Sätze: „Wir werden verhaftet.“ Ich tröstete Sie: „Du mein Schatz, wir nicht“ – meinte mich und unsere Kinder. Der Polizist überholte uns, blieb stehen und kam zu unserem inzwischen zum Stehen gebrachten Auto. Ich ließ die Autofenster runter, grüßte brav, übrigens er auch. Dann begann ich zu beichten: „Ich habe drei Probleme: ich habe mich verfahren, habe kein Benzin und ich habe kein Ostgeld!“ Er fragte, wieviele Kilometer ich noch fahren könne. Ich sagte: „Keine Ahnung, so wie ich es sehe, ist der Tank ganz

leer.“ Er sagte: „Ich fahre vor und versuche, Sie zu der internationale Tankstelle zu führen. Sollte dies nicht gelingen, werde ich Ihnen ein Paar Liter Benzin bringen.“ Es hat geklappt. Ich habe mich brav bedankt und teilte ihm noch mit, dass ich nach Helmstedt fahren müsse und fragte ihn, ob ich jetzt zum Berliner Ring zurückfahren müsste. „Im Prinzip schon, aber ich empfehle Ihnen, nicht viel zu fragen, sondern einfach durch die Ortschaften nach Magdeburg und von dort, auf die Autobahn Richtung Helmstedt zu fahren.“ Ein lauter Seufzer der Erleichterung. Bild 3: Ich fuhr vom Berliner Ring Richtung Helmstedt, jetzt alleine. Vor mir fuhren die Autos über die Grenze mit wenigen Kontrollen. Etwa 3 bis 4 Autos vor mir, blieb alles stehen. Keinerlei Bewegung mehr! Zu mir kam ein junger Grenzsoldat und befahl: „Kofferraum auf! Kofferraum zu! Motorhaube auf! Motorhaube zu! Kofferraum auf! Kofferraum zu!“. Und so von vorne nach hinten und von hinten nach vorne. Es war mir schon bekannt, dass die Deutschen – unabhängig ob Wessis oder Ossis – sich den Ausländern gegenüber, wegen ihrer Auftritte, ein bisschen unwohl fühlten. Dessen bewusst, begann ich leise ungarisch zu fluchen. Darauf guckte er mich an und flüsterte: „Ich kann nichts dafür“. Ich habe mich geschämt, entschuldigte mich und schlug vor, dass wir den Dauerspaziergang zwischen Kofferraum und Motorhaube eher lustig veranstalten und dabei Witze erzählen sollten, abwechselnd. Wir hatten uns dann länger als eine Stunde amüsiert. Bild 4: In Warschau, ungefähr in der Stadtmitte, gab es einen großen Platz, mit mehreren Speiserestaurants. Ich ging zum Abendessen. In diesem Restaurant waren die Tische klein, etwa für zwei Personen. Es kann sein, dass es auch größere Tische gab, daran erinnere ich mich aber nicht mehr. Auf jeden Fall nahm ich an einem der

kleinen Tische Platz. Zwei bis drei Kellner bemühten sich um mich, höflich, sogar dienerisch. Am Nachbartisch saß ein gut aussehender und gut angezogener Mann, einige Jahre jünger als ich. Um ihn kümmerten sich die Kellner nicht. Ich fragte ihn, wieso er so „verloren“ sei. Er sagte, er sei aus dem falschen Teil Deutschlands. (In Moskau wurde ich hin und wieder gefragt: „Sind Sie von den Unseren oder von den Richtigen?“) Ich verstand nicht, wie die Kellner mich nicht als einen Ungarn behandelt hatten, sondern als Westdeutschen. Ich sagte zu meinem Nachbarn: „Ich lade Sie zum Abendessen ein. Falls Ihnen dies unangenehm sein sollte, teile ich denen mit, dass unser Abendessen mit Schwarzgeld bezahlt wird.“ Wir haben gut gespeist. Er war ein Dozent einer ostdeutschen Universität. Bild 5: Es war die Olympiade in München, mit dem traurigen Blutbad. Ich war unglücklich, hatte unter der Sinnlosigkeit der Taten gelitten. In derselben Zeit war die Industriemesse in Leipzig. Einen Tag nach dem Blutbad flog ich nach Leipzig zu einer Besprechung mit einigen Herren einer Außenhandelsgesellschaft und einiger Firmen für Steckverbindungen der DDR. Im Besprechungsraum saßen etwa 10 Damen und Herren mir gegenüber und ich saß alleine auf der anderen Seite. Zwischendurch sprachen sie stolz über ihre Olympiaerfolge. Irgendwie kam mir der Gedanke, dass ich mich eigentlich an die Westdeutschen gewöhnt hatte und es wäre wohl eine übertriebene Forderung gewesen, wenn ich mich auch noch an die Ostdeutschen hätte gewöhnen sollen. Vor allem störte mich, dass sich die beiden mit wenig Toleranz begegneten. Beide gaben sich so vollkommen. Ich war auch oft in der Sowjetunion gewesen und fand die russischen Partner freier in ihrem Denken. Aber eines war sicher: So tüchtig, wie die DDR-Soldaten, konn-

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von A. L. Szalay · Fortsetzung

Vor 25 Jahren geschah die Wiedervereinigung – Erinnerungen an die Vorzeit te keiner von den anderen Militärs – ob West oder Ost – marschieren. Na ja, die waren ja hauptsächlich Preußen! Ich war in ihren Augen etwas besonderes: ungarischer Abstammung, deutscher Pass und amerikanischer Arbeitgeber. Ich wurde dann gefragt: „Was sagen Sie zu unserem Gold?“ Sie meinten natürlich die Goldmedaillen. Ich, der kleine Clevere, wollte ihren Stolz abmildern und tat sehr abschätzend der Olympischen Spiele gegenüber und sagte: „Na ja, wenn Sie Gold haben, dann brauchen wir im Hinblick auf Ihre Zahlungsfähigkeit keine Beden-

ken mehr zu haben!“ So eine Aussage hätte ein „Wessi“-Gesprächspartner niemals von sich gegeben, schon aus Höflichkeit nicht. Bei mir dürften die „Partner“ gedacht haben: „Dieser verdammte ungarische Revolutionär!“ Obwohl, so ein großer Revolutionär war ich gar nicht. Der eine kam dann zu sich und stellte eine Frage und zwar höflich: „Welche Medaillen haben Sie eigentlich?“ „Nun“, sagte ich, „ich gewinne sowieso“. „Wieso denn?“ fragte der „Sportsfreund“. „Ich zähle natürlich die ungarischen, weil ich von dort stamme. Dann zähle ich auch die

USA-Medaillen, weil ich für die Amis arbeite.“ Es war alles verständlich und logisch. Im Zusammenhang dann mit den deutschen Medaillen kam Unruhe bei den Genossen auf. Ich sagte nämlich, dass ich die Westdeutschen zählen würde, weil ich einen westdeutschen und auch einen ostdeutschen Pass hätte. Als Antwort dann einstimmig: „Wie kommen Sie dazu, unsere auch zählen zu wollen? „Nun meine Herren, die da drüben meinen, dass wir Geschwister sind!“ So was hätte ein richtiger „Wessi“ auch nicht gesagt. Am Ende schmunzelten wir alle gemeinsam.

WELCHE POLICEN BRAUCHEN RENTNER? RICHTIG VERSICHERT – EIN LEBEN LANG? Im Ruhestand sind andere Versicherungen wichtig als während des Erwerbslebens. Erfahren Sie hier, worauf Sie achten sollten. Wer einmal die passenden Versicherungen abgeschlossen hat, kann sich entspannt zurücklehnen – zumindest für einige Zeit. Doch alle paar Jahre ist es wichtig, die Policen zu überprüfen. Denn sie müssen immer an die betreffende Lebenssituation angepasst werden. Wer ein Immobiliendarlehen aufnimmt, sollte es mit einer Risikolebensversicherung schützen, Berufseinsteiger sollten eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen, und Immobilienbesitzer sind mit einer Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtpolice gut beraten. Die Beispiele zeigen, dass unterschiedliche Lebenssituationen auch verschiedene Versicherungen in den Fokus rücken. Doch wie sieht es im Alter aus? Welche Policen sind für Senioren sinnvoll? Die private Haftpflichtversicherung ist in jedem Alter wichtig, schließlich springt sie dann ein, wenn Sie einem anderen ungewollt einen

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Schaden zufügen. Und ein Missgeschick kann mit 70 Jahren genauso passieren wie in jungen Jahren. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist dagegen nicht mehr notwendig: Schließlich üben Sie als Rentner keinen Beruf mehr aus! Krankenversichert bleiben Sie auch im Alter in jedem Fall – ob Sie jedoch eine Zusatzversicherung, beispielsweise für die Zähne, weiterhin benötigen, hängt davon ab, ob Sie noch Ihre eigenen Zähne haben oder bereits ein künstliches Gebiss tragen. Auf eine Auslandsreisepolice sollten Sie nur dann verzichten, wenn Sie nicht außerhalb der Heimat unterwegs sind. Werden Sie im Alter jedoch viel reisen, ist sie wichtig. Achten Sie beim Abschluss des Vertrages darauf, dass die Versicherung für die Region gilt, in die Sie reisen. Sollten Sie sehr lange wegfahren, müssen Sie darauf achten, dass die Police lange genug schützt und nicht zeitlich begrenzt ist. Außerdem sollten Sie einen Vertrag abschließen, der Sie nach einem Unfall nach Hause bringt oder im schlimmsten Fall überführt.

Sollten Sie bereits eine Unfallversicherung haben, ist es sinnvoll, sie zu behalten. Schließlich steigt das Sturzrisiko im Alter. Ob es sich lohnt, als Senior eine Unfallversicherung abzuschließen, hängt von den Konditionen ab. Wie wichtig eine Rechtsschutzversicherung ist, können nur Sie selbst wissen: Wie groß ist das Risiko, beispielsweise mit dem Nachbarn in einen Konflikt zu geraten, der vor Gericht landet? Und: Wäre dieser Fall überhaupt abgedeckt? Nehmen Sie eine Rechtsschutzversicherung genau unter die Lupe, bevor Sie sie abschließen. Policen rund um die Immobilie, also beispielsweise Gebäude-, Öltank-, Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht oder eine Hausratpolice, bleiben auch im Alter wichtig. Genauso wie gegebenenfalls die Tierhalterhaftpflicht. Denn sie sind nicht vom Geburtsdatum des Versicherten abhängig, sondern von der individuellen Situation. Haben Sie Fragen zu Ihren Policen? Sprechen Sie Ihren Sparkassenberater an.


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