RAUM NRW, Das Online-Magazin über das Leben, Arbeiten und Wohlfühlen in der Region

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Adolf Winkelmann hat eines Ihrer Projekte in Hagen von Anfang bis Ende zwei Jahre begleitet und filmisch dokumentiert. Wie war das für Sie? Hanke: Das war sicherlich mit das Schönes, was passieren konnte. Dass es gelungen ist, ein Stück Arbeit zu dokumentieren, ein Projekt an dem so viele Menschen beteiligt waren, in etwas Zeitloses zu gießen. Und dass der Film dann noch so großartig geworden ist – für mich ist das etwas ganz Besonderes, ein Glücksfall.

Vielen Dank für das Gespräch.

Weiterführende Links: www.stadtbildplanung.de www.gwg-hagen.de

Wirtschaftlich Ausgabe 01 2010 das online-magazin

In den letzen Jahren wurden viele Wohnanlagen an Finanzinvestoren verkauft, die häufig als Heuschrecken die Wohnbestände ausbeuten und dann weiterziehen. Wie ist Ihre Prognose: Gewinnen die Heuschrecken zum Schluss? Hanke: Ich hoffe nicht – aber es hat momentan was von der Geschichte David gegen Goliath. Es sind sehr reiche Investmentfonds, die unsere Bestände aufkaufen. Im Klartext heißt das: Sie kaufen die Wohnanlagen, investieren wenig, während sie hohe Renditen rausziehen. Und wenn die Anlagen heruntergewirtschaftet sind, verkaufen sie sie wieder – und die Probleme fallen auf uns zurück. Das ist etwas sehr Kaltblütiges und Ernstes,

denn hier geht es um die Menschen und unser Städte. Aber hier ist nicht Amerika, wo es im Wohnungsbau nur um Gewinn geht. Ich baue auf die europäische Tradition. Bei uns hatte das Wohnen immer auch eine soziale Komponente. Die Wohnungsbaugenossenschaften zum Beispiel und es gibt ganz viele Aufrechte, die dagegen arbeiten.

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das stört mich nicht. Denn ich will, dass meine Konzepte den Menschen gefallen. Neben einigen tollen, begabten jungen Architekten, die wunderschöne Sachen bauen, gibt es unter uns immer noch viele, die dem allgemeinen Credo folgen, möglichst minimalistisch, mit viel Weiß, Schwarz, Silber Glas und Metall zu bauen. Oft sieht dann alles gleich aus. Ich baue aber nicht für meine Zunft, sondern für die Menschen. Da muss man als Architekt manchmal seine eigene Eitelkeit hinter sich lassen.


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