FUERTEVENTURA MAGAZINE HOY Nº100 SEPTIEMBRE 2014

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Aufregung um die Schildkröten an den Stränden der Insel FMHOY - Fuerteventura Nachdem diese Aktion viel Aufsehen verursacht hatte, wurde von der erfolgreichen Freilassung einer unechten Karettschildkröte (Caretta caretta) an dem Strand ‚Grandes Playas‘ in Corralejo berichtet. Diese Aktion, die vom Amt für Umwelt des Cabildo organisiert wurde, war für alle interessierten Personen offen. Damit wurde beabsichtigt zu zeigen, dass es auf Fuerteventura mehr gibt als Sonne und Strand und der Gesellschaft bewusst zu machen, dass es wichtig ist, das Meer zu erhalten. Zu diesem Ereignis versammelten sich mehr als zweihundert Personen an den Ufern des Meeres. Viele von diesen waren Badegäste, die sich in der Gegend aufhielten. Es gab aber auch zahlreiche Touristen und Anwohner, die extra gekommen waren, um an dieser Aktion teilzunehmen, für die die Inselregierung auf verschiedenen Plattformen geworben hatte. Anwohner, Besucher sowie Naturfreunde und ihre Kinder verfolgten an dem türkisfarbenen Wasser und dem weißen Sand des Naturparks der Dünen von Corralejo, wie diese Schildkröte, die vor zwei Monaten Plastik gefressen hatte und inzwischen völlig gesund ist, ins Meer zurückkehrte. Diese Schildkröte, die 15 Kilo wiegt, war am 6. Juni dieses Jahres in den Gewässern von Corralejo gefunden worden. Das Schiff des ICENAI – Institut für Meeresforschung, das wissenschaftliche Ausflüge für Touristen organisiert und gewöhnlich mit dem Cabildo in diesem Bereich zusammenarbeitet – hatte das Tier mitgenommen, nachdem mehrere Symptome erkannt worden waren, die auf den schlechten Gesundheitszustand des Tieres hinwiesen. Nachdem die Schildkröte von Umweltagenten des Cabildo ins Rehabilitationszentrum für Meeresschildkröten in Morro Jable gebracht worden war, bestätigten die Tierärzte dieser Einrichtung, dass das Tier zu dünn war und unter Feuchtigkeitsmangel litt, weil es Plastik gefressen hatte. Schildkröten in den Gewässern der Insel Obwohl die unechte Karettschildkröte (Caretta caretta) zu den häufigsten Meeresschildkröten der Kanaren gehört, gibt es in den Gewässern der Inseln auch zahlreiche andere Arten wie die Suppenschildkröte (Chelonia mydas), die Lederschildkröte (Demochelys coriacea) und die echte Karettschildkröte (Eretmochelys imbricata). Es kommt vor, dass diese Meerestiere verletzt oder tot gefunden werden, weil sie auf Plastikteile stoßen, sich in Fischernetzen verfangen, mit Schiffen zusammenstoße, natürliche Krankheiten haben usw. In schweren Fällen werden sie ins Rehabilitationszentrum für wilde Tiere auf Gran Canaria gebracht. In der letzten Zeit hat allerdings das Rehabilitationszentrum für Meeresschildkröten des Cabildo an Bedeutung gewonnen. Diese Einrichtung, die gewöhnlich „Schildkrötenkindergarten“ genannt wird und sich im Hafen von Morro Jable befindet, wurde so ausgestattet, dass die Schildkröten, die im Rahmen des ‚Projektes für die Wiedereinführung dieser Art in den Gewässern von Fuerteventura‘ in Cofete geschlüpft sind, dort die erste Etappe ihres Lebens in Gefangenschaft verbringen können. Im Rahmen dieses Projektes war es möglich, in mehreren Kampagnen Tausende von Eiern der unechten Karettschildkröte von den Kapverden an den Strand von Cofete zu bringen. Dort schlüpften die kleinen Schildkröten. Dieses Projekt basiert vor allem darauf, dass die Weibchen dieser Art wenn sie ihre Geschlechtsreife erreicht haben – ab zehn Jahren -, an den Strand zurückkehren, an dem sie geboren wurden. Dies wurde in ähnlichen Projekten in Mexiko und Kalifornien festgestellt. Aus diesem Grund können die Schildkröten, die im Rahmen des Projektes von Cofete geboren wurden, während sie sich in den Gewässern der Kanaren bewegen, wo sie sich aufhalten, weil es dort besonders viel Nahrung für sie gibt, mit Tieren zusammenleben, die aus natürlichen Kolonien an verschiedenen Orten des Atlantiks stammen. Die Experten betonen, dass Meeresschildkröten Reptilien sind, die sich über Millionen von Jahren entwickelt

haben. Sie haben starke Instinkte. Diese Tatsache erleichtert ihre Freilassung in der Natur, die nicht dadurch beeinträchtigt wird, dass sie in der Gefangenschaft Kontakt mit Menschen hatten. Die wissenschaftlichen Hypothesen gehen davon aus, dass die auf Fuerteventura geborenen Schildkrötenweibchen, die überleben, zur Eiablage nach Cofete zurückkehren werden. Damit wird ein natürliches Phänomen erneuert das vor mehr als einem Jahrhundert auf der Insel existierte (das ist bewiesen). So bekommt diese bedrohte Art neues Habitat, in dem sie sich fortpflanzen kann. Empfehlungen für den Fall, dass man verletzte Meerestiere findet Wenn man eine Schildkröte im Meer treiben sieht, muss man überprüfen, ob sie sich ausruht oder Probleme hat (das sieht man an Symptomen wie einem trockenen Panzer, Resten von Algen und Verletzungen …). Es ist sehr wichtig, dass sich die Bürger verantwortungsbewusst verhalten, wenn sie verwundete Schildkröten oder andere Tiere in den Gewässern oder an den Küsten der Insel sehen.

Falls man ein Tier bewegen muss, darf man es nie am Panzer hochheben. Man muss die Schildkröte immer nach vorne bewegen und vor allem auf ihren Schnabel, ihre Krallen und ihre Flossen Acht geben (wenn man gebissen wird, darf man sich nicht bewegen, bis sie ihr Maul öffnet). Man soll die Schildkröte an einem frischen und möglichst feuchten Ort lassen (mit feuchten Tüchern oder Handtüchern) und ihr nichts zu fressen geben, bis sie vom Fachpersonal des Amtes für Umwelt abgeholt wird. Wenn man sie befördern muss, ist es empfehlenswert, sie in eine für die Größe des Tieres angemessene Plastiktüte zu tun. Wenn man ein verletztes Tier (ein Meerestier oder ein anderes Tier) findet, ist es am besten, den Umweltdienst des Cabildo zu benachrichtigen. Während der Bürozeit sollte man das Amt für Umwelt anrufen (928 - 53 34 27 / 928 – 86 11 15); zu jeder anderen Zeit die Telefonzentrale des Cabildo (928 – 86 23 00 / 22). Man kann auch den Telefondienst der Umweltagenten anrufen (626 982 371). Falls es nicht möglich ist, sich mit einer dieser Nummern in Verbindung zu setzen, kann man die Nummer 112 anrufen.


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