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Aus der Geschäftsleitung

Ich bin überzeugt, dass auch in den nächsten 125 Jahren im Frienisberg den Bewohnerinnen und Bewohnern Angebote für Wohnen, Arbeiten und Freizeit zur Verfügung stehen werden. Für die nächsten Jahre hat der Verwaltungsrat verschiedene strategische Arbeitspakete definiert wie z.B. Gerontopsychiatrie, Demenz und Wohnen im Alter.

Die Bedürfnisse können wir aufgrund von Studien und Entwicklungen recht gut erkennen und entsprechende Angebot ins Auge fassen. Im Bereich IV werden wir im Kanton Bern in den nächsten Jahren von der Objekt- zur Subjekt-Finanzierung wechseln. Im Behindertenkonzept und im Gesetz, welches nun in Arbeit ist, soll die Selbstbestimmung, Eigenverantwortung und Teilhabe von Menschen mit Behinderung gestärkt werden. Dies ist gut so.

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Der Bau der nötigen Infrastruktur ist möglich. Bleiben zwei Aufgaben, welche uns wirklich beschäftigen: der Fachkräftemangel und die demographische Entwicklung. Fachkräftemängel können wir nicht einfach mit mehr Lohn auffangen, wir müssen noch bessere Rahmenbedingungen schaffen. Bei schwierigen Aufgaben habe ich gelernt, zuerst das Gute zu festigen. Das heisst: Wir müssen zu den ausgebildeten Fachkräfte Sorge tragen, damit möglichst viele im Beruf bleiben.

Dies reicht noch nicht, denn wir brauchen auch neue Fachkräfte. Dazu müssen wir den Jugendlichen unserer Region bereits in der Oberstufe aufzeigen, dass es nicht immer ein Studium in einer Stadt sein muss, sondern eine Berufslehre alle Möglichkeiten offenlässt. Schaffen wir weitere Lehrstellen und motivieren wir die Jugendlichen, einen spannenden Beruf zu erlernen.

Demographische Entwicklung: die Geburtenentwicklung ist ja immer etwas schwierig vorauszusehen, gibt es beispielsweise bald wieder einen Babyboom? Im Bereich Alter ist es viel einfacher, eine Prognose zu wagen. Heute leben in unserer Region (Raum Lyss, Aarberg, Seedorf) 2’200 Menschen, welche älter als 80 Jahre alt sind, in gut 20 Jahren, werden es dreimal so viele sein. Wir müssen also unsere Ressourcen effizienter einsetzen. Die Digitalisierung kann Prozesse unterstützen. Nimmt uns zum Beispiel der Pflegeroboter in Zukunft gewissen Arbeiten ab? Brauchen wir neue Wohnformen oder doch die alten bewährten Systeme wie Generationenhaus?

Um den richtigen Weg zu finden sind neben Studien und Analysen der Austausch mit Altersforen wichtig. Es braucht aber auch Querdenker und wir sollten unbedingt Platz für Visionen lassen. Innovative Lösungen brauchen manchmal mehrere Anläufe.

So haben wir im Frienisberg mit Partnern einen Betriebshundehort aufgebaut, so wie vor Jahren die ersten KITAS entstanden sind.

Vieles haben wir schon richtig gut gemacht, dürfen uns aber nicht zurücklehnen, oder auf neudeutsch «chillen». Neue Gebäude oder 125 Jahre Erfahrungen reichen nicht. Die genannten Aufgaben können wir nur in einem guten Dialog unter Partnern lösen. Zwischen Kanton, der Gemeinde und der Institution Frienisberg - üses Dorf. Ich freue mich, mit Ihnen die Zukunft zu gestalten.

Herzlich, Peter Gerber, Geschäftsführer

«Es ist schön zu sehen, wie beliebt Frienisberg ist. Die Institution hat die Herausforderungen angenommen, sich immer wieder dem gesellschaftlichen Wandel angepasst und ihr Angebot ständig attraktiv gehalten.»

Pierre Alain Schnegg, Regierungsrat Kanton Bern GSI

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