Dieter Sperl
Eskapaden für zwischendurch
Significat escapade
Clam profugit
Zuwendung
Das Hotel Belarus war ein dreiundzwanzig Stockwerke hoher Betonklotz, in welchem er im riesigen Frühstücksraum, der sich im letzten Stock des Gebäudes befand und dessen Außenwände verglast waren, viel Mayonnaisesalat mit Algen, fein gehackte rote Rüben, außerdem zwei Spiegeleier, einiges an getoastetem Weißbrot mit Butter und eine Literflasche ziemlich salzhaltigen Mineralwassers zu sich genommen hatte.
Die Gefährten
Ein Foto, das uns alle zeigt: Izzy. Pauline. Irma. FJ. Dora. Und Alex.
Izzy. Kurze Pfeife. Marke Rico Castelli Shorty II #6. Weißes Hemd
über der Hose. Silberkette. So ein Hip Hop Ding. Lange schwarze Haare unter einer Mütze.
Tabak Poul Winslow Harlekin.
Vanille, Limonen Gerüche. Lachte.
Und weiter?
Es war Winter.
Selbstdarsteller
Erfahrungen bodenlos.
(Geisterbewegung)
„Wir sind wild entschlossen, in den Umfragen vorne zu liegen.“
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Kürzestgeschichte
Da, gegen Abend, schleppen gestandene Manager bei einem Outdoor-Training zentnerschwere Felsbrocken, fassen sich abgebrühte Betriebsleute an ihre Muskeln, und dann bestellt sie einen gemischten Salat und erzählt von ihrer Schulzeit, als die Jungs hingerissen kreischten, während sie an ihnen vorbeitänzelte. Sie lacht laut, und es klingt, als würde jemand eine vereiste Autoscheibe freikratzen. Heutzutage ist es einfach wahnsinnig schwierig, alt zu werden, sagt sie, und selbst in der Umarmung der Männer bleibt sie unberührbar, Ikone einer kalten, irrealen Lust. Sie lächelt freundlich und einige Passanten falten die Hände.
Aus meinem Leben
Wie ruhig es am Abend ist im Haus. Ganz still. Viele der Männer, die früher um diese Zeit noch nachhause gekommen sind, sind bereits tot. Im mittleren Eingang leben nur noch die Frauen. Die Männer sind schon weggestorben. Hin und wieder geht eine Tür auf. Schritte im Stiegenhaus. Nur die Stille, die um das Haus läuft. Der Wind. Der Geruch der Nacht. Und die Dunkelheit.
Gelegenheitsdarsteller
Matt Stonie, dreiundzwanzigjähriger amtierender Weltmeister im Hotdog-Essen, verdrückte bei der Nathan’s Famous Hotdog Eating Championship im Jahre zweitausendundfünfzehn vor vierzigtausend Zusehern in zehn Minuten zweiundsechzig Hotdogs.
Aufgeschnappt
Ich habe ja nix verbrochen. Gar nix. Meine Zeit ist abgelaufen. Es taugt mir nimmer mehr. Die Knochen tun weh. Und wenn dir alles weh tut, hast du auch keinen Löffel mehr weiterzuleben. Ich habe Geist auch keinen mehr dazu. Nur das eine wünsch’ ich mir: Bald sterben. Aber das lässt sich nicht anschaffen. Da kannst nix machen. Man kann nur warten, bis der Herrgott kommt und sagt: So, Mizzi, jetzt gemma. Als Junger musst du arbeiten, bis du zu etwas kommst, und als alter Mensch bist du dann krank und fertig. Und für was das
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Ganze? Hat mich gefreut, dass ihr gekommen seid, wirklich. Bleibt’s schön gesund alle miteinander.
Sie trägt eine rote kurzärmelige Weste. Sie ist eine kleine Frau mit zerzaustem Haar. Sie ist fast hundert Jahre alt.
Die Gefährten
Am elften September zweitausendundfünfzehn, kurz vor zwei Uhr morgens, wurde ein alter silbergrauer Citroën im oberösterreichischen Bad Leonfelden im Bereich eines Kreisverkehrs auf der Ausgangsstraße nach Tschechien geblitzt. Die beiden Insassen –beste und unzertrennliche Freunde von Kindheit an, von denen es heißt, sie seien stets fleißig und freundlich gewesen, ohne große Träume und Ziele, hätten gerne an kaputten Autos herumgeschraubt, Bier getrunken und ferngesehen, und wären nur selten in die Landeshauptstadt gefahren, niemals ans Meer, niemals ins Ausland, weil sie das Fremde nicht mochten – wurden danach nie mehr gesehen. Ein Zeuge behauptete, das Fahrzeug um vier Uhr in der Früh auf dem Hauptplatz der Grenzstadt Vyšší Brod gesehen zu haben. Suchaktionen in Discos, Bars, Freudenhäusern, in Wäldern, im Moldaustausee und auf Seitenstraßen blieben ergebnislos.
Ich
Aus der Mitte der Larve
Ragt eine spitze Vogelnase
Durch die Gassen
Das Klingen der Schellen
So zogen sie in den Schnee
Furchen vor jedem Hof
Und säten Rübensamen
Aus Sägespänen und Sand
Ich
Bin zu müde, um ins Bild zu kommen.
Wohne auch nicht mehr zusammen.
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Variationen
Ein Buch voller Nebendarsteller schreiben, die alle ihr Schicksal herausfordern und damit zu Hauptdarstellern werden, wenn sie die ihnen dargebotene Möglichkeit behaupten, um damit im großen Geflecht von Ursache und Wirkung einmal kurz aufzublitzen, am Firmament ihrer und unserer Wahrnehmung, darauf hinweisend, dass tatsächlich alles mit allem zusammenhängt und dass diese von unserer Wahrnehmung begehbaren Ausschnitte stets nur begrenzte Konstrukte sind.
Mein wahres Gesicht Buttererdäpfel mit Salz.
Selbstdarsteller
Wer nicht mehr wiedergeboren werden will, der hebe die Hand.
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Ulf Stolterfoht
Drei Gedichte aus Schwärmlein Seppelfricke. Ein Pfadfinderhandbuch
Seit ich die Sippen kenne, liebe ich die Meuten. (Robert Baden-Powell)
Die westdeutschen Country & Western LP-Charts vom 27.1. 1968
1| Duane Domstaedter and His Cologne Cowboys: Jede Jeck is anders
2| Brothers Busch: What Made Nuremberg Famous (Has Made a Loser Out of Me)
3| Ludwig Lefty Schladerer: (Leg dich nicht an mit dem) Rodeo-Mann
4| Apolda Dolly Modrow: Wo die Randfichte quietscht
5| Ulrich & Jethro: Bluegrass Christmas With Ulrich & Jethro
6| Die fünf blinden Buben von Schwäbisch Gmünd: Mit der Waffe des Gebets
7| Original Strunz Familie: Was erlaube Strunz?
8| Grandma Libuda: The Silesian Nightingale (Brings You: Calls and Yodels)
9| Kernstock Ottos Flyin‘ Hochwechsler: Das Wappen von Weiz
10| Sohn des Teutonen: Deutsches Eck / The Koblenz Waltz
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Die geheime Rangliste des Niederländischen WrestlingVerbandes (NWA) mit Claims und Entrance Themes
A-Level Babyfaces
1| Apollo „Creed“ Dijkstra
Claim: „Wenn Faust und Füller friedlich beieinander liegen …“
Musik: The Ex & Tom Cora – State of Shock
2| Der Bestatter
Claim: „… reißt dir den Nimbus runter! „
Musik: Fox the Fox – Precious Little Diamond
3| Thijs „Jesus“ Turturro
Claim: „Nobody fucks with the Jesus!“
Musik: Shocking Blue – Mighty Joe
4| Six-Million-Gulden-Man
Claim: „It’s more fun to compete!“ (Früher: „Red Alert! Full Bionic Power!“)
Musik: Golden Earring – Radar Love
5| Ghost Dog [Heel Turn möglich]
Claim: „Banzai!“
Musik: Gruppo Sportivo – Buddy Odor is a Gas!
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A-Level Heels
1| Crafty Klaas [Babyface Turn unwahrscheinlich]
Claim: „Snitches are a dying breed“
Musik: Long Tall Ernie & The Shakers – Big Fat Mama
2| MC Brunfti
Claim: „A bisserl was geht alleweil“
Musik: Willem Breuker Kollektief – Yes, We Have No Bananas
3| Utrecht Uwe Onverschrokken
Claim: „Ich rieche, rieche Menschenfleisch!“
Musik: Baader Pop Gruppe – Krieg und Leichen
4| Erasmus
Claim: „Quidquid agis, prudenter agas et respice finem“
Musik: George Baker Selection – Morning Sky
5| Fuerchtegott XL
Claim: „Do the strand!“
Musik: Hank the Knife and the Jets – Stan the Gunman
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A-Level Babyface Tag Teams
1| Wrecking Crew
Claim: „Some things must not wait“
Musik: Annemarie Roelofs et al. – Out of the Egg
2| The Fluffy Bunnies
Claim: „Das weiche Wasser bricht den Stein“
Musik: Han Bennink / Misha Mengelberg – Eine Flasche für die Lola
3| Tower of Power
Claim: „Wie buchstabiert man Vergebung?“
Musik: Pussy Cat – Mississippi
A-Level Heel Tag Teams
1| The Brides of Funkenstein
Claim: „Wherever particular people congregate“
Musik: Herman Brood & His Wild Romance – Saturday Night
2| Muscle Shoals Inc. (a.k.a. The Swampers)
Claim: „Riech unseren Abrieb!“
Musik: Cuby & Blizzards – Baghdad Blues
3| Madvillains
Claim: „Every fracture tells a story“
Musik: Tedje en de Flikkers – Op de Baan
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Die zehn beliebtesten Kegelspiele der Wintersaison 1979 (Kegelpfeil Dynamo Notter, Gebelsbergstraße, Stuttgart-Heslach)
Bartkegeln 2| Holzhackers Latschenkiefer 3| Griechisch 4| Wildes Wiesel 5| Blind Lemon Pfleiderer 6| Pudelblut 7| Hexe extrem 8| Spitz, pass auf! 9| LSD-Kegeln 10| Cold Turkey (hoch / tief) 157
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GANGAN Lit-Mag #50
Konstantin Ames
*1979, saarländisch erzogen, trotzdem in Berlin gelandet, zuletzt beim Wiener Klever Verlag publiziert. Wird als Lyriker geführt, ist aber Expressionist. Doktert an der „Dichterlesung“ herum; und kritisiert, u.a. Literatur.
Thomas Antonic
wurde im Sommer 1979 gezeugt und im Mai 1980 der Welt übergeben. Seit ca. 1984 schreibt er Texte, macht Musik und vieles andere. Publikationen und Preise sonderzahl. Zuletzt erschienen: Flackernde Felsbilder übler Nachtvögel (2017) und Wolfgang Bauer: Werk, Leben, Nachlass Wirkung (2018, beide im Ritter Verlag). 2020 erscheint Unter Nazis: William S. Burroughs in Wien 1936/37 bei Moloko Print.
.aufzeichnensysteme
Autorenschaft von Hanne Römer, geb. 1967 in Bad Vilbel (D-Hessen).
Publikationen, Hörstücke, Kooperationen an dieser Schnittstelle in Ö und D; 2018 Förderpreis zum Heimrad-Bäcker-Preis; Ritter Verlag: IM GRÜNEN (2017), GRATE (2019). www.aufzeichnensysteme.net
Iris Colomb
is a French poet, artist, curator, and translator based in London. Her pamphlet ‘I’m Shocked’ came out with
Bad Betty Press in 2018 and her chapbook ‘just promise you won’t write’ was published by Gang Press in 2019. She is Co-Editor of HVTN Press and Pamenar Press, and a founding member of the interdisciplinary collective ‘No Such Thing’.
Ann Cotten
geboren 1982 in Ames, Iowa, lebt in Wien, Berlin und Nagoya. Studium der Germanistik in Wien, seither Autorin, zuletzt erschienen: „Verbannt“ (edition suhrkamp, 2016), „Lather In Heaven“ (englisch, Broken Dimanche Press, 2016), „Jikiketsugaki. Tsurezuregusa“ (Verlag Peter Engstler, 2017), „Fast Dumm“ (starfruit press, 2017), „Was Geht“ (Sonderzahl 2018), „Lyophilia“ (Suhrkamp 2019).
Crauss
(*1971) ist ganz aus dem takt geraten, seit er vom städtischen museum als gogo-tänzer engagiert wurde. tingelt seitdem durch textspelunken und legt sich, wenn er genug getrunken oder eine lakritzvergiftung hat, mit motorradhelden an. bücher, burschen, bilder und brandaktuelles auf www.crauss.de
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Brigitta Falkner
geb. 1959 in Wien, lebt in Wien. Einzelpublikationen: »Anagramme Bildtexte Comics« (1992), »TOBREVIERSCHREIVERBOT –Palindrome« (Ritter 1996), »Fabula rasa oder Die methodische Schraube« (Ritter 2001), »Bunte Tuben – Anagramm« (Engeler Editor 2004), »Populäre Panoramen I« (Klever 2010), »Strategien der Wirtsfindung« (Matthes & Seitz Berlin 2017). Kurzfilme seit 2012 (Auswahl): »Flüchtige Architekturen« (2012), »Strategien der Wirtsfindung I« (Filmpreis Textfilm made in Austria 2014), »Strategien der Wirtsfindung II –IX« (2017 – 19). Ausstellungen seit 2015 (Auswahl): Literaturhaus Graz (2015), Literaturmuseum Wien (2016/17), Landesgalerie Linz (2019), Kunsttempel Kassel (2019).
Frédéric Forte
was born in Toulouse, France, in 1973, and lives in Paris. He has been a member of the well-known Oulipo (Workshop of Potential Litterature) since 2005. He has published 9 collections of poetry, the most recent being Dire ouf (P.O.L, Paris, 2016) and several chapbooks. One part of his first book of poetry has been translated in German by Dagmara Kraus (Anthologie der bulgarischen Musik vol.2, hochroth Verlag, 2016) He has also translated from the German into French, with the French poet Bénédicte Vilgrain, some poems from Anagramme Gedichte by Oskar Pastior (21 Poèmesanagrammes d’après Hebel, Théâtre Typographique, 2008).
Steven J. Fowler is a writer and artist who works in poetry, fiction, theatre, film, photography, visual art, sound art and performance. He has published seven collections of poetry, three of artworks, four of collaborative poetry plus volumes of selected essays and selected collaborations. He has been commissioned by Tate Modern, BBC Radio 3, Whitechapel Gallery, Tate Britain, the London Sinfonietta, Wellcome Collection and Liverpool Biennial. www.stevenjfowler.com
Natascha Gangl
*1986 in Bad Radkersburg (AT), schreibt Theatertexte, Prosa, Essays und erarbeitet in unterschiedlichen Kollektiven theatrale Installationen, Hörstücke oder Live-Klangcomics. WENDY FÄHRT NACH MEXIKO (Ritter, 2015), WENDY PFERD TOD MEXIKO, (ORF & MAMKA Records, 2018). gangl.klingt.org
Mara Genschel
Cindy Press, Diskurstouristin. Auf Einladung von Mara Genschel hat sie versucht einen schön aktuellen Text für das Jubiläum der fünfzigsten Ausgabe des GANGAN Lit-Mag zu schreiben.
D. Holland-Moritz
Geboren 1954 in Solingen/NRW. Lebt
seit 1980 als Textperformer und freier Autor in Berlin. Immer aktuell seit 2007 mit BEAT BOX als Kolumnist für die perspektive-hefte in Graz tätig. Letzte Buchpublikation: The Daily Planet, Klagenfurt: Ritter Verlag 2017.
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Zuzana Husárová
lebt als Autorin und Theoretikerin in Bratislava, widmet sich der elektronischen Literatur, der Klangpoesie sowie der poetischen und multimedialen Performance und unterrichtet am Institut für Sprachkunst der Universität fűr Angewandte Kunst in Wien. Gemeinsam mit Ľubomír Panák entwickelte sie interaktive literarische Werke, mit Amalia Roxana Filip arbeitete sie an den transmedialen Projekten liminal und lucent (Buch von visueller Poesie, Klangpoesie sowie Live-Performances), mit Olga Pek schrieb sie Origamibuch Amoeba. zuz.husarova.net
Maja Jantar
is a red line, woven through various disciplines – a sound wave, a drawing, a red string holding pieces together, a bond of magic, red underlined words, ritual spilling into performance, a voice resonating, a bowl sounding, landscape entering a room.
Benediktas Januševičius (*1973) is a poet and translator. He has published eight poetry collections. Lately he has spent most of his time photographing and filming Lithuanian literary life, editing the captured footage and posting it online (www.tekstai-tv.lt/). These texts are from new concrete poetry collection The Shortest Poem by Benediktas Januševičius.
Mark Kanak (*1965), Autor, Übersetzer, Tonarbeiten, lebt in Berlin. Prosa/Gedichte (Deutsch und Englisch). Zahlreiche Übersetzungen
ins Englische (Serner, Brinkmann, Burger, Reyer, Sperl u.v.m). Zuletzt erschienen: Tractatus illogico-insanus (2019), Ritter Verlag.
ilse kilic
geboren 1958, schreibt, zeichnet und schwimmt alleine und mit anderen. lebt im fröhlichen wohnzimmer (www.dfw.at). zuletzt: MEISTENS SIND WIR EINFACH SOSO LALALALA. des verwicklungsromans elfter teil (gemeinsam mit fritz widhalm), edition ch, wien 2019.
Barbi Markovic
geboren 1980 in Belgrad, studierte Germanistik in Belgrad und Wien. In Belgrad war sie Lektorin im RendeVerlag. Sie lebt seit 2009 in Wien, 2011/2012 war sie Stadtschreiberin in Graz, 2009 machte sie mit dem Thomas Bernhard-Remix-Roman „Ausgehen“ (Izlazenje, 2006) Furore. Es folgen Kurzgeschichten, Theaterstücke, Hörspiele sowie zahlreiche Preise. 2016 erscheint der Roman „Superheldinnen“, es ist der erste Roman, den Barbi Marković teilweise auf Deutsch und teilweise auf Serbisch geschrieben hat. Für „Superheldinnen“ erhält sie 2016 den Alpha Literaturpreis, 2017 den Adelbertvon-Chamisso-Förderpreis, 2018 das Georg-Saiko-Reisestipendium und 2019 den Reinhard-Priessnitz-Preis 2018 wird „Superheldinnen“ als Theaterstück im Volkstheater Wien aufgeführt. Zuletzt wurde das Hörspiel „Frag die Angst“ im WDR 3 ausgestrahlt.
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Robert Herbert McClean
is an Irish writer and audio-visual artist based in Belfast. His debut book Pangs! was published by Test Centre in 2015. In 2016, his debut album, Infinity, was released by Blank Editions while he was a writer-in-residence at Forum Stadtpark, Graz. His most recent text, Skrubolz Garbillkore, was commissioned by Maria Fusco and published by Book Works in 2018. He was a finalist for the Arts Foundation Futures Awards for Poetry in 2019.
www.robertherbertmcclean.info
Alexander Micheuz
geboren 1983 in Bad Eisenkappel/ Železna Kapla, lebt in Graz.
Nick Monfort
*1972 in den USA, lebt in Cambridge, Massachusetts. Außerordentlicher
Professor für digitale Medien am Massachusetts Institute of Technology.
Leiter des Projekts «The Trope Tank», das sich der Entwicklung neuer poetischer Formen und eines neuen Verständnisses digitaler Medien widmet. Interaktive Literaturprojekte und Entwicklung von Poesie-Generatoren, zahlreiche Buchveröffentlichungen zur digitalen Poesie, zuletzt: World Clock (2013).
www.nickm.com
Fiston Mwanza Mujila
geb. in Lubumbashi/Dem. Rep. Kongo, lebt in Graz, wo er bereits 2009/2010 Stadtschreiber war. Er schreibt Lyrik, Prosa und Theaterstücke. Tram 83 (Zsolnay, 2016) ist sein erster Roman,
für den er bereits zahlreiche Preise erhielt, u. a. den Internationalen Literaturpreis – Haus der Kulturen der Welt 2017, den Peter-RoseggerLiteraturpreis 2018.
Simona Nastac is a curator, critic and poet born in space. Living in London. She studied Art History and Theory in Bucharest and holds an MA in Creative Curating from Goldsmiths University, London. In 2017 she published her first poetry book, “The Depressing Colour of Honey” (Tracus Arte, Bucharest), which won the Alexandru Mușina Prize “The King of the Morning” for poetry debuts. The volume was also shortlisted for the “George Bacovia” National Debut Prize in 2018. She has performed at the European Poetry Festival London & Manchester, Rich Mix (London), Gulbenkian Canterbury, and at various poetry venues and events in Romania. Selections of her poems have been translated to English, Spanish and Russian. Since 2016 she has been the curator of the experimental poetry night at Bucharest International Festival of Poetry.
jörg piringer geboren 1974. lebt in wien. ist mitglied des instituts für transakustische forschung und des gemüseorchesters. arbeitet in den lücken zwischen sprachkunst, musik, performance und poetischer software.
joerg.piringer.net
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Tomáš Přidal
sartrr.blogspot.com, poet, artist, musician. He has published eight printed books of poetry and drawings and two e-books. His poems and drawings were published for example in Word For/Word, 3:AM Magazine, Cafe Irreal, E·ratio Poetry Journal, Pider, Abwärts, Stadtgelichter, Der Maulkorb, Stripburger or in EUROPOE – an anthology of European poetry. He plays the guitar in the duo Deceased Squirrel On The Phone, which published album Strawberry Cough in 2018.
Robert Prosser geboren 1983 in Alpbach/Tirol, lebt dort und in Wien. Er tritt mit Performances auf, ist Mitbegründer von Babelsprech zur internationalen Förderung junger Poesie und veröffentlichte u.a. die Romane Phantome (Ullstein fünf, 2017) und Geister und Tattoos (Klever, 2013), sowie als Mitherausgeber Lyrik von Jetzt 3 (Wallstein, 2015). www.robertprosser.at
Stefanie Sargnagel born 1986 in the slums of Vienna, ex call center agent, ex student Academy of Fine Arts (Daniel Richter)
Bernhard Saupe geboren 1976 in Linz, Soziologiestudium, Erwerbstätigkeit in der angewandten Sozialforschung, Gedichtband Viersäftelehre 2010, Gedichtband Das Einhorn und das Eigentor 2016 (beide Klever-Verlag).
Clemens Schittko
Geboren 1978 in Berlin (Ost). Ausgebildeter Gebäudereiniger und Verlagskaufmann. Karin-Kramer-Preis für widerständige Literatur 2018. Zuletzt erschienenen: William Shakespeare: Sonnets / Sonette (Moloko Print, Schönebeck 2019). Lebt in BerlinFriedrichshain.
Ulrich Schlotmann
Zuletzt erschien Die Freuden der Jagd (Urs Engeler Editor, 2009), siehe dazu auch von Sebastian Kiefer Der Mann der in den Wald (hinein)geht. (Aisthesis, 2015). Gemeinsam mit Max Aufischer herausgegeben: Dichtarbeit – Schreibprozesse (Ritter Verlag, 2016).
stefan schmitzer
geb. 1979 in graz, ist autor, kritiker, performer. zuletzt erschienen: „zweitausendachtzehn. vier moritaten“ (fabrik.transit 2019); „okzident express. falsch erinnerte lieder“ (droschl 2019); schmitzer.mur.at
Martin Glaz Serup
(b. 1978) lives in Copenhagen. He has published children’s books, chapbooks, critical monograph on poetry, politics and relational aesthethics, eight poetry volumes, most recently Endnu er dagen ikke spildt (The day is yet not wasted, 2019), and the essayistic autobiography as reader; Læsesteder (Reading Places, 2018). The latter is forthcoming in German translation (2020) on Parasitenpresse, who also published his longpoem Das Feld in 2016.
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Muanis Sinanović
(1989) is a Slovenian poet, essayist and critic of Bosniak descent. He has published three books of original poetry, Serbian-Slovenian selection of his poems and an experimental short novel. His first book got an award for a best Slovenian debut in 2012. His poems were included in Checzh, Greek and Hungarian anthologies of young Slovenian poetry and in English anthology of European poetry (edited by Steven J. Fowler).
Dieter Sperl
*1966. Experimentelle und konzeptuelle Bücher und Hörstücke, Textinstallationen, Photoarbeiten, Herausgeberschaften (www.flugschrift.at), Zen. Jüngstes Buch: DER STEHENDE FLUSS (2019).
Ulf Stolterfoht
geb. 1963 in Stuttgart, lebt in Berlin. Lyriker und Übersetzer. Zuletzt: fachsprachen XXXVII-XLV; Berlin: kookbooks 2018. Stolterfoht ist Knappe der Lyrikknappschaft Schöneberg und Mitglied des Impro-Kollektivs Das Weibchen.
Kinga Toth
1983, Sárvár, Hungary. Writer, sound and visual poet, performer. Philologist and Teacher in German Language and Literature, Communication specialist (journalist), copy editor of the art magazines Palócföld and Roham, cultural program organiser. (Sound)poetillustrator. Writes and publishes in Hungarian, German and English languages, presents her texts in
installations, exhibitions, visual and sound performances. Songwriter and front man of Tóth Kína Hegyfalu project. Member of the Leadership of József Attila Association for Young Writers and member of several art projects, associations. Her poems had been translated in Serbian, Slovakian, Czech, Bulgarian Romanian and French.
Mathias Traxler
1973 geboren in Basel, lebt als Schriftsteller und Übersetzer in Berlin. 2011 erschien sein Band „You’re welcome“, 2016 der Band „Unterhaltungsessays“ (beide im kookbooks-Verlag). Er arbeitet an den Schnittstellen zur Musik.
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Dimitra Charamandas ist eine visuelle Künstlerin. Sie lebt und arbeitet in Athen, Solothurn und dazwischen. charamandas.com
Von Dimitra Charamandas sind die drei Variationen des Titelbildes der online Ausgabe www.gangan.at
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Max Höfler
13.12.1978 geboren, freier Schriftsteller, Vater zweier Töchter, lebt in Graz. Von 2009-2017 war er als Literaturreferent des Forum Stadtpark tätig. Er studierte Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte und promovierte mit einer Dissertation über eine PostWittgenstein’sche Ästhetik. Max Höfler verfasst experimentelle Texte und entwickelt neue literarische Formen wie z.B. Onlineliteraturvideos. Er publiziert regelmäßig im Ritter Verlag und in Literaturzeitschriften (u.a. manuskripte, perspektive, schreibkraft, das fröhliche wohnzimmer). Mit seinen Literaturperformances war er u.a. in Peking, London, Bukarest, Edinburgh, Helsinki, Prag, Berlin, Ljubljana und Nikosia zu sehen. Er gibt ein Leinwandliteraturmagazin für literarische Kürzestformen namens GLORY HOLE – nachrichten von drüben heraus und ist Mitbegründer des internationalen IndependentLiteraturnetzwerks CROWD. Publikationen (Auswahl): “Texas als Texttitel. Ein Rabiatkomödienroman.” (2010), “wies is is. ein mondo cane machwerk.” (2014) und “Freizeit Gewalt. Comedia.” (2018).
Privatfoto (2019)
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Gerald Ganglbauer
geboren am 24.2.1958 in Graz, Verleger. Studien an der Universität Graz
Akademischer Medienfachmann (1986) und am Sydney Institute of Technology
IT Ingenieur (2006). Im Jahr 1982 war er Mitbegründer der Literaturzeitschrift perspektive, gründete 1984 den Gangan Verlag, zog 1986 nach Wien und lebte von 1989 bis 2013 25 Jahre in Sydney und Perth als Doppelstaatsbürger.
Am 1.6.1996 erschien die erste Nummer seines internationalen online Lit-Mag, ursprünglich noch vierteljährlich. Mit 48 schockte die Diagnose: Young Onset Parkinson’s disease. Das Lit-Mag kam krankheitsbedingt in immer größeren Intervallen heraus. Dann, nach dreißig Jahren verlegerischer Arbeit wurde er selbst zum Autor: “Ich bin eine Reise” (2014), “Einunddreißig” (2015), “Geografie der Liebe” (2016), “Korrespondenzen auf Papier” (2018), “Die Österreicher im Ausland” (2019) und zuletzt “Gerald Ganglbauer’s Parkinsong Duets” (2019). Er lebt jetzt in StatteggUrsprung und dokumentiert seine zunehmende Behinderung in einem letzten Buch, “Kopfbahnhof”. www.gangan.com www.gangway.at
Foto: Lucija Novak (2018)
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Support Parkinson’s disease Research www.parkinsong.org
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