BOUQUET GARNI Nachrichten und Neuigkeiten
ESELS-SCHREI
Neubau-Meister Stefan Hartmann, Mi. mit Küchenchef Tilo Sachadä und Restaurantleiterin Annabell Block
NEU-BAU So also heißt Stefan Hartmanns zweites Restaurant. Ein Name, der sich zwar gut merken lässt, aber keinesfalls für die Sache steht, denn der 34-jährige Sternekoch übernahm in der Kreuzberger Bergmannstraße ein fix und fertiges, allerdings leer stehendes Lokal, das frühere Weilands Wellfood. Hartmann renovierte den Laden im Eiltempo und ging hier bereits am 4. Juni an den Start. Ein Nebau hätte mit Sicherheit mehr Geld, Kraft und Zeit verschlungen. Höherer Gastroweihen hat der schlaksige Norddeutsche im Neubau nicht im Visier, eher eine ehrliche, einfache und
vor allem bezahlbare Jahreszeitenküche für Leute, die sich das Hartmanns nicht leisten können. Dass dabei nichts anbrennt, dafür bürgt Tilo Sachadä, 32, geboren in Karl-Marx-Stadt, aber ohne merkbaren Dialekt. Der Küchenchef lernte sein Handwerk im Forum Hotel am Alexanderplatz und holte sich u. a. im Four Seasons bei Drew Deckman, im Rutz bei Marco Müller und in der Hamburger Bank bei Altmeister Fritz Schilling den letzten Schliff. Also wünschen wir uns von Tilo Sachadä mal einen echten Schilling: Kalbsnieren mit Bohnen, Bratkartoffeln und Senfsauce. Das gibt es in Berlin viel zu selten.
Park-Café Das Schloss Glienicke hat einen Anbau, dessen Tür bisher verschlossen war. Früher, zu Zeiten des Prinzen Carl von Preußen, der das einstige Landgut in ein fürstliches Sommerpalais verwandelte, befand sich hier die Wohnung der Stallburschen. Vor einigen Tagen eröffnete in den renovierten Räumen ein kleines Café. Anja Raneburger, diplomierte Kauffrau und Chefin des Restaurants Remise, benannte es nach dem berühmten Landschaftsgärtner Peter Joseph Lenné und serviert hier nun Kaffee, Kuchen und kulinarische Kleinigkeiten. Die müden Wanderer werden es ihr danken.
100
GARÇON
Neu: Café Lenné im Schloß Glienicke
Stolz: Café-Chefin Anja Raneburger
15 Jahre lang, von 1994 bis 2009, führte Harry Wolleschak das Restaurant Die Eselin von A. in der Regensburger Straße in Schöneberg. Eine verlässliche kulinarische Adresse. Das mit Lavendel gebeizte Lammfilet war ein Klassiker, das Wiener Schnitzel gehörte zu den besten der Stadt, der gebratene Heilbutt mit Ratatouille und Tomatengnocchi überzeugte als mediterranes Standardgericht. Irgendwann ging dann die Eselin sang- und klanglos unter, Inhaber Wolleschak tauchte erst in Wannsee später in Heiligensee wieder auf — als Gastronom mit Gastspielvertrag. Nun hat der 45-Jährige offenbar genug vom Mal-hier-mal-da.
Neu in Wannsee: Die Eselin von A.
Eselin-Gastgeber: Harry Wolleschak
An der Königstraße fand er ein kleines Restaurant mit lauschigem Garten, das ziemlich dringend einer Frischzellenkur bedarf. Und dafür sind Harry Wolleschak, seine Frau Helena und sein Bruder Ernesto genau die richtigen Leute. Also beschlossen sie das Comeback der Eselin von A. Am 11. Juni 2011 wurde, nach Umbau und Renovierung, Eröffnung gefeiert (Berlin-Wannsee, Königstraße 10, im Hotel Petit). Motto: „Der Wannsee kocht“. Zuständig dafür ist Küchenchef Mohamed Hanrali, nach Wolleschaks Aussage ein Lieblingsschüler von Tim Raue. Da kann man doch nicht meckern. www.dieeselin.de