BASSENGE

AUKTION 125
ZEICHNUNGEN DES 16. BIS 19. JAHRHUNDERTS
Freitag, 30. Mai 2025
Galerie Bassenge . Erdener Straße 5a . 14193 Berlin
Telefon: 030-893 80 29-0 . E-Mail: art@bassenge.com . www.bassenge.com
Dr. Ruth Baljöhr
Telefon: +49 30 - 893 80 29 22
r.baljoehr@bassenge.com
David Bassenge
Telefon: +49 30 - 893 80 29 17 david@bassenge.com
Eva Dalvai
Telefon: +49 30 - 893 80 29 80
e.dalvai@bassenge.com
Lea Kellhuber
Telefon: +49 30 - 893 80 29 20
l.kellhuber@bassenge.com
Nadine Keul
Telefon: +49 30 - 893 80 29 21
n.keul@bassenge.com
Harald Weinhold
Telefon: +49 30 - 893 80 29 13
h.weinhold@bassenge.com
Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den gewünschten Losnummern zu erfragen, da Angaben zum Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog notiert sind.
Die Galerie Bassenge ist Mitglied bei
Eindeutig identifizierbare Werke mit einem Schätzpreis von mindestens 2500 Euro werden vor der Auktion mit dem Art Loss Register abgeglichen.
Erdener Straße 5A 14193 Berlin
Donnerstag, 22. Mai bis Montag, 26. Mai 10 bis 18 Uhr
Dienstag, 27. Mai
10 bis 17 Uhr
MITTWOCH, 28. Mai 2025
Vormittag 10.00 Uhr
Nachmittag 15.00 Uhr
Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts Nr. 5000-5236
Druckgraphik des 18. Jahrhunderts Nr. 5237-5331
Druckgraphik des 19. Jahrhunderts und des Fin de Siècle Nr. 5332-5467 Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18. Jahrhunderts Nr. 5468-5720
DONNERSTAG, 29. Mai 2025
Vormittag 10.00 Uhr
Nachmittag 14.00 Uhr
Gemälde Alter und Neuerer Meister Nr. 6000-6217 Rahmen Nr. 6218-6239
Portraitminiaturen Nr. 6301-6450
Abend 18.00 Uhr En Vogue – Von Modetorheiten und Stilikonen Nr. 6500-6681
FREITAG, 30. Mai 2025
Vormittag 11.00 Uhr
Zeichnungen des 16. bis 19. Jahrhunderts Nr. 6700-6925
Nachmittag 15.00 Uhr Moderne und Zeitgenössische Kunst I
SONNABEND, 31. Mai 2025
Vormittag 11.00 Uhr
MITTWOCH, 4. Juni 2025
Nachmittag 15.00 Uhr
VORBESICHTIGUNGEN
Moderne Kunst II (Katalog nur online) Nr. 8000-8210 Post War & Zeitgenössische Kunst II (Katalog nur online) Nr. 8220-8437
Fotografie des 19. Jahrhunderts (Katalog nur online) Nr. 4001-4074
Fotografie des 20. und 21. Jahrhunderts (Katalog nur online) Nr. 4075-4300
Druckgraphik, Gemälde, Zeichnungen des 15. bis 19. Jahrhunderts und Portraitminiaturen Erdener Straße 5A, 14193 Berlin
Donnerstag, 22. Mai bis Montag, 26. Mai, 10.00–18.00 Uhr, Dienstag, 27. Mai 10.00–17.00 Uhr
Moderne und Zeitgenössische Kunst I und II
Rankestraße 24, 10789 Berlin
Donnerstag, 22. Mai bis Donnerstag, 29. Mai, 10.00–18.00 Uhr,
En Vogue – Von Modetorheiten und Stilikonen in der Galerie F37, Fasanenstraße 37, 10719 Berlin
Donnerstag, 22. Mai bis Donnerstag, 29. Mai, 11.00–18.00 Uhr
Schutzgebühr Katalog: 20 €
Umschlag: Los 6840, Französisch 19. Jahrhundert und Los 6913, Alexey Krassowsky
Seite 4: Los 6858, Ernst Ewald
Italienisch
6700 um 1580. Schreitende Figur mit Schwert, Pfeil und Bogen.
Feder in Braun, weiß gehöht auf hellbraun grundiertem Bütten. 18,4 x 7,3 cm.
750 €
Jacopo Palma (gen. Palma il Giovane, 1548–1628, Venedig)
6701 zugeschrieben. Der segnende Christus auf einer Kugel sitzend.
Feder in Braun, grau laviert, über Spuren schwarzer Kreide. 13,8 x 8,7 cm.
450 €
6702 17. Jh. Skizzenblatt mit männlichen Figurenstudien.
Rötelzeichnung auf Bütten. 27,5 x 18,7 cm.
1.200 €
des 16. bis 18. Jahrhunderts 6703, verso
6703, recto
Oberitalienisch
6703 16. Jh. Doppelseitiges Studienblatt mit Maria und Joseph, das Jesuskind anbetend und einem bärtigen Mann mit Turban, verso: Zwei Figuren mit Umhang und gegürtetem Gewand nach rechts schauend und schlafender Ritter.
Rötel, teils gewischt, und Feder in Braun, in ein Fensterpassepartout montiert. 18,5 x 13 cm.
3.500 €
Literatur: Ausst. Kat. Italiaanse tekeningen uit een Amsterdamse collectie, Rijksmuseum, Amsterdam 1970, Nr. 14 mit Abb. 7 (als „Andrea del Sarto“).
Ausstellung: Amsterdam, Rijksmuseum 1970: Italiaanse tekeningen uit een Amsterdamse collectie
Provenienz: Aus der Sammlung I. Q. van Regteren Altena (Lugt 4618). Dessen Auktion Christie‘s, Paris, am 25. März 2015, Los 2. Von der Hand unseres Zeichners existiert ein weiteres Blatt im Czartoryski Museum in Krakau, das zunächst Hans Tietze (1928) und später S. J. Freedberg (1963) als ein Werk von Andrea del Sarto publiziert haben (Hans Tietze: „Andrea del Sarto“, in: Old Master Drawings, Nr. 8 (1928), S. 55, Tafel 58 und S. J. Freedberg: Andrea del Sarto, Cambridge MA 1963, S. 203). Diese Auffassung teilte Bernard Berenson nicht, der die Zuschreibung an Andrea del Sarto verwarf (Bernard Berenson: The Drawings of the Florentine Painters, Chicago 1938, Nr. 55F). Möglicherweise handelt es sich bei dem Autor des vorliegenden Studienblattes um einen venezianischen Künstler.
Veronesisch
6704 Anfang 17. Jh. Der hl. Petrus in einer Nische, nach rechts gewandt.
Schwarze Kreide, graubraun laviert, weiß gehöht, auf grünbraunem Bütten. 28,1 x 10,9 cm.
600 €
Italienisch
6705 um 1600. Studienblatt mit Putti. Feder in Braun, alt montiert. 20,4 x 17,7 cm. Verso eine zeitgenöss. Bez. in brauner Feder „Ludovico [...]“ sowie eine spätere Zuschreibung an Cherubino Alberti.
800 €
Provenienz: Aus der Sammlung H. Vaughan, London (Lugt 1380a).
Italienisch
6706 17. Jh. Skizzenblatt mit der mystischen Vermählung der hl. Katharina.
Feder in Braun, braun laviert, aufgezogen. 19,5 x 15,9 cm.
600 €
Italienisch oder Französisch
6707 18. Jh. Stehender Herkules: Studien nach einer antiken Skulptur. Feder in Braun. 15,4 x 10,1 cm.
750 €
Vorbild für diese Zeichnung ist ein Studienblatt von Bartolomeo Passarotti, das sich in der Pariser Sammlung Louis de Gassis befand (s. Artcurial, Paris, Auktion am 16. Juni 2020, Los 7).
Pietro Dandini
(1646–1712, Florenz)
6708 Studienblatt mit allegorischen oder mythologischen Figuren auf Wolken. Rötel, schwarze Kreide, verso: Figurenstudien in Rötel und Studie eines Händepaares in schwarzer Kreide. 26,3 x 20 cm.
600 €
Provenienz: Sammlung Dandini, Florenz. Sammlung Giovanni Targioni Tozzetti (1712-1783), Florenz. Dr. Carmen Hertz Gräfin Finckenstein (1889-1971), Ascona. Familienbesitz, Norddeutschland. Beigegeben von demselben ein Rötelabklatsch „Figuren bei einem Sterbenden“, wohl eigenh. monogrammiert „P.D.“.
Annibale Carracci (1560 Bologna – 1609 Rom)
6709 Studienblatt mit dem Atlas Farnese. Schwarze und weiße Kreide auf graugrünem Bütten, verso: Draperiestudien in Rötel und weißer Kreide. 34,5 x 25,8 cm. Um 1596-1598.
15.000 €
Literatur: Daniele Benati: „Un Disegno inedito di Annibale Carracci dell‘Atlante Farnese“, in: Grand A Dossier, Archivio di Stato di Napoli, Ausgabe Nr. 1 („Farnese“), Juni 2023, S. 58-61 mit Abb. Provenienz: Privatsammlung Rom.
Die Studie ist eine wichtige Ergänzung zum Corpus der Zeichnungen Annibale Carraccis nach der Antike, die der Künstler nach seiner Übersiedelung von Bologna nach Rom Ende des Jahres 1595 schuf (vgl. A. Weston Lewis, „Annibale Carracci and the Antique“, in: Master Drawings, 30, 1992, S. 287-213). Der Grund seiner Reise war die Ausschmückung der Sala Grande im Palazzo Farnese, die sein neuer Mäzen und Auftraggeber Kardinal Odoardo Farnese den Taten von Alexander III Farnese als Befehlshaber der Truppen Philipps II in den Niederlanden widmen wollte. Aufgrund des ständigen Zögerns von Odoardo, der ihm schließlich die Dekoration seines eigenen Camerino und der Galerie anvertraute, welche die farnesische Sammlung antiker Statuen beherbergen sollte, bot ihm sein Aufenthalt in Rom auch die Gelegenheit, die römischen Werke von Michelangelo und Raffael zu studieren und sich der klassischen Antike zu widmen, deren Studium ein wichtiges Fundament für seine spätere künstlerische Tätigkeit war. Zu den anderen Zeichnungen Carraccis nach antiken Bildwerken, die Pan und Daphne sowie die Gruppe der Niobe zeigen, kommt nun die
vorliegende Studie hinzu, die auf die Skulptur des Atlas Farnese zurückgeht (heute im Museo Archeologico Nazionale, Neapel). Die Skulptur stellt den Halbgott Atlas dar, der die Himmelskugel auf seinen Schultern hält, als Strafe dafür, dass er die Titanen bei ihrem Versuch, sich gegen Zeus zu erheben, unterstützt hatte. Die massive Marmorstatue wurde Ende des 15. Jahrhunderts an Kopf und Gliedmaßen beschädigt aufgefunden und befand sich im Besitz von Stefano del Bufalo. Nach einer umfassenden Restaurierung durch Guglielmo della Porta wurde die Skulptur 1562 von Kardinal Alessandro Farnese für die riesige Summe von 250 Scudi gekauft. 1787 wurde sie dann zusammen mit den von Karl III. von Bourbon, dem Sohn von Elisabetta Farnese und letzten Nachkommen der angesehenen Familie, herausgegebenen Sammlungen nach Neapel überführt.
Annibales Zeichnungen nach der Antike dürften vor allem als Repertoire für Ideen und künstlerische Lösungen gedient haben, auf die er später zurückgreifen konnte. Den „Kopf des Pan“ im Louvre etwa verwendete der Künstler in dem Gemälde „Pan und Diana“ im Gewölbe der Galleria Farnese, die Figur des Atlas auf unserer Zeichnung erscheint als Herkules mit der Himmelskugel im Gewölbe des Camerino Farnese (zu den Vorstudien zum Fresko mit Herkules siehe: Oxford, Ashmolean Museum, Inv. Torino, Biblioteca Reale, Inv. 16074; Paris, Louvre, Départment des Arts Graphiques, Inv. 7205, 7206; Besançon, Musée des BeauxArts, Inv. D. 1539; J. R. Martin: The Farnese Gallery, Princeton 1965, S. 240, 242-243, Abb. 100-101, 113-117). Für die mit Rötel skizzierten Gewandstudien auf der Rückseite lässt sich keine Verbindung zu einem bekannten Werk herstellen, sie demonstrieren aber dennoch die übliche Vorgehensweise Annibales, das Blatt während des Zeichnens auf den Kopf zu stellen und mehrmals zu drehen.- Das Gutachten von Prof. Daniele Benati vom 23. Dezember 2020 ist in Kopie vorhanden.
Italienisch
6710 spätes 16. Jh. Durchschnitt durch einen barocken Palazzo mit dem Wandaufriss zweier Stockwerke. Feder in Braun, grau laviert, verso: Entwurf architektonischer Zierelemente in brauner Feder. 28,5 x 23,4 cm. Wz. Osterlamm im Doppelkreis.
900 €
Niederländisch
6711 wohl 17. Jh. Entwurf für das Interieur einer gotischen Kirche. Feder in Braun. 17,9 x 19,8 cm (trapezförmig ungleich geschnitten).
450 €
Francesco Parmigianino (eigentl. Mazzola, 1503 Parma – 1540 Casal Maggiore)
6712 Umkreis. Die Darbringung im Tempel. Feder in Braun, braun laviert, alt montiert. 17,9 x 26 cm. Verso eine Zuschreibung an „Zanetti“.
900 €
Italienisch
6713 wohl 17. Jh. Entwurf für eine Wandgestaltung mit Putten, einer Nereide und einem Seestück. Feder in Braun. 14,2 x 23,4 cm. Verso mit dem Fragment eines handschriftlichen italienischen Textes in brauner Feder sowie weiteren kleinen Skizzenfragmenten.
450 €
Luca Cambiaso (1527 Moneglia – 1585 Madrid)
6714 Schule. Allegorie der Fides, die über den Krieg triumphiert.
Feder in Braun, über Spuren von Graphit. 22 x 21 cm. Verso alte Sammlerbezeichnung in brauner Feder „H No 98“.
800 €
6715
Salvator Rosa (1615 Arenello – 1673 Rom)
6715 Auf dem Rücken liegender Mann mit überschlagenen Beinen.
Feder in Braun, braun laviert, alt auf Papier kaschiert und auf ein Albumblatt des 17. oder 18. Jh. montiert, oben rechts die alte Paginierung des Albums. 11,2 x 11,3 cm.
3.000 €
Literatur: Michael Mahoney: The Drawings of Salvator Rosa, Diss. 1965, New York/ London 1977, 6.21 (mit Abb.).
Provenienz: Wahrscheinlich Sammlung Christina, Königin von Schweden (1626-1689).
Vermacht an Kardinal Decio Azzolini (1623-1689), Rom. Durch Erbfolge an seinen Neffen Marchese Pompeo Azzolini, Rom. 1692 verkauft an Principe Livio Odesalchi (1652-1713), Rom. Durch Erbfolge an Principe Ladislao Odescalchi (1920-2000), Rom. Galerie Gerda Bassenge, Berlin 1974, B. 67. Privatbesitz Berlin.
Zeichnungen des 16. bis 18. Jahrhunderts
Süddeutsch
6716 Anfang 17. Jh. Verkündigung.
Feder in Schwarz, grau laviert. 22,8 x 14 cm.
400 €
Süddeutsch
6717 um 1600. Der Feldherr Themistokles vor einem antiken Herrscher.
Feder in Braun, violett laviert, aufgezogen. 17,6 x 14 cm.
750 €
Deutsch
6718 um 1570. Fortuna mit Fahne auf der geflügelten Weltkugel.
Feder in Schwarz und Pinsel in Grau. 13,1 x 8,7 cm. Rechts mit Feder bezeichnet „Ich hoffe noch vor Sonnenschein“.
900 €
Süddeutsch
6719 1. Hälfte 17. Jh. Das Martyrium des hl. Paulus. Feder in Schwarz, grau laviert. 22,3 x 17,4 cm. Auf der originalen Montierung von Johann Caspar Lavater, mit dessen eigenh. Beschriftung und dessen Monogramm „L.“ unten rechts auf der Montage.
2.800 €
Eine Zeichnung von derselben Hand „Der Tod des hl. Taddäus“, ebenfalls auf der Montierung Johann Caspar Lavaters haben wir in der Auktion Bassenge 105 im Mai 2005 unter der Losnummer 6224a angeboten. Auf der Rückseite der Zeichnung befand sich eine Zuschreibung an den Augsburger Maler Caspar Strauss (um 1595-1663).
Deutsch
6720 16. Jh. Kreuzigung mit Maria Magdalena am Fuße des Kreuzes.
Feder in Braun. 19,6 x 19,1 cm. Mit eigenhändigen Farbangaben. Wz. Kleiner Wappenschild.
1.200 €
Zeichnungen des 16. bis 18. Jahrhunderts
Römisch
6721 frühes 17. Jh. Bildnis eines Mannes mit Kinnbart. Feder in Braun, aufgezogen. 10,3 x 8,7 cm. Verso eine alte Zuschreibung an Ludovico Carracci.
1.200 €
Fein und akkurat ausgeführter Federriss, möglicherweise in Vorbereitung für einen Kupferstich.
Niederländisch
6722 um 1620. Brustbildnis eines Mannes, im Oval. Feder in Braunschwarz auf Pergament. 10 x 6,5 cm.
1.500 €
Mit feinem Strich sind Antlitz, Frisur und Kleidung des etwa vierzigjährigen Mannes charakterisiert, der den Betrachter mit stolzem Blick fixiert. Die Frisur des modisch gekleideten Mannes ähnelt stark der Haartracht auf einem etwa gleich großen Bildnis des Grafen Adolf von Nassau-Siegen, das Crispijn de Passe der Ältere kurz vor 1608 anfertigte (Rijksprentenkabinet Amsterdam, Inv. Nr. RP-T-1939-85). Jedoch ist Crispijns in Feder und Pinsel ausgeführtes Porträt feinsinniger und subtiler erfasst, sodass seine Autorschaft hier auszuschließen ist. Durch Karel van Mander wissen wir, dass es in den Niederlanden im frühen 17. Jahrhundert eine gängige Praxis war, gezeichnete Miniaturporträts anfertigen zu lassen, auch von so renommierten Künstlern wie beispielsweise Hendrick Goltzius. Daneben muss es eine recht große Schar weniger bekannter Künstler gegeben haben, die sich auf diese Weise ihren Lebensunterhalt sicherten. Somit ist das vorliegende kleine Bildnis ein charakteristisches Zeitdokument.
Flämisch
6723 um 1630/40. Bildnis eines vornehmen Herren. Rötel, weiß gehöht, verso: zwei Knabenportraits. 28 x 21,3 cm (oben abgerundet).
3.000 €
Provenienz: Privatbesitz Berlin.
Johann Wilhelm Baur (1607 Straßburg – 1642 Wien)
6724 Die Grotte der Egeria in der römischen Campagna. Feder und Pinsel in Grau. 19,7 x 27,5 cm. Am Unterrand in schwarzem Stift bez. „Wilhelm Bauer...“, oben rechts in brauner Feder „2“. Wz. Fleur-de-lis (Fragment).
900 €
Jonas Umbach
(um 1624–1693, Augsburg)
6725 Eine südliche Landschaft mit antiken Überresten. Schwarze und braune Kreide auf bräunlichem Papier. 19,7 x 26,5 cm.
3.500 €
Provenienz: Aus den Sammlungen Karl Eduard von Liphart (Lugt 1687) und Reinhold von Liphart (Lugt 1758).
Aus der heutigen Sicht sind es vor allem Umbachs Landschaftszeichnungen, die seinen Ruf begründet haben. Es sind keine realistischen Bestandsaufnahmen, sondern sorgfältig komponierte Ideallandschaften, die der Künstler in immer wechselnden Variationen schuf. Die erhabene Einsamkeit der Natur und die Vergänglichkeit irdischer Dinge sind
Themata, die den Künstler besonders fasziniert zu haben scheinen. Die Komposition unserer Zeichnung wirkt auf den ersten Blick konstruiert, dennoch verrät das Blatt gleichzeitig ein spontanes, unbefangenes Naturempfinden und einen ausgeprägten Sinn für die Wiedergabe von Licht und Atmosphäre. Die gestalterische, kompositorische Struktur ist für fast alle Landschaftszeichnungen Umbachs identisch. Ein graphisch stark betonter Vordergrund - in unserem Fall ein kunstvolles Arrangement von überwucherten antiken Architekturfragmenten - wechselt im Mittelgrund mit einer heller behandelten, in die Tiefe führenden Partie ab; der Hintergrund ist nur flüchtig angedeutet. Das farbig getönte Papier, der subtile Gebrauch unterschiedlicher Kreidesorten und die feinen Wischungen verleihen dem Blatt Patina und Leuchtkraft. Zeichnungen dieser Art waren nicht als Vorstudien für Gemälde gedacht, sondern galten als autonome Kunstwerke, die bei Sammlern sehr gefragt waren.
6726
Jan Miel
(1599 Beveren-Waas – 1663 Turin)
6726 zugeschrieben. Savoyardenknabe vor einer Balustrade.
Schwarze Kreide, Rötel, weiß gehöht, braun laviert auf hellbraunem Papier, aufgezogen. 27,7 x 15,7 cm. 1.200 €
Niederländisch
6727 17. Jh. Rheinansicht mit dem Mäuseturm bei Bingen und die Burg Ehrenfels.
Feder in Braun, grau laviert. 15,2 x 28,2 cm. Teils in brauner Feder ortsbezeichnet.
750 €
Herman Saftleven (1609 Rotterdam – 1685 Utrecht)
6728 Boote an einer Anlegestelle mit Rundturm. Schwarze Kreide, braun laviert, mit einer Einfassungslinie in brauner Feder, auf feinem Bütten aufgezogen. 10,1 x 8,9 cm.
900 €
Zahlreiche stilistisch eng verwandte Blätter mit vergleichbaren Maßen werden auf der Seite des RKD (Nederlands Instituut voor Kunstgeschiedenis) in die Jahre 1660 bis 1665 datiert. Einen vergleichbaren Rundturm als Teil einer Stadtmauer zeigt eine Zeichnung im Rijksprentenkabinet Amsterdam (Inv. Nr. RP-T-1882-A-181).
Niederländisch
6729 um 1650/60. Dünenlandschaft mit Fischerhütte. Schwarze Kreide, grau laviert. 18,3 x 30 cm. Wz. Nebenmarke LP.
7.500 €
Provenienz: Karl Eduard von Liphart (1808-1891, Lugt 1687). Dessen Enkel Freiherr Reinhold von Liphart (Lugt 1758).
Seine Auktion C. G. Boerner, Leipzig, am 26./27. April 1898, Los 814 (als „Jacob Ruysdael; Fischerbaracke bei einer Anhöhe. 18 x 30 cm. Trefflich breit behandelte Zeichnung in Kreide und Tusche.“).
Das schlichte Sujet einer verlassenen Fischerhütte am Strand besticht durch seine subtile atmosphärische Durchdringung und zeichnerische Brillanz. Treffsicher ist die aus alten Brettern und Wrackholz erbaute Hütte charakterisiert; scheinbar mühelos hat der Künstler die umgekehrten Kübel und andere verstreute Artefakte dargestellt. Das Ganze verrät eine geübte, ja virtuose Hand. Von Jacob van Ruisdael, einem der größten niederländischen Zeichner des 17. Jahrhunderts, sind einige wenige, aus den 1660er Jahren stammende Dünenansichten erhalten. Unser Blatt lässt sich stilistisch gut mit einer Dünenlandschaft des Künstlers vergleichen, die im Berliner Kupferstichkabinett aufbewahrt wird (Inv.Nr. KdZ 2593). Das Berliner Blatt ist in einer ähnlichen Technik ausgeführt und auf einem vergleichbaren gräulichen Papier gezeichnet. Stilistisch sehr ähnlich ist auch die pointierte, treffsichere Art, mit der das struppige, vom Wind aufgewühlte Helmgras wiedergegeben ist sowie nicht zuletzt auch die sehr gekonnte Zeichenmethodik, mit der der Künstler
den hellen Papierton einsetzt, um die Wirkung des milden Tageslichtes zu suggerieren. Während der Künstler auf dem Berliner Blatt die Weite der Küstenlandschaft betont, konzentriert er sich in unserem Fall auf die detaillierte Wiedergabe der unterschiedlichen Strukturen der Fischerkate. Einen weiteren stilistischen Vergleich bietet die um 1650-60 entstandene Zeichnung einer Wassermühle im Rijksmuseum, Amsterdam (RP-T-1887-A-1392) die eine sehr ähnliche Auffassung des verfallenen Bauwerkes aufweist.
Unser Blatt hat eine illustre Provenienz und stammt aus der Sammlung des Karl Eduard von Liphart; es trägt verso seine Marke sowie die seines Enkels Freiherr Reinhold von Liphart. Die Zeichnung wurde am 26. April 1898 bei C.G. Boerner in Leipzig versteigert, wo sie als autographe Arbeit des Jacob van Ruisdael figuriert („Treffliche breit behandelte Zeichnung in Kreide und Tusche“). Dennoch ist die Autorschaft des Künstlers nicht unumstritten. Jeroen Giltay äußerte sich auf Grundlage einer Fotografie negativ bezüglich der Autorschaft Ruisdaels (E-Mail vom 7. März 2025), während andere Fachkollegen seine Urheberschaft ohne weiteres für plausibel halten. Die in Bezug auf unsere Zeichnung vorgeschlagenen Zuschreibungen an Emanuel Murant (1622-1700) und den weniger bekannten Cornelis Gerritsz. Decker (1643-1678) scheinen uns weniger erwägenswert, da die autographen Arbeiten jener Künstler unserem Blatt in künstlerischer Hinsicht unterlegen sind. Wie so oft auf dem Gebiet der alten Zeichnungen bleibt die Autorschaft unseres Blattes vorerst nicht eindeutig geklärt. Unstrittig ist jedoch trotz divergierenden Ansichten, dass es sich um ein eminentes Beispiel niederländischer Zeichenkunst des 17. Jahrhunderts handelt.
Zeichnungen des 16. bis 18. Jahrhunderts
Jakob Matthias Weyer (um 1620–1670, Hamburg)
6730 zugeschrieben. Stehender Edelmann mit Federhut und Stab.
Pinsel in Weiß und Schwarz auf dunkelgrau grundiertem Papier. 19 x 10,3 cm.
750 €
Provenienz: Aus der Sammlung Philipp Herrmann, Karlsruhe (Lugt 1352a).
Cornelis Dusart (1660–1704, Haarlem)
6731 zugeschrieben. Stehender Mann mit Hut in Rückenansicht.
Feder in Braun über Spuren von Graphit, Rötel. 10 x 6,5 cm. Unten rechts bezeichnet „AV O“.
1.200 €
Pieter Jansz. Quast (1606–1647, Amsterdam)
6732 Eine junge Mutter zeigt ihrem Kind das Bildnis des Vaters.
Graphit, teilweise gewischt, auf Pergament. 22,7 x 17 cm. Signiert und datiert: „Pieter Quast f. 1640“.
3.500 €
Der Maler und Zeichner Pieter Quast wurde vor allem durch seine oft moralisierenden Darstellungen aus dem Bauernleben bekannt, die im Geiste Adriaen Brouwers behandelt sind. Seinen häufig derben Figuren mit ihren verzerrten Physiognomien haftet vielfach etwas Übertriebenes und Karikaturales an. Aus diesem Grunde nimmt die vorliegende Dar-
stellung eine absolute Sonderstellung im zeichnerischen Œuvre des Künstlers ein. Eine kostbar gekleidete, anmutige junge Frau hält ihr kleines Kind auf dem Schoß und zeigt ihm das Porträt eines Mannes, wohl das Abbild des Ehemannes. Wahrscheinlich handelt es sich um ein Memento mori. Der sorgfältige Duktus des Zeichenstils und der zärtliche, gefühlvolle Stimmungsmoment der Darstellung verleihen dem vorzüglich erhaltenen Blatt einen besonderen Reiz. Pieter Quast war bis circa 1632 in seiner Geburtsstadt Amsterdam tätig. 1634 ist der Künstler als Mitglied der Lukasgilde in Den Haag nachweisbar. Sicher ist, dass der Künstler vor 1643 wieder nach Amsterdam übersiedelte, wo er bis zu seinem Tod leben und arbeiten sollte. 6732
Französisch
6733 um 1630/50. Bildnis eines Edelmannes. Schwarze, weiße und rote Kreide auf Bütten. 26 x 20,2 cm.
2.400 €
Italienisch
6734 17. Jh. Entwurf für einen Kamin. Schwarze Kreide, grau laviert, Spuren von Pinsel in Rot, 27,5 x 18,1 cm. Verso in Rötel wohl signiert „Luccino [oder Lucano] fecit“. Wz. Blume.
1.200 €
Niederländisch
6735 17. Jh. Maskerade: Sieben Damen im Kostüm. Graphit. 12,6 x 29,2 cm. Verso mit einer Zuschreibung an Willem van de Velde II.
750 €
Provenienz: Sammlung Erasmus Philipps. Richard Philipps (1744-1823), erster Lord Milford, dessen gestochenes Wappen verso montiert (Lugt 2687).
Jacob de Wit (1695–1754, Amsterdam)
6736 Studienblatt mit vier Putti. Pinsel in Braungrau, braungrau laviert, weiß gehöht, auf hellbraunem Papier. 7,4 x 6,8 cm. Unten link signiert „JDWit“ (ligiert).
400 €
Zeichnungen des 16. bis 18. Jahrhunderts
Jakob Willibald Ruez (1728–1782, Wurzach)
6738 Wandaufriss mit Altar für die Kirche St. Verena in Bad Wurzach.
Feder und Pinsel in Grau auf zwei zusammengefügten
Bögen. 72,4 x 35,4 cm. Im Unterrand signiert „par Ja: Ruez“, mit Maßstabangaben sowie von fremder Hand bez. „Louis XVI Styl ... 1780“. Wz. Bekröntes Lilienwappen und Name „Adriaan Rogg[e]“.
800 €
Die detaillierte Wandabwicklung bereitet den Übergang vom Langhaus zum Chorraum in der frühklassizistischen Kirche St. Verena in Bad Wurzach in Oberschwaben vor, dien in den Jahren von 1775 bis 1777 errichtet wurde. Da der Baumeister Jakob Ruez auch für die Stuck- und Skulpturenausstattung verantwortlich war, sind auch jene Elemente genau studiert. Die Planzeichnung stand wahrscheinlich am Ende des Entwurfsprozesses, da sie weitgehend unverändert ausgeführt wurde. Verändert wurde lediglich die Balustrade mit Bildmedaillons, die sich an der wenige Jahre zuvor gebauten Stiftskirche der hll. Cornelius und Cyprian in Bad Buchau orientierte, wo Ruez den Stuckdekor verantwortet hatte.
Paolo Posi (1708 Siena – 1776 Rom)
6737 Entwurf für das Grabmonument des Kardinals Renato Imperiali (1651-1737) in Sant‘Agostino in Campo Marzio.
Feder in Braun, grau und braun laviert. 24,2 x 15,7 cm. Um 1737.
1.200 €
Provenienz: Aus der Sammlung Mathias Komor, New York (Lugt 1882a).
Französisch
6739 18. Jh. Entwürfe für Kannen und Vasen mit Grotesken.
5 Zeichnungen, je Feder in Schwarz, teils grau laviert, auf zwei blauen Untersatzpapieren montiert. Ca. 11,5 x 17,7 cm bis 15,1 x 19,8 cm.
450 €
Beigegeben zwei weitere, wohl englische Entwürfe aus dem 19. Jh. für Teekannen.
Reinier Vinkeles (1741–1816, Amsterdam)
6740 Rocaille-Kartusche mit Kriegstrophäen und zwei allegorischen Figuren.
Feder und Pinsel in Grau und Braun über Graphit. 17,5 x 14,9 cm. Unten links in brauner Feder signiert (?) „Vinkeles“.
750 €
Italienisch
6741 18. Jh. Engelskonzert: Entwurf für ein Deckenbild. Feder in Braun, grau laviert, über Vorzeichnung in Graphit. 18 x 28 cm.
800 €
Johann Georg Bergmüller (1688 Türkheim – 1762 Augsburg)
6742 Die Verherrlichung des hl. Martin von Tours. Aquarell über Feder in Braun. 40,5 x 25 cm. Unten links wohl signiert und datiert „1749“ (schwer leserlich).
2.400 €
Girolamo Brusaferro (1677–1745, Venedig)
6743 Susanna im Bade.
Feder in Braun, grau laviert. 24,1 x 18,9 cm. Verso von alter Hand bezeichnet „Brusafero“. Wz. Buchstaben unter sechsteiliger Blume.
1.200 €
Zwei stilistisch vergleichbare Darstellung von Brusaferro im Oval verwahrt das Museo Correr in Venedig (Inv.-Nr. 978 und 1018).
Abbildung Seite 40
Venezianisch
6744 18. Jh. Die Madonna auf der Mondsichel umgeben von Putti.
Feder in Braun, grau laviert, verso: Blumen und Ranken in brauner Feder und Bleistift. 26 x 18,3 cm. Wz. undeutlich.
750 €
Abbildung Seite 40
François Verdier (1651 – vor 1730, Paris)
6745 Vier Szenen aus dem Leben Alexanders des Großen.
Vier Zeichnungen, je schwarze Kreide, grau laviert, weiß gehöht auf blauem Papier. Je ca. 25 x 50 cm.
1.200 €
Dargestellt sind die Szenen: Alexander wirft während des Hochzeitsmahles seines Vaters Philipp mit Cleopatra seinen Weinpokal auf Attalus; Alexander empfängt persische Gesandte nach der Schlacht von Arbella (vom Künstler am unteren Rand beschriftet: „mazeo ... ...apres la Bataille darbel Vien ce Rendre a Alexandre“); Alexander empfängt den besiegten König Poros; Mazedonische Truppen bei der Eroberung einer Stadt (Alexander verteidigt sich gegen eine Überzahl barbarischer Soldaten im Vordergrund).
Jacopo Amigoni (auch Amiconi, 1675 Venedig – 1752 Madrid)
6746 Die Erziehung Mariens. Feder in Braun, Pinsel in Grau. 27,2 x 22,7 cm. Um 1720.
1.200 €
Provenienz: Dr. Benno Geiger (1882 Rodaun - 1965 Venedig). Adolf Weinmüller, München, Versteigerung vom 13.-14. Oktober 1938: Handzeichnungen des XV. bis XIX. Jahrhunderts. Klassische Meister der italienischen Hochrenaissance und des XVIII. Jahrhunderts in Venedig, aus dem Besitze eines gelehrten Sammlers, Los 8. Reiss & Sohn, Königstein, Auktion am 29. Oktober 2005, Los 6594. Süddeutsche Privatsammlung.
Entwurf für ein Fresko in der Benediktinerabtei Ottobeuren, für die Amigoni von 1719 bis 1728 arbeitete.
Pompeo Batoni (1708 Luca – 1787 Rom)
6747 zugeschrieben. Die Erdteile Afrika und Amerika. Öl auf Papier, alt montiert. 30,3 x 45,6 cm.
1.800 €
Provenienz: Aus der Sammlung Benjamin Wolff, Dänemark (Lugt 4209, auf dessen Montierung).
Pietro Antonio Novelli (1729–1804, Venedig)
6748 Liegender Löwe.
Feder in Schwarz und Braun, grau laviert, weiß gehöht, auf gelb gestrichenem Papier, an den oberen Ecken montiert. 11,8 x 18,9 cm.
750 €
Niederländisch
6749 18. Jh. Phaeton im Sonnenwagen entfacht das Feuer auf der Erde.
Feder in Grau, grau laviert. 13,7 x 17,5 cm.
450 €
Johann Heinrich Tischbein d. Ä. (1722 Hayna – 1789 Kassel)
6750 Venus neckt einen gefesselten Satyr. Schwarze und weiße Kreide auf blauem Papier. 17,8 x 26,9 cm. Wz. Wolfhagen mit Baum.
2.400 €
Provenienz: Privatsammlung Kassel. Galerie Bassenge, Berlin, Auktion 78 im November 2001, Los 5744.
Johann Jakob Schübler (1689–1741, Nürnberg)
6751 Drei Szenen aus der Commedia dell‘Arte. 3 Zeichnungen, je Feder in Schwarz, grau laviert, teils zur Übertragung gegriffelt. Je ca. 13,5 x 18,5 cm. Um 1729.
3.500 €
Bei den Zeichnungen Schüblers handelt es sich um die Entwürfe für drei der von Johann Balthasar Probst gestochenen Illustrationen zu dem 1729 erschienenen Werk „Amor, vehementer quidem flagrans ...“, das in lateinischer und deutscher Sprache die burlesken Szenen und amourösen Geschichten der Commedia dell‘Arte erzählt. Der Text wird von insgesamt zwölf Kupferstichen begleitet, die die Erzählung illustrieren. Die Zeichnungen und die danach gefertigten Graphiken dienten oft als Inspiration für die von der Meissener Porzellanmanufaktur hergestellten Figurinen.
6753
Georg Philipp Rugendas d. Ä. (1666–1742, Augsburg)
6752 Kavaliere zu Pferd; Elegante Reitgesellschaft mit Dame.
2 Pinselzeichnungen in Grau über Bleigriffel auf HonigBütten. Je ca. 19 x 23 cm.
1.200 €
Bei den mit sensibel abgestufter Lavierung vollendet ausgeführten Studien handelt es sich vermutlich um Entwürfe zu zwei als Gegenstücke konzipierten Radierungen.
Französisch
6753 18. Jh. Écorché eines Hundekopfes. Rötel und schwarze Kreide auf Bütten, aufgezogen. 18,8 x 28 cm.
1.200 €
Cornelis Troost (1697–1750, Amsterdam)
6754 Junge Frau im gelben Kleid in einem Park. Pastell mit Feder und Pinsel auf Pergament. 47 x 34,7 cm. Unten rechts signiert (undeutlich).
1.200 €
Provenienz: Bernard Houthakker, Amsterdam, Kat. 1963, Nr. 53. Abbildung Seite 48
Louis Gabriel Moreau (1740–1806, Paris)
6755 Parklandschaft mit einer Dame und ihrem Hündchen beim Spaziergang. Gouache und Aquarell auf dünnem Karton. D. 6,2 cm. Um 1780.
1.500 €
Literatur: Louis Gillet / Carlo Jeannerat / Henri Clouzot: Miniatures and Enamels from the D. David-Weill Collection, Paris 1957, Nr. 146, S. 242, abgebildet S. 243.
Ausstellung: An exhibition of important 18th century & early 19th century miniatures and enamels at Garrard, London, Garrard’s, 1961, Kat.-Nr. 146.
Provenienz: Sammlung Montmort. Sammlung David David-Weill (1871-1952), Neuilly-sur-Seine, Inv.-Nr. 593 (bis 1936).
Von Wildenstein‘s, Paris, an Sir Charles Clore verkauft. Sammlung Sir Charles Clore (1905-1979), London. Sotheby’s, London, Auktion am 10. November 1986 „The Clore Collection of Portrait Miniatures, Teil II“, Los 41 mit Abb. Privatbesitz Deutschland.
Jean-Baptiste Pillement (1728–1808, Lyon)
6756 Umkreis. Flusslandschaft mit Fischern. Schwarze Kreide, aquarelliert auf Bütten, auf einem alten Sammlerkarton montiert. 25,4 x 38,5 cm. Wz. Bekröntes Lilienwappen.
750 €
Zeichnungen des 16. bis 18. Jahrhunderts
Dirk Jan van der Laan (1759–1829, Zwolle)
6757 Nächtliche Winterlandschaft mit Bauernhaus bei Vollmond.
Gouache auf kräftigem Bütten. 21,1 x 17,5 cm. Verso signiert und datiert „D: J: van der Laan. / inv. et fecit. 1781.“.
800 €
Niederländisch
6758 um 1800. Wandernder Geselle mit Guitarre. Schwarze und rote Kreide auf der Seite eines alten Rechnungsbuches. 31,3 x 20,3 cm. Wz. Siebenzackige Schellenkappe.
1.200 €
Französisch
6759 18. Jh. Küchenszene mit junger Magd. Schwarze und weiße Kreide auf chamoisfarbenem Bütten, aufgezogen. 19,5 x 18,6 cm.
2.500 €
Niederländisch
6760 um 1800. Trompe-l‘œil einer gezeichneten Flusslandschaft mit Städtchen und Bergen in opulenter Rahmung aus Blumen und Schmetterlingen.
Feder in Schwarz auf Pergament. 34,4 x 49 cm.
1.200 €
Niederländisch
6761 um 1800. Trompe-l‘œil einer gezeichneten Flusslandschaft mit Burg und Marterl in opulenter Rahmung aus Blumen, Schmetterlingen und Raupen.
Feder in Schwarz auf Pergament. 34,6 x 49,3 cm.
1.200 €
Französisch
6762 18. Jh. Landschaft mit jungem Paar bei der Wahrsagerin.
Feder und Pinsel in Grau und Schwarz, über schwarzem Stift, im Rund. D. 22 cm.
1.200 €
Verso eine weitere Zeichnung „Die Ermahnung: eine Familie in der Stube“ (Feder in Grau, grau laviert, über Rötel und Spuren von schwarzem Stift).
Französisch
6763 18. Jh. Blick über ein verfallenes Gehöft auf die Kuppel des Invalidendoms in Paris. Schwarze Kreide auf Bütten, alt montiert. 13,8 x 21,5 cm.
800 €
Italienisch
6764 um 1780. Das Kapitol und die Treppe zu S. Maria in Aracoeli. Feder in Braun, blau und grün laviert, über Bleistiftvorzeichnung. 34,2 x 47,9 cm. Wz. Lilie im Kreis mit V und Vittori.
600 €
Zeichnungen des 16. bis 18. Jahrhunderts
Thomas Gainsborough (1727 Sudbury – 1788 London)
6765 Flusslandschaft mit Brücke im Lake District. Pinsel in Grau über Spuren von schwarzem Stift auf Bütten. 27,2 x 43,1 cm. Verso von fremder Hand bezeichnet „Gainsborough“. Wz. Bekröntes Lilienwappen mit angehängten Buchstaben GR.
7.500 €
Provenienz: Sotheby‘s, London, Auktion am 8. Juli 2011, Los 311. Obgleich Thomas Gainsborough im späten 18. Jahrhundert einer der gefragtesten Bildnismaler Englands war, wuchs in ihm mit zunehmendem Alter der Wunsch heran, der High Society zu entfliehen, um sich zurückgezogen seiner Leidenschaft für die Landschaftsmalerei zu
widmen. Zeit dafür fand er schließlich in seinen späteren Lebensjahren. Die anfänglichen pastoralen Szenerien lösten bald grandiose, sublime Naturveduten ab. Entscheidend für diese Neuausrichtung war ein Ausflug in den pittoresken Lake District im Nordwesten von England, den Gainsborough auf der Suche nach dramatischen, unverbrauchten Motiven im Sommer 1783 mit seinem Freund Reverend Samuel Kilderbee bereiste. Nach heutigem Wissensstand stellt vorliegende Zeichnungen zusammen mit zwei weiteren, technisch eng verwandten Blättern (vgl. John Hayes: The Drawings of Thomas Gainsborough, London 1970, Kat.-Nr. 577 und 578) alles dar, was von der ursprünglich sicherlich umfangreicheren künstlerischen Ausbeute dieser Reise erhalten geblieben ist. Die exakte Verortung der Ansicht ist bislang nicht restlos geklärt, doch wurde in Vergangenheit vorgeschlagen, dass es sich um die Folly Bridge in Borrowdale handeln könnte.
Zeichnungen des 16. bis 18. Jahrhunderts
Luigi Ademollo (1764 Mailand – 1849 Florenz)
6766 Umkreis. Venus und Adonis.
Feder in Grau, braun laviert, über Spuren von Bleistift, auf gelblich gestrichenem Papier, an den oberen Ecken montiert. 37,1 x 27,4 cm.
800 €
Provenienz: Aus einer unbekannten Sammlung (wohl nicht bei Lugt).
Italienisch
6767 18. Jh. Abraham und die drei Engel. Feder und Pinsel in Schwarz, weiß gehöht , auf violett gestrichenem Papier, an den oberen Ecken auf Sammlermontage montiert. 26,7 x 21,7 cm. Auf dem Untersatz eine Zuschreibung an Bernardino Galliani.
800 €
Provenienz: Sammlung Santo Varni, Genua (verso und auf dem Untersatz bezeichnet).
Sammlung Chiantore (nicht bei Lugt).
Italienisch
6768 18. Jh. Sitzender männlicher Akt. Rötel auf Bütten. 35 x 24,9 cm. Wz. Anker im Kreis mit sechszackigem Stern und angehängtem PM.
1.800 €
Paolino Caliari (1763–1835, Verona)
6769 Kompositionsstudien zu biblischen Szenen, Engel, Detailstudien zu Händen und Füßen
20 Zeichnungen auf 10 doppelseitig bezeichneten Blatt, je Feder in Braun oder Graubraun, braun oder graubraun laviert, teils über Graphit. Je ca. 26 x 17,6 cm. Auf dem ersten Blatt eigenh. bez. und datiert „Schizzi a Primi colpi di Penna in otto Giorni 1818“, meist in Feder in der Darstellung paginiert. 1818.
3.000 €
Literatur: Donatella di Biagi Maino: „Paolo Caliari o dell‘Accademia. Un album di disegni ritrovato“, in: Studi in onore di Stefano Tumide, Bologna 2016, S. 483-491.
Provenienz: Privatsammlung Rom.
Paolo Caliari wurde 1763 in Verona als Sohn von Domenico Caliari, einem Buchhändler und Kupferstecher geboren, durch den er schon früh mit den Techniken des Gravierens vertraut wurde. Er studierte an der
örtlichen Kunstakademie bei Prospero Schiavi (1730-1803), einem der Mitbegründer der Akademie und Schüler von Giambettino Cignaroli (1706-1770) und erhielt bereits kurz nach Abschluss seiner Studien im Jahr 1788 das Diplom für eine Professur. Bereits zu Beginn seiner Karriere gewann er zahlreiche akademische Auszeichnungen für sein Werk, war an mehreren Aufträgen zur Dekoration von Palästen und Häusern seiner Stadt beteiligt, schuf vereinzelt Porträts sowie zahlreiche Altargemälde und Andachtsbilder. Daneben widmete er sich dem Experimentieren mit verschiedenen künstlerischen Techniken und dem Studium und Kopieren von Gemälden alter Meister. Die zehn doppelseitigen Zeichnungen wurden von Donatella Biagi Maino an Paolo Caliari zugeschrieben. Die Zeichnungen stellen verschiedene religiöse und allegorische Sujets sowie Einzelstudien von Händen und Füßen dar. Öfters wird ein einzelnes Thema mit wenigen Variationen und geringfügigen Änderungen wiederholt, um zu einer klaren Fassung des Sujets zu gelangen. Die Blätter können entweder eine private Stilübung des Künstlers gewesen oder auch für pädagogische Zwecke zum Unterricht an der Akademie angefertigt worden sein, als dessen Vorstand der Künstler ab 1808 fungierte.
Berliner Schule
6770 um 1790. Entwurf für eine Wanddekoration mit den vier Tageszeiten.
Feder in Braun, grau laviert. 48,2 x 38,3 cm. Verso mit Bleistift bezeichnet „Berlin, Umkreis / Bernhard Rode“.
750 €
Origineller Entwurf mit vier Szenen: links ein Soldat mit Zweispitz bei Sonnenaufgang frühstückend, oben ein feiner Herr, der einen Bissen seines Mittagessens seinem Hund zeigt, rechts ein Jüngling am Nachmittag mit Weinglas, und schließlich ein Schläfer auf seinem Rucksack vor einem Zeltlager. Die Vier Tageszeiten sind, ebenso wie die Jahreszeiten, noch im 18. Jh. ein beliebtes und weit verbreitetes Motiv, sowohl in der Dichtung, der Literatur und in der Musik. In der bildenden Kunst sind sie vor allem als Ausstattungsmotiv beliebt und erscheinen auf Decken- und Wanddekorationen oder kunsthandwerklichen Arbeiten mit einer in diesem Jahrhundert zu beobachtenden Tendenz zu genrehaften und lebensnahen Darstellungen.
Deutsch oder Schweizerisch
6771 18. Jh. Eleganter Herr, sitzend. Aquarell und Gouache, Feder in Braun über Bleistift. 23,6 x 16 cm. Auf der originalen Montierung von Johann Caspar Lavater, mit dessen eigenh. Beschriftung und dessen Monogramm „L.“ unten rechts auf der Montage.
1.200 €
Nicolai Abraham Abildgaard (1743 Kopenhagen – 1809 Frederiksdal)
6772 Sitzende Frau in antikem Gewand mit ausgestrecktem Arm.
Feder und Pinsel in Braun auf Bütten, an den oberen Ecken alt montiert. 14,2 x 13,9 cm. Verso von alter Hand bezeichnet „Abildgaard.“.
600 €
Provenienz: Aus der Sammlung des dänischen Künstlers und Akademieprofessors Einar Utzon-Frank (1888-1955).
Nicolai Abraham Abildgaard
6773 Karikatur eines Mannes mit Hut. Feder in Braun auf Bütten, an den oberen Ecken montiert, verso: Skizzen in brauner Feder. 13,9 x 12,2 cm.
600 €
Provenienz: Aus der Sammlung des dänischen Künstlers und Akademieprofessors Einar Utzon-Frank (1888-1955).
6774 frühes 19. Jh. Blick vom Aussichtspunkt des Klosters Camaldoli über den Golf von Neapel mit der Umgebung von Baiae.
Pinsel in Braun über Bleistift. 39 x 57 cm. Unten rechts in Bleistift datiert und bezeichnet „17 Juni 1838/ Neapel im Garten von Camaldoli [...]?“.
1.200 €
Christian Georg Schütz d. J. (1758 Flörsheim – 1821 Frankfurt am Main)
6775 Blick auf die Burgruine Liebenstein im Rheintal. Feder und Pinsel in Braun, braun laviert. 18,9 x 24 cm. Unten links eigenhändig bezeichnet, signiert und datiert „Liebenstein . Gezeichnet / von C. G. Schütz 1800“.
450 €
Jakob Philipp Hackert (1737 Prenzlau – 1807 San Piero di Careggio bei Florenz)
6776 Landschaft bei Ariccia.
Feder in Braun, über Bleistift, braun laviert, auf Bütten, aufgezogen. 46,5 x 64,4 cm. Unten mittig in der Landschaft bezeichnet, signiert und datiert „a l‘ariccia Ph. Hackert 1786“.
3.500 €
6777 oder Schule. Dicht bewachsene Waldpartie. Feder in Grau, grau laviert, auf Whatman-Velin. 30,9 x 37,7 cm.
1.200 €
Gerrit Lamberts (1776–1850, Amsterdam)
6778 Die Überreste der Lutherschen Kirche in Amsterdam nach dem Brand von 1822. Schwarze Kreide, grau laviert, Einfassungslinie in brauner Feder. 42,3 x 35,2 cm. Verso eigenhändig bezeichnet „Afbeelding van de ruine der Luthersche Nieuwe Kerk te Amsterdam naar de orgeldeur te zien G. Lambert(s)“.
6.000 €
Provenienz: Aus der Sammlung I. Q. van Regteren Altena, Amsterdam (Lugt 4617).
Der Zeichner und Radierer Gerrit Lamberts war in seinen frühen Jahren Buchhändler und städtischer Beamter in Amsterdam. Nebenbei bildete er sich autodidaktisch in der Zeichen- und Aquarelltechnik aus. Um 1810 ging Lamberts bei dem Amsterdamer Zeichner und Aquarellmaler Daniel Kerkhof (1766-1831) in die Lehre und entschloss sich für eine künstlerische Laufbahn. Seit 1818 war Lamberts nunmehr regelmäßig mit seinem zeichnerischen Werk auf Ausstellungen in Amsterdam und Haarlem vertreten. Auch nach seiner 1824 erfolgten Berufung zum Konservator am kurz zuvor gegründeten Rijksmuseum betrieb er eine künstlerische Nebentätigkeit. Lamberts‘ zeichnerisches Werk besteht vorwiegend aus detailliert ausgeführten topographischen Ansichten der Stadt Amsterdam, die von beträchtlicher dokumentarischer und kulturhistorischer Relevanz sind. Viele dieser Blätter zeigen ein noch ländlich anmutendes Amsterdam oder haben stille, pittoreske Winkel der Hauptstadt zum Gegenstand. Lamberts‘ künstlerische Anschauungsweise beschränkt sich nicht lediglich auf eine topographisch akkurate Wiedergabe, sondern zeichnet sich häufig durch kompositorische Originalität und eine subtile Erfassung von Licht und Atmosphäre aus. Exemplarisch dafür steht das vorliegende großformatige und künstlerisch bemerkenswerte Blatt. Es zeigt die Überreste der aus dem 17. Jahrhundert stammenden Lutherschen Kirche am Singel in Amsterdam, die am 18. September 1822 fast vollständig von einem Feuer zerstört wurde. Lamberts war ein emsiger Chronist der alltäglichen Ereignisse in seiner Stadt. Wann immer in Amsterdam Bauten niedergebrannt oder eingestürzt waren oder dem Abriss zum Opfer fielen, war der Künstler zur Stelle und dokumentierte die Geschehnisse. So fertigte er auch mehrere Zeichnungen von der Ruine der Lutherschen Kirche an, die das Gebäude aus unterschiedlichen Blickwinkeln zeigen. Mehrere dieser Studien befinden sich heute
im Gemeentearchief der Stadt Amsterdam (siehe De Verzameling van Eeghen. Amsterdamse tekeningen 1600 - 1950, bearb. von B. Bakker, E. Fleurbaay, A. W. Gerlagh, Zwolle 1988, S. 374, Nr. 417). Der vorliegende Blick in das Innere der zerstörten Kirche strahlt einen geradezu monumentalen Grandeur aus.
Peter Christian Thamsen Skovgaard (1817 Hammershus bei Ringsted, Seeland – 1875 Kopenhagen)
6779 Straße zum Meer.
Feder in Schwarz, aquarelliert auf dünnem Velin. 11,5 x 19,7 cm. Verso in dänischer Sprache bezeichnet sowie eine beiliegende Notiz in dänischer Sprache des Sammlers Otto B. Wroblewski mit der Zuschreibung an P. C. Skovgaard, der diese Zeichnung Victor Freund schenkte und von dem Wroblewski, diese am „20 Januar 1883“ erwarb.
1.800 €
Provenienz: Sammlung Victor Freund, Kopenhagen (Geschenk des Künstlers lt. rückseitiger Annotation).
Sammlung Otto B. Wroblewski, Kopenhagen (erworben 1883 vom Vorherigen).
Abbildung Seite 68
Christoffer Wilhelm Eckersberg (1783 Blåkrog – 1853 Kopenhagen)
6780 Eine Fregatte.
Feder in Grau über Spuren von Bleistift, grau laviert, auf Honig-Velin. 11,1 x 12,9 cm. Unten links datiert „9 Juli 1824.“. Wz. Fragment.
1.200 €
Abbildung Seite 68
Johan Thomas Lundbye (1818 Kallundborg – 1848 Bedsted)
6781 Selbstbildnis im Profil nach links. Bleistift auf Bütten. 21,5 x 17 cm. Unten rechts in brauner Feder bez. und datiert „Castellet den 4 Febr [18]37“, unterhalb der Einfassung in Bleistift von fremder Hand bez. „Th Lundbye“.
2.400 €
Provenienz: Aus der Sammlung T. Vincent Nissen, Kopenhagen. Norddeutsche Privatsammlung.
Johan Thomas Lundbye zählt zu den bedeutendsten Künstlern der romantisch-nationalistischen Landschaftsmalerei Dänemarks in den 1840er Jahren. Seine Ausbildung erhielt er von 1832 bis 1842 an der Kopenhagener Akademie in der Zeichenklasse von Johann Ludwig Gerhard Lund, dessen Werk unter dem Eindruck der Nazarener in Rom
und Caspar David Friedrichs entstand. In seiner Zeichenklasse wurde hauptsächlich mit Bleistift gearbeitet, den Einsatz der Feder erlernte Lundbye etwas später von seinem Komilitonen Lorenz Frølich. Lundbye, der in den Sommermonaten die Landschaft rund um Kopenhagen durchstreifte und zahlreiche Skizzen machte, war ein genauer Beobachter. Und so faszinierte ihn auch sein eigenes Bildnis. Über einen Zeitraum von 13 Jahren hat Lundbye sein Antlitz in regelmäßigen Abständen aus verschiedenen Blickrichtungen und mit je nach Stimmung und Gemütsverfassung verschiedenen Gesichtsausdrücken festgehalten. Sein erstes Selbstportrait aus dem Jahr 1836 stellt den Künstler nachdenklich, den Kopf in die Hand gestützt, im Profil nach links dar (Privatsammlung Dänemark). Unsere Zeichnung, gerade ein Jahr später 1837 entstanden, zeigt das jugendliche Antlitz des 19-jährigen Künstlers im Profil. Der Gesichtsausdruck ist entschlossen und zeugt von der Ernsthaftigkeit, mit der sich Lundbye seiner gewählten Profession verschrieben hat. 6781
Konstantin von Kügelgen (1810 Wolsk – 1880 Dorpat)
6782 Blick auf Dresden vom Ziegengrund aus gesehen. Feder in Braun, grau laviert und weiß gehöht. 25,3 x 19,3 cm. Um 1831.
1.500 €
Der Landschaftsmaler Konstantin von Kügelgen entstammte einer Künstlerfamilie, die um 1800 vom Rhein nach Estland übersiedelte. Wie er in seiner Autobiographie beschreibt , war sein Vater, der Landschaftsmaler Karl von Kügelgen (1772-1832), als Hofmaler am Zarenhof in St. Petersburg tätig. Für einige Zeit folgte dieser mit seiner Frau Emilie, geborene Zoege von Manteuffel (1788-1835), seinem Gönner, dem Frühindustriellen Konstantin Slobin, an dessen „Propyläen“-Musenhof in der Wolgadeutschen Kolonie Wolsk bei Saratow. Dort gründete Karl von Kügelgen unter anderem eine Zuckerfabrik, bevor die Familie nach Estland zurückkehrte (vgl. Constantin von Kügelgen: Erinnerungen aus meinem Leben, 1810-1880, St. Petersburg 1881, S.1ff). Konstantin verbrachte seine Jugend auf dem Familiengut in Kurküll, wo er von seinem Vater ersten Kunstunterricht erhielt. Mit einem Stipendium der Akademie der Künste in St. Petersburg brach er 1831 zu einer vierjährigen Auslandsreise auf. Sein Weg führte ihn über Lübeck, Dresden, Venedig und Florenz bis nach Rom und Sizilien. Während dieser Reise besuchte er auch seine Verwandten in Dresden, darunter seinen Vetter Wilhelm von Kügelgen und seine Cousine Adelheid, und verbrachte den Sommer auf deren Landsitz bei Loschwitz (ebd. S.103ff). In dieser Zeit entstand auch die vorliegende Zeichnung, die den sogenannten Ziegengrund zeigt - ein bereits damals beliebtes Ausflugsziel mit Blick auf Dresden mit der deutlich erkennba-
ren Stadtsilhoutte am Horizont. Im Jahre 1832 stellte er auf der Akademieausstellung in Dresden mehrere Arbeiten aus unter denen sich auch eine „Ansicht des linken Elbufers, oberhalb Loschwitz genommen“ findet, bei der es sich um die hier vorliegende Arbeit handeln könnte (vgl. Verzeichniß der vom 1. August 1832 an in der Königlich Sächsischen Akademie der Künste zu Dresden öffentlich ausgestellten Kunstwerke, Dresden 1832, Nr. 596).
Paul Joseph Bardou (1745–1814, Berlin)
6783 Bildnis des Schwiegersohns Franz Anton Philipp Reissert im Alter von 19 ½ Jahren.
Pastell auf Papier, kaschiert auf Leinwand. 31,5 x 25,7 cm. Verso auf dem Keilrahmen montiert ein separater Rückdeckel handschriftl. alt bez. „Franz Anton Philipp Reissert als junger Ehemann von 19 1/2 Jahren [...] Maler Joseph Bardou [...] gemalt im Jahre 1800 [...]“. 1800.
800 €
Der hier Porträtierte ist der Schwiegersohn des Künstlers, der am 11. August 1801 in Berlin dessen Tochter Wilhelmine Catharine Charlotte Pauline (um 1784-1859) heiratet, die selbst Pastellmalerin war (siehe Neil Jeffares: Dictionary of pastellists before 1800. Online Edition, „Joseph Bardou“).
Karl Friedrich Schinkel (1781 Neuruppin – 1841 Berlin)
6784 Entwurf zu einem Kronleuchter. Feder in Grau auf Transparentpapier. 17,8 x 20,6 cm.
Unten datiert „[...] den 3 Octobr. 1830 à Berlin“ und signiert „Schinkel inv.“ sowie mit Maßangaben.
2.400 €
Tommaso Minardi (1787 Faenza – 1871 Rom)
6785 zugeschrieben. Pallas Athene und Diana. Graphit auf Bütten. 33,7 x 23 cm. Oben rechts in brauner Feder eine alte Paginierung, verso ein Blatt bez. „-1820 Annata à Lugini“.
600 €
Provenienz: Privatbesitz Großbritannien. Kunsthandel Crispian Riley-Smith, London.
Philipp Stöhr (1793 Gerolzhofen – 1856 Würzburg)
6786 Mantelstudie: Künstlerfreund mit Umhang und hohem Hut.
Bleistift auf Velin. 26,4 x 20,9 cm. Um 1825. Wz. Fragment.
1.200 €
Provenienz: Kupferstichkabinett Dresden (Lugt 693b, mit deren Veräußerungsstempel vom 13. November 1991, Lugt 5491).
Sammlung Stephan Seeliger, München.
In seinen Notizen verweist Stephan Seeliger auf eine Zeichnung von Julius Schnorr von Carolsfeld und vermutet, dass es sich bei dem Dargestellten um Friedrich Olivier handeln könnte (vgl. Ludwig Grote: Die Brüder Olivier und die deutsche Romantik, Berlin 1938, S. 187, Abb.).
Beigegeben zwei weitere Mantelstudien: von Moritz von Schwind, Bleistift auf Bütten, datiert „9 Dec [1]829“ sowie von einem nazarenischen Künstler um 1813, schwarze und weiße Kreide auf graugrün grundiertem Papier.
Abbildung Seite 74
Nazarenischer Künstler
6787 um 1830. Das Wunder des Beato Angelico: Der Maler Fra Angelico wird vom Teufel von seinem Gerüst gestoßen.
Bleistift auf dünnem Velin. 40,9 x 26,7 cm.
800 €
Provenienz: Sammlung Wilhelm Alexander Freund, Breslau/Straßburg/ Berlin (Lugt 954).
Galerie Arnoldi-Livie, München (1989).
Sammlung Stephan Seeliger, München.
Die ausdrucksstarke Zeichnung gibt Rätsel auf, weshalb der Sammler Stephan Seeliger das Blatt in seinen Unterlagen vorsichtig als „Joseph Führich (?)“ führte. Auch die Experten waren sich hinsichtlich der Zuschreibung an Führich uneins, während Bernhard Rittinger sich gegen Führich aussprach (im Jahr 1997), hielt Cornelia Reiter die Zeichnung spontan (2003) für eine Arbeit des aus Kratzau stammenden Künstlers.
Abbildung Seite 74
Franz Johann Heinrich Nadorp (1794 Anholt – 1876 Rom)
6788 Christusknabe mit Johannes dem Täufer in einer Landschaft.
Feder in Grau und Braun, braun laviert, über Spuren von Graphit, aufgezogen. 52 x 40,9 cm. Unten links signiert und datiert „Nadorp inv. [18]28“.
1.200 €
Abbildung Seite 74
6789 wohl 19. Jh. Bildnis eines Geistlichen mit Pileolus. Pinsel in Braun und Blau über Spuren von Graphit auf Velin. 23,9 x 18,7 cm.
750 €
6790
Carl Müller (1818 Darmstadt – 1893 Bad Neuenahr)
6790 Bildnis des Don Carlo Cimini in Assisi. Bleistift auf Velin. 29,8 x 23,2 cm. Am rechten Rand bezeichnet und datiert „Assisi 19 Luglio 1840“ sowie unten bezeichnet „Carlo Canonico Cimini“.
1.200 €
Auf Wunsch seines Lehrers Gottfried Schadow reist Carl Müller zusammen mit dem Maler Franz Ittenbach 1839 nach Italien und verbrachte im Sommer 1840 einen Monat in Assisi, wo er den Geistlichen Don Carlo Cimini mehrfach traf (lt. Angaben aus dem Tagebuch von Franz Ittenbach). Ein Portrait Ciminis befand sich seinem Biographen Heinrich Finke zufolge im Nachlass von Carl Müller.
6791
Julius Schnorr von Carolsfeld (1794 Leipzig – 1872 Dresden)
6791 Studie eines am Boden liegenden Jünglings, den Blick nach oben gewandt.
Bleistift, weiß gehöht, auf bräunlichem Velin. 26,6 x 23,6 cm. Unterhalb der Darstellung datiert „d. 15. M. 49.“, sowie oben rechts bez. „10 - 1/2 12 N. 3/4 3 - 3/4 5.“.
1.200 €
Provenienz: Franz Ulrich Apelt (1882-1944), Zittau (nach dessen Tod in Famlienbesitz verblieben).
Dorotheum, Wien, Auktion am 17. Oktober 2007, Los 203 mit Abb. Sammlung Stephan Seeliger, München.
Julius Schnorr von Carolsfeld
6792 „Es werde Licht“: Der erste Schöpfungstag. Feder in Grau auf Transparentpapier auf Velin kaschiert. 25 x 28,5 cm. Unten bezeichnet „[...] ‚Es werde Licht‘ 1830“.
1.200 €
Provenienz: Sammlung Stephan Seeliger, München.
Vorzeichnung zu Tafel 1 der Bilderbibel „Der erste Schöpfungstag“ (1. Buch Mose, 1,1-3,). Im Gegensatz zu der später ausgeführten Holzschnittdarstellung ist hier das Haupthaar Gottvaters etwas länger sowie die Stirn markanter gestaltet. Die Haltung sowie die Anlage des Gewandes, der Wolken und Strahlen hat Schnorr beibehalten. Diese Ausführung zeichnet sich durch äußerste Ökonomie bildnerischer Mittel aus und ist ganz auf die Umrisszeichnung in der Tradition John Flaxmans fokussiert. Flaxmans Illustrationen zu Homer hatte Schnorr bereits als Kind im väterlichen Atelier kennengelernt und im Zuge früher Radierversuche 1804 und 1807 kopiert (vgl. Stephan Seeliger: Julius Schnorr von Carolsfeld. Druckgraphik und Zeichnungen, Dresden 2005, Kat. 1a, 1b).
6792
Julius Schnorr von Carolsfeld
6793 Schlafendes Mädchen; Italienerin in Tracht mit Perlohrring nach links, Kinderkopf.
2 Zeichnungen, je Bleistift auf dünnem Velin, oben auf dünnem Untersatz montiert. 24,7 x 18,2 cm; 24,9 x 17,3 cm.
1.200 €
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers.
Familienbesitz Schnorr von Carolsfeld (auf deren originaler Montierung, dort bez. „Schnorr Italien“ und „Rom“).
Bis 1996 Ursula Schnorr von Carolsfeld (1911-2002), Dresden (Urenkelin des Künstlers).
Sammlung Stephan Seeliger, München.
Beigegeben von Julius Schnorr von Carolsfeld eine signierte Federzeichnung auf Transparentpapier „Tobias und der Erzengel Raphael“ sowie von unterschiedlichen Künstlern 15 weitere Zeichnungen auf Transparentpapier, jeweils montiert, davon 9 auf einem Untersatzpapier, unter anderem von Eduard von Steinle nach (Konrad?) Eberhard „Die Verkündigung“, weiter ein „Madonnenkopf“ nach Friedrich Overbeck, ein „Stehender Christus“ nach Carl Müller (Sammlung Johann Georg von Sachsen, Lugt 4483), Umrisse nach einem Fries von Cornelius im Göttersaal der Münchner Glyptothek sowie verschiedene Architekturdarstellungen.
6793
Ernst Fries (1801 Heidelberg – 1833 Karlsruhe)
6794 Blick auf Subiaco. Bleistift auf Velin. 29,3 x 41,9 cm. Am Unterrand in Bleistift bez. „bey Subiaco“. Um 1826.
1.200 €
Provenienz: Sammlung Artaria, Wien (Lugt 5492). Sammlung Joseph Eferdinger, Wien (Lugt 5493). Karl & Faber, München, Auktion am 3. Dezember 2002, Los 164. Sammlung Stephan Seeliger, München.
Die Zeichnung entstand auf einer Herbstreise von Ernst Fries im Jahr 1826 in die Umgebung Roms. Vom 1. bis zum 12. Oktober quartierte sich Fries in Subiaco ein. Zahlreiche Studien der Klöster Santa Scolastica und San Benedetto sowie Studien des Waldes und des Terrains zeugen von seinem Aufenthalt in der Stadt am Anio. Beigegeben von Gustav Heinrich Naeke fünf Zeichnungen: eine Bleistiftzeichnung „‘La Crescena‘: Italienischer Landsitz bei Ponte Molle“ (aus der Sammlung Friedrich August II. von Sachsen), zwei Kopfstudien in Bleistift nach antiker Skulptur sowie zwei Federzeichnungen auf Transparentpapier „Casa Gotica in Tivoli“ und „Bäuerin mit Kindern“, die letzten beiden aus der Sammlung Hans Geller, Dresden.
Deutsch
6795 um 1810. Landschaft bei Tivoli. Feder in Braun über Spuren schwarzer Kohle auf Bütten. 23,2 x 29,5 cm. Unten bezeichnet „Tivoli 28. Mai“.
400 €
Adolph Kaiser (1804 Geisa – 1861 Weimar)
6796 Das Valle dell’Inferno bei Tivoli.
Feder in Schwarz über Spuren von schwarzer Kreide auf Velin. 27,1 x 37,4 cm. Verso von fremder Hand in Bleistift bezeichnet „Kaiser“. Wz. „FVD“. 1829.
600 €
Motiv und Datierung sind abzuleiten aus zwei sowohl künstlerisch als auch motivisch eng verwandten Blättern identischer Größe, die in den letzten Jahren auf dem Berliner Auktionsmarkt angeboten wurden, eines mit der Inschrift „Roma di 10 Janajo [18]29 Valle del inferno“. Adolph Kaiser wurde 1826 vom Weimarer Großherzog Karl August zusammen mit Friedrich Preller nach Italien entsandt. Zunächst an der Akademie in Mailand verbrachte er den Winter 1828/29 in Rom, wo er etwa eine Woche nach Entstehung vorliegender Zeichnung an der Gründung des dortigen Kunstvereins mitbeteiligt war.
R. Heim (tätig im 19. Jh. )
6797 Rom: Blick von einer Terrasse über den Tiber auf die Engelsburg und St. Peter. Bleistift und Aquarell. 21,7 x 30,1 cm. Am Unterrand zweimal in Bleistift signiert (?) „R. Heim“.
400 €
Friedrich Olivier (1791–1859, Dessau)
6798 Im Kapuzinerkloster von Albano. Bleistift auf feinem Velin. 18,3 x 24,8 cm. Unten rechts eigenh. bezeichnet und datiert: „Im Kapuzinerkloster v. Albano. Den 26sten August 1819 / 3“. Wz. Initiale. 1.800 €
Literatur: Ausst. Kat. Für die Kunst! Herbert Tannenbaum und sein Kunsthaus. Reiß-Museum der Stadt Mannheim 1994, S. 110, Nr. 245 mit Abb. Provenienz: Aus der Sammlung Herbert Tannenbaum. Privatsammlung Sachsen-Anhalt.
Galerie Bassenge, Berlin, Auktion 78 am 1. Dezember 2001, Los 5928. Privatsammlung Deutschland.
Feines, mit sparsamen Mitteln ausgeführtes Skizzenbuchblatt von Oliviers italienischer Reise in den Jahren 1819/20. Sowohl in der Bezeichnung und Datierung als auch in der künstlerischen Auffassung schließt die Zeichnung an Oliviers italienische Skizzenbuchblätter in der Mannheimer Kunsthalle an (vgl. Pia Müller-Tamm, Nazarenische Zeichenkunst, Kunsthalle Mannheim, Mannheim 1993, Nrn. 31-43 mit Abb.). Beigegeben von demselben ein Skizzenblatt mit Köpfen u.a. nach Tizian, recto und verso ausgeführt, Bleistift auf Velin, 26,6 x 16,5 cm, eigenhändig bez. und datiert „Tizian / d. 24 Aug. 1847“.
6799 Ansichten von Rom und der römischen Campagna. Skizzenbuch mit 25 Bleistiftzeichnungen auf Velin auf 19 Blatt. Fadengeheftete Broschur d.Z., ohne Umschlag (einige Blätter aus der Heftung gelöst). Blattgröße: 22,8 x 31,2 cm. Unten rechts in rotem Stift paginiert. Um 1818-1823.
4.500 €
Provenienz: Galerie Bassenge, Berlin, Auktion 48 am 5. und 6. Dezember 1986, Los 4988.
Sammlung Stephan Seeliger, München.
Seine erste Ausbildung erhielt Friedrich Olivier noch in Dessau, bevor er mit seinem älteren Bruder Ferdinand eine Wanderung in den Harz unternahm und dort unter dessen Anleitung Landschaften zeichnete. 1811 gingen beide Brüder nach Wien und studierten an der dortigen Kunstakademie. 1817 reiste Friedrich Olivier mit seinem Bruder und Julius Schnorr von Carolsfeld nach Salzburg, wo weitere zahlreiche Studien nach der Natur entstanden. 1818 brach Friedrich Olivier nach Rom auf, wo er im Kreis der Nazarener Anschluss fand und besonders mit Julius Schnorr von Carolsfeld eng verbunden blieb. Mit Schnorr und Theodor Rehbenitz wohnte er ab 1819 im Palazzo Caffarelli auf dem Kapitol, dem damaligen Sitz der preussischen Gesandtschaft, bevor er 1823 wieder nach Dessau zurückkehrte. Während seiner römischen Schaffensphase widmete sich Friedrich Olivier dem Zeichnen landschaftlicher und architektonischer Motive, die sich in seinen Skizzenbüchern erhalten haben. Das einzige vollständige Skizzenbuch Oliviers mit insgesamt 39 Blättern befindet sich in der Albertina. 6798
Franz Kobell (1749 Mannheim – 1822 München)
6800 Böschung am Steilufer der Isar. Pinsel in Braun, braun laviert. 16,5 x 20,6 cm. Um 1810.
800 €
Vergleichbare Sepia-Aquarelle Franz Kobells finden sich in der Graphischen Sammlung München (vgl. A. Strobel/ T. Herbig: Franz Kobell, Ausst.Kat. München, 2005). Herrlich farbfrische Arbeit.
6801 Verschiedene Landschaften, teils mit figürlicher Staffage.
9 Zeichnungen in brauner Feder. Ca. 8,5 x 9,5 cm –15,2 x 19,7 cm.
1.200 €
Ferdinand Kobell (1740 Mannheim – 1822 München)
6802 Waldpartie mit gewundenem Pfad. Feder in Braun über Spuren von Graphit auf Bütten. 16,5 x 24,5 cm. Oben rechts signiert „Ferd: Kobell“, unten links datiert „1793“.
400 €
Provenienz: Sammlung J. A. Boerner (mit Datum „1829“, Lugt 269). Winterberg, Heidelberg, Auktion am 23. April 2016, Los 175.
Johann Georg von Dillis (1759 Gmain – 1841 München)
6803 Knorriger Baum an einem Dorfweiher. Pinsel in Grau, grau laviert und aquarelliert, über Spuren von schwarzer Kreide, auf Velin. 39 x 51,6 cm. Unten links monogrammiert „D fct“ (letzteres etwas undeutlich).
6.000 €
Das großformatige Blatt zeigt in seiner leichten Aquarellierung und gedeckten Farbigkeit die für Dillis in den 1790er Jahren typische Meisterschaft (vgl. Christoph Heilmann (Hrsg.): Johann Georg von Dillis 1759-1841: Landschaft und Menschenbild, Ausst. Kat. München 1991, Kat.Nrn. 3-7 und 48-53).
Johann Georg von Dillis
6804 Italienische Landschaft mit Hirten.
Feder in Braun über Bleistift auf Bütten. 21 x 27,3 cm. Unten links monogrammiert „GvD“. Wz. Blüte (Fragment).
1.200 €
Adrian Ludwig Richter (1803–1884, Dresden)
6805 Landschaft mit zwei sitzenden Kindern neben einer Baumgruppe. Bleistift. 14,3 x 22,3 cm. Unten links datiert „8. Juny [18]44“.
600 €
Johann Martin von Rohden (1778 Kassel – 1868 Rom)
6806 Waldpartie mit Wurzelwerk auf dem Weg zum Grindelwaldgletscher.
Feder in Schwarz und Bleistift auf Velin, an den oberen Ecken auf alter Montierung aufgelegt. 18,5 x 24,5 cm. Unten links in Bleistift eigenhändig bezeichnet „auf dem Weg nach dem Grindelwaldgletscher“. Um 1827-29.
2.400 €
Provenienz: Galerie Bassenge, Berlin, Auktion 48 am 5. Dezember 1986, Los 5026.
Nach seinem Studium an der Akademie für Malerei in Kassel reiste Johann Martin von Rohden im Jahr 1795 im Alter von 17 Jahren das erste Mal nach Rom. Schnell etablierte sich der junge Künstler dort und nahm als Landschafter in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine bedeutende Rolle im römischen Kunstleben ein. Wie seine deutschen Künstlerkollegen bereiste auch Rohden die Campagna um Rom und schuf Arbeiten mit Motiven aus Tivoli, Subiaco, Albano und vom Nemi-See. Bis zu seinem Tod im Jahre 1868 lebte Rohden abgesehen von einigen kurzen Episoden in Kassel in Rom, wo er sich dem Kreis um Joseph Anton Koch und Johann Christian Reinhart anschloss. Während seiner Reisen zwischen Deutschland und Italien überquerte Rohden zweimal die Alpen: Im Jahr 1827 nach der Berufung durch Kurfürst Wilhelm II. von Hessen zum Hofmaler in Kassel und im Jahr 1829 auf der Rückkehr in seine Wahlheimat Rom. Auf einer dieser beiden Reisen dürfte die suggestive Studie einer waldigen Berglandschaft mit dem bizarren Wurzelgeflecht entstanden sein. In der überaus sorgfältig ausgeführten Zeichnung kombiniert Rohden Bleistift mit schwarzer Feder, wodurch es ihm gelingt, die charakteristischen Formen der Wurzeln im Vordergrund und die Silhouetten der Bäume wirkungsvoll abzusetzen. In ihrem linearen Purismus und der fast surrealen Verfremdung der Landschaft erinnert das Blatt an Zeichner des 16. Jahrhunderts wie Wolf Huber, einen der führenden Vertreter der Donauschule. Die eigenhändige Bezeichnung des Künstlers unten links ermöglicht die Verortung der gezeigten Landschaft in die Nähe des Grindelwaldgletschers im Schweizer Kanton Bern.- Nach Auskunft von Hinrich Sieveking handelt es sich bei der alten Montierung, auf die das Blatt aufgelegt ist, um die Montierung Martin von Rohdens.
6810
Franz Blaschek
(1787–1868, Wien)
6807 Tagetes.
Aquarell auf Bütten. 36,3 x 25,9 cm. Oben rechts in brauner Feder die Nummer „13“.
450 €
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers.
Beigegeben von demselben ein signiertes Aquarell „Orange blühende Schlüsselblume“ (32,4 x 23,3 cm).
6808 Weiß-rosa geflammte Rose.
Aquarell über Bleistift mit Spuren von Deckweißhöhungen auf dünnem Velin. 32,4 x 24,3 cm. Unten rechts signiert und datiert „Blascheck Franz 1805“, oben rechts und unten links mit Nummerierung in brauner Feder „27“.
500 €
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers.
Beigegeben zwei weitere Aquarelle mit Rosendarstellungen des Künstlers, eine davon ebenfalls signiert und datiert „Blascheck Franz 1805“.
Franz Blaschek
6809 Gelbe Narzisse.
Aquarell auf C & I Honig-Bütten. 36,5 x 25,7 cm. Oben rechts in brauner Feder mit der Nummer „4.“.
450 €
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers.
Englisch
6810 um 1860. Windenknöterich.
Aquarell und Gouache. 20,9 x 15,5 cm. Verso handschriftliche Angaben zur Pflanze auf Englisch.
350 €
Ludwig Emil Grimm (1790 Hanau – 1863 Kassel)
6811 Umkreis. Rotkäppchen auf dem Weg zur Großmutter
Bleistift auf Velin. 24 x 14,6 cm.
450 €
Sehr zart und speziell im Antlitz des Mädchens liebevoll behandelte Figurenstudie wohl aus dem Umkreis von Ludwig Emil Grimm.
Lorenz Frølich (1820–1908, Kopenhagen)
6812 Aschenbrödel beim Erbsenlesen.
4 Skizzenbuchblätter, Feder in Grau, grau laviert und Bleistift. Folio. Teils mit schwachen, unleserlichen Bleistiftannotationen, zwei Federzeichnungen mit Nummerierung „20 f.“ bzw. Datierung und Monogramm „12L[18]60“ [?].
600 €
Der dänische Maler, Illustrator, Zeichner und Graphiker Lorenz Frølich erhielt seine Ausbildung bei Martinus Rørbye, Christen Købke und Christoffer Wilhelm Eckersberg. 1840 reiste er nach München. Hier kopierte er antike Skulpturen und studierte die Werke von Wilhelm von Kaulbach, Peter von Cornelius und Julius Schnorr von Carolsfeld. Von Letzterem wie auch durch August Richter, Moritz Retzsch und Julius Hübner wurde sein Illustrationsstil maßgeblich beeinflusst. 1843-46 war er bei Eduard Bendemann in Dresden, Anfang der 50er Jahre bei Thomas Couture in Paris. Ab 1877 zurück in seiner Geburtsstadt wird er dort 1894 Professor an der Kunstakademie. Auf den vier vorliegenden Skizzenbuchblättern entwickelt Frølich in Kompositions- und Lichtstudien sowie kleinen schnellen Bleistiftskizzen seine Ideen zu dem Märchen Aschenputtel der Gebründer Grimm.
6812
Karl August Krazeisen (1794 Kastellaun – 1878 München)
6813 zugeschrieben. Die Maler Johann Jakob Dorner und Weinberger, der Akademiedirektor Johann Peter von Langer und der Arzt Johann Nepomuk Ringseis aus Ludwig Emils Grimms „Künstler Unterhaltung in München“ im Jahr 1812.
Bleistift auf chamoisfarbenem Velin, verso: zwei weitere Figurenstudien. 18,8 x 21,8 cm. Verso in Bleistift von fremder Hand bez. „Gez. v. Karl Krazeisen“ und „Figuren aus dem Künstlerfest 1812 München“.
450 €
Provenienz: Antiquariat Wölfle, München, 1975. Süddeutsche Privatsammlung.
Ludwig Richter (1803–1884, Dresden)
6814 Die Spinnstube - Blatt 5. Bleistift auf Velin. 10,2 x 9,4 cm. Signiert und datiert. 1857.
600 €
Entwurf zu Blatt 5 „Arnold bringt Martin das vom Vater geschuldete Geld“ aus der Holzschnittfolge „Die Spinnstube“, die im Volksbuch für das Jahr 1859 veröffentlicht wurde. Beigegeben der Kupferstich von Mohn „Bildnis Ludwig Richters“ nach dem Gemälde von Leon Pohle.
6815 1819. Quodlibet mit Neujahrswunsch.
Aquarell mit lose eingelegtem Brief. 31,3 x 24,3 cm.
Auf dem Kuvert bezeichnet „Den guten Eltern! am ersten Morgen des Jahres 1819.“, darunter signiert „Julius Wiggers. S. p. d.“, eingelegt ein Brief desselben mit Neujahrswünschen an die Eltern.
400 €
Beigegeben ein signiertes Quodlibet von Leopold August Abel mit den Ausschnitten eines Kalenders von 1750 und einer Karte Aragoniens.
Deutsch
6816 1828. Quodlibet mit Kupferstichen, Kalenderblatt und Spielkarte.
Feder in Braun und Schwarz, partiell koloriert. 22 x 15,1 cm. Oben links datiert und signiert „Gezeichnet am 19ten October / 1828 / E. [oder O.] Fromler“.
600 €
6817 Anfang 19. Jh. Quodlibet mit Neujahrswünschen und Notenblatt.
Feder in Schwarz, Aquarell, Spuren von Gold- und Silberhöhung, in ein Passepartout montiert. 7,9 x 10,6 cm (Passepartoutausschnitt). Verschiedentlich bezeichnet.
400 €
Beigegeben zwei weitere Quodlibets mit Neujahrswünschen und Notenblättern von 1796 bzw. 1839.
Christian Seybold (1695 Neuenhain –1768 Wien)
6818 nach. „Martha“: Bildnis einer älteren Frau mit schwarzem Tuch.
Aquarell über Bleistift auf Velin, kaschiert auf Karton. 34 x 25,7 cm. Unten links signiert von „Jul: Dietz / 1820 [?]“, auf dem Rückdeckel ein Etikett gedruckt „Martha“ sowie neu montiert ein alter Zettel handschiftl. bez. „nach Seyboldt (Barth‘s Cabinet) aus Frauenholz Sammlung / von J. Dietz aus Leipzig [...] in Dresden“.
800 €
Christian Friedrich Gille
(1805 Ballenstedt – 1899 Wahnsdorf/Dresden)
6819 „Luft nach einem warmen Regen“.
Bleistift. 13,4 x 17,7 cm. Die Landschaft nummeriert, unten eine Legende mit Farbangaben „Luft nach einem warmen Regen / 1 Bläulich 2 mehr fleischfarbig 3 leichte Wolken [...] 4 Schwarzblau/W. mit einem fleischfarben Lüster“.
750 €
Provenienz: Kunsthandlung Friedrich Axt, Dresden. Privatsammlung Sachsen (erworben 1937 bei Axt).
Villa Grisebach, Berlin, Auktion am 1. Juni 2022, bei Los 184. Zuletzt Privatsammlung Berlin.
6820 Terrainstudie mit Pflanzen.
Bleistift auf chamoisfarbenem Papier. 13,2 x 19,1 cm. Oben links und unten rechts unleserlich bezeichnet „[...] ein Abhang“.
600 €
Provenienz: Kunsthandlung Friedrich Axt, Dresden. Privatsammlung Sachsen (erworben 1937 bei Axt).
Villa Grisebach, Berlin, Auktion am 25. Oktober 2018, Los 442. Zuletzt Privatsammlung Berlin.
6821 um 1850. Hochnebel in einer dramatischen Felslandschaft.
Aquarell und Gouache auf Velin, auf dünnen Karton aufgezogen. 25,6 x 41,8 cm.
1.200 €
Ernst Fries (1801 Heidelberg – 1833 Karlsruhe)
6822 Blick über den Neckar auf Stift Neuburg bei Heidelberg.
Aquarell und Bleistift auf Velin. 22,8 x 35,2 cm. Um 1828/29.
2.400 €
Nach seiner Rückkehr aus Italien verbringt Ernst Fries die Jahre 1828 und 1829 in Heidelberg. Zu seinen bevorzugten Motiven gehörte neben dem Heidelberger Schloss auch das Stift Neuburg im Neckartal, das der Künstler aus verschiedenen Blickrichtungen immer wieder in Zeichnungen festgehalten hat (Sigrid Wechssler: Ernst Fries (1801-1833). Monographie und Werkverzeichnis, Heidelberg 2000, WV Nr. 575-580, 586-604, 606-610). Das Stift befand sich seit 1825 im Besitz von Rat Friedrich Schlosser und war ein Treffpunkt nazarenischer Künstler. Ernst Fries fertigte entweder im Auftrag oder aber mit der Unterstützung von Schlosser eine Folge von Lithographien des Stifts, für die er im Hochsommer 1829 die Vorlagen zeichnete.
Österreichisch
6823 um 1825. „Festung Salzburg“. Bleistift auf Velin, an den Ecken alt auf graues Untersatzpapier montiert. 22,3 x 35 cm. Unten mit Bleistift betitelt. Wz. Posthorn mit angehängter Schleife.
450 €
Thomas Ender (1793–1875, Wien)
6824 Die gedeckte Brücke in Ischl. Aquarell auf Velin, an den Ecken alt auf Untersatzpapier aufgelegt. 11,5 x 18,8 cm. Unten mittig signiert „ThoEnder.“. Um 1828.
1.500 €
Das Motiv erscheint ohne die Staffage im Vordergrund rechts als Teil der Folge „Ischel gezeichnet und gestochen von Thomas Ender in Wien“ mit 12 Originalradierungen 1828 im Wiener Verlag von A. Strauss (Nebehay-Wagner 162).
Heinrich Dreber (gen. Franz Dreber, 1822 Dresden – 1875 Anticoli di Campagna)
6825 Umkreis. Knorriger Baum am Hang. Bleistift auf Velin. 39 x 25,6 cm.
300 €
Hermann Plitt (1821 Pawłowiczki/ Gnadenfeld in Oberschlesien – 1900 Niesky/ Niederlausitz)
6826 Ansicht des Höllentals (Piekielna Dolina) bei Bad Langenau (Dlugopole-Zdrój) in Niederschlesien mit Blick über das Glatzer Neißetal auf die Glatzer Berge. Pinsel in Braun. 19,4 x 24,9 cm. Verso in Bleistift ortsbezeichnet und mit alten Sammlerannotationen.
400 €
Herrman Pitt war Maler, Schriftsteller und zugleich ein bedeutender Herrnhuter Theologe und Autor von „Zinsdorfs Theologie“ (Gotha 1869), sowie Gründer des Diakonissenwerkes der Herrnhuter Brüdergemeinde.
Heinrich Buntzen (1803 Kiel – 1892 Ordrup)
6827 Gedenkstelen bei Brannenburg im Inntal. Aquarell über Bleistift, alt montiert. 21 x 27 cm. Unten rechts signiert (?) „Heinr. Buntzen.“ sowie eigenh. bez. „in der Gegend bei Branneburg Octbr 1840“ und „Denkmale von Verunglückten“.
600 €
Christian Ernst Bernhard Morgenstern (1805 Hamburg – 1867 München)
6828 „Am Brietzer“ (Felslandschaft mit Seeblick). Öl auf kräftigem Papier. 29 x 37,1 cm. Verso auf der alten Rahmenabdeckung ein maschinengeschriebenes Etikett „Schwabinger ‚kleine‘ Kunstausstellung“.
2.400 €
Ludwig Thiersch (1825–1909, München)
6829 Skizzenbuch aus dem Berchtesgadener Land. 31 Bleistiftzeichnungen, zwei davon doppelseitig. Skizzenbuch in festem Leineneinband der Zeit mit zwei Schließbändern und Stecktasche sowie Etikett der Firma Adrian Brugger, Mal-Utensilien, München. 32,4 x 24,7 cm. Jedes Blatt bezeichnet, monogrammiert „L. Th.“ sowie meist auf den Tag datiert (8. Juni 1889 bis 20. September 1890).
800 €
1878 erfüllt sich Ludwig Thiersch einen langgehegten Wunsch und erbaut in Unterschönau bei Berchtesgaden mit Hilfe ortsansässiger Bauern nach eigenen Plänen das Haus Köppeleck, eine Villa mit Atelier. Die Mittel dazu hatte der Historienmaler durch zahlreiche Porträt-Aufträge im Herzogtum Anhalt erworben. Das vorliegende Skizzenbuch entsteht in den Jahren 1889/90 auf zahlreichen Wanderungen im Berchtesgadener Land. Es enthält neben einer Ansicht des Watzmanns und des Hochkalterers, des Königs- und des Hintersees zahlreiche weitere Landschafts- und Pflanzenstudien, aber auch eine schöne Auswahl von weiblichen Porträtstudien und ein Bildnis des Kunsthistorikers und Museumsdirektors Jakob Heinrich von Hefner-Alteneck. Die letzte Seite zeigt Studien von zehn Somaliern, die änläßlich einer der damals verbreiteten „Völkerschauen“ gegen Entgelt 1889 auf der Theresienwiese studiert werden konnten.
6830 Skizzenbuch aus dem Berchtesgadener und dem Werdenfelser Land.
34 Bleistiftzeichnungen, eine davon doppelseitig, drei Blatt lose. Skizzenbuch in festem Halbleineneinband der Zeit. Etikett der Firma Andreas Kaut, Kaufingerstr., München. 26,6 x 36,8 cm. Jedes Blatt bezeichnet, monogrammiert „L. Th.“ sowie auf den Tag datiert (vom 31. August 1868 bis zum 26. September 1872).
800 €
Schon bevor sich Ludwig Thiersch 1878 seinen langgehegten Wunsch erfüllte und in Unterschönau bei Berchtesgaden nach eigenen Plänen das Haus Köppeleck, eine Villa mit Atelier, errichtete, zog es ihn in den Spätsommermonaten immer wieder zur Erholung in die Bayerischen Voralpen. Das vorliegende Skizzenbuch entstand auf zahlreichen Wanderungen in den Monaten August und September 1868 im Berchtesgadener Land sowie 1872 im Werdenfelser Land, vornehmlich in der Gegend um Farchant. Interessant ist auch eine Strecke von neun Zeichnungen des Berchtesgadener Hintersees vom 6. und 7. September 1868, in denen Thiersch die genaue Uhrzeit der Aufnahme vermerkte.
Friedrich Gauermann (1807 Scheuchenstein (Miesenbach) – 1862 Wien)
6831 Abtrieb von der Alpe. Feder und Pinsel in Braun, weiße Kreide auf bräunlichem Velin, verso: Bleistiftskizzen. 23,9 x 33,6 cm. Verso in brauner Feder von alter Hand (Josef Alois Ruf?) bez. „Gauermann Friedrich Compositionsskizze zu seinem Bild ‚Abtrieb von der Alpe‘“.
800 €
Provenienz: Sammlung Josef Alois Ruf, Wien (Lugt 2182).
Toni Stadler (1850 Göllersdorf – 1917 München)
6832 Landschaft bei Veitshöchheim. Feder in Schwarz, grau laviert, teils weiß gehöht. 22,7 x 43,3 cm. Oben rechts bez. und datiert „Veitzhochheim [18]97“ unten rechts datiert „26. Aug [18]97“.
300 €
Carl Maria Nikolaus Hummel (1821–1907, Weimar)
6833 Studie eines Baumstammes; Studie zweier Baumwurzeln.
2 Zeichnungen, je Bleistift auf Velin, verso: je Bleistiftskizze. Je 22,7 x 13,6 cm. Eine Zeichnung eigenh. bez., datiert und signiert „Sch[...] den 19ten Aug. [18]41 / C. Hummel“, die andere ebenfalls eigenh. bez., datiert und signiert „Hainchenburg[?] den 21 Aug. 1841 / C. Hummel“.
1.200 €
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers.
6834 Blick auf den Lac Blanc in den Vogesen. Aquarell über Spuren von Bleistift. 35,8 x 52,5 cm. Unten rechts betitelt, signiert und datiert „Lac blanc / C. Hummel. 1874“.
900 €
Der Lac Blanc („Weißer See“) ist der größte natürliche See auf der Ostseite der Vogesen im Département Haut-Rhin der Region Grand Est. Der eiszeitliche Gebirgssee liegt auf einer Höhe von 1052 m oberhalb von Orbey und Kaysersberg.
6838
Eduard Agricola (1800 Stuttgart – 1877 Karlsruhe)
6835 Blick auf die Bucht von Amalfi von der Terrasse des Kapuzinerklosters Santa Rosa. Aquarell über Bleistift auf Velin. 46,4 x 49,4 cm. Um 1840. Wz. Nebenmarke Luigi L.
750 €
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (verso mit dem Nachlassstempel).
Die malerische Aussicht von der weinumrankten Pergola auf den Golf und die Stadt Amalfi war bereits im frühen 19. Jahrhundert ein geschätzter Geheimtipp unter Künstlern. Heute beherbergt das Kloster aus dem 17. Jahrhundert ein luxuriöses Hotel, das für seine unvergleichliche Panoramaansicht berühmt ist. - Beigegeben eine weitere großformatige Zeichnung des Künstlers mit einer Ansicht der Küstenstadt Atrani am Golf von Salerno.
6836 Häuserzeile am Ufer des Gardasees. Aquarell über Bleistift auf C & I-Honig-Velin. 28,1 x 39,8 cm. Um 1840.
800 €
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (verso mit dem Nachlassstempel).
Beigegeben eine großformatige Ansicht von Riva am Gardasee (Bleistift auf grünlichem Velin. 46,2 x 61,1 cm. Links oben mit Bleistift bezeichnet „Riva Lago di Garda“. Um 1840).
Italienisch
6837 19. Jh. Blick auf den Hafen Santa Lucia und das Castell dell‘Ovo in Neapel, im Hintergrund die Silhouette von Capri.
Aquarell auf Aquarellpapier. 18,8 x 31,5 cm. Unten rechts eigenh. bez. „S. Lucia Napoli“, verso eine alte Zuschreibung an Giuseppe Carelli.
350 €
Carl Maria Nikolaus Hummel (1821–1907, Weimar)
6838 Blick auf Valle di Cadore. Bleistift auf Velin, graubraun laviert. 37 x 51,6 cm. Unten links eigenh. bez. „Valle di Cadore“. Um 1873.
1.200 €
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers.
Achille Etna Michallon (1796–1822, Paris)
6839 zugeschrieben. Ansicht von Civita Castellana bei Viterbo.
Pinsel in Braun auf Bütten. 21,6 x 28 cm. Um 1820. Wz. JH & Z Honig mit Wappenfragment.
800 €
Der bereits im Alter von nur 26 Jahren an einer Lungenentzündung verstorbene Achille Etna Michallon galt als einer der vielversprechendsten jungen Talente seiner Zeit. Als Schüler von keinem geringerem als Jacques-Louis David (1748-1825) und Pierre-Henri de Valenciennes (1750-1819) erhielt er 1817 ein Stipendium für einen mehrjährigen Romaufenthalt und bereiste bis 1821 Italien, bevor er nach Paris zurückkehrte und dort unter anderem Camille Corot als seinen Schüler zählte.
Französisch
6840 19. Jh. Landschaft wohl in der Haute-Provence mit Blick in eine enge Schlucht. Aquarell über Bleistift, in blaugrünem Stift quadriert, auf Velin. 23,5 x 31 cm. Wz. „Montgolfier Vidalon-lesA[nnonay]“.
1.200 €
Dänisch
6841 1844. Zwei Orientalen mit Fes und Turban am Strand von Tanger.
Feder in Braun über Bleistift, verso: weitere Feder- und Bleistiftstudien. 27,1 x 37 cm. Unten links bezeichnet und datiert „Tanger [18]44“ sowie rechts eine Zuschreibung an „Rorbye“.
1.500 €
Franz Napoleon Heigel (1813 Paris – 1888 München)
6842 Bildnis des Mohammed-el-Chabassy mit Turban im reich bestickten Gewand.
Aquarell und Deckfarben auf dünnem Karton. 23,7 x 18,8 cm. (1831). Verso auf dem blauen Rückkarton in Bleistift von fremder Hand bez. „Miniatur Heigel München kostbar“.
4.500 €
Literatur: Pierre Sanchez und Xavier Seydoux: Les Catalogues des Salons, II (1819 supplément - 1834), S. 23, Nr. 1034 („Un cadre de miniatures, parmi lesquelles sont les portraits de l‘auteur, d‘un égyptien et de M. Feudenschuss, chanteur.“)
Ausstellung: Pariser Salon 1831.
Das Bildnis zeigt den aus Kairo stammenden Mohammed-el-Chabassy im prachtvollen, bestickten Gewand mit Turban in einem Lehnstuhl sitzend. Chabassy war Schüler an der 1826 in Paris gegründeten Mission égyptienne (Ägyptische Missionsschule). 1832 bestand er die Aufnahmeprüfung an der Pariser „Faculté de médecin“, die er wenige Jahre später (1837) mit einer Dissertation zur Elefantiasis (Essai sur l‘éléphantiasis des Arabes, suivi de propositions médico-chirurgicales) erfolgreich abschloss. Ein Jahr später kehrt Chabassy nach Ägypten zurück, wo er eine Stelle als außerordentlicher Professor und Leiter einer der Abteilungen der berühmten medizinischen Schule und des Krankenhauses in der Stadt Aby-Zabal bei Kairo erhielt. Das Portrait wurde 1831 im Pariser Salon ausgestellt. Es war das Debüt für den gerade einmal 18-jährigen Heigel, der zwar aus Paris gebürtig ist, aber 1819 mit seiner Familie nach München zog und dort im Sommer 1827 sein Studium an der Münchner Akademie aufnahm. Doch schon in der zweiten Hälfte des Jahres 1828 kehrte er nach Paris zurück, wo er die nächsten Jahre verbrachte. Er trat in das Atelier des berühmten Pariser Miniaturisten Jean-Urbain Guérin ein und nahm auch Unterricht bei dessen Kollegen Jean-Baptiste Jacques Augustin und Jean-Baptiste Isabey. Nach seiner ersten Ausstellung auf dem Pariser Salon mit mehreren Portraitminiaturen 1831, nahm Heigel auch auf den Salons von 1832, 1833 und 1835 teil.
6843
Aloys Zötl (1803 Freistadt – 1887 Eferding)
6843* „Vögel und Passionsblume - Die Lorbärblättrige Passionsblume und Tropische Bartvögel“. Bleistift und Aquarell auf Velin. 43,8 x 54,5 cm. Am Unterrand betitelt „Vögel und Pflanzen. Taf.“, sowie unten rechts signiert und datiert „Alois Zötl fecit am 15. Februar 1878“, ferner unten mittig eigenh. beschriftet: „Die Lorbeerblättrige Passions: Blume. Passifora laurifolia. Linn.) Ist ein Schlinggewächs das sich auf die höchsten Bäume aufwindet, in den tropischen Wäldern Westindiens und Südamerika. a die Frucht in wahrer Grösse gegeben nach Wilhelm. Pfanzenreich. Tom. 5. Taf. 34.“, verso seitenverkehrter Abklatsch einer großformatigen kalligraphischen Schrift: „XXVI. Gattung / Paradiesvogel / Paradisea.“
8.000 €
Literatur: Matthias Rataiczyk, Christin Müller-Wenzel (Hrsg.): Mythos Tier, Das Tier in der Bildenden Kunst, Ausst. Kat. Kunstverein Talstrasse e.V., Kunsthalle, Halle/Saale 2014, S. 28 (Farbabb.).
Ausst. Kat. Galerie Haas: Aloys Zötl. Bestiarien der eigenen Art, Zürich 2017, S. 31 (ganzs. Farbabb.).
Ausstellung: Mythos Tier, Das Tier in der Bildenden Kunst, Kunstverein Talstrasse e.V., Kunsthalle, Halle/Saale, 30. Oktober 2014 - 18. Januar 2015.
Aloys Zötl. Bestiarien der eigenen Art, Galerie Haas, Zürich, 13. Januar18. Februar 2017.
Provenienz: Hôtel Drouot, Paris, Auktion am 19. Dezember 1955. Christie‘s, Paris, Sammlung Rothschild - Katalog „Le Haras d‘Estimauville – Oeuvres et Objets d‘art Provenant des Collections Rothschild“, Auktion am 27. Oktober 2010, Los 260 (mit Abb.).
Privatsammlung Berlin.
Raphael Wintter (1784–1852, München)
6844 Meerkatze in tropischer Landschaft. Aquarell über grauem Stift. 17,7 x 16,5 cm. Unten rechts signiert und datiert „Raph: Wintter del 1815“.
450 €
Abbildung Seite 108
Paul (Pablo) Fischer (1864 Stuttgart – 1932 Torreón/Coahuila, Mexiko )
6845 Reiter bei einer Finca im Hochland von Mexiko. Aquarell über Bleistift auf Aquarellpapier. 25,7 x 37,1 cm. Unten rechts monogrammiert „PF[ligiert]“.
1.200 €
Abbildung Seite 108
Carl Friedrich Heinrich Werner (1808 Weimar – 1894 Leipzig)
6846 Orientalische Pfeiferaucher in der Medina. Aquarell. 25 x 34,8 cm. Signiert und datiert unten rechts „C. Werner f. 1863“.
800 €
Carl Werner war Schüler des Hans Veit Schnorr von Carolsfeld an der Leipziger Akademie und studierte seit 1829 Architektur bei Friedrich von Gärtner in München. Er gründete 1851 ein Meisteratelier für Aquarellmalerei in Venedig, aus dem als sein bedeutendster Schüler Ludwig Passini hervorging. 1856 kehrte Werner nach Deutschland zurück und ließ sich in Leipzig nieder. Er unternahm große Auslandsreisen nach Spanien (1856/57), ins Heilige Land (1862 und 1864), Griechenland (ab 1875) und mehrfach nach Italien. Ab 1882 bis zu seinem Tod war Werner Lehrer für Aquarellmalerei an der Königlichen Kunstakademie in Leipzig.
Deutsch
6847 1882. Prozession vor der Grabeskirche in Jerusalem.
Aquarell über Bleistift, an den Ecken auf Untersatzpapier montiert. 18,7 x 12,2 cm. Auf dem Untersatz in brauner Tinte alt bezeichnet „Proceßion in Jerusalem. Von Ludwig 8ter Sept: Hof: 1882.“, verso auf dem Untersatz mit bekröntem Stempel „Aus dem Nachlass / S.M. König Ludwig II. / von Bayern.“.
900 €
Themistokles von Eckenbrecher (1842 Athen – 1919 Goslar)
6848 Straße in Kairo mit der al-Azhar-Moschee. Aquarell. 36,6 x 26,8 cm. Unten links signiert „T. v Eckenbrecher“, unten rechts bezeichnet und datiert „Kairo 8 Dec [18]81“.
1.800 €
Themistokles von Eckenbrecher wurde 1842 in Athen geboren. Sein Vater, ein deutscher Offizier und Mediziner, war ein enger Freund Heinrich Schliemanns. 1843 kehrte die Familie nach Berlin zurück und Eckenbrecher besuchte zunächst die englisch-amerikanische Schule, bevor die Familie 1850 bis 1857 nach Konstantinopel übersiedelte. Ab 1859 studierte Eckenbrecher zunächst in Potsdam und nahm später in Düsseldorf Privatunterricht bei Oswald Achenbach. Sein Leben war durch eine intensive Reisetätigkeit geprägt. Seine Wege führten ihn durch ganz Europa und nach 1871 bis nach Griechenland, Kleinasien und Ägypten. Die künstlerischen Ergebnisse der Reise präsentierte er in den folgenden Jahren mehrfach auf den großen Kunstausstellungen in Düsseldorf, Berlin und München. Nach einer Reise im Winter 1881 nach Ägypten, auf der u.a. auch das vorliegende farbfrische Aquarell entstand, fertigte von Eckenbrecher mit seinem Kollegen Wilhelm Simmler 1882 das 15 Meter lange Orient-Panorama „Einzug der Mekkakarawane in Cairo“ für die Stadt Hamburg.
Friedrich Hohe (1802 Bayreuth – 1870 München)
6849 „Parthie bei Monaco“: Kirche Sant‘ Ampelio in Bordighera an der Riviera. Aquarell über Bleistift. 29 x 45 cm. Verso signiert und bezeichnet „F. Hohe / Parthie bei Monaco“, auf einem Untersatz separat von fremder Hand bez. „Bordighera / Sant‘ Ampelio Kirche [...]“, „Küste bei Monako“ sowie eine Widmung an „Konzertmeister Walter Schulz / 1932“. Um 1826.
750 €
Hohe reiste 1826 zusammen mit Carl Rottmann über die Schweiz und die Riviera nach Italien. Vorliegendes Blatt entstand vermutlich während dieser Reise.
Englisch
6850 um 1840. Ansicht von Samassi auf Sardinien. Aquarell auf Bütten, aufgezogen. 15,7 x 22 cm. Auf einem getrennt beiliegenden Streifen des Untersatzpapieres bezeichnet „Villacidro Mountain from Samassi.“.
600 €
Arthur Blaschnik (1823 Strehlen – 1918 Berlin)
6851 Blick von Tivoli über die römische Campagna auf die Abruzzen.
Bleistift, weiß gehöht auf braunem Papier. 30 x 47,2 cm. Signiert und datiert „13. Juni [18]87“.
600 €
Italienisch
6852 19. Jh. Vollmond über dem Golf von Pozzuoli mit dem brennenden Vesuv. Gouache auf Velin, aufgezogen. 45 x 66 cm.
1.800 €
Italienisch
6853 19. Jh. Vollmond über Neapel: Blick auf den Hafen mit dem Castello Reale, im Hintergrund Castell dell‘Ovo.
Gouache. 42,2 x 63 cm (Passepartoutausschnitt, unausgerahmt beschrieben).
2.800 €
Eduard Friedrich Pape (1817–1905, Berlin)
6854 Weiter Blick über die Küste und den Golf von Termini auf Sizilien.
Pinsel in Braun und Grau über Bleistift. 35,2 x 57,2 cm. Unten rechts monogrammiert „E.P.“ und eigenhändig betitelt „Termini“. Um 1845.
450 €
Carl Maria Nikolaus Hummel (1821–1907, Weimar)
6855 Felsenstudie mit Kakteen bei Palermo. Bleistift auf Velin. 20,5 x 30,4 cm. Links auf dem Felsen in Spiegelschrift eigenh. bez. und datiert „Palermo 4 Juli [18]42“.
800 €
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers.
Wilhelm Gail (1804–1890, München)
6856 Mönche im Hof und Kreuzgang eines südländischen Klosters.
Pinsel in Braun, braun und grau laviert, über Bleistift, in Bleistift zart quadriert auf Velin, verso als Umrisszeichnung durchgepaust. 47,4 x 59,8 cm.
600 €
Wilhelm Zahn (1800 Rodenberg – 1871 Berlin)
6857 Pompeji mit dem Tempel des Jupiter und mit Blick auf den Monte Sant‘Angelo. Öl auf Papier. 29,4 x 33,8 cm. Verso eigenh. signiert und bezeichnet „W. Zahn / Ansicht vom Forum zu Pompeij mit dem Tempel des Jupiters vorne zur Rechten und im Hintergrunde der Monte St. Angelo bei Castelamare“ sowie auf einem separaten Papier ebenfalls eigenh. signiert und bezeichnet.
1.800 €
Provenienz: Aus der Sammlung Werner Strähnz, Leipzig (Lugt 4643).
Ernst Ewald (1836–1904, Berlin)
6858 zugeschrieben. Deckenfresko mit Grotesken in den Uffizien in Florenz. Gouache über Bleistift auf Velin, montiert. 38 x 31,8 cm (Darstellung).
600 €
Das Blatt zeigt einen Teil des großen Deckenfreskos im ersten Korridor, dem Corridoio di Ponente (Westkorridor) in den Uffizien in Florenz. Das großformatige Fresko, dass sich in dem langen Gang auf einzelne Decken mit je individuellen Groteskenmotiven verteilt, wurde von einer Gruppe von Malern um Allesandro Allori (1535-1607) angeführt. An jeder Decke befinden sich Figuren aus der Mythologie, Monster oder fantastische Tiere wie Sphinxen, Harpyien, aber auch monströse Tiere. Ernst Ewald studierte zuerst Naturwissenschaften, später Malerei bei Steffeck in Berlin und bei Couture in Paris. Nach einer Reise durch Italien lebte er ab 1865 in Berlin, wo er seit 1868 als Lehrer am Gewerbemuseum und ab 1874 als Direktor der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums tätig war. 1880 wurde er kommissarischer Direktor der Kunstschule. Im Jahr 1889 veröffentlichte Ewald bei Ernst Wasmuth in Berlin das Werk „Farbige Decorationen vom XV - XIX Jahrhundert“, in dem er Fresken aus ganz Europa zusammentrug und nach seinen Entwürfen bei verschiedenen Lithografen Illustrationen in Auftrag gab.
6859 um 1810. Die Versammlung der Götter. Gouache mit Deckweiß und feiner Tuschfeder auf dünnem Karton. 33,4 x 69,5 cm. Verso mit alter kyrillischer Schrift in Bleistift.
1.800 €
Provenienz: Aus altem Adelsbesitz. Galerie Bassenge, Berlin, Auktion 63 am 3. Juni 1994, Los 5867. Privatsammlung Berlin. Entstanden nach dem Vorbild des um 1517 entstandenen Freskos Raffaels in der Loggia der Psyche in der Villa Farnesina in Rom.
Österreichisch
6860 um 1840. Fürsterzbischof Vincenz Eduard Milde in einem herrschaftlichen Salon in Wien. Aquarell und Gouache. 26,1 x 27,6 cm. Auf dem Zettel in der Hand des Bischofs unleserlich bezeichnet.
1.800 €
Vincenz Eduard Milde (1777-1853) war 1823-1832 Bischof von Leitmeritz sowie von 1832 bis zu seinem Tod Erzbischof von Wien und tat sich vor allem durch seine Tätigkeit als Pädagoge hervor.
Deutsch
6861 1861. Biedermeier Interieur mit Frau am Spinnrad. Aquarell und Gouache über Bleistift auf Whatman-Velin. 27,7 x 39 cm. Unten links signiert und datiert „M. Alt pinxit 1861.“.
450 €
Friedrich Johann Gottlieb Lieder (gen. Franz, 1780 Potsdam – 1859 Budapest)
6862 Bildnis Herzog Ferdinand Friedrich August von Württemberg im Zivilrock mit Ordenssternen, am Hals ein Miniaturporträt Kaiser Franz II. Aquarell und Gouache, Goldhöhungen und Gummiarabicum auf dünnem Karton. 21,7 x 16,7 cm (im Oval). Rechts neben der Schulter in Gold signiert und datiert „F. Lieder p. / 1829“.
1.500 €
Provenienz: Clemens Wenzel Fürst Metternich-Winneburg. Sein Porträtalbum von Besuchern seines Palais in Wien, Beaussant Lefèvre, Paris, Auktion am 4. Mai 2012, Los 108.
Ferdinand Friedrich August Herzog von Württemberg (1763-1834), kaiserlich österreichischer Feldmarschall bis 1820, später Gouverneur der Bundesfestung Mainz sowie Mitglied der Mainzer Kammer. Bruder von Zarin Maria Feodorowna von Russland.
6863
Friedrich Wilhelm Klose (1804 – nach 1863, Berlin)
6863 Das großbürgerliche Heinrich-Hagemeister-Haus in der Großen Friedrichstraße 170 / Ecke Französische Straße in Berlin.
Aquarell und Gouache auf Velin, alt auf einen mit dünner Goldrahmung verzierten Untersatzkarton aufgezogen.
17,4 x 15,4 cm. Um 1847.
4.000 €
Das Aquarell zeigt das großbürgerliche Eckhaus des Berliner Fabrikanten, Händlers und Hoflieferanten Heinrich Hagemeister, das sich in der
Großen Friedrichstraße 170 an der Ecke zur Französischen Straße befand. Das Aquarell diente im Jahre 1847 auch als Vorlage für die als Holzstich erschienene Werbung der Firma Heinrich Hagemeister, die in ihren Annoncen Metall- und Bronze-Waren aus Großbritannien und Frankreich, sowie aus eigener Produktion anpries und ferner galvanische Vergoldungen und Versilberungen von Gegenständen anbot. Das fein ausgeführte Aquarell lässt die edlen Waren in den Schaufenstern des Ladengeschäfts erkennen. Ein eleganter Herr mit Zylinder ist im Begriff, das Geschäft zu betreten, während einige Passanten die ausgestellten Stücke betrachten. Um sie herum pulsiert das geschäftige Treiben der Friedrichstraße. - Mit einer schriftlichen Bestätigung der Autorschaft von Prof. Helmut Börsch-Supan, Berlin, vom 2. März 2012.
Friedrich Wilhelm Klose
6864 Gartensalon in einem preußischen Schloss. Aquarell über Bleistift, weiß gehöht, aufgezogen und hinter Passepartout montiert. 30,3 x 39,9 cm (Passepartoutausschnitt). Unten rechts signiert „F. W. Klose“.
€
Theodor Hosemann (1807 Brandenburg – 1875 Berlin)
6865 Gesellschaft im Kaffeegarten. Aquarell über Bleistift, auf dünnem Malkarton, am Oberrand auf festem Sammlerkarton montiert. 9,6 x 11,8 cm (im Oval). Unten mittig monogrammiert und datiert „6TH6“. 1866.
400 €
Provenienz: Sammlung Kurt Klemperer (Lugt 5268).
Galerie Gerda Bassenge, Berlin, Auktion am 1. Juli 1974, Los 1. Privatsammlung Berlin.
John Christian Schetky (1778 Edinburgh – 1874 London)
6866 Ansichten von Helgoland und Cuxhaven vom Meer aus gesehen.
Aquarell auf Velin, alt auf einem Albumblatt aufgezogen. 24,7 x 35 cm. In den Rändern in Bleistift bezeichnet und datiert „Cuxhaven 9th July 1842“ sowie „Helgoland 9th July 1842“.
600 €
Die Aquarelle entstanden vor Ort auf der Rückreise Schetkys mit dem Admiral Charles Philip Yorke, mit dem er anlässlich eines Staatsbesuchs im Juni/ Juli 1842 Preußen und Russland besucht hatte. - Beigegeben ein weiteres Aquarell von der Reise mit einem wohl auf der Hinreise aufgenommenen Seestück mit zahlreichen Booten und Schiffen vor Cuxhaven „Cuxhaven 2 AM. 17. June 1842“.
Wilhelm Klein (1821 Düsseldorf – 1897 Remagen)
6867 Konvolut von 55 Handzeichnungen. Die meisten Blätter in Bleistift (ein Blatt schwarze Feder), vielfach weiß gehöht, grau laviert oder vereinzelt zart aquarelliert, auf meist bräunlichem, zuweilen aber auch auf blauem und grünem Zeichenpapieren. Von 14,5 x 14,8 bis 53,5 x 77,6 cm. Gelegentlich signiert, betitelt und datiert (Datierungen von 1844 bis 1877).
3.000 €
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (sämtliche Blätter mit dem Nachlassstempel).
J. M. Heberle (H. Lempertz‘ Söhne), Köln, Katalog ausgewählter und hervorragender Gemälde neuerer Meister [...]: dabei der künstlerische Nachlass des zu Düsseldorf verst. Landschaftsmalers Wilhelm Klein etc.“. Auktion vom 29.-30. März 1904.
Das nahezu vollständige zeichnerische Werk Wilhelm Kleins. Klein war bis 1840 Schüler von J. W. Schirmer an der Düsseldorfer Akademie. Es folgten ausgedehnte Studienreisen in Deutschland, Tirol, Oberitalien, der Schweiz, Belgien und Holland. Seine durch Schlichtheit und poetische Stimmung gekennzeichneten Motive fand er am Mittelrhein, in der Eifel, im bergischen Land, am Niederrhein, an der holländischen Küste und häufig auch in den Alpen. Sein Nachlass (Gemälde, Studien und Skizzen) wurde am 29. und 30. März 1904 mit der Sammlung Julius Stern bei J. M. Heberle (H. Lempertz‘ Söhne) in Köln versteigert
Deutsch
6868 1809. Kleines Belvedere auf dem Johannisberg bei Danzig mit Blick auf die Ostsee.
Feder in Grau, Aquarell, auf Papier aufgezogen. 36,5 x 50,5 cm. Unten rechts bezeichnet und datiert „Nach der Natur 1809“.
4.500 €
John Christian Schetky (1778 Edinburgh – 1874 London)
6869 Ansicht des Hafens von Danzig und Fahrwasser von Oliva aus; Kloster Oliva bei Danzig. 2 Zeichnungen, je Aquarell auf Velin, alt auf einem Albumblatt aufgezogen. 25 x 35,5 cm; 25 x 36,5 cm. Je rechts oben in Bleistift ortsbezeichnet und datiert „From the grounds of Oliva - Danzig and Farwassia [sic!: Fahrwasser/ Nowy Port] in the distance“ bzw. „Convent of Oliva near Danzig / July 1842“.
600 €
Die beiden Aquarelle entstanden vor Ort auf der Reise Schetkys mit dem Admiral Charles Philip Yorke anlässlich eines Staatsbesuchs in Preußen und Russland im Juni/ Juli 1842.
Nikolai Andrejewitsch Lawrow (russischer Maler, 1820–1875)
6870 Kleine Datscha am Wasser, womöglich in Zarskoje Selo bei St. Petersburg. Aquarell über Spuren von Bleistift, entlang der Ränder montiert. 20,9 x 29,4 cm. Unten rechts in Kyrillisch signiert und datiert „Lawrow / Jahr 1871“.
800 €
Alexander Wilhelm Kolb (1819 Libau (Kurland) – 1888 St. Petersburg)
6871 Empfangssalon in der III. Privatwohnung im Winterpalast in St. Petersburg. Aquarell und Gouache, aufgezogen und am Oberrand in ein Passepartout montiert. 30,5 x 42,4 cm. Unten rechts in Kyrillisch signiert „A. Kolb“, unten links bezeichnet „Palais d‘Hiver“.
6.000 €
Die Ansicht ist eine detailgenaue, zeitgenössische Wiederholung nach dem Zimmeraquarell von Eduard Hau, das dieser 1873 für eine Serie von Interieurs des Winterpalastes für Zar Alexander II. schuf (heute Sammlung Eremitage, St. Petersburg). Die große Seeschlacht auf der mittleren Wand kann als Alexei Petrowitsch Bogoljubows 1860 gemalte „Schlacht von Sinop am 18. November 1853“ identifiziert werden (heute im Zentralen Marinemuseum, St. Petersburg).
6872 Anfang 19. Jh. St. Petersburg: Blick über die Newa auf die Akademie, die Kunstkammer und eine RostraSäule.
Gouache. 24,4 x 32,8 cm.
1.200 €
Franz Alt (1821–1914, Wien)
6873 Straße am Elias-Tor (Ilinsky Vorota) in Moskau. Aquarell über Spuren von Bleistift, weiß gehöht, verso: Bleistiftskizze einer Straße. 20,6 x 15,7 cm. Unten links signiert, bezeichnet und datiert „Franz Alt. Moskau. 1854“.
1.200 €
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (verso mit dem Nachlassstempel).
Hercule Trachel (1820–1872, Nizza)
6874 Zimmer der Zarin Alexandra Fjodorowna in der Villa Avigdor in Nizza.
Aquarell und Gouache über schwarzem Stift, auf dem originalen Untersatz montiert. 25,8 x 36,6 cm. Unten rechts signiert „E. Trachel“, auf dem Untersatz von Großfürstin Olga bezeichnet „Chambre de Maman Nice 1857 - Villa Avigdere“.
1.200 €
Provenienz: Aus dem Besitz der Großfürstin Olga Nikolajewna Romanowa (1822-1892), Königin von Württemberg.
Die verwitwete russische Kaiserin Alexandra Fjodorowna verbrachte die Wintersaison 1856/57 in Nizza, wo sie im März von ihren Kindern Konstantin und Olga besucht wurde. Während die Zarin in der Villa Avigdor wohnte, bezog Großfürstin Olga Zimmer in der Villa Deorestis (vgl. Bassenge, Auktion 123, 31. Mai 2024, Los 6712).
Pierre Girard (1806–1872, Paris)
6875 Salon der Zarin Alexandra Fjodorowna in Palermo, im Spiegel womöglich Nikolaus I.
Aquarell und Gouache, auf dem originalen Untersatz montiert. 26,3 x 43,2 cm. Links auf dem Sofa signiert „Girard“, auf dem Untersatz von Großfürstin Olga bezeichnet „Salon de Maman á Palerme“. 1845/46.
1.200 €
Provenienz: Aus dem Besitz der Großfürstin Olga Nikolajewna Romanowa (1822-1892), Königin von Württemberg.
Olga Romanowa verbrachte den Winter 1845-46 mit ihren Eltern Zar Nikolaus I. und Alexandra Fjodorowna in Palermo. Der längere Aufenthalt wurde in der Stadt zu einem gesellschaftlichen Ereignis. Olga lernte in jenem Winter Kronprinz Karl I. von Württemberg kennen, den sie nur wenige Monate später heiratete.
Joseph Contini (1827 Mailand – 1892 Cannes)
6876 Salon des Württembergischen Königspaares in der Villa des Dunes in Cannes.
Aquarell über Bleistift, auf dem originalen Untersatz montiert. 30 x 41 cm. Unten rechts signiert und datiert „JH CONTINI / [18]81.“, auf dem Untersatz von Großfürstin Olga bezeichnet „Salon à Cannes Villa des dunes“.
1.200 €
Provenienz: Aus dem Besitz der Großfürstin Olga Nikolajewna Romanowa (1822-1892), Königin von Württemberg.
„Cannes. Mitte Januar. Der Aufenthalt Ihrer Majestäten des Königs und der Königin von Württemberg dahier ist bis jetzt vom Wetter nicht eben begünstigt. Gleichzeitig mit ihrer Ankunft hat sich der Winter eingestellt. [...] Die Villa des Dunes, welche Ihre Majestäten bewohnen, liegt am östlichen Ende der Rade de Cannes auf dem Boulevard de la Croisette mit der Hauptfront gegen das Meer gekehrt [...]. Sie sieht stattlich aus, hat jedoch im Inneren weniger Raum, als man dem äußeren Ansehen nach vermuthen sollte. Es mußte daher auch ein Theil des Gefolges in den benachbarten [...] Villen [...] untergebracht werden.“ (Anzeiger vom Oberland: Tageszeitung für das Oberamt Biberach und die Stadtgemeinde Biberach, Ausgabe vom 23.1.1881, S. 4).
M. Vollenweider
(wohl Schweizer Künstler, tätig 1856)
6877 Salon der Großfürstin Olga Nikolajewna im Hotel Baur au Lac in Zürich.
Bleistift, auf dem originalen Untersatz montiert. 30,7 x 43,5 cm. Unten rechts signiert „M Vollenweider fec.“, auf dem Untersatz von Großfürstin Olga bezeichnet „hotel Bauer au lac 1856“ und „Zürich 1856“ sowie oben rechts nummeriert „N: 19“.
900 €
Provenienz: Aus dem Besitz der Großfürstin Olga Nikolajewna Romanowa (1822-1892), Königin von Württemberg.
„Aus der Schweiz, den 11. Sept. Vorgestern ist der Kronprinz von Württemberg unter dem Namen eines Grafen v. Hohenberg mit Gemahlin und großem Gefolge in Zürich angekommen, und wie es heißt, zu mehrwöchentlichem Aufenthalte in der nahe am See gelegenen Dependance des ‚Hotel Baur“ abgestiegen, deren elegante Einrichtungen und reizende Lage überhaupt verdientes Lob erhalten.“ (Schwarzwälder Bote: die große Heimatzeitung in Württemberg, Baden und Hohenzollern, Ausgabe vom 19.9.1856, S. 3).
Abbildung Seite 133
Flämisch
6878 1866. Salon des Arztes Louis Verhaeghe in Ostende mit Blick auf die Küste.
Aquarell, weiß und gold gehöht, auf dem originalen Untersatz montiert. 25,8 x 34,7 cm. Unten links signiert und datiert „Vanenijck[?] / [18]66.“, auf dem Untersatz von Großfürstin Olga bezeichnet „Ostende 1866, 67, 68, 69 Maison du docteur Verhaeg.“.
1.200 €
Provenienz: Aus dem Besitz der Großfürstin Olga Nikolajewna Romanowa (1822-1892), Königin von Württemberg.
Gleich mehrmals hielt sich Olga Romanowa in der zweiten Hälfte der 1860er in Ostende auf, wo die berühmten Seekuren vor allem bei Atemwegserkrankungen Linderung versprachen. Zur heilenden Wirkung der Seeluft und des Meerwassers von Ostende forschte unter anderem der Arzt Louis Verhaeghe (1811-1870), der mit seinen Publikationen dazu beitrug, Ostende als Kurort europaweit bekannt zu machen. Wie vorliegende Zimmeransicht beweist, gehörte auch die Großfürstin zu seinen Patientinnen.
Albert Hertel (1843–1912, Berlin)
6879 Die Isola del Garda. Aquarell und Gouache, hinter ein Passepartout montiert. 40,2 x 57,6 cm (Passepartoutausschnitt). Unten links bezeichnet, datiert und signiert „Isola di Garda. Oct. 1892 Alb. Hertel“.
900 €
Albert Hertel reiste direkt im Anschluss an sein Studium an der Berliner Kunstakademie im Jahre 1863 nach Italien und blieb einerseits zu Studienzwecken, aber wohl auch aufgrund seines Lungenleidens, für vier Jahre in Rom. Auch später kehrte er immer wieder nach Italien zurück. Hertel war ein gern gesehener Gast im Hause des Kronprinzen Friedrich und erteilte der Kronprinzessin Victoria Unterricht in der Aquarellmalerei. Ihr Sohn Kaiser Wilhelm II. erwarb einige seiner Werke und ließ ihn in der Villa Falconieri arbeiten.
Edmund Friedrich Kanoldt (1845 Großruderstedt – 1904 Bad Nauheim)
6880 zugeschrieben. Die Côte Azur bei Monaco vom Roccabruna (Roquebrune-Cap-Martin) aus gesehen. Bleistift auf Velin. 26 x 35 cm. Rechts unten in Bleistift bezeichnet und datiert „Rocca Bruna / 25. April 1886 / Monaco von Roccabruna aus gesehen.“.
600 €
Französisch
6881 um 1890. Im Casino von Monte Carlo: Salle Schmitt mit den Roulette-Tischen. Aquarell und Gouache über Bleistift. 27,4 x 35,7 cm. Unten rechts monogrammiert „A.S.“.
3.500 €
Anton von Werner (1843 Frankfurt an der Oder – 1915 Berlin)
6882 Gewandstudie für das Portrait der Sängerin Alberta Ferlesi.
Schwarze Kreide und Bleistift auf getöntem Papier, weiß gehöht. 43,2 x 37,5 cm. Mit Bleistift bezeichnet und datiert „Carlsruhe 186[5]“, sowie darunter „1865“.
1.200 €
Literatur: Dominik Bartmann (Hrsg.): Anton von Werner - Geschichte in Bildern, München 1993, Z 1867-40.
Provenienz: Nachlass Anton von Werner, Berlin, Nr. 743. Privatsammlung Berlin.
Das Porträt zeigt die berühmte Prager Sängerin und enge Freundin Anton von Werners, Alberta Ferlesi (1838-1913), die bei Frantisek Skroupa in Prag und bei Pauline Viardot-Garcia in Paris ihre Gesangsausbildung erfuhr und die Anton von Werner mehrfach portraitierte. Als dramatische Sängerin verfügte sie über ein erstaunlich breites Spektrum. Ihre Engagements führten sie über Karlsruhe, Berlin, Baden-Baden schließlich nach Moskau.
6883 Zwei Deutsche Soldaten am Kamin im Etappenquartier vor Paris.
Schwarze Kreide auf Velin. 47,3 x 33,5 cm. Im Unterrand in Bleistift datiert „1893“ und der Nachlass-Nummer „624.“.
800 €
Literatur: Dominik Bartmann (Hrsg.): Anton von Werner - Geschichte in Bildern, München 1993, Z 1893-3.
Provenienz: Nachlass Anton von Werner, Berlin. Privatsammlung Berlin.
Eine der zentralen Figurenstudien für das berühmte Gemälde „Etappenquartier vor Paris in Brunoy“, das Anton von Werner 1893/94, auf Grundlage einer Skizze vom 24. Oktober 1870 und nach der Erinnerung entwarf. Auf dem Weg nach Paris hatte im Deutsch-Französischen Krieg ein Ulanenregiment das Schloss Brunoy als Quartier besetzt. Anton von Werner hatte trotz seiner eigenen Dienstuntauglichkeit das Regiment begleitet und Material für seine späteren Gemälde gesammelt. Das heute in der Berliner Gemäldegalerie befindliche Gemälde (Inv.-Nr. A I 521) zeigt eine Gruppe von Soldaten, die in dem eleganten Interieur ein Kaminfeuer anzünden, während ihre Kameraden am Klavier das auf einem Gedicht Heinrich Heines basierende Schubert-Lied „Das Meer erglänzte weit hinaus“ anstimmen und der französische Concierge mit seiner Tochter andächtig der Musik lauscht. Auch wenn die Darstellung die Schrecken des Krieges bewusst ausklammert und ganz der kaiserlichen Propaganda entsprach, legte Werner großen Wert darauf, sich nicht über den besiegten Feind verächtlich zu machen. Werner betonte 1894 in einem Brief an die Nationalgalerie auch, dass das Interieur damals noch völlig intakt war – ein subtiler Hinweis auf die später berichteten Plünderungen deutscher Truppen (SMB-ZA, I/NG 2035, Journal-Nr. 1895/105; vgl. auch Claude Keisch im Online-Katalogtext der Nationalgalerie - https://id.smb.museum/object/965219).
Paul Paeschke (1875–1943, Berlin)
6884 Winterliche Havellandschaft. Farbige Kreiden auf festem Velin. 20,6 x 29,6 cm. Um 1910.
750 €
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (verso mit dem Nachlassstempel).
Abbildung Seite 138
John Christian Schetky (1778 Edinburgh – 1874 London)
6885 Ansichten von Hamburg, Potsdam, Danzig, Stolpe und Boitzenburg.
2 Studienblätter mit 5 Aquarellen und einer Zeichnung in schwarzer Kreide auf Velin, je alt auf einen Bogen eines Sammleralbums aufgezogen. 4 Aquarelle je ca. 11,5 x 18 cm; die Kreidezeichnung 17,9 x 11,6; sowie ein Aquarell 24,7 x 36,2 cm. In den Rändern jeweils mit Bleistift bzw. Feder in Braun bezeichnet und datiert „St. Peters Church / Part of the ruins of the City (?) fire at Hamburg / 18 (?) June 1842.“, „Ruins of St. Peters Church after the great fire at Hamburg / 18th June 1842“, „St. Spirito (?, Heiliggeistkirche) Potsdam 22. June 1842“, „Boe...a little Church at Boetenburg June 20th 1842 5AM.“, „Cathedral Danzig – 28 June 1842“ und „Church at Stolpe July 1842“.
450 €
Die Aquarelle entstanden auf einer Reise mit Admiral Charles Philip Yorke nach Preußen und Russland im Sommer 1842 und stellen verschiedene Sehenswürdigkeiten entlang der Reiseroute dar. Darunter die seltenen Ansichten der Ruinen Hamburgs nach dem Großen Brand im Mai 1842, sowie die Heiliggeistkirche in Potsdam vom Wasser aus, eine Ansicht von Danzig mit der Kathedrale, sowie die Kirchen von Boitzenburg und Stolpe.
6887
Peter Christian Thamsen Skovgaard (1817 Hammershus bei Ringsted, Seeland – 1875 Kopenhagen)
6886 „Jægersborg Dyrehave“: Baumstudie.
Aquarell über Bleistift. 14,6 x 17,3 cm. Unten links bezeichnet, datiert und monogrammiert „Jægersborg Dyrehave 17/11. [18]71 PCTF.“
1.200 €
Max Seliger (1865 Bublitz/Pommern – 1920 Leipzig)
6887 Selbstbildnis an der Staffelei beim Pleinairmalen in Desden Loschwitz Aquarell und Gouache, kaschiert auf Malpappe und fest in ein Passepartout montiert. 14 x 10 cm (lichtes Maß). Am Oberrand in roter Kreide signiert und datiert „M. Seliger IV.1891. Loschwitz“, verso auf der Rückpappe mit dem Exlibris der Witwe des Künstlers, Frida Seliger, von 1903.
450 €
Paul Friedrich Meyerheim (1842–1915, Berlin)
6888 Gartenlaube bei Schönau. Aquarell. 30,9 x 41,8 cm. Unten rechts datiert „Schönau [18]89“.
1.800 €
6889 Warten auf Neujahr. Aquarell und Gouache. 29,8 x 45,7 cm. Unten rechts signiert „Paul Meyerheim“.
2.400 €
Drei Affen haben sich am Sylvesterabend in einem Zimmer zusammengefunden. Während einer bereits die Flasche Sekt an sich genommen hat und eine Frucht verspeist, scheint ihm dies ein anderer zu neiden und fletscht aggressiv die Zähne. Der Dritte lauscht verständnislos dem Ticken einer Taschenuhr. Versinnbildlicht Meyerheim hier die Völlerei, den Neid und die Ignoranz? Mit unserem Bild knüpft Paul Meyerheim an die Tradition der sog. Singeries (frz. für „Affentrick“) an. Hierbei handelt es sich um ein Genre, bei dem kostümierte Affen menschliche Verhaltensweisen nachahmen, ohne deren tieferen Sinn und Zweck zu verstehen. Derlei seit dem 16. Jahrhundert in der Malerei nachweisbare Darstellungen erfreuten sich zunächst bei flämischen und niederländischen Künst-
lern des Barock großer Beliebtheit. Auch das französische Rokoko des frühen 18. Jahrhunderts hatte ein besonderes Faible für die Singeries. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verbreitete sich das Genre in ganz Europa, wozu Charles Darwins 1858 erschienene Schrift Über die Entstehung der Arten maßgeblich beigetragen hatte. Mit seinen revolutionären Theorien über das Verwandtschaftsverhältnis zwischen Menschen und Affe entfachte der britische Naturforscher eine heftige Diskussion, die sich weit über die Wissenschaft hinaus erstreckte und auch in der Kunst große Resonanz fand. Innerhalb von Meyerheims Œuvre stellt sich Warten auf Neujahr als ein gleichermaßen typisches wie charakteristisches Werk dar. Als erster Professor für Tiermalerei an der Berliner Akademie zählte der von Adolph von Menzel geprägte Künstler zu den zentralen Persönlichkeiten im Kunstleben des Deutschen Kaiserreichs. Neben imposanten Raubtierdarstellungen, welche ihm den Beinamen LöwenMeyer einbrachten, waren es vor allem Tierstücke mit satirisch-groteskem Einschlag, die ihn allgemein bekannt machten. Auf diesem Gebiet gehörten Affenmotive zweifelsfrei zu den Publikumslieblingen.
6891 Draperiestudie nach der Antike. Schwarze Kreide, weiß gehöht, auf braunem Velin. 34 x 26,7 cm.
1.200 €
Provenienz: Nachlass des Künstlers (mit seinem Stempel und der handgeschriebenen Nr. 26).
Kunsthandel Carlo Virgilio, Rom. Privatsammlung USA.
Peter Johann Theodor Janssen (1844–1908, Düsseldorf)
6890 Detailstudie zum Wandbild „Die Schlacht bei Torgau 1760“ im Berliner Zeughaus.
Schwarze Kreide, weiß gehöht, auf graugrünlichem Papier. 47,5 x 21 cm. Unten rechts signiert „P. Janssen“.
600 €
Provenienz: Erworben 1970 in der Galerie Paffrath, Düsseldorf. Seitdem in süddeutschem Privatbesitz.
Bereits mit 14 Jahren tritt Janssen 1859 in die Kunstakademie Düsseldorf ein. Hier studiert er bei Karl Ferdinand Sohn und Eduard Bendemann Historienmalerei, die an die Kunst von Peter von Cornelius und Alfred Rethel anknüpft. 1865 arbeitete er in München und Dresden. 1877 wird Janssen zum Professor an der Kunstakademie Düsseldorf berufen, 1885 ernennt ihn die Königliche Kunstakademie Berlin zu ihrem Mitglied. Für die dortige Ruhmeshalle des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Zeughauses (heute Deutsches Historisches Museum) malt er in den Jahren 1883, 1886 bis 1888 und 1893 eine Reihe von Schlachten - die Schlacht bei Torgau (1760), die Schlacht bei Hohenfriedberg (1745), die Schlacht bei Fehrbellin (1675) und die Schlacht bei Lauffen (1534). Unsere Zeichnung ist eine Vorstudie für die 1888 entstandenen Schlacht bei Torgau. Sie bereitet den jungen Offizier am linken Rand vor, dem von einer links hinter ihm platzierten Figur geholfen wird, sich seine Jacke wieder überzustreifen.
Charles West Cope (1811 Leeds – 1890 Bournemouth)
6892 Kopf eines jungen Kavaliers. Schwarze, weiße und rote Kreide auf graublauem Papier. 26,6 x 25,7 cm. Um 1857.
400 €
Vorstudie zu einem der Sargträger in dem Fresko „Die Beerdigung von Charles I“ im House of Lords von 1857. Beigegeben von Richard Westall „Jupiter und Io“ (monogrammiert) sowie von Nicolas-Toussaint Charlet „Betender Mann vor einem Kruzifix“.
Franz von Lenbach (1836 Schrobenhausen – 1904 München)
6893 Bildnis der Elsa Hirth, Tochter des JugendVerlegers Georg Hirth. Schwarze Kreide, weiß gehöht auf bräunlichem Velin, auf festem Karton aufgezogen. 46,1 x 40,2 cm (im Oval). Unten rechts signiert. Wohl 1883.
1.500 €
Wohl im Zusammenhang mit einem Familienbildnis entstandenes Einzelportrait der Elsa Hirth, Tochter des Verlegers Georg Hirth und seiner Ehefrau Elise. Georg Hirth war ein bedeutender Unternehmer und Verleger und ist heute für die Kulturgeschichte vor allem als Gründer der Zeitschrift Die Jugend von Bedeutung, nach welcher der deutsche Jugendstil seinen Namen erhielt. Franz von Lenbach war eng mit der Familie vertraut und stellte Elsa zusammen mit ihrer Mutter und den drei Brüdern auch auf einem anderen 1883 datierten Familienportrait dar (vgl. Neumeister, München, Auktion 364 am 2. Juli 2014, Los 442).
Zeichnungen des 19. Jahrhunderts
Moritz Michael Daffinger (1790–1849, Wien)
6894* Kostümentwurf „Herzogin zu Friedland“ zu Schillers Wallenstein.
Aquarell mit Goldhöhung über schwarzer Feder. 19,2 x 12,3 cm. Oben rechts in Bleistift bez. „Herz. v Friedland“.
750 €
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (mit dem Namensstempel verso, vgl. Lugt 652a).
Wohl aus dem vor 1809 entstandenen Skizzenbuch Daffingers, das zahlreiche Figurinen zu Dramen von Schiller und Shakespeare enthielt.
6894
Wilhelm von Kaulbach (1804 Arolsen – 1875 München)
6895 Kopfstudien zweier behelmter Krieger und eines lorbeerbekränzten Jünglings. Schwarze Kreide und Estompe, auf Velin, verso: weitere Kopfstudie in schwarzer Kreide. 55,1 x 38,1 cm. Unten links signiert „WKaulbach“.
750 €
Wilhelm von Kaulbach war ein talentierter und außerordentlich produktiver Zeichner. Seine erstaunliche Frühbegabung zeigte sich bereits an der Düsseldorfer Akademie als er im Laufe eines Jahres von der Elementarklasse bis zur Oberstufe aufrückte. Peter von Cornelius setzte sich für den jungen Künstler ein und empfahl ihn für mehrere Staatsstipendien. Im Jahre 1826 ging Kaulbach auf Veranlassung von Cornelius nach München, wo er letzterem bei der Ausführung der Fresken im Herzog Max-Palais, in der Residenz und bei anderen Projekten assistierte. Der Karton für die Hunnenschlacht (1834-37) markierte Kaulbachs künstlerischen Durchbruch. König Ludwig I. ernannte ihn zum Hofmaler und innerhalb kürzester Zeit stieg Kaulbach zu einem der angesehensten und beschäftigsten Historienmaler Deutschlands auf. Beigegeben von Theobald von Oer acht Entwurfszeichnungen (12mo), sämtlich montiert auf einen Karton sowie eine süddeutsche Zeichnung, um 1848 „Osterferien in München“.
Richard Parkes Bonington
(1802 Arnold bei Nottingham – 1828 London)
6896 Die belebte Rue de l‘Horloge bei Sonnenaufgang mit der Kathedrale Notre-Dame in Évreux.
Feder in Schwarz und Braun, braun und blaugrau laviert, weiß gehöht und aquarelliert. 49,2 x 34,2 cm. Unten rechts signiert „R.P. Bonington“, unten links bezeichnet „Evreux / Normandy“.
4.000 €
Bonington zieht mit 14 Jahren mit seiner Familie nach Calais. Dort lernte er bei François Louis Francia, der sein Interesse an der Aquarellmalerei fördert. Anschließend lässt sich der junge Engländer in Paris nieder, wo er in das Atelier von Baron Gros eintritt und Eugène Delacroix kennenlernt, mit dem er ein Leben lang befreundet sein sollte. Zwei seiner Aquarelle wurden 1822 auf dem Pariser Salon ausgestellt, und
innerhalb weniger Jahre erwirbt sich Bonington einen Ruf als versierter Aquarellist, Maler und Lithograf. Er teilte sich kurzzeitig ein Atelier mit Delacroix in Paris und unternimmt ausgedehnte Reisen durch Nordfrankreich, Belgien und Italien. 1828 stirbt er an den Folgen einer Tuberkulose. Der Einfluss von Boningtons Aquarelltechnik auf spätere Künstler in England und Frankreich, darunter Delacroix, Turner und Corot, ist unübersehbar. Viele Jahre nach Boningtons Tod erinnerte sich Eugène Delacroix an ihn: „Meiner Meinung nach kann man bei anderen modernen Künstlern Qualitäten der Kraft und der Präzision in der Wiedergabe finden, die denen von Boningtons Bildern überlegen sind, aber niemand in dieser modernen Schule, und vielleicht sogar noch früher, hat diese Leichtigkeit des Anschlags besessen, die, besonders in Aquarellen, seine Werke zu einer Art Diamant macht, der dem Auge schmeichelt und es entzückt, unabhängig von jedem Thema und jeder Nachahmung.“ (Patrick Noon: Richard Parkes Bonington „On the Pleasure of Painting“, New Haven 1991, S. 12).
Französisch
6897 1858. Selbstbildnis eines Künstlers an der Staffelei; Selbstbildnis mit verschränkten Armen. 2 Zeichnungen, je Aquarell über Bleistift. 22,7 x 13,8 cm; 21,9 x 14,8 cm. Erstere bezeichnet und datiert „Anvers [18]58“.
600 €
Beigegeben wohl von derselben Hand eine Aquarellskizze mit rauchenden Männern an einem Tisch, mit Bleistift bezeichnet „Anvers Aout [18]58“:
Englisch
6898 1866. Im indischen Bambuswald. Feder in Braun, entlang der Außenkanten auf ein Fensterpapier montiert. 30,4 x 22,9 cm. Unten links monogrammiert und datiert „W.B.H. / JUNE 1866“.
6899 Herbstliche Landschaft. Schwarze, grüne und rote Kreide, Feder in Schwarz, auf Transparentpapier, mit feinem Japan hinterlegt. 71 x 87,7 cm.
1.500 €
6902
Albert Marie Lebourg
(1849 Montfort-sur-Risle – 1928 Rouen)
6900 Algerische Landschaft.
Kohle, teils gewischt, auf beigem Papier. 31,2 x 46,8 cm. Oben links bezeichnet, datiert und monogrammiert „près Palestro (Algerie) / Le Soir[?] (Pâques 1893) AL.“.
1.200 €
Henri Joseph Harpignies (1819 Valenciennes – 1916 Saint-Privé)
6901 Blick über den Tiber auf Rom und die Kuppel der Peterskirche.
Bleistift auf fein strukturiertem Canson & MontgolfierVelin. 22,9 x 29,4 cm. Unten links in der Darstellung signiert „h. harpignies“, oben rechts datiert „4.XII. [19]09“.
450 €
Honoré Daumier (1808 Marseille – 1879 Valmonte)
6902 Der Schnitter schleppt seine Beute. Schwarze Kreide auf Bütten. 23,1 x 30,1 cm. Unten links unleserlich bezeichnet.
2.800 €
Literatur: Daumier Register, DR 11182. Provenienz: Sammlung des Kunstkritikers Claude Roger-Marx (18881977), Paris (verso bezeichnet). Tajan, Paris, Auktion am 27. März 2009, Los 82b. Seit 2016 Privatsammlung Berlin.
Deutsch
6903 um 1900. Stillleben mit Vase und Steinschlosspistole auf Leopardenfell. Aquarell und Gouache, auf festen Karton aufgezogen. 56,3 x 46,6 cm. Links unten bezeichnet „Jos. C. Schröder“, rechts unten bezeichnet und datiert „Brachmann / 25.6.03“.
750 €
Max Rabes (1868 Samter, Posen – 1944 Wien)
6904 Wüstenlandschaft in Texas. Aquarell und Gouache auf Papier, auf Karton aufgezogen. 31,7 x 39,8 cm. Unten links bezeichnet „Texas“, unten rechts signiert „MAX RABES“, verso (eigenh.?) bezeichnet „Professor Max Rabes / Wüste in Texas. (1929)“ sowie mit einem Klebezettel der Galerie Del Vecchio, Leipzig.
750 €
Ludwig Heinrich Jungnickel (1881 Wunsiedel/Oberfranken – 1965 Wien)
6905 Pferde, Tiere und Figurenstudien.
34 Zeichnungen, je schwarze Kreide. Kl.Folio - Folio. Teils signiert, teils mit dem Nachlassstempel verso.
750 €
Provenienz: Nachlass Robert Seitschek (akad. Maler, 1910 Wien - 1990 Kufstein).
6905
Arvid Fougstedt (1888–1949, Stockholm)
6906 Bildnis des Kopenhagener Graphikhändlers Martin Petersen.
Bleistift und Buntstifte, weiß gehöht auf beigem Papier. 36 x 25,5 cm. Unten in schwarzer Feder signiert, in rotem Stift bez. „Herr Martin Petersen Kopparstikhuset“ sowie in Bleistift datiert „Köpenhavn 19.8.1932“.
900 €
Martin Petersen war der Inhaber der Graphikhandlung „Kobberstikhuset“, die sich in Dronningens Tværgade 49 in Frederiksstaden (Kopenhagen) befand.
Jan Toorop (1858 Poerworedjo auf Java – 1928 Den Haag)
6907 „Kopje koffie in de Weststraat“: Eine Tasse Kaffee in der Weststraat in Domburg, Provinz Zeeland. Schwarze Kreide, gelb gehöht, montiert. 13,2 x 20,1 cm (Passepartoutausschnitt). Unten rechts signiert, bezeichnet und datiert „JToorop, Domburg 1903“.
1.800 €
Im Sommer 1897 hielt sich Jan Toorop in Domburg auf - vermutlich auf Empfehlung des Belgiers Henry van de Velde. Der elegante Badeort auf der Insel Walcheren in der Provinz Zeeland diente ihm zur Erholung: Toorop nutzte die Sommermonate, um im Meer zu baden und Linderung für seine Krankheit (Syphilis) zu finden. 1898 wohnte er im Badhotel, ein Jahr später bei der Familie Drabbe in der Weststraat. Nachdem er 1903 sein Haus in Katwijk verkauft hatte, kehrte er fortan jedes Jahr nach Domburg zurück. Bis 1920 residierte er regelmäßig in einem Haus am Markt. 1922 besuchte er den Ort ein letztes Mal.
Alfred Kubin
(1877 Leitmeritz, Böhmen – 1959 Wernstein)
6908 „Die Arbeit“.
Feder in Grau und Schwarz, grau laviert, Spritztechnik, auf Katasterpapier. 32,1 x 40,5 cm. In der Darstellung unten links signiert „A. Kubin“, unterhalb der Darstellung rechts betitelt „Die Arbeit“ sowie mit Widmung an Franz von Bayros „s.[?]. M[arquis]. de Bajros gewidmet / A Kubin“, darunter (von fremder Hand?) unleserlich bezeichnet „d... 1914“ . Um 1901/03.
18.000 €
Literatur: Vorstudie zu: Paul Raabe: Alfred Kubin, Leben, Werk, Wirkung, Hamburg 1957, Nr. 17.
Abgebildet in: Der Amethyst, Blätter für seltsame Literatur und Kunst, hrsg. v. Franz Blei, Jg. 1, Heft 3 (1906). Abgebildet in: Das Leben. Illustrierte Wochenschrift, Nr. 44 (1906), Abb. S. 936.
Provenienz: Karl & Faber, München, Auktion 102 am 19. Oktober 1966, Los 886.
Sowohl motivisch als auch stilistisch enthält vorliegende, großformatige Zeichnung alle Elemente von Alfred Kubins einzigartigem Frühwerk bis 1904. In den Arbeiten aus dieser Schaffensperiode schuf Kubin dystopische, alptraumhafte Visionen, Abbilder seiner eigenen Ängste vor dunklen Begierden und unheilvollen Schicksalsmächten. Das Aufsehen und die Empörung der Zeitgenossen ob der drastischen Motive und zutiefst
pessimistischen Grundhaltung waren groß, gerade weil das dargestellte Grauen den Zeitgeist der Jahrhundertwende spiegelte und den Betrachtern ihre eigene Welt am Abgrund vorführte; bis heute haben die Bildthemen nichts an Wirk- und Aussagekraft eingebüßt.
Das Böse erforschte Kubin zeichnerisch in seinen vielfältigen Ausprägungen. Die Darstellung eines kraftstrotzenden Stieres, der sich vergeblich bemüht, die große Kugel auf seinem Nacken eine teilnahmslose Symbolfigur mit Pharaonengesicht emporzuschieben, erinnert an den Mythos des Sisyphos. Die Vorstellung des Strebens als sinnloses, zum Scheitern verurteiltes Abmühen ist hier zudem mit kapitalismuskritischer Konnotation imaginiert. „Die Arbeit“ thematisiert das Missverhältnis von Kräften, genauer die Wehrlosigkeit des Einzelnen gegenüber einer anonymen Übermacht.
Diese von Kubin als abgeschlossen betrachtete Komposition könnte als Teil einer nie erschienenen Mappe mit Lichtdrucken nach Zeichnungen des Künstlers zum Themenkreis Staatsmacht, Militär und Kirche entstanden sein. Hierfür spricht, dass es eine weitere, jüngst auf dem Kunstmarkt angebotene Fassung von „Die Arbeit“ mit geringen Abweichungen gibt, die analog zu anderen Blättern wie „Das Kapital“, „Der Staat“ oder „Kanonenfutter“ eigenhändig nummeriert ist (vgl. Im Kinsky, Wien, Auktion am 3. Dezember 2024, Los 2503). Es ist durchaus belegt, dass wichtige Arbeiten aus Kubins Frühwerk in mehreren Fassungen existieren. Für die Erstveröffentlichung von „Die Arbeit“ im Jahr 1906 in der Zeitschrift „Amethyst“ entschied sich der Künstler für die vorliegende Version.
Walter Julius Hammer (1873 Dresden – 1922 Leipzig)
6909 Selbstbildnis mit gesenktem Haupt. Kohle auf Papier, mit Einfassungslinie in rotbrauner Deckfarbe. 47,3 x 34,3 cm. Oben rechts monogrammiert und datiert „WH [19]05“.
900 €
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers.
6910 Bildnis der Ehefrau Katharina Hammer, geb. Rüll. Kohle und weiße Kreide, gewischt. 22,5 x 44,5 cm. Um 1905.
1.200 €
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (mit dem Nachlassstempel verso).
6911 Akt mit rotem Tuch. Schwarze Kreide, Deckweiß, Gouache und Feder in Rot auf graublauem Papier. 31,5 x 47,8 cm. Oben rechts monogrammiert und datiert „WH 1904“.
1.200 €
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers.
Heinrich Nüsslein (1879 Nürnberg – 1947 Ruhpolding)
6912 „Heiliger Hain“. Öl auf Papier. 28,9 x 36,1 cm. Verso bezeichnet „Bild 4 / Heiliger Hain / Alt-mexikanischer Kult / Tor der Gerechtigkeit u. / Tempel der Hohepriester / 3+4 = Landschaft“ sowie datiert „24. September 1938“.
900 €
Alexey Krassowsky (1884 Charkow – 1961 Wien)
6913 Elefant mit Mahout - Entwurf für eine Schachtel. Feder und Pinsel in Rot, Schwarz und Goldfarbe auf dünnem Karton. 26,5 x 20,3 cm. Um 1925.
400 €
Provenienz: Nachlass Robert Seitschek (akad. Maler, 1910 Wien - 1990 Kufstein).
Alexey Krassowsky hatte sich nach der russischen Revolution im Jahr 1917 in Wien niedergelassen. Er schuf dort in den 1920er Jahren u.a. zeittypische Werke im Stil des Art Déco, darunter viele Entwürfe für Gebrauchswerke. Beigegben 6 weitere Gouachen des Künstlers.
Abbildung Seite 166
Bruno Héroux (1868–1944, Leipzig)
6914 „Um das Leben“.
Pinsel in Schwarz über Graphit. 64 x 49,7 cm. Unten rechts signiert „Héroux“, unten links in Bleistift bez. „Nr. 13 Um das Leben“.
600 €
Ludwig von Hofmann (1861 Darmstadt – 1945 Pillnitz b. Dresden)
6915 Drei Frauen an einem felsigen Gestade. Farbige Kreide auf Bütten. 32,7 x 19,6 cm. Unten links monogrammiert „LvH“.
300 €
Beigegeben ein Kupferstich nach Sebald Beham „Christus auf der Weltkugel“.
Walther Gasch (1886 Leipzig – 1962 Nentershausen–Dens bei Bebra)
6916 Stehende Geigerin.
Pastell. 48 x 29,2 cm (lichtes Maß). Oben rechts monogrammiert und datiert „WG. 1911“.
600 €
Emil Block (1884–1966, Leipzig)
6917 „Sendung“.
Gouache, vom Künstler auf Untersatzkarton aufgezogen. 44,4 x 23,5 cm. Auf dem Untersatz unten bezeichnet und betitelt „M.1:5“ und „Sendung“ sowie mit dem Stempel des Künstlers (Fragment).
600 €
Beigegeben von demselben eine weitere signierte Gouache „Der fliegende Holländer“ (46,4 x 36,3 cm), verso mit der Adresskarte des Künstlers.
Melchior Lechter
(1865 Münster – 1937 Raron, Kanton Wallis)
6918 Sonnige Hügellandschaft.
Pastell. 41 x 58 cm. Monogrammiert und datiert: „ML 14.9.[19]21“.
1.200 €
Melchior Lechter, der sich als Buchkünstler und wichtiger Gestalter im Umfeld des Stefan George-Kreises einen Namen gemacht hatte, wandte sich nach seinen von Mystizismus geprägten frühen Werken ab 1892 verstärkt der Landschaftsdarstellung zu. Seine Landschaften zeichnen sich durch eine sanfte, oft lyrische Stille aus. Dennoch bleibt die vorliegende Komposition nicht frei von dramatischer Spannung: Während die Sonne ihre Strahlen durch die majestätisch über der Szenerie lagernde Wolkendecke bricht, entstehen punktuelle Lichtakzente, die die Landschaft in eine atmosphärische, fast transzendente Stimmung tauchen. Abbildung Seite 161
6919 Sonnige Anhöhe bei Magazzini auf Elba. Pastell. Ca. 29 x 38,5 cm. Rechts unten monogrammiert, datiert und bezeichnet: „ML 14.5.04 / Magazzini“, verso auf der Rückpappe in schwarzer Feder in Versalien eigenhändig bewidmet „Von der Insel Elba im Mai 1904 xxxxxx Fuer Alma und Richard Wintzer zum Weihnachts-Feste 1905 in herzlicher Freundschaft von Ihrem Melchior Lechter“.
800 €
Abbildung Seite 161
Emil Pirchan (1884 Brno – 1957 Wien)
6920 Komposition in Violett, Rot und Grün. Wasserfarben aufgebracht im Tunkpapierverfahren (Marmoriertechnik) auf Bütten. 21,1 x 29,1 cm. Um 1906/07. 1.800 €
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers. Privatsammlung Wien.
Der Maler, Gebrauchsgraphiker, Architekt, Bühnenbildner und Schriftsteller Emil Pirchan wurde 2019 im Museum Folkwang, Essen durch eine Ausstellung wiederentdeckt, die anschließend im Leopold Museum in Wien zu sehen war. Als besondere Überraschung der Ausstellung galten die Tunkpapiere des Künstlers. Sie sind eng mit „Wien um 1900“ verbunden, wo der aus Brünn gebürtige Künstler ab 1903 Meisterschüler des berühmten Architekten Otto Wagner wird. Mit der pulsierenden Künstlerszene im Herzen der österreichisch-ungarischen Monarchie ist er auch durch seinen Großcousin Josef Hoffmann aufs Engste verbunden, der 1903 als einer der Mitbegründer der Wiener Werkstätte Berühmtheit erlangt. Ohne die Wiener Secession und deren Experimentierfreudigkeit sind die Tunkpapiere Pirchans nicht denkbar.
Hermann Wöhler (1897–1961, Hannover)
6921 Eros und Agapi: Lilien, Rosenstöcke und Weinreben vor Sternenhimmel. Feder in Schwarz auf festem Zeichenkarton. 47,8 x 34,3 cm. Unten rechts monogrammiert „HW“.
1.800 €
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers.
Hermann Wöhler
6922 Weltlandschaft mit Taube und himmlischer Stadt. Feder in Schwarz auf festem Zeichenkarton. 47,8 x 34,3 cm. Unten rechts monogrammiert „HW“.
1.800 €
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers.
Illustration zu einer Textpassage aus der Offenbarung des Johannes (Kapitel 1, Vers 3): „Glücklich ist, wer die prophetischen Worte dieses Buches anderen vorliest; und glücklich sind alle, die sie hören und danach handeln.“ (makarios o anaginôskôn kai oi akouontes tous logous tês prophêteias kai têrountes ta en autê gegrammena o gar kairos eggus).
Hermann Wöhler
6923 Paradieslandschaft mit Reihern (Schlussbild). Feder in Schwarz auf festem Zeichenkarton. 47,8 x 34,3 cm. Unten rechts monogrammiert „HW“.
1.800 €
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers.
Der altgriechische Text entstammt dem 21. Kapitel der Offenbarung des Johannes: „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde“ (Kai eidon ouranon kainon kai gçn kainçn).
Zeichnungen
6924 Ca. 6 Blatt des späten 18.-19. Jh.
1.200 €
Darunter: Bartholomeusz Pieter Barbiers (Schlittschuhläufer bei der Windmühle vor Noordwijk), Bonaventura Genelli, Jan van Huyssum (Arkadische Landschaft mit Tempelruine und Landschaft mit antiken Bauwerken, aus der Sammlung Regteren Altena), nach Prudhon, Abraham Rademaker (Ansicht eines niederländischen Schlosses).
Zeichnungen
6925 Ca. 17 Blatt des 19. Jh. 1.200 €
Provenienz: Aus der Sammlung Stephan Seeliger, München. Darunter von und nach: Carl Barth (Darstellung zu Grimms Märchen), Ernst Förster (u.a. Bildnis Ludwig von Mühlenfels), Christian Friedrich Kallmeyer (u.a. Bildnis des Malers Karl Friedrich Trautmann), Karl Heinrich Mücke, Friedrich August Moritz Retzsch (u.a. Illustration zum Cypressenkranz), Ferdinand Ruscheweyh sowie Ernst Stölzel (u.a. Blick vom Johannisfriedhof auf die Nürnberger Burg).
Abbildung Seite 74
Abildgaard, Nicolai A. 6772-6773
Ademollo, Luigi 6766
Agricola, Eduard 6835-6836
Alt, Franz 6873
Amigoni, Jacopo 6746
B
Bardou, Paul Joseph 6783
Batoni, Pompeo 6747
Baur, Johann Wilhelm 6724
Bergmüller, Johann Georg 6742
Blaschek, Franz 6807-6809
Blaschnik, Arthur 6851
Block, Emil 6917
Bonington, Richard Parkes 6896
Brusaferro, Girolamo 6743
Buntzen, Heinrich 6827
C
Caliari, Paolino 6769
Cambiaso, Luca 6714
Carracci, Annibale 6709
Contini, Joseph 6876
Cope, Charles West 6892
Cross, Henri Edmond 6899
D
Daffinger, Moritz Michael 6894
Dandini, Pietro 6708
Daumier, Honoré 6902
Dillis, Johann G. von 6803-6804
Dreber, Heinrich 6825
Dusart, Cornelis 6731
Eckenbrecher, Themistokles von 6848
Eckersberg, Christoffer W. 6780
Ender, Thomas 6824
Ewald, Ernst 6858
F Fischer, Paul (Pablo) 6845
Fougstedt, Arvid 6906
Fries, Ernst 6794, 6822
Frølich, Lorenz 6812
Gail, Wilhelm 6856
Gainsborough, Thomas 6765
Gasch, Walther 6916
Gauermann, Friedrich 6831
Gille, Christian Fr. 6819-6820
Girard, Pierre 6875
Grimm, Ludwig Emil 6811
Hackert, Jakob Philipp 6776
Hammer, Walter J. 6909-6911
Harpignies, Henri Joseph 6901
Heigel, Franz Napoleon 6842
Heim, R. 6797
Héroux, Bruno 6914
Hertel, Albert 6879
Hirémy-Hirschl, Adolf 6891
Hofmann, Ludwig von 6915
Hohe, Friedrich 6849
Hosemann, Theodor 6865
Hummel, Carl Maria Nikolaus 6833-6834, 6838, 6855
J
Janssen, Peter Johann Theodor 6890
Jungnickel, Ludwig Heinrich 6905
K
Kaiser, Adolph 6796
Kanoldt, Edmund Friedrich 6880
Kaulbach, Wilhelm von 6895
Klein, Wilhelm 6867
Klose, Friedrich W. 6863-6864
Kobell, Ferdinand 6802
Kobell, Franz 6800-6801
Kolb, Alexander Wilhelm 6871
Krassowsky, Alexey 6913
Krazeisen, Karl August 6813
Kubin, Alfred 6908
Kügelgen, Konstantin von 6782
L
Laan, Dirk Jan van der 6757
Lamberts, Gerrit 6778
Lawrow, Nikolai A. 6870
Lebourg, Albert Marie 6900
Lechter, Melchior 6918-6919
Lenbach, Franz von 6893
Lieder, Friedrich Johann G. 6862
Lundbye, Johan Thomas 6781
M
Meyerheim, Paul Fr. 6888-6889
Michallon, Achille Etna 6839
Miel, Jan 6726
Minardi, Tommaso 6785
Moreau, Louis Gabriel 6755
Morgenstern, Christian E. B. 6828
Müller, Carl 6790
N
Nadorp, Franz Johann H. 6788
Novelli, Pietro Antonio 6748
Nüsslein, Heinrich 6912
O P
Olivier, Friedrich 6798-6799
Paeschke, Paul 6884
Palma, Jacopo 6701
Pape, Eduard Friedrich 6854
Parmigianino, Francesco 6712
Pieter Jansz. Quast 6732
Pillement, Jean-Baptiste 6756
Pirchan, Emil 6920
Plitt, Hermann 6826
Posi, Paolo 6737
R
Rabes, Max 6904
Richter, Adrian Ludwig 6805
Richter, Ludwig 6814
Rohden, Johann Martin von 6806
Rosa, Salvator 6715
Ruez, Jakob Willibald 6738
Rugendas d. Ä., Georg Ph. 6752
S
Saftleven, Herman 6728
Schetky, John Christian 6866, 6869, 6885
Schinkel, Karl Friedrich 6784
Schnorr von Carolsfeld, Julius 6791-6793
Schübler, Johann Jakob 6751
Schütz d. J., Christian G. 6775
Seliger, Max 6887
Seybold, Christian 6818
Skovgaard, Peter Christian
T
Thamsen 6779, 6886
Stadler, Toni 6832
Stöhr, Philipp 6786
Thiersch, Ludwig 6829-6830
Tischbein d. Ä., Johann Heinrich
6750
Toorop, Jan 6907
Trachel, Hercule 6874
Troost, Cornelis 6754
U
Umbach, Jonas 6725
V
Verdier, François 6745
Vinkeles, Reinier 6740
Vollenweider, M. 6877
W
Werner, Anton von 6882-6883
Werner, Carl Friedrich H. 6846
Weyer, Jakob Matthias 6730
Wintter, Raphael 6844
Wit, Jacob de 6736
Wöhler, Hermann 6921-6923
Z
Zahn, Wilhelm 6857
Zingg, Adrian 6777
Zötl, Aloys 6843
Rembrandt Harmensz. van Rijn. Der große Coppenol. Radierung. 34,4 x 28,9 cm. Um 1658.
Druckgrafik des 15. bis 19. Jahrhunderts Auktion 28. Mai 2025
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1. Die Galerie Gerda Bassenge KG, nachfolgend Versteigerer genannt, versteigert als Kommissionärin im eigenen Namen und für Rechnung ihrer Auftraggeber (Kommittenten), die unbenannt bleiben. Die Versteigerung ist freiwillig und öffentlich im Sinne des § 383 III BGB.
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4. Der Zuschlag erfolgt nach dreimaligem Aufruf an den Höchstbietenden. Der Versteigerer kann den Zuschlag verweigern oder unter Vorbehalt erteilen. Wenn mehrere Personen dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den Zuschlag zurücknehmen und die Sachen erneut ausbieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen worden ist oder wenn der Höchstbietende sein Gebot nicht gelten lassen will oder sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen.
5. Im Falle eines schriftlichen Gebotes beauftragt der Interessent den Versteigerer für ihn während der Versteigerung Gebote abzugeben. In schriftlichen Aufträgen ist bei Differenzen zwischen Nummer und Kennwort das Kennwort maßgebend.
6. Telefonische Gebote und Online-Direkt-Gebote über das Internet bedürfen der vorherigen Anmeldung beim Versteigerer und dessen Zustimmung. Für die Bearbeitung übernimmt der
Versteigerer jedoch keine Gewähr. Telefonische und OnlineGebote werden nur akzeptiert, wenn der Bieter bereit ist, den ihm zuvor mitgeteilten Mindestpreis des jeweiligen Loses zu bieten. Auch bei Nichtzustandekommen einer Verbindung gilt, dass für den Auktionator dieses Gebot in Höhe des Mindestpreises verbindlich ist. Für das Zustandekommen einer entsprechenden Telefon- oder Onlineverbindung übernimmt der Versteigerer keine Gewähr. Das Widerrufs- und Rückgaberecht bei Fernabsatzverträgen findet auf solche Gebote keine Anwendung (§ 312g Abs. 2 Nr. 10 BGB).
7. Mit der Erteilung des Zuschlages geht die Gefahr für nicht zu vertretende Verluste und Beschädigung auf den Ersteigerer über. Das Eigentum an den ersteigerten Sachen geht erst mit vollständigem Zahlungseingang an den Erwerber über.
8. Auf den Zuschlagspreis ist ein Aufgeld von 30% zu entrichten, in dem die Umsatzsteuer ohne separaten Ausweis enthalten ist (Differenzbesteuerung) oder ein Aufgeld von 25% auf den Zuschlag zzgl. der Umsatzsteuer (Regelbesteuerung) von z.Zt. 7% (Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen, Graphiken, Bücher etc.) bzw. 19% (Handschriften, Autographen, Kunstgewerbliche Gegenstände, Siebdrucke, Offsets, Fotografien, etc.). Die im Katalog mit einem * gekennzeichneten Objekte unterliegen in jedem Fall der Regelbesteuerung (Aufgeld von 25% auf den Zuschlag zzgl. der Umsatzsteuer von z.Zt. 7% bzw. 19%). Bei den im Katalog mit einem ^ gekennzeichneten Objekten ist Einfuhrumsatz steuer angefallen. In diesen Fällen wird zusätzlich zu einem Aufgeld von 27% (Differenzbesteuerung) die verauslagte Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von z.Zt. 7% auf den Zuschlag erhoben. Für bundesdeutsche Kunsthändler und Antiquare, die zum Vor steuer abzug berechtigt sind, kann die Gesamt rech nung auf Wunsch, wie bisher nach der Regelbesteuerung ausgestellt werden. Von der Umsatzsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer (außerhalb der EU) und – bei Angabe ihrer USt.-Identifikations-Nr. bei Auftragserteilung als Nachweis der Berechtigung zum Bezug steuerfreier innergemeinschaftlicher Lieferungen –auch an Unternehmen in anderen EU-Mitgliedsstaaten, unter der Voraussetzung, dass sie für gewerblichen Gebrauch einkaufen. Eine Korrektur nach Rechnungsstellung ist nicht möglich. Alle anderen Käufe aus EU-Ländern unterliegen der Umsatzsteuer. Ausländischen Käufern außerhalb der Europäischen Union wird die Umsatzsteuer erstattet, wenn binnen 4 Wochen nach der Auktion der deutsche zollamtliche Ausfuhrnachweis und der zollamtliche Einfuhrnachweis des entsprechenden Importlandes erbracht werden. Bei Versand durch uns gilt der Ausfuhrnachweis als gegeben. Bei Online-Live-Geboten über Internetplattformen erhöht sich das Aufgeld um die dort anfallende Transaktionsgebühr (i. d. R. 3-5%). Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedür fen einer besonderen Nachprüfung und eventueller Berichtigung; Irrtum vorbehalten. Katalog- und Zusatzabbildungen dürfen nicht ohne Genehmigung verwendet werden. Reproduktionsrechte und digitale Dateien der Abbildungen können gegen Gebühr erworben werden. Gegebenen-
falls noch bestehende Urheberrechte Dritter bleiben davon unberührt und müssen u.U. gesondert eingeholt werden.
9. Die Auslieferung der ersteigerten Stücke erfolgt in unseren Geschäftsräumen gegen Bezahlung. Kreditkarten (Mastercard, VISA, American Express), Schecks sowie andere unbare Zahlungen werden nur erfüllungshalber angenommen. Bankspesen/ Transaktionsgebühren bzw. Kursverluste können zu Lasten des Käufers gehen. Die Auf bewahrung erfolgt auf Rechnung und Gefahr des Käufers. Der Versand wird gegen Vorabrechnung des Rechnungsbetrages ausgeführt. Die Versandspesen sowie die Kosten für Versicherung gegen Verlust und Beschädigung gehen zu Lasten des Käufers. Übersteigen die tatsäch lichen Versandkosten die vorab berechnete Pauschale, so wird die Differenz dem Käufer nachträglich in Rechnung gestellt.
10. Bei der Ausfuhr von Kulturgütern ist gem. der EG-Verordnung Nr. 116/2009 bzw. § 24 KGSG abhängig von Kategorie und Wert des Objekts ggf. eine Ausfuhrgenehmigung erforderlich. Aus Gründen des Artenschutzes können Objekte aus bestimmten, geschützten Materialien (u.a. Elfenbein, Schildpatt, Perlmutt und einige Korallenarten) besonderen Im- und Exportbeschränkungen unterliegen. Zum Zwecke des Exports (insbesondere außerhalb der Europäischen Union) kann hierfür eine spezielle Ausfuhrgenehmigung gemäß der Verordnung (EG) Nr. 338/97 erforderlich sein. Entsprechende Ausfuhrgenehmigungen können nur unter strengen Bedingungen erteilt und ggf. auch gar nicht erlangt werden, auch kann der Import dieser Gegenstände in manche Staaten eingeschränkt oder untersagt sein. Der Käufer ist selbst dafür verantwortlich, sich über etwaige Im- und Exportbeschränkungen zu informieren. Export und Import entsprechender Objekte erfolgen allein auf Rechnung und Gefahr des Käufers.
11. Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Der Kaufpreis ist mit dem Zuschlag fällig. Der Versteigerer ist berechtigt, falls nicht innerhalb von zwei Wochen nach der Versteigerung Zahlung geleistet ist, den durch den Zuschlag zustande gekommenen Kaufvertrag ohne weitere Fristsetzung zu annullieren, Verzugszinsen in
banküblicher Höhe – mindestens jedoch 1 % auf den Bruttopreis je angebrochenen Monat – zu berechnen und von dem Ersteigerer wegen Nichterfüllung Schadenersatz zu verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache in einer neuen Auktion nochmals versteigert wird und der säumige Käufer für einen Mindererlös gegenüber der vorangegangenen Versteigerung einschließlich der Gebühren des Auktionshauses aufzukommen hat. Zu einem Gebot wird er nicht zugelassen, auf einen etwaigen Mehrerlös hat er keinen Anspruch.
12. Erfüllungsort und Gerichtsstand im vollkaufmännischen Verkehr ist Berlin. Es gilt ausschließlich deutsches Recht. Das UNAbkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung.
13. Die im Katalog aufgeführten Preise sind Schätzpreise, keine Limite.
14. Der Nachverkauf ist Teil der Versteigerung, bei der der Interessent entweder telefonisch oder schriftlich (im Sinne der Ziffern 5 und 6) den Auftrag zur Gebotsabgabe mit einem bestimmten Betrag erteilt. Entsprechende Gebote behalten ihre Gültigkeit für 4 Wochen nach Abgabe.
15. Die Abgabe eines Gebotes in jeglicher Form bedeutet die Anerkennung dieser Versteigerungsbedingungen. Der Versteigerer nimmt Gebote nur aufgrund der vorstehenden Versteigerungsbedingungen entgegen und erteilt dementsprechend Zuschläge. Kommissionäre haften für die Käufe ihrer Auftraggeber.
16. Sollte eine der vorstehenden Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt.
David Bassenge, Geschäftsführer und Auktionator
Dr. Markus Brandis, öffentlich bestellter u. vereidigter Auktionator
Stand: Mai 2025
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6. Telephone and direct online bidding via the internet must be approved in advance by the auctioneer. The auctioneer cannot be held liable for faulty connections or transmission failure. In such a case the bidder agrees to bid the reserve price of the corresponding lot. For such bidding the regulations of long distance contracts do not apply (Fernabsatzverträge) [cf § 312g II,10 BGB].
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Exempted from these rules are only dealers from EU-countries, who are entitled, under their notification of their VAT ID-Number, to buy on the basis of VAT-free delivery within the European Union. Notification of VAT ID-Numbers must be given to the auctioneer before the sale.
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Due to the work overload of the accounting department during auctions, invoices generated during or directly after an auction require careful revision and possible correction; errors excepted. Catalogue images may not be used without permission. Reproduction rights and digital files can be acquired for a fee. Any copyrights of third parties that may still exist remain unaffected by this and may have to be obtained separately.
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10. According to regulation (EC) No. 116/2009 resp. § 24 KGSG, export license may be necessary when exporting cultural goods depending on the type or value of the object in question. For the purposes of wildlife conservation, it is necessary to obtain an export license according to regulation (EC) No. 338/97 when exporting objects made from certain protected materials (incl. ivory, tortoiseshell, mother-of-pearl and certain corals) out of the territory of the European Community. Export licenses for objects made of protected
materials are only granted under strict conditions or may not be granted at all. The import of such objects may be restricted or prohibited by certain countries. It is the buyer’s responsibility to inform himself, whether an object is subject to such restrictions. Export and import of such objects are at the expense and risk of the buyer.
11. The buyer is liable for acceptance of the goods and for payment. The purchase price shall be due for payment upon the lot being knocked down to the buyer. In case of a delayed payment (two weeks after the sale) the purchaser will be held responsible for all resultant damages, in particular interest and exchange losses. In case of payment default the auctioneer will charge interest on the outstanding amount at a rate of 1% to the gross price per month or part of month. In such an event the auctioneer reserves the right to annul the purchase contract without further notice, and to claim damages from the buyer for non-fulfilment, accordingly he can reauction the goods at the buyer’s expense. In this case the buyer is liable for any loss incurred, the buyer shall have no claim if a higher price has been achieved. He will not be permitted to bid.
12. The place of fulfillment and jurisdiction is Berlin. German law applies exclusively; the UN-Treaty (CISG) is explicitly excluded.
13. The prices quoted after each lot are estimates, not reserves.
14. The after-sales is part of the auction in which the bidder places either by telephone or in written form (as stated in number 5 and 6) the order to bid a set amount. Corresponding bids are binding for 4 weeks after submission.
15. By making a bid, either verbally in the auction, by telephone, written by letter, by fax, or through the internet the bidder confirms that he has taken notice of these terms of sale by auction and accepts them. Agents who act on behalf of a third party are jointly and separately liable for the fulfillment of contract on behalf of their principals.
16. Should one or the other of the above terms of sale become wholly or partly ineffective, the validity of the remainder is not affected. In the event of a dispute the German version of the above conditions of sale is valid.
David Bassenge, auctioneer
Dr. Markus Brandis, attested public auctioneer
As of May 2025
Dr. Ruth Baljöhr
David Bassenge
Eva Dalvai
Reproduktionen
Philipp Dörrie
Ana Briceño
Gestaltung & Satz
Stefanie Löhr
Lea Kellhuber
Nadine Keul
Harald Weinhold
Torben Höke
Clara Schmiedek
GALERIE BASSENGE
ERDENER STRASSE 5A 14193 BERLIN