10_16_Magazin.qxp_08_14_Magazin 14.08.17 16:08 Seite 4
14
MAGAZIN
Mit Potential Parallel Vienna in der Alten Sigmund Freud Universität Die Wiener Kunstmesse „Parallel Vienna” findet heuer vom 19. bis 24. September statt und übersiedelt an einen neuen Ort, die Alte Sigmund Freud Universität, Schnirchgasse 9A, 1030 Wien. Die Location ist ein ehemaliges Universitäts- und Bürogebäude mit viel Potential und in unmittelbarer Nähe zur Messe Viennacontemporary in der Marx Halle. Heuer wird ein Fokus der „Parallel Vienna” die Auseinandersetzung mit dem architektonisch interessanten Raum sein, und zahlreiche ortsspezifische Projekte werden sich dem Dialog mit dem ausgedienten Gebäude stellen, das nach der Messe abgerissen und dem von den Projektpartnern Soravia Group und ARE Real Estate Development entwickelten Immobilienprojekt TrIIIple weichen wird. Die zeitgenössische Kunstszene ist eingeladen, das Gebäude für eine Woche zu beleben und somit Wien erneut in den Fokus des österreichischen und internationalen Kunstbetriebs setzen. Einer der geplanten Höhepunkte wird die in Kooperation von „Parallel Vienna” mit der Wiener Art Foundation präsentierte monumentale Installation, „Der König wohnt in mir”, von Christoph Schlingensief sein. In dieser multimedialen Installation setzt sich der 2010 verstorbene
Alte Sigmund Freud Universität; Parallel Vienna Foto: Parallel Vienna
Aktionskünstler und Regisseur kurz vor seinem Tod mit zentralen Fragen der Menschheit auseinander: Vergänglichkeit und Religiosität. Themen, die auch Sigmund Freud, den Namensgeber der Vornutzer des Gebäudes, beschäftigten so wie auch das Ephemerische die Messe im Allgemeinen bestimmen wird. Die Liste der über 400 ausgestellten Künstler reicht von Hermann Nitsch bis zu den jüngsten Absolventen der Wiener Kunstuniversitäten. TELEFON | 0043/676/3877913 INTERNET | www.parallelvienna.com
Fibel oder Festsaal Tag des offenen Denkmals
Hermann Nitsch; Parallel Vienna Foto: Sandro E. E. Zanzinger
„Macht und Pracht" heißt das bundesweite Motto des Tages des offenen Denkmals am 10. September in diesem Jahr. Architektur und Kunst drücken seit jeher den Wunsch ihrer Erbauer, Erschaffer und Auftraggeber aus, Schönheit, Wohlstand, weltliche und religiöse Machtansprüche abzubilden. Dies geschieht durch Form- und Materialwahl, den Einsatz von Technik und Technologien, die Art der künstlerischen Ausgestaltung mit Farben, Motiven und Ornamentik, den gewählten Bauplatz und die Qualität der eingebundenen Baumeister, Architekten, Künstler und Handwerker. Vieles davon nehmen wir als vollkommen selbstverständlich wahr, einfach weil wir unser baukulturelles Erbe als gegeben annehmen. Der Tag des offenen Denkmals 2017 möchte die Besucher dazu anregen, sich mit den vielfältigen Ausdrucksformen von „Macht und Pracht" in allen relevanten Bereichen von Architektur- und Kunstgeschichte einmal bewusster auseinanderzusetzen. Jedes Denkmal erzählt immer viel über die sozialen und kulturellen Verhältnisse der Zeit seiner Entstehung und Nutzung. Doch sind wir tatsächlich heute noch in der Lage, die Denkmale als Geschichtszeugnisse und Informationsquellen im Sinne ihrer Bauzeit richtig zu deuten? Schwer zu sagen, denn bei dem Motto „Macht und Pracht" soll es nicht allein um ein vordergründiges Zeigen von „Reich und Groß"