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Mit Strategie gegen die Pandemie: Arbeitseinsatz in
Mit Strategie gegen die Pandemie
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Die Türe quietscht, die Klobrille ist gebrochen, das Waschbecken hat einen Sprung, die Sprechanlage ist defekt oder das Fenster schließt nicht mehr richtig. Das sind einige der Arbeiten, die unser Regiebetrieb normalerweise in den Wohnungen erledigt. Es sind vor allem die „Kleinstreparaturen“, während die „größeren Sachen“ meist an externe Firmen abgegeben werden. Die 18 Mann starke unternehmenseigene Handwerkertruppe wuppt dabei jährlich rund 8.000 Aufträge vor Ort bei den Mietern. Dazu kommen Aufgaben, wie die Qualitätssicherung externer Handwerkeraufträge, die Prüfung von Spielplätzen, Räumungen oder die Unterstützung von Veranstaltungen.



„Normalerweise“ gibt es nicht mehr
Vor all diesen Tätigkeiten steht das große Wort „Normalerweise“. Normalerweise heißt, wenn keine Hygieneverordnungen greifen. Als Arbeitgeber haben wir Fürsorgepflicht für unsere Mitarbeiter. Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie bedeutet das, wir müssen dafür sorgen, dass niemand am Arbeitsplatz ansteckungsgefährdet ist, der Kontakt also auf ein notwendiges Minimum reduziert wird. Die Tätigkeiten unserer Elektriker, Installateure, Schreiner, Maler und Lackierer und Logistiker spielen sich aber zum größten Teil in den Wohnungen ab. Was also tun? Eine Strategie musste her.
Aufteilung in zwei Gruppen
„Im ersten Schritt haben wir die Arbeiten bei den Mietern auf absolute Notfälle reduziert. Das bedeutet: Natürlich lassen wir niemanden im Dunkeln sitzen, wenn der Rolladengurt gerissen ist, aber ein tropfender Wasserhahn kann auch mal warten. Wir haben die Mannschaft zudem in zwei feste Gruppen eingeteilt, die sich in Lager, Werkstatt und Fuhrpark nicht begegnen. Im zweiten Schritt haben wir uns mit den Wohnungsverwaltern abgestimmt und eine Liste von Arbeiten erstellt, die liegen geblieben sind. Arbeiten rund um die Häuser, Reparaturen, die normalerweise für viel Geld an externe Firmen vergeben werden müssen, weil die Kapazitäten des Regiebetriebs nicht ausreichen“, so Teamleiter Eric Pfunfke. Seit Covid-19 den Arbeitsalltag seiner Männer umkrempelte, hat der gelernte Schreiner- und Parkettlegermeister keinen leichten Job: Er muss oft vermitteln – zwischen dem, was die Bewohner wollen, und dem, was im Moment möglich ist. „Die meisten Mieter zeigen viel Verständnis. Auch wenn es nicht immer leicht ist“, so Pfunfke.

Mit Abstand im Einsatz
Letztendlich ist immer ein Kriterium entscheidend: Die Gesundheit der Kollegen geht vor! Deshalb werden jetzt Arbeiten im Freien vorgezogen: Hütten in Gärten rückgebaut, Garagen-, Vordächer und Regenrinnen gereinigt und Räume entrümpelt. Wenn notwendig mit Abstand, mit Maske und mit ausreichend Lüftung. Wir haben unsere Kollegen vom Regiebetrieb besucht und ihnen beim Arbeitsalltag in Corona-Zeiten über die Schulter geschaut.
In der Werkstatt bleiben:
QuocLanh Tran ist seit Januar diesen Jahres quasi in Werkstattquarantäne. 150 Klappläden hat er seither überarbeitet. Jeden einzelnen von ihnen in mehreren Arbeitsschritten: Zuerst muss der alte Lack runter, dann wird gespachtelt und ausgefugt, der erste Anstrich aufgetragen, zwischengeschliffen. Bis der Endanstrich draufkommt, steckt jede Menge Vorarbeit in dem Stück. Bei manchen Klappläden mussten sogar Teile durch den Schreinerkollegen ersetzt werden. Jetzt strahlen sie alle wieder in hellem Blau und können zurück an die Häuser. Weiter geht es mit Haustüren und Treppengeländer. Die kann der gelernte Maler und Lackierer nur vor Ort überarbeiten. Dann ist er endlich mal wieder draußen im Bestand unterwegs!
Wichtige Reparaturen passieren:
Wenn die Klingelanlage nicht mehr geht, kann das einen Menschen ganz schön isolieren. Besonders dann, wenn er in einem Hochhaus wohnt und nicht mehr gut zu Fuß ist. Thomas Killian tauscht hier im Seniorenwohnhaus in der Fabrikstraße gleich alle Taster der rund 60 Parteien. „Mit den Jahren korrodieren die


„Wenn die Klingelanlage ausfällt, ist schnelles
Handeln angesagt. Besonders für alte Menschen ist es eine echte Katastrophe, wenn sie niemandem mehr auf Knopfdruck Zutritt ins Haus und zu ihrer Wohnung gewähren können“ , berichtet Elektriker Thomas Killian.
Verbindungen und dann kann man auf den Klingelknopf drücken, wie man will, es kommt kein Signal mehr in der Wohnung an. Für alte Menschen ist das gerade in dieser Zeit eine echte Katastrophe“, sagt der Elektriker. Aktuell sind er und seine beiden Kollegen viel damit beschäftigt, in Kellern, Treppenhäusern und auf Parkplätzen die Beleuchtung auf stromsparende LED-Birnen umzurüsten.
Sichtkontrollgänge in den Versorgungsräumen
Was problemlos weiterhin durchgeführt werden kann, sind die Checks der Heizungsanlagen. „Hier bin ich allein unterwegs in den Kellerräumen, zu denen die Mieter keinen Zutritt haben“, sagt Antonio Marinoni. Der gelernte Gas-WasserInstallateur blickt auf den blauen Kasten der Heizungssteuerung: Stimmt der Druck, läuft die Pumpe, sieht alles störungsfrei aus? Die Gasheizung, die er kontrolliert, versorgt zwei Häuserblöcke. Wenn da was ausfällt, sitzen gleich viele Parteien im Kalten und ohne Warmwasser da. Mit einem Schlauch, der an einen Hahn angeschlossen ist, füllt er noch etwas Wasser nach. Alles in Ordnung!
Arbeiten in der Wohnumgebung
Schreinergeselle Markus Braun und Schreinermeister Tobias Breitling haben größere Holzteile vorbereitet. Die kleine Brücke zwischen den Garagen im Roten Hof ist in die Jahre gekommen, teilweise ist das Holz bereits stark verwittert. Jetzt sollen die Längsbalken ausgetauscht und das Ganze anschließend mit wetterabweisender Farbe neu gestrichen werden, damit das kleine Bauwerk noch weitere Jahre steht. Eine Arbeit, die mehrere Tage dauern wird. „Zu solchen Sachen kommen wir normalerweise gar nicht, weil wir sehr viele Reparaturen in den Wohnungen zu erledigen haben. Wenn diese Zeit überhaupt etwas Gutes hat, dann die Tatsache, dass wir jetzt lange Liegengebliebenes aufarbeiten können“, kommentieren die zwei ihren Einsatz. Lass dich bewegen: Alle Gewerke im Film anschauen, in unseren Highlights auf www.instagram.com/ gag.ludwigshafen