Flensburg Journal Nummer 152

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Montag 11.05.2015

Erfolgsgeschichten von Integration (39)

20:15 Filmkunst in Flensburg: Im Labyrinth des Schweigens UCI-Kinowelt, Fl. Dienstag 12.05.2015 06:00-10:00 Frühschwimmen Fördeland Therme, Glbg 09:00-12:00 Tausch- und Plausch-Börse Tel. 0461-318336-70. Familienzentrum Fruerlund, Schleibogen 6 11:00 Höfe, Rum und alte Schiffe Erw.: 7 EUR, Kinder bis 12 J. 4 EUR Treffpunkt: Vor dem Flensburger Schifffahrtsmuseum 16:00 Menke Planetarium: Runge/ Penke. Das Geheimnis der Bäume. Planetarium der Fachhochschule Flensburg Telefon: 0461-805 127 3 Fördestraße 37, Glücksburg 16:00 Vorlesen in der Stadtbibliothek Flensburg – Geschichten von Kindern mit Behinderungen mit Eike Fischer und Unterstützung vom Holländerhof Flensburg Süderhofenden, Stadtbibliothek Fl. 16:30-21:30 Spieltag des Flensburger Bridgeclubs Im „Treffpunkt Mürwik“, Kielseng, Fl. 18:00 Tschick Schauspiel nach Wolfgang Herrndorf Kleine Bühne, Fl.

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Foto: Kleffel

19:30 Die Theatergruppe Jarplund-Weding trifft sich im Freizeitheim Weding Informationen unter Telefon 0461/93686

Mihaela Siegler

In dieser Reihe berichten wir über Flensburger Bürger mit Migrationshintergrund und bringen Beispiele gelungener Integration. Es kommen Menschen aus unterschiedlichen Herkunftsländern und ethnischen Volksgruppen zu Wort. Wir erfahren mit welchen Ängsten und Hoffnungen sie oftmals gekommen sind, um schließlich in Flensburg Fuß zu fassen. Dabei geht es bei weitem nicht allein um wirtschaftliche Erfolge und große Karrieren. Erstaunlich genug ist, mit welchen Anstrengungen diese Menschen ihr Ziel angesteuert haben, um in ihrer Wahlheimat wirklich anzukommen.

Mihaelas rumänische Heimat liegt zwischen Mittel- und Südeuropa am Schwarzen Meer. Fünfzig Jahre nach Christus brachte der Apostel Andreas den christlichen Glauben ins Land. Heute gehören achtzig Prozent der 22 Mio. starken Bevölkerung dem nationalen Rumänisch-Orthodoxen Glauben an. Mihaela ist stolz, als Rumänin geboren zu sein. Sie liebt ihr Volk mit allen positiven und negativen Eigenschaften. Seit über fünfunddreißig Jahren lebt sie nun schon in Deutschland. Und seit 1989 ist sie deutsche Staatsbürgerin. Dafür ist sie sehr dankbar. Trotzdem ist ihr nicht entgangen, dass sich ihrer Meinung nach hier im Westen kaum

jemand für Rumänien interessiert. In den Medien meist negativ erwähnt, bliebe das Wissen über die Schönheit des Landes und die über Jahrhunderte geprägte Kultur mit seiner wechselvollen Geschichte allzu oft auf der Strecke. Große Söhne und Töchter des Landes, Künstler und Autoren haben gezwungenermaßen fernab ihrer Heimat in Freiheit ihre Talente entfaltet. Mihaela nennt z. B. den rumänischen Bildhauer Constantin Brâncusi, den Schriftsteller Eugène Ionesco, die Opernsängerin Maria Cebotari, die Schauspielerin Elvira Popescu und den Schauspieler Jean Yonnel. Wer weiß schon, dass der rumänische Musiker George Enescu (1888-1955) Lehrer des größten Violine-Virtuosen des 20. Jahrhunderts – Yehudi Menuhin (1916-1999) gewesen ist?

Wie es sich im kommunis­ tischen Rumänien gelebt hat

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Als Mihaela in Craiova als Tochter des Künstlerehepaars Elisabetha und George Popa Mijea geboren wurde, regierte Michael I. Er war der letzte rumänische König. Als Mihaela im Jahre 1980 die Gelegenheit fand der kommunistischen Gewaltherrschaft Nicolae Ceausescus zu entkommen lag ihre erste Karriere als Balletttänzerin bereits hinter ihr – ebenso wie ihr breitgefächertes fünfjähriges Studium am Konservatorium in Bukarest. Mihaela wurde Opernsängerin. Als Solistin hatte sie Engagements an nationalen Theater- und Operettenbühnen in Bukarest, Auftritte im TV und im Sinfonieorchester. Sie bestritt als Sopranistin Liederabende und Auftritte im Operettentanz. Doch als NichtMitglied der kommunistischen Partei schien sie ebenso wie ihre Eltern den Parteigenossen suspekt. Mihaela bekam zu Auslandstourneen keine Reisegenehmigung. Da die Rollen doppelt besetzt waren, konnte auf sie verzichtet werden. Für einen Auftritt in Israel, der auf Einladung von nach Palästina ausgewanderten Juden stattfinden sollte, waren Mihaelas Koffer mit den Kostümen bereits bei der Gepäckabfertigung am Flughafen, als sie

FLENSBURG JOURNAL • 05/2015


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