fitness MANAGEMENT international 02/22 (Leseprobe)

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April/Mai

Nr. 160

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Jetzt auch für Experten EGYM Smart Strength mit dem neuen Open-Modus für die freie Trainingsfläche Lesen Sie mehr ab Seite 44

Eckdaten 2022 Die Zahlen von DSSV, Deloitte und DHfPG zeigen die Perspektiven der Branche

Fitmach-Aktion: fit & gesund im Saarland Modellprojekt für Fitness und Gesundheit von Ministerium, DHfPG und PuGiS e.V.

FIBO 2022 „Zurück zu alter Stärke!“ – Die Leitmesse öffnet nach zwei Jahren wieder ihre Tore

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EDITORIAL

Besser als befürchtet

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ie aktuelle Eckdaten-Studie des DSSV e. V., von Deloitte und der DHfPG zur Situation in der Fitness- und Gesundheitsbranche kann auf zwei Weisen interpretiert werden: Einerseits kann man sich erneut darüber beklagen, wie hart die Branche von der CoronaPandemie getroffen wurde. Der Mitglieder- und Umsatzrückgang liefert die entsprechenden Nachweise. Andererseits findet man auch einige bemerkenswerte Erkenntnisse, die Anlass für Optimismus geben. Die befürchtete Insolvenzwelle hat die Fitness- und Gesundheitsbranche nicht getroffen. Die Anzahl der Anlagen ist mit einem leichten Rückgang um 0,5 Prozent eher als konstant und weniger als sinkend einzustufen. Zudem haben über 90 Prozent der Betriebe den Schließungszeitraum im ersten Halbjahr 2021 produktiv genutzt, um ihre geplanten Investitionen zu tätigen. Und nicht zuletzt ist die Branche mit über zwei Millionen Menschen „Vorsprung“ nach wie vor die mitgliederstärkste Trainingsform in Deutschland. Weitere Details zur Studie finden Sie in unserem ausführlichen Bericht ab Seite 50. Dabei hatte unsere Redaktion exklusiv die Möglichkeit, direkt mit den Fachleuten und Macher:innen der Studie zu sprechen.

Besuchen Sie un s auf der FIBO in Halle 7 am Stand D49

Ein weiteres positives Signal für die Fitness- und Gesundheitsbranche kommt aus der Schweiz: Dort sind am 15. Februar 2022 sämtliche Beschränkungen gefallen. Dies hatte für die Schweizer Fitnesscenter einen äußerst umsatzstarken Jahresstart zur Folge. Diese Entwicklung wird zeitverzögert auch in Deutschland eintreten. Die Pandemie hat neben vielen anderen Dingen wie ein Beschleuniger in puncto Akzeptanz für die Fitness- und Gesundheitsbranche gewirkt. Die Bedeutung von Fitnesstraining zur Gesunderhaltung ist in der Gesellschaft und Politik weiter gestiegen und der Nachholeffekt und Wunsch nach Bewegung in der Bevölkerung ist enorm. Dazu kommen weitere Initiativen, die der Branche Rückenwind geben. Beispielsweise wurde das Modellprojekt „Fitmach-Aktion: fit & gesund im Saarland“ vom saarländischen Gesundheitsministerium in Kooperation mit der DHfPG als Projektverantwortliche und PuGiS e. V. als Projektpartner sowie mit Unterstützung des DSSV e. V initiiert. Ziel ist es, Menschen mit fehlender oder unzureichender körperlicher Aktivität zu einem regelmäßigen Training in einer Fitness- und Gesundheitsanlage zu bewegen. Nach erfolgreichem Abschluss könnte das Projekt auch bundesweit umgesetzt werden. Mehr dazu lesen Sie ab Seite 24.

„Wir freuen uns auf Ihr Feedback!“

Die FIBO vom 7. bis 10. April sowie der FIBO Congress vom 7. bis 9. April in Köln werden für weiteren Aufwind sorgen. Die Fitness- und Gesundheitsbranche hat in diesem Jahr wieder einen „physischen Anlaufpunkt“. Neben den zahlreichen Akteur:innen und Fachleuten der Branche werden auch wieder viele Medien sowie politische Vertreter:innen vor Ort sein. Die optimale Chance, um die Branche nach zwei Jahren der „Abstinenz“ von ihrer besten Seite zu zeigen und die Wichtigkeit eines regelmäßigen Trainings im Studio für die Menschen zu unterstreichen (S. 30 ff). Ich lade Sie herzlich ein, uns auf der FIBO in Halle 7 am Stand D49 zu besuchen – Unser Redaktionsteam ist für Sie in Köln vor Ort.

Foto: Klaudia Lech

Bevor Sie mit der Lektüre starten, danke ich Ihnen ganz herzlich, dass Sie trotz der herausfordernden Geschehnisse in den letzten zwei Jahren zuversichtlich geblieben sind. Sie liefern die Infrastruktur, um unsere Bevölkerung zu einer gesünderen und fitteren Gesellschaft zu machen. Für Unternehmen empfiehlt sich immer eine erfolgsorientierte Ausrichtung und diese umfasst die Zielerreichung in der Zukunft, weniger die Verlustbetrachtung in der Vergangenheit. Machen Sie auf diesem Weg weiter und lassen Sie uns über Ihre Erfolgsgeschichten und die Zukunftsfähigkeit der Branche berichten. Denn wie es in der Überschrift bereits heißt – es ist besser als befürchtet.

Janosch Marx Geschäftsführer fitness MANAGEMENT

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INHALT

Monika Bachmann

Gesundheitsministerin Saarland

Dirk Mathis

Geschäftsführer PuGiS e. V.

Roman Spitko

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Start für Modellprojekt: „Fitmach-Aktion: fit & gesund im Saarland“

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Sandra Gärttner

Prof. Dr. Arne Morsch

Interdisziplinär: Praxisimpulse für die Mitgliedergewinnung

INHALT

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AKTUELLES 8 Aktuelles aus der Fitness- und Gesundheitsbranche 16 Studio des Monats: Josko fitness in Binzen 24 Modellprojekt von Gesundheitsministerium, DHfPG und PuGiS e. V.: „Fitmach-Aktion: fit & gesund im Saarland“ 30 FIBO 2022: „Zurück zu alter Stärke!“ 32 FIBO Congress: Informieren. Austauschen. Netzwerken. 36 Interdisziplinär: Praxisimpulse für die Mitgliedergewinnung 44 EGYM Smart Strength Geräte mit neuem Open-Modus 46 gym80: KRAFTcon. – die Inhouse Fitnessmesse.

DSSV 50 „Visitenkarte“ der Branche: Die Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2022 62 Verbandsarbeit: NiSV – Was gilt jetzt im EMS-Bereich? 66 Recht: Was Sie jetzt beim Thema Urlaub beachten müssen 70 News und neue Mitglieder des DSSV 72 Kommentar Birgit Schwarze: Jetzt positiv in die Zukunft blicken!

MANAGEMENT 76 MANAGEMENT Impuls mit Frank Vogelgesang, Motivitas: Mitgliedergewinnung und -bindung in Zeiten von COVID-19 80 Die Branche im Wandel: Mit LES MILLS die Regeln neu definieren 82 Verkaufsstrategien: Erfolgsfaktor professionelle Beratung 86 Zertifizierung: Hygienesiegel als Wohlfühlfaktor 88 Karrierechancen bei FitnessLOFT: Wenn aus Arbeit Zuhause wird


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FIBO 2022: Nach zwei Jahren Pause „zurück zu alter Stärke!“

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Gesundheitstage: Aquisetools für Firmenfitness

Anke Mächler

50

Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft

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FITNESS & GESUNDHEIT

WISSENSCHAFT & PRAXIS

90 Vorteile im Gesundheits- und Leistungssport: Theoretischer Hintergrund zu propriozeptivem Training 94 Branchenkonzepte im Praxischeck: Koordinationstraining 100 Erfolgskonzept Körperformen: Wachstum und Ausblick 104 Cannabidiol im Sport: „An CBD im Sport führt kein Weg mehr vorbei“ 106 Panatta im Panther Gym Augsburg 108 Praxistipp: Gesundheitstage Aquisetools für Firmenfitness 112 REIGN Total Body Fuel: Trendsegment Performance Energy 114 Marbo Sport: UpForm F-line – kraftvoll durch die Pandemie 116 MetaCheck Gen-Diät und MetaCheck POWER testen 118 Optimale Beratung zur Gewichtsreduktion: Ernährungsformen individuell einsetzen 122 Coaching: Tools und Erfolgsstrategien für mehr Resilienz

126 DHfPG/BSA Aktuell: Studium – Weiterbildung – Qualität 128 „Jede Zeit will eigene Antworten“ – Albert Busek über den langen Weg zur Etablierung des Muskeltrainings 132 DHfPG-Science-Lab: Neurotraining gegen das Computer-Vision-Syndrom 134 Personenporträt: René Hentschke 136 Science News: Wissenschaft für die Studiopraxis 138 Partnerverband BfB: Die Bedeutung der Solarien für die Fitnessbranche 140 Buchtipp: „Zivilisationskrankheiten: Krankheitsketten vermeiden – Präventionskompetenzen entwickeln“ 142 Kolumne Antonio e Silva: Neupositionierung nach der Pandemie

Fachartikel der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und der BSA-Akademie


AKTUELLES | ANZEIGE

Foto: DHfPG/BSA

Hinweis zu den Inhalten dieser Ausgabe

Modellprojekt als Chance für die gesamte Branche

Die dargestellten Meldungen und Artikel in dieser Ausgabe der fMi wurden entsprechend des Kenntnis- und Informationsstandes zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses verfasst. Aufgrund der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Maßnahmen kann es sein, dass die dargestellten Informationen zum Erscheinungszeitpunkt der Ausgabe nicht mehr aktuell sind. Beachten Sie daher auch die Meldungen auf unserer Website.

Das Gesundheitsministerium des Saarlandes hat in Kooperation mit der DHfPG als Projektverantwortliche sowie dem Verein PuGiS e. V. als Projektpartner die „Fitmach-Aktion: fit & gesund im Saarland“ ins Leben gerufen. Mithilfe des Netzwerks aus lokalen Fitness- und Gesundheitsstudios soll die Wichtigkeit und das Potenzial der Branche sicht- und vor allem messbar gemacht werden. Mehr zu den Hintergründen und der Umsetzung auf Seite 24.

www.fitnessmanagement.de

www.fitmach-aktion.de

Foto: EGYM GmbH

Foto: Ievgen Skrypko – stock.adobe.com

qualitrain erneut ausgezeichnet

Austausch mit neuem Obmann des Sportausschusses

Das internationale Marktforschungs- und Beratungsunternehmen EUPD Research hat den Anbieter:innenmarkt im erweiterten Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) analysiert und das Qualitätssiegel „Top Brand Corporate Health“ an Deutschlands beste Dienstleister vergeben. Als Preisträger wählten BGM-Expert:innen zum zweiten Mal in Folge das Firmenfitnessnetzwerk qualitrain des Münchener Hightech-Unternehmens EGYM .

Florian Kündgen (stellvertretender Geschäftsführer des DSSV e. V.) hat sich in Berlin mit Philipp Hartewig (sportpolitischer Sprecher der FDP Fraktion im Bundestag) getroffen. Gesprächsthemen waren dabei unter anderem die Wirtschaftshilfen, das Infektionsschutzgesetz und die Umsatzsteuersenkung. Eine Intensivierung der Gespräche, auch mit dem Gesundheitsausschuss, für eine bessere politische Wahrnehmung unserer Branche sind bereits terminiert.

www.bit.ly/qualitrain-ausgezeichnet

www.bit.ly/philipp-hartewig

Foto: Maridav – stock.adobe.com

Aufruf zur Teilnahme an Schweizer Fitnessstudie Die DHfPG mit Sitz in Saarbrücken und Zürich führt gemeinsam mit der IG Fitness eine Umfrage im Schweizer Fitnessmarkt durch. Ziel der Untersuchung ist es, dem Fitnessmarkt in der Schweiz ein Mehr an Transparenz zu verleihen sowie eine stärkere Akzeptanz des Fitnessmarkts als bedeutsame Gesundheitsdienstleistungsbranche. Alle Fitnesscenter in der Schweiz sind aufgefordert an der Online-Umfrage teilzunehmen: www.fitnessmanagement.de/schweiz-umfrage/ www.bit.ly/schweizer-fitnessmarkt-umfrage

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Foto: www.makis-photography.com

Foto: DHfPG/BSA

DHfPG sichert sich FernstudiumCheck Award

FIBO Congress vor Ort in Köln

Mit einer Weiterempfehlungsrate von 96 Prozent hat es die DHfPG in die Top Ten der beliebtesten Fernhochschulen Deutschlands geschafft und sich einen FernstudiumCheck Award in der Kategorie „Beliebteste Fernhochschule“ gesichert. Als Deutschlands größtes Bewertungsportal für Fernlehr- und Fernstudiengänge präsentiert FernstudiumCheck jedes Jahr mit dem gleichnamigen Award die beliebtesten Fernhochschulen Deutschlands.

Die Konsolidierung des Fitnesssektors, Studioschließungen, globale Rezession — noch nie war Weiterbildung von solch erfolgsstrategischer Bedeutung wie jetzt. 2022 „boostert“ der FIBO Congress vom 7. bis 9. April in Köln das Know-how von Fitnessprofis. Behandelt werden relevante Fragestellungen, zukunftsweisende Inhalte und wertvolle Praxiserfahrungen. Kuratiert wird das Programm von der DHfPG und der BSA-Akademie.

www.dhfpg.de/fernstudium-check-award

www.bit.ly/fibo-congress2022

Foto: Natee Meepian – stock.adobe.com

Foto: Panatta

Myzone nach BGF-Deal 102 Millionen US-Dollar schwer

Panatta verdoppelt Präsenz auf der FIBO 2022

Der britische Wachstumskapitalinvestor BGF steigt beim Hersteller tragbarer Fitnesstrackingtechnologie Myzone ein und investiert 17,2 Millionen US-Dollar in das Unternehmen. Nach der erfolgreichen Einführung des Myzone MZ-Switch im Jahr 2021 und dem Start mit eigener Niederlassung in der DACH-Region im März 2020 folgt nun also die nächste gute Nachricht für das 2001 von Fitnessexperte Dave Wright gegründete Unternehmen Myzone.

Der italienische Gerätehersteller Panatta wird auf der diesjährigen FIBO mit gleich zwei Ständen vertreten sein. In Halle 7 (Stand A34) wird auf 255 Quadratmetern das Geräteportfolio präsentiert. Zusätzlich wird in der FIBO POWER-Area (Halle 10.2) das Panatta Muscle Gym (Stand D33) aufgebaut. Das offene Fitnessstudio lädt zum Testen der neuesten Geräte ein und bietet mit den Bodybuildern William Bonac und Nathan De Asha auch prominenten Besuch.

www.bit.ly/bgf-myzone

www.panattasport.com

Foto: Patrick Wiese

Foto: DHfPG/BSA

CBD erobert den deutschen Sportmarkt

Master-Studium: Jetzt studieren, später zahlen!

Studien deuten auf eine entzündungshemmende, schmerzlindernde, muskelentspannende und schlaffördernde Wirkung von CBD hin, was diesen natürlichen Wirkstoff zum optimalen Trainingsund Regenerationspartner macht. Die Marke feels.like ist die erste deutsche CBD Sportmarke, die speziell für Sportler:innen wirksame und sichere Produkte entwickelt hat. Mehr Infos dazu finden Sie auf Seite 104.

Alle Bachelor-Absolvent:innen, die bereits ihr Erststudium an der DHfPG absolviert haben, erhalten Starthilfe für ein weiterführendes Master-Studium an der Hochschule. Sie haben die Möglichkeit, die anfallenden Studiengebühren erst nach Abschluss des Studiums in monatlichen Raten zu entrichten. Die DHfPG möchte so die Hemmschwellen für ein Master-Studium senken. Beratung erhalten Interessierte unter Tel.: +49 681 6855 599.

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ZIVILISATIONSKRANKHEITEN Krankheitsketten vermeiden – Präventionskompetenzen entwickeln

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In Deutschland leiden mehr als 20 Prozent der Bevölkerung an Erkrankungen des sogenannten tödlichen Quartetts, zu denen Fettleibigkeit, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung und Diabetes mellitus Typ 2 gehören. Das neue Herausgeberwerk „ZIVILISATIONSKRANKHEITEN: Krankheitsketten vermeiden – Präventionskompetenzen entwickeln“ analysiert in insgesamt 21 Beiträgen von namhaften Autor*innen aus Gesundheit, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft die gegenwärtige Situation, gibt wertvolle Impulse zum Aufbau von Gesundheitskompetenzen und soll Leser*innen dazu motivieren, selbst aktiv zu werden.

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Foto: DHfPG/BSA

Foto: rilueda – stock.adobe.com

EMS-Markt: Mitgliederboom & Professionalisierung

Förderprogramme für Lehrgänge der BSA-Akademie

EMS-Training ist mehr als nur Trend und wird bei Fitnesskund:innen aufgrund seiner Vorzüge immer beliebter, was aktuelle Studien und ein Bericht des ZDF-Morgenmagazins belegen. Durch die steigende Nachfrage, die wachsenden Ansprüche und die neuen gesetzlichen Regelungen (novellierte Strahlenschutzverordnung [NiSV]) steigen aber auch die Anforderungen an EMS-Anbieter:innen. Niklas Kornemann (DSSV e. V.) erklärt die Neuerungen der NiSV ab Seite 62.

BSA-Lehrgangsteilnehmende haben viele Möglichkeiten, finanzielle Unterstützung im Rahmen ihrer Weiterbildung zu erhalten. Antragsberechtigte können sich u. a. über Aufstiegs-BAföG oder die Bundesagentur für Arbeit oder auch über regionale Programme eine Förderung sichern. Das BSA-Service-Center steht bei Fragen rund um das Thema „Förderung von BSA-Lehrgängen“ unter Tel.: +49 681 6855 143 gern zur Verfügung.

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Foto: DHZ Fitness GmbH

Sicher trainieren: Der Dr. WOLFF Medi Squat

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Josko fitness in Binzen

Immer neue Wege gehen Text: Anke Sörensen

Tradition und Innovation: Was passiert, wenn jahrzehntelange Erfahrung, wertebezogene Unternehmensführung und junger Unternehmergeist in einem Studio aufeinandertreffen? Wie sehr sich diese Erfolgsfaktoren gegenseitig bereichern, inspirieren und das Familienunternehmen zukunftssicher aufstellen, zeigt sich im Josko fitness. Tim Josko führt das 1977 von seinen Eltern eröffnete Fitnessstudio in Binzen bei Lörrach und Weil am Rhein heute erfolgreich in zweiter Generation und verwirklicht dort sehr moderne Ideen. Fotos: Josko fitness

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Wohlfühlatmosphäre statt unpersönliche Fitnesshalle: Im Studio wird viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt

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inter dem Josko fitness als einem der ältesten familiengeführten Fitnessstudios Deutschlands steht eine Geschichte, die mit viel Pioniergeist begann. 1977 gründeten Georg und Uschi Josko das Studio. Sie war Floristin und bis zur Geburt ihres Sohnes parallel in diesem Beruf tätig, er arbeitete tagsüber im Anzug als Vermögensberater in der Bank. Ab 17 Uhr machte er in Trainingshose sein Hobby zum Beruf. Erst 1994 kündigte Georg Josko seinen Job, um seine Zeit ganz dem Studio zu widmen. Von Beginn an verfolgten beide den Ansatz, einen Ort zu schaffen, der Menschen zusammenbringt, um dort gesundheitsorientiert zu trainieren. „Vor 45 Jahren ahnte niemand, dass Fitness und die gesamte Fitnessindustrie irgendwann zu einem der weltweit am stärksten expandierenden Märkte gehören würden“, so Tim Josko. „Das imponiert mir. Schon damals taten meine Eltern alles dafür, um im Fitnessbereich erfolgreich zu sein und ihre Leidenschaft umzusetzen.“ Aus den kleinen Kellerräumen der Gründungszeit zog das Unternehmen 1988 in ein größeres Studio. 2010 baute die Familie Josko ein eigenes Gebäude mit 1.650 Quadratmetern, das 2020 sehr geschmackvoll auf 1.850 Quadratmeter erweitert wurde: das heutige Domizil, das im selben Jahr zum „Studio des Jahres“ gewählt wurde. Schon immer bündelt sich die gesamte Energie an diesem einen Standort Binzen, gelegen im Dreiländereck in Baden-Württemberg. Bis heute bereichert es das Josko fitness, dass beide Elternteile aus anderen Branchen zum Sport kamen. Da ist zum einen die Liebe zum Detail und zur Dekoration, die für eine besonders schöne Raumgestaltung mit vielen Pflanzenelementen und warmem Holz sorgt, zum anderen die strategisch-wirtschaftliche Expertise, die das Studio auf eine solide Basis stellt. Die Benchmark für Dienstleistung, Service, Ambiente und Design war dabei immer die Hotellerie, nicht die Fitnessbranche: „Einen Kaffee servieren wir ansprechen02/22

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der als viele Cafés. Genau auf diesen hohen Service und Dienstleistungsgedanken legen wir großen Wert. Unser Sports Café ist ein sehr umsatzstarker Bereich und sehr wichtig für die Kommunikation und die Atmosphäre im Club.“

Herzlich, familiär und authentisch Josko fitness ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Familienunternehmen. Dieser USP schafft eine große Nähe zu den Mitgliedern. Oft sind alle Joskos vor Ort präsent: Vater Georg macht Neukund:innentermine und trainiert selbst, Mutter Uschi arbeitet am Empfang und in der Administration – wie ihr Sohn geben beide regelmäßig Kurse und machen das, worauf sie Lust haben. Ehefrau Christina übernimmt das Controlling im Büro und hält Kund:innenkontakt, und die anderthalbjährige Tochter tobt, wie früher ihr Vater, durchs Studio. „So präsentieren wir uns auch nach außen. Auf unserer Weihnachtskarte und den Social-Media-Posts sieht man uns fünf als Familie. Wir leben das konsequent. Es ist wie ein Baum, der über Jahrzehnte hinweg starke Wurzeln bekommen hat.“ Im Studio

Drei Generationen der Familie auf einen Blick (v. l. n. r.): Uschi, Tim, Leni , Georg und Christina Josko

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AKTUELLES | STUDIO DES MONATS

Florale Akzente: Im besonderen Ambiente des Body & Soul-Raums werden die Live-Videos produziert

herrschen eine freundschaftliche, familiäre Atmosphäre und ein respektvoller Umgang miteinander, den das Team und die Mitglieder gleichermaßen kultivieren. Mittlerweile hat die Gemeinschaft eine Eigendynamik entwickelt, sodass z. B. ältere Mitglieder die jungen freundlich darauf hinweisen, dass man sich im Club grüßt. Die bunte Mischung aller Altersgruppen wird geschätzt. In manchen Kursen wie Indoor Cycling trainiert ein 17-Jähriger neben einem 74-Jährigen. Ehrlicher Umgang, gegenseitige Wertschätzung und wirkliche Wahrnehmung der Bedürfnisse sind wichtig. So wurden während der Lockdowns mit sämtlichen Mitgliedern individuelle Lösungen vereinbart – ein Riesenaufwand, der mit hoher Loyalität und wenigen Kündigungen belohnt wurde.

Kurse als Herzstück Auf der Trainingsfläche den Mitgliedern steht eine große Auswahl an modernen Technogym-Geräten für Kraft- und Herz-Kreislauf-Training zur Verfügung, ebenso wie ein Freihantelbereich, chipgesteuertes Gerätetraining am milon Zirkel und das five Rücken- und Gelenkkonzept. Qualifizierte Trainer:innen unterstützen dabei, die individuellen Trainingsziele zu erreichen. Das Kursprogramm ist bei Josko fitness ein Herzstück. 55 Kurse stehen jede Woche auf dem Plan – von Yoga über zertifizierte Krankenkassenkurse wie Rückenfitness bis zu LES MILLS® Gruppenkursen. Auch hier macht die Mischung aus Bewährtem und Modernem den Reiz aus. Georg Josko unterrichtet seit über 35 Jahren am Sonntagmorgen Stretching, abends schwitzen die Mitglieder beim BODYCOMBAT® zu aktuellen Beats. Eine wichtige Rolle spielen auch extra bezahlte Intensivcoachings mit einer Laufzeit von ein bis zwei Monaten. Der Abnehmkurs dauert beispielsweise acht Wochen und sorgt für ein starkes Community-Building, sodass die Mitglieder danach gemeinsam weitertrainieren, um am Ball zu bleiben. Weitere Angebote sind u. a. Fit in Shape und Active Aging.

Team aus eigenen Reihen

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Fotos: Josko fitness

In puncto Dienstleistung und Design orientiert sich das Josko fitness an der Hotellerie

Unterstützt wird die Familie in der Leitung maßgeblich von Stefan Hilpüsch als Bereichsleiter Training, Fabienne Marqua als Head of Social Media und Verantwortliche für das Sports Café, sowie von Karin Plattner als Leiterin der Personal- und Kursorganisation. Alle drei sind auch in Kursen und Kund:innenterminen präsent. Die Auswahl aller Mitarbeiter:innen erfolgt aus dem Bauchgefühl heraus, danach, ob die Persönlichkeit ins Team passt. Wie gut das funktioniert, zeigt die geringe Fluktuation. Sechs der vierzig Mitarbeiter:innen sind seit über 20 Jahren dabei. Jährlich werden vier dual Studierende ausgebildet und einige übernommen. Die meisten Mitarbeiter:innen wurden aus den Reihen der Mitglieder akquiriert, nur ein Student kam über


eine Annonce dazu. Alle anderen hatten bereits durch Familie oder Freunde einen persönlichen Draht zum Unternehmen. „Ihnen war klar, was die Marke repräsentiert und sie konnten sehr gut einschätzen, welcher zwischenmenschliche Umgang hier erwartet wird. So haben wir in den letzten Jahrzehnten ein großartiges Team aufgebaut“, erklärt Tim Josko. „Unser kleiner Kosmos mit nur einem Standort ist eine Riesenstärke. Ein bisschen wie das gallische Dorf bei Asterix, das auf außergewöhnliche Weise funktioniert und miteinander harmoniert.“

Stärke der zwei Generationen Obwohl Tim Josko das Studio heute allein führt, bezieht er seine Eltern in wichtige Entscheidungen mit ein und lässt sie an allen Entwicklungen teilhaben. Jede Woche treffen sie sich einmal zum Austausch beim Mittagessen. Dabei war es zunächst eine Herausforderung, als zweite Generation in ein Unternehmen einzusteigen, das die erste Generation mit sehr viel Idealismus gegründet hatte. „Wie meine Eltern Dinge vorleben, ist sehr authentisch. Ihre gesunde Einstellung zum Leben, zum Körper und zu anderen Menschen endet nicht, wenn das Studio schließt. Sie gehören zur ersten Generation, die mit einem aktiven und bewussten Lebensstil altert und das sieht man.“ Konsequent haben alle drei daran gearbeitet, zusammen zu funktionieren. Heute macht der junge Unternehmergeist gepaart mit der wertebezogenen Unternehmensführung das Josko fitness aus. Doch im Übergangsprozess gab es durchaus Zeiten, in denen zwei Sichtweisen aufeinanderprallten, viel Überzeugungsarbeit gefragt war und gegenseitiges Verständnis wachsen musste.

Digitalisierung als Problemlösung Die visionären Ideen hat Tim Josko von seinem Vater geerbt. Er will das Leben seiner Mitglieder auf verschiedenen Ebenen bereichern. Schon 2014 begann er, Josko fitness digitaler auszurichten. Die Idee, Kurse aufzuzeichnen, sorgte zunächst für Irritationen, denn seine Eltern wollten ihre Mitglieder im Studio trainieren statt online. Doch die Trainingsvideos waren als Problemlösung gedacht, zum Mitnehmen in den Urlaub oder auf die Geschäftsreise. Er setzte sich durch und die Videos kamen gut an. Aus dieser Idee entstand my Personal Coach, eine kostenlose digitale Plattform auf der Website mit Rezepten und über 40 Trainingsvideos – immer ausgehend von der Frage, was den Mitgliedern das Leben erleichtert. Die Strategie folgte zunächst keinem wirtschaftlichen Ansatz, sondern sollte Interesse wecken – mit Erfolg. my Personal Coach wird intensiv genutzt und dient so auch als Werbung für Nichtmitglieder. Derzeit wird es konsequent zur kostenpflichtigen Online-App Josko Digital weiterentwickelt, die im Sommer 2022 gelauncht wird und weit über reines Studiodenken hinausgehen soll.

Der Wellnessbereich mit zwei Saunen und großzügiger Außenterrasse dient als Rückzugsort nach dem Workout

streams. Ein festangestellter Producer produzierte in dieser Zeit über 400 Live-Sessions. Per Chat blieben die Mitglieder in Kontakt. Alle Videos stehen auf der Website on demand und auf YouTube zur Verfügung. Sie haben inzwischen knapp eine Million Aufrufe generiert – ohne Werbung, als kleiner Fitnessclub im Süden Deutschlands mit einem Angebot, das nur für Mitglieder gedacht war! Auch der Podcast „Fitness neu definiert“, den Tim Josko selbst moderiert, wurde in dieser Zeit gelauncht und bisher 210.000 Mal gestreamt. „Wir haben uns in dieser Zeit sehr stark in der Wahrnehmung entwickelt“, sagt er zufrieden. Und weil er den Social-Media-Auftritt als wichtigste Visitenkarte des Studios ansieht, betreut er selbst die Posts auf Facebook, Instagram und LinkedIn gemeinsam mit Fabienne Marqua.

Virtueller Erfolg in Corona-Zeiten Während der Lockdowns war die langjährige Erfahrung mit digitaler Kommunikation ein großer Vorteil. „Ich bin überzeugt, dass sie heute in Bezug auf unser Image und unsere Außenwirkung eine unserer wesentlichen ‚Lebensadern‘ ist. Wir haben über Jahre hinweg die Voraussetzung in Sachen Infrastruktur und Gewohnheit der Mitglieder dafür geschaffen, dass unsere Kund:innen heute so gut annehmen, wie wir uns präsentieren, und die Kommunikation während der Lockdowns ‚einfach‘ war.“ Direkt nach der behördlich angeordneten Schließung startete das Studio mit den beiden ersten Live02/22

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Tim Josko (Mitte) mit Aron Stiefvater und Kevin Pabst Ende Januar beim Austausch mit dem Bundestagsabgeordneten Christoph Hoffmann (FDP) in Berlin

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AKTUELLES | STUDIO DES MONATS

Tim Josko Der Geschäftsführer des Josko fitness wurde 1985 quasi in das Studio hineingeboren. Sein Laufstall stand auf der Trainingsfläche, später hat er für fünf Mark sonntags die Geräte geputzt. In einem dreijährigen Fernstudium in einem Fitnessclub in Worms sowie durch einige Zusatzausbildungen sammelte Tim Josko zunächst viele eigene Erfahrungen, bevor er 2007 aktiv in das Unternehmen einstieg. 2014 übernahm er die Geschäftsführung. Mit seinem kürzlich gegründeten Start-up erschafft er derzeit ein zusätzliches Standbein und führt die unternehmerische Entwicklung weiter. Die Zukunft der Marke Josko ist und bleibt sehr spannend! „Wir schaffen einen Rahmen und ein Umfeld, im dem die persönliche Entfaltung und Weiterentwicklung begünstigt und gezielt angeregt werden. Das gilt für Mitarbeiter:innen und Kund:innen gleichermaßen."

Support your Locals Dem Studio ist es wichtig, in der Region gute Partner:innen zu haben und mit diesen auch außerhalb der eigenen Räumlichkeiten etwas zu erschaffen: „Mein Ziel ist es nicht, wie in der Branche üblich, den Mitgliedern eine Auszeit vom Alltag zu bieten. Ich möchte der Teil im Leben meiner Mitglieder sein, der den Alltag so bereichert, dass weniger Auszeiten nötig sind.“ Nach dem Motto „Support your Locals“ wurden beispielsweise mit zwei verschiedenen Bäckereien zwei Josko fitness Brote entwickelt, von denen etwa 1.000 Stück pro Monat verkauft werden. Beim Café Hygge gibt es gebrandete Feel-Good-Kekse, in Bennys Tee und Gewürze den eigens kreierten Feel-Fresh-Tee und mit dem Restaurant Peja werden verschiedene Kochsessions veranstaltet, für die man die Produkte samt Rezepten sowie die Brote bei 17 Hieber's Frische Centern kaufen kann. Der hauseigene Producer dreht für diese Angebote hochwertige Werbeclips.

Health-Konzept als Win-win-Situation

PR für Gesundheit durch Fitness

Die Eckdaten des Josko fitness Fläche des Studios gesamt: Kraft- und Cardiobereich: Kurse: Wellness:

1.850 m2 800 m2 3 Räume, 350 m2 450 m2

Ausstattung Kraft: milon Kraft-Ausdauer-Zirkel, Technogym Cardio: Technogym, Life Fitness Gesundheit: five Beweglichkeitszirkel und Faszienbereich, Tanita Waage Kurse: 55 Kurse von Rückenfitness über Indoor Cycling bis BODYPUMP® Wellness: 2 Saunen von KLAFS: Biosauna und finnische Sauna, Massageund Entspannungsliegen Mitarbeitende: 40 gesamt 17 Festangestellte, 19 Teilzeitkräfte, 4 dual Studierende Josko fitness Konrad Zuse Str. 5 79589 Binzen www.josko-fitness.de

Foto: Josko fitness

Nah an den Bedürfnissen der Mitglieder ist auch das jüngste Projekt: Josko fitness Health, das Stefan Hilpüsch federführend leitet und weiterentwickelt. Dabei geht es um Gesundheit und Präventionssport in Zusammenarbeit mit Ärzten. Die Spezialisten Prof. Dr. med. Stefan Endres, Orthopäde und Sportmediziner, und Navid Khan, Heilpraktiker und Osteopath, bieten direkt in den Räumen des Studios eine Sprechstunde auf Selbstzahlerbasis an. Nach der Diagnose, falls nötig mit mobilem Röntgengerät, erfolgt eine individuelle Trainings- und Behandlungsempfehlung. Bei jedem Termin ist ein:e Trainer:in anwesend, der:die die Kund:innen dann im Studio dabei unterstützt, den Trainingsplan korrekt umzusetzen. Nach drei Wochen findet ein Folgetermin mit ausführlicher Nachkontrolle statt. Nach drei Monaten wird per Feedbackbogen abgefragt, ob eine zufriedenstellende Lösung erreicht wurde. Seit das Konzept im Juli 2021 gestartet ist, konnten über 200 Termine abgeschlossen werden. Zusätzlich kamen über die Empfehlung der Experten in ihrer jeweiligen Praxis über 30 Neumitglieder hinzu.

trotz hoher Wettbewerbsdichte in der Region gut aufgestellt ist. Ein wesentliches Anliegen von Tim Josko ist, dass Gesundheit durch Fitnesssport endlich die nötige Wertigkeit erhält. Unterstützt von der PR-Agentur Stiefvater & Partner hat er dazu Kontakte zur Politik aufgebaut. Ende Januar fuhr er nach Berlin, um mit Bundestagsabgeordneten der FDP und CDU konstruktive Gespräche zu führen, im März stehen weitere Gespräche mit dem Gesundheitsausschuss der SPD an. Das grundsätzliche Ziel ist dabei zunächst, dass die Themen Gesundheit, Eigenverantwortung für den Körper und Prävention mehr Wahrnehmung erhalten. In diese Richtung will er mit viel Geduld weiterarbeiten. Was daraus wird, ist noch nicht abzusehen. Eins aber ist klar: Es bleibt spannend bei Josko fitness – auch nach 45 Jahren.

All diese Aktivitäten führen dazu, dass das Josko fitness

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AKTUELLES | AKTIONEN

Modellprojekt für mehr Fitness und Gesundheit

„Fitmach-Aktion“ für das Saarland startet Text: Carolin Schmidt

Das saarländische Gesundheitsministerium hat in Kooperation mit der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) als Projektverantwortliche und dem Verein für Prävention und Gesundheit im Saarland (PuGiS e. V.) als Projektpartner die „Fitmach-Aktion: fit & gesund im Saarland“ initiiert. Mithilfe des Netzwerks aus Fitnessund Gesundheitsstudios in der Region soll dieses saarländische Pilotprojekt Menschen zu regelmäßigem körperlichem Training motivieren und langfristig dafür begeistern.

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Menschen verloren jegliche Motivation zur körperlichen Betätigung. Diesem Negativtrend möchten die Organisator:innen und Kooperationspartner:innen mit dem Modellprojekt „Fitmach-Aktion: fit & gesund im Saarland“ entgegengewirken.

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Foto: DHfPG/BSA

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ie Corona-Krise hat den Bewegungsmangel in der deutschen Bevölkerung zusätzlich verschärft. Viele mussten monatelang auf ihr Training in den Fitnessund Gesundheitsanlagen verzichten und ohnehin inaktive


Bewegungsmangel – die unterschätzte Gefahr Die vergangenen beiden Jahre waren für viele eine große Herausforderung – Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus, Existenzängste, Sorge um Angehörige und Freunde sowie soziale Isolation. Gleichzeitig fehlte für lange Zeit der Ausgleich „Fitnesstraining“ aufgrund der behördlich angeordneten Schließungen der Fitness- und Gesundheitsanlagen. Welche negativen Folgen diese Situation für die Gesundheit von Menschen hatte, untersuchten die DHfPG-Expert:innen in drei großen Studien (Kobel, 2021). Die Befragung von Studiomitgliedern zum Zeitpunkt des zweiten Lockdowns zeigte z. B., dass sich das körperliche Wohlbefinden während der Schließungsphase der Fitness- und Gesundheitsanlagen von November 2020 bis Januar 2021 deutlich verschlechterte – mit teilweise alarmierenden Werten. Ein Grund hierfür war u. a. die sinkende Trainingsfrequenz: Während in der Öffnungsperiode der Anlagen von Juni bis Oktober 2021 fast 57 Prozent der Befragten zwei bis drei Mal die Woche trainierten, waren es im zweiten Lockdown nur noch 36,5 Prozent (Kobel, 2021). Es geht aber noch drastischer: Waren die Fitnessund Gesundheitsanlagen im Sommer 2021 geöffnet, trainierten lediglich 14,1 Prozent der Befragten nur einmal pro Woche oder seltener. Im zweiten Lockdown waren es allerdings bereits mehr als 40 Prozent (Kobel, 2021). Auch zeigen die Ergebnisse, dass das mentale Befinden der Trainierenden signifikant positiver ausgeprägt ist, wenn die Fitness- und Gesundheitsanlagen geöffnet sind und damit ein regelmäßiges Training möglich ist.

Potenzial von Fitness- und Gesundheitsanlagen noch nicht erkannt Wissenschaftlich erwiesen ist die Tatsache, dass ein regelmäßiges körperliches Training positive Effekte auf die Gesundheit der Menschen hat. Die Studienergebnisse der DHfPG verdeutlichen den zentralen Beitrag, den Fitness- und Gesundheitsstudios dabei leisten. Die Anlagen verfügen über das entsprechende Leistungsportfolio und qualifizierte Mitarbeiter:innen, um ein individuell ausgerichtetes Kraft- und Ausdauertraining anzubieten, das einen optimalen gesundheitsprotektiven Nutzen für die Menschen hat. Trotz dieser positiven Auswirkungen wird das Angebot von Fitness- und Gesundheitsanlagen noch immer von zu wenigen genutzt: Beispielsweise verfügen im Saarland nur 13,1 Prozent, also ca. 129.000 Personen, über eine Mitgliedschaft, obwohl im Schnitt 12,4 Anlagen auf 100.000 Einwohner:innen kommen – bundesweit sind es nur 11,4 Anlagen (DSSV, 2022).

Modellprojekt für ein gesundes Trainingsverhalten Die DHfPG, das Gesundheitsministerium des Saarlandes und der Verein PuGiS haben in Kooperation mit den saarländischen gesetzlichen Krankenkassen und lokalen Fitness- und Gesundheitsstudios die „Fitmach-Aktion: fit & gesund im Saarland“ ins Leben gerufen, um dem Bewegungsmangel in der Bevölkerung entgegenzuwirken und den Zugang zu re-

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gelmäßigem Fitnesstraining mit dem daraus resultierenden gesundheitsprotektiven Nutzen zu ermöglichen. Das Ziel ist es, zu dokumentieren und zu analysieren, inwiefern die Proband:innen während der Projektlaufzeit und darüber hinaus ein regelmäßiges Training in ihren Alltag integrieren konnten. Dieses Modellprojekt soll den Grundstein legen, damit Menschen mit einem bislang fehlenden oder unzureichenden Bewegungsverhalten ein Training langfristig in ihren Alltag integrieren und so aktiv einen Beitrag für ihre Gesundheit leisten.

Training nach WHO-Empfehlungen Im Rahmen des Modellprojektes „Fitmach-Aktion: fit & gesund im Saarland“ werden 1.000 Proband:innen, die gar nicht, wenig oder unregelmäßig sportlich aktiv sind, in einem wohnortnahen Fitness- oder Gesundheitsstudio ihrer Wahl ein achtwöchiges, individuell ausgerichtetes Trainingsprogramm absolvieren, das den evidenzbasierten Bewegungsempfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entspricht. Vor dem Start wird die aktuelle Trainingshäufigkeit festgehalten. Nach der Hälfte und am Ende der acht Wochen sowie einige Zeit nach Projektabschluss dokumentieren die Fitnessfachkräfte vor Ort mithilfe von Fragebögen, wie oft die Proband:innen das Training absolviert haben und weiterhin absolvieren. Die Ergebnisse werden anonymisiert gesammelt, ausgewertet und in Form eines Ergebnisberichts veröffentlicht. Für den Zeitraum der achtwöchigen Trainingsphase trainieren alle Proband:innen kostenfrei in den Studios.

Die Partner:innen Um ein solches Pilotprojekt realisieren zu können, braucht es starke und engagierte Partner:innen. Die DHfPG ist daher sehr stolz darauf, die saarländische Gesundheitsministerin Monika Bachmann sowie den Verein PuGiS als Projektpartner:innen an ihrer Seite zu wissen. Auch die saarländischen gesetzlichen Krankenkassen sind als Kooperationspartner:innen mit dabei und unterstützen die „Fitmach-Aktion“ auf vielen Ebenen. Zusätzlich unterstützt auch der DSSV e. V. – Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen das Modellprojekt. Besonders wichtig für die Durchführung dieses Modellprojektes sind die saarländischen Fitness- und Gesundheitsstudios, die sich dazu bereit erklärt haben, mit ihren Räumlichkeiten und auch ihren qualifizierten Fachkräften die „Fitmach-Aktion“ zu unterstützen. Sie sind es, die die Proband:innen betreuen und für eine verlässliche Analysegrundlage sorgen. Alle Ergebnisse der Studie werden in der fitness MANAGEMENT international veröffentlicht. Weitere Informationen zum Modell projekt finden Sie unter www.fitmach-aktion.de. Literaturliste Kobel, S. (2021). Auswirkung der Corona-Krise auf das Trainingsverhalten. Zugriff am 02.02.2022. Verfügbar unter https://www.fitnessmanagement.de/fileadmin/user_ upload/Bilder_news/2021/01_januar/19_bis_20/Ergebnisbericht_dhfpg.pdf DSSV e. V. – Arbeitgeberverband Deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (Hrsg.). (2022). Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2022. Hamburg: Hrsg.

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AKTUELLES | AKTIONEN

Monika Bachmann Monika Bachmann (CDU) ist bereits seit 1994 Mitglied des saarländischen Landtages und übte schon mehrere Jahre davor neben ihrer beruflichen Tätigkeit u. a. als Versicherungskauffrau politische Ämter aus. Seit 2014 ist sie Ministerin für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie.

fMi: Frau Gesundheitsministerin Bachmann, Sie haben gemeinsam mit der DHfPG und dem Verein PuGiS e. V. die „Fitmach-Aktion: fit & gesund im Saarland“ ins Leben gerufen. Warum haben Sie dieses Pilotprojekt gestartet? Und aus welchen Gründen bietet sich gerade das Saarland hierfür an? Monika Bachmann: Durch Datenerhebung der DHfPG wurde ersichtlich, dass die Corona-Pandemie die Problematik des Bewegungsmangels nochmals verschärft hat und dass auch selbst körperlich aktive Menschen während der Krise die Motivation zum körperlichen Training verloren haben. Wir haben das Pilotprojekt gestartet, um dem entgegenzuwirken.

„Fitmach-Aktion“ das Potenzial, bundesweit die Themen Fitness und Gesundheit populärer zu machen? Wenn ja, warum? Wir unterstützen das Projekt, weil wir uns hierdurch eine langfristige Steigerung der körperlichen Aktivität der saarländischen Bevölkerung erhoffen. Sofern in anderen Bundesländern noch keine vergleichbaren Projekte stattfinden, könnte das hier durchgeführte Vorhaben bei positiven Ergebnissen sicherlich auch als Modellprojekt und Vorbild dienen. Bewegungsmangel ist kein spezifisch saarländisches Problem. Das Konzept hat daher auch das Potenzial, auf andere Bundesländer übertragen zu werden.

Neben verschiedenen anderen Faktoren gehört körperliche Inaktivität bzw. Bewegungsmangel zu den Hauptrisikofaktoren für nichtübertragbare Erkrankungen, wie z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus Typ 2, psychische Störungen und Muskel-Skelett-Erkrankungen, kurz MSE.

Weshalb ist Ihrer Meinung nach die Fitness- und Gesundheitsbranche eine so wichtige Akteurin, wenn es um den Erhalt der Gesundheit geht? Um die körperliche Aktivität der Bevölkerung zu steigern, sind viele Ansätze und viele beteiligte Akteur:innen wichtig. Hierzu gehört natürlich auch die Fitness- und Gesundheitsbranche, da hier Menschen ihrem Körper etwas Gutes tun und regelmäßig unter Anleitung trainieren können.

Laut dem Bericht „Gesundheit in Deutschland aktuell“ (GEDA 2014/2015 – EHIS) gaben 48,0 Prozent der befragten saarländischen Männer an, mindestens 2,5 Stunden pro Woche ausdaueraktiv zu sein und 34,6 Prozent mindestens zwei Mal pro Woche muskelkräftigende Übungen zu absolvieren. Bei den saarländischen Frauen war der Anteil mit 35,9 Prozent Ausdaueraktivität und 24,0 Prozent Muskelkräftigungsaktivität deutlich geringer.

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Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie Geleitet wird das Ministerium von Ministerin Monika Bachmann mit Unterstützung des Staatssekretärs Stephan Kolling. Die Mitarbeiter:innen widmen sich in den verschiedenen Abteilungen u. a. den Themen „Soziales, Inklusion, soziales Ehrenamt“, „Jugend, Senioren, Familien und Frauen“, „Sozialversicherung, Gesundheits- und Pflegeberufe, Krankenhauswesen“ und „Gesundheit und Prävention“. Das Ministerium trägt somit die Verantwortung in vielen Themengebieten: von Freiwilligendiensten und Tafeln über Gleichstellungs- und Frauenpolitik bis hin zum Gesundheitswesen und der Arzneimittelüberwachung.

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Fotos: Carsten Simon photography | PuGiS e. V.

Durch ein Mindestmaß an einem körperlich aktiven Lebensstil wäre eine Vielzahl der genannten Gesundheitsprobleme weitgehend vermeidbar oder sie würden verringert. Aus diesem Grund sind Maßnahmen sinnvoll, die dem Bewegungsmangel entgegenwirken und das Bewegungsverhalten der Bevölkerung verbessern. Studien der DHfPG (2021) zeigen, dass die Bereitschaft, künftig mehr auf die eigene Gesundheit zu achten, in der Bevölkerung zwar gegeben ist, die Umsetzung dieser Verhaltensintention aber nur einem Teil der Menschen ohne aktive Unterstützung durch eine:n qualifizierte:n Gesundheitsdienstleister:in aktuell gelingt. Genau an dieser Stelle setzt das Projektkonzept an. Ich freue mich, dass auch die saarländischen Krankenkassen dieses Projekt mitfördern und PuGiS ebenfalls beteiligt ist.

Das Projektkonzept ermöglicht, Menschen mit fehlendem oder unzureichendem Bewegungsverhalten den Zugang zu Fitness- und Gesundheitsanlagen, wo sie nach einem auf sie zugeschnittenen Trainingsplan, der auf den Empfehlungen der WHO basiert, und mit bedarfsorientierter Unterstützung durch qualifiziertes Personal trainieren können. Damit soll regelmäßige körperliche Aktivität in das Leben der Saarländer:innen – auch über die Dauer des Projektes hinaus – integriert werden, um die genannten Vorteile für die Gesundheit realisieren zu können. Deshalb ist es mir ein wichtiges Anliegen, dieses Modellprojekt zu unterstützen, um hierdurch die körperliche Aktivität der Saarländer:innen zu erhöhen.


Dirk Mathis Dirk Mathis ist seit 2019 Geschäftsführer von PuGiS e. V. Ebenfalls ist er als Autor für Fachzeitschriften aktiv. Sein Ziel ist es, für alle Saarländer:innen, speziell Kinder und Jugendliche bessere gesundheitsförderliche Strukturen zu schaffen und ein „gesundes Aufwachsen“ zu ermöglichen.

fMi: Herr Mathis, Sie sind Geschäftsführer des gemeinnützigen Vereins für Prävention und Gesundheit im Saarland (PuGiS e. V.), der u. a. vom GKV-Bündnis für Gesundheit gefördert wird, und unterstützen die „Fitmach-Aktion: fit & gesund im Saarland“ der DHfPG und des saarländischen Gesundheitsministeriums. Wie hat sich Corona auf die gesundheitliche Situation der saarländischen Bevölkerung ausgewirkt? Dirk Mathis: Die Corona-Pandemie hat Veränderungen in fast allen Bereichen der Gesellschaft beschleunigt und verstärkt. Aber nicht nur aus gesellschaftspolitischer, sondern auch aus gesundheitlicher Perspektive hinterlässt die Pandemie ihre Spuren. Wie in ganz Deutschland hat die Pandemie auch weitreichende Auswirkungen auf die Alltagsstruktur der saarländischen Bürger:innen, was die negative Entwicklung von Zivilisationskrankheiten über alle Lebensphasen hinweg begünstigt. Vor allem die während der Pandemie geltenden Kontaktbeschränkungen, ein in dieser Zeit übermäßiger Medienkonsum, fortschreitender Bewegungsmangel und auch Fehlernährung stellen ein zusätzliches hohes Risiko für Zivilisationskrankheiten dar. Welche Rolle spielt die Fitness- und Gesundheitsbranche in Bezug auf die physische und psychische Gesundheit dieser Menschen im Speziellen? „Mens sana in corpore sano“ lautet eine lateinische Redewendung, die übersetzt „Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“ bedeutet. Eine Vielzahl an Studien hebt die Zusammenhänge zwischen körperlicher Aktivität und psychischer Gesundheit auf der emotionalen, aber auch auf der kognitiven Ebene über alle Lebensphasen hinweg hervor.

fischen Gesundheitsgefährdungen belastete Zielgruppe, die älteren Personen, erreichen. Durch die konkrete Ansprache im Rahmen des Modellprojektes besteht die große Chance, diese Zielgruppe kurzfristig „in Bewegung“ zu bringen und hoffentlich auch langfristig für ein Mehr an Bewegung im Tagesablauf zu begeistern. 2. Wir wollen unseren Beitrag zu einer breitgefächerten kommunalen Allianz zur Bewegungsförderung leisten. Durch das Zusammenführen von Hauptamt (z. B. Gesundheitsstudio) und Ehrenamt (v. a. Sportverein) in kommunalen Lenkungsgruppen oder kommunalen Präventionskonferenzen wollen wir zwei entscheidende kommunale Player zusammenführen, einen Austausch ermöglichen, eventuelle Ängste beseitigen und mögliche Fusionen anregen. 3. Wir erhoffen uns, durch die begleitend durchgeführte Evaluation einen Aufschluss über die relevanten Zusammenhänge von geplantem Input sowie realem Output zu erhalten. Nicht zuletzt sind wir aber auch auf das Outcome in Bezug auf die Zielgruppe gespannt. Im Optimalfall erhalten wir sogar einen konkreten Impact, also z. B. längerfristige positive Auswirkungen auf die (saarländische) Gesellschaft. Ebenfalls sollen die mit der Durchführung der Studie einhergehenden Ergebnisse nicht nur allen teilnehmenden Proband:innen, sondern auch der Fachöffentlichkeit und damit auch allen Saarländer:innen präsentiert werden.

Alternative Sporträume müssen erschlossen werden und die bekannten Möglichkeiten ergänzen. Die Chancen, die die Fitness- und Gesundheitsbranche bietet, sind enorm, da sie die vorhandenen kommunalen Ressourcen um ein Vielfaches erweitern kann. Was möchten Sie mit dem Modellprojekt erreichen? Wir haben drei unterschiedliche Ziele formuliert, die aber auch alle miteinander in Verbindung stehen: 1. Wir können durch das Modellprojekt unsere indirekte Zielgruppe der Kampagne „Das Saarland lebt gesund!“, nämlich alle saarländischen Bürger:innen und sogar eine mit spezi02/22

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Prävention und Gesundheit im Saarland (PuGiS e. V.) Prävention und Gesundheit im Saarland (PuGiS e. V.) ist ein gemeinnütziger Verein, der derzeit Projektträger von drei unterschiedlichen Projektbereichen ist: „Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit“, „Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung“ sowie „Das Saarland lebt gesund!“. Der Verein unterstützt saarländische Kommunen fachlich vor allem in den Themen Gesundheitsförderung und Prävention sowie Gesundheitsplanung, besonders in den drei Bereichen Vernetzung, Qualifizierung und Beratung.

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AKTUELLES | FACHMESSE | ANZEIGE

FIBO 2022: Interview mit Event Director Silke Frank

“Zurück zu alter Stärke!”

Ideengeber- und Trendsetter-Event: Vom 7. bis zum 10. April 2022 trifft sich die Branche auf der FIBO, nachdem die internationale Leitmesse für Fitness, Wellness und Gesundheit coronabedingt zwei Jahre pausieren musste. fMi hat mit der FIBO-Chefin Silke Frank über Veränderungen, Neuheiten und Highlights in diesem Jahr gesprochen.

fMi: In wenigen Tagen ist es soweit – die FIBO 2022 öffnet ihre Tore. Worauf freuen Sie sich als Event Director nach zwei Jahren coronabedingter Zwangspause am meisten? Silke Frank: Wir können es kaum erwarten, dass die FIBO ihre Tore wieder öffnet. Besonders freue ich mich darauf, wenn die Branche sich trifft und wir Aussteller:innen, Besucher:innen sowie Partner:innen zusammenbringen. Denn gemeinsam wollen wir in eine neue Zeit aufbrechen, unsere alte Stärke zurückgewinnen und die Branche wieder im Mittelpunkt positionieren. Vor allem aber bin ich darauf gespannt, wieder persönliche Gespräche führen zu dürfen und zu sehen, was sich in den letzten beiden Jahren in der Branche getan hat und welche Lösungen entwickelt wurden.

So ist die Halle 8 Hauptanlaufpunkt in Sachen Gesundheit. In den Hallen 6 und 7 gibt es eine große Bandbreite an Trainingsequipment. Die Halle 9 stellt sich neu auf und vereint Functional Training sowie Group-Fitness-Konzepte für Fach-

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Foto: Reed Exhibitions Deutschland GmbH

Sie und Ihr Team sind nah dran an den Aussteller:innen und ihren Themen. In welchen Bereichen werden dieses Jahr die Schwerpunkte liegen und wo werden die Highlights oder auch die spektakulären Neuheiten der internationalen Fitness- und Gesundheitsbranche präsentiert? Die FIBO 2022 liefert jede Menge Trends und Inspirationen für das Business rund um Fitness und Gesundheit und sorgt somit für echte Wiedersehensfreude. In sechs Hallen werden neue Produkte präsentiert, ergänzt um zahlreiche Sonderflächen und den FIBO Congress.


besucher:innen, wie Trainer:innen und Instruktor:innen, Wellnessexpert:innen und Studiobesitzer:innen. Die Halle 5.2 wird zur gemeinsamen Anlaufstelle von Fitness Professionals und Konsument:innen und zeigt alles rund um Healthy Nutrition, Fashion, Beauty und Group Fitness. Die Halle 10 wird erneut zur FIBO POWER-Halle mit den Bereichen Bodybuildung, Kraft- und Kampfsport. Mit dabei sind zum Beispiel nu3, BlenderBottle, Barebells/NOCCO, Gorilla Wear und NUTREND. Wie ist die Stimmung aufseiten der Aussteller:innen im Vorfeld? Trotz der coronabedingten Pause freuen wir uns nach wie vor über eine intensive und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Aussteller:innen und Partner:innen. Man spürt bei allen die positive Stimmung, die Aufregung über das Wiedersehen und natürlich die Neugier und die Spannung auf das, was kommt. Inwieweit wird die Pandemie mit ihren Auswirkungen die Branche Ihrer Einschätzung nach in den kommenden Jahren noch beeinflussen? Die Corona-Pandemie ist immer noch allgegenwärtig und begleitet unsere Gesellschaft seit mehr als zwei Jahren. Umso mehr rückt auch das Thema Long COVID in den Vordergrund. Gerade während und aufgrund dieser Situation sind Gesundheit und Fitness mehr denn je in den Fokus der Gesellschaft gerückt. Umso wichtiger ist es für die Fitnessbranche, dass die FIBO als Weltleitmesse ein signifikantes Zeichen setzt und wieder für frischen Wind und Optimismus sorgt. Auch in den Bereichen Wellness und Hotellerie wurde das Potenzial der Kombination aus Fitness und Gesundheit erkannt. Deshalb ist die FIBO einer der wichtigsten Branchentreffs für Physiotherapeut:innen, Sportmediziner:innen, Betriebliche Gesundheitsmanager:innen, Reha-Trainer:innen, Studio- und SpaBetreiber:innen sowie Hoteliers. Wir rechnen außerdem damit, dass die Ausgaben der Menschen für Fitness und Gesundheit weiter steigen werden. Was sind die wichtigsten Learnings aus der Krise für die Branche und wie kann es ihr gelingen, von dieser Entwicklung zu profitieren? Jetzt ist es besonders wichtig, dass sich die Branche mit neuen Aspekten, wie alternative Studio- und Trainingskonzepte, Lösungen seitens der Industrie sowie mit der Kommunikation gegenüber der Politik und den Trainierenden auseinandersetzt. Die Angst ist immer noch präsent und wir müssen darauf mit klaren Botschaften reagieren. Im Bereich „Digitale Trends“ hat die Krise viele neue Chancen gebracht. Neue Technologien werden einen großen Stellenwert einnehmen und immer weiter an Bedeutung gewinnen. Wichtige Stichwörter sind hier zum Beispiel Künstliche Intelligenz, Virtual Reality, Gamification, Apps und Tracker. In welcher Rolle sehen Sie dabei die FIBO als internationale Leitmesse? Die FIBO hatte schon immer eine Leitfunktion inne. Die von der Krise stark getroffene Branche braucht dringend Impulse, 02/22

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um gemeinsam strategische Weichen für die Zukunft zu stellen. Deshalb haben wir die FIBO 2022 so aufgestellt, dass sie aktuelle Marktentwicklungen aktiv fördert, neue sowie wichtige Themen der Branche aufgreift und den stark wachsenden Segmenten den entsprechenden Raum gibt. So platziert sich die FIBO als Ideengeber- und Trendsetter-Event. Welche Bedeutung hat der dreitägige FIBO Congress, den Sie gemeinsam mit der DHfPG und der BSA-Akademie durchführen? Der FIBO Congress ist eine wichtige Plattform für die Branche. Die Konsolidierung des Fitnesssektors, die Studioschließungen, die globale Rezession – noch nie war Weiterbildung von solch erfolgsstrategischer Bedeutung wie jetzt. Deshalb „boostert“ die FIBO das Know-how von Fitnessprofis mit dem FIBO Congress, der als physischer Content Hub vom 7. bis 9. April im Congress-Centrum Nord des Kölner Messegeländes veranstaltet wird. Behandelt werden relevante Fragestellungen, zukunftsweisende Inhalte und wertvolle Praxiserfahrungen. Die Agenda unterteilt sich in neun hochrelevante Themenstränge mit über 80 Vorträgen. Diese versprechen praxisnahen Input, der Handlungsfelder durchleuchtet, betriebliche „blind spots“ aufdeckt und Orientierung für strategische Entscheidungen liefert. Dafür analysieren renommierte Speaker, welche Angebote, Trends und Workflows gegenwärtig funktionieren und welche Perspektiven sich für die Zukunft ergeben. Es wird in diesem Jahr einige Veränderungen geben, beginnend bei der Hallenplanung, aber auch im Rahmenprogramm und bei den Themenwelten. Was sind die wichtigsten Neuerungen? Halle 8 haben wir komplett neu konzipiert. Hier treffen die Besucher:innen auf die Bereiche Health, Wellness & Spa, Interior und auf zahlreiche namhafte Aussteller:innen. Geplant sind zudem verschiedene Vortragsforen und auch ein Programm der internationalen Initiative „Exercise is Medicine“, um die Gesellschaft zu mehr Bewegung zu motivieren. In der Halle 7 erwarten die Besucher:innen zudem im Future Forum visionäre Digitalisierungsthemen. Hier demonstrieren innovationstreibende Speaker, wie tech-lastig die Fitnesswelt von morgen ist. Ganz neu werden in der Halle 5.2 CBD-Produkte vorgestellt. Hier gibt es auch eine Lifestyle Area, Bühnen und Mitmachflächen, das Cycling Festival und Mixed Reality Sports. Worauf dürfen sich die Besucher:innen der diesjährigen FIBO besonders freuen? Auf das erste große Zusammentreffen der Fitnessindustrie seit der coronabedingten Pause und vor allem auf die vielen Highlights.

FIBO 2022 – 7. bis 10. April Messegelände Köln www.fibo.com

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AKTUELLES | FACHKONGRESS | ANZEIGE

INFORMIEREN. AUSTAUSCHEN. NETZWERKEN. im Congress-Centrum Nord, nahe Halle 8

Vom 7. bis 9. April 2022 findet der FIBO Congress im Rahmen der FIBO, der internationalen Leitmesse für Fitness, Wellness und Gesundheit, statt. Renommierte Referent:innen präsentieren in mehr als 80 Vorträgen topaktuelle Themen der Fitness- und Gesundheitsbranche. Das Kongress-Ticket inklusive FIBO-Eintritt ist bereits ab 99 Euro verfügbar.

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er FIBO Congress, organisiert von der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und der BSA-Akademie unter Federführung der FIBO, ist ein dreitägiger Fachkongress für Expert:innen aus den Themenfeldern Fitness, Prävention und Gesundheit. Veranstaltungsort ist das Congress-Centrum Nord auf dem Messegelände Köln mit direkter Anbindung zur Leitmesse FIBO.

Vielfältiges Programm mit renommierten Referent:innen Besucher:innen des diesjährigen FIBO Congress können sich auf ein umfangreiches Programm mit spannenden Vorträgen „aus der Praxis für die Praxis“ von hochkarätigen Referent:innen sowie auf optimale Möglichkeiten zum persönlichen Gespräch freuen. Vom 7. bis 9. April 2022 werden mehr als 80 Einzelvorträge in neun Themensträngen mit jeweils bis zu drei Vortragsblöcken angeboten, wie z. B.: Management von Fitness- und Gesundheitsanlagen Im zweiten Vortragsblock „Aktuelle strategische Herausforderungen in der Fitness- und Gesundheitsbranche“, am Donnerstag, 7. April 2022, sprechen Prof. Dr. Sarah Kobel, Henrik Gockel und Prof. Dr. Oliver Schumann über die Veränderungen und neuen Herausforderungen des Fitnessmarktes. Prof. Kobel geht in ihrem Vortrag „Die Kluft zwischen Wollen und Tun – Gesundheitsorientierung der Fitnesstreibenden“ beispielsweise darauf ein, wie sich die Krise auf die Ziel- und Wertevorstellungen der Menschen ausgewirkt hat. Sie analysiert, welches Handeln jetzt seitens der Fitness- und Gesundheitsanlagen notwendig ist. Henrik Gockel widmet sich in seinem Vortrag „Boutique-Studios – Wie sie den Markt verändern und wie man darauf reagieren kann“ u. a. den Chancen und Risiken von Boutique-Konzepten und gibt praxisorientierte Tipps, wie Betriebe Boutique-Angebote in ihren Club integrieren können. Unter dem Titel „Attraktives Employer Branding – Fokus: Onboarding“ präsentiert Prof. Schumann z. B. zentrale Merkmale und Phasen

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eines spezifischen Onboardings. Er stellt außerdem dar, wie ein Onboarding performant aufgebaut werden kann. Gesundheit (Training) Am Freitag, 8. April 2022, nähern sich Marlon Kreis, Prof. Dr. Ulf Sobek und Prof. Dr. Daniel Kaptain im ersten Vortragsblock „Athletiktraining – neue Ansätze, Belastungssteuerung und Gesundheitswirkung“ u. a. den Fragen, ob hochintensives Training auch automatisch effektiv ist und was bei einer permanenten Überdosis Sport passiert. Marlon Kreis klärt z. B. in seinem Vortrag „Testbatterie für Verletzungen der unteren Extremitäten“, wie eine wissenschaftliche Testbatterie aufgebaut ist und wie diese durchgeführt wird. Dem großen Thema Neurotraining nähert sich Prof. Sobek in seinem Vortrag „Neurotraining – Warum der biomechanische Trainingsansatz allein nicht ausreicht!“. Er stellt u. a. dar, was die Hauptaufgaben des Gehirns sind, wie es arbeitet und was die grundlegenden Prinzipien und Gesetze des Neurotrainings sind. Wie wichtig Regenerationsmanagement ist, wie Regeneration gemessen werden kann und ob der Spruch „No Pain, No Gain“ Wahrheit oder Mythos ist, erfahren Kongressbesucher:innen in Prof. Kaptains Vortrag „Regenerationsmanagement im Athletiktraining“. Zusätzlich bieten die Speakers Corner und die Kongress-Lounge mit Terrasse viel Raum zum Austausch mit den Referent:innen und zum Netzwerken mit Fachleuten, Führungskräften und Entscheider:innen der Branche. Das vollständige Kongressprogramm finden Sie unter www.fibo-congress.com/programm/.

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Seien Sie dabei, wenn sich die Branche wieder vor Ort trifft. Nutzen Sie Ihre Chance und profitieren Sie von der einzigartigen Kombination aus Fachkongress und Leitmesse bereits ab 99 Euro. Tickets unter: www.fibo-congress.com

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Programmübersicht

Die insgesamt neun Themenstränge bestehen aus bis zu drei Vortragsblöcken mit je drei Vorträgen. Nachfolgend erhalten Sie eine Übersicht über die Vortragsblöcke. Das gesamte Programm finden Sie unter www.fibo-congress.com/programm/. Donnerstag, 7. April 2022 Gesundheit

Management

BGM

Existenzgründung

1. Block, 3 Vorträge: Effektives Ausdauertraining durch Methodenvielfalt und neue Erkenntnisse

1. Block, 3 Vorträge: Mitgliedergewinnung und Mitgliederbindung durch effektives Online-Marketing

1. Block, 3 Vorträge: Erfolgreiche Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen in der betrieblichen Praxis

1. Block, 3 Vorträge: Mit der richtigen Strategie und Finanzierung zur erfolgreichen Existenzgründung

2. Block, 3 Vorträge: Kommerzielle Perspektiven von Ernährung im Fitnessmarkt

2. Block, 3 Vorträge: Aktuelle strategische Herausforderungen in der Fitness- und Gesundheitsbranche

2. Block, 3 Vorträge: Psychosoziale Gesundheit im Kontext Betrieb – Potenziale entwickeln

2. Block, 3 Vorträge: Standortwahl, Risikoabsicherung und Übernahmen im Rahmen der Existenzgründung

3. Block, 3 Vorträge: Mentaltraining: Willenskraft steigern und Verhalten ändern

Freitag, 8. April 2022 Gesundheit

Management

Sun, Beauty & Care

Physio

Existenzgründung

1. Block, 3 Vorträge: Athletiktraining – neue Ansätze, Belastungssteuerung und Gesundheitswirkung

1. Block, 3 Vorträge: Erfolgreiche Mitarbeiterführung in der Fitness- und Gesundheitsbranche

1. Block, 3 Vorträge: Customer Journey Management in der Sun, Beauty & Care-Branche

1. Block, 3 Vorträge: Rückenschmerz und Covid-19 powered by

1. Block, 3 Vorträge: Mit der richtigen Strategie und Finanzierung zur erfolgreichen Existenzgründung

2. Block, 3 Vorträge: Food, Training und Nutrition Regimes

2. Block, 3 Vorträge: Erfolgreiche Dienstleistung und herausragender Service

2. Block, 3 Vorträge: 2. Block, 3 Vorträge: Verkauf und Dienstleis- Laufen und tung in der Sun, Regeneration Beauty & Care-Branche

2. Block, 3 Vorträge: Standortwahl, Risikoabsicherung und Übernahmen im Rahmen der Existenzgründung

3. Block, 3 Vorträge: Coaching in Fitnessanlagen

Samstag, 9. April 2022 Gesundheit

Management

EMS

Existenzgründung

1. Block, 3 Vorträge: Forschungsupdate und neue methodische Ansätze im Krafttraining

1. Block, 3 Vorträge: Marketing: Mit den richtigen Strategien und Partnern die Kunden der Zukunft gewinnen

1. Block, 3 Vorträge: Praxis des EMS-Trainings – Wirkungsweise und Anwendungsmöglichkeiten

1. Block, 3 Vorträge: Mit der richtigen Strategie und Finanzierung zur erfolgreichen Existenzgründung

2. Block, 3 Vorträge: Ernährungsstrategien für Wettkampfathleten im Bodybuilding und Kraftsport

2. Block, 3 Vorträge: Erfolgreiche Strategien für den Verkauf und Vertrieb

2. Block, 3 Vorträge: EMS als erfolgreiches Businessmodell – Praxiswissen für Anbieter und Mitarbeiter

2. Block, 3 Vorträge: Standortwahl, Risikoabsicherung und Übernahmen im Rahmen der Existenzgründung

3. Block, 3 Vorträge: Stressmanagement

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AKTUELLES | INTERDISZIPLINÄR

Fitness- und Gesundheitsdienstleistungen zielführend vermarkten

Foto: Drazen – stock.adobe.com

Praxisimpulse für die Mitgliedergewinnung Text: Carolin Schmidt und Florian Schmidt

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In Sachen Mitgliedergewinnung und Vermarktung stehen viele Betreiber:innen aktuell vor großen Herausforderungen. Wir haben die DHfPG-Expert:innen Roman Spitko, Sandra Gärttner und Prof. Dr. Arne Morsch nach Praxistipps gefragt, wie die Studios diese Aufgaben erfolgreich meistern und ihre Dienstleistung zielführend vermarkten können.

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ufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie haben viele Fitness- und Gesundheitsanlagen hinsichtlich der Mitgliedergewinnung und Vermarktung mit wachsenden Herausforderungen zu kämpfen. Neben dem lockdown-bedingten Mitgliederrückgang (DSSV, 2022) machen den Studios Anfang 2022 vor allem die strengen behördlichen Auflagen und die längerfristig daraus resultierende Verunsicherung und Zurückhaltung der Kund:innen vielerorts Probleme. Es fehlen wichtige Neuverträge und auch die Check-in-Zahlen sind deutlich niedriger als im Vorjahr (DSSV, 2022; Schmidt & Wolff, 2021). All das sind relevante Aspekte, die unterstreichen, dass die Themen „Mitgliedergewinnung“ und „Gezielte Vermarktung des Dienstleistungsangebotes“ noch nie so wichtig waren wie heute. Doch wie lassen sich in der aktuellen Situation Marketingmaßnahmen nutzen, um Unsicherheiten abzubauen und Kund:innen bestmöglich zu überzeugen bzw. zu motivieren? Und wie können Fitness- und Gesundheitsstudios die

gesundheitspositiven Effekte des Fitnesstrainings (DHfPG, 2021) zielführend vermarkten? Mit den drei DHfPG-Expert:innen Roman Spitko, Sandra Gärttner und Prof. Dr. Arne Morsch haben wir im fMi Interview über geeignete Strategien und Ansatzpunkte gesprochen, um diesen wachsenden Herausforderungen in der Praxis zu begegnen. Literaturliste DSSV e. V. – Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (Hrsg.). (2022). Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2022. Hamburg: Hrsg. DSSV e. V. – Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (Hrsg.). Umfrage des DSSV – die Gesunderhaltung der Menschen nicht gefährden: Die Fitness- und Gesundheitsbranche wird unzureichend unterstützt. Zugriff am 20.01.2021. Verfügbar unter https://www.dssv.de/wp-content/uploads/2022/01/Pressemitteilung_20220117.pdf Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (Hrsg.) (2021). Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention durch regelmäßiges Fitnesstraining: Die Bedeutung der Fitness- und Gesundheitsbranche als Gesundheitsdienstleister – eine wissenschaftliche Betrachtung. Zugriff am 14.01.2022. Verfügbar unter https://www.dhfpg-bsa.de/wp-content/uploads/sites/2/2021/09/dhfpg_abhandlung.pdf Schmidt, F. & Wolff, J. (2021). Restart: zielgerichtete Kundenkommunikation in Zeiten von Corona: Neukundengewinnung als zentrale Herausforderung. fitness MANAGEMENT international, 2 (154), 70–74.

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AKTUELLES | INTERDISZIPLINÄR

Die Studios sollten einen Mix aus informierendem, inspirierendem, motivierendem und unterhaltendem Content anstreben.

Roman Spitko Der Diplom-Kaufmann / LL. M. (Com) ist als Fachbereichsleitung Management/Ökonomie an der DHfPG sowie an der BSA-Akademie tätig. Als Mitglied der Deutschen Badminton Nationalmannschaft feierte er nationale und internationale Erfolge.

fMi: Was sind Ihrer Meinung nach aktuell die größten Herausforderungen, wenn es darum geht, zeitnah wieder mehr Neukund:innen und Mitglieder in die Fitness- und Gesundheitsanlagen zu locken? Wie können Betriebe diesen wachsenden Aufgaben aus marketingtechnischer Sicht in der Praxis zielführend begegnen? Roman Spitko: Meiner Meinung nach sind aktuell die größten Herausforderungen diejenigen, die jede:r einzelne Studiobetreiber:in nicht selbst in der Hand hat: die politischen Rahmenbedingungen. Sobald sich diese entspannen und in Bezug auf Corona etwas mehr Ruhe einkehrt, gilt es, allen Beteiligten Vertrauen und Sicherheit mithilfe transparenter Kommunikation zu vermitteln. Dabei wird eine zielgruppenadäquate und individuelle Ansprache im Marketing essenziell sein, um die Menschen mit der richtigen Botschaft zur richtigen Zeit zu erreichen.

Immer mehr Interessierte nutzen die Website eines Studios u. a., um sich vorab zu informieren oder um direkt Mitgliedsverträge abzuschließen. Wie sollte ein professioneller SocialMedia- und Online-Auftritt konkret aussehen, um (Neu-) Kund:innen bestmöglich anzusprechen und vom eigenen Studioangebot zu überzeugen? Eine professionelle Website sollte umfassend informieren, rechtlich up to date und vor allem auch suchmaschinenoptimiert sein sowie die angesprochene „Mitgliederreise“ nahtlos ermöglichen – das ist in meinen Augen absolute Mindestvoraussetzung. Daneben sollte man zunehmend auf Landingpages für einzelne Angebote setzen, die darauf ausgerichtet sind, Interessierte in Kund:innen zu verwandeln. Dadurch wird es gelingen, die potenziell Interessierten noch zielgruppenspezifischer anzusprechen und in Kund:innen zu verwandeln.

Welche Verkaufskanäle sind für die Mitgliedergewinnung aus Ihrer Sicht in den nächsten Monaten besonders wichtig und warum? Was gilt es hier im Umgang mit unterschiedlichen Zielgruppen zu beachten? In meinen Augen sind neben den Möglichkeiten, die wir mit einer Betreuung vor Ort haben, die digitalen Kanäle zukünftig noch wichtiger als bisher. Die Pandemie mit der damit verbundenen Beschleunigung der Digitalisierung hat diese Entwicklung verstärkt. Zwar kann man aktuell des Öfteren eine gewisse „Online-Müdigkeit“ feststellen, aber auf keinen Fall im Rahmen der Kommunikation mit bestehenden und potenziellen Kund:innen. Möchte man Marketingaktionen in Printmedien, z. B. mit Anzeigen, durchführen, sollte man unbedingt den Kosten-Nutzen-Faktor beachten und sich intensiv mit der Zielgruppe der jeweiligen Zeitung oder Zeitschrift beschäftigen, um Streuverluste zu minimieren. Das gilt natürlich auch für die Platzierung von Plakaten im Stadtbild. Nur so kann man sein Marketingbudget sinnvoll und vor allem effizient einsetzen.

Mit welcher Content-Strategie können Studios im Rahmen der Mitgliedergewinnung am besten punkten und langfristig motivieren? Die Studios sollten einen Mix aus informierendem, inspirierendem, motivierendem und unterhaltendem Content anstreben. Dabei ist aber entscheidend, dass sie sich auf das fokussieren, was am ehesten ihrer Positionierung und ihren Zielgruppen entspricht. Ich denke, ein großer Anteil an informierendem Content wird dabei für Fitnessstudios immer eine wichtige Rolle spielen. Das Augenmerk würde ich dabei neben den fremden, von einem Algorithmus gesteuerten und folglich nicht zu kontrollierenden Social-Media-Kanälen insbesondere auf die „eigenen und folglich kontrollierbaren“ Kanäle, wie Newsletter und Blogs auf der Website, und natürlich auf eine Paid-Ads-Strategie legen.

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Fotos: DHfPG/BSA

Des Weiteren sind die Menschen mittlerweile an nahtlos ineinandergreifende Prozesse gewöhnt und erwarten diese auch. Somit wird zukünftig eine komplett digitale Abbildung der „Mitgliederreise“ – vom Abschluss eines Mitgliedschaftsvertrages, über die Mitgliedschaftsverwaltung und die Betreuung bis hin zur Kündigung – unabdingbar sein.

Wie sieht ein erfolgreicher Marketingmix aus und wie lassen sich all diese Maßnahmen bestmöglich kombinieren? Ein erfolgreicher Marketingmix verbindet die zugrundeliegende „Infrastruktur“ aus Website, Landingpages, Newsletter und den damit verbundenen Prozessen mit zielgruppenspezifischen Traffic-Kanälen. So können die „richtigen“ Menschen mit der richtigen Botschaft zur richtigen Zeit erreicht und diese dann in Verbindung mit der oben angesprochenen Infrastruktur nahtlos in Kund:innen und Mitglieder verwandelt werden.


Das positive Image, das mit der Werbung vermittelt wird, muss in der Betreuung vor Ort spürbar sein und von den Mitarbeitenden gelebt werden.

fMi: Werbung mit positiven Bildern oder doch mit dem erhobenen Zeigefinger? Was sind aus psychologischer Sicht die richtigen Ansätze, um bei Neukund:innen zu punkten und warum? Sandra Gärttner: Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte – positive Bilder schaffen ein positives Markenimage. Umgekehrt können negative Bilder ungewollt negative Emotionen bei Neukund:innen auslösen, die sie im schlechtesten Fall dann auch auf die beworbene Marke übertragen. Bewährt haben sich zum Beispiel Statements von zufriedenen Mitgliedern, Weisheiten oder Erfolgszitate bekannter Personen, da diese ansprechend und authentisch wirken. Wichtig ist dabei, dass dieses positive Image, das mit der Werbung vermittelt wird, für Neukund:innen auch in der Betreuung vor Ort spürbar ist und von den Mitarbeitenden gelebt wird. Durch welche praxisnahen Motivations- und Kommunikationsansätze können Studios in der aktuellen Situation Interessierte abholen, überzeugen und für eine Studiomitgliedschaft begeistern? Werbung ist bereits eine Art der Kommunikation. Im Optimalfall löst sie bei potenziellen Interessierten einen bestimmten Zustand, z. B. Emotionalität wie Euphorie oder Motivation, Bedarf nach einem Produkt bzw. einer Dienstleistung oder Verhaltensbzw. Einstellungsänderung, aus. Darauf aufbauend hilft es den Kund:innen, wenn in der Beratung Hemmschwellen abgebaut werden und auf die individuellen Bedürfnisse oder Wünsche eingegangen wird, um die Handlungsmotivation, die im besten Fall durch die Werbung geweckt wurde, zu bestärken. Welche Unterschiede gilt es in Sachen Motivation und Ansprache bei differenten Zielgruppen zu beachten? Welche Herausforderungen ergeben sich daraus für das Marketing sowie auch für die individuelle Beratung vor Ort? Die Zielgruppe ist der Dreh- und Angelpunkt einer jeden Marketingstrategie. Dabei ist es ganz wichtig, die Wünsche der Zielgruppe(n) zu kennen sowie den Nutzen und Vorteil, der sich für den:die Kund:in ergibt, überzeugend und auf den Punkt gebracht vermitteln zu können. Kund:innen müssen die Leistung als echten Mehrwert für sich erkennen. Sie müssen sich in der Anlage und mit den Trainer:innen wohlfühlen und sich in guten Händen wissen. Das „Kauferlebnis“ sollten sie als etwas Positives erinnern und anderen von den tollen Erlebnissen berichten wollen. 02/22

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Sandra Gärttner Die Fitnessexpertin, M. A. Prävention und Gesundheitsmanagement, ist als Dozentin an der DHfPG und als Referentin an der BSA-Akademie u. a. mit dem Schwerpunkt Mentale Fitness/Entspannung tätig. Sie hat mehrere Jahre praktische Erfahrung im Individualund Gruppentraining gesammelt.

Für die Werbung und für die Betreuung vor Ort bedeutet dies gleichermaßen, dass es bei mehreren Zielgruppen, die sich bezüglich Alter, Geschlecht, Wünsche und Voraussetzungen unterscheiden, einer gesonderten Ansprache bedarf, um niemanden abzuschrecken oder auszugrenzen. Die Pandemie hat insbesondere auch auf mentaler Ebene für zusätzliche Belastungen, Stress und diverse Krankheitsund Fehltage gesorgt. Weshalb sollten Studios dem Thema „Mentale Fitness“ Ihrer Meinung nach zukünftig mehr Beachtung schenken? Neben der körperlichen spielt auch die mentale Fitness für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen eine tragende Rolle. Das Ziel eines mentalen Trainings unter professioneller Anleitung ist es, u. a. emotionale und mentale Blockaden zu lösen und das eigene Denken in positive und konstruktive Bahnen zu lenken. Grundlage dafür ist das Erkennen und Formulieren der Ist-Situation, der vorhandenen Fähigkeiten und Ressourcen sowie die Zieldefinition der Kund:innen. Trainer:innen mit der entsprechenden Ausbildung können das Verhalten Ihrer Klientel besser verstehen und verfügen über zahlreiche Techniken, um zu motivieren und bei der Zielerreichung zu unterstützen. Dieser Benefit leistet einen zusätzlichen Beitrag für mehr Kund:innenbindung und bietet eine ganzheitliche Betreuung sowie einen Wettbewerbsvorteil. Worauf sollten Studios konkret achten, wenn sie ihre interdisziplinären Angebote künftig gezielt und professionell vermarkten wollen? Als Fazit kann festgehalten werden, dass der Erfolg von interdisziplinären Angeboten in den Studios von mehreren Faktoren abhängig ist. Zunächst ist die Zielgruppenanalyse unumgänglich. Erst wenn diese konkret recherchiert wurde, kann zum einen mit zielgruppenspezifischen Marketingkampagnen geworben und zum anderen die individuelle Kund:innenbetreuung und -bindung entwickelt werden. Weitere Faktoren für den Erfolg sind die Professionalität, die Qualifikationen und die Empathie der Mitarbeitenden. Machen Sie sich Ihre Zielgruppe bewusst – je konkreter Sie diese beschreiben, umso leichter ist es, sie optimal anzusprechen, als Kund:innen zu gewinnen und langfristig zu binden!

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AKTUELLES | INTERDISZIPLINÄR

Die Positionierung als Gesundheitsstudio muss sich in Angebotsstruktur und Mitarbeiterqualifikation widerspiegeln.

fMi: Die positiven Effekte von regelmäßigem Fitnesstraining auf die körperliche und mentale Gesundheit sind umfänglich erwiesen. Können Sie uns die wichtigsten Argumente nennen, mit denen Studios auch im Marketing noch deutlicher auf die gesundheitspositiven Effekte von Fitnesstraining aufmerksam machen können? Prof. Dr. Arne Morsch: Im Zusammenhang von Bewegung und Gesundheit sollte der Fitnessbegriff zunächst in ein richtiges Licht gerückt werden. In Deutschland verbindet man damit oft eher Lifestyle und Körperkult. In der internationalen Fachsprache spricht man hingegen von „physical fitness“, also körperlicher Leistungsfähigkeit, sowie von metabolischer, kardiovaskulärer oder auch muskuloskelettaler Fitness. Das bringt viel besser zum Ausdruck, was Fitnesstraining leisten kann. Menschen, die regelmäßig körperlich trainieren, besitzen eine höhere Leistungsfähigkeit der verschiedenen Organsysteme – Gesundheit ist dabei ein „unausweichliches Nebenprodukt“. Ein individuelles regelmäßiges Kraft- und Ausdauertraining führt zu einer Verbesserung des Stoffwechsels, der Herz-Kreislauf-Funktion und des Muskel-Skelett-Systems und senkt das Risiko für schwere Erkrankungen. Das geht im Fitnessstudio in optimaler Weise und das sollte man sich im Marketing zunutze machen.

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Sie erwähnen Kooperationen. Welchen Platz können dabei auch z. B. Krankenkassen oder Unternehmen im Bereich der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) bzw. des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) einnehmen? Welche neuen Chancen und Synergien können für Studios entstehen? Von den gesetzlichen Krankenkassen finanzierte Maßnahmen der bewegungsbezogenen Prävention spielen z. B. eine wichtige Rolle, um Personen zu erreichen, die normalerweise nicht den Weg in ein Fitnessstudio gefunden hätten und vielleicht nur aufgrund einer ärztlichen Präventionsempfehlung gekommen sind. Da es sich hierbei um temporär finanzierte Angebote handelt, sollten die Fitnessstudios versuchen, diese neue Zielgruppe dauerhaft an die eigene Einrichtung zu binden. Damit dies gelingt, ist die qualitativ hochwertige Betreuung durch fachkompetentes Personal elementar. Auch Kooperationen mit Unternehmen im Bereich der BGF bieten vielfältige Potenziale. Viele Erwerbstätige verrichten coronabedingt ihre berufliche Tätigkeit derzeit im Homeoffice und werden nur digital erreicht. Auch Maßnahmen zur Gesundheitsförderung finden zunehmend digital statt und hier sind die meisten Betriebe auf Unterstützung angewiesen. Fitnessstudios sollten diese Chance nutzen, um Kooperationen, z. B. über Präventionskurse, Workouts oder auch Gesundheitsvorträge, zunächst digital zu beginnen. Zusätzlich sollten diese Lösungen mit individuellen Vor-Ort-Aktionen (z. B. „bewegte Mittagspause“) unter fachkundiger Anleitung kombiniert werden. Dies kann die Nachhaltigkeit der Angebote und die Inanspruchnahme maßgeblich unterstützen und macht Firmenfitness zu einem wichtigen Erfolgsfaktor. Was braucht es, Ihrer Meinung nach, zusammenfassend dazu, um im Markt als professionelle:r Gesundheitsdienstleister:in wahrgenommen zu werden und den wachsenden Kund:innenanforderungen gerecht zu werden? Fitnessstudios benötigen eine Angebotsstruktur, die ein breites Spektrum im Tätigkeitsfeld Bewegung und Gesundheit abdecken kann, angefangen bei der Anleitung zu einem selbstgesteuerten Gesundheitstraining, über Prävention oder auch Rehasport, bis hin zur kompetenten Betreuung von Personen mit Gesundheitsproblemen. Damit eine entsprechende Dienstleistung qualitativ hochwertig umgesetzt werden kann, bedarf es für die jeweiligen Bereiche Bewegungsfachkräfte mit den passenden Qualifikationen. fitness MANAGEMENT international

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Foto: DHfPG/BSA

Der Präventionsbedarf war noch nie so groß wie heute. Was müssen Studios in Sachen Außendarstellung bzw. Marketing jetzt konkret tun, um ihren Status als professionelle Fitnessund Gesundheitsdienstleister:innen weiter auszubauen und sich im Markt noch klarer zu positionieren? In den letzten Jahrzehnten ist bereits ein deutlicher Imagewandel weg von der „Muckibude“ der Achtzigerjahre hin zum Gesundheitsdienstleistungsunternehmen erfolgt. Es ist meines Erachtens aber nicht damit getan, sich lediglich Gesundheitsstudio zu nennen. Das muss sich auch in der Angebotsstruktur und in der Kompetenz der Mitarbeitenden widerspiegeln. Die Einrichtungen benötigen dann beispielsweise auch spezifische Präventionsangebote oder sporttherapeutisch qualifiziertes Personal, das Kund:innen mit Gesundheitsproblemen betreuen und bedarfsorientierte Trainingskonzepte entwickeln kann. Derartige Qualität und Kompetenz kann öffentlichkeitswirksam für die Außendarstellung genutzt werden. Ebenso können Kooperationen mit Ärzt:innen sowie medizinischen Einrichtungen die Akzeptanz von Fitness- und Gesundheitstraining in der Bevölkerung steigern.

Prof. Dr. Arne Morsch Als Fachbereichsleitung Gesundheitswissenschaft bzw. Gesundheitsförderung an der DHfPG und BSAAkademie liegen die Schwerpunkte des promovierten Diplom-Sportlehrers in den Bereichen Individualprävention und Gesundheitsförderung.



Wir sehen uns! 7. –10.4.2022 Halle 6 Stand C49


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EGYM Smart Strength Geräte mit neuem Open-Modus

Jetzt auch für Experten Mit dem neuen Open-Modus für EGYM Smart Strength Geräte profitieren erstmals alle Mitglieder vom personalisierten Training: Denn jetzt gibt es sämtliche Vorteile von EGYM Strength auch außerhalb des Zirkels für die freie Trainingsfläche!

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as Training an EGYM Smart Strength Geräten wird durch den neuen Open-Modus auch für ambitionierte Trainingsexperten zur spannenden Herausforderung. Fortgeschrittene Nutzer genießen ein völlig neues, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Trainingserlebnis mit speziell entwickeltem, motivierendem Live-Feedback. Einsteiger werden weiterhin durch die bewährte Nutzerführung, inklusive EGYM Kurve, unterstützt. Wer noch keine EGYM ID besitzt, trainiert im Gast-Modus genauso wie an herkömmlichen Geräten – ohne Karte oder Armband.

Mit Live-Feedback zur persönlichen Bestleistung Dank „Open“ erhalten jetzt auch erfahrene Nutzer auf der gesamten Trainingsfläche erstmals vollen Zugriff auf alle Trainingsmethoden – und verbessern so schneller ihre Leistung. Denn die Kombination aus effektiverem Training und einer völlig neu designten Benutzeroberfläche zielt genau auf ihre Bedürfnisse ab und motiviert zur stetigen Progression. Um die Messlatte immer höher zu legen, sehen die Trainierenden live das im aktuellen Satz insgesamt bewegte Gewicht im Vergleich zur letzten Trainingseinheit. Interaktive Animationen und Mitteilungen halten dazu an, noch „eine Schippe draufzulegen“. So wird jeder Satz zu einer persönlichen Bestleistung! Experten passen im Open-Modus mit einem Klick auf „Individuell“ Wiederholungen, Gewichte oder Trainingsmethoden

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ganz einfach an. Trainingsroutinen, wie Pyramidentraining oder Drop Sets, werden automatisch gespeichert und voreingestellt. Auch Split-Training ist verfügbar, denn anders als im Zirkel-Modus mit synchronisierten Geräten und einer vordefinierten Auswahl wählen Mitglieder die Geräte auf der freien Trainingsfläche bei jeder Einheit beliebig aus. Ihre Fortschritte und Erfolge werden automatisch getrackt und sind direkt im Studio über den Fitness Hub oder unterwegs über die Branded Member App verfügbar.

Trainingserlebnisse für die komplette Trainingsfläche Für Einsteiger ändert sich beim Training an den Smart Strength Geräten natürlich nichts: Im Open-Modus auf der freien Trainingsfläche wählen sie einfach „Auto“ und trainieren mit der beliebten EGYM Kurve und den intelligenten Trainingsprogrammen. Der Open-Modus eröffnet Betreibern völlig neue Einsatzmöglichkeiten: Die EGYM Smart Strength Geräte bieten nunmehr allen Mitgliedern auf der kompletten Trainingsfläche ihr ganz individuelles Trainingserlebnis.

Erleben Sie den neuen Open-Modus für die EGYM Smart Strength Geräte live: Besuchen Sie uns auf der FIBO, Halle 6, Stand C46.

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Thomas Jung, Atlas Sports Hadamar:

„Dank des neuen Open-Modus von EGYM sind wir im 21. Jahrhundert angekommen!“ Thomas Jung Geschäftsführer des Atlas Sports in Hadamar

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ls Thomas Jung, Geschäftsführer des Atlas Sports in Hadamar, zum ersten Mal davon hörte, dass EGYM seine Smart Strength Geräte künftig auch im Open-Modus anbieten würde, geriet er völlig „aus dem Häuschen“: „Der EGYM Zirkel ist bereits seit Jahren sehr erfolgreich bei uns im Einsatz, aber ich hatte immer im Kopf, dass wir auch etwas komplett Neues auf der freien Trainingsfläche anbieten müssten.“ Dass viele fortgeschrittene Mitglieder nicht im Zirkel trainieren wollten, leuchtete Thomas Jung durchaus ein; aber dass sie deswegen nicht die Chance auf das viel effektivere Training an den EGYM Geräten haben sollten, „wollte ich einfach nicht wahrhaben“.

Benutzeroberfläche motiviert nachhaltig Folglich gehörte das Atlas Sports zu den ersten Pilotkunden des Open-Modus. Etliche nicht smarte Altgeräte im freien Bereich mussten vergangenen November zehn neuen EGYM Smart Strength Geräten weichen.

Fotos: EGYM GmbH | Atlas Sports GmbH

Das Trainerteam wählte daraufhin Mitglieder aus, die ansonsten im normalen Gerätebetrieb trainierten, und führte sie als allererste in den Open-Modus ein. „Die waren begeistert – ‚Geil, das ist ja echte Anstrengung!‘ – und wurden sofort zu Testimonials, die viele weitere unserer ambitionierteren Mitglieder an die individuellen EGYM Smart Strength Geräte brachten“, so Thomas Jung. Inzwischen ist der größte Teil der Einführung abgeschlossen. Es folgen noch einige Gruppenschulungen, dann trainieren die Mitglieder selbstständig und tracken ihren Trainingsfortschritt per EGYM Fitness Hub und Branded Member App. „Für diese Mitglieder ist es ganz besonders motivierend zu sehen: ‚Wo habe ich noch Schwachpunkte, wo kann ich ansetzen?‘ Anhand des BioAge lässt sich das nach Kraft, Kardio, Stoffwechsel und Flexibilität ablesen.“ Die neue Benutzeroberfläche des Open-Modus mit ihrem visuellen Fokus auf dem insgesamt bewegten Gewicht bzw. dem Vergleich mit der letzten Trainingseinheit motiviere fortgeschrittene Nutzer nachhaltig. 02/22

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Individuelles Erlebnis für jedes Trainingsziel Das Atlas Sports setzt einen deutlichen Schwerpunkt in Sachen Gesundheit und Sportrehabilitation. Auch bei Rekonvaleszenten führe der neue individuelle Modus an den EGYM Smart Strength Geräten zu einem deutlich verbesserten Training. Thomas Jung: „Der Kunde trainiert etwa nach einer Knie-OP gezielt seine Beine. Im Zirkel wäre das nicht möglich, und die synchronisierten Gerätewechsel würden den Patienten vielleicht überfordern, weil er zwischendurch eine längere Pause benötigt. Im individuellen Bereich trainiert er gleichwohl sicher und kommt aufgrund der unterschiedlichen Trainingsmethoden, wie z. B. isokinetisch oder explonisch, deutlich voran – auch mit einem neuen „Bauteil“ im Körper. Per Fitness Hub und App sieht er sofort, wie sich z. B. seine Beweglichkeit verbessert.“ Und so trainieren ambitionierte Sportler und Rekonvaleszenten im Atlas Sports nebeneinander an den gleichen smarten EGYM Strength Geräten – allerdings mit völlig unterschiedlichen Trainingserlebnissen. Thomas Jung: „Dank des Open-Modus sind wir im 21. Jahrhundert angekommen!“

Quick Facts: Atlas Sports in Hadamar Das Atlas Sports in Hadamar hat eine Fläche von rund 1.000 m². Zum umfangreichen Angebot gehören EGYM Smart Strength und Smart Flex, Kardiotraining, ein großer Kursbereich, Rehasport, Sauna u. v. a. m. www.atlassports.de

EGYM GmbH Einsteinstraße 172 | 81677 München Tel.: 089 9213105100 egym.com | sales@egym.com

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AKTUELLES | EVENT | ANZEIGE

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Fotos: gym80 International GmbH

7. bis 9. April 2022, gym80 Headquarter, Gelsenkirchen: sensationelle Angebote, besondere Event-Specials und Neuigkeiten, ein Do-it-yourself-Projekt in den „heiligen Hallen“ sowie interessante Persönlichkeiten, großartiges Entertainment, leckeres Essen und köstliche Getränke – gekrönt von einem jetzt schon legendären Event-Abend! KING OF MACHINES aus dem Ruhrpott gibt richtig Gas!


Wer dann noch tiefer in das echte Produktionsgeschehen eintauchen möchte, kann sich für ein kleines Do-it-yourselfProjekt anmelden. Angeleitet von Facharbeiter:innen kann selbst zugepackt werden. Eine Gelegenheit, die man sich nicht entgehen lassen sollte, zumal alle Teilnehmenden dann ein ganz besonderes Erinnerungsstück mit nach Hause nehmen können.

Highlights und Vorteile Neben diesen aufregenden Blicken hinter die Kulissen sind die ausgezeichneten Einkaufsvorteile, die für den Zeitraum des Events angeboten werden, die besonderen Highlights der KRAFTcon. Kund:innen und Interessierte können aus verschiedenen Angeboten wählen. Zudem hat KING OF MACHINES noch ein besonderes Event-Special vorbereitet: Alle Angebotsnutzer:innen der KRAFTcon. haben die Möglichkeit, eine Reise für zwei Personen nach Los Angeles oder Einkaufsvorteile im Gesamtwert von 175.000 Euro zu gewinnen. Da lohnt es sich erst recht, mal in Gelsenkirchen vorbeizuschauen. Anmeldungen unter www.gym80.de/de/kraftcon sind kostenlos! gym80 lädt für Freitagabend, den 8. April, außerdem zum Event-Abend ein. Gemeinsam soll ab dem späten Nachmittag bei leckerem Essen, gekühlten Drinks, guter Musik und weiteren Überraschungen die erste „KRAFTcon. – die Inhouse Fitnessmesse.“ gefeiert werden. Auch für die Party können Interessierte sich über www.gym80.de/de/kraftcon oder untenstehenden QR-Code anmelden. „Auch dieses Mal werden wir begeistern! Denn wir stehen jeden Morgen auf, um die Welt ein bisschen stärker zu machen!“, so Carolin Kämpf, Head of Communications bei gym80.

gym80 International GmbH Wiesmannstraße 46 45881 Gelsenkirchen info@gym80.de www.gym80.de @gym80international

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om 7. bis 9. April 2022 lädt gym80 nach Gelsenkirchen in das Headquarter ein und bietet Kund:innen, Interessierten und internationalen Partner:innen damit großartige Möglichkeiten. Das Traditionsunternehmen ist seit Jahrzehnten unter anderem für die kontinuierliche Neu- und Weiterentwicklung von Kraftmaschinen bekannt. Getreu dem Motto „Wir wollen niemals aufhören zu begeistern!“ werden auf der KRAFTcon. eine Vielzahl an Neuheiten präsentiert.

Eine „Reise“ durch das Herzstück von gym80 Alle Besucher:innen der KRAFTcon., die schon immer einmal sehen wollten, wie und wo die Kraftgeräte von gym80 konstruiert und produziert werden, können an einer der Produktionsführungen teilnehmen. Vom Ovalrohr zum fertigen Produkt – eine einmalige und spannende „Reise“ durch das Herzstück des Betriebs. 02/22

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DSSV | ECKDATEN DER DEUTSCHEN FITNESS-WIRTSCHAFT 2022

„Visitenkarte“ der Branche

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ECKDATEN der deutschen Fitness-Wirtschaft

Text: Anke Sörensen

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Foto: Jacob Lund – stock.adobe.com

Nach über 30 Jahren des kontinuierlichen Wachstums der Fitness- und Gesundheitsbranche haben sich Fitness und aktives Gesundheitstraining als wesentlicher Bestandteil im Leben vieler Menschen etabliert. Dann kam mit der Corona-Pandemie eine Zäsur, von der sich die Branche noch nicht erholt hat. Nach dem zweiten von der Pandemie geprägten Wirtschaftsjahr sind die Folgen nicht vollständig absehbar. Die „Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft“ zeigen die bisherigen drastischen Auswirkungen der Krise in 2021. Gleichzeitig hat gerade durch die Pandemie der Stellenwert von Prävention, Fitness und Gesundheit deutlich an gesellschaftlicher Relevanz gewonnen. Das gibt Anlass zur Hoffnung auf erneutes Wachstum und auf eine baldige Erholung dieses Zukunftsmarktes innerhalb der nächsten anderthalb Jahre.


Doppelbelastung in 2021 Die Corona-Krise hat die Fitness- und Gesundheits-Anlagen im Betrachtungszeitraum 2021 vor große Probleme gestellt. Die behördlich angeordneten Schließungen von November 2020 bis Mitte des Jahres 2021 und die darauffolgenden Zugangsbeschränkungen (2G, 2G plus und 3G) wirken sich negativ auf zentrale Kennzahlen wie die Mitglieder- und Anlagenzahl sowie auf den Gesamtumsatz der Branche aus. Im zweiten Jahr in Folge wurde die Branche komplett ausgebremst, denn je nach Bundesland fand nur etwa vier Monate lang „Normalbetrieb“ statt. Gleichzeitig ist der Gesundheitsnutzen von Fitnesstraining vielfach wissenschaftlich belegt. Die Branche muss jetzt die Chance nutzen und sich als professionelle Dienstleistungsbranche mit einem wesentlichen Gesundheitsauftrag positionieren, die Menschen zu einem aktiven und gesunden Lebensstil anregt. Hierfür bedarf es weiterhin der Investitionen in die hohe Qualifizierung der Mitarbeiter:innen ebenso wie in umfangreiche Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen, damit sich die Mitglieder gut betreut und sicher fühlen.

Weiterentwicklung und Digitalisierung In den vergangenen Jahrzehnten konnte sich die Fitnessund Gesundheitsbranche immer wieder flexibel an veränderte Kund:innenbedürfnisse anpassen und neue zielgruppenspezifische Angebote entwickeln. Im zweiten Krisenjahr 2021 standen die Digitalisierung und die Schaffung von Outdoortrainingsmöglichkeiten dabei im Fokus. Die Branche entwickelte viele neue, kreative Lösungen für ein sicheres und innovatives Training, passend zu den neuen Rahmenbedingungen.

Sinkende Mitgliederzahlen Allen Anstrengungen zum Trotz führt die Corona-Krise wie bereits im Vorjahr zu einem Rückgang der Mitgliederzahlen. Zum Stichtag 31. Dezember 2021 zählen die Fitness- und Gesundheits-Anlagen 9,26 Millionen Mitglieder, was einem Minus von 10,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau ergibt sich damit ein Rückgang um 2,4 Millionen Mitglieder, insgesamt etwas über 20 Prozent. Hinzu kommt, dass die Zahl der stillgelegten Mitgliedschaften durch die Corona-Pandemie Ende 2021 überproportional ansteigt. Sie beträgt 9,6 Prozent und ist neben der Angst vor Ansteckung primär auf die zu diesem Zeitpunkt geltende 2G-plus-Regelung zurückzuführen, die ungeimpften Mitgliedern den Zugang zum Studio verwehrte. Werden stillgelegte Mitgliedschaften von der Gesamtsumme abgezogen, sind in den Anlagen Ende 2021 noch 8,37 Millionen Mitglieder aktiv. 02/22

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Mitgliederentwicklung 2017– 2021 (in Mio.) 12,00

10,00

10,61 0,59

11,09 0,62

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M

it der Erhebung der „Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft“ führt der DSSV e. V. – Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen einmal jährlich eine repräsentative Untersuchung zum deutschen Fitnessmarkt durch. Unterstützt wird er dabei seit mehreren Jahren von dem Prüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte und der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG). Die Eckdaten liefern einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Kennzahlen der Fitness- und Gesundheitsbranche.

11,66 0,65

10,31 0,55

9,26 0,45

8,00 5,23

5,65

8,37 0,40

6,15 5,45 5,04

6,00

4,60

4,00

2,00

4,79

4,82

4,86

4,31

3,77

3,37

2021

2021 exkl. sMG

0,00 2017 Einzel

2018

2019

Ketten

2020

Mikro

sMG = stillgelegte Mitgliedschaften (coronabedingt)

Erschwerte Mitgliedergewinnung Je nach Bundesland waren die Fitness- und Gesundheits-Anlagen in Deutschland zwischen fünf und sechs Monate geschlossen. Da der Schließungszeitraum auch den Januar und Februar 2021 betraf, entfielen damit die wichtigsten Monate zur Neukund:innengewinnung. Die Reaktionsquote sinkt von 12,4 Prozent in 2020 auf 11,1 Prozent in 2021 und ist im Rahmen der Pandemie damit in den letzten zwei Jahren insgesamt um 2,9 Prozentpunkte gesunken. Da jedoch auch alle anderen Sportarten gleichermaßen von den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Krise betroffen sind, bleibt Fitnesstraining weiterhin die mitgliederstärkste Trainingsform vor Fußball und Turnen.

Einbrechende Umsätze Der Rückgang der Mitgliederzahlen sowie die Schließung der Anlagen im ersten Halbjahr 2021 führen zu einem Umsatzeinbruch in Höhe von 46,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die deutsche Fitness- und Gesundheitsbranche erwirtschaftete 2021 einen Nettogesamtumsatz von 2,23 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau bedeutet das einen Umsatzeinbruch von 59,5 Prozent. Dabei sind die akuten ökonomischen Schwierigkeiten der Branche ganz klar die Folge der pandemiebedingten Einschränkungen und keineswegs struktureller Natur.

Staatliche Hilfen Die Überbrückungshilfe III konnte den Umsatzrückgang zwar mildern, aber nicht vollständig ausgleichen. Antragsberechtigt waren alle Unternehmen, die im Förderzeitraum Januar bis Juni 2021 einen pandemiebedingten Umsatzeinbruch von mindestens 30 Prozent im Vergleich zum Referenzmonat im Vorjahr erlitten haben. Aufgrund der behördlich angeordneten Schließungen traf dies auf einen Großteil der Fitness- und Gesundheits-Anlagen zu. 94,2 Prozent aller Betriebe in der Branche nahmen daher die staatlichen Fördergelder in Anspruch. Betrachtet man den Umsatz zuzüglich der Überbrückungshilfe beträgt der Gesamtumsatz 3,60 Milliarden Euro. Dieser Wert liegt um 13,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

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DSSV | ECKDATEN DER DEUTSCHEN FITNESS-WIRTSCHAFT 2022

6,00

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© DSSV

Umsatzentwicklung 2017 – 2021 (in Mrd. EUR, netto) 5,51

5,33

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Gesundheitsauftrag wahrnehmen

4,16 4,00

0,38 1,93

2,03

Wissenschaftliche Studien belegen (z. B. Bloch et al., 2020; Brawner et al., 2021), dass eine gute körperliche Fitness eine wichtige Basis für eine erfolgreiche Krankheitsbewältigung ist und als Schutzfaktor vor schwerwiegenden Verläufen bei Infektionserkrankungen wie COVID-19 dient. Regelmäßiges körperliches Training führt zu einer verbesserten Funktionalität des Immunsystems und ist – gepaart mit einer guten körperlichen Leistungsfähigkeit – für eine angemessene Immunreaktion des Körpers von wichtiger Bedeutung (Bloch et al., 2020; Thevarajan, 2020; Duggal, Pollock, Lazarus, Harridge & Lord, 2018).

3,60

2,15

3,00

0,31 1,59 1,33

2,23 0,22

2,00 2,84

2,83

0,88

2,85 2,19

1,00

1,96 1,13

0,00 2017 Einzel

2018

2019

Ketten

2020

Mikro

2021

2021 zzgl. Hilfen

Positive Prognosen Obwohl derzeit jede:r zweite Betreiber:in die wirtschaftliche Situation als (eher) schlecht einstuft, gibt es große Hoffnung auf eine Besserung der Lage. Die Talsohle ist erreicht und die Zukunftsaussicht besser als zunächst befürchtet. Knapp zwei Drittel der Betreiber:innen (62,8 %) glauben, dass sich ihre wirtschaftliche Situation in den nächsten zwölf Monaten verbessern wird. Die Prognosen unterscheiden sich hier je nach Anlagenform: Im Vergleich zu Dezember 2019 verzeichnen die Ketten den größten Mitgliederverlust von über einer Million. Ausgehend von Dezember 2021 rechnen sie damit, innerhalb von 14 Monaten wieder ihr Ursprungsniveau zu erreichen. Die Einzelbetreiber:innen hatten zwar pro Anlage geringere Verluste, sind aber in ihrer Prognose vorsichtiger und rechnen mit 18 Monaten, um ihren Mitgliederstamm zu regenerieren. Die Mikroanlagen schließlich gehen davon aus, schon in der zweiten Jahreshälfte 2022, also bereits nach sieben Monaten, zu den ursprünglichen Mitgliederzahlen zurückkehren zu können. Über alle Anlagen hinweg schätzen die Betreiber:innen im Durchschnitt, dass sich die Branche im zweiten Quartal 2023

Laut Einschätzung des DSSV, der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte und der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) sowie vieler Expert:innen bleibt die Fitness-Wirtschaft weiterhin die Schlüsselbranche für Prävention, Fitness und Gesundheit. Fitnessstudios sind zu einem elementaren Bestandteil der Gesundheitsversorgung geworden, tragen zur Gesunderhaltung der Bevölkerung bei und helfen, Zivilisationskrankheiten vorzubeugen. Die Corona-Pandemie hat das Bewusstsein für den hohen Wert von Gesundheit geschärft. Viele Menschen wollen jetzt aktiv etwas für ihre Gesundheit tun und haben einen hohen Nachholbedarf, den Fitness- und Gesundheits-Anlagen jetzt optimal erfüllen können – das ist Ihre Chance nach diesem schweren Jahr.

Die Einschätzung der Expert:innen Auf den folgenden Seiten haben wir mit Florian Kündgen, stellvertretender Geschäftsführer des DSSV e. V., Ralf Capelan, Sachverständiger und Unternehmensberater im Fitness- und Gesundheitsmarkt, Prof. Dr. Sarah Kobel, Leiterin der Abteilung Marktforschung an der DHfPG, sowie Stefan Ludwig und Christian Rump von Deloitte, Protagonisten der Eckdaten-Erhebung zur Relevanz der Studie und ihrer Einschätzung der aktuellen Zahlen der deutschen Fitness- und Gesundheitsbranche befragt.

Die vollständige Studie „Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2022“ jetzt erhältlich Preis: 99,- EUR (zzgl. Versand), ermäßigt: 39,- EUR (zzgl. Versand) (für Schüler und Studierende bei Vorlage einer gültigen Bescheinigung)

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© DSSV

Erwartete Dauer bis zum Wiedererreichen der Mitgliederzahl von Dezember 2019 (in Monaten, ausgehend vom 31.12.2021) 20

von den Auswirkungen der Pandemie auf die Mitgliederzahl erholt haben wird. Das entspräche einem Aufbau von 253 Mitgliedern pro Anlage – also 17 Neumitgliedern pro Monat – in den kommenden 15 Monaten.

Für DSSV-Mitglieder, Fördermitglieder und Studierende der DHfPG ist die Studie kostenfrei erhältlich. www.dssv.de

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Auszug aus der Literaturliste

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Bloch, W., Halle, M. & Steinacker, J. M. (2020). Sport in Zeiten von Corona. Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, 71 (4), 83–84.

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Brawner, C. A., Ehrman, J. K., Bole, S., Kerrigan, D. J., Parikh, S. S., Lewis, B. K. et al. (2021). Inverse relationship of maximal exercise capacity to hospitalization secondary to coronavirus disease 2019. Mayo Clinic Proceedings, 96 (1), 32–39.

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Duggal, N. A., Pollock, R. D., Lazarus, N. R., Harridge, S. & Lord, J. M. (2018). Major features of immunesenescence, including reduced thymic output, are ameliorated by high levels of physical activity in adulthood. Aging cell, 17 (2).

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Ketten

Mikro

Alle Anlagen

Thevarajan, I., Nguyen, T. H. O., Koutsakos, M., Druce, J., Caly, L., van de Sandt, C. E. et al. (2020). Breadth of concomitant immune responses prior to patient recovery: a case report of non-severe COVID-19. Nature Medicine, 26 (4), 453–455. Für eine vollständige Literaturliste kontaktieren Sie bitte info@fitnessmanagement.de.

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Mitgliedsbeiträge: Warum sich der Preiskampf langfristig nicht auszahlt Florian Kündgen stellvertretender Geschäftsführer des DSSV e. V.

Die „Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft“ zeigen bei den Einzelbetrieben seit einigen Jahren die Tendenz eines leicht sinkenden Beitrags für eine Basismitgliedschaft (12 Monate) auf. Die Dienstleistung Fitness wird immer wieder – teils temporär – durch vergünstigte Lockangebote angepriesen. Und das, obwohl das Leistungsspektrum der deutschen Fitnessund Gesundheits-Anlagen qualitativ vielfältiger und professioneller wird.

H

ier möchte ich Ihnen aufzeigen, welche weitreichende Bedeutung die Preispolitik in Ihrem Positionierungskonzept hat und warum Sie nicht (immer wieder) in den Preiskampf gehen, sondern Fitnesstraining als gesundheitsprotektive Dienstleistung preislich langfristig höher ansetzen sollten.

Daran zu sparen wäre der falsche Ansatz, da Gesundheit Qualität und Kompetenz braucht, die unter einem niedrigen Preis leiden würden. Oder anders ausgedrückt: Über eine Korrektur der Mitgliedsbeiträge – egal, ob durch das Unterlassen diverser Lockangebote oder das Anheben des Preises – können wir das Image der gesamten Branche verbessern.

Positionierung als Qualitätsanbieter:in

Es gilt, gerade in diesen Zeiten, aber auch langfristig an Akzeptanz in der Wahrnehmung der politischen Entscheider:innen, der Banken und sämtlicher anderer Stakeholder:innen zu gewinnen.

Im Rahmen der Preispolitik werden die Konditionen festgelegt, zu denen eine Marke mittel- bis langfristig am Markt angeboten werden soll. Sie hat damit Einfluss auf das Markenimage (Fremdbild aus Sicht der relevanten Zielgruppen) und über die wechselseitige Beziehung auch auf die Markenidentität (Selbstbild der Marke aus Sicht des:der Unternehmer:in). Durch die Besonderheit der Immaterialität der Dienstleistung Fitness und der dadurch fehlenden sichtbaren Leistungsmerkmale kommt der Preispolitik zur Positionierung eine hohe Bedeutung zu. Die (potenziellen) Mitglieder nutzen auch das Preisniveau der Fitnessdienstleistung als Kriterium zur Qualitätsbeurteilung.

Foto: DHfPG/BSA

Qualität und billig – passt das zusammen? Bleistifte, die beim Spitzen abbrechen. Dosenöffner, die nach einer halben Runde im Deckel stecken bleiben. Eine Jeans, die nach zehn Wäschen aufreißt. „Wer billig kauft, kauft zweimal!“ In allen Bereichen unseres Lebens fordert gute Qualität ihren Preis. Gesundheit ist unser höchstes Gut. Gesundheit bedeutet Fitness, Lebensfreude und Zufriedenheit. Eine gute Gesundheit ist aber auch die Voraussetzung, um die Anforderungen des Lebens zu bewältigen. 02/22

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Differenzierung von Discountanbieter:innen Über den Preis können wir unter anderem verdeutlichen, dass Fitnessstudios keine „Muckibuden“ sind, sondern kompetente Gesundheitsdienstleister:innen. Somit sind immer wieder stattfindende Preiskämpfe kontraproduktiv. Natürlich ist mir bewusst, dass bei der Wahl des Mitgliedsbeitrages ein hohes kognitives Involvement der (potenziellen) Mitglieder mit einhergehenden Informationen rund um das Thema Gesundheit beachtet werden muss. Dementsprechend muss die Preisbereitschaft der Kund:innen bekannt sein. Ansonsten wäre die Bereitschaft zum Abschluss oder zur Verlängerung eines Vertrags gehemmt. Studien der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) zeigen auf, dass die Sensibilisierung der breiten Bevölkerung zu den Themen Fitness und Gesundheit in den vergangenen zwei Jahren sehr stark zugenommen hat und die Absicht, hierfür einen höheren Mitgliedsbeitrag zu verlangen, ebenfalls von einem Großteil bereits akzeptiert wird.

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DSSV | ECKDATEN DER DEUTSCHEN FITNESS-WIRTSCHAFT 2022 mals seit Erhebung der Eckdaten einen Rückgang um 1,35 Millionen bei der Mitgliederzahl. Das entspricht einem Minus von 11,6 Prozent. Für das Jahr 2021 weist die aktuelle Eckdaten-Studie einen Rückgang um 1,05 Millionen auf jetzt 9,26 Millionen Mitglieder aus. Das sind 10,2 Prozent weniger als 2020. Wenn wir die Entwicklung über beide Jahre betrachten, sehen wir einen Rückgang der Mitgliederzahl um etwas über 20 Prozent. Das bedeutet, dass die Pandemie die Branche mitgliedertechnisch auf das Niveau von 2015 – also um etwa sechs Jahre – zurückgeworfen hat.

Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2022: Interview mit Ralf Capelan

„Sobald die Handbremse gelöst wird, läuft es!“

Ralf Capelan hat durch seine langjährige Tätigkeit als öffentlich bestellter Sachverständiger für betriebswirtschaftliche Bewertung von Fitness- und Sportanlagen einen sehr guten Überblick über den Fitness- und Gesundheitsmarkt im deutschsprachigen Europa. Zudem ist er als Unternehmensberater im Fitnessund Freizeitmarkt tätig sowie auch als Dozent im Fachbereich Management an der DHfPG und der BSA-Akademie.

Ich gehe auf ein paar Zahlen genauer ein, die die Herausforderungen und Chancen deutlich machen. 2020 hatten wir erst-

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Diese Nachholeffekte sehen wir in allen Zielgruppen und Marktsegmenten – sowohl bei den Jüngeren in den Discountanlagen als auch bei Älteren in Gesundheits- und Premiumstudios, aufgrund größerer Vorsicht etwas zeitverzögert. Ein internationaler Vergleich macht das enorme Potenzial dieser Entwicklung deutlich, obwohl die Märkte nicht zu 100 Prozent identisch sind. Nachdem in Großbritannien zum Sommer 2021 alle Infektionsschutzmaßnahmen gefallen sind, die ja zum Teil noch härter waren als bei uns, konnte die Branche dort beim Mitgliederzuwachs die besten Monate überhaupt verzeichnen. Ganz wichtig ist: Der Wert des Faktors Gesundheit ist bei allen Menschen sehr stark gestiegen – stärker als das ohne die Corona-Pandemie der Fall gewesen wäre. Dieses Phänomen zieht sich durch alle Gesellschaftsschichten sowie Zielgruppen (Geschlechter, Altersgruppen etc.) und betrifft auch unseren Staat und die Unternehmen. Durch Corona ist deutlich geworden, dass die Gesellschaft widerstandsfähiger ist, wenn die Menschen über ein gestärktes Immunsystem verfügen. Der Staat muss das Funktionieren seiner Gesellschafts- und Infrastrukturbereiche gewährleisten. Unternehmen müssen die Arbeitskraft ihrer Beschäftigten, die zukünftig wohl bis zum Alter von 70 Jahren arbeiten werden, erhalten und sichern. All diese Entwicklungen werden dabei helfen, den Negativtrend der vergangenen zwei Jahre umzukehren. Auf welche Teilbereiche der Eckdaten-Erhebung legen Sie in diesem Jahr ein besonderes Augenmerk und warum? Die Zahl der Mitglieder ist ein wichtiger Indikator. Sie ist stark zurückgegangen. Das hat aber in erster Linie mit dem ausgebliebenen Neukund:innengeschäft zu tun. Viele Mitglieder haben sich loyal verhalten und ihren Clubs die Treue gehalten – fitness MANAGEMENT international

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Foto: fitness MANAGEMENT

fMi: Sie begleiten die Eckdaten-Studie seit vielen Jahren als Experte. Nach einer Zeit des kontinuierlichen Wachstums verzeichnet die Branche seit Beginn der Pandemie im zweiten Jahr in Folge rückläufige Mitgliederzahlen. Welche Herausforderungen ergeben sich daraus für die Branche und durch welche Maßnahmen lässt sich dieser Negativtrend umkehren? Ralf Capelan: Seit inzwischen acht Jahren bin ich federführend bei der Erhebung der Eckdaten dabei. Die Herausforderungen der vergangenen zwei Jahre waren enorm. Die Pandemie hat die Branche extrem hart getroffen. Insbesondere die Unsicherheit über die Entwicklung der Pandemie und die Maßnahmen der Politik – 3G, 2G, 2G plus – Ende des Jahres 2021 haben zu hohen Belastungen geführt.

Die Fluktuation der Mitglieder ist dagegen in etwa auf Vorpandemieniveau geblieben. In einigen Anlagen war die Fluktuationsrate sogar niedriger als vor Corona. Die Studien, die Prof. Dr. Sarah Kobel für die DHfPG durchgeführt hat, belegen das. In den Monaten, in denen die Clubs zwischen den Lockdowns geöffnet waren, lief das Neukund:innengeschäft besser als in den gleichen Monaten 2019. Das verdeutlicht zum einen, wie hart die Schließung von Januar bis Juni 2021 die Studios getroffen hat – in diesen Monaten werden sonst 30 bis 40 Prozent des Neukund:innengeschäfts getätigt. Zum anderen sieht man ganz klar, wie gut die Perspektive der Fitness- und Gesundheitsbranche ist, wenn die Studios ohne Einschränkungen öffnen dürfen. Sobald die „Handbremse“ gelöst wird, läuft es!


die Kund:innenbindung ist gut. Die Reaktionsquote ist analog zur Mitgliederentwicklung in dem Zeitraum von zwei Jahren absolut um 3,9 Prozent auf 11,1 Prozent zurückgegangen. Hauptursache ist wie bereits erwähnt das weggebrochene Neugeschäft. Diese Zahlen sollten wir nicht nur pessimistisch betrachten, weil wir gesehen haben, wie gut es läuft, sobald die „Handbremse“ der Auflagen gelöst wird. Weitere wichtige Kennzahlen sind die Fluktuationsrate und die Zielgruppenmerkmale – insbesondere das Alter und die Geschlechterverteilung, weil das Verhalten einzelner Zielgruppensegmente Aufschluss darüber gibt, wo die Studios in den kommenden Monaten ansetzen können. Sind unter den Mitgliedern, die länger wegbleiben, mehr ältere Menschen, so lässt das beispielsweise auf ein größeres Sicherheitsbedürfnis schließen. Die Entwicklung der Preise der Kernleistung ist ein weiterer Punkt. In den letzten Jahren waren die Preise für Studiomitgliedschaften in Deutschland aufgrund eines steigenden Wettbewerbsdruckes insgesamt leicht rückläufig. Bei einer Inflationsrate von derzeit fast fünf Prozent (Anm. der Red.: Januar 2022, destatis.de) ist das natürlich eine bedenkliche Entwicklung: Real steigende Kosten bei real sinkenden Einnahmen. Inzwischen haben vor allem Discountanbieter:innen reagiert und ihre Preise für Neukund:innen angehoben. Einzelbetreiber:innen sind da eher vorsichtiger.

bei weniger Umsatz. Aufgrund des hohen Fixkostenanteiles in vielen Studios könnte das dazu führen, dass in einigen Betrieben die Kosten die Einnahmen übersteigen. Nicht alle Studios werden nach zwei Jahren Krise dieser Situation lange standhalten können. Zeit ist für das Überleben vieler Studios ein entscheidender Faktor. Welche Entwicklungen und Zahlen machen Hoffnung, dass die Branche sich erholen, weiterwachsen und sich professionalisieren wird? Ich bin sehr zuversichtlich, obwohl Prognosen aufgrund der Corona-Politik sehr schwierig sind. Wir sehen es in anderen Ländern, wie Spanien, der Schweiz oder Dänemark: Sobald eine endemische Lage ausgerufen wird und die „Handbremse“ des Infektionsschutzes gelockert wird, treten die Effekte ein, die ich beschrieben habe. Sobald Corona aus den Köpfen der Menschen verdrängt ist, die Angst und die Spaltung der Gesellschaft weg sind, werden die Anlagen sehr, sehr schnell ihre Mitgliederzahlen wieder nach oben ziehen können. Ich sage das unter der Prämisse, dass nicht weitere Ereignisse eintreten, die neue Einschränkungen mit sich bringen: Wir werden das Niveau von 2019 schneller wieder erreichen können, als die meisten es erwarten. Meiner Einschätzung nach werden wir dafür keine drei oder vier Jahre brauchen. Die Menschen wollen Normalität und sich selbst etwas Gutes tun.

Es muss darum gehen, die Leistung und die Kompetenzen der Studios nachhaltig zu kommunizieren

Aus Preis und Mitgliederzahl ergibt sich die nächste wichtige Größe – der Umsatz. Bei den Umsätzen war der Rückgang in 2020 und 2021 noch einmal deutlich massiver als bei der Mitgliederzahl. 2020 gingen die Umsätze der Branche um 24,5 Prozent zurück, 2021 um 46,4 Prozent. Im Vergleich zu 2019 haben die Studios in Deutschland über die zwei Pandemiejahre etwa 59,5 Prozent Umsatzrückgänge zu verzeichnen. Das ist ein immenser Verlust, der zu erwarten war, weil die Anlagen auch etwa die Hälfte der Zeit geschlossen waren. Dieser Umsatzrückgang verliert etwas den Schrecken, wenn man ihn zu anderen Zahlen ins Verhältnis setzt: Die Anzahl der Anlagen ist 2020 um 1,4 Prozent und 2021 nur um 0,5 Prozent zurückgegangen. Daraus können wir schließen, dass viele Anlagen sehr solide aufgestellt waren und der Pandemie trotzen konnten. Zusätzlich waren die Hilfspakete des Staates nach anfänglichen Schwierigkeiten doch so gut, dass die massiven Umsatzeinbrüche teilweise aufgefangen werden konnten. Für die Jahre 2022 und 2023 können wir jedoch eine Marktbereinigung nicht gänzlich ausschließen. Zu Beginn des Jahres 2022 galt in den meisten Bundesländern weiterhin die 2G- bzw. 2G-plus-Regelung – bis im März 2022 dann endlich Lockerungen in Kraft getreten sind. Dies hat weiter an der Substanz der Clubs genagt. Begründung: Die Clubs konnten im Winter 2021/22 zwar für den Trainingsbetrieb öffnen, trugen seitdem aber auflagenbedingt höhere Kosten – 02/22

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Es kommt für die Studios jetzt darauf an, dass sie vor Ort weiter ihre Hausaufgaben machen und sich auf die veränderte Erwartungshaltung der Menschen vorbereiten. Hygiene und Sicherheit werden eine größere Rolle spielen ebenso wie die positiven Effekte des Trainings für die Gesundheit – Rücken, Gelenke, Herz-Kreislauf sowie das emotionale Thema Abnehmen bzw. Figurverbesserung. Die Studie der DHfPG hat ergeben, dass die Menschen im Durchschnitt etwas mehr als fünf Kilogramm zugenommen haben. Ein gutes Netzwerk mit Kooperationsunternehmen, die helfen, möglichst viele Menschen aus der jeweiligen Zielgruppe anzusprechen, wird wichtig für die Studios, um sich breit aufzustellen und so viele Menschen wie es geht zu erreichen. Es gilt, Mitgliedern, die wegen der Pandemie gekündigt haben, attraktive Angebote für den Wiedereinstieg zu machen und Interessierte mit einem passenden Dienstleistungsportfolio zu überzeugen – ohne dabei die Bestandsmitglieder „vor den Kopf zu stoßen“. Der Preis darf dabei nicht das Argument sein. Das wäre bei steigender Inflation fatal. Es muss darum gehen, die Leistung und die Kompetenzen der Studios nachhaltig zu kommunizieren, weil der Wert einer Betreuung durch Expert:innen und der Wert des Trainings für die Gesundheit sowie für soziale Kontakte und auch für den Spaß vielen Menschen bewusst ist und sie bereit sind, pro Monat entsprechendes Geld dafür auszugeben.

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DSSV | ECKDATEN DER DEUTSCHEN FITNESS-WIRTSCHAFT 2022 eine für die Gesundheit der Bevölkerung so wichtige Branche wie die Fitnessbranche durch Maßnahmen, die beschlossen werden, wirklich noch weiter schwächen oder muss hier endlich ein Umdenken stattfinden?” Sie haben für die DHfPG und den DSSV in den vergangenen zwei Jahren mehrere Umfragen in der Branche durchgeführt. Haben sich aus Ihrer Sicht im vergangenen Jahr bestimmte Trends verstärkt bzw. gab es wesentliche Veränderungen, die sich jetzt auch in den „Eckdaten 2022“ widerspiegeln? Was wir sehen, ist die zunehmend stärkere Positionierung im Bereich Gesundheit. Und auch das Gesundheitsbewusstsein der Menschen hat sich verändert. Die Kluft zwischen dem Wunsch nach einem gesünderen Leben und einem tatsächlich gesünderen Leben aber ist noch groß. Hier besteht noch viel Potenzial. Zudem rücken der Faktor der mentalen Gesundheit und die positiven Wirkungen von Fitnesstraining auf die mentale Gesundheit immer stärker in den Fokus.

Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2022: Prof. Dr. Sarah Kobel im Interview

„Langfristig stehen die Chancen sehr, sehr gut“

Prof. Dr. Sarah Kobel promovierte am Institut für Konsum- und Verhaltensforschung an der Universität des Saarlandes. Seit Oktober 2018 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der DHfPG und leitet dort seit Januar 2021 die Abteilung Marktforschung. Seitdem hat sie für Forschungsprojekte mehrere Marktbefragungen unter Studiobetreiber:innen und Fitnesskund:innen begleitet.

fMi: Die „Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft“ sind eine wichtige „Visitenkarte“ für die Fitness- und Gesundheitsbranche und ihre Unternehmen. Warum sind gerade in diesen unsicheren Zeiten verlässliche Daten und Marktkennzahlen für die Branche auch im Hinblick auf die Außendarstellung so wichtig? Sarah Kobel: Verlässliche Daten und Marktkennzahlen sind zu jeder Zeit wichtig. Insbesondere in der Krise müssen die Akteur:innen der Branche wissen, wo sie stehen – weniger als einzelner Betrieb, sondern in der Branche als Ganzes. Nur dann, wenn ich mich auf verlässliche Daten stützen kann, kann ich auch die richtige Strategie für die Zukunft wählen, um diese schwierige Zeit erfolgreich zu überwinden.

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Ein regelmäßiges körperliches Training entfaltet positive Wirkungen auf die physische und psychische Gesundheit. Doch das ist vielen so nicht klar. Noch immer werden Fitness- und Gesundheits-Anlagen mit vielen stereotypen Vorstellungen verknüpft. Dieses Bild gilt es zu ändern. Fitness- und Gesundheits-Anlagen erfüllen als Gesundheitsdienstleister:innen eine bedeutsame Aufgabe. Diese Rolle darf gern von ihnen selbst noch stärker internalisiert und nach außen kommuniziert werden. Die negativen gesundheitlichen Begleiterscheinungen der Pandemie stellen die Branche vor wachsende Herausforderungen. Wie beurteilen Sie die mittel- bis langfristigen Entwicklungschancen der Branche unter diesem Aspekt? Als sehr, sehr gut. Denn auch vor dem Hintergrund der Pandemie darf nicht vergessen werden, dass Bewegungsmangel und die daraus resultierenden Erkrankungen – z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen – zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland zählen. Langfristig betrachtet muss es gelingen, mehr und mehr Menschen zu einem regelmäßigen körperlichen Training zu bewegen – im wahrsten Sinne des Wortes. Unsere Daten zeigen, dass sich Menschen, die aufgrund der Schließungen nicht mehr regelmäßig trainieren konnten, sowohl mental als auch körperlich signifikant schlechter fühlten. Diesen Menschen wird nun noch deutlicher bewusst, wie wichtig Fitnesstraining für ihre Gesundheit ist. Menschen, die kein regelmäßiges Training betreiben, können und müssen zu einem Umdenken bewegt werden. Hier ist die Branche als Gesundheitsdienstleister:in in der Pflicht. Bewegungsmangel ist Gift für den Körper – und dagegen gilt es vorzugehen. Dann stehen sowohl die wirtschaftlichen Chancen für die Branche als auch die gesundheitlichen Chancen für die Bevölkerung gut! fitness MANAGEMENT international

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Foto: DHfPG/BSA

Aber auch für die Außendarstellung sind solche Daten von hoher Relevanz. Betrachten wir die Politik: Wenn auf Basis verlässlicher Daten klar gezeigt wird, wo eine Branche steht und wie diese durch die Krise geschwächt worden ist, müssen sich die Entscheidungsträger:innen natürlich fragen: „Kann ich

Welche Lehren können Betreiber:innen aus den schwierigen Corona-Jahren 2020 und 2021 ziehen, um ihre Unternehmen fit für die Zukunft zu machen? Hier können wir an die vorherige Frage anknüpfen. Die Krise hat uns etwas gelehrt, was wir alle eigentlich wissen, nämlich, dass Gesundheit das höchste Gut ist. Dennoch tun noch zu viele Menschen nichts aktiv dafür, ihre eigene Gesundheit zu stärken.



DSSV | ECKDATEN DER DEUTSCHEN FITNESS-WIRTSCHAFT 2022

Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2022: Stefan Ludwig und Christian Rump im Interview

„Die Pandemie beschleunigt bereits zuvor existierende Trends“ fMi: Herr Ludwig, Sie begleiten die Erhebung der „Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft“ für Deloitte seit vielen Jahren in verantwortlicher Position. Wie ordnen Sie die Ergebnisse der diesjährigen Befragung nach zwei Jahren Corona ein? Stefan Ludwig: Wie bereits 2020 war die deutsche Fitnessbranche auch 2021 stark von der Pandemie beeinflusst. Aufgrund der temporären Schließungen musste die Branche erneut deutliche Rückgänge hinsichtlich des Umsatzes und der Mitglieder verkraften. Mit sieben bis acht Monaten, darunter die wichtigen Monate zum Jahresbeginn 2021, dauerte der zweite Lockdown für Fitnessanlagen in Deutschland im europäischen Vergleich länger als in vielen anderen Staaten. In Großbritannien durften die Studios bereits im Frühjahr 2021 wieder öffnen, während der Bevölkerung in Spanien oder Finnland keine zweite landesweite Lockdown-Periode auferlegt wurde. Im Vergleich zu anderen Ländern fielen die Kündigungszahlen im deutschen Fitnessmarkt deutlich geringer aus, als dies bei einem derart langen Lockdown zu erwarten gewesen wäre. Das liegt unter anderem daran, dass langfristige Mitgliedsverträge über zwölf oder sogar 24 Monate in Deutschland weit verbreitet sind. Wie bereits in 2020 verhielten sich zudem viele Mitglieder solidarisch und bezahlten zum Teil über die gesamte Schließungsperiode hinweg weiterhin Mitgliedsbeiträge. Bei dem insgesamt leichten Rückgang der Gesamtanlagenzahl um 0,5 Prozent ist das Kettensegment hervorzuheben, das als einzige der drei Betriebsstrukturen – Einzel-, Kettenund Mikrostudios – den Anlagenbestand im Jahr 2021 um 58 Anlagen erweitern konnte. Verantwortlich für das Wachstum war vor allem das Discountsegment, das trotz Pandemie seine Expansionspolitik verfolgte. Dies ist insbesondere durch die der Branche zugrunde liegenden Trends, wie bspw. ein steigendes Gesundheitsbewusstsein, bedingt.

(Master of Business Administration, M. Sc. Sport Management) ist bei der Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Partner und leitet die Sport Business Gruppe.

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In der Pandemie ist bei vielen Kund:innen das Bedürfnis nach Flexibilität gestiegen. Um diesem Bedürfnis besser gerecht zu werden, haben Betreiber:innen ihr Dienstleistungsportfolio deutlich erweitert und bestehende Konzepte optimiert oder neue entwickelt. Hierzu gehören u. a. digitale Angebote, Verträge mit kürzeren Laufzeiten, Outdooroptionen oder sogar die Diversifizierung mit Vertrieb von Homefitnessgeräten, die bei manchen Betreiber:innen in Europa zu beobachten ist. Ergebnisse einer zu Beginn dieses Jahres von Deloitte gemeinsam mit EuropeActive durchgeführten Konsument:innenbefragung zeigen, dass ein großer Teil der Fitnesstreibenden verschiedene Angebote – in Fitnesseinrichtungen, zu Hause und im Freien – kombiniert. Aus Konsument:innenperspektive ist die Branche besser aufgestellt denn je. Entsprechend ist die Pandemie vor allem ein Beschleuniger bereits zuvor existierender Trends. Neben dem gestiegenen Gesundheitsbewusstsein und Flexibilitätsbedürfnis hat die Pandemie jedoch die klaren Vorteile der stationären Fitnessbranche gegenüber alternativen Angeboten aufgezeigt: der riesige Wert von persönlicher Betreuung, von qualitativ hochwertigen Geräten und Ausstattungen sowie des sozialen Miteinanders. Aus diesem Grund erwarten viele Branchenteilnehmende relativ zeitnah eine Rückkehr zu einem Mitgliederwachstum, wie es vor der Pandemie zu beobachten war und sich in einigen europäischen Ländern bereits abzeichnet.

Christian Rump

(M. Sc. Accounting & Finance Management, CEMS Master in International Management) ist bei der Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in der Sport Business Gruppe tätig. fitness MANAGEMENT international

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Fotos: Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Stefan Ludwig

fMi: Welche Herausforderungen auf der einen und welche Chancen auf der anderen Seite entstehen aus den Ergebnissen der diesjährigen Befragung? Christian Rump: Unsere Studienergebnisse zeigen deutlich, dass der Rückgewinn der „verlorenen“ Mitglieder und eine Rückkehr zum Wachstum der vorherigen Jahre die zwei zentralen Herausforderungen für die Branche sind. Das ist keine leichte Aufgabe, da nicht zuletzt durch die Pandemie Alternativangebote im Outdoorfitnessbereich oder auch digitale Fitnessmöglichkeiten stärker in den Fokus gerückt sind.


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DSSV | VERBANDSARBEIT

Neuerungen bei der Strahlenschutzverordnung (NiSV)

Was gilt jetzt im EMS-Bereich? Text: Niklas Kornemann

Die novellierte Strahlenschutzverordnung (NiSV) trat am 1. Januar 2021 in Kraft. Bereits jetzt gilt die Melde-, Aufklärungs- und Dokumentationspflicht. Ab dem Jahreswechsel 2022/2023 muss das Personal über einen gesetzlich vorgeschriebenen Fachkundenachweis verfügen, um Kund:innen trainieren zu dürfen. In der täglichen Beratung erreichten den DSSV e. V. viele Anfragen zu einzelnen Inhalten der NiSV. Dieser Artikel soll die häufigsten Fragen beantworten und zeigen, welche Chancen sich in Sachen Professionalisierung bieten.

Seit dem 31. Dezember 2020 gilt für Studios mit EMS-Geräten die Meldepflicht. Der:Die Betreibende hat der zuständigen Behörde die Inbetriebnahme der Anlage spätestens zwei Wochen vorher anzuzeigen. Wurde eine Anlage am 31. Dezember 2020

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bereits betrieben, hatte die Anzeige bis zum Ablauf des 31. März 2021 zu erfolgen. Wenn Sie dies bisher nicht getan haben, sollten Sie nun schnellstmöglich agieren und sich bei der zuständigen Behörde als Betreiber:in einer EMS-Anlage melden. Im Falle einer Nichtmeldung drohen Bußgelder. Die für Ihren fitness MANAGEMENT international

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Grafik: ~ Bitter ~ – stock.adobe.com

Meldepflicht


Landkreis zuständige Behörde finden Sie über das Online-Tool des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz unter www.bit.ly/nisv-bmuv.

Dokumentationspflicht

Zertifizierungsstelle der BSA-Akademie, für Trainingspersonal in EMS-Studios an. Zum Lehrgang „EMS-Trainer/in“ werden Übungsleiter:innen mit einer Vorbildung von mindestens 120 Lerneinheiten (à 45 Minuten) zugelassen.

Die Betreiber:innen einer Anlage müssen die Geräte dokumentieren und ein Bestandsverzeichnis erstellen. Zudem müssen sie sicherstellen, dass auch die durchgeführten Anwendungen dokumentiert werden. Zu dokumentieren sind bspw. das verwendete Gerät, technische Parameter, die tägliche Prüfung der Funktionsfähigkeit, der individuelle Behandlungs-/ Trainingsplan mit entsprechendem Belastungsgefüge (z. B. Intensität, Frequenz, Häufigkeit, Dauer) und die Einverständniserklärung der behandelten Person zur Anwendung. Eine detaillierte Übersicht über alle Anforderungen finden Sie als Mitglied des DSSV im Login unter der Kategorie Rechtliches – EMS-Training.

Tipp: Kümmern Sie sich frühzeitig um Termine für die Zertifizierung „Fachkunde EMF“ zur Stimulation. Stimmen Sie mit Ihrem:Ihrer Anbieter:in Kapazitäten und Termine für Ihre Mitarbeiter:innen ab. Da diese Qualifikation für den gesamten Branchensektor vonnöten sein wird, werden die Kapazitäten der Bildungsanbieter:innen gerade zum Ende der Frist ausgeschöpft sein. Wer sich frühzeitig bemüht, läuft keine Gefahr, nicht praktizieren zu können!

Hinweis: Diese Anforderungen müssen bereits seit dem 31. Dezember 2020 erfüllt werden.

Im Mitglieder-Login des DSSV finden Sie einen kompletten Rechtsleitfaden zur Strahlenschutzverordnung (NiSV) mit einer umfangreichen Checkliste, Musterschreiben sowie Expert:innentipps. Schauen Sie unter www.dssv.de/mitglieder-Login vorbei. Kategorie: Rechtliches – EMS-Training.

Beratung und Aufklärung der Trainierenden Betreiber:innen müssen sicherstellen, dass Trainierende von der anwendenden Person vor der ersten EMS-Einheit beraten und aufgeklärt werden. Speziell geht es hier um gesundheitliche Risiken, Kontraindikationen, Nebenwirkungen und die individuelle Situation des:der Trainierenden sowie die Anwendung im Allgemeinen. Weitestgehend decken die meisten Anamnesebögen diese Anforderungen an die Erfassung der individuellen Situation ab. Da dies jedoch nicht abschließend genügt, sind Betreiber:innen verpflichtet, allgemein über das EMS-Training und seine Wirkungen aufzuklären. Hierzu hat der DSSV ebenfalls ein Muster entworfen. Mitglieder finden dieses unter www.bit.ly/nisv-muster. Hinweis: Diese Anforderungen müssen bereits seit dem 31. Dezember 2020 erfüllt werden.

Qualifikation der Mitarbeiter:innen

Dokumente im DSSV Mitglieder-Login

Sie bieten EMS-Training in Ihrer Einrichtung an und sind noch kein Mitglied im DSSV? Dann informieren Sie sich unter www.dssv.de/vorteile/ über die Vorteile einer Mitgliedschaft oder kontaktieren Sie uns unter 040 – 766 24 00 in der DSSV-Geschäftsstelle.

Fazit Durch Regulierungen müssen Betreiber:innen in Zukunft z. B. sicherstellen, dass sie über die erforderliche „Fachkunde EMF“ zur Stimulation verfügen.

Eines der spannendsten und gefragtesten Themen bei der NiSV sind die Anforderungen an die Qualifikation der anwendenden Mitarbeiter:innen – genauer gesagt die „Fachkunde EMF“ (EMF = Elektromagnetische Felder) zur Stimulation. Durch eine Gesetzesänderung wurde die Frist zum Erwerb der „Fachkunde EMF“ zur Stimulation bis zum 31. Dezember 2022 verlängert. Ab diesem Zeitpunkt dürfen gewerbliche Anwendungen zur Muskelstimulation am Menschen ausschließlich von Personen, die nachweislich über die erforderliche Fachkunde verfügen, durchgeführt werden. Sie ist auf dem aktuellen Stand zu halten. Hierzu ist mindestens alle fünf Jahre die Teilnahme an einer Fortbildung erforderlich. Die Fachkunde wird durch die Teilnahme am Fachkundemodul „Elektromagnetische Felder (Niederfrequenz-, Gleichstrom oder Magnetfeldgeräte) zur Stimulation“ in Kombination mit einer Personenzertifizierung nachgewiesen.

Diese Absicherung des Marktes muss als Chance angesehen werden. EMS wird damit fest an die qualifizierte Dienstleistung gekoppelt und sichert das Geschäftsmodell EMS-Training vor Preisverfällen und Self-Service. Prof. Dr. Wolfgang Kemmler (Lehrstuhl für Medizinische Physik und Mikrogewebetechnik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg), Forscher und Wissenschaftler im Bereich Ganzkörper-EMS-Training, bestätigte: „Durch das Medizinproduktegesetz, die Strahlenschutzverordnung und die DIN-Norm 33961-5 sind Gerätesicherheit, Ausbildung und die richtige Anwendung geregelt. Somit hat jede:r, der:die aktuell im gewerblichen EMS-Markt aktiv ist oder es werden möchte, eine klare und eindeutige Handlungsempfehlung und kann dadurch sicheres EMS-Training anbieten.“

Die BSA-Akademie, Bildungspartner des DSSV, bietet den Lehrgang „EMS-Trainer/in“, der die Anforderungen zum Ersterwerb der „Fachkunde EMF“ zur Stimulation gemäß NiSV erfüllt, in Kombination mit der Zertifizierung „Fachkunde EMF“ zur Stimulation der BSA-Zert, der unabhängigen

Der Branchensektor EMS wird sich weiterhin an einer stark wachsenden Anzahl an Menschen erfreuen, die sich aufgrund der Professionalisierung gut aufgehoben und qualifiziert betreut fühlen.

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DSSV | RECHT

Aktuelle Gerichtsentscheidungen

Was Sie jetzt beim Thema Urlaub beachten müssen Text: Iris Borrmann und Gülizar Cihan

Manchen Studiobetreiber:innen reicht es schon, nur die Urlaubsansprüche für Vollzeit- und Teilzeitkräfte berechnen zu müssen. Auch der Urlaubsanspruch für geringfügig Beschäftigte wird oft übersehen. Nun sind allerdings durch zwei Entscheidungen des Bundesarbeitsgerichtes weitere Parameter hinzugekommen, die für alle Arbeitgeber:innen von großem Interesse sind.

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Urlaub und Mitwirkungspflicht von Personalverantwortlichen Bisher sah die Rechtslage vor, dass nicht genommener Urlaub spätestens am Ende des Übertragungszeitraums, am 31. März des Folgejahres, verfällt. Das geschah unabhängig davon, ob die Arbeitgeber:innen die Arbeitnehmer:innen zuvor in die Lage versetzt hatten, den Urlaub in Anspruch zu nehmen. Der Urlaubssenat des Bundesarbeitsgerichtes legt § 7 Abs. 1 Satz 1 Bundesurlaubsgesetz (BUrlG) in o. g. Entscheidungen

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nun anders aus und verlangt, dass Arbeitgeber:innen „konkret und in völliger Transparenz“ dafür sorgen, dass Arbeitnehmer:innen tatsächlich in der Lage sind, ihren bezahlten Jahresurlaub anzutreten. Die erste Voraussetzung dafür ist, dass jede:r Arbeitnehmer:in weiß, wie viel Urlaub ihm:ihr zusteht und bis wann dieser spätestens genommen werden muss. Arbeitgeber:innen müssen Arbeitnehmer:innen – falls erforderlich sogar schriftlich – dazu auffordern, ihren Urlaub zu nehmen. Sie müssen ihnen unmissverständlich und rechtzeitig mitteilen, dass der Urlaub verfällt, wenn er nicht in Anspruch genommen wird. Arbeitgeber:innen tragen damit die Initiativlast, die tatsächliche Verwirklichung des Urlaubsanspruchs voranzutreiben. Erst wenn diese sogenannten Mitwirkungsobliegenheiten erfüllt sind, können Urlaubsansprüche wirksam auf das jeweilige Urlaubsjahr befristet werden. Der nicht erfüllte Anspruch auf bezahlten Jahresurlaub erlischt folglich nur dann am Ende des Kalenderjahres bzw. des Bezugszeitraums, wenn der:die Arbeitgeber:in nach der genannten Vorgehensweise gehandelt und der:die Arbeitnehmer:in den Urlaub dennoch aus freien Stücken nicht genommen hat. Die Fristen im Bundesurlaubsgesetz

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Fotos: Belozersky – stock.adobe.com | fitness MANAGEMENT

s handelt sich bei den Gerichtsentscheidungen um die beiden folgenden Urteile: 1. Mitwirkungspflicht des Arbeitgebers bei der Inanspruchnahme des Urlaubs (BAG, Urteil vom 19. Februar 2019 – 9 AZR 541/15) 2. Kürzungen des Jahresurlaubs bei der Gewährung von Kurzarbeit (BAG, Urteil vom 30. November 2021 – 9 AZR 225/21)

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(§ 7 Abs. 3 BUrlG) werden erst wirksam, wenn Arbeitgeber:innen die Mitwirkungspflicht erfüllt haben.

Informationspflicht erfüllen Für die Praxis bedeutet das: Studioinhaber:innen sollten rechtzeitig allen Mitarbeitenden eine Mitteilung zukommen lassen (per E-Mail oder als Brief), wie viel Jahresurlaub ihnen im entsprechenden Jahr zur Verfügung steht und dass dieser verfällt, wenn er bis zum Jahresende nicht beantragt und genommen wurde. Diese Mitteilung kann zu Beginn eines Urlaubsjahres erfolgen, jedoch spätestens dann, wenn noch eine realistische Chance besteht, den Urlaub im verbleibenden Zeitraum zu nehmen. Sollte keine entsprechende Mitteilung an die Mitarbeitenden erfolgen, wird der noch nicht verwirklichte Urlaubsanspruch von Jahr zu Jahr angehäuft; er verfällt nicht!

Voraussetzungen Urlaubstage kürzen. Sofern einzelne Wochentage ausgefallen sind und der:die Arbeitnehmer:in ansonsten regelmäßig zu festen Werktagen gearbeitet hat, kann folgende Formel zur Urlaubsberechnung herangezogen werden: Individuelle Arbeitstage pro Woche x 24 (Urlaubsanspruch in Werktagen) 6 (übliche Arbeitstage: Montag bis Samstag) Der Urlaubsanspruch kann für jeden Monat, in dem der:die Beschäftigte aufgrund von Kurzarbeit nicht im Betrieb tätig war, um 1/12 gekürzt werden.

Kurzarbeit und Urlaubsanspruch Das Thema Kurzarbeit ist in der Pandemiezeit wieder in den Fokus gerückt. Das BAG musste sich daraufhin mit der Frage beschäftigen, ob Kurzarbeit den Urlaubsanspruch in irgendeiner Art und Weise beeinträchtigt. Grundsätzlich gilt, dass Kurzarbeit die regelmäßige Arbeitszeit vorübergehend aufgrund eines erheblichen Arbeitsausfalls im Betrieb reduziert. Sinn und Zweck der Kurzarbeit ist es, den Arbeitgeber:innen die Chance zu bieten, Arbeitsplätze zu erhalten. Daher verwundert es nicht, dass Arbeitnehmer:innen zuerst ihren Erholungsurlaub zur Vermeidung der Kurzarbeit einbringen müssen. 2020 wurde dieses Muss kurzzeitig ausgesetzt, gilt aber seit dem 1. Januar 2021 wieder. Ausnahmen sind zulässig, beispielsweise bei bereits existierenden Urlaubsplanungen oder Betriebsferien. Urlaub hingegen soll zur Erholung dienen. So regelt das Bundesurlaubsgesetz im § 1 ganz klar, dass jede:r Arbeitnehmer:in in jedem Kalenderjahr Anspruch auf bezahlten Erholungsurlaub hat. Wenn Mitarbeitende in Kurzarbeit geschickt werden und daher nicht nur weniger Stunden pro Tag arbeiten, sondern auch für einen ganzen Tag oder auch mehrere wegfallen, kann sich dadurch ihr Urlaubsanspruch reduzieren. Das hat das BAG in seiner Entscheidung vom 30. November 2021 (9 AZR 225/21; 9 AZR 234/21) bejaht – nicht zuletzt, weil der Europäische Gerichtshof bereits in der Vergangenheit schon eine Kürzung von Urlaubsansprüchen für Zeiten geduldet hat, in denen der:die Arbeitgeber:in tatsächlich nicht tätig war. Gleichzeitig wurde aber auch der Erholungsgedanke mit aufgegriffen. Wenn der:die Arbeitnehmer:in an Tagen, an denen er:sie regulär gearbeitet hätte, gar nicht tätig werden muss, kann er:sie sich „erholen“. Konsequenterweise gilt das nicht, wenn er:sie – selbst für kurze Zeit – an dem jeweiligen Tag im Einsatz ist. Gleichzeitig wird klargestellt, dass diese „freien“ Tage im Rahmen der Kurzarbeit nicht mit Arbeitszeiten gleichgestellt werden können. Nichtsdestotrotz muss die Kurzarbeit aber rechtlich wirksam eingeführt worden sein. Nur auf dieser Grundlage können Arbeitgeber:innen den Urlaubsanspruch ihrer Mitarbeitenden rechtssicher kürzen.

Formel zur Urlaubsberechnung Studioinhaber:innen, die ihre Mitarbeitenden zeitweilig in „Kurzarbeit null“ schicken mussten, können unter den genannten 02/22

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Iris Borrmann, DSSV-Juristin Iris Borrmann ist seit 1993 als Rechtsanwältin zugelassen und hat seitdem sowohl als Anwältin in einer arbeitsrechtlich ausgerichteten Kanzlei als auch in der Mitgliederberatung eines Verbandes gearbeitet. Ihr Schwerpunkt ist das Arbeitsrecht. Seit Oktober 2016 ist sie als Syndikusanwältin für den DSSV tätig und berät Sie zu allen Fragen rund um das Arbeitsverhältnis zu Ihren Beschäftigten.

Gülizar Cihan, DSSV-Juristin Gülizar Cihan war jahrelang als selbstständige Rechtsanwältin in verschiedenen Fachrichtungen tätig. Gleichzeitig war sie einige Zeit in einem mittelständischen Unternehmen rechtsberatend aktiv. Seit August 2021 gehört sie zur Rechtsabteilung des DSSV und berät die Mitglieder vor allem in verwaltungsrechtlichen und arbeitsrechtlichen Fragen.

Zu allen rechtlichen Fragen rund um den Studioalltag bietet die Rechtsabteilung des DSSV im Rahmen einer bestehenden Mitgliedschaft die Möglichkeit, eine kostenlose rechtliche Erstberatung mit Einschätzung der Rechtslage zu erhalten, beispielsweise nach Erhalt einer Attestkündigung, zur Überprüfung von Vertragsklauseln oder zu arbeitsrechtlichen Themen. Tel.: 040 - 766 24 00, E-Mail: jurist@dssv.de

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DSSV | NEWS & MITGLIEDER

Das DSSV-Update –

News im Überblick Politische Arbeit auf Kommunalebene vorantreiben Als Verband ist es die Aufgabe des DSSV e. V. stets im Austausch mit Ministerien, Politiker:innen und Ausschüssen zu sein, um die Branche zu vertreten, ihre Forderungen und Wünsche bestmöglich durchzusetzen und die Anerkennung der Branche weiter voranzubringen. Hierzu können Sie als Studiobetreiber:in einen Beitrag leisten und die Arbeit unterstützen, indem Sie vor Ort auf regionaler Ebene aktiv werden und mit dem DSSV gemeinsam die Ziele der Branche an die verschiedenen politischen Ebenen herantragen. Der Kontakt zu Politiker:innen bei Ihnen vor Ort trägt maßgeblich zur Anerkennung der gesamten Branche bei. Aber auch Kooperationen mit Schulen, Altersheimen, Schwimmbädern, Sportfachgeschäften und ortsansässigen Firmen gehören zur regionalen politischen Arbeit dazu. Nutzen Sie dieses Potenzial und entdecken Sie bisher ungenutzte Wege und Mittel der Neukund:innengewinnung. Wo suche ich nach Pressekontakten? Wie lade ich Politiker:innen ins Studio ein? Und welche Kooperationen kann ich sowohl zur Neumitgliedergewinnung als auch für die politische Arbeit nutzen? Genau für diese Fragen gibt der DSSV seinen Mitgliedern mit nützlichen Musteranschreiben, Studien und Leitfäden ein Tool an die Hand, um die regionale, politische Arbeit direkt vor Ort zu stärken. Gemeinsam mit dem DSSV werden die Weichen für die Branche gestellt! Weitere Informationen finden Sie unter: www.dssv.de

DSSV-Mediathek: Expert:innentipps, Seminare und mehr In der neuen Mediathek des DSSV erhalten Sie nun stets aktualisierte Einblicke in die Fachkunde und Praxistipps der DSSV-Fachexpert:innen. Von „Expertentipps in 3 Minuten“ über Fachvorträge im Bereich Versicherungen und Datenschutz oder komplette Seminare zu den Themen Digitalisierung, Social Media und Kund:innenkontakt – in der DSSV-Mediathek finden Sie zu jedem Thema ein passendes Fachvideo. Weitere Informationen finden Sie unter: www.dssv.de

Wir freuen uns auf Sie! 7. – 10. April 2022 Halle 7, Stand D49 70

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Der DSSV begrüßt –

Neue Mitglieder Balance Sports Altes Land Sven Völker 21720 Steinkirchen

Gesundheitszentrum Body & Soul Martin Schmidt 35423 Lich

Best Fitness GmbH Tom Matz 18069 Rostock

Körperwelt Fitnessund Rehazentrum Markus Degenhardt 37213 Witzenhausen

Bodystreet Schloßparktheater Steffan Novy 12165 Berlin

Medicsport Jens Walter 64823 Groß-Umstadt

City Fitness Dortmund Patrick Arntzen und Philipp Kunz 44339 Dortmund

Mrs.Sporty Ingelheim Anne Sturm 55218 Ingelheim am Rhein

E-MotionSports-Minden Stefan Vierig 32427 Minden

Sports Club Eppendorf Alexander Sosa 22529 Hamburg

EMS-Studio Kulmbach by Leon Schenkendorf Leon Schenkendorf 95326 Kulmbach

Sports Club Rostock Alexander Sosa 18055 Rostock

Finest Fitness Waldshut Dzenis Mulic 79761 Waldshut-Tiengen

Steinhart Training Ralf Lenger 42349 Wuppertal

Fitness Center H. G. GmbH Claudia Henkelmann 97199 Ochsenfurt

Theuerkauf & Wohlleben Fitness GmbH Andy Theuerkauf und Rocco Wohlleben 02827 Görlitz

FitnessPark Deggendorf Mario Haidn 94469 Deggendorf

Vitarium Gesundheitszentrum Ralf Thode 24161 Altenholz

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DIE FITNESSSACHVERSTÄNDIGEN

Steuerberater und von der IHK Koblenz öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Wirtschaftlichkeitsberechnung für Fitnessund Freizeit-Anlagen.

Werner Kündgen

Joseph-von-Fraunhofer-Str. 1 53501 Grafschaft (Ringen) Telefon: 02641 - 800 40 www.kuendgen.de

Von der IHK Bonn/Rhein-Sieg öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für die Bewertung von Fitnessund Freizeit-Anlagen.

Günter Noll

Sabrina Fütterer

Auf dem Freibogen 3 53127 Bonn Telefon: 0228 - 298 701 www.fitnesssachverstaendige.de

Von der Handelskammer Hamburg öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für Wirtschaftlichkeitsanalysen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), insbesondere Sport-, Fitness- und Gesundheits-Anlagen.

Dahlenkehre 3i 21077 Hamburg Telefon: 040 - 648 343 57 www.fitnesssachverstaendige.de


DSSV | KOMMENTAR

Jetzt positiv in die Zukunft blicken! Unsere Branche hat schlimme Zeiten hinter sich und große Verluste erlitten. Wir werden noch viele Monate benötigen, um wieder auf das Vor-Corona-Niveau von 2019 zu kommen – die „Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2022“ belegen es ganz deutlich! Gleichzeitig steht aber auch fest, dass die Branche alle Kräfte mobilisiert hat und über sich selbst hinausgewachsen ist. Jetzt gilt es mit voller Kraft den „Tunnel“ hinter sich zu lassen! Unsere Fachleute mahnen seit Langem, dass sich negative Konsequenzen aus den vielen Monaten der Einschränkungen für Millionen berufstätige Menschen ergeben, wenn es um ihre physische und psychische Gesundheit geht. Bei sehr vielen Menschen hat sich herausgestellt, dass sich ihre gesundheitlichen Parameter verschlechtert haben. Und damit ist nicht nur das Körpergewicht gemeint. Die Auswirkungen werden wir alle noch lange zu spüren bekommen, denn derartige Verschlechterungen sind in der Regel Teil eines schleichenden Prozesses. Auf der anderen Seite haben die gesetzlichen Krankenkassen durch die Aufwendungen während der zwei Jahre Pandemie ein viele Milliarden Euro schweres Defizit eingefahren. Welche Auswirkungen das hat, wird sich in den nächsten Jahren noch zeigen.

Birgit Schwarze Präsidentin DSSV e. V.

Was resultiert daraus? Wir sollten der Gesellschaft, den Unternehmen und der Politik konsequent aufzeigen, dass unsere Betriebe diejenigen sind, die den Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck, Adipositas oder Gefäßkrankheiten „Parole bieten“. Sie haben den besten „Hebel“ in der Hand, um viele Beeinträchtigungen der Menschen zu beheben. Betriebliches Gesundheitsmanagement ist vielen unserer Betriebe geläufig und bietet optimale Chancen, um jetzt konsequent an die Unternehmen heranzutreten. Denn – das wissen auch die Arbeitgeber:innen in Deutschland – ohne Mitarbeiter:innen läuft nichts und es gibt viel aufzuholen! Ein zweiter wichtiger Bereich der Einflussnahme ist die Ansprache der politischen und gesellschaftlichen Vertreter:innen vor Ort. Auch unserer Regierung ist mehrheitlich bewusst, dass die Einschränkungen vielen Mitgliedern unserer Gesellschaft massiven Schaden zugefügt haben, den es jetzt Stück für Stück zu beheben gilt. Mit den Konzepten des DSSV erhalten Sie die richtigen Handlungsempfehlungen, um sich gegenüber der Kommunalpolitik als Gesundheitsdienstleister darzustellen. Außerdem: Die nächste Kommunal- und Landtagswahl kommt auch in Ihrem Wahlkreis. Die Basis für diese Aktivitäten stellt eine qualitativ hochwertige und kund:innenorientierte Dienstleistung für die Gesundheit der Bevölkerung dar. Entsprechend wird Fachwissen in den kommenden Jahren so wichtig wie noch nie zuvor werden!

Lassen Sie uns gemeinsam positiv in die Zukunft blicken! Ich sehe die FIBO 2022 als guten Auftakt für unsere gemeinsame „Aufholjagd“ zurück zu unseren Erfolgen! In diesem Sinne freue ich mich darauf, Sie in Köln – endlich – wieder zu treffen!

Der DSS V auf d er FIBO in Halle 7 , Stand D 49

Ihre Birgit Schwarze Foto: Klaudia Lech

Birgit Schwarze

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S CH L I E ß D I C H D ER F I T N E S S B E WEGU N G A N ! Besuchen Sie uns auf der FIBO in

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WISSENSCHAFT & PRAXIS | KOLUMNE

Neupositionierung nach der Pandemie

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ach fast zwei Jahren Pandemie hat Ihr Fitnessstudio eine extrem harte Prüfung überlebt, die finanziell vermutlich mit Verlusten verbunden war (und möglicherweise noch ist). Darüber hinaus haben viele Fitnessstudios wertvolle Mitarbeiter:innen verloren. Krisenfolgen und längerfristige Herausforderungen haben sich intensiviert, es scheint an der Zeit für eine neue eindeutige Ausrichtung.

Positionierung ist gut, Differenzierung die Königsklasse Positionierung ist nicht gleichzusetzen mit Differenzierung. Denn „neue Positionierung“ impliziert, dass eine gänzlich neue Zielgruppe angesprochen wird, was letztendlich in der Gewinnung neuer Interessent:innen für Ihr Fitnessstudio zum Ausdruck kommt. Optimal wäre es, wenn eine klare Differenzierung zur Konkurrenz vor Ort entsteht, was wiederum bestmögliche Wettbewerbsvorteile für das eigene Fitnessstudio bringt. Welche Möglichkeiten gibt es, um dies schnell und optimal zu erreichen?

Schritt 1: Der neue Trend – Bewegung lindert Beschwerden

Antonio e Silva Experte für Gesundheitswirtschaft und Fitnessstudiomarketing

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„In guten Händen zu neuem Lebensgefühl“ könnte ein ausgezeichneter Slogan für Ihr neues Trainingskonzept sein. Das Ziel ist es, Schmerzen zu lindern, Verspannungen zu lösen, Kraft und Lebensqualität zurückzubringen und neuen Schmerzen vorzubeugen.

Zufriedene Stammkund:innen sind Ziel der Kund:innenbindung. Fitnessstudios müssen ihre Mitglieder optimal zufriedenstellen, indem sie ihnen regelmäßig Anreize geben: • Eine Bonus-Trainingskarte, die die Häufigkeit der Trainingsbesuche bzw. das Sammeln von Boni in Form von Getränken, Solariumsnutzung oder freiem Training für Bekannte dokumentiert. • „Check-in-Tombola“ für eine Urlaubsreise oder Ähnliches • Monatlich kurze Abendseminare (max. 45 Min.) für kleine Gruppen bis maximal 15 Teilnehmende. • Feste Ansprechpersonen für Kund:innenzufriedenheit bieten den Mitgliedern persönliche Ansprache und vermitteln Wohlbefinden.

Schritt 3: Warum wird BGM immer wichtiger? Die Fakten sprechen für sich: Mit der Corona-Krise hat sich eine gänzlich neue Situation für die Firmenmitarbeiter:innen ergeben. Ende Januar 2021 arbeiteten 24 Prozent und damit knapp ein Viertel der befragten Erwerbstätigen ausschließlich oder überwiegend im Homeoffice. Das bedeutet, Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) wird digital. Allerdings ist es gerade jetzt für Unternehmen sehr wichtig, den Beschäftigten zu helfen, gesund zu bleiben, denn ihre Gesundheit ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Bieten Sie Firmenmitarbeiter:innen, die im Homeoffice tätig sind, digital umgesetzte Sequenzen im Rahmen eines Bewegungsprogramms an. Interessante Themen sind: • Aktive Pause (optional mit Thera-Band) • Gesund im Homeoffice • Gesunde Ernährung • Geführte Meditationen • Yoga und Pilates Binden Sie auch ein BGM-Fitnessangebot mit Outdoortrainingsmöglichkeiten in Ihr Dienstleistungsportfolio ein. An der frischen Luft ist das Fitnesstraining noch sicherer und erfrischt gleichzeitig Körper und Geist.

Differenzierung mit dem Fokus auf Qualität Sie sind der:die Spezialist:in. Konzentrieren Sie sich auf wenige Punkte, die jedoch professionell umgesetzt werden sollten. Die Zukunftsthemen für Ihr Fitnessstudio lauten: medizinisch-therapeutische Lösungen, professionelle BGM-Konzepte und Kund:innenbindungsmaßnahmen. fitness MANAGEMENT international

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Fotos: WavebreakMediaMicro – stock.adobe.com | Volker Beushausen

In Zeiten der Verunsicherung ist Vertrauen (basierend auf gesundheitsfördernden Konzepten) einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren. Konzentrieren Sie sich ausschließlich auf Ihre Kernkompetenz, nämlich Gesundheitsförderung. Die Zeiten für Lifestyle- und hippe Konzepte sind vorbei, heutzutage bevorzugen die Kund:innen medizinisch-therapeutische Lösungen. Je intensiver Sie Themen mit den Schwerpunkten Krankheit und Schmerzen ansprechen, die die Lebensqualität des:der Einzelnen mehr oder weniger stark beeinträchtigen, desto mehr Mitglieder werden zu Ihnen finden. Schmerzen ist das neue Zauberwort im Marketing und in Verbindung mit wissenschaftlichen Trainingslösungen unschlagbar. Regionen für gesundheitliche Beschwerden bzw. Schmerzen sind vor allem Knie, Hüfte und Rücken.

Schritt 2: Früher wissen, was Kund:innen wollen



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