Energy Study

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Besser ist die Auswirkung auf die Regionen über eine Berechnung der jährlichen kommunalen Wertschöpfung in Bezug zur Bevölkerungszahl zu erkennen. Beispielhaft ist das in Abbildung 42 für das Szenario Dezentral zu sehen.

Abbildung 42: Regionale Wertschöpfung pro Einwohner im Simulationsjahr 2030 Szenario Dezentral Bei Umrechnung auf € je Einwohner (EW) und Jahr (a) ergibt sich im Szenario Dezentral eine Schwankungsbreite von jährlich 140 € je Einwohner [von 66 €/(EW*a) bis 172 €/(EW*a)] zwischen den Regionen während im Szenario Zentral eine Schwankungsbreite von jährlich 195 € je Einwohner [30 €/(EW*a) bis 214 €/(EW*a)] zu verzeichnen ist. Die durchschnittliche jährliche kommunale Wertschöpfung über alle Regionen liegt in den Szenarien Standard und Dezentral 15 % höher als im Szenario Offshore. Die Wertschöpfung aus den Komponenten, also der Produktion der Anlagen, wurde bei der Betrachtung der kommunalen Wertschöpfung nicht berücksichtigt. Sie wurde als Summe für die EE-Anlagen aller Regionen (exkl. Offshore Windenergie) nach der in Abschnitt 5.2.10 erläuterten Methode ergänzend ermittelt und beläuft sich auf nochmal knapp 35 % der kommunalen Wertschöpfung aus den berücksichtigten Wertschöpfungsstufen. Da seit 2009 gerade im Solarbereich eine nicht unerhebliche Anzahl von Produktionsstätten in Deutschland geschlossen wurde, wird davon ausgegangen, dass ein großer Teil dieser Wertschöpfung nicht mehr in Deutschland stattfindet.

6.4 Diskussion der Ergebnisse Zum Abschluss der Studie werden die in Kapitel 6 erläuterten Ergebnisse bezüglich der eingangs gestellten Fragen diskutiert. Zudem wird ein Blick auf Möglichkeiten geworfen, wie verschiedene Fragestellungen weitergehend untersucht werden können. 1) Wie hoch sind die volkswirtschaftlichen Gesamtsystemkosten der betrachteten Szenarien? Die Ergebnisse der Simulationen der verschiedenen Szenarien zeigen, dass für den Fall der „freien” Optimierung mit wachsenden Anteilen Erneuerbarer Energien vorerst Windenergieanlagen auf guten Onshore-Standorten und in zweiter Linie PV-Anlagen ebenfalls auf dafür günstigen Standorten ausgebaut werden. Eine Optimierung mit einem für die einzelnen Regionen vorgegebenen Anteil der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien führt erwartungsgemäß zu einer größeren geografischen Verteilung der Anlagen. Die jährlichen Gesamtsystemkosten für die betrachteten Anlagen liegen dabei nur geringfügig über den Kosten der „frei” optimierten Simulation. Es zeigt sich daher, dass verschiedene Wege zu einer CO2-freien Stromversorgung ähnliche Kosten verursachen und eine starke regionale Steuerung des Zubaus erneuerbarer Kapazitäten mit Fokus auf die Standorte mit den geringsten Stromgestehungskosten (Szenario Zentral) keine nennenswerten volkswirtschaftlichen Vorteile gegenüber einem dezentralen Ausbau bringt. PV-Anlagen sind im Rahmen der Eigenverbrauchsanlagen, unabhängig vom vorgegebenen Anteil Erneuerbarer Energien, ab 2015 wirtschaftlich für den Privathaushalt und werden sinnvollerweise in allen Regionen zugebaut, ab 2020 in Verbindung mit Batteriespeichern. Unter den getroffenen Annahmen, die im Wesentlichen die Kraftwerksebene mit dem Transportnetz spiegeln, ist die Steigerung des Anteils Erneuerbarer Energien an der Stromversorgung von 35 % (2015) auf nahezu 100 % (2040) mit einer Steigerung der jährlichen Gesamtsystemkosten um insgesamt (2015 bis 2040) gut 4 Mrd. €, was 8

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