50 Jahre AVS Drei Zinnen - Jubiläumsschrift 1957-2007

1957 - 2007

ALPENVEREIN SÜDTIROL SEKTION DREI ZINNEN JAHRE

A V S

Jubiläumsschrift 1957 - 2007

TZ -PFLEGPLA RATO INNICHEN T D. MAGIS A Z .Z -P O S.CANDID

Ein Rückblick von Willi Feichter & Günther Tschurtschenthaler

Herausgeber: Alpenverein Südtirol – Sektion Drei Zinnen Autoren: Willi Feichter & Günther Tschurtschenthaler Grafik & Druck-Koordination, Bild Umschlag: Patrick Janach, Innichen - www.janach.com Druckerei: Europrint, Vahrn Auflage: 900 Stück Gedruckt im September 2007

Inhaltsverzeichnis

Grußworte des Ersten Vorsitzenden des Alpenverein Südtirol

Seite 4

9. Amtsperiode 1976 –1979

Seite 59

Grußworte des Bürgermeisters von Innichen

Seite 6

10. Amtsperiode 1979 – 1980

Seite 62

Grußworte des Bürgermeisters von Sexten

Seite 8

11. Amtsperiode 1980 – 1983

Seite 63

Grußworte des Ersten Vorsitzenden der Sektion Drei Zinnen

Seite 10

12. Amtsperiode 1983 – 1986

Seite 66

Einführung der Autoren

Seite 12

13. Amtsperiode 1986 –1989

Seite 67

Geschichte und Tätigkeit der Sek. Hochpustertal des D & OE Alpenver.

Seite 15

14. Amtsperiode 1989 –1992

Seite 72

Vorgeschichte zur Gründung

Seite 30

15. Amtsperiode 1992 –1994

Seite 74

Die Gründung der Sektion Innichen des Südtiroler Alpenvereins

Seite 34

16. Amtsperiode 1994 –1997

Seite 78

1. Amtsjahr 1957

Seite 37

17. Amtsperiode 1997 – 2000

Seite 82

2. Amtsperiode 1957 – 1958

Seite 42

18. Amtsperiode 2000 – 2003

Seite 86

3. Amtsperiode 1958 – 1961

Seite 44

19. Amtsperiode 2003 – 2006

Seite 90

4. Amtsperiode 1961 – 1964

Seite 45

20. Amtsperiode 2006 – heute

Seite 92

5. Amtsperiode 1964 – 1968

Seite 48

Dreischusterhütte

Seite 95

6. Amtsperiode 1968 –1971

Seite 50

Was für ein nichts wir Menschen sind …

Seite 113

7. Amtsperiode 1971 – 1974

Seite 53

Einige Plakate kreuz und quer

Seite 114

8. Amtsperiode 1974 – 1976

Seite 56

Grußworte des Ersten Vorsitzenden des Alpenverein Südtirol Sehr geehrte Mitglieder der AVS-Sektion Drei Zinnen!

Keine der 32 Alpenvereins - Sektionen in unserem Land kann mit so

Wir wären ohne Berge heimatlos und keiner hat die Botschaft der Ber-

einem stolzen, alpinen Eigennamen aufwarten, wie gerade die Eure.

ge so in Worte gekleidet, wie Bischof Reinhold Stecher.

Diesem Namen zugrunde liegen die drei steingewordenen Denkmäler an denen sich, wie kaum anderswo alpine Geschichte, aber auch

Die Berge schweigen - über einer lärmenden Welt.

eine heldenhaft geführte Heimatverteidigung abgespielt haben. Und

Die Berge ruhen - über einer hastenden Welt.

immer waren es Bergsteiger, die bei der einen wie anderen Tat bis an

Die Berge fordern - in einer verweichlichten Welt.

die Grenzen ihrer Aufopferung gegangen sind.

Die Berge wärmen - in einer erkaltenden Welt.

Die Berge strahlen - in einer dunklen Welt.

50 Jahre Vereinsgeschichte sind ein besonderer Meilenstein. Es ist mir

Luis Vonmetz

eine grosse Freude, unserer Sektion Drei Zinnen, den Bergsteigern aus

Nicht umsonst haben wir „Berge erleben“ zu unserem Leitspruch erko-

Innichen und Sexten und allen bergverbundenen Menschen im Schat-

ren. Dies gilt auch für all die Jahre, die noch kommen mögen.

ten von Haunold und Sextner Sonnenuhr die Grüsse aller über 43.000

In diesem Sinne grüsse ich Sie alle mit festem Händedruck und

AVS-Mitglieder unserer Heimat Südtirol zu überbringen. Im Gründungs-

unserem vertrauten

jahr Ihrer Sektion zählte der AVS 6.000 Mitglieder und besass mit dem Radlseehaus wieder eine erste Hütte.

BERG - HEIL

Niemand ahnte damals, dass gerade Eure Sektion, vor fast dreissig Jahren unser zweites ersehntes Berghhaus, die Dreischusterhütte errichten würde. Wir alle wissen, wie viel Einsatz und Opferbereitschaft nötig waren und weiter sind, diese gastliche Stätte zu schaffen, zu erhalten, zu führen.

50 Jahre Sektionsarbeit sind 50 erfüllte Bergsteigerjahre, Wanderungen

Luis Vonmetz Erster Vorsitzender im Alpenverein Südtirol

Bozen, 31. August 2007

und Hochtouren, Markierung und Erhaltung alpiner Wege, Natur- und Umweltschutz, bergtaugliche Ausbildungen und Kurse, Jugendarbeit, Bergrettung, Sportklettern und Seniorenausflüge.

All das ist nur möglich, wenn sich bergbegeisterte Menschen in den Dienst einer Gemeinschaft stellen. Mein Dank im Namen des Alpenvereines geht an all jene, die sich in Führungsgremien Verantwortung aufgebürdet haben. In all den Jahren haben verschiedene Vorsitzende zur Führung dieser Seilschaft ja gesagt, einer Seilschaft in der so viele Platz gefunden haben im Bemühen, die Gipfel ihrer Sehnsucht zu erreichen.

Ich frage mich auch, was fehlen würde, in den Gemeinden Innichen und Sexten, wenn kein Alpenverein in diesem Gebiet gewirkt hätte.

Kameradschaft und Gipfelglück und Heimatgefühl kann man nicht kaufen. Man erwirbt es im gegenseitigen Geben und bewahrt es wie einen kostbaren Schatz.

6

7

Grußworte des Bürgermeisters von Innichen Nachdem mit Dekret des faschistischen Präfekten vom 3. September

gegenwärtig tragen, und wünsche dem Verein viel Erfolg, vor allem

1923 die im Jahre 1878 gegründete Sektion Hochpustertal (wie die

aber viele zufriedene und begeisterte Mitglieder auch in den kom-

anderen damals in Südtirol bestandenen 19 Sektionen des Deutschen

menden Jahren und Jahrzehnten.

und Österreichischen Alpenvereins) aufgelöst worden war, wurde im Jahre 1957, also zehn Jahre nach der Wiedergründung des Alpenvereins Südtirol, auch die Sektion Drei Zinnen neu ins Leben gerufen.

Sie kann also heuer einen „runden“ Geburtstag feiern. Wahrlich ein Grund zur Freude, zum Feiern nicht nur für die Mitglieder des AVS-Sek-

Dr. Josef Passler Bürgermeister von Innichen

tion Drei Zinnen, sondern für die gesamte Dorfgemeinschaft. Zählt sie doch heute mit ihren ca. 600 Mitgliedern zu den zahlenmäßig stärks-

Innichen, im September 2007

ten Vereinen unserer Gemeinde, und sehr viele Mitbürgerinnen und Mitbürger haben, auch wenn sie heute, meist aus Altersgründen, nicht mehr dem Verein angehören, dessen Dienste in Anspruch geDr. Josef Passler

nommen.

Hatte sich nämlich der Alpenverein ursprünglich zum Ziel gesetzt, die Ostalpen zu erforschen und zu erschließen und sich durch das Anlegen von Wanderwegen, Klettersteigen usw. dem gegen Ende des 19.

Jahrhunderts aufkommenden Tourismus dienlich zu machen, besteht meines Erachtens die Hauptaufgabe des Alpenvereins in der heutigen Zeit in der Betreuung seiner Mitglieder. Hauptaufgabe des AVS ist es wohl, die Menschen und vor allem die Jugend in die Berge zu führen, ihnen eine sinnvolle Freizeitgestaltung anzubieten. Hier finden die Menschen Erbauung an der Schönheit der Bergwelt, fern vom Trubel und von der Hektik der Welt holen sie sich frische Kraft für Körper, Geist und Seele. Beim gemeinsamen Wandern und Klettern erfahren die Menschen, was Kameradschaft bedeutet, hier lernen sie, aufeinander Rücksicht zu nehmen, Verantwortung zu übernehmen und zu tragen.

Beim Wandern und Klettern werden einem aber auch die Augen geöffnet für die Schönheiten der Natur, insbesondere unserer Bergwelt.

Es wird einem nahe gebracht, dass es sich lohnt, sich für die Erhaltung dieser Natur einzusetzen, mit unserer Umwelt sorgsam umzugehen, damit auch die nachfolgenden Generationen noch eine lebens- und erlebenswerte Bergwelt vorfinden können.

So gratuliere ich der Sektion Drei Zinnen im Alpenverein Südtirol herzlichst zu ihrem 50jährigen Bestehen, danke von Herzen allen, die in diesen 50 Jahren Verantwortung für den Verein getragen haben bzw.

8

9

Grußworte des Bürgermeisters von Sexten Als Bürgermeister der Gemeinde Sexten möchte ich der Sektion Drei Zinnen im Alpenverein Südtirol ganz herzlich zum 50-jährigen Bestehen gratulieren.

Ich möchte all jenen danken, welche die vielen Jahre hindurch für den Verein gearbeitet und viel Zeit geopfert haben.

Besonderer Dank gilt den Gründern sowie den Präsidenten des Vereins.

Der Alpenverein hat besonders in der heutigen Zeit eine wichtige Aufgabe, nämlich den Mitgliedern und vor allem der Jugend die Schönheit unserer wunderbaren Bergwelt näher zu bringen.

Fritz Egarter

Weiterhin viel Erfolg für den Verein und besonders seiner Führung

Fritz Egarter Bürgermeister von Sexten Sexten, im September 2007

10

11

Grußworte des Ersten Vorsitzenden der Sektion Drei Zinnen im Alpenverein Südtirol Die Alpenvereinssektion Drei Zinnen feiert heuer ihr 50-jähriges Beste-

Allen Leser wünsche ich viel Freude mit der Chronik und weiterhin er-

hen. Dies ist ein geeigneter Zeitpunkt, um in unserer ansonsten so hek-

lebnisreiche und unfallfreie Bergtouren. Möge der Verein auch weiter-

tischen Welt kurz inne zu halten und einen Blick auf die Vergangenheit

hin erfolgreich arbeiten und seinen kleinen Beitrag für das öffentliche

zu werfen. Ich denke wir können mit Stolz auf unsere Vereinsgeschich-

Leben der Gemeinden Innichen und Sexten leisten.

te zurückblicken, die geprägt war von Kameradschaftsgeist und der gemeinsamen Freude am Erlebnis Berg.

Die Anfänge waren gekennzeichnet vom Pioniergeist einiger weniger

Leonhard Holzer

Idealisten, die überzeugt von der Idee und den Idealen des Alpen-

Erster Vorsitzender

vereins, diese mit viel Energie und Enthusiasmus umsetzten. Ihnen ist

der AVS Sektion Drei Zinnen

es unter Anderem zu verdanken, dass unsere Dreischusterhütte, als zweite Schutzhütte des AVS überhaupt, errichtet worden ist. Obwohl Leonhard Holzer

sich in den letzten 50 Jahren viel verändert hat, sind die Werte dennoch dieselben geblieben. So sehen auch wir unsere Aufgabe vor allem darin, mit unseren Mitgliedern gemeinsam in die wunderschöne Bergwelt einzutauchen und beim Wandern, Radeln und Klettern die Freude an der Natur zu vermitteln.

Daher ist uns auch die Erhaltung einer intakten Naturlandschaft wichtig und wir fühlen uns verpflichtet für deren Schutz einzutreten.

Im Besonderen möchte ich diese Gelegenheit nutzen um denen, die der Sektion in irgendeiner Weise gedient haben, ein herzliches Vergelt‘s Gott auszusprechen, allen voran den Gründungsmitgliedern, allen ehemaligen Vorsitzenden und deren Ausschussmitgliedern und nicht zuletzt den Mitgliedern, ohne die der Verein nicht bestehen könnte.

Mein ganz besonderer Dank gilt auch Wilhelm Feichter und Günther Tschurtschenthaler, die diese Festschrift erstellt haben. Ich glaube ihnen ist ein äußerst interessantes Werk gelungen, das dem aufmerksamen Leser eine umfassenden Einblick in unsere Vereinsgeschichte bietet.

12

13

Einführung der Autoren Günther Tschurtschenthaler und Willi Feichter Sehr geehrte Mitglieder, Bergkameraden, Freunde und Gönner!

Die Sektion Drei Zinnen im Alpenverein Südtirol feiert im heurigen Jahr

Was das Jubiläum des Bergrettungsdienstes anbelangt, so ist im Juni

ihr Goldenes Jubiläum. Dieser Anlass hat die Sektionsleitung und uns

dieses Jahres ebenfalls eine Festschrift derselben Autoren herausge-

Autoren und frühere Sektionsfunktionäre dazu bewogen, einen be-

geben worden. Aufgrund des in den letzten 50 Jahren angefallenen,

scheidenen geschichtlichen Rückblick anhand dieser gegenständli-

umfangreichen Materials haben sich die Autoren in Absprache mit

chen Festschrift zu halten. Es war uns eine ganz besondere Ehre, die

den Vereinsleitungen dafür entschlossen, diese Tätigkeit eigens zu be-

Geschehnisse anhand von Dokumenten und geführten Gesprächen

handeln.

mit Zeitzeugen wieder aufzufrischen. Dabei ist uns aufgefallen, mit wie viel Liebe und Einsatz die damaligen Funktionäre dem Verein nahe

Zuletzt möchten wir uns bei der Sektionsleitung bedanken, die uns die

gestanden sind. Nicht selten wurden dabei Emotionen frei, und das ist

geschichtliche Aufarbeitung der Vereinstätigkeit anvertraut hat.

gut so; denn dies ist der Beweis für die dem Alpenverein entgegengebrachte Freude und Loyalität.

Günther Tschurtschenthaler

Bleibt uns nichts anderes übrig, als all den hier nicht namentlich Genannten für die Mithilfe im Verein und bei der Erstellung dieser Fest-

Dieser geschichtliche Rückblick soll unsererseits ein kleiner Dank ge-

schrift zu danken und der Alpenvereinssektion Drei Zinnen Alles Gute

genüber all jenen sein, denen vielleicht im Laufe der Zeit dieser Dank

zum runden Geburtstag zu wünschen.

nie direkt zu Teil gekommen ist und die sich mit großem Einsatz in die Vereinsarbeit hineingekniet haben. Ihnen, die sich dieses runden Ge-

Mit dem folgenden Gedicht, welches im 1. Gipfelbuch vom Haunold

burtstags noch erfreuen können und all jenen, die nicht mehr unter uns

aus dem Jahr 1931 vorgefunden wurde, wünschen wir allen Bergbe-

weilen, sowie deren Familienangehörigen gebührt unser Respekt und

geisterten, ob Jung oder Alt, ein herzliches Berg Heil und eine Gesun-

unsere Hochachtung für all das, was sie freiwillig, unentgeltlich und in

de Rückkehr von allen Bergfahrten.

ihrer vollen Überzeugung in der Sektionsarbeit geleistet haben. „Ihr glücklichen Augen, Danken möchten wir all jenen, die uns sämtliches, so wertvolles Ma-

Willi Feichter

Was je Ihr gesehn’:

terial zur Aufarbeitung übergeben haben. Sie mögen es uns nach-

Es sei wie es wolle,

sehen, wenn nicht alles in diesem geschichtlichen Rückblick Platz

Es war doch so schön!“

gefunden hat. Nicht nur diese materiellen Werte, sondern auch die

(unbekannt)

Werte, die seinerzeit großgeschrieben wurden, wie etwa Kameradschaft, Kollegialität, Geselligkeit, Respekt, Treue, Freude gemeinsam Natur zu erleben, usw. konnten wieder aufgefrischt werden. Wir hoffen, in der gegenständlichen Festschrift, wenigstens einen Teil dieser Werte vermitteln zu können.

Als geschichtliche Grundlage haben wir uns der wissenschaftlichen

Günther Tschurtschenthaler

Willi Feichter

Aufarbeitung von Herrn Dr. Egon Kühebacher bedient, der im Rahmen des Silberjubiläums der Sektion im Jahre 1982 wertvolle Daten verschriftlicht hat, und auf die wir hier gerne verweisen. Dem Innichner Historiker möchten wir an dieser Stelle aufs herzlichste danken.

14

15

Geschichte und Tätigkeit der Sektion Hochpustertal des D & OE Alpenvereins Vor ca. 150 Jahren entstanden in Europa die ersten Vereinigungen zur Förderung des Bergsteigens in den Hochgebirgen sowie zur Erschließung und Erforschung der Bergwelt. Am 22. Dezember 1857 wurde der Alpine Clubs in London, die älteste Bergsteigervereinigung der Erde gegründet; am 19. November 1862 fand in Wien die Gründung des Österreichischen Alpenvereins - ÖAV – statt. Dieser schloss sich im Jahre 1873 mit dem 1869 in München gegründeten Deutschen Alpenverein zum Deutschen und Österreichischen Alpenverein – DÖAV – zusammen.

Als Hauptziele und Schwerpunkte der Vereinstätigkeit galten von Anfang an: • der Bau von Schutzhütten und die Anlegung von markierten Wanderwegen und Steigen, • die Durchführung von gemeinsamen Bergfahrten sowie die bergsteigerische Ausbildung der Mitglieder, • die Bildung und Betreuung des Bergführer -und Bergrettungswesens, • die kartographische Erfassung von Wandergebieten sowie die Veröffentlichung von Touren und neuen alpinen Erkenntnissen in Fachzeitschriften, Lehrbüchern und Führerwerken.

Im Dezember 1869 – also noch vor der Vereinigung des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins - erfolgte die Gründung der beiden Pustertaler Alpenvereinssektionen Lienz und Niederdorf unter dem DAV. Allerdings wurde die Sektion Niederdorf im Jahre 1874 aufgelöst und erst 1877, nunmehr als Sektion Hochpustertal unter dem DÖAV, wiedergegründet. Diese umfasste damals das Gebiet von Olang bis Innichen, nachdem sich in Sillian eine eigene Sektion gebildet hatte.

Im Jahre 1894 zählte die Sektion Hochpustertal 49 Mitglieder; im Laufe der nächsten 15 Jahre bis 1910 stieg die Mitgliederzahl kontinuierlich auf 150 an; dieser Stand konnte bis zur Auflösung der Sektion unter der faschistischen Ära gehalten werden. Der im Januar 1896 gewählte und bis 1900 jährlich bestätigte Ausschuss setzte sich in folgender Weise zusammen:

16

17

• Dr. Carl Abart – Obmann, Welsberg, • Karl Mutschlechner – Obmann-Stellvertreter, Toblach, • Ing. Moriz Pranter – Schriftführer und Kassier, Welsberg, • Dr. Andreas Wibmer – Innichen, • Carl Stemberger – Sexten, • Jakob Traunsteiner – Niederdorf, • Eduard Hellenstainer – Prags.

Als größte und verdienstvollste Arbeit seit Bestehen der Alpenvereinssektion muss hier die Hilfsaktion nach der großen Überschwemmungskatastrophe des Jahres 1882 genannt werden, welche Schäden in Höhe von 6 Millionen Gulden verursachte. Die Sektion gab 1883 eine Broschüre heraus, in der die geschädigten Gebiete des gesamten Pustertales erfasst und die durch Vermurung und Überschwemmung angerichteten Schäden angegeben wurden. Der von der Sektion gespendete Betrag in Höhe von 23.000 Gulden erscheint im Vergleich zur immensen Schadenssumme als recht gering, man muss allerdings wissen, dass man damals schon um 12.000 Gulden einen schönen Bauernhof kaufen konnte.

Die Tätigkeit des Alpenvereins stand in der Frühzeit seines Bestehens vorwiegend im Dienste des Fremdenverkehrs. Die Berggebiete wurden nicht für die Einheimischen erschlossen, sondern für den Gast.

Durch den Bau von Schutzhütten an schönen Aussichtspunkten und an wichtigen Übergängen sowie durch das Anlegen von markierten Wanderwegen erhoffte man sich einen Anstieg des Fremdenverkehrs und einen wirtschaftlichen Aufstieg. Es gab damals noch keine Landes- und Staatsstellen zur Förderung des Fremdenverkehrs, diese Arbeit wurde mit großem Eifer und viel Aufwand von den Alpenvereinssektionen wahrgenommen, später auch allmählich vom Landesverband für Fremdenverkehr; die Sektion wurde aber nie Mitglied dieses Verbandes.

Aus dem Protokollbuch der Sektion Hochpustertal.

18

19

Im Jahre 1882 baute die Sektion Hochpustertal des DÖAV die erste Drei-Zinnen-Hütte, einen Steinbau, für den die Gemeinde Sexten den Baugrund kostenlos zur Verfügung gestellt hatte. Es handelte sich dabei – wie aus einer damaligen Beschreibung hervorgeht – um eine sehr bescheidene ebenerdige Unterkunftsstätte mit offener Feuerstelle und rußgeschwärztem Kochraum, die dem Besucher nicht mehr als das Allernotwendigste bot – eine etwas wetterfestere gebaute Alm-

AVS

hütte. Die Einweihung erfolgte am 25. August 1883.

AVS

Die Dreizinnenhütte im Jahr 1882.

Im Hintergrund der Paternkofel.

Die im Jahr 1883 herausgegebene Broschüre, in der die geschädigten Gebiete des gesamten Pustertales erfasst und die durch Vermurung und Überschwemmung angerichteten Schäden angegeben wurden.

20

Die Dreizinnenhütte im Jahr 1889 mit einem kleinen Zubau an der Westseite. Im Hintergrund die Drei Zinnen.

21

AVS

Drei Jahre später erhielt sie einen Zubau und 1891 wurde sie noch-

Die Sektionsleitung scheint bis Ende des Jahrhunderts kein großes Inter-

mals erweitert und neu eingerichtet. Neben dem Strohsacklager im

esse an der Drei-Zinnen-Hütte gehabt zu haben, den maßgebenden

Dachraum standen nun 14 Betten für Übernachtungen zur Verfügung.

Herren war vielmehr die Erschließung der Pragser Dolomiten und des

Erster Hüttenpächter war bis 1900 Josef Kastlunger aus Sexten; die Un-

Pfannhorngebietes ein Herzensanliegen. Erst als die Schönheit der

terkunftsstätte war vom 1. Juli bis Anfang September geöffnet; laut

Drei Zinnen und der Sextener Dolomiten immer mehr gelobt und in

Protokollbuch besuchten im Jahre 1895 schon 753 Personen die Hüt-

Veröffentlichungen hervorgehoben wurde, entschloss sich die Sektion

te.

im Jahre 1900, die Hütte um einen Zubau zu vergrößern, nachdem die Besucherfrequenz laufend zugenommen hatte und vor allem für Übernachtungen zu wenig Schlafstellen zur Verfügung standen. Nach dem Umbau wird den Mitgliedern bei der Generalversammlung 1902 berichtet: “Die Dreizinnenhütte besteht aus einem großen Gastzimmer, einer Küche und Führerraum und ein Magazin; alles complet eingerichtet. Der Zubau besteht aus vier Zimmern und acht completen Betten… Im alten Bau sind zwei Zimmer mit sieben Pritschlagern. …Im Esterich sind fünf Pritschlager und 8 Strohsäcke… .“ Die Hüttenpacht übernahm ab 1900 der bekannte Bergführer Sepp Innerkofler aus Sexten, der – wie die Sektionsleitung immer wieder betonte – die Hütte mit „vorbildlichem Eifer und Fleiß“ führte. Die Besucherzahlen stiegen in den folgenden Jahren ständig an: von 959 im Jahr 1901 auf stolze

AVS

Die Dreizinnenhütte um 1900 völlig neu konzipiert.

Im Hintergrund die Drei Zinnen.

22

AVS

2856 im Jahre 1910.

Die Dreizinnenhütte im Jahr 1896 mit einem größeren Zubau an der Westseite.

Im Hintergrund Sextner Stein und Toblinger Knoten.

Die Dreizinnenhütte um 1910 völlig neu konzipiert.

Im Hintergrund Sextner Stein und Toblinger Knoten.

23

Bedingt durch diese Entwicklung, erwies sich die Hütte alsbald aber

Es war am Abend des 25. Mai 1915; der Sepp befand sich als Stand-

wieder als zu klein, so dass im Jahre 1907 nach einem Plan von Josef

schütze in der Wand des Paternkofels und schrieb in sein Tagebuch:

Mieler (Innichen) sowohl der ältere ebenerdige Teil als auch der 1900

„… Während ich dies in der Wand des Paternkofels schreibe, brennt

errichtete einstöckige Zubau um ein Stockwerk erhöht wurde. Die Ge-

die Hütte gerade nieder und die Feuersbrunst zwischen den Bergen

samtkosten betrugen 12.909 Kronen, die Bauarbeiten übernahm der

macht einen imposanten Eindruck. Unter uns das Feuer und wir oben

Hüttenpächter Sepp Innerkofler, die Eröffnung der vergrößerten Hütte

zittern vor Kälte… .“

erfolgte am 9.9.1908 im Beisein von 200 Bergfreunden. Es war nun für

Nach dem ersten Weltkriege diente kurzzeitig eine Militärbaracke als

die damalige Zeit eine sehr große Hütte mit 55 Schlafplätzen in 20 Zim-

Schutzhütte; 1922 erbaute die Sektion Hochpustertal des Südtiroler

mern. Der blühende Hüttenbetrieb veranlasste die drei Sextner Josef

Alpenvereins eine kleine Unterkunftsstätte (heute „Capanna Antonio

Lanzinger, Franz Happacher und Franz Watschinger nahe den Böden-

Betella“), die 1923 enteignet und dem CAI – Sektion Padova überge-

seen 1911/13 das „Alpenseehotel“ zu bauen; Drei-Zinnen-Hütte und

ben wurde.

AVS

Hotel wurden gleich bei Kriegsbeginn 1915 in Brand geschossen.

Diese Sektion errichtete an der Stelle des früheren DÖAV-Hauses die neue Drei-Zinnen-Hütte und benannte sie nach dem Fliegeroffizier Antonio Locatelli. Während des 2. Weltkrieges war die Hütte zeitweise von einer Bergsteigerschule der Deutschen Wehrmacht besetzt und wurde nach Kriegsende sogar ausgeplündert und als Schafstall verwendet; erst 1949 wurde das Schutzhaus nach einer vollständigen Renovierung neu eingeweiht, blieb aber bis heute im Besitz des CAISektion Padova.

Im Jahre 1886 wurde im Auftrage des Österreichischen Alpenklubs am Fuße der gewaltigen Zwölfer-Nordwand nach Plänen des Architekten Heinrich Köchlin die Zsigmondy-Hütte erbaut, benannt nach Emil Zsigmondy, einem bekannten Wiener Bergsteiger und Verfechter

Dreizinnenhütte mit Alpenseehotel – 1911-1913. Im Hintergrund links Sextner Stein und rechts Toblinger Knoten.

AVS

100 m vom heutigen Standort entfernt; eine unbewirtschaftete zwei-

AVS

des führerlosen Bergsteigens. Der ursprüngliche Bau befand sich etwa

Die gleich zu Kriegsbeginn 1915 zerstörte Dreizinnenhütte – die Ruine.

24

Die vom AVS Hochpustertal im Jahr 1922 erbaute Dreizinnenhütte. Über der Eingangstür hängt das AVS-Emblem mit der Inschrift: „Rifugio Tre-Cime – Drei Zinnen-Hütte“. Unter den Anwesenden sind Musikanten und italienische Alpini zu sehen.

25

räumige Holzkonstruktion mit zehn Schlafstellen. Nach einer starken

eine kleine Unterstandshütte; ab 1903 bestand von der Bonner Hütte

Beschädigung durch eine Lawine im Winter 1887/88 wurde die Hütte

auf den Gipfel des Pfannhorns ein bequemer Reitweg, so dass manch

wieder errichtet, dann 1902 vergrößert und im Beisein von Mitgliedern

Gehfauler von Toblach bis zum Gipfel keinen Fuß auf die Erde setzen

der Sektion Hochpustertal feierlich eröffnet. Das Schutzhaus verfügte

musste – dem Erschließungsdrang der Berggebiete waren damals kei-

nun über elf Zimmer mit 22 Betten, und hatte einen Schlafraum für

ne Grenzen gesetzt. Die Besucherzahl variierte in den Jahren von 1899

Bergführer mit acht Lagern sowie 30 Matratzenlager. Im Juli 1915 wur-

bis 1905 zwischen 400 und 500; später wird die Bonner Hütte in den

de die Hütte von den Italienern in Brand geschossen; erst 1926 er-

Protokollen der Ausschuss-Sitzungen nicht mehr erwähnt. Nach dem

richtete die CAI-Sektion Padova den noch heute bestehenden Bau,

ersten Weltkriege wurde das Schutzhaus vom italienischen Staate ent-

der damals nach dem Duce „Benito Mussolini“ benannt und im Juli

eignet und zu einer Finanzkaserne umfunktioniert, später, nach Abzug

1929 feierlich eingeweiht wurde. Das Schutzhaus erlitt im 2. Weltkrieg

der Finanzwache, dem Verfall preisgegeben.

Beschädigungen, wurde aber schon 1946 wieder renoviert und in der Folge in Zsigmondy-Comici-Hütte umbenannt.

Hinter dem Seekofel errichtete die DÖAV-Sektion Eger anfangs des 20. Jh. ihre Hütte; für den Materialtransport wurde von der Ampez-

Nachdem von Innichen her über den Kamm ein bequemer Wander-

zostraße bzw. von der Alm Ra Stua herauf ein 16 km langer Fahrweg

weg angelegt worden war, erbaute die Sektion Sillian des DÖAV 1889

gebaut. Bei der feierlichen Eröffnung am 16. Juli 1907 war die Sektion

am herrlichen Aussichtspunkt des Helmgipfels die Helmhütte; die feier-

Hochpustertal mit sechs Mitgliedern vertreten; in der Folge war die

liche Einweihung erfolgte im Juni 1890. Das vom Hüttenpächter Sepp

Sektion bemüht, sich finanziell an der Verbesserung der Zugangswege

Innerkofler bewirtschaftete Gebäude verfügte über zwei Schlafzim-

von Prags aus zu beteiligen, um das Seekofelgebiet nicht gänzlich in

mer mit sechs Betten und 12 Matratzenlager sowie über eine Dach-

die Domäne der Sektion Eger fallen zu lassen.

plattform mit Sitzbänken und Orientierungstisch, auf dem richtungsgetreu die umliegenden sichtbaren Berggipfel aufgezeichnet und

Im Jahre 1912 begann die CAI-Sektion Auronzo mit dem Bau einer

benannt waren. Wegen des nahen Frontverlaufes war die Hütte wäh-

Schutzhütte am Fuße der Westlichen Zinne; der unvollendete Bau wur-

rend des ersten Weltkrieges unbewirtschaftet; im Jahre 1919 erfolgte

de nach Kriegsausbruch von der österreichischen Artillerie zerstört, die

die Zwangsenteignung durch den italienischen Staat; in der Folge war

Hütte aber 1925 wieder aufgebaut und 1926 feierlich eingeweiht. Zu

das Gebäude bis in die 60-er Jahre Stützpunkt der italienischen Finanz-

Ehren der italienischen Königsfamilie wurde sie „Rifugio Principe Um-

wache und wurde nach deren Abzug dem Verfall preisgegeben.

berto“ benannt. Während des Zweiten Weltkrieges diente die Hütte

Nach Bereitstellung der finanziellen Mittel durch die Alpenvereins-

Nach der Renovierung im Jahre 1952 erhielt das Schutzhaus einen

sektion Bonn im Jahre 1896 und nach Übertragung der Bauarbeiten

neuen Namen: Rif. Bruno Caldart. Im Jahre 1955 wurde das Gebäude

an die DÖAV-Sektion Hochpustertal begann man im Februar 1898

durch einen Brand vollkommen zerstört, aber schon zwei Jahre später

mit dem Bau der Bonner-Hütte am Südabhang des Pfannhorns. Die

wieder aufgebaut und nun nach dem Hauptort des Ansietales in Rifu-

Errichtung des Hauptbaues wurde dem Zimmermeister Anton Über-

gio Auronzo umbenannt; diesen Namen trägt die Hütte heute noch.

bacher aus Innichen übertragen, dem es gelang, das Gebäude bis Anfang August fertig zu stellen. Die feierliche Einweihung im Beisein vieler Mitglieder der Sektionen Hochpustertal und Bonn sowie Vertretern der Nachbarsektionen fand am 23. August 1898 statt und noch im gleichen Jahr besuchten 136 Personen die neue Hütte. Hütten-

Fam. Kerschbaumer

einer Bergsteigerschule der Deutschen Gebirgsjäger als Unterkunft.

pächter war Karl Mutschlechner aus Toblach. 1901 stellte die Generalversammlung des DÖAV in Strassburg Geldmittel für den Bau eines Weges von Toblach zur Bonner Hütte zur Verfügung; die Arbeiten wurden sofort in Angriff genommen, und schon im Sommer 1901 konnte man bis zum Schutzhause reiten. Karl Mutschlechner erbaute im Jahre 1902 auf Wunsch der Sektion Bonn auf dem Gipfel des Pfannhorns 26

Die Schutzhütte „Rifugio Principe Umberto“ in den Zwischenkriegsjahren im Winter. Im Hintergrund die Berggruppe der Cadini.

27

Sehr wichtige Anliegen der Sektion waren auch der Ausbau, die Instandhaltung und die Markierung von Wanderwegen zu den einzelnen Schutzhütten, auf leicht ersteigbare Berggipfel und über die Jöcher in benachbarte Täler. Wie schon erwähnt, wurde das Pfannhorn bis auf den Gipfel durch einen bequemen Reitweg erschlossen, auf dem besonders Gehfaule sogar mittels eines so genannten „Stuhlwagens“ anreisen konnten. Noch vor der Jahrhundertwende wurde auf dem Pfannhorn ein Orientierungstisch mit Angabe der wichtigsten Berge im Umkreis aufgestellt, und die Sektion Bonn ließ eine genaue Panoramakarte drucken. Geplant war auch ein Verbindungsweg von der Bonner Hütte nach St. Jakob im Defereggentale mit dem Bau einer Unterstandshütte am Schwarzsee. - Schon anfangs der Neunzigerjahre des 19. Jh. baute man eine Straße von Schluderbach zur Plätzwiese, die auch mit Pferdefuhrwerken befahrbar war; auf Plätz entstand ein Hotel – 1894 wurden dort bereits 1900 Gäste verzeichnet – und auf dem Gipfel des Dürrensteins baute man eine kleine Unterstandshütte, die bis zum Ersten Weltkrieg bestand und ebenfalls durch einen Reitweg erschlossen war, um den Gästen einen möglichst angenehmen Aufstieg zum Gipfel zu gewährleisten.

In den Jahrzehnten vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurden dann alle wichtigen Wege und Steige mit beträchtlichen Geldmitteln aber auch mit viel ehrenamtlichem Einsatz verbessert und ausgebaut, wobei anfangs das Hauptaugenmerk auf die Region Toblach – Höhlensteintal – Prags gelegt wurde; die ursprünglich etwas stiefmütterlich behandelten Gebiete von Innichen und Sexten kamen erst später zum Zuge, nachdem man die Bedeutung der einmaligen Dolomitlandschaft erkannt hatte. Hätte man damals allerdings die nötigen Geld- und technischen Mittel zur Verfügung gehabt, wäre wahrscheinlich sogar eine Fahrstraße vom Fischleintal zur Drei-Zinnen-Hütte gebaut worden.

Schon im Jubiläumsbericht von 1894 wird die Organisation des Führerwesens erwähnt, die Sektion hatte damals etwa 30 Führer. Bergführerprüfungen gab es bis zur Zeit des Ersten Weltkriegs noch nicht, aber die Bezirkshauptmannschaft verlieh auf Empfehlung des Alpenvereins tüchtigen Bergsteigern und Kletterern die Konzession zur Ausübung des Bergführerberufes. Ab 1904 fungierte ein Ausschussmitglied der Sektion als Führerreferent (Bratislaw v. Smolinsky – Innichen).

Die Sektionsleitung verlangte von den Führeranwärtern eine längere Bewährungszeit, in der die Aspiranten verpflichtet waren, Lehr- und Fortbildungskurse zu besuchen, um in die Führergilde aufgenommen zu werden. Die Beschäftigung als Bergführer stellte für viele Familien

Die Wanderkarte zur damaligen Zeit (1895) war beispielsweise auf Leinen aufgeklebt; so gestaltete sich das Falten etwas leichter.

einen nicht unwesentlichen Zusatzverdienst dar; somit waren alle be28

29

müht, die Gäste mit der bestmöglichen Vorbereitung zu begeleiten,

Im Rahmen von Festveranstaltungen – Feier des Silberjubiläums im

konnte doch jeder Fehler und jede Klage den Entzug der Autorisation

Jahre 1894, Eröffnung von neu erbauten Schutzhütten und bei den

bewirken. Es gab damals aber auch schon ein genau organisiertes

Sommer-Sektionsausflügen, an denen sich viele Mitglieder beteiligten

Versicherungssystem für die Führer. - Mit den Kollegen aus Ampezzo

– wurde auch die gesellige Seite des Vereinslebens gepflegt. Belieb-

scheinen vor allem die Sextner Führer nicht allzu gut harmoniert zu ha-

teste Ausflugsziele waren das Pfannhorn, der Helm und die Dreizin-

ben; die Ampezzaner schnappten den Sextnern nämlich häufig die

nenhütte; man wanderte aber auch gerne auf den Dürrenstein, die

einträglichsten Touren weg, wobei sie auch noch von den Wirten in

Rossalm oder sogar auf den Seekofel.

Landro und Schluderbach unterstützt wurden.

AVS

Auch die Weiterbildung kam nicht zu kurz. Alljährlich wurde ein interesDie Einrichtung eines

santer Vortrag über ein alpines Thema aus Geografie, Geologie, Flora

Bergrettungsdienstes

oder Fauna angeboten und dafür auch ein namhafter Referent ver-

hinkte der Entwicklung

pflichtet. Meist wurden die Vorträge in Niederdorf abgehalten; groß-

lange Zeit nach, weil

en Anklang bei Vereinsmitgliedern und Interessierten fand das Referat

die

des berühmten Nordpolforschers Julius Payer im Jahre 1907.

Sektionsleitung

tern war, obwohl der Zentralausschuss

des

DÖAV dazu mahnte.

Man war - wie in Protokollen

festgehalten

Fam. Kerschbaumer

nicht dafür zu begeis-

ist – der Meinung, „Gemeinde, Private, Hoteliers, Hüttenwirte und Gendarmerie würden ihr

möglichstes

auf-

bieten“, um eventuell notwendige Hilfs- oder Rettungsaktionen Sepp Innerkofler, der wohl bekannteste Sextner Bergführer in den Dolomiten und mehrjähriger Hüttenwirt der Dreizinnenhütte.

zu

organisieren. Der Zentralausschuss

schrieb

jedoch die Schaffung

Winter-Ausflug ins Innerfeldtal mit Schiern in den Zwischenkriegsjahren.

von Bergrettungsstationen zwingend vor. Geplant waren je eine Station in Sexten, eine in Schluderbach und eine in Prags. Mit Sektionsbeschluss vom 14.06.1907 wurde daher in Sexten eine erste Rettungsstation eingerichtet, deren Leitung Dr. Holzmeister übernahm. Von einer Fachausbildung der Rettungsmannschaft hatte man noch keine Ahnung, und es ist auch nicht festgehalten, was diese Rettungsstation geleistet hat. Ab 1909 leitete dann das Ausschussmitglied Josef Kastlunger die alpine Bergrettungsstelle; die eigentlichen Träger von Rettungsaktionen werden damals aber wohl immer die Sextner Bergführer gewesen sein. (Siehe Festschrift „50 Jahre Bergrettung Innichen“ – Willi Feichter, Günther Tschurtschenthaler – BRD Innichen – Juni 2007).

30

31

Vorgeschichte zur Gründung der Sektion Innichen des Alpenvereins, später Sektion Drei Zinnen

Am 03.09.1923 kam dann jedoch das Aus: Mittels amtlichem Präfekturdekret wurden alle Alpenvereinssektionen aufgelöst und deren gesamter Besitz dem Club Alpino Italiano (CAI) übereignet, damit auch alle 71 Schutzhütten des D.Ö.A.V. – Die Vereinstätigkeit der damals

Nach dem 1. Weltkrieg und der damit verbundenen Zerreißung Tirols

genau 54 Jahre alten Sektion Hochpustertal war dadurch während

bestanden die damaligen 20 Sektionen des D.Ö.A.V. als selbständige

der gesamten faschistischen Diktatur für nahezu drei Jahrzehnte ver-

Vereine weiter, so auch die Sektion Hochpustertal. Diese nahm vorerst

boten und lahm gelegt.

ihre Tätigkeit wieder auf, obwohl sie ganz auf sich allein gestellt war

Die Begeisterung für die Berge blieb aber erhalten. Bei gemein-

und von keiner Seite Hilfe zu erwarten hatte, am wenigsten von der

samen Wanderungen und Gipfeltouren – sie wurden im Geheimen

neuen politischen Behörde – noch im Jahre 1919 fand nämlich die

organisiert, da Gruppenbildungen von den faschistischen Behörden

Verschiebung der Grenzlinie vom Toblacher Feld nach Winnebach

verboten waren, - wurden Heimatlieder gesungen, das gesellige Zu-

statt.

sammensein gepflegt und die starke Liebe zur Heimat und zur ange-

H. Pramstaller

stammten Kultur zum Ausdruck gebracht. – In dieser dunklen Zeit, in den Zwanziger- und Dreißigerjahren gingen leider die allermeisten schriftlichen Aufzeichnungen der einstigen Sektion verloren.

Schon bald nach dem Ende des 2. Weltkrieges, im Herbst 1945, wurde nach vielen Jahren faschistischer Unterdrückung als erster deutscher Verband in Südtirol der Südtiroler Alpenverein (AVS) gegründet. Erste Verbandvorstand war der gebürtige Pustertaler Herr Diplomkaufmann Hans Forcher-Mayr.

Die von der Hauptleitung ausgearbeiteten Statuten des Vereins – als Vorlage dienten jene des alten D.Ö.A.V. - kamen allerdings erst im Oktober 1953 heraus. Sie legten fest, dass der AVS „eine Vereinigung von Personen zur Förderung des Bergsteigens im allgemeinen und insbesondere im Gebiet der Provinz Bozen“ ist. Als wichtige Aufgaben werden genannt:

Spuren des Frontverlaufs des Ersten Weltkrieges vom Sextner Stein zu den Drei Zinnen.

1. Seite des Gipfelbuches vom Haunold, das im Jahr 1931 angelegt wurde.

• Die Unterweisung der heranwachsenden Jugend im Bergsteigen • Die Ausgestaltung eines Bergrettungsdienstes Obwohl das Hauptaugenmerk der Bevölkerung damals in erster Linie dem Existenzkampf galt – der Krieg hatte riesige Zerstörungen und große Not hinterlassen – fanden die alten Mitglieder der Sektion Hochpustertal noch Zeit, die Alpenvereinstätigkeit wieder zu beleben und im Rahmen der Möglichkeiten weiter zu führen. Allerdings musste fast von vorne begonnen werden, denn quer durch das Gebiet der Sektion war im Krieg die Frontlinie verlaufen; die wichtigen Schutzhütten und große Teile des mühsam angelegten Wegenetzes waren zerstört,

• Die Schaffung von Wegbezeichnungen und die Errichtung von Wegweisern im Hoch- und Mittelgebirge • Die Förderung von Bergfahrten in allen Jahreszeiten und somit auch die Förderung des Fremdenverkehrs.

• Die Erhaltung der besonderen Naturschönheiten, der Berglandschaft, der Tiere und Pflanzen • Die Förderung der wissenschaftlichen Erkenntnis des Alpenraumes sowie die Pflege der Geselligkeit

schöne Wanderziele durch gefährliche Kriegsrelikte unbegehbar gemacht oder zu Grenzgebieten geworden und daher nur mehr schwer erreichbar. Außerdem fehlten die Gäste und Touristen aus Deutschland und Österreich; vom Süden her fanden sich nur einzelne Bergsteiger ein. Trotz all dieser Schwierigkeiten wurde die Sektion Hochpustertal weiter von bergbegeisterten Männern am Leben erhalten.

32

33

Fam. Indrist

F. Rainer

Gesellige Rückkehr von der Besteigung des Haunolds über die Nordrinne beim Wildbad am 20. Juni 1954.

Gipfelmesse am Hochebenkofel am 29. Juli 1956. Frauen wie Männer bestiegen auch zu dieser Zeit immer häufiger die Berge.

Weiters wird festgelegt, dass der AVS in Sektionen eingeteilt wird; Min-

Im Jahre 1956 hatten sich bereits 4.863 Personen im AVS eingeschrie-

destbeteiligung für die Gründung einer solchen: 20 Mitglieder. Die Un-

ben, ein Jahr darauf waren es schon 5.925. Sie verteilten sich auf 14

terteilung der Mitglieder ist wie folgt vorgesehen:

Sektionen – aus Innichen scheinen in diesem Jahr (1957) 222 Mitglieder

• Bergrettungsdienst

auf.

• Jugendgruppen • Hochtouristengruppen Der Sitz des Vereins befindet sich in Bozen, als Verwaltungsorgane fun-

Zeitzeugen berichten, dass vor der Gründung der „Alpenvereinssek-

gieren:

tion Innichen“ viele bergbegeisterte Wanderer und Kletterer in der

die Hauptversammlung der Sektionsbeauftragten,

„Sektion Bruneck“ als Mitglieder eingeschrieben waren, um die dor-

die Hauptleitung und

tigen Wander- und Bergangebote in Anspruch nehmen zu können.

die Rechnungsprüfer.

Es wurde daher immer häufiger und lauter der Wunsch geäußert, die

Als Organe der Sektionen werden genannt:

Sektion Hochpustertal wieder erstehen zu lassen oder eine eigene

• Die Hauptversammlung

Sektion zu gründen; Hauptträger der Bewegung waren natürlich die

• Die Sektionsleitung

Gruppen von Wander- und Bergkameraden, die sich auch schon in

• Die Rechnungsprüfer

den schlimmen Zeiten des Faschismus zusammengefunden hatten,

Es ist Pflicht, alljährlich eine Sektionsvollversammlung einzuberufen, bei

um gemeinsam die Schönheit der Natur zu erleben und die die Not-

welcher der Tätigkeitsbericht verlesen und die Geschäftsgebarung

wendigkeit einer geregelten und gelenkten Sektionsarbeit erkannten.

offen gelegt wird. Bei Sektionsneuwahlen sind alle Mitglieder stimm-

Auch mit tatkräftiger Mithilfe von Mitgliedern der Sektion Bruneck

berechtigt, die ordnungsgemäß ihren Mitgliedsbeitrag entrichtet ha-

konnte die Gründung im Hochpustertal vorbereitet werden.

ben sowie die Ehrenmitglieder.

Die Sektionsleitung setzt sich wie folgt zusammen: • Vorstand • Vorstands – Stellvertreter • Schatzmeister (Kassier) • Schriftführer • Mitglieder für Sonderaufgaben (Beiräte und später Referate) 34

35

K. Winkler

Die Lage war damals

dungsversammlung, zu der Sie noch eingeladen werden, bekannt

sehr

die

geben. Der Mitgliedsbeitrag beträgt jährlich Lire 500 (€ 0,26), für Frau-

einst von der Sekti-

en von Mitgliedern Lire 350 (€ 0,18), für Jugendliche bis zu 18 Jahren

on Hochpustertal gut

Lire 200 (€ 0,10); außerdem Einschreibegebühr für alle einmalig Lire

ausgebauten Wegan-

100 (€ 0,05).“

lagen waren größten-

Innerhalb weniger Tage erklärten sich über hundert Leute bereit, der

teils in sehr schlechtem

Sektion beizutreten, und die Herren Erich Peintner und Josef Küheba-

Zustand,

fehlten

cher konnten bei der Generalversammlung des Gesamtvereins im

und

Hotel „Mondschein“ in Bozen am 13.1.1957 melden: “… dass sich eine

Markierungszeichen,

Gruppe von über 100 Mitgliedern befände, welche den Wunsch äu-

die

Schutzhüttenver-

ßerte, sich in einer eigenen Sektion mit dem Namen ‚Sektion Innichen‘

gabe lag in den Hän-

zu konstituieren“; weiters heißt es im Protokoll: „Da dieser Wunsch den

den des CAI, Teile der

Statuten des AVS völlig Rechnung trägt, wird er von den Anwesenden

Wander- und Höhen-

freudigst begrüßt. Es wurde beschlossen, die Gründung der Sektion,

wege waren zeitweise

welche die dreizehnte innert des Alpenvereins ist,….in Innichen vor-

wegen Militärmanöver

zunehmen.“

schwierig:

es

Hinweisschilder

Anfang der 60-er Jahre bringen AVS-Mitglieder Hinweistafeln an der Gabelung Zsigmondyhütte – Giralbajoch an. Die Tafeln wurden größtenteils von den Gebrüdern Schäfer angefertigt und von Benitius Rogger beschriftet.

V.l.n.r.: Thomas Innerkofler, Annemarie Baur, Mariedl Baur.

gesperrt (Innerfeldtal, Rotwand, Plätzwiese),

Nach eingehenden Recherchen anlässlich der Erstellung der ge-

es gab keinen Berg-

genständlichen Festschrift, kam kürzlich ein Einladungsschreiben zum

rettungsdienst,

keine

Vorschein, auf welchem das Datum der abzuhaltenden Gründungs-

Bergführerorganisation

versammlung mit Samstag, 26. Jänner 1957 genannt ist. Somit ist das

und keine Ausbildungs-

vermeintliche Gründungsdatum der AVS-Sektion Innichen und des

möglichkeiten.

Bergrettungsdienstes Innichen nicht der 31. Jänner, sondern der 26.

Beide Vereine sind somit um 5 Tage älter, die Geschichtsbücher müssen, wie man so schön sagt, nun auch hier neu geschrieben werden.

AVS

Die Gründung der Sektion Innichen des Südtiroler Alpenvereins Ende November 1956 waren es die Herren Erich Peintner und Josef Kühebacher ‚Neuwirt’, welche die ersten Vorarbeiten zur Sektionsgründung leisteten. In Innichen wurden Einladungsschreiben verteilt, um für den Beitritt zu der zu gründenden Sektion zu werben. Der Einladungstext lautete: „Nach vielen Jahren der Unterbrechung besteht nun die Absicht, die Sektion Innichen des Alpenvereins Südtirol wieder ins Leben zu rufen. Um Sie über Aufgabe und Zweck der Sektion zu unterrichten, geben wir Ihnen den Art. 2 der Statuten des Alpenvereins Südtirol vollinhaltlich wieder… In Anbetracht der idealen Zielsetzung hoffen wir, dass auch Sie als Natur- und Bergfreund mit Interesse und Freude als Mitglied dem Verein beitreten. Zu diesem Zwecke bitten wir Sie, die untenstehende ‚Anmeldung‘ abzutrennen und ausgefüllt innerhalb Mittwoch, den 19. Dezember 1956, bis 19 Uhr in der Sennerei abzugeben. Nähere Einzelheiten werden wir Ihnen bei der Grün36

Die erst kurz vor der Publikation der gegenständlichen Festschrift zufällig aufgefundene Einladung zur Gründungsversammlung.

37

Die Gründungsversammlung fand in Anwesenheit von ca. 200 Teil-

späteren Zeitpunkt das gesamte obere Pustertal zu einer einzigen Sek-

nehmern am 26. Jänner 1957 im Hotel „Post“ in Innichen statt.

tion „Hochpustertal“ zusammenzuschließen. Leider wurde aus diesem

AVS

Plan nichts, denn noch im Jahre 1957 erfolgte die Gründung der AVS Sektion Hochpustertal, wobei jedoch das Gebiet von Innichen ausgespart wurde. – Nachdem nun dieser Punkt abgeklärt war, konnte man die Wahl der Sektionsleitung durchführen.

1. Amtsjahr 1957 Erich Peintner

Herr Paul Andres, der zum Walpräsidenten bestimmt worden war, machte den Vorschlag, die Gründungsausschussmitglieder für ein Jahr im Amte zu belassen. Damit waren alle Anwesenden einverstanden, und durch Handaufheben wurden folgende Herren in den or-

Gruppenfoto im Rahmen der Gründungsversammlung der AVS-Sektion Innichen und des BRD Innichen am 26.01.1957 im Hotel Post.

dentlichen Ausschuss gewählt, wobei alle die Wahl annahmen.

Herr Erich Peintner eine Reihe von Ehrengästen begrüßen: den Vorstand der Hauptleitung, Herrn Diplomkaufmann Forcher-Mayr, den Vorstand der Sektion Bruneck, Herrn Paul Andres, Herrn Bürgermeister Wachtler von Innichen, Herrn Kooperator Dimai, Herrn Bürgermeister Stragenegg von Niederdorf sowie Vertreter der Kurverwaltung von Innichen und Toblach. Nach einer Gesangsdarbietung durch Sängergruppen von Bruneck und Innichen überbrachte Herr Forcher-Mayr die Glückswünsche der Hauptleitung und erläuterte kurz die vielfachen Aufgabenbereiche des AVS. Als man zur Wahl der Sektionslei-

Erich Peintner Josef Kühebacher Lorenz Oberhofer Walter Ladinser Johann Schmidbauer ‚Gorgile’ Karl Schäfer Karl Wachtler (seinerzeit Jagdpräsident) Karl Winkler Franz Ortner (seinerzeit Kurpräsident) Anton Tschurtschenthaler

Erich Peintner geboren am 15.05.1919 bei seiner Ansprache als designierter Erster Vorsitzender der AVS-Sektion im Rahmen der Gründungsversammlung.

AVS

In der Eigenschaft als Vorstand des Gründungsausschusses konnte

1. Vorsitzender: 2. Vorsitzender: Schriftführer: Kassier: Leiter des Bergrettungsdienstes: Leiter der Jugendgruppe: Beiräte:

tung schreiten wollte, meldete sich Robert Rainer aus Niederdorf zu Wort und verursachte ein ziemlich hitziges Wortgefecht. Er erklärte nämlich, er sei überzeugt gewesen, dass bei dieser Versammlung eine Neugründung der „Sektion Hochpustertal“ vorgenommen werde; die Bezeichnung „Sektion Innichen“ sei gänzlich ungerechtfertigt und man möge doch die alte Tradition wieder aufleben lassen. Herr Peintner entgegnete, man sei grundsätzlich bereit, den alten Namen zu wählen, doch müsste zuerst das Einverständnis der betroffenen Gemeinden zwischen Welsberg und Staatsgrenze eingeholt und über Sitz und Zusammensetzung des Ausschusses verhandelt werden. Herr Forcher-Mayr schloss sich dieser Meinung an und beantragte, bei der nun stattfindenden Versammlung vorerst die Neugründung der Sektion Innichen vorzunehmen. Man hatte dabei die Überlegung im Hinterkopf, mit diesem Vorgehen eine Vorreiterrolle zu übernehmen und zu einem 38

Paul Andres stehend bei seiner Ansprache im Rahmen der Gründungsversammlung.

39

Mit großer Begeisterung wurde die Alpenvereinstätigkeit mit 112 Mit-

26 vom Donnerstag, 31. Jänner 1957 der Gründung der Sektion einen

gliedern (weitere kamen im Laufe des Jahres hinzu) nach nunmehr

halbseitigen Artikel mitsamt Foto der Marktgemeinde Innichen mit

vierunddreißigjähriger Unterbrechung in der neuen Sektion wieder

Hintergrund Haunold und Dreischusterspitze. Hier liest man unter an-

aufgenommen, wobei die allermeisten Arbeiten ehrenamtlich geleis-

derem: „…Es folgte nun ein Farblichtbildervortrag durch Direktor Franz

tet wurden. Eigens erwähnt sei hier der mühsame Markierungsdienst,

Mair, Bruneck. Mit schönsten Bildern unserer Heimat führte er die An-

der ausschließlich von freiwilligen Helfern durchgeführt wurde, von

wesenden vom Ortler über Salten, Sarnthein, Ritten, Rosengarten bis in

denen vor allem Anton Tschurtschenthaler ‚Kuentner’ Anerkennung

das Dreizinnengebiet. Herzlicher und freudiger Dank galt dem Vortra-

und Dank für seine Arbeit gebührt.

AVS

Die Tageszeitung „Dolomiten“ widmete auf Seite 9 ihrer Ausgabe Nr.

genden. Es folgte ein gewähltes Bilderbuch mit allerliebsten Bergblumen, Landschaften, Bergen; Gruppenaufnahmen und Obstbilder des

Die vorwiegende Vereinstätigkeit bestand darin, mit Jugendlichen

fruchtreichen Etschlandes. Die Bilder stammten von Herrn Dr. Alfons

Heim- und Singabende zu veranstalten. Dabei bemühten sich Adolf

Brugger, Arzt in Bruneck, der schon des öfteren den Alpenverein mit

Rainer und Josef Ploner als musikalische Vorreiter und übten mit jun-

seinen Bildern erfreut hat. Im nachfolgenden kameradschaftlichen

gen, begeisterten Buben und Mädchen in einem Lokal der Depen-

Teil erklangen noch lange frohe Lieder. Alle, die diesen Abend erle-

dance des Hotel ‚Weisses Rössl’ das Singen von Bergsteigerliedern.

ben konnten, werden ihn nicht sobald vergessen, vor allem nicht die

Man traf sich hierzu mindestens alle 14 Tage, in den stillen Jahreszeiten

Innichener selbst. An diesem Abend konnte man auch erfahren, wer

manchmal auch öfters in diesen geselligen und fröhlichen Runden.

F. Rainer

eigentlich die Initiative und Durchführung zur Gründung dieser Sektion

Eine Farbzeichnung von Ander Lercher (+) – Innichen, vorgefunden im Gipfelbuch des Haunold aus den Jahren 1931 – 1947.

leistete: Es waren dies die Herren Paul Andres, Sektionsleiter von Bruneck, Josef Kühebacher, ‚Rößlwirt’, und Erich Peintner von Innichen.

Ihnen zur Seite standen einige arbeitsfreudige und verlässliche Berg-

K. Winkler

steiger. Diesen gebührt für diese Leistung volle Anerkennung.“

Frühjahr 1957: AVS-Tour auf den Neuner mit Zwischenstopp auf der Ganrast.

Ende der 50-er Jahre: Bei der ehemaligen Hirtenhütte im Innerfeldtal sonnen sich die einheimischen Schitouristen.

Selbst zum Opfer des Fotografen wurde vorne rechts der Innichner Fotograf Oscar Klose (+).

Bildmitte: der über das Innerfeld ragende Morgenkopf.

40

Ausser der Markierungstätigkeit unternahm man bereits in dieser Zeit Ausflüge im kleineren Rahmen sei es im Sommer wie im Winter, beispielsweise zu den Drei Zinnen, auf das Haunoldköpfl, auf die Ganrast.

Als unermüdlicher Begleiter bei Ausflügen und Vorbild bei den Heimabenden für viele Jugendliche dieser Zeit, sei hier Josef Watschinger hervorgehoben.

41

K. Winkler

Der Kassastand des Jahres 1957 wies einen Positiv-Saldo von Lire 85.225.- (€ 44,01) auf. Die Kassarevisoren Karl Wachtler und Karl Schä-

AVS

fer bestätigten dies.

Erwähnenswert ist die 1. Winterbesteigung der Dreischusterspitze über die Westwand am 20.

März 1957 der AVS-Mitglieder Pepi Holzer und Winkler Karl.

Eine von vielen gekannten oder ungekannten Leistungen, die zu dieser Zeit die Bergbegeisterten im Stillen absolvierten.

Ins Jahr 1957 fällt auch die Tragödie vom Großglockner, die sich am 23. September abspielte. Dabei stürzten aus nicht geklärter Ursache vier Sektionsmitglieder, darunter zwei Bergrettungskameraden in den Tod. Es sind dies: Johann Schmidbauer ‚Gorgile’ – Leiter der zugleich gegründeten Bergrettungsstelle Innichen, Karl Happacher – Mitglied

Das Kassabuch im Jahr 1957, welches bis zum Jahr 1981 in ein und demselben Register geführt wurde.

der Bergrettungsstelle, Therese Reichegger und Hermann Fuchs. Dieser herbe Verlust schmerzte nicht nur die Angehörigen und Freunde sondern auch die gesamte Dorf- und Alpenvereinsgemeinschaft, ja sogar die gesamte Bevölkerung des Pustertales. Dementsprechend fanden sich am 27. September 1957 zur Teilnahme an der Beerdigung unzählige Menschen und die verschiedensten Vereins-Abordnungen ein, um den jungen Bergopfern das letzte Geleit in den Friedhof der

Fam. Indrist

örtlichen Stiftskirche in stummer Ergriffenheit zu gewähren.

Männer der Bergrettung begleiten in innigster Betroffenheit ihre Bergkameraden auf dem letzten Weg in den örtlichen Friedhof. Mit Hilfe von zusammengebundenen Eispickeln wird hier der Sarg von Karl Happacher zur letzten Ruhe getragen.

42

43

2. Amtsperiode 1957 – 1958 Da man in dieser Zeit von Geselligkeit sehr viel hielt, traf man sich nicht selten in fröhlichen Runden zum Singen und Tanzen. Aus den wenigen Wie bei der Gründungsversammlung vereinbart, blieben die gewähl-

Unterlagen, die für diese Vereinszeit mit großen Mühen aufgefunden

ten Personen für ein Jahr im Amt. Hinzu kam, dass Erich Peintner im

werden konnten, geht hervor, dass ab dem Jahr 1957 alljährlich ein

Frühjahr 1958 aus beruflichen Gründen von Innichen nach Bruneck

Vereins-Ball veranstaltet wurde. Dem Kassabuch fürs Jahr 1958 sind

übersiedelte. So stellte er sich für das Amt des Sektionsvorstandes nicht

beispielsweise für den Winterball die Einnahmen mit Lire 208.670.- (€

mehr zur Verfügung. Bei der ausgerufenen Vollversammlung einigten

107,77) und die Ausgaben mit Lire 164.045.- (€ 84,72), sowie für den

sich die Mitglieder auf die folgende neue Vereinsführung:

Bunten Abend im Sommer die Einnahmen mit Lire 37.500.- (€ 19,37) und die Ausgaben mit Lire 36.940.- (€ 19,08) beziffert. Letztere Ver-

Josef Kühebacher geboren am 23.02.1923 gestorben am 19.08.1990 Erster Vorsitzender der AVS-Sektion von 1957 – 1958.

Josef Kühebacher Siegfried Baur Lorenz Oberhofer Walter Ladinser Hermann Burgmann ‚Schopfer’ Karl Schäfer Karl Wachtler (seinerzeit Jagdpräsident) Karl Winkler Franz Ortner (seinerzeit Kurpräsident) Anton Tschurtschenthaler ‚Kuentner‘

anstaltung dürfte somit vom wahrscheinlich erwarteten Erfolg nicht unbedingt gekrönt gewesen sein. Der Stand der Vereinskassa konnte jedoch von Lire 85.225.- (€ 44,01) des Vorjahres auf Lire 246.568.- (€ 127,34) erhöht werden.

AVS

1. Vorsitzender: 2. Vorsitzender: Schriftführer: Kassier: Leiter des Bergrettungsdienstes: Jugendgruppe: Beiräte:

Am Stammtisch im Gasthof „Weisses Rössl“ Ende der 50-er Jahre standen Geselligkeit, Frohsinn und Kameradschaft im Mittelpunkt der Vereinstätigkeit.

Sitzend und stehend in froher Runde im Uhrzeigersinn: Siegfried Baur, Lorenz Oberhofer, Alfred Krautgasser, Hermann Burgmann ‚Schopfer’ (stehend), 1 Mitglied des DAV, Anton Tschurtschenthaler ‚Kuentner’, 1 Mitglied des DAV (mit Gitarre), Karl Winkler, Hans Summerer (Metzger), Irma und Josef Kühebacher.

Aus dem damaligen Kassabuch, eines der wenigen, uns erhalten gebliebenen Dokumente aus dieser Zeit, geht hervor, dass bereits die Mitglieder sehr spendenfreudig waren. Auch ist dem Buch zu entnehmen, dass aufgrund der äußerst intensiven Markierungsarbeiten sehr

AVS

viel Material hierzu angekauft wurde.

Leider wurde von den anfänglichen Plänen, die Alpenvereins-Sektion auf die Gemeinden des gesamten Hochpustertales auszudehnen und somit jener der einstig geltenden „Section Hochpustertal des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins“ gleichzustellen, nichts. Hatten sich die Nachbargemeinden im Westen bereits im Herbst des Jahres 1957 zu einer neuen Sektion Hochpustertal zusammengeschlossen, so konnten im Jahr 1958 Mitglieder aus der Nachbargemeinde Sexten dazu gewonnen werden. Da sich seither der Wirkungsbereich der Sektion auf beide Gemeinden konzentrierte, Josef Kühebacher, Adolf Rainer und Alois Trojer studieren eine Karte. Im Hintergrund das Haunoldmassiv.

44

wurde als Konsequenz die Umbenennung der Sektion in „AVS-Sektion Drei Zinnen“ beschlossen.

45

3. Amtsperiode 1958 – 1961 1. Vorsitzender: 2. Vorsitzender: Schriftführerin: Kassier: Leiter des Bergrettungsdienstes: Jugendgruppe: Markierungswesen:

An der Zusammensetzung des Ausschusses für diese Amtsperiode erLorenz Oberhofer Siegfried Baur Ida Senfter Walter Ladinser Hermann Burgmann ‚Schopfer’ Karl Winkler Anton Tschurtschenthaler, Josef Kühebacher

Wie aus den vorangegangenen Jahren, fehlen auch hier sämtliche Unterlagen aus den Archiven. Diese dürften laut Aussagen noch lebender Zeitzeugen, entweder durch die Überschwemmung des gemeinsamen Vereinslokales „Schrafflwerkstatt“ – heute Personalwoh-

Lorenz Oberhofer geboren am 26.04.1924 gestorben am 07.11.2005 Erster Vorsitzender der AVS-Sektion von 1958 – 1964.

4. Amtsperiode 1961 – 1964

nungsheim der Sanitätseinheit bzw. Sitz des Weißen Kreuzes Sektion Innichen – im Jahre 1965 unbrauchbar gemacht und/oder bei der Veräußerung an die Gemeinde im Zuge der Übersiedelung vom Kurbüro ins Vereinslokal direkt in die Mülldeponie verfrachtet worden

kennt man, dass die Führung des Vereins gute Arbeit zur Zufriedenheit aller geleistet hatte. Die seit der Gründung der Sektion immer groß geschriebene Jugendarbeit wurde zu Beginn der 60-er Jahre durch die aktive Mithilfe von weiteren Jugendführern verstärkt. Die Vereinsleitung erfuhr somit keine großen Veränderungen, was auch bedeutete, dass die begonnenen Arbeiten, wie Wegeinstandhaltung und Wegemarkierung, fortgeführt werden konnten.

1. Vorsitzender: 2. Vorsitzender: Schriftführerin: Kassier: Leiter des Bergrettungsdienstes: Jugendgruppe:

Markierungswesen:

Lorenz Oberhofer Siegfried Baur Annemarie Baur Alois Trojer Hermann Burgmann ‚Schopfer’ Karl Winkler, Christa Kerschbaumer, Josef Watschinger Anton Tschurtschenthaler, Josef Kühebacher

K. Winkler

In

der

lückenhaft

Laut Aussagen von noch lebenden Zeitzeugen wurden auch in die-

vorhandenen

sen Jahren vermehrt Ausflüge und Touren in Zusammenarbeit mit

mentation konnte je-

den Männern des Bergrettungsdienstes unternommen. Im Jahr 1959

doch ein interessantes

richtete die Sektion die eigene Bibliothek mit vielen Wanderkarten,

Schreiben des Markie-

Wander- und Kletterführern, sowie Singbüchern ein. Die detaillierten

rungswartes der Sek-

Ausgaben hierzu findet man im Kassabuch. Ebenso konzentrierte man

tion vom 24. August

sich in diesen Jahren vehement auf die Instandhaltung und Markie-

1961 adressiert an den

rung der Wege.

Ersten Vorsitzenden des

Doku-

S. Baur

sein.

Gesamtvereins, Herrn Forchermayer, aufgefunden werden. Neben Beschwerden über die Nummernvergabe von

sektionsübergrei-

fenden Wanderwegen vom Höhlensteintal ins Innerfeldtal Zu Beginn der 60-er Jahre werden ebenso Markierungsarbeiten im Innerfeldtal vorgenommen.

Mit Farbe und Pinsel ging’s meist fröhlich zu.

V.l.n.r.: Annemarie Baur, Pepi Holzer, Maria Senfter.

46

der

seitens

Nachbarsektion

Hochpustertal, teilt der Schreibende dem Gesamtverein mit:

17.05.1953: V.l.n.r.: Siegfried Baur und Johann Schmidbauer werden von Karl Winkler auf dem überhängenden Haunold-Gipfel, der das darunter liegende Tal dominiert, fotografiert.

47

„… Wie Sie gehört haben werden, ist unser Haunold um einige Me-

Anlass neu angelegten Gipfelbuch ist zu entnehmen:

ter niedriger geworden, da am gestrigen Morgen (23. August 1961

„Anläßlich der Errichtung des neuen Gipfelkreuzes, starteten um 0.30

– Anm. der Autoren) die Nase (welche sehr schön am Gipfel vorhing

Uhr des Sonntages 8. Juli 1962 (von Innichen über die Nordseite – Eis-

und auf welcher das Gipfelkreuz stand) abstürzte. Die hießige Sektion

rinne) bei günstigem Wetter und guten Schneeverhältnissen unter

wird (durch eine Sammlung) ein neues Kreuz anbringen lassen. Auch

großen Anstrengungen nachstehende AVS Mitglieder unserer Sektion.

haben wir vor, den Weg, der von der Schusterhütte zum Haunold an

Das Kreuz wurde von den Gebr. Schäfer und Sepp Watschinger ent-

der Südseite führt, zu sichern, damit dieser lohnende Aussichtsberg

worfen und angefertigt, Gesamtgewicht kg 230.-. Angekommen am

ohne Schwierigkeiten bestiegen werden kann….“

Gipfel mit der schweren Last bei starker Kälte um 6.15 Uhr früh: Franz Schäfer, Hansjörg Schäfer (12 Jahre), Fritz Schäfer (9 Jahre), Watschin-

Natürlich nahm man hier Bezug auf den überhängenden Gipfel des

ger Josef, Schäfer Karl, Schäfer Thomas, Oberhofer Lorenz jun., Rainer

Haunolds, der über Nacht krachend in die Tiefe gedonnert war. Das

Franz, Bergmann Karl, Baur Siegfried, Trojer Alois, Tschurtschenthaler

Schicksal des zerklüfteten Gipfels war angesagt, so wie es vielen Gip-

Anton, Kühbacher Hermann, Steger Anton, Steger Elisabeth, Happa-

feln und Türmen der Dolomiten in den letzten Jahren ähnlich ergan-

cher Josef, Happacher Fridl, Weitlaner Nikolaus, Burgmann Hermann,

gen war. Das im Jahr 1945 am Haunold errichtete Holzkreuz stürzte

Lercher Rudi, Jud Josef, Winkler Karl, Holzer Peter, Laner Max, Franz

mit dem Felsen in die darunter liegenden Kare, wo einzelne Teile von

Goller, Johann Goller. Nach 6-stündiger Montagearbeit Abstieg zum

Bergbegeisterten der Sektion aufgefunden werden konnten. Man ei-

Innerfeld um 14.30 Uhr.“

nigte sich auf die Errichtung eines neuen und beständigen Kreuzes für Am 21. Juli 1962 wurde das stolze Kreuz durch Herrn Kooperator Josef

den Hausberg von Innichen.

Am 29. Juni 1962 be-

eingeweiht. Im Gipfelbuch haben sich alle Teilnehmer namentlich

gann man mit den Vor-

verewigt. Als Abschluss der langen Namensliste schreibt der Sektions-

bereitungsarbeiten.

vorsitzende: „…Insgesamt 95 Personen – mit herzlichem Dank - die

Es gelang den dama-

Sektionsleitung – i.A. Oberhofer Lorenz jun. – 1. Vorstand“.

ligen

Vereinsfunktio-

nären für diese Zeit der landesweiten

AVS

AVS

Aschbacher in Anwesenheit von zahlreichen Bergfreunden feierlich

Strom-

Masten-Sprengungen etwas schier Unglaubliches: sie organisierten einen

Sprengmeister,

der den Gipfel des Haunold für das zu errichtende Kreuz vorbereiten bzw. „säubern“ musste. Dies geschah dann auch in offizieller Begleitung von BeamErrichtung des zweiten Gipfelkreuzes am Haunold im Jahr 1962. Die Verkleidung aus rostfreiem Stahl wird auf die tragende Eisenkonstruktion aufmontiert.

ten

der

Carabinieri.

Nach mühevoller Arbeit zur Schaffung des Sockels,

unternahm

man am 8. Juli 1962 den gemeinsamen Transport der zerlegten Teile, die mitsamt Restmaterial über 285 kg wogen. Aus dem, zu diesem 48

1962: die erste Seite des Gipfelbuches.

49

5. Amtsperiode 1964 – 1968

Im Jahr 1964 gelang es für den Bergrettungsdienst eine Unterkunft für die Gerätschaften in der alten „Schraffl-Werkstatt“, die von der Gemeinde Innichen angekauft worden war, zu erhalten. Da die

Im Rahmen der am 26. Jänner 1964 abgehaltenen Jahreshauptver-

Räumlichkeiten eher großzügig waren, nutzte man diese auch für

sammlung wurden folgende Funktionäre in den Ausschuss gewählt,

die abzuhaltenden Heim- und Singabende der Jugendlichen. Dieses

wobei sich der Vorsitzende Lorenz Oberhofer nicht mehr zur Verfü-

„BRD-Jugendlokal“ wie es in der vorhandenen Dokumentation auch

gung stellte:

genannt wurde, wurde am 28. Mai 1964 feierlich von Kooperator Aschbacher eingeweiht. Dazu lud man nicht nur die lokalen welt-

1. Vorsitzender: 2. Vorsitzender: Schriftführer: Kassier: Leiter des Bergrettungsdienstes: Jugendgruppe:

Markierungswesen: Beirat:

Karl Winkler geboren am 05.03.1933 Erster Vorsitzender der AVS-Sektion von 1964 -1976.

Karl Winkler Siegfried Baur Franz Tschurtschenthaler ‚Raner‘ Alois Trojer Karl Winkler Christa Kerschbaumer (bis 1965), Josef Watschinger Anton Tschurtschenthaler ‚Kuentner‘ Josef Kühebacher

lichen Vertreter ein, sondern auch jene der Hauptleitung. Der offizielle Pachtvertrag mit der Gemeinde Innichen zur Benutzung des Lokals, ist mit 9. September 1964 datiert.

Am 26. Juli 1964 beteiligten sich die AVS-Sektion und der Bergrettungsdienst mit einem Stand (Getränke und Kuchen) und mit einem „originell gestalteten Wagen“: am 10. Bezirksmusikfest in Innichen. Dabei entschloss man sich zur Darstellung des Riesen Haunolds, sowie des Innerfeldmandls mit seinen Zwergen.

K. Winkler

Mit Karl Winkler kam nun ein Mann an die Spitze des Vereins, der nicht nur die gesamte Zeit des Hüttenbaues im Innerfeld mitbestimmte, sondern auch den Bergrettungsdienst prägte, den er parallel zur AVS-Sektion bis zum Jahr 1970 führte. Dem neuen Sektionsvorsitzenden ging es vor allem um die Betreuung der Kinder und Jugendlichen, um das Gemeinschaftliche, das Kameradschaftliche, natürlich verbunden mit Bergtouren, die er mit seinen Bergkameraden immer und immer wieder unternahm.

K. Winkler

26.07.1964 – 10. Bezirksmusikfest in Innichen: Beim Umzug über den Europaplatz (heute Pflegplatz) zeigen sich in mächtiger Pose der Riese Haunold, dargestellt von Johann Pineider und das Innerfeldmandl, dargestellt von Franz Huber. Als erster links ist Franz Ortner zu sehen, der knapp zwei Monate nach dieser Aufnahme am Ortler erfror.

Die einstigen Bergkameraden bei einer Gemeinschaftstour im Winter mit ihren informellen Kennzeichen: die Halstücher (zu sehen bei Winkler, Happacher und Indrist). Rot waren jene, welche die AVS-ler trugen, grün jene der Bergrettungsleute.

Stehend v.l.n.r.: Karl Winkler, Pepi Holzer, Anton Tschurtschenthaler, Alois Trojer, Franz Rainer, Walter Ladinser; Sitzend v.l.n.r.: Johann Schmidbauer, Peter Holzer, Siegfried Baur, Josef Happacher, Adolf Rainer, Josef Ploner, Peter Indrist.

50

Im Jahr 1967 unternahm die Sektion eine Bergfahrt auf den Ortler und brachte dort die von Anton Bödenler angefertigte Gedenktafel für den jungen, sehr aktiven Franz Ortner an, der am 21. September 1964 erst 15-jährig am Ortler erfroren war.

Noch erwähnt seien hier die Feste auf der Burg, oder besser bekannt als „Burgfeste“, an denen sich der AVS mit interessanten Ständen und angebotenen Spielen beteiligte.

51

6. Amtsperiode 1968 – 1971

Nennenswert ist der Einzug ins damals neue Vereinslokal im Kellergeschoß der Feuerwehrhalle in Innichen am 1. Oktober 1968. Auch für die Benützung dieses Lokals wurde mit der Gemeinde Innichen ein

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung wurde am 24. März 1968

Pachtvertrag, wie seinerzeit bei der „Schraffl Werkstatt“ abgeschlos-

um 20.00 im Gasthof „Centrale“ in Innichen, von den Mitgliedern fol-

sen.

1. Vorsitzender: 2. Vorsitzender:

Schriftführer: Kassier: Leiter des Bergrettungsdienstes: Jugendgruppe: Markierungswesen:

AVS

gender Ausschuss gewählt: Karl Winkler Josef Bergmann ‚Galle‘ Fridl Happacher Johann Goller Alois Trojer Karl Winkler Josef Watschinger Anton Tschurtschenthaler, Friedl Tschurtschenthaler, Siegfried Baur, Josef Kühebacher

Bereits in den vorangegangenen Jahren liebäugelte die Sektion immer wieder mit dem Ankauf der alten Dreischusterhütte im InnerfeldDas neue Vereinslokal, welches am 01.10.1968 vom AVS und BRD bezogen wurde.

tal. Jedoch zeigte sich dieses Unterfangen als langwierig und schier unmöglich. Karl Winkler erzählt noch heute, dass der Erwerb der Lieschusterhütte zum größten Teil Josef Kühebacher zu verdanken sei.

Am 31. August 1969 wurden die auf Anregung des Innichner Histori-

Er war es, der seinerzeit aufgrund seiner im Hotel Weissen Rössl ein-

kers Dr. Egon Kühebacher in Auftrag gegebenen und vom Zimmer-

und ausgehenden, prominenten Gästen alle Kontakte gut zu pflegen

meister Anton Bachmann angefertigten Gipfelkreuze aus wetterfes-

wusste. Nichts Ungewöhnliches war der Briefkontakt mit Ministern und

tem Lärchenholz auf dem Gankofel und auf der Ganrast aufgestellt.

ranghohen Politikern Deutschlands, die immer wieder um Unterstüt-

Kühebacher machte diesen Vorschlag, da man zum einen am 24.

zung aller Art gebeten wurden. In den Akten ist diesbezüglich ein

August eines jeden Jahres die Übertragung der Reliquien des heiligen

interessanter Briefwechsel vorzufinden. Nicht zuletzt kam die äußerst

Kandidus feierte und zum anderen im Jahr 1969 die 1200-Jahr-Feier

gute Verbindung zur Gemeinde Innichen mit dem damaligen Bürger-

der Gründung Innichens beging.

meister Walter Wachtler für die Sache positiv zum Tragen.

AVS

genschaft im Innerfeldtal und der anschließende Neubau der Drei-

Da es sich bei der Dreischusterhütte um ein zentrales Thema in der gesamten 50-jährigen Sektionsgeschichte handelt, werden wir diesem ehrgeizigen Projekt einen eigenen Abschnitt, teilweise auch mit Bildfolgen, am Ende dieses Buches widmen.

Obwohl die Vereinsführung sich vehement über bürokratische Hürden hinwegsetzen und Spießrutenläufe zum Kauf des Areals im Innerfeld hinnehmen musste, blieb ihr noch genügend Zeit, um Vereinsausflüge und Vereinsbälle, Heimabende, Markierungsarbeiten und vieles andere mehr zu veranstalten. Dies hier aufzuzeigen würde zu einer endlosen Liste führen.

52

Errichtung des Gipfelkreuzes auf dem Gankofel am 31. August 1969. Zimmermeister Anton Bachmann dirigiert die Arbeiten (am rechten Bildrand).

53

Am 13. September 1969 gestalteten Vereinsmitglieder anlässlich der 1200-Jahr-Feier Innichens die Bergbeleuchtung am Haunoldmassiv.

7. Amtsperiode 1971 – 1974

Dabei wurden auf den drei Haunoldgipfeln, dem Gankofel, dem Neunerkofel, dem Haunoldköpfl und auf der Ganrast Bergfeuer entzündet.

Bei den ausgeschriebenen Neuwahlen wurde nachstehender Aus-

Etwas schwieriger gestalteten sich die Vorbereitungen zur Erstellung

schuss für die nächste Amtsperiode von den Mitgliedern gewählt.

der Zahl „1200“ in den „Riebeln“ unterhalb des Haunolds. In 6 großen

Zuvor (schon November 1970) war Karl Winkler als Leiter des Bergret-

Säcken wurden damals von 25 bis 30 jüngeren und älteren Bergfreun-

tungsdienstes zurückgetreten; er hatte seit 1964 die Bergrettung sowie

den über 400 Büchsen hoch getragen, in die dann die Brennmasse

die AVS-Sektion in Doppelfunktion geführt. Es häuften sich bereits die

abgefüllt wurde. Die Ausmaße der gesamten Zahl betrugen 70 m in

Aufgaben, die sich wegen des Grunderwerbs im Innerfeldtal und des

der Breite und 115 m in der Höhe. Der Abstand von einer mit Brennma-

geplanten Neubaus der Dreischusterhütte auftürmten.

1. Vorsitzender: 2. Vorsitzender: Schriftführer:

Kassier: Leiter des Bergrettungsdienstes: Jugendgruppe: Markierungswesen:

Karl Winkler Fridl Happacher Fritz Schmidhofer Johann Goller Alois Trojer Franz Rainer Christa Kerschbaumer Anton Tschurtschenthaler, Friedl Tschurtschenthaler, Siegfried Baur, Josef Kühebacher K. Winkler

AVS

terial gefüllten Büchse zur anderen betrug 7 und 8 Meter.

Die unvergesslich beleuchtete Kulisse mit Feuern auf allen Gipfeln der Haunoldgruppe und der „Feuer-Zahl 1200“.

Nach einer Haunoldtour im „Lanerboden“ gegen das Haunoldköpfl fotografiert.

V.l.n.r.: Fridl Happacher, Johanna Kirchler, Friedl Tschurtschenthaler, Maria Burgmann (hinten), Rosa Kirchler, Josef Bergmann ‚Galle’, Kandidus Burgmann, ??

54

55

AVS

K. Winkler

Herz-Jesu-Feuer 1972 auf der Ganrast: Im Tourenalbum der Jugend ist unter diesem Bild zu lesen: „Wenn wir die schönsten Tage unseres Lebens aufzählen, immer wird sich die Erinnerung an Freunde und Kameraden damit verbinden.“

Die Sektionsleitung war in diesen Jahren trotz der äußerst intensiven

AVS

Säuberungsaktion im Innerfeldtal im Jahr 1970. Jugendliche und Erwachsene helfen mit, die Innerfeldwiese zu säubern. Solche Aktionen wurden alle paar Jahre einmal von den Sektionsmitgliedern durchgeführt.

Absolvierung von bürokratischen Angelegenheiten hinsichtlich Ankauf Grund im Innerfeldtal und Bau der neuen Dreischusterhütte noch imstande, zahlreiche Vereinstouren, Vereinsbälle, Heim- und Singabende mit den Kindern durchzuführen.

Zusammenfassend sei hier stellvertretend der Tätigkeitsbericht des Jahres 1971 aufgelistet: „Sommertouren und Wanderungen: - Sorapis-Überschreitung zum ‚Tre Croci Pass‘; - Sternfahrt nach Meransen;

06.11.1972: Kastanien-Partie auf der Gemeindekaser mit der Jugendgruppe

- Zweitägige Wanderung zur Rotwand – Wurzjoch – Sentinelam nächsten Tag weiter zur Zsigmondyhütte – Dreizinnenhütte

AVS

lascharte – Carduccihütte; dort abends Gemeinschaftsmesse; und Abstieg ins Innerfeldtal; - Große Zinne Normalweg; - Haunold von Süden; die Jugend beteiligt sich auch beim HerzJesu-Feuer; Winterouren: - Wildgrabenjoch in Gemeinschaft mit der Sektion Mühlbach auf Schiern; - Beteiligung an den Landesmeisterschaften in Meran 2000; - Hochebenkofel; - Dürrenstein.

Weiters wurden 3 Lichtbildervorträge abgehalten. Einmal wöchentlich wird ein Lieder und Geselligkeitsabend abgehalten.“ 56

57

8. Amtsperiode 1974 – 1976

Während dieses mehrtägigen Aufenthaltes auf der Langalm fanden

Anläßlich der Jahreshauptversammlung am 12. Mai 1974 mit Beginn

eine ca. 50 cm lange, scharfe Mörsergranate, die sie, unwissentlich

um 20.00 Uhr im Gasthof „Grauer Bär“ in Innichen wurden bei den

der Gefahr, der sie ausgeliefert waren, in den Rucksack packten und

anstehenden Neuwahlen folgende Mitglieder in den Ausschuss ge-

mühsam ins Zeltlager schleppten. Die damaligen Teilnehmer am Zelt-

wählt:

lager sowie die Leiterin kriegten die Situation erst im Nachhinein so

die beiden Lagerteilnehmer Kandidus Schraffl jun. und Andreas Baur

richtig mit. Über den Verbleib der Granate liegen (logischerweise) weKarl Winkler Josef Bergmann ‚Galle‘ Christa Kerschbaumer Alois Trojer Franz Rainer Maria Kerschbaumer Hans Schäfer Josef Bergmann ‚Galle‘ Anton Tschurtschenthaler, Friedl Tschurtschenthaler, Siegfried Baur, Josef Kühebacher Fritz Schmidhofer

der den damaligen Teilnehmern noch den beiden Autoren genauere Informationen vor.

AVS

1. Vorsitzender: 2. Vorsitzender: Schriftführerin: Kassier: Leiter des Bergrettungsdienstes: Jugendgruppe:

Tourenwart: Markierungswesen:

Beirat:

Vom 20. bis 27. Juli 1975 durften mit der Jugendgruppe aus Kaltern auch einige Mitglieder unserer Sektion am Zeltlager bei den Roßplätzen in Altprags teilnehmen. Maria Kerschbaumer fungierte dabei als Köchin.

Im Rahmen dieses Zeltlagers unternahm man unter anderem Wanderungen auf die Kleine Geisel und auf den Dürrenstein.

In diese Amtsperiode fällt der Neubau der Dreischusterhütte, die im Jahr 1975 offiziell eingeweiht und dem Pächterpaar Senfter Erich und Olga übergeben wurde (siehe eigenes Kapitel).

AVS

Vom 7. bis 14. Juli 1974 hauste

die

Jugend-

Spitzbuben schauen aus den Zelten heraus.

gruppe

unter

der

Leitung

von

Maria

Kerschbaumer

in

In der Zwischenzeit hatte sich mit der AVS-Sektion Kaltern ein freund-

einem Zeltlager in der

schaftliches Verhältnis ergeben. Des öfteren unternahm man ge-

„Langalm“ unter den

meinsame Bergfahrten und traf sich zu den verschiedensten Veran-

Nordwänden der Drei

staltungen. Die Sektion Kaltern wird es dann auch sein, die bei der

Zinnen. Auf dem Pro-

Endfinanzierung der Dreischusterhütte kräftig mithelfen wird.

gramm standen damals Touren wie die

Als gängige Tour in diesen Jahren war beispielsweise die Überschrei-

Besteigung des Mor-

tung von Innichen über die Ganrast – Gankofel – Zwölferschartl ins

genkopfes

der

Innerfeldtal bei den Einheimischen sehr beliebt. Die an einigen Stellen

Oberbachernspitze,

etwas ausgesetzte Tour wurde auch mit Jugendlichen unternommen,

sowie die Begehung

die von erfahrenen Bergfreunden sicher auf ihrem Weg begleitet wur-

des „Bonacassa“-Klet-

den. Am Ende der Tour versammelte man sich meistens in der dama-

tersteiges. Am 8. Juli 1974 ereignete sich im Bereich des Paternsattels

ligen Hirtenhütte. So weiß auch der damalige Sektionsvorsitzende Karl

ein folgenschwerer Hubschrauberabsturz, bei welchem der bekannte

Winkler von schönen Erlebnissen zu berichten. Leider kam es in dieser

Pilot namens Medici ums Leben kam. Diesen Unfall bekamen die jun-

Zeit auch zu folgenschweren Zerwürfnissen, die das Ende der schönen

gen Leute zwar nicht direkt mit, jedoch wurden sie mit den folgenden

Kameradschaft besiegelte.

Die aufgebauten Zelte in idyllischer Sonnenuntergangsstimmung unterhalb der Nordwände der Drei Zinnen.

und

Bergungsmaßnahmen konfrontiert.

58

59

Nach mehreren derartigen Vorfällen und unkameradschaftlichen Vorkommnissen schmiss Winkler das Handtuch als AVS-Sektionsleiter. Trotz

9. Amtsperiode 1976 – 1979

all seines Einsatzes und seiner Liebe zum Verein schied er als Funktionär aus der Sektionsleitung aus, wobei seinen großen Verdiensten dabei

Die Jahreshauptversammlung 1975 mit den anstehenden Neuwahlen

nicht gebührend Rechnung getragen wurde. Der Verlust sämtlicher

fand am 15. Mai 1976 im Gasthof ‚Grauer Bär’ in Innichen statt. Die

Kameraden ist sicherlich schlimmer als ein nicht entgegengebrachter

Wahl erbrachte folgendes Ergebnis:

AVS

Dank.

1. Vorsitzender: 2. Vorsitzender: Schriftführerin:

Kassier: Leiter des Bergrettungsdienstes: Jugendgruppe:

Markierungswesen:

Walter Ladinser Kurt Holzer Christa Kerschbaumer Michael Lanz Pepi Holzer Franz Rainer Maria u. Hansjörg Kerschbaumer, Elisabeth Ladinser, Anna Fuchs (ab 1977) Anton Tschurtschenthaler, Friedl Tschurtschenthaler, Siegfried Baur, Josef Kühebacher

Walter Ladinser geboren am 25.03.1930 Erster Vorsitzender der AVS-Sektion von 1976 – 1979.

Am Tag nach der Vollversammlung, also am 16. Mai 1976 beteiligte sich die Sektionsjugend unter der Leitung von Maria Kerschbaumer an der AVS-Sternfahrt1 im Unterland. Kerschbaumer schreibt in ihrem Bericht: „…Von Neumarkt hinauf zur Königswiese, bei der Ruine Cal12.10.1975: Sektionsjugendliche mit Führern am Tomaselli-Klettersteig.

diff vorbei, zur ‚Großwiese’. Es war weit hinauf, aber es lohnte sich!

Mit einer Gitarre, die wir als 1. Preis erhielten, waren wir glücklich und

M. Kerschbaumer

zufrieden. 35 Personen waren wir. … Das Wetter war herrlich!“

Die Teilnehmergruppe an der Sternfahrt auf der Königswiese.

1 AVS-Sternfahrt: landesweites Treffen aller AVS-Jugendgruppen, welches jährlich immer an einem anderen Austragungsort stattfindet.

60

61

Die Tageszeitung Dolomiten in ihrer Ausgabe vom 26./27. Mai 1976

Das Siegergedicht, welches ebenfalls in der Tageszeitung Dolomiten veröffentlicht wurde, lautet:

schreibt auf Seite Nr. 121 unter anderem:

Sternfahrt „Die Spiele am Nachmittag eröffnet der Landesjugendführer Luis Vonmetz mit einer längeren Ansprache in Versform, die sich vor allem auf das diesjährige Jahresthema der AVS-Jugend ‚Die deutsche Sprache erhalten’ bezieht. Viel Einsatz, Begeisterung und Fröhlichkeit gibt es anschließend bei den verschiedenen Spielen wie Sackhüpfen, Tauziehen, Seilschätzen, Schubkarrenrennen usw. Am Gedichtwettbewerb nehmen 26 Jugendgruppen teil, und es ist für die siebenköpfige Jury nicht leicht, aus den besten zu wählen, sind doch die meisten mit viel Fleiß und Eifer an die Aufgabe gegangen, die vier vorgegebenen Themen: AVS-Jugend – Sternfahrt – Unterland Jahresthema, in einem brauchbaren Gedicht unterzubringen. Prämiiert werden die Gedichte der Jugendgruppe Drei Zinnen, St. Lorenzen, Nals, Passeier und Bruneck. Den größten Applaus erntet ein Mädchen der Jugendgruppe Drei Zinnen, die das Gedicht ihrer Gruppe sehr temperamentvoll in ihrer Pustertaler Mundart vorträgt.“ Die in Sexten erstmals äußerst rührige Jugendführerin Anna Fuchs weiß aus dem Jahr 1978 folgende Aktivität mit Jugendlichen aus Sexten zu berichten: 23.02.1976:

Schiausflug auf den Helm mit Abfahrt nach Sexten – 7 Teilnehmer;

02.03.1978:

Rodelausflug nach Froneben – 13 Teilnehmer;

20.06.1978:

Bergtour: Hollbrucker Spitze–Hornischeck–Mitterberg – 9 Teilnehmer;

30.07.1978:

Oberbachernspitze – 13 Teilnehmer

23./24.08.1978: Zweitagestour: Sexten – Aussergsell – Innerfeldtal – dort Übernachtung – Dreizinnenhütte – Abstieg ins Fischleintal – 10 Teilnehmer; 10.09.1978:

AVS-Sternfahrt ins Tschamintal – insgesamt 25 Teilnehmer.

Des weiteren wurden noch 12 Heimabende abgehalten.

A Sternfohrt hob mo schon etlamo gimocht, hobn gsung und gspielt, girotn und gilocht.

Do Peatrus isch hot oft grantig giwessn, obo se hobn mir schon longe vogessen.

Ba do Sternfohrt mitezitian loss mo ins et nemm, wenn mo a van aissoschtn Zipfl kemm.

Ba ins dausse hots no et longe her gschniebn, die Bame hobn a erscht grod ausgitriebn, do Haunold, do Schuischta steckn no tief in Schnea und die Hitze tuit ins no longe et weah.

S’Untolond mit seina Obschtpame und Rebn hot demo s’Ziel für insra Sternfohrt ogebn.

Do sechn mo wia vilgstolt und schian isch inso Lond, Tschurtschn und Rebn, Wein und Wosso, glei olls nachnd ba do Hond.

Seawegn sollatn mo af insra Hamat a wian schaugn, et olls doschlogn, inebn und vobaudn, Möso austruckn, Waldo aushockn, Drahte sponn und ziachn, und Haiso austockn, die Wiesn und Acko für Strossn dogrobn, i denk mo: insra Nochfohrn wearn ins bestimmp et lobn.

In do Zeitung weard gschriebn va planiern und saniern, konkret, modern und rationell probiern, wia mo am schnellschtn inso Lond umedokrempl in an Ausvokafstond.

Sem hobn noar la ma die Manager ‚s Wort sie redn van Tourismus und Massnsport stott Griass Gott weard’s noar la ma Hallo - Tschüss – Ciao und Adieu und van Tiroler Obnd weard a Tirolien Soirée.

Va insodo deitschn Sproche weard et viel übrig bleibn zilescht wearn mo no miassn chinesisch schreiben.

Des miasst mo mei Schworzmolarei la vozeichn, obo i mechat domit inson Leitsotz untostreichn: Deitsch redn, deitsch denkn und sich dessn et zu scham se war jo no schiana, mir san jo do doham!

Fremdwörto und dogleichn zi vomeidn, und wenn enk eppas ärgo sotto madonna liaba Teilf zi schreidn!

Vor i iaz endla stilla bin dolab mo die Bitt: Liabo Luis, voloss ins a weitahin nit!

Loss do für olls a Vogelts Gott sogn, für dei Denkn und Leitn, Orbatn und Plogn!

I mechat la no winschn: Do Olpnvorein soll lebn!

Iaz bin I stilla und loss an ondos redn!

Jugendgruppe AVS-Setkion Drei Zinnen

62

63

10. Amtsperiode 1979 – 1980

11. Amtsperiode 1980 – 1983

Im Rahmen der Ausschusssitzung vom 6. März 1979 trat der Erste Vor-

Die Jahreshauptversammlung fand im Gasthof „Grauer Bär“ am 29.

sitzende der Sektion Walter Ladinser zurück. Gleichzeitig wurden drei

März 1980 in Anwesenheit von über 130 Mitgliedern statt. Die anste-

Beiräte, Herr Ferdinand Senfter, Karl Winkler und Christa Kerschbaumer,

henden Neuwahlen erbrachten folgendes Ergebnis:

hinzugezogen. Im Rahmen der Jahreshauptversammlung 1978, abgehalten am 24. März 1979 im Hotel „Grauen Bär“ in Innichen, wurde der Sektionsvorstand neu besetzt: 1. Vorsitzender: 2. Vorsitzender: Schriftführerin: Kassier: Leiter des Bergrettungsdienstes: Jugendgruppe: Alois Trojer geboren am 07.04.1924 Erster Vorsitzender der AVS-Sektion von 1979 – 1986.

Naturschutz: Beiräte:

Alois Trojer Kurt Holzer Christa Kerschbaumer Pepi Holzer Josef Bergmann ‚Galle‘ Maria Kerschbaumer, Leo Lanzinger, Anna Fuchs, Paul Schäfer, Markus Watschinger Johann Wild, Josef Kiniger Walter Ladinser, Karl Winkler, Michael Lanz, Ferdinand, Senfter, Siegfried Baur

1. Vorsitzender: Alois Trojer 2. Vorsitzender: Paul Tschurtschenthaler Schriftführerin: Maria Kerschbaumer Kassier: Paul Schäfer Leiter des Bergrettungsdienstes: Fridl Happacher Jugendgruppe: Paul Schäfer, Leo Lanzinger,

Anna Fuchs (bis 1981),

Barbara Ladinser Markierungswesen - Hüttenwart: Pepi Holzer Naturschutz: Johann Wild, Josef Kiniger Beirat: Heinz Villgrater

Am 27. März 1982 fand die 25. Jahreshauptversammlung der Sektion, erstmals im Josef-Resch-Haus in Innichen, statt. In den wunderbar geschmückten Versammlungssaal waren neben sehr vielen Jugendlichen auch Behördenvertreter wie Bürgermeister Franz Senfter,

Fridl Happacher schmiedete im Jahr 1979 selbst einen Schaukasten

Kurpräsident Erich Wurmböck, der Erste Sektions-Vorsitzende aus dem

und stellte ihn der AVS-Sektion kostenlos zur Verfügung. Dieser wurde

Jahr 1957 Erich Peintner und Herr Jakob Ranalter von der Nachbar-

an der Südmauer des Geschäftes „Sport Mode Holzer“ in Innichen an-

sektion Hochpustertal gekommen. Ebenso vertreten war an dieser

gebracht. Bei der Vollversammlung wurde dem Spender dafür herz-

Jubiläums-Versammlung auch eine Abordnung der Nachbarsektion

lich gedankt.

Sillian. Als Rahmenprogramm heißt es in der Einladung: „Dia-Vortrag von Herrn Josef Kiniger aus Sexten. Sangesfreudige Mitglieder aus Sex-

Im Jahresbericht des Jahres 1979 fällt auf, dass besonders die jungen

ten und Innichen werden nach dem offiziellen Teil der Versammlung

Kletterer der Sektion großartige Besteigungen nicht nur hier bei uns,

für Stimmung sorgen.“ Das Sextner Trio Rudi, Franz und Toni rissen die

sondern auch im Ausland, getätigt haben. Beispielsweise sei hier die

vielen anwesenden Mitglieder mit ihren Liedern mit.

Besteigung des Monte Cinto (2.710 m) auf der Insel Korsika vom 3. bis 12. September 1979 erwähnt.

Im Rahmen dieser Versammlung werden die Weichen für das am 18. und 19. September 1982 geplante Jubiläumsfest im Innerfeldtal mit Lagerfeuer und Bergbeleuchtung gestellt. Ebenso gab man bekannt, dass der Innichner Heimatkundler Dr. Egon Kühebacher mit der Verfassung einer Festschrift beauftragt wurde.

64

65

AVS

Ein Teil des Ausschusses – v.l.n.r.: Paul Tschurtschenthaler, Johann Trojer (BRD-Stv.), Fridl Happacher (BRD), Alois Trojer, Maria Kerschbaumer und Anna Fuchs.

In derselben Vollversammlung gedachte man aller tragischen Unglücke wie jenes von Erich Senfter am 1. November 1981 in Innichen, des Absturzes von Franz Villgrater am Zwölfer am 31. August 1977, ebenso des Absturzes von Josef Thaler am Zwölfer am 31. Juli 1966, des tragischen Kältetodes des erst 15-jährigen, noch so jungen Franz Ortner am Ortler am 21. September 1964, des Absturzes von Anton Weitlaner in der Nasswand am 17. August 1958 und nicht zuletzt des bedrücken-

Oben: Einladungsbillet mit Programm zum Festakt zur 25-Jahr-Feier der AVS-Sektion Drei Zinnen.

den Unglücks am Großglockner vom 26. September 1957, bei welchem 4 junge Menschen den Tod gefunden hatten. Die 25-jährige hatte auch tragische Schicksalsschläge hinnehmen müssen.

AVS

Geschichte der Sektion hatte also nicht nur Gutes erfahren, sondern

Die Jubiläums-Feier fand also am 18. und 19. September 1982 im In-

AVS + BRD

nerfeldtal statt.

Das beleuchtete Innerfeld mit dem großen Lagerfeuer in der Mitte, den Feuern am Gipfel und in den Geröllhalden des Morgenkopfes.

66

Bürgermeister Franz Senfter neben Sektionsvorsitzenden Alois Trojer bei der Ansprache im Rahmen der Jubiläumsfeier.

67

12. Amtsperiode 1983– 1986

13. Amtsperiode 1986 – 1989

Am 23. April 1983 fand in Anwesenheit von über 60 Alpenvereinsmit-

Im Rahmen der 29. Jahreshauptversammlung im „Cafè Zentral“ in

gliedern die 26. JHV fürs Jahr 1982 statt. Dabei wurde der Vorstand im

Innichen am 15. März 1986 mit Beginn um 20.00 Uhr fanden wieder

Rahmen von Neuwahlen mit folgendem Ergebnis ermittelt:

Neuwahlen statt, wozu sich der Altvorsitzende Alois Trojer nicht mehr bereitstellte. Das Ergebnis dieser Wahl:

1. Vorsitzender: 2. Vorsitzender: Schriftführer: Kassier: Leiter des Bergrettungsdienstes: Jugendgruppe: Tourenwart: Hüttenwart: Beirat:

Alois Trojer Paul Tschurtschenthaler Michael Wachtler Paul Schäfer Karl Rauter Lisbeth Holzer (ab 1984) Leo Lanzinger Pepi Holzer Rudolf Holzer

Für diese Vereinsjahre konnte im Vergleich zu anderen Tätigkeitsjahren

1. Vorsitzender: 2. Vorsitzender: Schriftführer: Kassier: Hüttenwart: Leiter des Bergrettungsdienstes: Jugendgruppe: Markierungswesen: Beirat:

Paul Schäfer Paul Tschurtschenthaler (Sexten) Andreas Lercher Michael Wachtler Karl Rauter Paolo Cagalli Lissi Lechthaler, Günther Tschurtschenthaler, Willi Feichter Emil Senfter Rudolf Holzer

relativ wenig Dokumentationsmaterial vorgefunden werden. Aus mündlicher Überlieferung ist jedoch bekannt, dass die jungen Kletterer sehr aktiv am Berg waren.

Paul Schäfer geboren am 14.02.1961 Erster Vorsitzender der AVS-Sektion von 1986 – 1989.

Gleich zu Beginn seiner Amtszeit organisierte der neue Vorsitzende eine Wanderausstellung des bekannten Tiroler Künstlers und Bergsteigers Ernst Pertl im Josef-Resch-Haus in Innichen zum Thema „Alpine

Am 24. März 1984 wurde im Josef-Resch-Haus in Innichen die 27. Jah-

Umwelt im Wandel der Zeit“.

reshauptversammlung fürs Jahr 1983 abgehalten.

Die 28. Jahreshauptversammlung 1984 fand ebenso im Josef-ReschHaus in Innichen am 9. März 1985 mit Beginn um 20.00 Uhr statt. Der Gesamtverein zählte damals an die 25.436 Mitglieder inner- und außerhalb von Südtirol. Der Pachtzins für die Dreischusterhütte im Innerfeldtal wurde auf 10 Mio. Lire fixiert (€ 5.164,56).

Der Autor der Wandersausstellung des AVS Ernst Pertl.

68

69

AVS

Am 25. Mai 1986 fand die erste Frühlingsfahrt zum Lago di Toblino statt, wobei eine Gruppe

den

Klettersteig

„Rino-Pisetta“

bewäl-

tigte und eine zweite Gruppe die Wanderung von Toblino nach Ranzo unternahm. In geselliger Runde in der Ortschaft Ranzo klang

In dieses Tourenbüchlein, das eigens angefertigt wurde, konnten die Jugendlichen ihre Bergfahrten eintragen.

der wunderbare Frühlingstag feuchtfröhlich aus.

Am 7. August 1986 verbrachte die AVS-Jugend Drei Zinnen im Rah-

Klettersteig „Rino-Pisetta“ oberhalb des Lago di Toblino im Sarche-Tal. Wilfried Wisthaler und Paul Schäfer.

men einer Grillfeier im Garten von Michael Wachtler gemeinsam mit

AVS

ungefähr 30 Kindern aus Polen (Kattowitz), die in Bruneck auf Sommerfrische waren, einen wunderschönen Nachmittag. Dieses Treffen mit nicht Deutsch sprechenden Kindern wurde zu einer Pantomimenschau. Geschickt und raffiniert konnten sich die jungen Leute schon

AVS

nach ein paar Minuten der Begegnung verstehen.

Der Ausflugstrupp in Ranzo.

Wiedemair Günther und sein polnischer Freund nach der Schokoladeschlacht beim Sackhüpfen.

70

71

Erwähnenswert ist die Beteiligung am traditionellen Trachtenumzug im

Am 25. Jänner 1987 fand im Josef-Resch-Haus in Innichen die 30. Jah-

Rahmen des Zeltfestes der Freiwilligen Feuerwehr Innichen am Sonn-

reshauptversammlung des Jahres 1986 statt. In seiner Gastrede ließ

tag, den 17. August 1986. Im Fotoalbum wird diese Veranstaltung wie

der Bürgermeister von Innichen erstmals die Möglichkeit der Zuwei-

folgt beschrieben: „… Mit einer Riesenfreude und einem beachtlichen

sung eines neuen AVS-Vereinslokales verlauten. Es sollte aber doch

Engagement beteiligten sich Jugendlich an diesem Umzug. Von An-

noch eine längere Zeit dauern, bis der Alpenverein ein schönes und

gela Feichter angeführt, versuchten die Jungen des AVS dazustellen,

geeignetes Lokal von der Gemeinde zur Verfügung gestellt bekam.

AVS

wie vor ungefähr 50 Jahren ein Almabtrieb, praktisch das Verlassen der über den ganzen Sommer bewirtschafteten Alm, vor sich ging.

Tiere konnten dabei aus organisatorisch-technischen Gründen nicht

AVS

mitgeführt werden….“

Die verkleidete Jugendgruppe beim Einzug über die Pizachstrasse bei leichtem Regenwetter.

Im Rahmen der 24. Sternfahrt, welche am 24. September 1986 in St. Leonhard in Passeier auf der Pfistradalm stattfand, beteiligte sich die Jugendgruppe der Sektion am Wettbewerb „Best dargebotener Sketches“. Dabei simulierten die jungen Leute eine Klettertour, bei der alle Bergsteiger aufgrund eines banalen Fehlers abstürzten. Die Vorführung kam bei der Jury gut an und ähnlich wie 10 Jahre zuvor, holte sich unsere Jugendgruppe ex aequo mit der Gruppe Dorf Tirol den

22.03.1987: Langlaufrennen im Innerfeldtal.

Einen Hauptpreis müssen sich Herbert Pfeifhofer, Alois Trojer und Hermann Schmidbauer teilen.

AVS

Hauptpreis. Die Geschichte scheint sich also zu wiederholen.

Am 30./31. Juli 1988 stand die Dreiherrnspitze im hintersten Ahrntal auf dem Programm. An dieser durchaus anspruchsvollen Tour beteiligten sich 10 Bergbegeisterte aus unserer Sektion. Am 30. Juli stieg man zur Birnlückenhütte auf, wo man die Nacht verbrachte. Am folgenden Tag begann der Aufstieg zum Gipfel über das Prettauer- bzw.

Lahnerkees. Der Abstieg wurde über das Althauskees zum Hinteren Umbailtörl und anschließend über das Windtal nach Kasern, unserem Vor dem Abstieg noch ein schnelles Erinnerungsfoto von der Gruppe auf der Pfistradalm im Passeiertal.

72

Ausgangspunkt, vorgenommen.

73

14. Amtsperiode 1989 – 1992

Ab dem Jahr 1990 organisierte die Alpenvereins-Jugend Schwimmkurse im Hallenbad von Sillian. Dabei bediente man sich der Kleinbusse des Sportvereins, die kostenlos zur Verfügung gestellt wurden.

Die Jugendlichen lernten schwimmen und hatten einen großen Spaß

wurde der Sektionsvorstand neu gewählt.

dabei.

1. Vorsitzender: 2. Vorsitzender: Schriftführer: Kassier: Hüttenwart: Leiter des Bergrettungsdienstes: Jugendgruppe:

Michael Wachtler geboren am 02.02.1959 Erster Vorsitzender der AVS-Sektion von 1989 – 1992.

W. Feichter

Markierungswesen: Beirat:

W. Feichter

Im Rahmen der 31. Jahreshauptversammlung 1988 im Februar 1989

Michael Wachtler Paul Tschurtschenthaler (Sexten) Paul Schäfer Andreas Baur Karl Rauter Paolo Cagalli Willi Feichter, Christine Kircher, Egon Tschurtschenthaler (ab 1991) Emil Senfter Kandidus Schraffl jun.

Am 30./31. Juli 1989 unternahm

die

Sek-

tion eine Vereinstour

Die Jugendgruppe im Hallenbad von Sillian im Jahr 1990.

auf den Ortler über W. Feichter

den Normalweg mit Übernachtung auf der Payerhütte.

An

der

Tour beteiligten sich 9 Personen, die allesamt „...Wo König Ortler seine Stirn Hoch in die Lüfte reckt, Bis zu des Haunolds Alpenreich, Das tausend Blumen deckt: Dort ist mein schönes Heimatland Mit seinem schweren Leid, Mit seinen stolzen Bergeshöh‘n, Mit seiner stolzen Freud....“ (2. Strophe des Bozner Bergsteigerliedes)

den Gipfel und sodann wieder das Tal gesund erreichten.

Früh am Morgen beim Aufstieg zum Gipfel des Ortlers über dem Normalweg.

Hinter Paul und Waltraud Schäfer zeigt sich die berüchtigte OrtlerNordwand.

Frühlingsfahrt zum Ledrosee am Jahr 1991: Im Bild die BikerGruppe.

Neben dem traditionellen Langlaufrennen im Innerfeldtal, welches alljährlich zwischen Februar und März bei der Dreischusterhütte abgehalten wurde, verzeichnet die Vereinstätigkeit unzählige Wanderungen, Kletter- und Schitouren sowie Heimabende.

74

75

15. Amtsperiode 1992 – 1994 Anläßlich der 35. Jahreshauptversammlung, welche am 23. Februar 1992 im Josef-Resch-Haus in Innichen stattfand, wählten die über 60 Anwesenden folgenden Ausschuss: 1. Vorsitzender: 2. Vorsitzender: Schriftführerin: Kassier: Hüttenwart: Leiter des Bergrettungsdienstes: Jugendgruppe:

Willi Feichter geboren am 31.03.1965 Erster Vorsitzender der AVS-Sektion von 1992 – 2006.

Willi Feichter Herbert Pfeifhofer Reginalda Tschurtschenthaler Helene Burgmann Willi Feichter Norbert Dorfmann Paul Tschurtschenthaler, Helmut Fuchs, Veronika Holzer, Anna Webhofer (ab 1993), Christiano Rocca (ab 1993), Helga Tschurtschenthaler (ab 1993), Angelika Plank (ab 1993), Helga Burgmann (ab 1993) Naturschutz - Markierungswes.: Egon Tschurtschenthaler Beirat: Günther Tschurtschenthaler

Der Krankenpfleger und HobbyZeichner Jud Karl aus Innichen hat das Büchlein mit lustigen Karikaturen aufgewertet.

Egon

Tschurtschenthaler

Das Titelbild des ersten Büchleins hat sich auch bei den weiteren zwei Ausgaben unwesentlich verändert. Es zeigt den Riesen Haunold mit Rucksack unterwegs im Haunoldgebiet.

ist

über Stock und Stein gelaufen, um möglichst viele Lieder ins Büchlein zu packen.

In diese Amtsperiode fällt das Fahrverbot für Hüttengäste vom Antoniusstein bis zur Dreischusterhütte. Gästen, die dort übernachteten, war die Fahrt bis in den Innerfeldboden gestattet. Die Sektionsleitung hat sich einstimmig für diese verkehrsberuhigende Maßnahme

Aufgrund der großen und vielfältigen Tätigkeit der Sektion, erlauben

entschlossen, da vermehrt Klagen eingegangen waren. Übernach-

sich die Autoren ab hier nur mehr auszugsweise aus dem Vereinsle-

tungsgästen wurden von da an keine Fahrgenehmigungen seitens

ben zu berichten, da vor allem auch die Dokumentation vollständig

der Forstbehörde mehr ausgestellt.

auffindbar ist. tion mit der Jugend bei der Anti-Alemagna-Kundgebung in Toblach

1992. An mehr als 6 Abenden organisierte Egon Tschurtschenthaler die

am 22. Mai 1993. Dabei gestalteten alle Jugendlichen Südtirols ein

musikalischen Leiter für das Unterfangen. In diesem Zusammenhang

Transparent, welches dann vor Ort beim Dreizinnenblick zusammen-

wurde auch erstmals über den Druck eines eigenen Singbüchleins

geführt wurde.

AVS

Neben unzähligen Bergfahrten und Ausflügen beteiligte sich die SekÄußerst nennenswert ist die Abhaltung von Singkursen im November

laut nachgedacht. Egon arbeitete lange und hart und schaffte es mit Hilfe von vielen Gesangsbegeisterten den Text für unzählige Lieder in ein Rucksackliederbüchlein zu binden. Der Stein des Anstoßes war gegeben, ebenso der Beginn des Erfolges des Rucksackliederbüchleins, das in alle Landesteile, ja selbst nach Kiel seinen Weg fand. Gerade wegen des gelungenen Formates und vielfältigen Inhaltes, folgten zwei verbesserte Auflagen in den Jahren 1995 und 1996. Selbst heute wird bei der Sektion und bei der Hauptleitung in Bozen noch nach dem interessanten Büchlein von überall her nachgefragt. „Unser Beitrag zur Anti-Alemagna-Demonstration am Eingang ins Höhlensteintal (Landro) im Sommer 1993.“ - heißt es im Fotoalbum der Jugend.

76

77

Fast genau an der Stelle, wo das Transparent angebracht wurde, ver-

Zur Realisierung des Baues wurde seitens der Gemeinde Sexten eine

brachten unsere Jugendlichen vom 1. bis 3. Juli 1993 das Hüttenlager,

Kommission eingerichtet, zu der auch der Sektionsvorsitzende Willi

genauer gesagt im AVS-Selbstversorgerheim Landro. Neben verschie-

Feichter eingeladen wurde. Bei mehreren Lokalaugenscheinen und

denen Spielen und Rätseln, unternahmen die Jugendlichen auch

in zahlreichen Sitzungen konnte man sich letztendlich auf die heutige

Wanderungen und die Begehung von Klettersteigen. Ebenfalls übten

Einrichtung der Kletterhalle in Sexten einigen. Die Führung der Anlage

sie am Kletterstein in Landro.

wurde als Wettbewerb seitens der Gemeinde ausgeschrieben. AVS-

Am 10. Juli 1994 war

AVS

AVS

Mitglieder genießen seither eine Preisbegünstigung beim Eintritt.

Klettern an den Cinque Torri angesagt. Zuerst verwundert über die Zutraulichkeit,

staun-

ten die Kletterer nicht wenig, als eine junge Im Klettergarten von Landro üben sich die jungen Männer nicht früh genug.

V.r.n.l.: Paul Tschurtschenthaler, Christian Rocca und junge Burschen aus Innichen.

Gämse die jungen Kletterer in den Übungswänden

ungezähmt

verfolgte. Es stellte sich dann heraus, dass das In diese Zeit fällt auch die Nominierung des Sektionsvorsitzenden Willi

ansonsten scheue Tier

Feichter in den Führungsausschuss des Naturparks Sextner Dolomiten

sich schon längere Zeit

in den Gemeinden Toblach – Sexten – Innichen. Als dessen Vertreter

hier

wird Egon Tschurtschenthaler bestimmt.

somit von Menschen

herumtrieb

und Verfolgungsjagd in der Wand, die anscheinend nicht steil genug sein kann, um der jungen Gämse zu entkommen.

jegliche Scheu verloAm 22. April 1994 verfasst die AVS-Sektion Drei Zinnen nach Abspra-

ren hatte.

schreiben zum Bau des Kletterturmes in Sexten an die Gemeindever-

Am 23. Oktober 1994

waltung.

unternahm die Sekti-

AVS

che mit dem Bürgermeister von Sexten Willi Rainer ein Befürwortungs-

on eine HerbstwandeIm Schreiben heißt es:

rung in den Weinber-

„Die Sektion des AVS Drei Zinnen sieht angesichts der steigenden Klet-

gen von Klausen und

teraktivität unserer Jugendlichen und der immer professioneller wer-

kehrten anschließend

denden Tätigkeit der Bergrettungsdienste im AVS und CAI einen drin-

zum Törggelen in fröh-

genden Bedarf einer Klettermöglichkeit im Tal. Diese als ganzjährig zur

licher

Verfügung stehende Einrichtung würde den jüngeren Kletterbegeis-

Breitnerhof ein.

Runde

beim

terten als Anlaufstelle zum Training und den obgenannten Rettungsdiensten als notwendiges Übungsgelände dienen.

Den Zielen des AVS würde dabei Rechnung tragen, dass nicht nur die Jugend, sondern auch alle anderen Kletterbegeisterten an einem Ort sinnvoll ihre Freizeit gestalten könnten….“ Beim Törggelen im Eisacktal.

78

79

AVS

16. Amtsperiode 1994 – 1997 Am 11. Dezember 1994 um 18.00 Uhr fand im Josef-Resch-Haus in Innichen die 37. Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen statt. Es waren über 170 Mitglieder erschienen – Zeugnis davon, dass die Vereinstätigkeit blühte. Bei dieser Versammlung wurde den Anwesenden die 2. Auflage des Rucksackliederbuches „Haunoldgebirge“ fürs Jahr

AVS

1995 vorgestellt.

Februar 1995: Jugendführerin Veronika Holzer liest im Rahmen eines Heimabends in der Grundschule in Innichen spannende Geschichten vor.

In einer der monatlich stattfindenden Ausschusssitzungen, und zwar in jener vom 28. August 1995, wurde, wie seinerzeit bereits Ende der 70er Jahre auch schon vom damaligen Ausschuss, konkret über die Verkehrsberuhigung im Innerfeldtal gesprochen. Nach einer langen und eingehenden Diskussion und nach vielen angesprochenen Lösungsmöglichkeiten, entschied man sich dazu, ein Schreiben an die ver11.12.1994: 37. Jahreshauptversammlung im Josef-Resch-Haus.

schiedenen Ämter zu richten und damit auf das Problem Verkehr im Innerfeld hinzuweisen. Der Ausschuss verfasste ein Schreiben, datiert 6. September 1995, worin in groben Zügen 2 Lösungsmöglichkeiten vorgeschlagen wurden. Diese lauteten:

Die Wahlen ergaben folgendes:

„… Dies ist nur eine kurze Schilderung des Geschehens, welches Ihnen 1. Vorsitzender: 2. Vorsitzender: Schriftführerin: Kassier: Hüttenwart: Leiter des Bergrettungsdienstes:

Jugendgruppe:

Markierungswesen: Naturschutzreferent: Beirat:

Willi Feichter Herbert Pfeifhofer Reginalda Tschurtschenthaler Helene Burgmann Willi Feichter, Paul Watschinger Norbert Dorfmann (einschl. 1994), Markus Watschinger Veronika Holzer, Johanna Erharter (bis 1996), Maria Tschurtschenthaler, Theresia Burgmann, Sonja Wieser, Thomas Mohr, Helga Burgmann Günther Tschurtschenthaler Egon Tschurtschenthaler Martin Burgmann (ab 1996)

selbstverständlich bekannt sein dürfte, das wir eben als ‚Sanften Tourismus’ im Naturpark zulassen.

Die Sektion Drei Zinnen des Alpenvereins Südtirol macht sich schon seit mehreren Jahren Gedanken über den Verkehrsabbau in unseren Seitentälern.

Hiermit rufen wir die angeschriebenen Öffentlichen Ämter und den Führungsausschuss (Anm. d. Autoren: Führungsausschuss Naturpark Sextner Dolomiten) auf, ein konkretes Zeichen für den Abbau bzw. die Verhinderung des Verkehrs zu setzen.

Wir haben zwei Vorschläge nach stundenlangen Diskussionen erarbeitet, welche wir Ihnen hiermit unterbreiten möchten: I. Durchfahrtverbot bereits bei der Kreuzung Innerfeldtal-Staatsstraße während der Hochsommermonate: die lokalen Tourismusverbände und Gemeinden müssten einen stündlichen Busdienst zwischen Innichen und Sexten einrichten, welcher auch den einheimischen Pendlern zugute kommen würde. Ab der Kreuzung

80

81

könnte folglich ein Kleinbus einen stündlichen Pendeldienst erle-

Im Laufe des Jahres 1995 begann man mit der Erhebung der zu erricht-

digen, sodass er zwischenstündlich die Fahrgäste aus den Dör-

enden bzw. auszutauschenden Hinweisschilder im Gemeindegebiet

fern mitnehmen und die Wanderer aus dem Tale zum Bus bringen

von Innichen. Dabei wurden über 300 Hinweistafeln aus Lärchenholz

kann. Sei es Innichen wie Sexten würden dabei um ein Tagesaus-

über die Hauptleitung bestellt und vom Rittner Hobby-Tischler Ramo-

flugsziel, die Dreischusterhütte, reicher werden. …

ser angefertigt. In Zusammenarbeit mit dem Tourismusverein wurden

II. Durchfahrtverbot von 09.00 Uhr bis 17.00 Uhr von der früheren

alle Tafeln von dessen Mitarbeitern aufgestellt.

AVS

Schottergrube aus: wer also vor 09.00 Uhr ins Innerfeldtal fährt, hat freie Durchfahrt bis zur bestehenden Schranke. Wanderer, Kletterer und sonstige Tourengeher haben so eine konkrete Möglichkeit, etwas zu unternehmen. Die Spätaufsteher und Autotouristen sollten bei diesem Vorschlag bei der einstigen Schottergrube Halt machen. Allerdings sind wir somit das Problem der Wiesen nicht los. Man müsste die Wiesen links und rechts der Straße besser einzäunen….“ Am 23. November 1995 lud daraufhin der damalige Landesrat Dr. Erich Achmüller sämtliche an der Verkehrsberuhigung interessierten Gremien wie Gemeinden (Innichen und Sexten), Vereine und Verbände nach Bruneck zu einer gemeinsamen Aussprache. Es stellte sich seitens der Tourismusbranche ganz klar heraus, dass etwas zur Beruhigung unternommen werden sollte, wenn möglich etwas Großräumiges. Der Sektionsvorsitzende Willi Feichter bekräftigte im Rahmen dieses Treffens, dass der Alpenverein sehr wohl seine Verantwortung hinsichtlich eines gemäßigten Ausbaues des Tourismus wahrnehmen müsse, war doch er es, der vor der Jahrhundertwende die Alpen in ganz Europa erschlossen hatte. Deshalb dürfe sich nun der AVS nicht von seiner Rolle stehlen und von Haus aus gegen alles schreien. Er

Hinweisschild auf der Burg.

erklärte, dass sich die Ausschussmitglieder sehr wohl Gedanken über die Problematik gemacht hätten und das Thema nicht erst aus dem

Am 17. Dezember 1995 um 18.00 Uhr fand im Josef-Resch-Haus in In-

Sack gezogen wurde. Der AVS solle als Partner angesehen werden,

nichen in Anwesenheit von über 70 Mitgliedern die 38. Jahreshaupt-

zur Verbesserung der gemeinsamen Lebens- und Arbeitsqualität.

versammlung statt. Die Sektion zählte zu diesem Zeitpunkt 633 zah-

Im Rahmen dieses Treffens wurde eingehend darüber debattiert, in-

lende Mitglieder.

wieweit großräumig funktionierende öffentliche Verkehrsmittel zielführend eingesetzt werden können. Man war auch der Meinung, dass

Im Jahr 1997 wurden auf dem Gemeindegebiet von Sexten - außer-

die Zeit dafür noch nicht reif sei.

halb des Naturparks - in Zusammenarbeit mit dem lokalen Tourismusverein über 400 Hinweistafeln aus Lärchenholz, wiederum vom Hobby-

Im Sommer 1995 verabschiedeten sich die Sektion des Alpenvereins

tischler Ramoser (Ritten) angefertigt, aufgestellt. Lobenswert sei hier

und die BRD-Rettungsstelle Innichen von Hochw. Propst Hans Huber,

die Arbeit von Anton Villgrater genannt, der bereits die Markierung

der von Innichen nach Vals versetzt wurde. Als Zeichen des Dankes für

der Wege im Auftrag des Tourismusvereins innehatte und die Aufstel-

seine langjährige Arbeit wurden am Haunoldgipfel, Haunoldköpfl und

lung der Hinweistafeln mit sehr viel Eifer vornahm.

auf der Ganrast Feuer entzündet. Zudem leuchtete vom Haunoldkar ein großes Feuerkreuz ins Tal.

82

83

Senfter, Hannes Pfeifhofer und andere.

Am 2. Februar 1997 fand im Josef-Resch-Haus in Innichen um 18.00 Uhr

Anlässlich der 40-Jahr-Feier der AVS-Sektion und des Bergrettungs-

die Außerordentliche Vollversammlung zur „Neugründung“ der AVS-

dienstes wurde am 13. September 1997 in der Stiftskirche von Innichen

Sektion Drei Zinnen statt. Aufgrund des Volontariatsgesetzes wurden

eine feierliche Vorabendmesse gestaltet. Am darauf folgenden Sonn-

alle Sektionen in einen Verband eingegliedert. Daher wurden neue

tag, dem 14. September 1997 fanden Festlichkeiten im Innerfeldtal

Satzungen erarbeitet, die von der Vollversammlung jeder Sektion ge-

statt.

nehmigt werden mussten. Die Sektion Drei Zinnen des Alpenvereins

Nachstehend auswahlsweise eine Bilderfolge, um die vielfältige Ver-

wurde mit Dekret des Landeshauptmannes Nr. 174/1.1. vom 17.09.1997

einstätigkeit dieser Zeit zu dokumentieren:

in das Verzeichnis der „Ehrenamtlich tätigen Organisationen“ gemäß LG 01.07.1993, Nr. 11 aufgenommen.

AVS

17. Amtsperiode 1997 – 2000

A V S

Ebenso wie die Gutheißung der Satzungen waren auch Neuwahlen unerlässlich. Da sich einige Ausschussmitglieder nicht mehr der Wahl stellen wollten sah das Ergebnis folgendermaßen aus: Auf der Schitour zur Hochgrabe im Villgratental am 29. März 1998.

Willi Feichter Paul Watschinger Günther Tschurtschenthaler (bis 1998), Arno Benincasa (ab 1998) Kassier: Helene Burgmann, Peter Paul Klocker (ab 1998) Hüttenwart: Paul Watschinger Leiter des Bergrettungsdienstes: Markus Watschinger Jugendgruppe: Veronika Holzer (bis 1998), Barbara Oberhauser, Maria Tschurtschenthaler Jugendführer: Kurt Gatterer Markierungswesen: Günther Tschurtschenthaler Naturschutzreferent: Egon Tschurtschenthaler Beirat: Martin Burgmann Im Juni des Jahres 1997 veranstaltete die Sektion einen Kletterkurs für Jugendliche unter der Leitung von Bergführer Erwin Steiner in verschiedenen Klettergärten der Umgebung. Das Sportklettern wurde unter den jungen Leuten immer beliebter, so dass sich aus den Reihen der

AVS

1. Vorsitzender: 2. Vorsitzender: Schriftführer:

Am 17. Mai 1998 unternahm die Sektion die alljährliche Frühlingsfahrt, diesmal zum Ossiachersee. Hier das Gruppenfoto der Teilnehmer.

AVS-ler später auch talentierte und erfolgreiche Sportkletterer herauskristallisierten, wie etwa Daniel Watschinger, Christian Sordo, Matthias 84

85

AVS

Dem Protokoll der Ausschusssitzung vom 22. Februar 1999 ist zum geplanten Ausbau der Liftverbindung Sexten/Innichen/Sillian eine kritische Haltung der AVS-Sektion zu entnehmen. Die Ausschussmitglieder befassten sich intensiv mit dieser Idee und suchten nach Alternativ-Vorschlägen.

In der Ausschusssitzung vom 28. Juni 1999 wurde einstimmig beschlossen, auch aufgrund der regen Tätigkeit mit den Jugendlichen, ein eigenes Vereinsfahrzeug anzukaufen. Im Folgenden einigte man sich auf einen gebrauchten Volkswagen des Typs Caravelle Syncro mit 9 Sitzplätzen, der dem Taxiunternehmer Arthur Burgmann abgekauft wurde. Als Fahrer dürfen nur Ausschussmitglieder oder Begleiter der Sportklettergruppe tätig sein. Zur finanziellen Deckung der jährlichen

25 Teilnehmer bestiegen am 5. Juli 1998 bei guten Bedingungen den Haunold über die Eisrinne.

Fixspesen, wie Versicherung und Straßen-Steuer, wurden Sponsoren

AVS

gefunden, die sich gegenüber dem AVS sehr großzügig zeigten. Es sind dies: Elektro Gasser Josef & Co. OHG, Derby Junior der Schäfer Waltraud, Michael Kofler – Bauunternehmung und Zimmervermietung,

AVS

Bachmann Silvester OHG und Sosniok Heinrich.

AVS

Zahlreiche Bergfreunde nahmen an der Gipfelmesse auf der Oberbachernspitze mit P. Markus Rauchegger im Juli 1998 teil; P. Markus konnte mehrmals für eine derartige Messfeier vor dieser herrlichen Kulisse gewonnen werden.

Der AVS-Kleinbus des Typs Volkswagen Caravelle Syncro.

Jugendführerin Barbara Oberhauser organisierte im Oktober 1998 mit den Jugendlichen ein Kartoffelfest im Himmelreich bei Spiel und Spaß.

86

87

18. Amtsperiode 2000 - 2003

Im Juni/Juli 2000 erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Bergrettungsdienst der Austausch der beiden Gipfelkreuze von Gankofel und Ganrast. Der desolate Zustand der im Jahre 1969 vom Zimmermann Anton

Am 30. Jänner 2000 mit Beginn um 18.00 Uhr fand im Josef-Resch-Haus

Bachmann aus Innichen hergestellten Kreuze war einer der Gründe

in Innichen die Jahreshauptversammlung für das Jahr 1999 statt. Die

für die Neuerrichtung. Als weitere Anlässe sah man den Jahrtausend-

dabei durchgeführten Neuwahlen erbrachten folgendes Ergebnis:

wechsel und die Ausrufung des ‚Heiligen Jahres 2000’ an. Überzeugt von den handwerklichen Fähigkeiten, die er schon beim Bau der vor-

Willi Feichter Paul Watschinger Franz Happacher Paul Watschinger Willi Feichter Barbara Oberhauser, Kurt Gatterer Günther Tschurtschenthaler Egon Tschurtschenthaler Markus Watschinger Leonhard Holzer, Herbert Pramstaller (in den Ausschuss kooptiert ab 2001)

angegangenen Kreuze bewiesen hatte, wurde auch diesmal der Zimmermann Anton Bachmann gebeten, die Kreuze anzufertigen. Die offizielle Kreuzaufstellung und deren Einsegnung durch Hochw. Herrn Künig fand am 16. Juli 2000 in Anwesenheit von zahlreichen Bergfreunden auf der Ganrast statt.

AVS

1. Vorsitzender: 2. Vorsitzender - Schriftführer: Kassier: Hüttenwart: Leiter des Bergrettungsdienstes: Jugendgruppe: Markierungswesen: Naturschutzreferent: Beiräte:

Die Vorbereitungsarbeiten wurden getroffen, die Lasten hochgeschleppt.

Im Jahr 2000 konnte das lang ersehnte neue Vereinslokal im 1. Obergeschoss des Kindergartens Innichen bezogen werden. Die Einrichtung

Ganrast im Juli 2000 - v.l.n.r.: Willi Feichter, Lisbeth Holzer, Lucio Tarini, Hansjörg Kerschbaumer, Michael Kofler.

wurde teils aus dem bestehenden Lokal übernommen, teils neu von der Tischlerei Patzleiner Innenausbau angefertigt. Mit der Gemeinde Innichen konnte hierfür ein mehrjähriger Pachtvertrag abgeschlossen

AVS

ten der Gemeinde.

Die Sitzecke im neuen AVS-Lokal im 1. Obergeschoss des Kindergartens Innichen.

88

Kreuzaufstellung und –einweihung auf der Ganrast am 16. Juli 2000.

M. Burgmann

werden. Die Benützung ist kostenlos, Strom und Heizung fallen zu Las-

Das vorher zusammengebaute Kreuz wird von der Lagerstätte zum Punkt gebracht, wo es aufgestellt wird.

89

M. Burgmann

In der Ausschusssitzung vom 18. Juni 2001 wurde intensiv über eine eventuelle Öffnung der Dreischusterhütte an Wochenenden im Winter zur Bereicherung der umliegenden Gebiete gesprochen. Nach eingehender Diskussion und unter Abwägung der voraussichtlichen Auswirkungen wurde einstimmig folgender Beschluss gefasst: - die Infrastrukturen wie Wasserzuleitung und Abwasserproblem müssen gelöst werden, und dies in einem für den AVS finanziell tragbaren Rahmen; - die Öffnung sollte gemeinsam mit dem neuen Pächter sowie dem Tourismusverein beworben und somit das Innerfeld als Naherholungsziel im Winter aufgewertet werden; - attraktive Winterwanderwege ins Innerfeld sollten geschaffen werden.

Bürgermeister Dr. Josef Passler arbeitete kräftig an der Befestigung des Kreuzes mit.

Wie in einigen, vorangegangen Ausschusssitzungen, wurde auch im M. Burgmann

Rahmen der obgenannten über die Verkehrsberuhigung ins InnerfeldDas Kreuz auf dem

tal diskutiert, sowie die im Jahr 1995 durchdachten Vorschläge und an

Gankofel wurde bereits

verschiedene Ämter weitergeleiteten Lösungsansätze neu analysiert.

vor dem 16. Juli 2000 aufgestellt. Zur Einwei-

Wie man sieht, ist die bereits Ende der 70-er Jahre andiskutierte Ange-

hungsfeier

begaben

legenheit, bei der man sogar über die Schaffung eines Parkplatzes im

sich viele Bergfreunde

„Specka-Feld“ vor dem Eingang ins Seitental nachdachte, aktueller

von der Ganrast auf

denn je. Noch heute beschäftigen sich AVS, Gemeinde und Natur-

den

park mit dem Problem „Verkehrsberuhigung“ und der Anbindung des

Gankofel

bewunderten dort

nochmals

und auch

Innerfeldtales an das öffentliche Verkehrsnetz.

das

von Anton Bachmann

Im Rahmen der beiden Ausschusssitzungen vom 7. Oktober 2002 und

– Zimmermeister in In-

11. November 2002 wurden die Bedingungen für die Winteröffnung

nichen – geschaffene

der Dreischusterhütte festgelegt und in der Folge vom Sektionsaus-

Gipfelkreuz.

schuss einstimmig genehmigt.

Auf dem Gipfel des Gankofels v.l.n.r.: Walter Brugger, Paul Tschurtschenthaler, Christian Tschurtschenthaler, Martin Burgmann.

90

91

19. Amtsperiode 2003 – 2006

Im Jahr 2003 ist auf Initiative der AVS-Sektion eine Projektgruppe zur Durchleuchtung und Gestaltung des Nahwanderwegenetzes für die Gemeinde Innichen ins Leben gerufen worden. Als Mitglieder dieser

Bei den Neuwahlen anlässlich der Jahreshauptversammlung vom 16.

Gruppe erklärten sich Vertreter von Gemeinde, Naturpark, Forstinspek-

Februar 2003 um 18.00 Uhr im Josef-Resch-Haus in Innichen wurden

torat Welsberg, Forststation Innichen, Hystoriker Dr. Egon Kühebacher

nachstehende AVS-Mitglieder in den Ausschuss gewählt:

und Günther Tschurtschenthaler zur Mitarbeit bereit. Im Rahmen der Projektarbeit wurde grundsätzlich über die verschiedensten Möglich-

Willi Feichter Andreas Weitlaner Paul Watschinger Franz Happacher Paul Watschinger Willi Feichter Barbara Oberhauser Markus Pescosta Leonhard Holzer Markus Watschinger, Herbert Pramstaller

keiten der Gestaltung diskutiert. Aus den Reihen dieser Gruppe wurde sodann auch die Idee zur Revitalisierung des Sextner Baches als Natur- und Lebensraum geboren; Idee, die in den letzten beiden Jahren von der Wildbachverbauung, Gemeinde Innichen und Forstinspektorat Welsberg realisiert wurde.

H. Pramstaller

1. Vorsitzender: 2. Vorsitzender: Schriftführer: Kassier: Hüttenwart: Leiter des Bergrettungsdienstes: Jugendgruppe: Markierungswesen: Tourenwart: Beiräte:

Am 29.06.2003 organisierte die AVS-Sektion auf einigen Berggipfeln das Entzünden von Herz-Jesu-Feuern. Dieser alte Brauch aus den Tiroler Widerstandskämpfen, der alle Jahre eingehalten wird, erfreut

AVS

heute noch Jung und Alt.

Herz-Jesu-Feuer auf dem Haunoldköpfl.

Im September 2003 ist das Projekt zur digitalen Erfassung der Wanderwege mittels GPS (global positioning system) voll angelaufen. Günther Tschurtshenthaler und Anton Villgrater wurden für die Vermessung im gesamten Sektionsgebiet einschließlich Naturpark, vom Gesamtverein über die Firma TUGA GmbH - Lana beauftragt.

92

2. September 2005: Klettern mit Jugendlichen im Innerfeld.

93

P. Tschurtschenthaler

20. Amtsperiode 2006 – heute Anlässlich der Neuwahlen, die im Rahmen der Jahreshauptversammlung am 22. Jänner 2006 um 20.00 Uhr im AVS-Lokal stattfanden, erklärte sich der langjährige Sektionsvorsitzende Willi Feichter nicht mehr zu einer Wieder-Kandidatur bereit. Er verbleibt weiterhin Stellenleiter der Bergrettung, möchte aber den ihm zustehenden Sitz im AVS-Ausschuss nicht in Anspruch nehmen.

In Anwesenheit des Ersten Vorsitzenden Luis Vonmetz wurde die vorgeschlagene Kandidatenliste von den Anwesenden mittels Handaufheben gutgeheißen. Der neue Ausschuss stellt sich sodann wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender: 2. Vorsitzender: Schriftführer: Kassier: Hüttenwart: Leiter des Bergrettungsdienstes:

Leonhard Holzer geboren am 28.10.1974 Erster Vorsitzender der AVS-Sektion von 2006 bis heute.

Jugendgruppe:

Eine große Teilnehmerzahl konnte für den geologischen Ausflug in die Bletterbachschlucht am 3. September 2006 gewonnen werden.

AVS

Markierungswesen: Beiräte:

Leonhard Holzer Andreas Weitlaner Andreas Goller Franz Watschinger Heinrich Schwingshackl Willi Feichter (nicht im Ausschuss vertreten) Barbara Oberhauser, Alfred Innerkofler Markus Pescosta Martin Lanzinger, Herbert Pramstaller

Der derzeitige Ausschuss bemüht sich derzeit das bereits vor mehreren Jahren in Angriff genommene Projekt in Bezug auf die Rückführung des Helmhauses zu seinem urtümlichen Zweck, zumindest einem besseren Zweck als es der heutige ist, gemeinsam mit der OEAV-Sektion Sillian weiterhin zu verfolgen. Nach Auflassung durch Militär und Finanzpolizei in den 60-er/70-er Jahren verfiel das Haus langsam zur Ruine. Dem Bergwanderer bot sich ein beschämendes Bild. Die Gemeinde Sexten hat vor einigen Jahren zumindest einige Dachreparaturen Am 23. Juli 2006 unternahm die Sektion eine Bergfahrt auf den Piz Buin im Zuge einer Mehr-Tages-Tour.

94

vorgenommen, so dass die Bausubstanz nicht gänzlich der Witterung ausgesetzt ist.

95

teidigungsministeriums an die Provinz Bozen sind mehrere Objekte

Dreischusterhütte

wiederum für die einstigen Eigentümer interessant geworden. Faschis-

Die Geschichte zur alten Dreischusterhütte wird von Dr. Egon Küheba-

mus und Kriegswirren hatten letztere vielfach auf „legale Weise“ ihres

cher in der Festschrift zur 25-Jahr-Feier der AVS-Sektion Drei Zinnen aus

Habes und Gutes entledigt.

dem Jahre 1982 ausführlich beschrieben. Deshalb wird in der gegenständlichen Schrift nicht näher darauf eingegangen.

Die AVS-Sektion Drei Zinnen hat sich gemeinsam mit der Hauptleitung des AVS und des OEAV, sowie der Nachbarsektion Sillian deshalb vor

Bereits am 1. Februar 1957, also nur wenige Tage nach der Gründung

Jahren um eine sogenannte „Wiedergutmachung“ bemüht. Die Hun-

der Sektion Innichen des AVS, ergeht ein Schreiben an die Hauptlei-

dert Prozentige Wiedergutmachung, das heißt die grundbücherliche

tung des AVS mit dem Inhalt, die sich im Innerfeldtal befindliche Drei-

Rückübertragung an den einstigen Erbauer, der OEAV-Sektion Sillian,

schusterhütte zu erwerben. Im Schreiben heißt es unter anderem:

wird wahrscheinlich aus geopolitischen Gründen nicht möglich sein,

„…Sie ist die einzige Hütte, die mitten in unserem engeren Bereich

befindet sich das Helmhaus doch auf italienischem Staatsgebiet. Der

liegt. Neun km von Innichen entfernt, ist sie der Ausgangspunkt für fol-

Südtiroler Alpenverein unterstütz jedoch eine Aufwertung der derzei-

gende Klettertouren: - Gsellknoten, grosse und kleine Schusterspitze,

tigen Ruine.

Weisslahnspitze, Schusterplatte, Toblinerknoten, Schwalbenalpen- und

M. Tschurtschenthaler

Durch die Abtretung von sämtlichen Militärarealen seitens des Ver-

Die erste Dreischusterhütte vollständig aus Holz erbaut auf einer handkolorierten Ansichtskarte aus dem Jahr 1899.

H. Pramstaller

Morgenkopf, Rauhkofel, Schalben- und Bullköpfe, Nieder-, Mitter- und Es laufen momentan sämtliche Projektausschreibungen hinsichtlich

Hochebenkofel, kleiner und großer Pirkenkofel, Neuner- und Gantko-

der Gestaltung eines „Offenen Museums“, und wir können nur alle

fel, die sechs Kohlalpelspitzen und Haunold mit seinen Varianten. Die

hoffen, dass wir uns für den jetzigen Zustand des Blickfanges vom Tal

genannte Hütte ist weiters Ausgangspunkt für herrliche Sommer- und

aus auf den Gipfel des Helms künftig nicht mehr zu schämen brau-

Wintertouren in die tieferliegenden Sextner- und Ampezzaner Dolo-

chen.

miten.

Aus folgenden Gründen könnte man eventuell obengenannte Hütte zu einem günstigen Kaufpreis erwerben: 1) der Mordfall im November 1955 (Ingenuin Feichter – Anm. der Autoren), 2) schlechte Wasserzuleitung, 3) kein elektrisches Licht und 4) die Gefahr der Vermuhrung durch das Abholzen der Langlahn.

Die derzeitigen Besitzer sind die Pfadfinder – A.S.C.I. – Rom – unter der

AVS

Leitung des Präsidenten Herrn Ing. Monas….“

Der heutige Ausschuss.

Hockend v.l.n.r.: Martin Lanzinger, Markus Pescosta, Christian Sordo, Barbara Oberhauser, Andreas Goller; Stehend v.l.n.r.: Heinrich Schwingshackl, Andreas Weitlaner, Alfred Innerkofler, Leonhard Holzer, Franz Happacher, Herbert Pramstaller.

96

Skizze der in den Köpfen schwirrenden neuen Dreischusterhütte vom 16.11.1964: Dipl. Arch. W. Jenny (Ascona - Italien) und Dr. Jur. Kurt Bach (Düsseldorf-Oberkassel - Deutschland) machten der AVS-Sektion gutwilliger Weise Vorschläge zum Bau der neuen Dreischusterhütte.

Kostenpunkt: ca. 175.000,00 DM (ca. € 87.500,00)

97

K. Winkler

In der Ausschusssitzung vom 9. Juni 1969 im Gasthof „Weißes Rössl“ in Innichen wurden folgende Beschlüsse gefasst: „…1. Den Brief wie beiliegende Kopie an die Gemeindeverwaltung zur richten: Den Ankaufspreis niedrig zu halten, da eventuell das heute bestehende Gebäude gar nicht als zukünftige Schutzhütte in Betracht kommt.

2. Der AVS Schutzhüttengenossenschaft mit Sitz in Bruneck mit den Delegierten wie laut beiliegendem Schreiben beizutreten.

3. Den Hüttenbau-Auschuss zu gründen. Es sind folgende Herren darin vertreten: Der Sektionsvorstand, die Delegierten bei der Schutzhüttengenossenschaft, Erich Erharter, Hans Kerschbaumer, Franz Senfter,

Die alte Dreischusterhütte, welche die AVS-Sektion mit Anstrengung erwerben konnte.

Sie stand herunten im Boden und wurde nach dem Bau der neuen Dreischusterhütte abgetragen.

Hans Summerer, Alois Trojer, Alois und Anton Tschurtschenthaler, Karl Wachtler, Erich Wurmböck, August Mühlmann, Franz Schäfer, Edl

AVS

Schäfer, Hans Schmieder, Johann Hölzl….“ Am 17. Oktober 1969 um 13.00 Uhr traf man sich das erste Mal offiziell mit dem eigens für den Hüttenbau ins Leben gerufenen Gremium im Innerfeld. Es waren dabei anwesend: Bürgermeister Walter Wachtler, Erich Erharter, Hans Hölzl, Alfred Krautgasser, August Mühlmann, Franz Schäfer, Edl Schäfer, Hans Schmieder, Hans Summerer, Alois Trojer, Alois und Anton Tschurtschenthaler, Karl Wachtler, Otto Wurmböck, die Mitglieder der Hüttenbaugenossenschaft Siegfried Baur, Josef Kühebacher und Willy Sulzenbacher, sowie Fridl Happacher, Peter Holzer und der Sektionsvorsitzende Karl Winkler. Des weiteren waren folgende

April 1971: nach einem Lokalaugenschein bei den Wasserquellen durch einige AVS-Mitglieder kehrte man bei der alten Dreischusterhütte zum gemütlichen Feiern ein. V.l.n.r.: Alois Trojer und Baumeister Alois Tschurtschenthaler mit der diatonischen Zieharmonika.

Mitglieder anwesend: Karl Senfter, Franz Ortner, Johann Lercher, Franz Rainer, Hans Perpmer, Fritz Schmidhofer, Dr. Egon Kühebacher, Ludwig Karadar, Karl Krautgasser, Josef Ploner, Josef Holzer und Josef Bergmann.

Von diesem Moment an wurden periodischen Besprechungen einberufen, um die weiter anfallenden Details zum Hüttenbau abzuklären.

Im Herbst 1971 gelang es dem Alpenverein schließlich und endlich

Vorbereitungsarbeiten für die Wasserfassung gemacht. Man fuhr ge-

das Objekt zu einem Preis von Lire 11.000.000.- (€ 5.681,02) vom „Ente

meinsam mit Privatautos und Feuerwehr-Jeep bis zum Aufstieg der

Nazionale Mario di Carpegna – Associazione per l’incremento dello

Wasserquellen der Kohlalpe. Dann ging die Schwitzkur los. Es gelang

scoutismo – Roma“, Pfadfinder Rom, zu erwerben.

den Männern die schwere Last bis 3 Uhr nachmittags zum Ursprung der Quellen zu bringen. Nach einer kleinen Pause wurde das 300 Me-

Während sehr viele Innichner Bürger und Sektionsmitglieder dem Ver-

ter Drahtseil mit guten Kräften ins Tal gezogen und provisorisch ver-

ein freiwillig Geldbeträge für den Neubau der Dreischusterhütte zu-

ankert. Der erste kameradschaftliche Einsatz für unser Vereinshaus im

kommen ließen, können wir aus dem Bericht zu den Arbeiten dazu im

Innerfeld endete um 17.30 Uhr. Es beteiligten sich 18 Mann und es

Innerfeldtal fürs Jahr 1972 entnehmen:

wurden 108 Arbeiterstunden absolviert.“

„Es wurden am Sonntag, den 25. Juni 1972 Nachmittag die ersten 98

99

AVS

AVS

Die Rohre aus Gusseisen wurden mit dem Pferd zum eingerichteten Materialaufzug gebracht.

V.l.n.r.: Anton Tschurtschenthaler, Jakob Burgmann.

Mit Hilfe des Materialaufzuges wurden die schweren Rohre zum Ort ihrer Verlegung transportiert.

„Die zweite Vorbereitungsarbeit wurde wiederum am Sonntag, den

„Am 13. September 1972 große Arbeit bei der Verlegung der Rohre im

1. Juli 1972 Nachmittag gemacht und auch gleichzeitig Bergbeleuch-

Innerfeld (13 freiwillige Helfer – 104 Stunden).“

tung für die drei Jubilare Herrn Hochw. Propst Kircher, Herrn Pater Johannes und Herrn Pater Peter. Wie man sieht, gibt es Gott sei dank

„Am 14. Oktober 1972 Verankerung und Pilotenschlagen. Es wurden

wirklich noch Idealisten, die sich für die Vereine und für die Allgemein-

zirka 1.000 kg Eisen verschlagen (12 Freiwillige – 108 Stunden).“

Einrichten des Materialaufzuges.

Zu erkennen v.l.n.r.: Anton Steger, Alois Sulzenbacher, ??, Paolo Cagalli (verdeckt mit rotem Hemd) und Erich Erharter

100

AVS

AVS

schaft einsetzen.“

Der 150-kg-schwere Pilotenschläger wird gestemmt und mit ihm die Eisenstangen in den Boden getrieben.

101

„Am Sonntag, 15. Oktober 1972 wurde bei der Rohrleitung im Innerfeld gearbeitet (8 Mann).“

- Vom Trinkwasserspeicher bis zur Hütte unterirdische Verlegung der Wasser- und Lichtleitung (Länge ca. 800 lfm);

AVS

- Abflussleitung ca. 100 lfm mit Kläranlage.“ Am 23. Juni 1973 begann die Baufirma Alois Tschurtschenthaler unter den Vorarbeitern Hermann Zwigl und Peter Wisthaler mit dem Gießen

AVS

der Fundamente.

AVS

Alois Sulzenbacher beim Verschweißen der Rohre für die Druckleitung.

AVS

Die Fundamente sind soweit fertig, jetzt wird weitergearbeitet.

V.l.n.r.: Paolo Cagalli, Erich Erharter, Josef Bergmann, Anton Tschurtschenthaler, Adolf Rainer. „A Gaudi muss sein, sisch isch’s Orbat’n et fein!“

Im September 1972 wurde sodann auch am Bau der Dreischusterhütte mit folgenden geplanten Schritten begonnen: „…

- Aushub des Baugrundes für die Schutzhütte;

Planberatung mit dem Installateur Willy Sulzenbacher.

- Wasserzuleitung von Lokalität ‚Kohlalm‘ mit frei oben aufliegenden Rohren bis zur Talsohle sowie Quellfassung (ca. 320 lfm); - Reservoir für das Trinkwasser etwas oberhalb der Talsohle sowie dortselbst Aushub zur Errichtung der Elektrozentrale; 102

103

AVS

Die Zimmermannsarbeiten nahm der Innichner Handwerker Anton Bachmann vor. Am 21. Juli 1973 hatte man mit der Dacheindeckung

AVS

begonnen.

AVS

Alois Trojer bei der Druckleitung.

Die Zimmermannsarbeiten wurden mit Hilfe des vorhandenen Hebekrans wesentlich erleichtert.

Rohbau und Arbeitsabschluss im Oktober 1973.

AVS

AVS

Der Tischlermeister Anton SchĂśnegger baute die Inneneinrichtung ein.

Firstfeier und Arbeitsabschluss im Herbst 1973.

104

Josef KĂźhebacher bei der Wassersammelstelle im Bereich der Quellfassungen.

105

AVS

abzulegen, was Beruf und Alltag uns aufzwingen. … Und wenn der Mensch die innere Bereitschaft aufbringt, sich auf diese Haltung umzustellen, so wird er auch noch ein ganzes Leben lang brauchen, um

AVS

die Wunder zu schauen, die das Innerfeld bietet.“

AVS

Alois Sulzenbacher lässt das Quellwasser ins Fassungstrog ein.

AVS

Der Sektionsvorsitzende Karl Winkler bei seiner Ansprache im Rahmen der Einweihungsfeier, die Dekan Hochw. Hans Huber vornahm.

Auf diese Turbine schießt das Wasser und erzeugt den elektrischen Strom für die Dreischusterhütte.

Endlich war es soweit. Am 21. September 1975 wurde die fertig gestellte Dreischusterhütte samt Elektro-Werk eingeweiht. Neben den zahlreich anwesenden Ehrengästen, den verschiedensten Abordnungen, den vielen Bergkameraden aus Nah und Fern, konnte der Sektionsvorsitzende Karl Winkler unter anderem den Landesrart Dr. Franz Spögler, den Vorsitzenden des Alpenverein Südtirol Dr. Gerd Mair, den Vizebürgermeister der Gemeinde Innichen Dr. Josef Passler und Dr. Egon Kühebacher begrüßen. Letzterer hielt zum Freudentag die Festrede, wobei er meinte: „Wer den Schätzen und Wundern dieser geheimnisvollen Bergwelt nahe kommen will, muß die Kraft haben, all das 106

Zahlreiche Bergfreunde nahmen an der Feier teil, die von der Musikkapelle Innichen festlich umrahmt wurde.

107

AVS

Der Festtag klang mit einem großen Lagerfeuer am Innerfeldboden aus.

Zu diesem Anlass wurde von Dr. Egon Kühebacher und Alfred Gasser das Innerfeldlied geschaffen, das es sich verdient, vollständig in der gegenständlichen Festschrift abgedruckt zu werden.

Dank der AVS-Sektion Kaltern, zu der die hiesige Sektion Mitte der 70er Jahre einen besonders guten Kontakt pflegte, gelang es, auch die Inneneinrichtung der Hütte finanziell leichter zu bewältigen. Die Kalterer Bergfreunde ließen von der Hauptleitung über einen zentralen Fonds Lire 11.200.000.- (€ 5.784,31) überweisen. Als Gegenleistung verlangten sie die Errichtung eines Raumes, der nach ihrem Ortsnamen benannt werden sollte sowie die Gleichstellung ihrer AVS-Sektionsmitglieder mit jenen der Sektion Drei Zinnen. Allen dürfte das „Kalterer Stübele“ noch heute bekannt sein.

Im Jahre 1979 stellte die AVS-Setkion Drei Zinnen ein Ansuchen bei der Gemeinde Innichen zum Bau einer Garage, um einerseits Brennholz zwischen zu lagern, Autos einzuparken und ein Notstromaggregat unterzubringen. Die veranschlagten Kosten beliefen sich auf Lire 8.423.095.- (€ 4.350,16). Das Ansuchen wurde gutgeheißen, die Garage gebaut.

108

109

AVS

AVS

Im Herbst 1991 wurde mit dem Bau der notwendig

gewordenen

biologischen kläranlage

Kleinbei

der

Dreischusterhütte begonnen. Die Anlage funktionierte mit einem Fettabscheider, der zuerst die Fette von den Abwässern

trennte

V.l.n.r.: Vertreter der Baufirma Terzer, Franz Unterlechner – AVSReferent für Hütten und Wege, Willi Feichter – AVS-Sektionsvorsitzender.

und letztere über mehrere Wippen durch biologische Filter klärte.

In diese Schächte wurden die Wippen eingebaut, über die das Abwasser durch einen Filter weiter zum nächsten Schacht abfloss.

den gleich zu Beginn

Im Oktober 1993 wurden mit zahlreichen freiwilligen Helfern die bei-

getrennt. Die Finanzie-

den Dachkamine der Dreischusterhütte erneuert, da sie baufällig ge-

rung übernahm zu 75%

worden waren.

das Land über die Gemeinde Innichen und

AVS

Die festen Stoffe wur-

zu 25% der AVS. Die Gesamtkosten beliefen sich auf ca. 130 Mio. Lire (€ 67.139,39). Die Aushubarbeiten übernahm die Fa. Summerer Franz aus Sexten, die restlichen Arbeiten die Fa. Terzer aus dem Unterland.

Am 13. September 1992 wurde im Rahmen des alljährlichen, von der Bergrettung veranstalteten Innerfeldfestes, die Kläranlage in Anwesenheit von Franz Unterlechner - AVS-Referent für Hütten und Wege, Adolf Rainer – Vizebürgermeister Innichen, Hochw. Hans Huber – Propst

AVS

zu Innichen und AVS-Sektionsvorsitzender Willi Feichter eingeweiht.

Friedl Schönegger ‚Kleinmarer’ beim Aufmauern eines der Kamine.

Die Festgemeinde mit Ansprache des Vertreters der Baufirma Terzer und im Hintergrund die Festhütte des BRD.

110

111

AVS

Sommer 1994: Die sei-

Im Jahre 1996 wurde der Pachtvertrag mit Frau Olga Senfter nach

nerzeit,

Rahmen

über 25 Jahren termingerecht aufgekündigt. Als neue Pächter wurde

des Hüttenbaus errich-

am 14. November 1996 das Ehepaar Anton und Rosmarie Holzer ver-

tete Schutzmauer am

pflichtet. Der neue Hüttenwirt trat an die Sektionsleitung mit verschie-

Schotterkar unterhalb

denen Verbesserungsvorschlägen zur Hüttenfunktionalität heran, wo-

der Dreischuster-West-

bei eine Türöffnung nach Süden, die Errichtung einer Holzterrasse, die

wand ist heute total

Neugestaltung der Ausschanktheke, der Austausch aller 46 Heizkör-

verschüttet und kann

per und die Anschaffung eines neuen Notstromaggregates von der

somit für die Dreischus-

Sektionsleitung am 10. April 1997 einstimmig genehmigt wurden.

im

terhütte keinen Schutz Grund

Ebenso befasste sich die Sektion mit den äußerst rigorosen Auflagen

dafür sind die nach

bezüglich Brandschutzmaßnahmen auf Schutzhütten. Dabei wurde

oben zurückgehende

dieses Projekt beginnend mit dem Jahre 1999 äußerst zeitraubend vo-

Grenze

rangetrieben. All diese Arbeiten konnten erst Jahre darauf zur Zufrie-

mehr

bieten.

des

Perma-

frostes und demzufol-

denheit aller abgeschlossen werden.

ge die immer häufiger herabdonnernden

Nach der Kündigung seitens des Pächterpaares Holzer kam es zu einer Neuausschreibung der Dreischusterhütte im Jahre 2001. In Anwesen-

Muren.

heit von Vertretern der Hauptleitung, wählte die Sektionsleitung aus Die Sektionsleitung hat seit dem Jahr 1994 bei den Behörden mehr-

mehreren Bewerbern Alfred und Milena Innerkofler als neue Pächter.

Innichen und Forstbehörde Maßnahmen zum Schutz vor eventuellen

Im Jahre 2005 wurden

Verschüttungen in Richtung Dreischusterhütte getroffen wurden.

an der Ostseite der Hütte die Kellermauern

Im Mai 1995 wurde um ca. 73 Mio. Lire (€ 37.701,35) die gesamte Kü-

trockengelegt, da die

che umgebaut. Dabei wurden von der Innichner Baufirma Tschurt-

Feuchtigkeit

schenthaler Werner und vom Fliesenleger Richard Burgmann, sowie

weit in die Mauern ein-

von der Elektrofirma Josef Gasser die notwendigen Arbeiten durch-

gedrungen war. Dabei

geführt. Die Fa. Kamenscheck Niederdorf lieferte die notwendigen

errichtete man einen

Küchengeräte.

Schacht und gestal-

bereits

AVS

tete alle Duschen und Am 10. September 1995 wurde, im-

W. Feichter

mals interveniert, so dass seitens der Wildbachverbauung, Gemeinde

WC’s neu.

Die alten Rohrleitungen im WC mussten aufgrund von Rostschäden erneuert werden.

mer im Rahmen des von der Bergveranstalteten

Da die 1991 errichtete biologische Kleinkläranlage den Anforderungen

Innerfeldfestes, das 20-jährige Jubi-

nicht mehr gerecht wurde und die Klärung der Abwässer nicht mehr

läum der Dreischusterhütte mit einer

garantiert war, entschied sich die Sektionsleitung in Zusammenarbeit

Feldmesse,

mit dem AVS-Referat für Hütten im Jahr 2007 für die Errichtung einer

rettung

Innichen

einer

Fotoausstellung

vor der Hütte (von Günther Tschurt-

einfachen Sickergrube, die jeweils bei Bedarf entleert werden kann.

schenthaler zusammengestellt) und einem

anschließenden

Festessen

gefeiert.

112

113

H. Pramstaller

WAS FÜR EIN NICHTS WIR MENSCHEN SIND … Überall rückten kecke Menschenkinder den ewigen Felsenhäuptern auf den Leib: gesunde, kräftige, glückliche Menschen, die sich rein baden wollten in den luft- und licht- und sturm- und sonnenscheinumfluteten Höhen von all dem stickigen Dunst der Tiefe daheim.

Sie wollten sich Gesundheit holen hier oben, wollten ihr Herz weiten und ihre Sinne, den seligen Augen Licht geben und Sonnenglanz, furchtbare Blicke in grausige Tiefen, milde auf liebliche Triften und Weiden, Fernblicke ins Tal hinab wie zu fernen Gipfeln, auf denen man einst gestanden, Fernblicke zum Himmel empor, dem sie näher waren, von dem sie keine Erdenlast mehr schied, zu dem sehnsuchtsvoll sie die Hände strecken konnten, erkennend wie arm und klein

09.07.2006: Die Dreischusterhütte im Sommer.

und schwach, ein Nichts wir Menschen sind, in der Hoheit der Natur H. Pramstaller

demütig werdend.

Menschen, die dort unten in den Tälern vielleicht geglaubt, wunders was zu sein, und die hier erkennen durften, beschämt, aber gereinigt: wir sind ein Sandkorn, ein winziger Stein nur hier oben, wie sie die Berge seit Millionen Jahren in unerschöpflicher Fülle niedersenden als Steinfall in die Tiefe. Und doch sieht keiner die Häupter schwinden, das macht, es sind deren Milliarden Milliarden, und einer bedeutet nichts.

In den Tälern blickte man wohl hinauf zu den Riesen, die aber, die hinunterblickten von dort oben, schon alles nur winzig und weit.

Die dort unten konnten, blind von Erdenstaub, von Schwere und Dunst der stickigen Tiefe, nichts ahnen von Gottes Majestät hier oben 04.03.2007: Die Dreischusterhütte im Winter.

in seiner Natur. An ihnen hing lähmend der peinliche Erdenrest, ihres Menschtums flügellose, bleiernde Bürde. Sie ahnten nichts vom Aufschwung der Glücklichen, die den Wolken näher standen als sie, vielleicht über den Wolken dort oben ...

Freiherr Georg von Ompteda (1863 - 1931), der sich auch in der Jägerhütte im Innerfeldtal aufhielt. Dieser Text wurde von ihm im Jahr 1903 zu Papier gebracht.

114

115

Einige Plakate kreuz und quer

116

117

A V S

A V S