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BÜHNE

Frankenstein

›› 29.7. – 1.8., Theaterzelt am Mainufer unterhalb des Filmmuseums, Frankfurt, 20.30 Uhr, 25, erm. 1-20 €, Infos & Tickets: (0151) 26 93 97 81, comoedia-mundi.de

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Auf dem Programm des diesjährigen Comoedia Mundi-Gastspiels am Main steht mit „Frankenstein“ erneut eine Inszenierung auf dem Spielplan, die alles vereint: Schauergeschichte, Beziehungsdrama und Kritik an wissenschaftlicher Hybris, gelegentlich mit einem Augenzwinkern. Die freie Adaption des weltberühmten Romans von Mary Shelley fesselt das Publikum, denn das Schauspiel-Ensemble versteht seine Kunst bestens, Bühnenbild, Licht- und Toneffekte sind geschickt arrangiert. Zu Beginn tritt die Dichterin (Iken Marei Sturm) selbst auf, berichtet von dem kalten, regnerischen Sommer 1816, als sie, erst 19-jährig, ihren Roman schrieb. Szenenwechsel: Der Wissenschaftler Victor Frankenstein (Fabian Schwarz) exhumiert auf dem Friedhof eine Leiche, aus der er einen künstlichen Menschen erschaffen will. Auch durch die Einwände seiner Assistenten lässt Frankenstein sich nicht beirren und sein Vorhaben gelingt. Doch der Wissenschaftler hat nicht daran gedacht, dass „seine Kreatur“ (Loes Snijders) Gefühle hat, sie will Liebe, so wie Frankensteins Verlobte Elisabeth (Christina Schmideder), doch beide hoffen (zunächst) vergeblich … Es bleibt spannend bis zum Schluss und ein Besuch des Zelttheaters sei unbedingt empfohlen, auch aufgrund der Möglichkeit, den Abend nach der Vorstellung im Theatercafé in der traumhaften Atmosphäre des sommerlichen Mainufers ausklingen zu lassen. Antje Kroll

Das Parfum

›› 1.8., 20.15 Uhr, 2., 3.8., 20.45 Uhr, Grüneburgpark, Frankfurt, , 20, erm. 15 €, Infos & Tickets: diedramatischebuehne.de/

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© Uwe Dettmar

Genie und Monster zugleich. 1738 erblickt Valnouille das Licht der Welt im übelriechenden Paris. Er nimmt eine Gesellenstelle bei dem ehemals sehr angesehenen Parfümeur Valdiani an und lernt dessen Handwerk, um den perfekten Duft zu kreieren, den nur er imstande ist zu erschaffen. 13 Bestandteile soll dieser haben, neben Moschus, Veilchen und Jasmin noch eine geheime Zutat, die Valnouille bei unschuldigen Maiden erriecht. Er erwürgt im Laufe des warmen Sommerabends auf der Freiluftbühne sieben an der Zahl – natürlich mit Corona-bedingtem Abstand –, konserviert und destilliert den Duft seiner Opfer. Sein alternder, selbstherrlicher Meister erkennt sein Genie – und seinen Wahnsinn, erpresst von ihm seiner Geilheit wegen ein paar Tropfen Parfüm. Mit Erfolg, Valdiani macht sich Valnouilles große Liebe gefügig, woraufhin dieser die herrlich duftende Maid tötet. Der perfekte Duft ist geboren. Die Geschichte, die auf Patrick Süskinds Bestseller basiert, wird mit opulenten Bildern, aufsehenerregenden Kostümen und einer theatralischen Hingabe erzählt, wie sie wohl nur die Dramatische Bühne vollbringen kann. Allein die Rolle des Parfümmeisters Valdiani ist ein wenig üppig geraten und lässt der Hauptfigur Valnouille wenig Raum zur Entfaltung. Dennoch, die Atmosphäre in der Sommerstätte der Dramatischen Bühne ist unbedingt einen Besuch wert. Heidi Zehentner

Der glückliche Betrug einer Opernproduktion

›› 1., 5., 7., 8., 12., 14., 15., 21.8., Orchestermuschel im Palmengarten, Frankfurt, 20 Uhr, Infos & Tickets: (069) 13 40 400, kammeroper-frankfurt.de VORANKÜNDIGUNG

Das Programm beginnt am 1.8. mit der Premiere von „Wie schmeckt eine Oper?“, angekündigt als „interaktives Konzert mit Musik von Rossini bis Lortzing“, anschließend spielen verschiedene Ensembles der Kammeroper Frankfurt und zum Abschluss des Abends erklingen „Lovesongs, Canzoni d´Amore, Liebeslieder!“, weitere Aufführungstermine von „Wie schmeckt eine Oper?“ sind am 5., 7. und 21.8. Am 5.8. gibt sich nach dem Hauptprogramm Richard Wagner mit „Eine Operndämmerung“ die Ehre, am 7.8. erklingt zum Abschluss „Eine kleine Sehnsucht braucht jeder zum Glücklichsein“ von Friedrich Hollaender und am 21.8. ein Überraschungskonzert mit Musik aus verschiedenen Opern. Die Kammeroper hat außerdem die Reihe „Konzertpodium“ ins Leben gerufen: Den Auftakt gibt am 8.8. „Im Freien“, ein Abend über Nacht und Natur mit Liedern von Franz Schubert und „Dichterliebe“ von Robert Schumann, am 12.8. spielen Musiker*innen des Kammerorchesters Werke von Georges Bizet, Antonio Vivaldi und Ludwig van Beethoven. „Und der grüne Mond schien durch das Dach“ von Bertolt Brecht und Kurt Weill ist am 14.8. zu hören und am 15.8. steht bei „Heute Abend, Lola Blau“ Musik von Georg Kreisler auf dem Programm. Antje Kroll

Huck Finn

Die US-amerikanischen Südstaaten im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts: Der 12-jährige Huck hat es nicht leicht, denn die Witwe Douglas setzt ihm zu und sein Vater schlägt ihn – er will nur noch eines: frei sein. Die Inszenierung in englischer Sprache nach dem Roman von Mark Twain richtet sich vor allem an ein junges Publikum von elf bis 14 Jahren. ›› 1., 2., 8., 9., 15.8., English Theatre, Frankfurt, 14.30 und 17 Uhr, 14.8., 16 Uhr, 10 €, Infos & Tickets: (069) 242 316-20, english-theatre.de

Antigone. Bocksgesang von Hölderlin nach Sophokles

„Antigone“ beginnt mit einem Schlachtfeld. Unter den Toten sind auch die Söhne des Ödipus, die sich gegenseitig niedergemetzelt haben. „Wir schicken einen Künstler auf das Schlachtfeld, einen Dichter, einen Sänger, einen Musiker, einen Hölderlin, kurz einen Narren“, so das Theater Willy Praml über seine neue Inszenierung, die „von der Würde der Toten handelt, von der Präsenz des Totenreichs, von der kurzen Zeit des Lebens und der langen, langen Zeit des Nicht-Lebens“. ›› 28.8. (Premiere), 29.8., 4., 5., 11., 12., 18., 19.9., 20 Uhr, Theater Willy Praml, Frankfurt, 20 Uhr, 30.8., 6., 13., 20.9., 18 Uhr, 22, erm. 7-18 €, Infos & Tickets: (069) 43 05 47 33, theaterwillypraml.de

Die Unke

Mit sechs neuen Produktionen beginnt das Theaterhaus die Spielzeit 2020/21 , den Auftakt gibt „Die Unke“, das auf einem Märchen der Brüder Grimm basiert und sich an ein Publikum ab fünf Jahren richtet. Im Mittelpunkt steht ein kleines Kind, das sein Essen jeden Tag mit einer Unke teilt. Das Ensemble the@rt hat aus dem Stoff ein poetisches Theaterstück mit Musik über Zuhören, Mitbestimmen, Leben und Leben lassen entwickelt. ›› 29.8. (Premiere), Theaterhaus, Frankfurt, 17 Uhr, 30.8., 11 Uhr, 31.8., 1.9., 10 Uhr, 10, erm. 7 €, Infos & Tickets: (069) 29 98 61-0, theaterhaus-frankfurt.de

WOMEN IN SOUND. Buy little buy less buy nothing at all

Der Monolog der britischen Autorin Claire Dowie beschreibt den Selbstermächtigungsprozess einer Großstädter*in auf ihrem Weg von einer konsumgetriebenen Primark-Fetischistin zu einer Frau*, die radikal der Konsumwelt entsagt. Die deutschsprachige Erstaufführung ist der erste Teil der Trilogie EMPOWERMENTX3_MIND|BODY|SOUL _Strategien zur Selbstermächtigung der Frau* , die die Daedalus Company zu ihrem zehnjährigen Bestehen auf die Bühne bringt. ›› 3.9. (Premiere), 4., 5.9., Gallus Theater, 20 Uhr, Frankfurt, 22, erm. 16, 12 €, Infos & Tickets: (069) 75 80 60 20, gallustheater.de