FlightXPress - CaptainSim Boeing 767

Page 1

HomeCockpit im Selbstbau! Die neue Serie .

.

.

109. Ausgabe Österreich € 5,50 Beneluxländer € 5,50 Italien/Spanien € 5,80 Schweiz CHF 9,90

10 Oktober 2009

FLUGSIMULATION

MONATLICH. KRITISCH. UNABHÄNGIG.

Das führende Magazin für Flugsimulation und mehr

Captain Sim

Boeing 767-300

BAe Jetstream: das PMDG Meisterwerk Anflug: Der Lufthaken: Berlin Tempelhof Szenerie: Kleinflugplätze Schweiz, Monastir, Kanaren, VFR Nord, … XPlane: Die komplexe „Kiste“ aus Russland – Iljuschin IL-14 Getestet

Exklusiv

Die Herausforderung

L-39C Albatross

SchweizX Teil 5

Constellation Professsional

4,90


10 Flugzeuge Payware FSX

Captain Sim Boeing 767 Killt Eyecandy den Frameratestar? Die Ankündigung von Captain Sim, eine Boeing 767 auf den Markt zu bringen, ließ im vereinigten Flusikönigreich die Augenbrauen hochschnellen. Wer sollte es denn wagen, das Sakrileg zu begehen und der lange als Standard etablierten Level D 767 einen Konkurrenten vor die Nase zu werfen? Was Besseres als diese könne (dürfe?) es wohl ja nicht geben? Nun, ich gehöre bis heute zu denen, die den König des Flusis nicht auf der Platte hat, daher traue ich mir zu, mit entsprechendem Abstand den Usurpator näher anzusehen. Wie bei Captain Sim üblich, bekommt man für sein Geld erst mal ein „Base Pack“. Dieses enthält die 767-300 in immerhin 14 Bemalungen, nicht gerade schäbig. Darunter sind di h t V dä hti i

16

Sofakapitän sofort die Laufzeit auf, bis sich die Maschine auf dem Bildschirm zu präsentieren beginnt. Es kann dauern und dann erscheint das Cockpit fast Bitmap für Bitmap. Ist der Bildauf bau dann erst einmal erledigt, so sieht entlohnt der Flieger im ersten Augenschein mit seiner Optik. Die nächste Zeit wird der geneigte Flusiast wohl damit verbringen, Flugzeug d I t i i h d k

gebauten Airliner gesehen hätte, der erstens über eine komplette, virtuelle Kabine verfügt, bei dem in dieser auch noch sehr vieles funktioniert und bei dem man entsprechend doch mal die erste Besitzstunde locker damit verbringen kann, einfach mal zu gucken. Verlässt man das Cockpit, steht mal zunächst mal im vorderen Galley. Die Crewtoilette lässt sich mit Mausklick öff b di b i t i i ht


FSX Die ganze Kabine hat dazu eine sehr geschmackvolle Beleuchtung, sowie Eigenschattenwurf. Man kommt auf die ganze Fülle der Animationen und visuellen Features erst durch Studium des Manuals, es ist einfach zu viel zu entdecken. Auch außen ist viel zu entdecken. Über ein Animationsmenu im Cockpit (Strg-3) lassen sich fast alle Türen und Wartungsöffnungen bedienen und man gewinnt Einblicke, die sonst eher selten sind. Alle Sensoröffnungen sind mit „Remove before Flight“ bestückten Covern abgedeckt, diese wehen dekorativ im Wind. Auch sonst ist das Außenmodell eines der besten, welches ich je gesehen habe - mit Sicherheit eines der aufwendigsten. Die RAT, noch die APU Türchen, Radomklappe, beweglicher Radar, alles ist da und schaut toll aus. Die Animationen sind, zumindest teilweise, intelligent konstruiert. So sind die Engine Covers bei laufenden Triebwerken nicht setzbar, Dust Covers sollten nicht während des Fluges dran sein und Wheel Cocks bei einem rollenden oder fliegenden Flieger sehen halt doof aus. Wenn ich

Flugzeuge Payware

dem ist es schon einmal passiert, einen Aufkleber mit Falten aufzuziehen … Feinheiten also. Weiter geht es in die Business Class, zumindest sieht die vordere Kabine so aus. Jeder Sitz ist modelliert, dargestellt und verfügt über einen nicht funktionellen Bildschirm. Die Großleinwand vorn in der Kabine zeigt jedoch die Sicherheitskarte an und ist animiert. Auch hier in der Kabine darf dem Spieltrieb gefrönt werden, jeder Overhead Locker kann individuell geöffnet werden. Drin ist nix, aber wer sie alle ausprobieren mag, der hat ne Weile damit zu tun. Jeder Sitz hat zusätzlich ein Tischchen, beweglich versteht sich, die Sonnenblenden lassen sich runterziehen und die Armlehnen hochklappen. Weiter geht es in die Eco Kabine, vorbei an einem mittleren Galley. Auch dort lassen sich Klotüren öffnen. In der Kabine selber wieder das ähnliche Bild. Ledersitze und Monitore, sowie öffnende Gepäckablagen. Im hinteren Galley angekommen kann man sich die Partys schon fast vorstellen, die dort gefeiert werden könnten. Auch hier bewegen sich Trolleys und andere Dinge. Dieser Pracht nicht genug: Mittels einem Panel im Cockpit kann man eine Stewardess zum Erscheinen bringen, die, und hier will ich vergleichen, ihre virtuellen Kolleginnen anderer Produkte vom Charme doch etwas in die Tasche steckt. Auch Piloten tauchen auf, auch sie sind der menschlichen Form deutlich näher als andere, die schon eher dem Auf blaspilot aus „Airplane“ ähnlich sehen.

mich an andere Addons erinnere, die den ganzen Traktor durch die Luft schleppen, hier hat man was überlegt. Wer allerdings zu sehr an die Texturen ranzoomt entdeckt, dass diese aus nächster Nähe nicht ganz so scharf sind, wie man es aus normaler Beobachtungsdistanz vermuten würde. Wer Nieten zählen mag, der wird hier ein Haar in der Suppe finden. Dennoch, aus normaler Distanz und aus

17


den vorgegebenen Kamerawinkeln macht die Captain Sim 767 ein hervorragendes Bild.

normalen Prozeduren, das vierte die Performance Daten und letztlich wird das FMS im fünften Manuel auf gut 100 Seiten erklärt und erläutert. Den separaten und geschützten Download empfinde ich persönlich negativ. Würden diese nämlich offen vorliegen, so hätten Kunden eine Entscheidungshilfe. Die Qualität der Manuals hingegen ist gut. Ohne halbe Wälder für den Ausdruck einsetzen zu müssen, ist eine Fülle von Informationen vorhanden, welche die meisten Fragen zur 767 beantworten dürfte. Positiv zu erwähnen ist die Performance Sektion sowie das FMS Manual. Ins Cockpit

Manuals separat herunterladen Hat man sich an den visuellen Vorzügen erst einmal satt gesehen, so wird es Zeit, die Handbücher zu studieren. Die fünf PDF’s sind via Icon und Eingabe der Kaufdaten auf der Website herunterzuladen. Das erste ist die Anleitung des Addons per se, das zweite erklärt auf etwa 100 Seiten die Systeme der Maschine. Das dritte beinhaltet die

18

Die Captain Sim 767 besitzt sowohl ein 2D als auch ein 3D Cockpit. Grafisch gesehen sind beide sehr gut gelungen, sowohl die Texturen wie auch die Instrumente sind von hoher Qualität und ausgezeichnet gemacht. Das Addon kann problemlos aus dem 3D Panel bedient werden, alles was unter 2D funktioniert, arbeitet auch in 3D. Auch im Cockpit gibt es viele Animationen und Gadgets, welche den

Umgang mit dieser 767 interessant machen. Zunächst sind Sonnenblenden verfügbar, die Seitenfenster öffnen sich mit einer sehr gut gemachten Animation. Auch die normalen Steuerorgane bewegen sich sehr flüssig und realitätsgetreu. Zusätzlich sind aber auch Dinge wie die Pedalverstellung und zum Beispiel die Trimschalter animiert, welche normalerweise allenfalls als Dekoration gelten. So lassen sich zum Beispiel Bücher aus dem Manualfach nehmen oder auch die Nosewheel Tiller und andere Hebel bewegen sich sehr angenehm. Von der ergonomischen Seite her ist das Cockpit hervorragend gelungen, und optisch eine Augenweide. Die Atmosphäre eines 767 Cockpits kommt perfekt rüber, auch die Sounds sind eher gut geraten. Die zentrale Frage für ein Addon, welches sich mit einem lang etablierten Königsprodukt messen will ist wohl die nach der Systemtiefe. Einmal mehr: ich beantworte diese hier allein auf das vorliegende Produkt bezogen und nicht im direkten Vergleich mit Level D. Und aus dieser Sicht heraus ist die Systemtiefe der CS 767 sehr gut und ausgesprochen detailliert. Das FMS verfügt gemäß Manual und auch in der Praxis über ziemlich alle im realen Flieger vorhandenen Seiten, die auch, nach meiner Erfahrung, korrekt funktionieren. Gut empfinde ich, dass das FMS normale FS Flugpläne einlesen kann. Ebenso ist das Automatische Flugführungssystem so, wie ich es bei Boeing Fliegern in Erinnerung habe, einige kleine Abweichungen können Typenspezifisch sein. Als Test dafür


Testflug: Soviel Grafik kostet Ein Testflug von Seattle Tacoma nach San Francisco bestätigt grundsätzlich den sehr guten Eindruck dieses Addons. Technisch gesehen war der Flug problemlos, wo aber die extreme Grafik nun wirklich ins Gewicht fällt ist

bei der Leistung des Rechners. Mein FS X Rechner (Core Duo 3.0 Ghz, 4 GB RAM und Nvidia 8800GTX mit 728 MB RAM) brach bei der Benutzung dieses Addons spürbar ein, wesentlich mehr als zum Beispiel bei PMDG Fliegern. Dennoch war ein normaler Flug möglich, wenn auch beim Fensterwechsel oder bei abrupten Manövern die Framerate massiv in den Keller ging. In Verbindung mit einem Hochleistungsairport wie etwa FSDT Chicago oder New York könnte dies zum Problem werden, die Leistung des Rechners nicht mehr ausreichen. Generell jedoch war der Eindruck im Testflug gut, bis hin zu einem akk zeptablen Autoland in San Francisco. Fazit: Die Captain Sim 767 ist eine sehr gute Repräsentation der Boeing 767-300 Serie. Sie zeichnet sich vor allem durch eine hervorragende und sehr umfangreiche Grafik aus, bleibt aber auch systemmäßig nicht hinter der heutigen „State of the Art“ zurück. Die gute Dokumentation und eine zweckmäßige Umsetzung macht dieses Addon zu einer guten Alternative für diejenigen, die im Kampf um den ultimativen Realismus nicht ganz zu Ende gehen wollen und dennoch eine gute, normale Operation auf diesem Flieger kennen lernen wollen. Deutlich die Nase vorn hat Captain Sim bei der wohl einzigartigen Kabine und den Animationen, während die fehlende Fehlersimulation für Powersimmer vielleicht ein Negativkriterium bedeuten könnte.

Auf jeden Fall braucht die Captain Sim 767 einen sehr guten Rechner, damit man an ihr Freude hat. Bei wem der FS X nur gerade so läuft, der sollte sich hier zurückhalten. Urs Wildermuth

Flugzeuge Payware

einfliegen, dies mit einem Parallel Outbound Entry, was doch wesentlich besser funktionierte, als ich es bei anderen Addons gewohnt bin. VNAV/LNAV sind ebenfalls realistisch und sauber zu bedienen. Der Autothrottle scheint mir etwas nervös zu sein, dennoch macht sich im Flug kaum etwas bemerkbar. Captain Sim hat diesem Addon den sonst separat zu kaufenden Wetterradar gleich mitgegeben. Er funktioniert auch recht gut, soweit es Microsoft’s Wetterimplementation zulässt. Wer mit den Prozeduren im Manual 3 arbeitet, kann problemlos von einem dunklen und kalten Cockpit zum Start gelangen und kann ebenfalls einen Flug damit absolvieren. Die Prozeduren sind gut durchdacht und entsprechen der Simulation sehr gut. Dabei habe ich persönlich in den Systemen wie Elektrik, Hydraulik und Pneumatik keine Fehler feststellen können. Auf eine Pannensimulation verzichtet Captain Sim bewusst. Die EFIS Bildschirme sind durch die Bank gut gemacht und sauber ablesbar. Auch hier gibt es kaum Probleme.

FSX

10 Flugzeuge Payware FSX

767 Captain Base Pack Pro & Contra: Ausgezeichnete Grafik Gute Systemsimulation Gute Dokumentation Sehr gute Virtuelle Kabine Braucht sehr starken PC Entwickler: CaptainSim Website: www.captainsim.com Preis: 39,99 Euro Anzeige:


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.