Finisher Magazin #70

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NR 70

P.b.b., Verlagspostamt 8020, Erscheinungsort Graz

Euro 0,JUNI 2018

SPIONAGE

SO NOT PRO

DE RONDE

DIE FIRMA XENTIS ÖFFNETE IHRE TÜREN

UNTERWEGS MIT ELISABETH GRUBER

EINMAL FLANDERN UND ZURÜCK


2 Finisher


EDITORIAL

Willkommen Influencer – ein Wort, das vor wenigen Jahren noch eher mit viralen Infektionskrankheiten assoziiert worden wäre, scheint nun paradoxerweise das Allheilmittel im modernen Marketing-Wirrwarr zu sein. Doch ist das nicht ein wenig zu einfach gedacht?! Wagen wir mal einen elegischen Blick einige Jahre zurück: Wie war denn das, als das „Socializing“ noch auf Sportplätzen, in Kaffeehäusern, Bars und an Stammtischen stattfand. Als die Menschen noch Aug in Aug miteinander sprachen und sich ihre Heldentaten nur so um die Ohren warfen. Klar gab es Blender und Möchtegerns damals genauso wie heute, aber sie zu identifizieren war ein Stück weit einfacher als heute – sie wurden nämlich großteils an ihren Taten gemessen und nicht an den Geschichten darüber. Heute kommt es einem oft so vor, als würden sich die Marketingverantwortlichen großer Firmen auf der Suche nach potenziellen Markenbotschaftern darauf verlassen, dass jemand, der eine ausreichend große Reichweite via Social Media hat, auch etwas zu sagen hat. Doch ist dem wirklich so? Ich kenne Beispiele, die vor Followern (schon wieder so ein „Wort des Jahres“) beinahe explodieren, und dennoch rollt die Szene mit den Augen, wenn deren Namen auch nur erwähnt werden. Kann man sich kaum vorstellen, dass dies einer Firma von Nutzen sein soll, wenn der neue „Brand Ambassador“ zwar unzählige virtuelle Likes erzielt, ihm aber die Akzeptanz und das Ansehen aufgrund seiner bisherigen Taten, Erfolge oder einfach nur seiner Ausstrahlung in der Szene zur Gänze fehlt. Wobei man natürlich anerkennen muss, dass aktuell ein gar nicht so kleiner Staat anscheinend via Social Media regiert werden kann, da sollte es doch auch reichen, wenn man sich die Follower-reichsten Ausdauerfreaks im Netz sucht und sie zuschüttet mit Produkten und hofft, dass diese auch richtig in Szene gesetzt werden. Alles recht und schön, und klar kann man dadurch viele Menschen erreichen – Streuverluste und Glaubwürdigkeit sind dann hoffentlich nicht vorrangig wichtig. Bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungsspirale weiterdreht, ob die Menschen, die in den Firmen am Geldhahn sitzen, wieder öfter den persönlichen Kontakt zu ihren „Markenbotschaftern“ suchen, oder ob dafür schlicht und ergreifend keine Zeit mehr ist. Ich persönlich würde mich freuen, wenn die Jugendlichen und auch älteren Semester wieder mehr Zeit am Sportplatz, in Cafés und Bars verbringen, um „echte“ soziale Kontakte zu knüpfen, und sich einen Dreck darum scheren, wie es um ihre aktuellen Likes und Followerzahlen der letzten Posts aussieht. #betterbeoldschoolthannoschool oder #bettermeetfriendsthangoviral In diesem Sinne – keep on being social and not so media ...

EURE FINISHER - REDAKTION

Finisher 3


Inhalt FINISHER

ELISABETH GRUBER

32 TRUMER TRIATHLON Ein Interview mit Sepp Gruber, dem Mastermind des Erfolgsevents im salzburger Flachgau – er erzählt vom Wie, vom Was und vor allem vom Warum.

SEPP GRUBER

THIS IS SO NOT PRO Wir begleiteten Elisabeth Gruber zu ihrem ersten Saisonhighlight nach Zypern und waren einige Tage mit der sympathischen Steirerin on the Road. Obendrein lief der erste Formcheck voll und ganz nach den Wünschen der Teilzeitprofisportlerin, aber seht selbst.

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22

Warum im März schon eine Mitteldistanz machen und noch dazu auf Zypern – warum nicht?


INHALT

OPEN DOOR

BAHÖ JETZT WIRD‘S RECHT #FRAGFARIS #PERFEKTES FLANDERN - SETUP

06 18 72 80

74 DE RONDE

54 Wir waren als eines der ersten Magazine überhaupt in der streng vertraulichen Produktionsstätte von Xentis Composite in Bärnbach. Fritz Sackl verriet uns, was er uns verraten darf. GEAR CHECK 08

ITU - UPDATE

WHO‘S NEXT

NEWS VON DER KURZDISTANZ

FINISHER ist ein Gratismagazin für triathlon- und ausdauersportinteressierte Personen im deutschsprachigen Raum und erscheint vier bis sechs Mal jährlich von April bis Dezember. Die Auflage beträgt mind. 20.000 Stück. Die Verteilung erfolgt über mehr als 180 ausgewählte Triathlon-Hotspots in ganz Österreich, Bayern, Baden-Württemberg, Schweiz, Liechtenstein und Südtirol: Sportfachgeschäfte, Trainingszentren, Fitness-Studios und Veranstaltungen. Die Vertriebsstellen sind auf der Homepage www.finisher-magazin.at und in jeder Ausgabe angeführt. FINISHER ist unabhängig von politischen Institutionen, Verbänden und anderen Interessensgruppen. Regionalität, Lesernähe und Objektivität werden bei FINISHER großgeschrieben. Das Hauptaugenmerk der inhaltlichen Gestaltung liegt auf der Wettkampfberichterstattung und den Geschehnissen in und um die österreichische und süddeutsche Triathlonszene. Einzelzusendungen von FINISHER per Post an private Adressen können über die Internetseite www.finisher-magazin.at als ABONNEMENT bestellt werden. ABONNEMENT für 6 HEFTE zum Preis von EUR 29,90 (Preis inkl. Mehrwertsteuer). ABO-PREIS für Deutschland und das europäische Ausland: EUR 49,Die Meinung von Kolumnisten muss nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Mit „Werbung“ gekennzeichnete Beiträge erscheinen unter Verantwortung der Anzeigenleitung. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. VERLEGER und ANZEIGENVERKAUF: Max Hofstätter, masea GmbH, Marketing-, Sport- & Eventagentur, Waldertgasse 9G/9, A-8020 Graz, Telefon: +43/664/9141655, E-mail: office@finisher-magazin.at, Internet: www.finishermagazin.at.

INTERVIEW

SPECIALIZED S-WORKS ROAD 7

IMPRESSUM

FOTORECHTE: alle Bilder by FINISHER Triathlonmagazin / Max Hofstätter, Lex Karelly www.lupispuma.com, Harry Tauderer www.haraldtauderer.com, privat von Athleten oder Vereinen zur Verfügung gestellt außer dort wo gesondert angegeben.

Im Frühjahr mal einen Klassiker fahren – gesagt, getan. Ein kleines, aber feines Redaktionsteam machte sich auf nach Belgien, um dort am Jedermannrennen der Flandernrundfahrt teilzunehmen. Den ausführlichen Erfahrungsbericht möchten wir euch nicht vorenthalten.

REDAKTIONSTEAM: Max Hofstätter, Mag. Herwig Reupichler, Mag. Christian Jopp, DI (FH) Martin Hillbrand, Laura Philipp, Martin Konrad, Dr. Johannes Reiser, Dr. Martin Auferbauer, Theresa Rindler, Philipp Tichy. LEKTORAT: Mag. Birgit Schweiger. PRODUKTION: Max Hofstätter. ART DIRECTION: Max Hofstätter, Britta Fuchs. ANZEIGENLEITUNG: Max Hofstätter. DRUCK: Offsetdruck DORRONG OG, Kärntner Straße 96, A-8053 Graz.

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In der Reihe „Who‘s Next“ stellt das FINISHER-Magazin Österreichs größte Nachwuchshoffnungen auf der Kurzdistanz vor – wer kommt nach Perterer, Vilic, Knabl und Co ... 40

COVERFOTO

Spot: Nissi Beach - Zypern Foto: Max Hofstätter

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GETESTET

Bahö

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* österreichisches Wort für Aufsehen, Wirbel, Aufregung, ...

SPECIALIZED S-WORKS ROAD 7 MATERIAL Obermaterial Dyneema®-Mesh , Sohle Carbon FARBEN White, Black, Hyper Green/Acid Lava LTD (Fotos), Acid Lava/Acid Purple GEWICHT 224 Gramm in Größe 42 GRÖSSEN EU 36 bis 49 PREIS 359,90 EURO

Der Ausrüster des Weltmeisters Peter Sagan hat vor geraumer Zeit die neueste Evolutionsstufe des S-Works-RoadSchuhs auf den Markt geworfen – den S-Works 7. Was der Schuh tatsächlich kann und wie er sich trägt, erläutern wir in einem ausführlichen Praxistest. Vorab sei gesagt, dass ein Schuh immer ein sehr individuelles Thema ist und sehr stark von der Fußform des Fahrers abhängt. Beim Radschuh meines Erachtens ein noch diffizileres Thema als bei einem Laufschuh, da die Sohle meist hart ist und der – generell zur perfekten Kraftübertragung an des Pedal konzipierte – Aufbau meist deutlich weniger nachgiebig ist als bei einem Laufschuh. Da der S-Works 6 schon einen verdammt schlanken Fuß machte und wir von dem High-Performance-Schuh bereits begeistert waren, war die Spannung in Bezug auf das neue Modell natürlich entsprechend groß. Zu Recht, wie sich herausstellen sollte. Das neue Topmodell glänzt mit einem stoffähnlichen Dyneema® Mesh-Obermaterial, welches

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GETESTET

phänomenal um den Fuß schmeichelt. Die Nähte wurden beim SWorks 7 nämlich verklebt und nicht mehr genäht, was Druckstellen zusätzlich vermeiden soll. Der deutliche Komfortgewinn zum Vorgängermodell, welches in dieser Kategorie etwas Federn lassen musste, ist enorm. Dyneema® steht zudem für äußerste Widerstandsfähigkeit und wird zusehends auch bei anderen stark beanspruchten Sportartikeln verbaut. Das Gewicht bleibt mit 224 Gramm in Größe 42 trotz ebenfalls verstärkter Sohlenkonstruktion erfreulicherweise gleich. Mit Lasertechnologie wurden kleine Öffnungen in die Sohle eingearbeitet, welche auch bei langen schweißtreibenden Anstiegen für ein hervorragendes Fußklima sorgen. Neben der neu entwickelten Sohle bietet der Schuh eine breite Zehenbox, ohne dabei schwammig zu wirken. Der direkt mit der Sohle verklebte Heelcup sorgt zusätzlich für einen festen Halt im Wiegetritt oder beim Ortstafelsprint. Das eigentliche Highlight am Schuh sind jedoch die neuen, mit der Firma BOA gemeinsam entwickelten, aus Aluminium gefrästen Schnellverschlüsse. Nicht nur optisch, sondern auch vom Handling und der Funktion her absolut kein Vergleich mehr mit den PlastikDingern des Vorgängermodells. Ein schnelles, präzises Öffnen und Schließen des Schuhs ist aufgrund der neuen federgestützten Drehkupplung nun ein Kinderspiel und macht den S-Works 7 ebenfalls zur hervorragenden Wahl bei Mittel- und Langdistanztriathlons. Fazit: circa 2500 Kilometer mit dem Schuh absolviert und keine einzige Schwachstelle gefunden. Präzises und schnelles Verändern der absolut perfekten Passform und eine steife und exakte Kraftübertragung: Big respect to the guy who designed this awesome shoe – thanks Rob! WWW.SPECIALIZED.COM/AT/DE Finisher 9


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CASPER STORNES

NOVUM AUF DER KURZDISTANZ Der Norweger Casper Stornes (21) sorgte beim WTSRennen auf den Bermudas für ein Novum. Als jüngster Sieger eines WTS-Events führte er erstmalig einen Dreifachsieg einer Nation auf dieser Wettkampfebene an. Das Podium komplettierten seine beiden Landsleute Kristian Blummenfelt (24) und Gustav Iden (22). Mit den drei jungen Wikingern steht den Norges offenbar eine vielversprechende Zukunft bevor. Finisher 11


LISA PERTERER

HISTORISCHER SIEG Beim Weltcuprennen in Cagliari (ITA) bekam die Konkurrenz Lisa Perterer nur noch von hinten zu sehen. Die Kärntnerin feierte den ersten Sieg in der österreichischen Triathlongeschichte auf Weltcupebene. Das ist mal ein Einstieg in die neue Saison – Respekt.

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LAURA PHILIPP

HATTRICK IN ST. PÖLTEN Laura Philipp auf dem Weg zu ihrem dritten Sieg in Serie beim Ironman 70.3 St. Pölten. Mit neuem Radsponsor im Gepäck schaffte die junge Deutsche bei starker Konkurrenz erneut den Sieg mit schnellster Rad- und Laufzeit. Wir sind auf das bevorstehende Langdistanzdebüt gespannt.

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KRISTIAN BLUMMENFELT

FITTER DENN JE Der Norweger konnte aufgrund einer Stressfraktur mehr als 9 Monate nicht laufen: „In der Zeit hab ich mich halt vermehrt auf das Schwimmtraining konzentriert.“ Mit Erfolg, wie es scheint, der Kerl ist nicht nur auf der Kurzdistanz schnell, einen 70.3-Sieg hat er ebenfalls bereits zu Buche stehen. Finisher 17


SPORT UND RECHT

jETZT WIRD‘s

RECHT Text: andreas zissler

Die (ausufernde?) Haftung des Veranstalters und die (fehlende?) Eigenverantwortung von Sportlern

D

ie Sorge vor Haftungsansprüchen stellt in den letzten Jahren sowohl bei Veranstaltern und Behörden als auch bei Sportlern vermehrt ein Diskussionsthema dar. Der verletzte Teilnehmer ist im Verhältnis zu früher weit eher dazu bereit, Ansprüche gerichtlich geltend zu machen. Veranstalter von Sportbewerben sind mit steigenden Auflagen durch Behörden konfrontiert, die wiederum Haftungsrisiken an Veranstalter weitergeben. Werden die Haftungsrisiken der Behörde als Straßenerhalter (z.B. für die Beschaffenheit der Fahrbahn) nicht vom Veranstalter übernommen, wird die straßenpolizeiliche Genehmigung für die Durchführung einer Veranstaltung nicht erteilt. Überspitzt formuliert nach dem Motto: „Friss oder stirb.“ Als Folge daraus ist eine gewisse Zurückhaltung bei Veranstaltern wahrzunehmen, Sportveranstaltungen durchzuführen. In Einzelfällen werden Bewerbe aus Haftungsgründen sogar überhaupt nicht mehr abgehalten. Den Sportlerinnen und Sportlern wird von den Veranstaltern bei Schadensfällen teilweise fehlende Eigenverantwortung vorgeworfen.

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Ufert die Haftung von Veranstaltern aus? Wollen Sportler keine Eigenverantwortung mehr übernehmen? Oder ist die ganze Diskussion ohnehin übertrieben? Der Rahmen zur Beantwortung dieser Fragen soll in diesem Artikel geschaffen werden.

WAS IST ÜBERHAUPT EIN HAFTUNGSANSPRUCH? Das Schadenersatzrecht beschäftigt sich mit der Frage, unter welchen Voraussetzungen jemand von einem anderen einen Ausgleich für eine erlittene Beschädigung verlangen kann. Die wichtigste Fallgruppe des Schadenersatzrechtes stellt die Verschuldenshaftung dar.

WELCHE VORRAUSSETZUNGEN MÜSSEN ERFÜLLT SEIN? • Vorliegen eines Schadens • Verursachen des Schadens durch den Veranstalter (Kausalität) • Rechtswidrigkeit (Verstoß des Veranstalters gegen eine vertraglich übernommene Pflicht oder eine sonstige Pflicht) • Verschulden (der rechtswidrige Verstoß ist dem Veranstalter auch vorwerfbar) Im Bereich von Sportveranstaltungen kommt eine vertragliche

Beziehung in der Regel durch die Bezahlung des Startgeldes zustande.

WER HAFTET? Erster Ansprechpartner bei Haftungsfällen ist der Veranstalter. Veranstalter eines sportlichen Wettkampfs ist, wer diesen hinsichtlich Ablauf und Organisation unmittelbar beeinflusst. Veranstaltet daher z.B. ein Sportverein einen sportlichen Wettkampf, so wird im Haftungsfall der Verein


SPORT UND RECHT

(in der Regel der Obmann) Ziel allfälliger Haftungsansprüche sein.

müssen (atypische Gefahrenquellen), nehmen Sportler nicht in Kauf.

Ganz generell hat ein Veranstalter im Rahmen des Zumutbaren für die Sicherheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu sorgen. Aus der Sicht des Veranstalters sind zur Haftungsvermeidung sämtliche behördlichen Vorschriften wie auch Vorgaben und Sicherheitsstandards aus dem Verbandsregelwerk zu beachten.

Auf den Triathlon bezogen ergibt sich daraus Folgendes:

AUS DER SICHT DER TEILNEHMER Der Veranstalter hat die Pflicht, für die Sicherheit der Teilnehmer zu sorgen. Welcher Sicherheitsstandard anzuwenden ist, hängt von der im Rahmen der Veranstaltung ausgeübten Sportart ab. Generell gilt: Je größer die Gefährdung der Sportlerinnen und Sportler durch den Wettkampf, desto höher sind die Sorgfaltsanforderungen an den Veranstalter. Es gibt jedoch nachvollziehbare Grenzen. Sportler willigen in das mit der ausgeübten Sportart typischerweise verbundene Risiko ein. Für diese „normalen“ Gefahrenquellen trifft den Veranstalter keine Haftung. Sonstige Gefahrenquellen, mit denen Sportler in dieser Sportart nicht rechnen

Es kam in den letzten Jahren zu mehreren Unfällen auf der Straße, bei der die Beschaffenheit der Straße im Mittelpunkt der Diskussionen stand. Die zivilund strafrechtliche Aufarbeitung ist hier noch nicht abgeschlossen.

„ABSICHERUNGSMÖGLICHKEITEN“ FÜR DEN VERANSTALTER Es ist im Interesse des Veranstalters, sämtliche Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausführlich über allfällige Gefahrenstellen eines Bewerbes zu informieren. Bereits in den Ausschreibungsunterlagen sind neuralgische Punkte anzusprechen und über mangelhafte Straßenverhältnisse aufzuklären. Die oftmals verwendeten Haftungsausschlusserklärungen sind weitgehend wirkungslos, da sie in der Regel zu allgemein gehalFinisher 19

foto: redbull content pool

Einem Veranstalter drohen bei Personenschäden – unabhängig von schadenersatzrechtlichen Überlegungen –zusätzlich auch strafrechtliche Konsequenzen.

Für einen Crosstriathlon gibt es z.B. im Hinblick auf die Beschaffenheit der Strecke einen anderen Sorgfaltsmaßstab als bei einem Triathlonrennen auf der Straße. Aufgrund der Natur eines Crossbewerbes haben Teilnehmer mit grobem Schotter, Wurzeln etc. zu rechnen, während sich auf der Straße bereits bei einem tiefen Schlagloch die Frage stellen kann, ob ein Teilnehmer sich auf dieses Risiko eingelassen hat oder nicht.


MAG. ANDREAS ZISSLER 3-facher Langdistanz-Finisher Schwerpunkte der Tätigkeit: Sportrecht Miet- und Wohnrecht Allgemeines Zivil- und Vertragsrecht Versicherungsrecht www.payr.biz

ten sind. Eine Haftungserklärung bietet jedoch die Möglichkeit, den Teilnehmern die Gefahren detailliert anhand von Bildern oder einer ausführlichen Erklärung vor Augen zu führen. In einer abschließenden verpflichtenden Wettkampfbesprechung sind diese Gefahren erneut darzulegen. Veranstalter haften für Schäden aus eigenem Verschulden und aus ihnen zurechenbarem Fremdverschulden unbegrenzt mit ihrem Privatvermögen. Hier schafft eine Veranstalterhaftpflichtversicherung Abhilfe, denn sie übernimmt die Zahlung berechtigter Schadenersatzansprüche. Zusätzlich wehrt diese Versicherung auch allfällige unberechtigte Ansprüche ab. Eine Absicherung gegen allfällige strafrechtliche Folgen stellt ein ergänzender Strafrechtsschutz für Veranstalter dar. Der Obmann eines Triathlon-

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vereins sollte sich der Risiken bewusst sein, falls er eine Veranstaltung ohne Veranstalterhaftpflichtversicherung abhält. Er haftet bei einem allfälligen Schaden mit seinem Privatvermögen. In der Kommunikation mit den Behörden ist die Unterstützung durch den Österreichischen Triathlonverband (ÖTRV) einzuholen und einzufordern. Einzelne Veranstalter, insbesondere solche von kleineren Bewerben, sind im Verhältnis zu Behörden in einer untergeordneten Stelle als „Bittsteller“ einzuordnen. Es würde die Position des einzelnen Veranstalters stärken, wenn es eine strukturierte Unterstützung durch den Österreichischen Triathlonverband in Form eines gemeinsamen Auftrittes gegenüber der Behörde gäbe. Diesbezüglich gibt es mit Sicherheit noch Verbesserungsbedarf.

RESÜMEE – IM APPELL AN DIE EIGENVERANTWORTUNG DER AHTLETINNEN UND ATHLETEN Die Sorgfaltsanforderungen an Veranstalter haben sich in den letzten Jahren stets vergrößert. Aufgrund von vereinzelten schweren Stürzen bei Sportveranstaltungen auf Österreichs Straßen und abseits davon wurden sowohl Veranstalter als auch Behörden (als Straßenerhalter) von Geschädigten in Anspruch genommen. Die Behörden überwälzen das Haftungsrisiko zur Gänze an Veranstalter, die für die Beschaffenheit der Straße und für allfällige Schäden von Teilnehmern einzustehen haben. Weigert sich der Veranstalter, die Vielzahl der Auflagen zu erfüllen, wird die straßenpolizeiliche Bewilligung nicht erteilt. In den Hintergrund tritt hierbei oftmals die Eigenverantwortung


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jETZT WIRD‘s

RECHT Text: andreas zissler

des Athleten. Als Athlet lässt man sich auf das typischerweise mit einer Sportart verbundene Risiko ein. Es ist die Pflicht des Athleten – insbesondere auch zum Eigenschutz –, sich anhand der Ausschreibungsunterlagen und der vor Ort zur Verfügung gestellten Informationen über allfällige Gefahrenstellen zu informieren. Typische Gefahrenquellen bei nicht gesperrten Strecken sind Fahrzeuge, die auf der Rennstrecke unterwegs sind. Sämtlichen Radfahrern sind auch kleinere Schlaglöcher im Straßenbelag von Trainingsfahrten bekannt. Es bleibt sohin stets in der Verantwortung des Einzelnen, ob das Rennen in Angriff genommen wird oder nicht. Bei der Entscheidung könnte nachstehendes Zitat von John F. Kennedy (1916-1963) helfen: „Nichts ist vergleichbar mit der einfachen Freude, Rad zu fahren.“

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WIR BEGLEITETEN LISI GRUBER BEI IHREM ERSTEN SAISONRENNEN AUF ZYPERN „This is so not Pro“ – eine Anmerkung, welche sich die österreichische Profitriathletin Lisi Gruber vor Jahren aufgrund einer nicht aerodynamisch genug montierten Startnummer am Rad von einer Kollegin gefallen lassen musste – wir machten im Zuge der Reise zum Ayia Napa Triathlon, dem ersten Saisonhighlight der Steirerin, den Faktencheck, ob der mehrfachen Ironman-Podiumsgewinnerin tatsächlich das Prädikat „Not-Pro“ anzukreiden ist. TEXT: ANGELA PASSENBRUNNER FOTOS: MAX HOFSTÄTTER

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W

ir entfliehen dem nass-kalten Winter Österreichs, wie so viele Triathleten im März, um endlich wieder einmal trockenen, steinfreien Asphalt unter die Räder zu bekommen. Die Hoffnung auf Sonne, Wärme und eine Ausfahrt, ohne zehn Schichten anzuhaben, lockt um diese Jahreszeit Hunderte in bekannte Trainingslager-Destinationen. Und weil es so bequem ist und man sich schon auskennt, wird es zum zehnten Mal Mallorca, Lanzarote oder Gran Canaria? Nein! Uns zieht es weg von Mainstream-Destinationen in östlichere Gefilde, auf der Suche nach neuen Abenteuern und Trainingsgebieten. Auch schon zum zweiten Mal, um ehrlich zu sein, aber nur, weil die Zeit beim letzten Aufenthalt zu kurz war, um die Schönheit, die Geschichte und die Geheimnisse der Insel näher zu erkunden. Zypern ist, wie letztes Jahr (Ausgabe #67) schon berichtet, ein nahezu weißer Fleck auf der Landkarte deutschsprachiger Triathleten. Dieses Mal reiste ein zweiköpfiges Redaktionsteam nicht alleine an, mit im Schlepptau hatten wir heuer Elisabeth „Lisi“ Gruber. Ihres Zeichens Profi-Triathletin, begleitet wurde sie von der besten „Spielerfrau“, die frau sich

vorstellen kann! Ihrem Lotz ... Nach zwei Wochen auf Mallorca mit wenig Sonne und viel mehr Regen und dennoch unzähligen Trainingsstunden im Schmuddelwetter – ist übrigens total „Pro“ – war auch Elisabeth auf der Suche nach einem (endlich) warmen Trainingsgebiet mit stabilem Wetter. Warum nicht gleich mit einem Wettkampf verbinden, um vor Beginn des österreichischen Saisonstarts ihren Status quo auszuloten? „Wettkampf – jetzt schon?“, denkt sich da mancher und verschiebt diesen Gedanken auf später ... Doch nicht Elisabeth – ebenfalls „Pro“. Dass die neue Rennmaschine von ihrem Radhändler des Vertrauens erst zwei Tage zuvor zusammengeschraubt, eingestellt und lackiert wurde, würde manch einen nicht schlafen lassen ob der Grübelei, die neue Sitzposition wohl über 90 Kilometer fahren zu können. Doch so, wie es sich für einen „echten“ Pro gehört, das Material, welches er/sie hingestellt bekommt, fährt er/sie auch und macht sich keine weiteren Gedanken darüber. Ein weiser Mann sagte mal zu mir: „Waßt, a Echter fahrt da mit jed’m Radl schnö.“ Ayia Napa, wir kommen!

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GRUBER RISKIERT NICHT ZU VIEL AM BIKE, UM SO FRÜH IN DER SAISON DIE RICHTIGE PACE ZU FINDEN.

DER ENTSCHEIDENDE MOMENT, IN DEM LISI GRUBER DIE FÜHRUNG ÜBERNIMMT.

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Nur 3,5 Flugstunden von Wien entfernt fanden wir unseren Frühling! 24 Grad empfingen uns Mitte März in Larnaka am Flughafen, die uns unsere Daunenjacken schnell im Rucksack verstauen und die Sonnenbrillen herauswandern ließen. Im Hotel angekommen, fanden wir auf dem Weg durch den wunderschön angelegten Garten des Nissi Beach Resort zu unseren großzügigen Bungalows, wo uns eine überwältigende Aussicht auf die malerische Bucht mit glasklarem türkisfarbenem Meer und weißem Sandstrand empfing. Die Abkühlung im Meer hoben wir uns für später auf, wichtig war es – vor allem für Lisi –, zuerst den Laufschuh auf den Asphalt zu bringen – puuh, fast schon zu „Pro“!! „Nur gemütlich“, wie sie mir versicherte und mich damit zu einer gemeinsamen Laufeinheit überredete – „Sozial-Pro“. Die Route für die erste Ausfahrt am nächsten Tag wurde nicht entlang etwaiger Sehenswürdigkeiten oder Aussichtspunkte gelegt, sondern diente einzig und allein der Besichtigung der Wettkampfstrecke, um sich Schlüsselstellen einzuprägen und die Rennstrategie festzulegen, und das nicht nur einmal – ziemlich „Pro“. Danach wurde das Schwimmequipment für einen Test zu Wasser gelassen – Brillenriss – kein Ersatzmaterial mit – Schwimmbrille von Spielerfrau wurde somit zum Wettkampfmaterial – endlich mal ein Funken von „so not Pro“. Nach einem ausgiebigen, wohlverdienten Abendessen setzten wir an, uns vom Tisch wegzubewegen, als uns der Chefkellner, wie jeden weiteren Abend unseres Aufenthalts, mit den verlockenden Worten „Ein bisschen Bar vielleicht?“ bremste. Während wir noch eine Millisekunde

überlegten und uns bereits mit einem Gin Tonic in der Lounge sitzen sahen, schoss aus der lächelnden Lisi ein „Nein danke, heute lieber nicht!“ heraus – also, „Pro“ sein ist nicht immer lustig ...

DAS RENNEN. Im Resort des Nissi Beach Hotels fand am nächsten Tag die vierte Austragung des Ayia Napa Triathlons statt, der heuer schon 600 Starter aus 16 Nationen auf drei verschiedene Distanzen gelockt hatte. Top organisiert von einem kleinen Team des Nireas Triathlon Club, im Streben nach ständiger Verbesserung und Perfektion, hat sich der Wettkampf in den letzten vier Jahren zu einem Event der Sonderklasse gemausert. Mit Live-Timing und Live-Stream wurden heuer die Annehmlichkeiten für die Zuschauer ergänzt, um sie noch stärker am Renngeschehen teilhaben zu lassen. Die Renneindrücke wurden zu Videos zusammengeschnitten, die man sich hier ansehen kann, um sich Gusto für nächstes Jahr zu holen: https://bit.ly/2tDYpEW Die Begeisterung für dieses Event hat wie letztes Jahr schon große Wellen weiter in den Osten geschlagen, wodurch aus nahe gelegenen Ländern wie der Ukraine, Russland oder Weißrussland viele Starter vertreten waren. So holte sich der Russe Ivan Tutukin, Neuzugang beim Pewag Racing Team, bei den Herren den Sieg auf der „Hellenic Bank“-Mitteldistanz in einer Zeit von 03:52:14 vor dem russischukrainischen zweifachen Olympiateilnehmer Danylo Sapunov (03:59:14) und Kirill Goldovskiy (04:00:39). Nach fünf harten Radrunden mit konstantem Abstand zueinander konnte sich Tutukin mit einer

Laufzeit von 01:11:32 einen Vorsprung herauslaufen, den er bis ins Ziel konstant ausbaute. Bei den Damen startete Elisabeth Gruber mit einem Sieg in 04:32:37 in die Triathlonsaison 2018. Sie stieg als Sechste aus dem Wasser, fuhr ein solides, dennoch zurückhaltendes Tempo auf dem Rad und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, als sich ihre Konkurrentinnen an der Spitze Kämpfe lieferten. Sie taktierte klug und wartete, bis deren Oberschenkel nicht mehr die Watt der ersten Runden auf den Asphalt bringen konnten, attackierte die Mitstreiterinnen in der letzten Runde und fuhr auf Platz 3 vor. Maksimava und Cummings verließen indes die Wechselzone vor Gruber in einer Geschwindigkeit, als würden sie an einer Sprintoder Olympischen Distanz teilnehmen. Ob sie dieses Tempo wohl halten könnten? Doch schon auf der ersten Laufrunde spielte die Steirerin ihre

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Laufstärke aus und holte ihre Konkurrentinnen ein. Insgesamt konnte sie auf den 21 Kilometern einen Vorsprung von sechs Minuten auf die Weißrussin Hanna Maksimava (04:38:33) herauslaufen. Die Engländerin Chantal Cummings konnte die Pace von Gruber ebenfalls nicht mithalten und kam nach drei Laufrunden mit einer Zeit von 04:42:04 als Dritte ins Ziel. Elisabeth ... this is really „Pro“!! Die Olympische Distanz entschied Ilya Prasolov mit 01:56:50 für sich und verwies Ivan Vasilyev (01:58:39) und Grigory Antipov (02:01:30) auf die Plätze. Bei den Damen dominierte Susan Evans (02:40:54) vor Yana Polyak (02:45:29) und Alexandra Voskresenskaya (02:50:28). Im Sprint holte sich bei den Herren Ayian Beysembayev (1:03:49) vor Temirlan Temirov (1:03:53) und Daniil Kaverzin (01:03:54) den Sieg. Bei den Damen triumphierte Ekaterina Matiukh (01:07:52) vor Mariia Bibicheva (01:16:51) und Alexandra Zarovnaya (01:16:51).

bieten. Unser Redaktionsteam hatte die Gelegenheit, ihn am Tag danach zu treffen, wo er uns schon eine mehrseitige Liste an Neuerungen, die er für nächstes Jahr geplant hat, präsentierte!

NACH DEM RENNEN IST VOR DEM RENNEN.

TRAININGSLAGER.

Einer der herausragenden Organisatoren des Ayia Napa Triathlons ist ein niemals Ruhender, der schlaflose Nächte in Kauf nimmt, um den Teilnehmern ein professionelles Rennen in familiärer und entspannter Atmosphäre vor traumhafter Kulisse zu 28 Finisher

Eine Top-Gelegenheit, die sich bietet, ist auch, den Wettkampf gleich mit einem Trainingslager zu verbinden. Vorher oder nachher, das ist natürlich jedem selbst überlassen! Auch Lisi Gruber hängte an den

Start beim Ayia Napa Triathlon eine Woche an, in der sie nicht nur an ihrer „tan line“ arbeitete. Wer träumt nicht von Openwater-swim-Einheiten im März im Meer bei knapp 20 °C Wasserund bis zu 28 °C Außentemperatur? Vor allem in einem Wasser, das durchgehend Bodensicht gewährleistet? Oder von idyllischen Läufen entlang einer ruhigen Strandpromenade? Getoppt wird dies nur von Radausfahrten, bei denen man


Nissi Beach Resort

ANREISE Flug von Wien nach Larnaka, Flugdauer ca. 3 Stunden, anschließend ca. 40 Minuten mit dem Auto zum Nissi Beach Resort. WÄHRUNG Euro BESTE REISEZEIT März bis Mai, die Insel erblüht und die Temperaturen steigen tagsüber bis auf 28° Celsius; das Meer erwärmt sich sehr rasch und ist bereits ohne Wetsuit schwimmbar. GUT ZU WISSEN Linksverkehr; Passkontrollen bei den Checkpoints an der türkischen Grenze; Netz an Radshops ist noch etwas dürftig – Ersatzschläuche nicht vergessen. Im Gebirge gibt es wenig Wasserstellen – große Trinkflaschen einpacken.

schnell mal von der griechischen Seite auf die türkische (z.B. nach Famagusta) und wieder zurück wechseln kann und dabei durch britisches Hoheitsgebiet fährt. Aufpassen sollte man auf den hier herrschenden Linksverkehr, der in manchen Situationen in Kreisverkehren oder nach sechs Stunden Fahrzeit zur Herausforderung werden kann. Auch die Lokalisation der Grenzübergänge sollte man sich vor dem Ausflug zu Gemüte führen, um nicht irgendwo an der Green Line anzukommen und von netten Militärposten zu hören: „Sorry, you can’t cross here!“ Von Ayia Napa aus empfiehlt es sich auch, einmal mit einem Mietwagen (die Räder im Ge-

päck) in die Nähe des TroodosGebirges zu fahren, um mehr Höhenmeter mit überschaubarer Kilometeranzahl auf seinen Garmin spielen zu können, außer man heißt Christoph Strasser und hat sowieso einen Neunstünder am Plan.

FAZIT UNSERES AUSFLUGES:

Elisabeth Gruber verdient das Prädikat „Very Pro“. Der Ayia Napa Triathlon in Zypern ist als Saisonauftakt absolut empfehlenswert, besonders wenn man die Reise nutzt und ein Trainingslager dranhängt! Wir haben noch lange nicht alles auf dieser faszinierenden Insel gesehen und kommen gerne wieder!

STRASSENBESCHAFFENHEIT Hervorragend, wenn man weiter ins Landesinnere fährt, ähnelt es der Weststeiermark ... PREISNIVEAU Das Preisniveau in Südzypern entspricht dem in Deutschland oder Österreich; nur Benzin ist spürbar billiger. In Nordzypern liegen die Lebenserhaltungskosten etwa 10 Prozent unter denen im Süden. SPRACHE Die meisten Zyprioten sprechen hervorragend Englisch, selbst in ländlichen Gebieten kommt man damit gut durch. STROM 220/240 Volt Wechselstrom. Deutsche Stecker passen nicht; an den meisten Hotelrezeptionen werden jedoch Adapter verliehen. TRINKWASSER Leitungswasser kann in allen Orten bedenkenlos getrunken werden.

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INTERVIEW

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T R U M E R -T R I AT H L O N - M A ST E R M I N D

JOSEF GRUBER EIN JAHR VOR DEM GROSSEN JUBILÄUM IN OBERTRUM HATTEN WIR EIN PAAR FRAGEN AN DEN NIMMERMÜDEN ORGANISATION STAUSENDSASSA. 32 Finisher

T EXT: MA X HOFSTÄTT ER FOTO S : MAX HOFSTÄTT ER , T RUM ER T RI T EAM


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INTERVIEW

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F

INISHER: Sepp, du bist der Vater des Trumer Triathlon, erzähl unseren Lesern doch kurz, wann und aus welcher Idee heraus die erfolgreiche Geschichte des Trumer Triathlon begann. Gruber: Begonnen hat das alles mit einer Frage eines Freundes im ersten Jahr meiner Selbstständigkeit, warum ich denn keinen Triathlon im Seenland veranstalten würde. Diese Idee fand ich sehr reizvoll, die Gegend perfekt geeignet. Bei meiner ersten Erkundungstour für eine Radstrecke habe ich Andi Giglmayr und seinen Vater getroffen. Ihnen konnte ich natürlich nicht erzählen, was ich vorhatte. Aber das Konzept war bald ausgereift, und dann habe ich mit Obertrum einen optimalen Austragungsort gefunden.

FINISHER: Ich kann mir vorstellen, dass diese Idee mit einem so großen Event in einem doch relativ kleinen Ort wie Obertrum zu Beginn nicht ausschließlich auf offene Ohren stieß? Gruber: Genau das Gegenteil war der Fall, die Ansprechpartner in Obertrum, vor allem der Bürgermeister Simon Wallner und der Geschäftsführer des Tourismusverbandes, Franz Federspieler, haben alle im Ort von der Idee überzeugen können. Hilfreich war, dass der spätere Präsident des Triathlonvereins, Andi Wallner, gerade einen Triathlon absolviert hatte, so war die Begeisterung für die Sportart allen bekannt. FINISHER: Was war bzw. ist deiner Ansicht nach die größte Herausforderung, wenn

das sportliche engagement von sepp gruber geht weit über den trumer triathlon hinaus. ehemaliger salzburger verbandspräsident und aktueller trainer des Skibergsteigen-nationalteams.

34 Finisher


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GR U BE RS BEGE ISTE RUNG F Ü R D E N SPORT IST FÖR M L ICH ANSTECKEND.

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man einen Triathlon dieser Größenordnung abseits jeglicher Dachorganisationen wie Ironman oder Challenge über so viele Jahre organisiert? Gruber: Die größte Challenge für den Trumer Triathlon ist, den Spagat zwischen perfekter Organisation und doch sehr begrenzten Budgetmitteln zu schaffen. Internationale Labels bekommen Fördersummen, die unserem Gesamtbudget entsprechen. So ist der Trumer Triathlon finanziell jedes Jahr eine Punktlandung! FINISHER: Gab es aus diesem Grund mal die Überlegun-

Eigenständigkeit ist eine unserer Stärken! gen, sich einem Label anzuschließen? Die Summen, die man dafür aufbringen muss, um sich „Ironman“ nennen zu dürfen, sind ja auch nicht gerade vernachlässigbar klein, wie man weiß, und die Freiheiten der eigenen Ideen werden vermutlich etwas eingeengt? Gruber: Ja, die gab es tatsächlich. Aber wir haben gleich in den ersten Gesprächen erkannt, dass wir unsere Unabhängigkeit und Regionalität dafür opfern müssten. Und genau diese gewahrte

FINISHER: Ist das Startermaximum in Obertrum bereits erreicht? Und ist es überhaupt Ziel, 2000 Starter und mehr an den Trumer See zu locken? Gruber: Also, wenn wir uns in den nächsten Jahren im Bereich von 1700 bis 1900 TeilnehmerInnen bewegen, dann sind wir sehr zufrieden. Unsere Aufgabe ist es, die Qualität hoch zu halten und allen ein lässiges Triathlonfest zu bieten. Wenn dies mit 2000 Personen auch noch möglich ist, dann freuen wir uns umso mehr! Finisher 35


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INTERVIEW

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FINISHER: Denkst du, dass euer Konzept, solch ein Triathlon-Wochenende zu organisieren, auch an anderen Orten möglich und so erfolgreich umsetzbar ist, oder ist das in Obertrum einzigartig? Gruber: Ich denke, das ist inzwischen schon ein Alleinstellungs36 Finisher

merkmal für Obertrum am See. Den familiären Spirit spürt man auch bei der Organisation und den Helfern, es ist nichts „Aufgesetztes“. So etwas muss wachsen, das kann man nicht einfach „kopieren“! Besonders freut mich, dass viele jedes Jahr wieder starten und auch zwischen den Bewerben

wechseln können (je nach Trainingszustand). Immerhin gibt es acht TeilnehmerInnen, die bisher jedes Jahr das Ziel in Obertrum erreicht haben. Jene, die heuer wieder am Start sind, werden von uns 2019 zur „Heroes Night“ und natürlich zum Start eingeladen! FINISHER: Was genau macht


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DI E S ECH S FAC H E H AWAI I S I EG E RI N N ATASC H A BA DM A NN WAR B ER EI TS M E H RM A LS I N O B ERT R U M A M STA RT.

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merInnen abwickeln. Für uns ist eine noch breitere mediale Wahrnehmung, vor allem auf nationaler Ebene, erstrebenswert. Das betrifft aber vor allem die Sportart Triathlon im Allgemeinen. Da ist für uns alle (Verbände, Veranstalter und Sportler) noch einiges zu tun. FINISHER: Das FINISHERMagazin hat seit mehr als zehn Jahren eine mediale Vorreiterrolle eingenommen, was die Wahrnehmung des Triathlonsports betrifft, was würdest du dir noch mehr wünschen bzw. welche konkreten Ideen hast du – eventuell kann man ja diesbezüglich kooperieren? Gruber: Das FINISHER-Magazin schätzen wir seit Beginn als qualitativ hochwertige Zeitschrift und langjährigen Partner. Speziell für das 10-Jahr-Jubiläum hoffe ich auf kreative Ideen, vor allem auch im Vorfeld unseres Bewerbes.

eine Top-Veranstaltung deiner Meinung nach aus, und in welchen Bereichen seid ihr noch nicht dort angekommen, wo du gerne mit dem Event sein willst? Gruber: Top-Veranstaltungen lassen die TeilnehmerInnen hochleben, vom Start weg bis zum Zieleinlauf. Für sie soll es einfach

ein reibungsloser Wettkampf sein, von der Anmeldung bis zur Siegerehrung. Wir versuchen sehr kundenorientiert zu sein, z.B. bei Ummeldungen aufgrund von Trainingsrückständen oder Übertragungen aufgrund von Schwangerschaften – wirklich spannend, was es hier für Anfragen gibt, die wir gerne im Sinne der Teilneh-

FINISHER: Unzählige nationale und internationale Stars der Szene und auch der österreichischen Wintersportszene gaben sich in Obertrum bereits die Ehre über die verschiedensten Distanzen. Darunter auch die sechsmalige Hawaii-Siegerin Natascha Badmann (SUI). Gibt es eigentlich noch eine/n Wunschstarter/in, die/den du gern in Obertrum an der Start- oder besser noch an der Ziellinie sehen möchtest? Gruber: Ja, sicher … Zu Beginn unseres Triathlons so Heroes wie Faris Al Sultan oder Chris McCormack. Sicherlich träumt man von einem Hawaii-Sieger auf der Starterliste. Aber vielleicht ist ja ein Patrick Lange oder eine Daniela Ryf nächstes Jahr bei der Startnummernverlosung dabei? ;-) Übrigens werden wir 2019 zum 10-Jahr-Jubiläum alle Sieger von der Mitteldistanz und alle in Obertrum gekürten Österreichischen Staatsmeister zur „Heroes Night“ in der Wettkampfwoche Finisher 37


INTERVIEW

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STAR AU FG E BOT U ND K U N D EN Z U FR IE D E NHE IT B EW EGEN S ICH IN OBE RT R U M AU F SE HR HOHE M N I V EAU.

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einladen. Das wird eine großartige Eröffnung des Jubiläums-Wochenendes werden. FINISHER: Bleibt das Konzept des Triathlonwochenendes mit mehreren Rennen auf verschiedensten Distanzen das erfolgreichste, oder gibt es in den nächsten Jahren dahingehend Änderungsbedarf? Dass ihr es beherrscht, habt ihr mit mehrfachen Staatsmeisterschaftsaustragungen ja bereits bewiesen. Gruber: Wir haben immer eine tolle und vor allem würdige ÖSTM bei uns in Obertrum gehabt. Für unser 10-Jahr-Jubiläum streben wir das auch wieder an. Und vielleicht gibt es ja 2019 die große Jagd auf den Streckenrekord von „unter vier Stunden“? Die Bewerbe werden in den nächsten Jahren sicherlich dieselben bleiben … Aber wenn ich so nachdenke, warum auch nicht mal eine Langdistanz? Was meinst du? FINISHER: Auf jeden Fall, würde ich sagen. Die Gegebenheiten würden sich sogar für einen Crosstriathlon

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anbieten. Man könnte ja gleich eine TriathlonWM-Woche nach dem neuen Konzept der ITU daraus machen, was hältst du davon? Gruber: Das mag durchaus interessant sein, aber wir wissen, was wir können, und werden keine Experimente machen. Die drei Tage sind für uns alle perfekt, mehr Bewerbe oder ein längerer Zeitraum wäre für uns alle einfach zu viel. Frei nach dem Motto „Schuster, bleib bei deinem Leisten“. FINISHER: Was ist dir als größtes Hoppala in den vielen Jahren in Erinnerung geblieben? Es gibt doch sicher die eine oder andere Anekdote, die der Öffentlichkeit bislang verborgen blieb? Gruber: In den Untergrund versinken hätte ich 2015 können, als sich ein Teil der Pros verschwommen hat und wir zum Glück die richtigen Sieger im Sinne des Sports gekürt haben. Aber so etwas wurmt mich als Perfektionisten wahrscheinlich ewig. Oft ist es passiert, dass entweder die Teilnehmergeschenke oder die

Finisher-Medaillen oder auch Badehauben in wahrlich letzter Sekunde geliefert wurden oder in der Nacht aus einem Kurierdepot geholt werden mussten. Das zehrt schon an den Nerven! Aber zum Glück habe ich ein tolles Organisationsteam, das sehr lösungsorientiert arbeitet, damit niemand etwas bemerkt! FINISHER: Wenn du drei Wünsche für das 10-JahrJubiläum 2019 offen hättest, die euer Event auf eine völlig neue Ebene heben würden, wie würden sie lauten? Gruber: Weiterhin 100 Prozent Finisher-Zufriedenheit, alle Vorjahressieger zu uns auf Besuch und die Jagd nach Sub-4 mit einem internationalen Top-Triathleten!


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WHO’S NEXT TEXT: MAX HOFSTÄTTER FOTOS: MAX HOFSTÄTTER 40 Finisher


PI TOTSCHNI

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WHO’S NEXT

PIA TOTSCHNIG

Wofür würdest du dich loben? Ich glaube, ich darf mich dafür loben, dass ich speziell in den letzten drei bis vier Jahren Schule und Sport gut gemeistert habe, obwohl ich auf kein Sportgymnasium gehe. Ich musste oft meine eigenen Wünsche zurückstecken und mich diszipliniert auf Schule und Training fokussieren. Mit meinen Zielen und Träumen vor Augen bekam ich jedoch ständig aufs Neue Motivation. Wen bewunderst du? Es gibt wirklich viele Athleten und Athletinnen, die ich sehr bewundere. Neben den Brownlee Brothers oder Gwen Jorgensen ist für mich besonders Rachel Klamer ein großes Vorbild. Ich durfte vergangenen Jänner mit ihr und Richard Murray zwei Trainings absolvieren und dabei mehr über sie erfahren. Ihre Disziplin, die sie auch abseits des Sports, in der Schule sowie auf der Universität, bewiesen hat, verdient meinen vollen Respekt! Worüber ärgerst du dich? Ich ärgere mich oft zu sehr, wenn es mir beim Training bzw. im Wettkampf schlecht geht. Ich muss lernen, mich weniger zu verkopfen und es abzuhaken. Aber dank aufbauender Worte meines Trainers 
Ralf sowie meiner Trainingskollegen und der Familie klappt das immer besser. Ich lerne. Wie fokussiert man sich unmittelbar vor einem Wettkampf? Beim Einchecken der Wechselzone und in der Athletes Lounge höre ich gern Musik, um mich auf das Wesentliche zu konzentrieren und Einf lüsse von außen auszuschalten. Kurz vor dem Start gehe ich den gesamten Wettkampf im Kopf durch. An der Startlinie atme ich dann noch ein paar Mal tief durch, dann kann es losgehen. Wofür wirfst du jegliche Disziplin über Bord? Frozen Yoghurt. 42 Finisher

PIA TOTSCHNIG Geburtstag: 21.08.2000 Verein: Raika Tri Team Telfs Trainingsspot: Hochzirl in den Wäldern Beziehungsstatus: Single Wo siehst du dich in zehn Jahren? Mein Traum wäre es, den Sport auch in der Elite international erfolgreich auszuüben. Hoffentlich mit einer super Trainingsgruppe, denn gemeinsam macht trainieren mehr Spaß. Ob ich in Tirol bleibe oder ob es mich weiter weg zieht, das steht offen. Ich werde alles dafür tun, um das Beste aus mir zu machen. Be the best you can be. Wie sieht dein aktueller Tagesablauf aus? Bisher hieß es für mich bis halb zwei die Schulbank drücken, zweimal die Woche bis späten Nachmittag, dann nach Hause, um zu essen, später weiter zum Training, und zwischendurch lernte ich für die Schule. Nun stehe ich unmittelbar vor der Matura, wodurch sich der Tagesablauf deutlich ändern wird. Ich werde Lernpausen zum Trainieren nützen, dafür mehr Zeit zu Hause verbringen anstatt in der Schule. Ab Juni kann ich mich dann voll und ganz auf den Sport konzentrieren. Wenn Triathlon nur eine Nebenrolle in deinem Leben spielen würde, was wäre dein Traumjob? Seit ich klein bin, verfolge ich den Traum, Veterinärmedizin zu studieren und


später meine eigene Tierarztpraxis zu führen. Tiere spielen für mich eine große Rolle. Vorerst steht jedoch der Sport an erster Stelle!

Top-5-Playlist beim Training

Welchen Sport beherrschst du gar nicht? Bodenturnen.

1.

And we danced Macklemore x Ryan Lewis

Triathlon ist meine Leidenschaft, weil ich es liebe, draußen in der Natur zu trainieren, an meine Grenzen zu gehen und ich besonders die Vielseitigkeit an dem Sport schätze. Ich könnte mir ein Leben ohne Triathlon nicht vorstellen.

2.

Hey Brother Avici

3.

Can’t hold us Macklemore x Ryan Lewis

Was war der Höhepunkt deiner bisherigen Karriere? Das größte Highlight war definitiv Bronze bei der Jugend-Europameisterschaft vergangene Saison! Das war ein unbeschreibliches Gefühl.

4.

Post Malone Psycho

Beschreibe dich mit drei Worten: fröhlich, chaotisch, diszipliniert

5. iSpy Kyle Finisher 43


MAGDALENA FRÜH 44 Finisher

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WHO’S NEXT

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Top-5-Playlist beim Training

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1.

Saint Veronica Billy Talent

2.

Devil in a Midnight Mass Billy Talent

3.

S&M Rihanna

4.

Drag me down One Direction

5.

Salute Little Mix

Wofür würdest du dich loben? Trainingsf leiß. Ich bin so ehrgeizig, dass ich manchmal ganz vergesse, auf meinen Körper zu hören. Wen bewunderst du? Sportlich gesehen Marcel Hirscher, da er extrem professionell ist. Besonders seine Konstanz und mentale Stärke beeindrucken mich. Ich finde es faszinierend, wenn jemand sich so auf sich selbst fokussieren kann und sich nicht aus der Ruhe bringen lässt. Ansonsten meinen Papa, weil ihm egal ist, was andere von ihm denken. Worüber ärgerst du dich? Es gibt viele Kleinigkeiten, über die man sich ärgern kann. Wenn etwas nicht nach Plan läuft oder etwas Unvorhersehbares passiert, das man nicht ändern kann.


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WHO’S NEXT

MAGDALENA FRÜH

MAGDALENA FRÜH Geburtstag: 7.10.2000 Verein: 1. TTC Innsbruck Trainingsspot: am besten irgendwo am Meer, wo es warm ist und der Kaffee gut schmeckt. Zuhause am liebsten in der Natur. Beziehungsstatus: Single (außer mein Stoffschwein zählt) Ich ärgere mich aber hauptsächlich über mich selbst. Bin wohl eine kleine Perfektionistin! Jede kleine mentale Schwäche nehme ich mir sehr übel. Am meisten regt mich auf, wenn ich Disziplin links liegen lasse und zu viel Schokolade esse. Wie fokussiert man sich unmittelbar vor einem Wettkampf? Ich habe gerne einen genauen Plan, den ich dann abarbeiten kann. Natürlich ist es wichtig, sich durch eventuelle Abänderungen nicht aus dem Konzept bringen zu lassen. Grundsätzlich heißt es, locker zu bleiben und mich auf mich selbst zu konzentrieren. Wofür wirfst du jegliche Disziplin über Bord? Schokolade! Wo siehst du dich in zehn Jahren? Da, wo ich heute auch bin. Das tun, was mir am meisten Spaß macht: Triathlon! Sollte das als Profi sein und ich weiterhin so erfolgreich, dann natürlich umso besser. Wie sieht dein aktueller Tagesablauf aus? Schlafen/Essen/Schule/Training, in den unterschiedlichsten Konstellationen. Ich stehe meist um 6.30 Uhr auf und frühstücke ausgiebig, denn ohne was im Bauch geht bei mir gar nichts. Je nach Wochentag geht’s dann entweder zum Frühtraining oder in die Schule. Nach dem Unterricht komme ich meist nach Hause, um zu Mittag zu essen, bevor eine weitere Trainingseinheit ansteht. An-

schließend esse ich mit meiner Familie zu Abend, mit der ich auch nachher gerne viel Zeit verbringe, wenn ich nicht lernen muss. Schlafenszeit ist für mich um 22.30 Uhr, um ausgeruht wieder in den nächsten actionreichen Tag starten zu können. Wenn Triathlon nur eine Nebenrolle in deinem Leben spielen würde, was wäre dein Traumjob? Triathlon nur als Nebenrolle ist für mich momentan nur schwer vorstellbar. Es gibt vieles, das mich interessiert, Ernährung, Medizin und Journalismus wären Beispiele. Zum Glück bleiben mir noch zwei Jahre Schulzeit, um darüber nachzudenken! Auch wenn ich Profi werden sollte, möchte ich auf jeden Fall einen Back-up-Plan haben. Welchen Sport beherrschst du gar nicht? Ballsportarten im Allgemeinen sind gar nicht meins. Insbesondere beim Fußball bin ich ein hoffnungsloser Fall. Triathlon ist meine Leidenschaft, weil ... ... ich so viel Spaß daran habe! Sowohl im Training als auch im Wettkampf. Es gibt einerseits nichts Besseres, als das Letzte aus sich herauszuholen, andererseits bin ich gerne draußen, fahre neue Strecken mit dem Rad oder laufe coole Trails im Wald. Außerdem liebe ich Freiwasserschwimmen. Triathlon ist so abwechslungsreich, aber auch anspruchsvoll, und ich mag Herausforderungen. Was war der Höhepunkt deiner bisherigen Karriere? Ganz klar, mein Junioren-EuropacupSieg in Zagreb vergangenen Sommer, weil mir das einfach gezeigt hat, dass ich auch international sehr weit vorne dabei sein kann. Beschreibe dich mit drei Worten: Ich bin ich!

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WHO’S NEXT TEXT: MAX HOFSTÄTTER FOTOS: MAX HOFSTÄTTER 48 Finisher

HILIP

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ERTL

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Top-5-Playlist beim Training 1.

Gecko (Overdrive) Oliver Heldens X Becky Hill

2.

BOOM Tiesto, Sevenn

3.

10 A.M. Left Boy

4.

Gemma Folkshilfe

5.

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Bouncybob Martin Garrix, Justin Mylo, Mesto

Wofür würdest du dich loben? Für mein positives Denken. Egal, was passiert, und wenn die Aufgabe, vor der ich stehe, noch so unmöglich scheint, ich bleib locker und versuch das Bestmögliche draus zu machen, im Sport wie im Alltagsleben. Wen bewunderst du? Ich bewundere natürlich sportliche Größen wie Frodeno und Gomez, aber ich blicke auch immer wieder zu meinem Bruder auf. Es motiviert mich unglaublich, seine starken Leistungen zu sehen und mich mit ihm zu vergleichen. Worüber ärgerst du dich? Wenn ich den ganzen Tag vertrödle und dann am Abend mein Trainingsprogramm noch durchziehen muss. Das


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PHILIP PERTL

an (aber wirklich nur teilweise ;-) ). Wo siehst du dich in zehn Jahren? Das ist schwer zu sagen, aber hoffentlich bin ich da bereits für die Olympischen Spiele 2028 qualifiziert und kann entspannt ins Olympiajahr starten. Das wär schon richtig nice.

PHILIP PERTL Geburtstag: 08.05.1998 Verein: Tri-Team Hallein/Skinfit Racing Tri Team Trainingsspot: Rif bei Hallein Beziehungsstatus: in einer Beziehung

passiert mir schon immer wieder mal. Außerdem bin ich immer wieder mal ziemlich verplant und vergesse dann einen Termin oder was, das ich eigentlich erledigen wollte. Wie fokussiert man sich unmittelbar vor einem Wettkampf? Bis zehn Minuten vor dem Start spaße ich mit meinen Triathlon-Kollegen am Start herum, um möglichst locker zu bleiben und mir ein wenig den Druck und die Anspannung zu nehmen. Die letzten zehn Minuten möchte ich eigentlich nicht gestört werden und gehe im Kopf nochmal den ganzen Wettkampf durch, bevor dann der Startschuss fällt. Wofür wirfst du jegliche Disziplin über Bord? In der Wettkampfsaison eigentlich für nichts, da konzentriere ich mich voll und ganz auf den Sport. Im Herbst oder Winter kann’s aber dann schon mal passieren, dass mich die Freunde von nebenan (wohne neben einem Studentenheim) auf eine Party einladen und ich ein wenig später nach Hause komme. Das Frühschwimmen am nächsten Tag fühlt sich dann teilweise sogar überraschend gut

Wie sieht dein aktueller Tagesablauf aus? Aufgestanden wird unter der Woche grundsätzlich um 6:30 Uhr. Auf den Wecker folgt eine Morgenmessung mit dem HRV Systems (ABIOS) meines Trainers, so hat er immer unsere aktuelle Belastung im Blick. Um 7 geht’s meist zum Schwimmen mit meinem Bruder Luki und Luki Hollaus. Nach dem Schwimmen wird ausgiebig gefrühstückt. An Tagen, an denen ich besonders motiviert bin (oder vor Prüfungen), finde ich am Vormittag meistens dann noch ein bis zwei Stunden, die ich für mein Fernstudium opfere. Danach folgt zumindest jeden zweiten Tag ein Mittagsschlaf auf der Couch. Am Nachmittag steht dann entweder ein längerer Lauf, kombiniert mit einer Stabi-Session, oder eine Radausfahrt mit kurzem anschließenden Lauf am Plan. Meistens bleibt dann noch Zeit für einen Spieleabend mit Freunden oder dafür, einfach ein bisschen mit meiner Freundin zu relaxen, bevor es dann um circa 23 Uhr (+/-1 Stunde) ins Bett geht. Wenn Triathlon nur eine Nebenrolle in deinem Leben spielen würde, was wäre dein Traumjob? Ich würde sehr gerne bei Red Bull im Marketing bzw. Management arbeiten. Ich finde, dass sie vor allem durch den Bezug zum Sport, die Einstellung gegenüber ihren Mitarbeitern und die Art, wie sie Sportler unterstützen (langfristig, sie lassen so gut wie nie Athleten fallen), eine wahnsinnig starke Firma sind. Beschreibe dich mit drei Worten: entspannt, lustig, zielstrebig. Finisher 51


TRAININGSLOCATION: BAD GASTEIN

PHILIP PERTL

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PIA TOTSCHNIG, MAGDALENA FRÜH

TRAININGSLOCATION: BSFZ SÜDSTADT

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carbonqualität aus der steiermark

zu gast bei xentis

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TEXT: johannes reiser Fotos: max hofstätter „Ja, wo beginnen wir jetzt eigentlich? Sollen wir gleich mit der Fertigung anfangen?“ Das waren die ersten Worte von Fritz Sackl, als die FINISHER-Redaktion zum Interview beim, heute würde man sagen: Mastermind der Laufradschmiede Xentis eintraf. Der Interviewer, selbst sehr technikaffin und fast wöchentlich in Fabrikshallen auf der ganzen Welt unterwegs, packte die Gelegenheit beim Schopf – und so begann eine Werksführung, in welcher die Detailverliebtheit beim Laufradbau vor Augen geführt wurde.

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links das fertige produkt und rechts das material, aus dem es gemacht wird

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INISHER: Wo entstehen eigentlich die Ideen? Xentis: Natürlich im Büro mit den technischen Zeichnungen, der Berechnung und Simulation, mit aerodynamischen Versuchen und den daraus abgeleiteten entsprechenden Fertigungsplänen. Weitere Ideen kommen von den Athleten, mit denen wir zusammenarbeiten, um schnelle Rückmeldungen von der Straße oder aus dem Gelände zu erhalten. FINISHER: Wir stehen hier mitten in der Fertigung, wie beginnt es eigentlich? Xentis: In der Fertigung selbst beginnt es natürlich mit der Anlieferung der Carbon-Prepregs. Diese

werden sofort in die Datenbank eingepflegt und tiefgekühlt, damit die Eigenschaften der Werkstoffe bis zur Verarbeitung sichergestellt sind. FINISHER: Was sind denn Prepregs und warum tiefkühlen? Xentis: Prepregs sind Carbonfasermatten, die vom Hersteller nach unseren Vorgaben mit der exakten Menge an Harz getränkt sind, damit beim Verarbeitungsprozess keine Fehler durch nicht korrekte Applikation von Harz zur Aushärtung der Carbonfasern entstehen. Das stellt die perfekte gleichbleibende Qualität unserer Produkte sicher. Tiefkühlen müssen wir die Prepregs, da sie durch den Harzgehalt schon vorreagiert sind und bei Raumtemperatur nur einen Monat haltbar sind. Durch Tiefkühlen können wir die Qualität des Rohmaterials auf lange Zeit sicherstellen. Der Verarbeitungsprozess in der Fertigung bei Xentis läuft während des ganzen Jahres unter gleichen klimatischen Bedingungen ab, damit die Eigenschaften nicht beeinflusst werden. FINISHER: Wie viele verschiedene Typen von Carbon-Prepregs habt ihr auf Lager? Xentis: Wir verwenden über 20 verschiedene Typen, immer abgestimmt auf den jeweiligen Anwendungsfall und Laufradtyp, ob Bremsflanke, Felge oder Speiche.

Start d 56 Finisher


BÄRNBACH

Dr. Niederdorferstraße 25

FINISHER: Wie geht es nach der Lagerung weiter? Xentis: Danach beginnt eigentlich schon der Laminierprozess. Für jeden Hersteller ist dies jener Bereich, in dem ein großer Teil seines Wissens konzentriert ist. (No photos please!) FINISHER: Wie finden diese 20 verschiedenen Carbonfasermatten den korrekten Platz in der jeweiligen Felge? Xentis: Aus dem Engineering werden für jeden Laufrad- und Felgentyp die genauen Zuschnittpläne der einzelnen Materialtypen erstellt und an einen CNC-gesteuerten Cutter übermittelt. Es funktioniert im Prinzip ähnlich wie bei einem Schnittplan in der Bekleidungsindustrie. Für jeden Zuschnitt werden auch die Daten der verwendeten Chargen im Plybook abgespeichert. FINISHER: Was ist ein Plybook? Xentis: Hier sind die exakten Werte jedes Zuschnitts und eben die Chargennummern vermerkt. So können wir vom Laufrad bis zum CarbonPrepreg alle Schritte zurückverfolgen. FINISHER: Wir stehen jetzt vor einem Tisch voller verschiedener Carbonfasern mit Nummern. Wie weiß die Mitarbeiterin, was

sie zu tun hat? Xentis: Einerseits wird nach einem Plan aus der Konstruktion gearbeitet, in dem die jeweiligen Positionen genau vorgegeben sind, andererseits ist natürlich das Wissen und die Kompetenz der Mitarbeiter sehr wichtig für uns. Im Wesentlichen werden hier die Eigenschaften des Laufrades geprägt. Über die einzelnen berechneten Gewichte der Zuschnitte ergibt sich dann das Gewicht der Felge. Sollte in der Fertigung ein Prepreg vergessen worden sein, dann wird dies beim Wiegen erkannt und das Produkt sofort als Ausschuss markiert. FINISHER: Aber alle Athleten streben immer nach niedrigen Gewichten. Xentis: Aber bei einem Laufrad ist dies vollkommen inakzeptabel, hier geht es um die Sicherheit, und die ist nur gewährleistet, wenn der Aufbau exakt unseren Vorgaben entspricht. Zusätzlich werden unsere Laufräder auf das optimale Verhältnis von Steifigkeit zu Gewicht ausgelegt. FINISHER: Wo liegt das Gewichtslimit für den Benutzer eurer Laufräder? Xentis: Das Gewichtslimit liegt abhängig vom Laufradtyp bei etwa 120 Kilo. Beim Gewichtslimit ist nicht die Steifigkeit der wichtigste Faktor, sondern die thermische Haltbarkeit.

des prozesses von der einzelnen carbonfasermatte bis zum fahrfähigen Laufrad Finisher 57


FINISHER: Warum thermische Haltbarkeit? Xentis: Es gibt ja immer wieder Erzählungen, dass Carbonlaufräder bei langen Dauerbremsungen auf Passabfahrten kollabieren und es zu Unfällen kommt, weil das Laminat und die Faser versagen. Wir legen unsere Laufräder darauf aus, dass auch ein Kunde mit über 100 Kilo problemlos den Großglockner bergab genießen kann. FINISHER: Und die Steifigkeit allein ist kein Problem?

Xentis: Nein, diese ist auch bei einem Gewicht von über 100 Kilo kein Problem. Es wäre natürlich möglich, unseren Profis leichtere Laufräder in die Hände zu drücken, aber was passiert dann, wenn diese Laufräder warum auch immer in den Umlauf kommen und eines davon bei einem schwereren Benutzer versagt? Dieses Risiko möchten wir nicht eingehen. FINISHER: Du sprichst von Nachverfolgbarkeit des Aufbaus der Felgen und Laufräder, ich sehe hier die Stücklisten, aber wie werden diese mit dem Laufrad zusammengeführt? Xentis: Jedes Laufrad erhält im Laminierprozess einen hitzebeständigen RFID-Chip, welchen wir mit einem steirischen Unternehmen entwickelt haben. Auf diesem werden alle relevanten Informationen zum Laufrad abgespeichert. Der Kreis schließt sich, wenn der Kunde sich dann mit der Seriennummer des Laufrades auf der XentisHomepage registriert. FINISHER: Ist Xentis mit dieser Technologie Vorreiter im Laufradbau? Xentis: Mit Sicherheit, aber nur so können wir lückenlos die Qualität sicherstellen, wobei es auch ein Kostenfaktor ist. Eine treibende Kraft dahinter ist sicher, dass wir auch Carbonteile für hochwertige Auspuffanlagen für Sportwagen fertigen und dort diese Nachverfolgung gefordert wird. Somit war es natürlich naheliegend, dies auch bei Laufrädern zu verwenden. FINISHER: Die Einzelteile sind jetzt laminiert und zusammengebaut, der technikaffine Sportler denkt jetzt immer an große Pressen und Öfen, in denen die Fasern in den Formen unter Druck gebacken werden, wie funktioniert das bei Xentis? Xentis: Es gibt generell zwei Möglichkeiten. Eine davon ist, einen Schaumkern zu benutzen, der dann in der Felge verbleibt, oder man kann so, wie wir es tun, einen speziellen an jede Felge angepassten Druckschlauch verwenden, der dafür sorgt, dass sich die laminierten Fasern an die Form anlegen.

beim mastermind fritz sackl laufen alle „fasern“ zusammen

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FINISHER: Warum kein Verfahren mit Schaumkern? Xentis: Der Schaumkern bringt einerseits zusätzliches Gewicht mit sich, die Oberflächenqualität an der Innenseite entspricht nicht unseren Qualitätsanforderungen und man kann die Form von der Innenseite nicht mit Druck beaufschlagen.


... das „backen“ der Carbonfelgen ist höchste kunst und betriebsgeheimnis FINISHER: Wie wird nun gebacken und geformt? Xentis: Wir arbeiten mit der Autoklav-Technik. Der Druckschlauch wird beim Laminieren mit eingebaut und dann mit Druckluft geflutet. Gleichzeitig heizt der Ofen nach einem definierten Temperaturzyklus, der auf die Carbon-Prepregs abgestimmt ist, auf, hält die Temperatur und kühlt danach wieder ab. FINISHER: Bleibt der Druckschlauch nach dem Autoklaven in der Felge? Xentis: Ja, es handelt sich hier um wenige Gramm, deshalb verbleibt er in der Felge FINISHER: Ich sehe hier ein Schnittmuster einer Mark-Felge, mit verschiedensten Fasertypen. Der Kunde denkt wahrscheinlich, dass es eine oder zwei Lagen von gleichen

Fasern sind, die im Laufrad verbaut sind. Xentis: Ja, die Laufräder mit Carbonspeichen sind eindeutig unsere Technologievorreiter. Die äußerste Schicht, die der Kunde sieht, ist zu einem Großteil der Optik geschuldet, der optimierte Aufbau der Fasern dahinter stellt das tragende Skelett und die Eigenschaften sicher. FINISHER: Carbonlaufräder waren lange Zeit hauptsächlich für Schlauchreifen ausgelegt, weil das Felgenhorn dem Druck und oft eben auch der Temperatur nicht standgehalten hat. Xentis fertigt schon lange natürlich auch Clincher-Felgen. Wie funktioniert das eigentlich? Xentis: Wir laminieren einen Kunststoffkern mit ein, im Prinzip ein Negativ des Felgenhorns, der danach wieder vom Carbon entmantelt wird.

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FINISHER: „Tubeless“ ist im MountainbikeSektor und immer mehr auch im RennradBereich ein Thema. Wie geht Xentis damit um? Xentis: Alle unsere Modelle sind Tubeless Ready, egal ob Rennrad-, Mountainbike- oder TriathlonLaufräder. FINISHER: Gibt es Limits hinsichtlich der Reifendrücke für Tubeless? Xentis: Wir halten uns hier klar an die Vorgaben der Hersteller, und abhängig von der Reifenbreite ist der zulässige Druck auf der Felge angegeben. Bei Clincher mit 23 Millimetern Breite sprechen wir von 9 Bar, was schon enorm ist. Bei höherer Reifenbreite sinkt natürlich der zulässige Druck, was aber der Physik geschuldet ist. FINISHER: In den letzten Jahren haben sich die Reifen- und Felgenbreiten sowohl im Rennrad- als auch im Mountainbike-Bereich sehr stark geändert. Statt 21 Millimetern wird am Hinterrad schon einmal ein 25-mm-Reifen zu einem Weltmeistertitel im Zeitfahren pilotiert, und 30 Millimeter Innenbreite am Mountainbike sind schon bald Standard für den Trail-Einsatz. Wie geht Xentis damit um? Xentis: Im Mountainbike-Bereich sind wir nun mit einer XC-Felge mit 25 Millimetern Innenbreite vertreten, die 325 Gramm wiegt für 2,35-Reifen. FINISHER: Das Hauptaugenmerk liegt also auf dem XC und Marathon Racer? Xentis: Ja, mitunter, dies sind jene Kunden, die eben sehr leichtes und steifes Material bevorzugen. Dies war bei uns in der Vergangenheit ein Manko, dass wir zu schmale Felgen im Programm hatten. Aber wir haben nun auch im All-Mountain-Bereich eine asymmetrische 29er-Felge mit Hookless-Technologie mit einer Innenbreite von 30,5 Millimetern im Programm. Damit sind wir auch bei den aktuellen Reifenbreiten von 2,6“ bis 2,8“ vorn dabei. Wir gehen derzeit den Trend 650B+ allerdings noch nicht mit. Diesen Trend beobachten wir, das hängt natürlich auch von den Herstellkosten ab, wir fertigen alles hier am Standort in Bärnbach und wägen genau ab, wo wir investieren wollen. FINISHER: Warum eigentlich der Standort

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Bärnbach in Österreich und nicht wie andere Hersteller Taiwan oder China? Xentis: Wir haben ja in Rosental 2002 begonnen. Wir waren zuvor bei Spengle und haben nach der Auflösung die geschulten Mitarbeiter übernommen, was für die Qualität der Produkte ein wesentlicher Faktor war und um schnell wieder beginnen zu können. Einer der wichtigsten Faktoren für die Qualität der Xentis-Laufräder ist die Fingerfertigkeit und die Arbeitsweise unserer Mitarbeiter. Deshalb der Standort hier in Bärnbach. Wir haben ab dem Jahr 2007 für Remus Auspuffanlagen gefertigt und wurden 2010 von der Remus-Gruppe übernommen. Damit hat sich für uns vieles geändert. Unsere Formen waren früher aus Carbon gefertigt und sind nun aus Metall, was die Herstellung vereinfacht. Es wurde ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess gestartet, der bis heute andauert. FINISHER: Du hast Spengle genannt, einigen Lesern und auch mir ist der Name noch ein Begriff. Die bunten Laufräder mit den drei Speichen waren in den Neunzigern zum Habenwollen, was haben Xentis-Laufräder mit Spengle gemein? Xentis: Die Laufräder waren aus heutiger Sicht nicht gewichtsoptimiert, sie mussten cool aussehen mit guter Aerodynamik und mussten sich vom Mitbewerber abheben. Ein Spengle-Laufrad von damals hat mit einem Xentis-Laufrad von heute nichts mehr gemeinsam. FINISHER: Ich sehe keine Roboter in der Fertigung. Xentis: Nein, alle Arbeiten bis hin zum Einspeichen werden von Hand erledigt, das Label „Handmade in Austria“ tragen wir mit Stolz. FINISHER: Wie war die Entwicklung im Rennradbereich in den letzten Jahren? Dort gibt es im Gegensatz zum Mountainbike zumindest gleichbleibende Außendurchmesser. Xentis: Wir haben dort natürlich auch unsere Felgen angepasst und sind von den früher üblichen 622x13 auf 622x18 gewechselt. Dies bedeutet, es sind nun Außenbreiten von 25 Millimetern, also mittlerweile schon Außenbreiten wie früher im Mountainbike-Bereich.


Finisher 61


FINISHER: Wie ist euer Zugang zum Thema Aerodynamik? Xentis: Aerodynamik ist natürlich wichtig, aber man muss auch betrachten, wo der Einsatzzweck des Laufrades liegt: Wird es hauptsächlich bergauf gefahren oder auf einem ebenen Rundkurs? Diese Faktoren müssen in der Designphase berücksichtigt werden. Je tiefer eine Felge wird, umso aerodynamischer ist sie natürlich, wobei dann das Gewicht steigt. FINISHER: Haben diese breiten und hohen Querschnitte andere Einflüsse auf das Laufrad? Xentis: Natürlich steigt damit auch das theoretische Flächenträgheitsmoment, also die erzielbare Steifigkeit, doch all diese Parameter werden dann im Engineering mit dem entsprechenden Lagenaufbau der Carbonfasern berücksichtigt. Ein nicht zu vernachlässigender Faktor ist auch die Seitenwindanfälligkeit. FINISHER: Gab es nicht einmal einen Rennradrahmen unter einem anderen Namen? Xentis: Ja, den gab es, aber immer als Projekt für einen Kunden, unsere Kernkompetenz ist der Laufradbau. Wir müssen mit unseren Ressourcen intelligent umgehen und es macht keinen Sinn, ein weiteres Feld zu eröffnen, auf dem wir nicht alle Tätigkeiten so absichern können, wie es unsere Standards erfordern. FINISHER: Du sprichst von Kernkompetenz – ich hatte, ich denke es war 2009, einen Clincher-Rennrad-Laufradsatz, der auch bei Regen hervorragende Bremseigenschaften mit herkömmlichen Bremsbelägen aufwies und es bis heute noch tut. Xentis: Ja, wir haben ein weltweit gültiges Patent für diese Technologie und können uns damit bis heute von unseren Mitbewerbern abheben. FINISHER: Wir stehen noch immer neben dem Autoklav und sehen gerade, wie die Laufräder entnommen, auf ihre Qualität

kontrolliert und Daten auf den RFID-Chip geschrieben werden. Welche qualitätssichernden Maßnahmen werden durchgeführt? Xentis: Natürlich eine 100-Prozent-Sichtkontrolle der Oberfläche und eine Kontrolle des Gewichts. Wir geben einen engen einstelligen Toleranzbereich vor; wird dieser nicht erfüllt, ist das Laufrad Ausschuss, egal ob es zu schwer oder zu leicht ist. Der letzte Qualitätstest ist das Einspeichen, spätestens dort würde ein nicht korrektes Laufrad erkannt werden. FINISHER: Wir befinden uns nun im FinishBereich, was passiert hier? Xentis: Hier wird entschieden, welche Oberfläche das Laufrad erhält. Poliert oder natur, Farbe der Labels, theoretisch ist auf Kundenwunsch alles möglich, natürlich immer abhängig von den Kosten. Hier werden auch die Speichenlöcher entsprechend der Ausrichtung von beiden Seiten gebohrt, um den Kraftfluss im Nippel sicherzustellen. Zusätzlich werden die Bremsflanken entsprechend unseres Patents geschliffen oder gestrahlt – wie bei unserem neuen SQUAD-Race-Modell.

jedes lauf 62 Finisher


gen konnten wir dies nicht sicherstellen. Service ist ein wichtiger Faktor für Xentis, denn nur ein Kunde, der auch im Schadensfall schnell betreut werden kann, bleibt der Marke treu. Aus diesem Grund haben wir nun auch wieder auf StandardNippel umgestellt, die von außen zentrierbar sind. FINISHER: Ist das aerodynamisch kein Problem? Xentis: Natürlich sind alle außen liegenden Kanten bei unseren Produkten aerodynamisch ein Nachteil, aber man muss abwiegen: Was ist wichtig, wenn der Athlet einen Sturz und das Laufrad einen Achter hat und er es gerne schnell gerichtet hätte? Dann ist die Variante mit außen liegenden Nippeln vor allem unter Berücksichtigung des Tubeless-Trends sicher die bessere Wahl.

FINISHER: Du hast gerade ein neues Modell erwähnt, und wir haben vorhin schon über die Vielfalt gesprochen, die ihr abdecken müsst. Wie viele Varianten hat Xentis im Programm? Xentis: Ich habe vor eurem Besuch nachgesehen: Derzeit sind es über 70 Varianten. FINISHER: Eine hohe Bandbreite von Felgen mit 25 Millimetern bis hin zu 75 Millimetern Höhe, vier Speichen Mountainbike, fünf Speichen am Rennrad, Scheibenlaufräder, alles für Disc Brakes und Felgenbremsen. Xentis: Ja, und zusätzlich liefern wir eben auch noch an Kunden wie Tune oder Passoni. FINISHER: Habt ihr jemals daran gedacht, Carbonspeichen ähnlich wie Lightweight oder Mavic anzubieten? Xentis: Ja, natürlich hatten wir auch diese Überlegungen, aber wenn man ein solches Produkt in dieser Preisklasse anbietet, dann muss auch das Service dazu stimmen, und bei unseren Abwägun-

FINISHER: Du sprichst Rennteams an, wie hoch ist der Anteil der Tubular-Laufräder in eurer Produktion? Xentis: Der Anteil liegt bei etwa 10 Prozent – eben wirklich für Rennfahrer oder eben im Querfeldeinsport, wo die Wartungsfreundlichkeit nicht vorrangig ist, sondern auch Notlaufeigenschaften eine Rolle spielen. Rennfahrer lassen sich da von Testberichten über Rollwiderstandswerte nicht so leicht beeinflussen, am ehesten für Zeitfahranwendungen. FINISHER: Du hast vorhin den Einspeichtest erwähnt, aber wie funktioniert dieser bei einem Mark- oder Scheibenlaufrad? Xentis: Wir haben einen Prüfstand entwickelt, in der jedes Speichen- und Scheibenlaufrad mit einer definierten Last von über 400 Kilo über den ganzen Umfang geprüft wird. Damit können wir ausschließen, dass – sollte ein beschädigtes Laufrad zurückkommen – ein falscher Lagenaufbau die Ursache dafür war. FINISHER: Aber könnte hier nicht ein Vorschaden im Aufbau eingebracht werden? Xentis: Nein, da wir das Laufrad mehr als einmal rotieren lassen, würde es unter dieser Last mit

frad wird per handarbeit kontrolliert und gekennzeichnet Finisher 63


Sicherheit sofort am Prüfstand versagen. Das ist Teil unserer langjährigen Erfahrung.

radtyp entsprechend der zulässigen Toleranzen zentriert.

FINISHER: Gibt es eigentlich ein Problem mit Felgenflanken von älteren Laufrädern wie meinen 4.2 Clincher, dass sich diese verbiegen und der Reifen sich abhebt? Xentis: Nein, das können wir ausschließen, natürlich können bei älteren Felgen die modernen breiteren Reifen zu Problemen führen. Werden die damals spezifizierten Breiten eingehalten, gibt es keine Bedenken. Kommen Felgen mit Schäden jetzt zurück, dann liegt dies meist an der Verwendung von breiten Reifen.

FINISHER: Ich sehe hier nur mehr StraightPull-Speichen. Xentis: Ja, wir haben gekröpfte Speichen aus dem Programm genommen, um den Kraftfluss in den Laufrädern zu optimieren. Nach dem Zentrieren werden alle Daten auf den RFID-Chip geladen.

FINISHER: Könnt ihr bei älteren Felgen, die nicht mehr repariert werden können, die Designs noch reproduzieren? Xentis: Ja, wie gesagt ist Service ein wichtiger Punkt. Hat ein Kunde ein Vorderrad mit einem anderen Hinterrad, wird er nicht glücklich sein, wir versuchen, auch einige Jahre zurück alle Logos auf Vorrat zu haben. FINISHER: Wie werden die Laufräder eingespeicht? Xentis: Bei den Monocoque-Laufrädern wird eine Nabe ausgerichtet und eingeklebt mit einem Toleranzbereich von 0,35 Millimetern, die Speichenlaufräder werden von Hand eingespeicht. Ein Roboter macht bei der Variantenvielfalt, die wir haben, keinen Sinn. Die Felge wird aufgespannt und die entsprechende Nabe dazu. Abhängig ob Vorder- oder Hinterrad, Drive oder Non-Drive Side dann die entsprechende Nabe dazu. FINISHER: Dies sind wiederum viele Möglichkeiten. Xentis: Ja, wir bedienen uns seit diesem Jahr wieder beim Hersteller DT-Swiss speziell für DiscAnwendungen mit Center Lock, da unsere eigenen Xentis-Naben den IS-Standard abdecken. Ein weiterer Punkt ist natürlich wieder die Servicefreundlichkeit. Bei unseren Naben kann man mit End Caps die Laufräder auf den Rahmen speziell bei Mountainbikes mit Boost-Standard adaptieren, DT-Swiss wiederum ist weltweit verfügbar, und deshalb ist der Einsatz hinsichtlich Kundenfreundlichkeit für bestimmte Anwendungen naheliegend. FINISHER: Dann werden die Speichen mit den Nippeln verbunden? Xentis: Ja, zuerst werden die Speichen einfach nur mit den Nippeln verbunden und dann am Zentrierständer gespannt. Jede Speiche wird auf Vorspannung kontrolliert und abhängig vom Lauf-

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FINISHER: Ich sehe hier Laufräder mit Namen von Kunden und Spezifikationen wie Farbe und Felgenhöhe. Das bedeutet, Xentis fertigt wirklich auf Bestellung? Xentis: Ja, wir versuchen, innerhalb unseres Portfolios dem Kunden innerhalb von drei Wochen sein Wunschlaufrad liefern zu können. FINISHER: Wie und von wem bekommt Xentis sein Feedback zu den Produkten, wie reagiert ihr auf die Anforderungen des Marktes, der heute ja sehr schnell Meinungen jeglicher Art verbreitet, und wie lasst ihr die Informationen wiederum in die Entwicklung einfließen? Xentis: Für uns ist unsere langjährige Zusammenarbeit mit Athleten vor Ort sehr wichtig, dort entscheidet sich, ob Teile in Serie gehen oder nicht. Durch die lokale Nähe können wir auch sehr kurzfristig reagieren. Zum Beispiel das Team von Felbermayr Simplon rund um Stephan Rabitsch. Auch als bei der Österreich-Rundfahrt der große Diebstahl passierte, konnten wir sehr schnell reagieren und wieder Laufräder zur Verfügung stellen. Das ist natürlich auch nicht für jeden Hersteller möglich. FINISHER: Derzeit wird ja oft davon gesprochen, dass Laufräder und Rahmen von der UCI freigegeben werden müssen, um in Massenstartrennen eingesetzt werden zu können. Dies ist ja bei einem Ironman nicht notwendig, wie funktioniert das bei euch? Xentis: Es werden Laufräder von uns direkt an die UCI gesendet und dort im Prüflabor getestet. Vorab werden die Produkte intern bei uns getestet. Es geht hauptsächlich um Abmessungen und um die Crash-Eigenschaften. Für Rennen sind nur unsere Monocoque-Laufräder nicht zugelassen, die Crash-Widerstandsfähigkeit weisen sie aber natürlich auf. FINISHER: Wie sieht dieser UCI-Test denn aus? Xentis: Wir haben den Versuchsaufbau hier nachgebaut. Es ist ein einfacher Fallhammer mit einem


genormten Gummiteil, der aus definierter Höhe auf das Laufrad schlägt. Es darf sich dabei keine Verformung des Laufrades in einem definierten Toleranzbereich oder ein Bruch ergeben. Dies simuliert im Wesentlichen einen Massensturz oder etwa eine Fahrt gegen eine Bordsteinkante oder in ein Schlagloch. FINISHER: Ich sehe hier noch einen spannenden Prüfstand ... Xentis: Das ist ein von uns entwickelter Prüfstand. Wir haben ja vorhin über die Bearbeitung der Bremsflanken und das damit verbundene Patent gesprochen: Das Laufrad wird eingespannt und gegen eine mit einem Motor angetriebene Rolle gedrückt. Dabei wird das Laufrad ständig mit kontinuierlich geregelter Kraft abgebremst und dabei die Temperatur an den Bremsflanken mit Infrarotsensoren überwacht und mitprotokolliert. FINISHER: Welche Temperaturen treten in diesen Versuchen auf? Xentis: Wir testen hier mit bis zu 200 Grad Celsius, also jener Temperatur, auf die unser Harzsystem ausgelegt ist. Natürlich ist es möglich, durch unsachgemäßes Verhalten auch höhere Temperaturen zu erzielen. Wenn man bei einer Temperatur von 180 Grad die Bremse aber nur für zwei Sekunden löst, verringert sich die Temperatur um 40 Grad, was enorm ist. Wenn man an das klassische Beispiel des Österreichers, die Abfahrt von der Großglockner Hochalpenstraße, denkt, hat man mit unseren Felgen kein Problem.

Xentis: Wir vergleichen unsere Produkte in Versuchen natürlich mit der Konkurrenz und testen auch die Haltbarkeit, aber das ist in der Industrie generelle Praxis und nicht verwerflich, man setzt sich Benchmarks, die man erreichen möchte. So sind wir sicher die Benchmark hinsichtlich Bremsverhalten und Temperaturbeständigkeit. Andere Hersteller brüsten sich mit anderen Kennwerten. FINISHER Wie ist es eigentlich zum Namen Xentis gekommen? Xentis: Xentis ist ein reines Kunstwort und hat mit den Namen der Gründer nichts zu tun, es sollte sowohl im englischsprachigen als auch im asiatischen Raum ausgesprochen werden können. Verwechselt werden wir manchmal mit dem Marmeladenhersteller Zentis, und es gibt mittlerweile auch einen Softwarehersteller, der sich Xentis nennt. Der technikaffine Interviewer hätte noch Stunden mit Fritz Sackl über das Engineering diskutieren können, der Fotograf war aber überwältigt von der Flut an Informationen und der nächste Kunde aus der Automobilbranche stand auch schon vor der Tür.

FINISHER: Du hast mich hinsichtlich der Haltbarkeit der Felge überzeugt, aber hier ist gerade eine Tubular-Felge aufgespannt, ist hier nicht der Kleber zwischen Reifen und Felge die Schwachstelle? Xentis: Dies war in der Vergangenheit sicher ein Thema, aber mit den neuen Klebebändern sollten diese Risiken nicht mehr auftreten. Das Schreckgespenst der sich ablösenden Reifen in Abfahrten, das früher umhergeisterte, ist kein Thema mehr, hier hat sich in der Entwicklung sehr viel getan. Die breiteren Reifen und Felgen führen zu mehr Klebefläche und erhöhen somit die Sicherheit zusätzlich. Aber es gibt sicher auch noch immer Fehler in der korrekten Applikation des Klebers und der Bänder wie nicht korrekte Vorbereitung des Felgenbetts, was die Haltbarkeit herabsetzt. Dies muss immer bedacht werden. FINISHER: Wie behält Xentis als relativ kleines Unternehmen den Überblick über seine in den Medien so präsenten Mitbewerber?

rundlauf und Bremsflanke gecheckt und fertig ist das gute stück Finisher 65


LISA

PERTERER

[ ITU-UPDATE ] DIE JAGD NACH OLYMPIAPUNKTEN HAT BEGONNEN 66 Finisher


ITU World Ranking: 32 | World Triathlon Series Ranking: 36 | ITU Individual Olympic Qualification Ranking: 14

2020 ist zwar noch ungefähr so weit weg wie der WM-Titel für Österreichs Fußballnationalmannschaft, aber dennoch beschäftigen sich die weltbesten Kurzdistanzathleten bereits mit dem Thema, da die Jagd nach den begehrten Punkten für die Qualifikationsrangliste bereits begonnen hat.

Beinahe alle (ein spanischer und zwei britische Superstars ausgenommen) potenziellen Olympiahoffnungen ließen sich bei dem ein oder anderen WTS oder Weltcup-Rennen blicken, um sich in der Liste einzuschreiben.

Der Beginn des Quali-Zyklus verlief aus deutschsprachiger Sicht unterschiedlich zufriedenstellend – wir versuchen, einen kleinen Querschnitt der letzten Ereignisse und Ergebnisse aus deutschsprachiger Sicht abzubilden. Finisher 67


LUIS

KNABL

ÖSTERREICH Ladies first – Lisa Perterer, Sara Vilic, Julia Hauser und Newcomerin Therese Feuersinger setzten allesamt ein erstes Ausrufezeichen hinter ihre Tokio-Ambitionen. Während Lisa Perterer auf WTS-Ebe68 Finisher

ne noch etwas Formschwierigkeiten hatte, punktete sie auf der Weltcupbühne unter anderem mit einem historischen Sieg in Italien. Sara Vilic, die neuerdings auch für das Pewag Racing Team startet, schrammte zweimal knapp an den Top 10 im Weltcup vorbei und war in

Leeds beim WTS mit Rang 22 wieder im erweiterten Kreis der Weltspitze. Julia Hauser kann mit ihren Laufleistungen bei den ersten Auftritten sehr zufrieden sein, verpasste allerdings meist die ersten Gruppen beim Schwimmen, und so blieben ihr bessere Ergebnisse leider vorenthalten.


ITU World Ranking: 52 | World Triathlon Series Ranking: 26 | ITU Individual Olympic Qualification Ranking: 18

Sehr erfreulich war das WTS-Debüt der jungen Tirolerin Therese Feuersinger. Sie finishte auf Rang 20 und ließ ihre Klasse in manchen Bereichen bereits aufblitzen – wir sind gespannt, was da noch kommt. Luis Knabl konnte drei sehr starke Er-

gebnisse einloggen und startet enorm zuversichtlich in den Quali-Zyklus. Mit Rang 11 in Leeds erzielte der Tiroler sein bestes Ergebnis ever in der WTS-Serie und sammelte mächtig Punkte. Auch Vielstarter Lukas Hollaus und sein „Abios Pro Squad“Buddy Lukas Pertl konnten mit guten

Ergebnissen einige Punkte im Kampf um das Tokio-Ticket verbuchen. Läuft, könnte man sagen – rot-weißrotes Formbarometer zeigt steil nach oben.

Finisher 69


ANDREA

SALVISBERG

DEUTSCHLAND Nicht angespannt, aber etwas nüchterner blickt man auf die Ergebnisse der Bundesrepublik. Laura Lindemann hält dort die Fahnen hoch und punktet auf WTS-Ebene ziemlich konstant, wenn auch (noch) nicht ganz 70 Finisher

vorne. Sie ist auch bestens platziert in der Weltrangliste. Justus Nieschlag ist nach einem tollen Rennen und Sturz in Abu Dhabi als 15. eingelaufen und war in den nächsten Rennen mit jeweils Rang 26 in Yokohama und auf den Bermudas eher unzufrieden. Mit Jonas Schomburg, Lasse Lührs,

Max Sperl und Valentin Wernz sind jedoch wieder mal einige Junge auf der Punktebildfläche erschienen und lassen hoffen.

SCHWEIZ Nach dem Rücktritt einiger Größen


ITU World Ranking: 60 | World Triathlon Series Ranking: 27 | ITU Individual Olympic Qualification Ranking: 45

der Eidgenossen (Spirig, Riederer) kämpft die Schweiz mit dem Erfolgsdruck der vergangenen Jahre. Jolanda Annen ist momentan verletzt und dennoch weit und breit die einzige Schweizerin mit ordentlich Punkten in der Weltrangliste. Alissa König, Lisa Berger, Jasmin Weber und Estelle

Perriard mühen sich auf Europacupund Weltcup-Ebene und warten auf den Durchbruch. Vielleicht kommt die zweifache Mutter Spirig doch nochmal zurück auf die Kurzdistanz, nachdem das Hawaii-Thema ad acta gelegt wurde.

Bei den Herren bekommt Andrea Salvisberg, der in Leeds hoffentlich wieder zu alter Stärke gefunden hat, mit Adrien Briffod und Sylvain Fridelance zwei konkurrenzfähige junge Mitstreiter, die dafür sorgen sollten, die Lücke nach Sven Riederer im Nationalteam wieder zu schließen.

Finisher 71


LESERFRAGE: Wie lange ist die Dauer eines Trainingslagers am besten gewählt, und wo sollte man deiner Meinung nach hinfahren?. Faris: Das hängt natürlich davon ab, wer ich bin und was ich will, wie viel Urlaub ich habe und wie groß das Budget ist, außerdem natürlich davon, was ich gern mag. Ein wenig ambitionierter Triathlet braucht nicht im März drei Wochen Camp in der Wüste oder gar in der Höhe machen. Für einen voll austrainierten Topathleten, dessen Hauptwettkampf im April ist, mag das großartig sein. Ich denke, für den „normalen“ AKAthleten ist ein zweiwöchiges TL im Frühjahr völlig ausreichend, und die Kanaren haben sich als solider Trainingsort erwiesen. Die Frage ist natürlich auch, ob ich der einzige Radfahrer/Triathlet am Buffet sein will oder ob ich mit anderen Sport machen will. LESERFRAGE:Welche Schwerpunkte im Triathlonlangdistanztraining würdest du setzen, oder bist du ein Verfechter des ausgewogenen Tri-Trainings? Faris: Es dreht sich immer um die Frage, wo die Zeit am besten angelegt ist. Stark vereinfacht gilt das bei den meisten AK-Athleten für das Laufen, dort gibt es in der kürzesten Zeit die meiste Wirkung. Das kann aber individuell völlig unterschiedlich aussehen, unter Umständen lohnt sich ein Investieren in ein solides Krafttraining

2005 GEWANN FARIS AL-SULTAN DEN IRON

MAN AUF HAWAII, 2017 TAT IHM DIES SEIN

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oder ins Schwimmen. Vielleicht muss auch das Dehnen in den Vordergrund gestellt werden. LESERFRAGE: Was hältst du vom aktuellen MarathonTrend der TriathlonprofiMütter (Wutti, Jorgensen,...)? Gibt es deiner Meinung nach jemanden im Herren-Profizirkus, dem dieses Experiment auch zu empfehlen wäre? Faris: Na ja, die Leistungsdichte im Männersport ist einfach eine andere, egal ob Triathlon oder Laufen oder Fußball. Ein Patrick Lange, ein Jan Frodeno oder früher ein Mark Allen wäre bei optimaler Vorbereitung, orthopädischer Gesundheit und perfekten Bedingungen vielleicht in der Lage, irgendwas zwischen 2:15 und 2:25 zu laufen, und wo das auf der Ergebnisliste hinführt, ist auch klar. Das soll nicht heißen, dass es für den ein oder anderen aus sportlicher Hinsicht keine tolle Herausforderung wäre, aber hinsichtlich einer Profizweitkarriere eher ein hoffnungsloser Versuch. LESERFRAGE: Wie geht es dir eigentlich als Jungvater, und könntest du dir vorstellen, Kind und Profikarriere zu vereinen? Faris: Mir geht es sehr gut als Vater. Ich bewundere die Jungs, die in ihrer sportlichen Hochphase schon Väter waren, ich hätte es nicht gekonnt, wobei man nicht vergessen darf, dass sich gegen

SCHÜTZLING PATRICK LANGE GLEICH

Ende der Karriere auch im Kopf Dinge ändern. Ich bin auf jeden Fall sehr zufrieden mit meiner Entscheidung, erst später Kinder zu bekommen. LESERFRAGE: Was war die beste Entscheidung in deiner Profi-Laufbahn? Faris: Meine Karriere war reich an guten und schlechten Entscheidungen. Ich habe mir Träume erfüllt, habe auf Hawaii gewonnen, ein eigenes Profiteam aufgestellt und vom Römerbalkon gewunken. LESERFRAGE: Worauf könntest du in deinem Leben nicht verzichten? Faris: Kinder, Sport, Cola/Spezi, meine Frau. LESERFRAGE: Warum machst du heute den Job, den du heute machst? Faris: a) Ich kann nix anderes. b) Ich habe Freude daran, Struktur ins Training anderer reinzubringen und zu sehen, dass sie Erfolg haben. c) Ich stelle mich nicht so dumm an, auch wenn ich mit Patrick sicherlich Glück hatte und noch mehr lernen muss.


DU WOLLTEST DEN WELTMEISTER UND WELTMEISTERTRAINER SCHON IMMER MAL WAS WICHTIGES FRAGEN!? NUN HAST DU DIE GELEGENHEIT DAZU, POSTE DEINE FRAGE MIT DEM #FRAGFARIS AUF FACEBOOK, INSTAGRAM ODER TWITTER UND DER MEISTER WIRD SICH DIE BESTEN RAUSHOLEN UND IN DER NÄCHSTEN AUSGABE BEANTWORTEN. #LOSGEHTS Finisher 73


rOnde

van vlaanderen

de rOnde 102nd edition

text: max hofstätter 74 Finisher

Fotos: KRISTOF RAMON


Finisher 75


DE RONDE

nen sie Straßen) ausgestattet.

W

as macht das arbeitende Volk an einem verlängerten Osterwochenende – logisch, es fährt in den Norden, um genauer zu sein: nach Flandern. Azyklischer kann man die österliche Reiseplanung kaum anlegen, was sich einerseits positiv im Verkehrsfluss auf den Autobahnen, andererseits negativ in der am Reiseziel vorgefundenen Außentemperatur bemerkbar machte. Flandern – ein Land, welches unsereiner meist nur aus der Zeichentrickserie mit dem Jungen namens Niklas kennt, manchmal aber auch aufgrund eines Radrennens in den Ausläufern der Ardennen. Die Flandernrundfahrt „De Ronde“ gehört als eines der fünf sogenannten „Monumente des Radsports“ zu den wichtigsten Rennen für das Profi-Peloton im Frühjahr. Wie es sich für die radsportbegeisterten Belgier gehört, kann man „De Ronde“ natürlich auch als Hobbysportler zurücklegen, nämlich genau einen Tag, bevor sich die Profis auf das Kopfsteinpflaster rund um das Städtchen Oudenaarde begeben. Deutlich mehr als 200 Kilometer und etwas mehr als 2000 Höhenmeter kennzeichnen den Klassiker – was komisch erscheinen mag, da es in Belgien aus Alpenländlersicht tatsächlich keinen einzigen sichtbaren „Berg“ gibt. Es handelt sich optisch mehr um Geländewellen, kaum höher als sehr hohe Gebäude, allerdings beinahe ausnahmslos mit unangenehm steilen gepflasterten Traktor-Wegen (die Belgier nen-

76 Finisher

Am Vortag der gemeinsamen Radausfahrt musste ich mir von der Lebensgefährtin eines guten Freundes (zumindest war er das bis zu diesem Zeitpunkt) die Frage gefallen lassen, warum wir denn gar bei den Kinderbewerben an den Start gehen. Zu unserer Verteidigung ist zu

LEISTUNGSDATEN

TIESJ BENOOT

der junge belgier wurde gesamtachter und fuhr die muur van geraardsbergen mit einem ordentlichen „zunder“ rauf – meine herren...

ZEIT: 2‘53“ Ø-SPEED: 17,0 km/h Ø-Leistung: 481 W 1 Minute Peak Power: 519 W Watt/kg Körpergewicht: 7,2 W/kg

sagen: nichts, außer dass wir es unseren Beinen und unserer mentalen Verfassung zu gegebenem Zeitpunkt der Saison einfach nicht zugetraut haben, die vollen 232 Kilometer im belgischen Wind zu stehen. Was sich als weise Entscheidung herausstellte, denn die Strecke wird erst in Oudenaarde richtig anspruchsvoll und die vorangehenden 60 Kilometer dienen eigentlich nur dem Einrollen. Man muss vorwegnehmen, dass es sich bei dem „Ronde van Vlaanderen Cyclo“ um kein Rennen handelt, sondern um einen „Social Ride“ oder zu Deutsch um einen „gemeinsamen Radausflug unter gleichgesinnten Radsportenthusiasten“, zufällig auf der Rennstrecke der Profis. Es gibt

also auch keine Zeitnehmung bei dieser Veranstaltung, was den Druck und die Nervosität mancher Teilnehmer gehörig lindert. Der Respekt vor den insgesamt 18 im Race-Booklet ausgeschriebenen Anstiegen mit teilweise mehr als 20 Prozent Steigung war dann aber bei vielen – inklusive uns – doch spürbar. Im Programmheft waren zudem noch sechs Kopfsteinpflastersektionen mit einer maximalen Länge von 2,3 Kilometern verzeichnet. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass, wie bereits erwähnt, nahezu jeder Anstieg ebenfalls von dem nur sehr mäßig ebenen Untergrund gekennzeichnet war. ‚


DE RONDE

KAPELMUUR – 989 M LANG, 92 M HÖHENUNTERSCHIED

Finisher 77


DE RONDE

41,3 16

wie möglich fahrn, dafür halt ma in den Kopfsteinpflasterpassagen voll hin, um den Speed nicht zu verlieren.“ Hört sich ob der Tatsache, dass die „Hügel“ auch gepflastert sind, etwas eigenartig an, war aber durchaus fundiert durchdacht. Denn wenn die Geschwindigkeit unter ein kritisches Maß fällt, wird man von jedem

Die Grundtaktik von Johannes wurde spätestens auf dem bereits erwähnten Koppenberg (Kilometer 114) über Bord geworfen. Das Kopfsteinpflaster dort war näm-

78 Finisher

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Die Strecke ist durch die Pavés und die vielen Abzweigungen unfassbar abwechslungsreich und man hat kaum mal eine Verschnaufpause, vor allem für die Konzentration ist sie eine echte Herausforderung. Passagen, auf denen man mal Beine und Aufmerksamkeit etwas baumeln

In der Praxis, kann ich Ihnen versichern, ist dies allerdings ein Ritt auf der Rasierklinge, was die eigenen Kräfte und auch das Steuern in den teils feuchten, rutschigen Sektoren betrifft. Sind Sie schon mal mit circa 37 km/h aus einer asphaltierten Straße in ein Pavé hineingefahren, dessen Gleichmäßigkeit den Ankunftszeiten der Österreichischen Bundesbahnen ähnelt? Ich kann Ihnen sagen, es ist erstaunlich, was ein Rennrad alles aushält, das hätte ich nicht für möglich gehalten. Kein einziger Defekt und kein sonstiger Materialverschleiß unterbrachen unsere knapp 6,5 Stunden dauernde Fahrt, einzig die verpflichtend zu durchfahrenden Labestationen, die etwa so groß waren wie die Expo beim Ironman 70.3 St. Pölten, drosselten die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit ein wenig. Die von der Firma Specialized zur Verfügung gestellten Bikes haben unseren Handgelenken und unserem Hintern die Fahrt doch deutlich angenehmer gemacht als erwartet; die 28er „Hell of North Special Edition“-Pneus trugen auch einen gehörigen Anteil an der pannenfreien Reise durch Flandern bei.

G NB E TAA EKDR LEN IES KA BERG PE KA RIJ NA RIE BER G KR UIS B E HO RG LON D KA RN EM OU ELKB DE KW EEKS T AR PAT EM RAAT ERB ON T ERG

Aufgrund der Tatsache, dass wir uns erst etwa vier Wochen vor dem Event bei einem beiläufigen Plausch dazu entschlossen hatten, daran teilzunehmen, war das Motto: Keine Vorbereitung ist auch eine Vorbereitung. Am Eventtag Am berüchtigten Kopkam weder am Start penberg beispielsnoch auf den ersten weise, der direkt ge20 Kilometern Wettfolgt von der Sektion kampfstimmung auf. Mariaborrestraat in Irgendwann formieren KM/H den Steenbeekdries sich dann zwangsläuübergeht, folgen die fig aber doch immer betrug die Durchschnitts- anspruchsvollen Sekein paar Gruppen, und geschwindigkeit des Siegers toren so dicht aufehe man es sich ver- des Profirennens Niki Terpstra einander, dass man sieht, hält man in den vom Team Quick-Step Floors. denkt, man fährt eine Geländeübergängen halbe Stunde durchund bei den Antritgehend auf dem nicht ten nach Kreuzungen gerade handgelenksplötzlich richtig rein, schonenden „Straßenum den Anschluss und belag“. Man kann sich damit den Windschatdas ungefähr so vorten nicht zu verlieren. stellen, als würde man Was anfangs noch versuchen, in einer TAUSEND Spaß machte, war Hüpfburg ein Glas Bier nach vier Stunden gar zu trinken. nicht mehr so witzig, ist die Anzahl der Teilnehmer Die vorgegebene Takdes Cyclo-Jedermannda es etwas mehr als tik meines straßenEvents. fünf Monate her war, radsporterfahrenen dass wir zuletzt so lanBegleiters war von ge im Sattel gesessen Anfang an klar definiert: „Schau waren. ma, dass ma die Hügel so locker

einzelnen der unbarmherzigen eckigen Dinger gnadenlos abgebremst, bis man zum Stillstand kommt oder gar umfällt, wie mehrfach beobachtet.

STE E

lassen kann, sind äußerst selten. Welche Feldwege und kleine Verbindungsstraßen für eine derart große Veranstaltung verwendet werden, da würden sich die österreichischen Behörden die Haare raufen und nie und nimmer eine Genehmigung ausstellen. In Belgien: Usus.

KEIN RENNEN UND DOCH IRGENDWIE EIN RENNEN.


DE RONDE

in flandern kann das wetter auch anders. Das kopfsteinpflaster bleibt dennoch gnadenlos und man muss sich den weg schon SEHR sorgfältig suchen, um defekte zu vermeiden.

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AUCH DIE PROFIS KÄMPFEN MIT DEN BELGISCHEN BERGEN

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DE RONDE

lich ebenfalls nass und schlammig und bei maximal 22 Prozent Steigung für die wenigsten unserer Begleiter fahrbar. Bis auf Johannes, der – big respect dafür – den Hügel mit einer dicken Mühle fahrenderweise bewältigte und dann halt oben auf mich warten musste, da ich wie so viele andere aufgrund des stockenden Verkehrs vor mir den Grip verlor und anschließend die Geh-Eigenschaften meiner Radschuhe auf nassem Kopfsteinpflaster testete – in diesem Moment wünschte ich mir die Mountainbikeschuhe meines Vordermanns, der mir allein auf der Schiebepassage wahrscheinlich zwei Minuten aufbrummte. Nach einer gewissen Zeit des gar nicht so gemächlichen Reisens bemerkte ich leichte Anzeichen von Krämpfen, die natürlich hauptsächlich der geringen Außentemperatur von circa 12 Grad Celsius und der Geh-Einlage geschuldet waren und nicht der Unförmigkeit der Protagonisten. Um die Finishline zu erreichen, musste auch ich taktisch vor den noch fehlenden beinharten Anstiegen etwas umbauen und eine nach der anderen Gruppe ziehen lassen. An der Mauer von Geraardsbergen hielten wir zudem kurz inne, um uns das „Leiden“ unserer Artgenossen auch mal vom Streckenrand aus anzusehen – der Hügel tut übrigens richtig weh. Zudem war es eine gute Gelegenheit, um Kraft für die lächerlichen restlichen 100 Kilometer zu tanken, die noch auf uns warteten. Den Rennmodus mental wieder

abgestreift, fuhr es sich dann von Oudenaarde entfernt ist) erdeutlich entspannter durch die schöpft, aber dennoch sehr zubelgische Landschaft. Für die frieden in Richtung Ortszentrum. Pavé-Segmente entwickelte man Die Temperatur lud uns jedoch eine gewisse Routine, das Antre- nicht gerade ein, um uns wie die ten nach Streckenverjüngungen belgischen Sportkollegen unmitfiel dennoch etwas schwer. Bei telbar im Radtrikot in den nächsKilometer 143 kam in Ronse eine ten Gastgarten zu setzen und der der unfassbar großzügig ange- hiesigen Hopfenkunst zu frönen. legten Labestationen, Vielmehr war es dringdie ich für eine Pause lich angeraten, uns zu nutzte – nicht etwa aus duschen und etwas Erschöpfungsgründen, Warmes anzuziehen. sondern um auf meiNach Körperpflege nen Begleiter zu warund Kleidungswechsel ten bzw. in der Hoffinklusive Hauben-AusANSTIEGE nung, ihn hier wieder fassen (174 Kilometer zu finden, da wir uns sind offiziel im Race-Booklet im Wind bei 12 Grad wenige Kilometer zu- eingetragen. Es macht jedoch kühlen den Athletenvor aus den Augen ver- den Anschein, als wären es körper ganz schon loren hatten. Wie das aus) ging es dann zudeutlich mehr. Glück es wollte, kam rück auf den Stadter mit einer der nächsplatz, wo zu unserem ten Gruppen angeflogrößten Erstaunen die gen, und so konnten gleichen Kollegen in wir die restlichen 30 ihren Kurzarmtrikots Kilometer mit den Lenoch immer im Gastckerbissen Kruisberg, garten saßen und sich Oude Kwaremont und offenbar an der Anzahl PROFIS Paterberg gemeinsam der bereits konsumierabsolvieren. ten Biere erwärmten – sahen bei der Austragung eine Tempohärte, von 1985 die Ziel inie. Das Wenige Kilometer vor der man noch einiges dem Ziel ereilte un- Wetter in Belgien kann ganz lernen kann. schön hart sein. sere bis dahin recht gut funktionierende Abgeschlossen wurde Gemeinschaft mit einigen belgi- dieser wunderbare Samstag in Saschen Sportkollegen dann doch bines „Frituur“ mit einer ordentlinoch einmal der Ehrgeiz, und chen Portion der typischen belgiso hatte ich in den Flachpassa- schen Pommes-Schranke, um sich gen relativ oft eine 4 vor der Ge- für das Profirennen am nächsten schwindigkeitsangabe stehen. Tag zu stärken. Nach 174 Kilometern war „De Ronde“ in the books – wie es im DIE ECHTEN. Rennenglisch heißt – und wir Das Positive an unserem Ausflug rollten von der Ziellinie (die ein nach Flandern war – neben der paar hundert Meter vom Zentrum

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DAS „FLACHE“ BELG ORDENTLICHE SC WADEN, DAS NÄCHST TRAINI

Top-JedermannVe r a n s t a l t u n g , welche in jedem ernsthaften Hobbetenleben einmal gefahren werden muss –, dass man am Tag danach den „Echten“ auf die Waden sehen konnte. Am Vorabend hatten wir bereits diskutiert, wie zelsich die Profis über die von uns so t e n heroisch eingenommenen belgi- Schiebeschen Monstergipfel – Wortkrea- e i n l a g e n , tion, nachdem uns bereits wieder w e n n g l e i c h „warm“ war – kämpfen würden diese auf Fahrund ob sich da wohl einer die Blö- fehler der Vorderleute zurückzuführen ße geben und so wie waren und der ich schieben würde?! Großteil der Elite Johannes verneinte sich mit äußerst eindies mit einem entdrucksvollem Wiegesetzten „Spinnst?“, um tritt hochschraubte. mir den KlassenunterWattwerte jenseits von schied noch mal einGut und Böse und GeFAHRER dringlich zu verdeutsichtsentgleisungen, lichen. Mit unseren die man bei der Klasse kamen 1984 auf den Rädern und FotoappaKoppenberg, ohne zu schi e ben, der Akteure nur sehr raten machten wir uns der Rest musste runter vom selten sieht. dann auf, die besten Renngerät. Das Weltbild von JoSpots auf der Rennhannes R. war etwas strecke abzuradeln – angeknackst, ich in schwere Beine inklumeiner Selbsteinschätsive. Das gestaltet sich zung rehabilitiert, und bei der Ronde aber so traten wir die Heimzum Glück nicht allzu reise mit dem Redaklangwierig, da sich das tionsmobil quer durch Peloton mehrmals um Deutschland an. die Stadt Oudenaarde ENTHUSIASTEN Etwa 1000 Kilomeund die wenige Kiloter entfernt von Oumeter davon entfernbestri t ten di e Erstaustragung denaarde sahen wir ten Hügel schlängelt. der Flandernrundfahrt am Voralpenkreuz im Jahr 1913. dann auch wieder die Am Koppenberg schluersten „echten“ Bergen wir dann unser fige, sogar mit weißen nales Zelt auf, um zu Kuppen, und wussten, beobachten, wie Sagen und Co dass wir wieder zu Hause sind. den „Hundshügel“ meisterten.

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Und siehe da, auch bei den Profis kam es wider Erwarten zu verein-

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Flandern – definitiv eine Reise

wert, u n d wem „De Ronde“ allein zu wenig sein sollte, der kann im Frühjahr gleich einige Klassiker innerhalb weniger Tage aneinanderreihen, um mit Harelbeke, Gent-Wevelgem, Dwars door Vlaanderen und Paris-Roubaix dann den Abschluss zu finden – eine Idee, die unserer Redaktion übrigens auch nicht so schlecht gefällt.


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DEUTSCHLAND

WIEN P3 Trisport, Breitenfurterstraße 381a, 1230 Wien Bständig4sports, Teinfaltstraße 4, 1010 Wien Starbike, Lassallestraße 5, 1020 Wien Skinfit Shop, Vorgartenstraße 204, 1020 Wien COCOON Shop, Margaretenstraße 91, 1050 Wien CICLOPIA Bikeshop, Stiegengasse 20, 1060 Wien Mountainbiker, Stadtbahnbögen 145-150, 1090 Wien RLS Sport, Josef-Palme-Platz 2, 1140 Wien NORA PURE SPORTS, Hernalser Gürtel 33, 1170 Wien Bernhard Kohl Fahrrad & Fitness, Triesterstrasse 282-284, 1230 Wien

NIEDERÖSTERREICH Bständig4sports, Hauptstraße 57, 2340 Mödling Bikestore, Weißes Kreuzstraße 3, 2103 Langenzersdorf Travel, Sports & Lifestyleclub, Schleinbacher Straße 25, 2122 Ulrichskirchen Tom’s Radhaus, Nordbahnstraße 19c, 2136 Laa/Thaya Sport and Design, Wiener Straße 20, 2320 Schwechat Wienerwaldbiker , Wehrgasse 4, 2340 Mödling Bundessportzentrum Südstadt, 2344 Maria Enzersdorf EHZ Neunkirchen, Am Erholungszentrum 8, 2620 Neunkirchen Velodrom Bikeshop, Neunkirchnerstr. 57a, 2700 Wr. Neustadt Radsport Strobl, Unterwagramer Str. 50, 3100 Wagram Radstudio Herz, Kremser Landstr. 2-4, 3100 St. Pölten Skinfit Shop, Renkgasse 5 Top 2a, 3100 St. Pölten Radsport Ginner, Fabrikstraße 16a, 3300 Amstetten Radsport Ginner, Ybbstorgasse 5, 3340 Waidhofen/Ybbs Skinfit Shop, Fischauergasse 136, 2700 Wiener Neustadt JOLshop, Heidenreichsteinerstraße 26/2, 3830 Waidhofen/Thaya

OBERÖSTERREICH Skinfit Shop, Tegetthoffstraße 42, 4020 Linz Schwimmzone, Hatschekstr. 16, 4020 Linz Natural Power Sportnahrung, Stummerstr. 1, 4060 Leonding Sport Kaiser, Betriebspark 3, 4451 St. Ulrich bei Steyr Fa. Hugo Mayer, Eisenstraße 25, 4463 Grossraming Sport Kaiser, Lumplgraben 4, 4463 Grossraming Schwimmzone, Hauptplatz 8, 4470 Enns [4]SPORTS, Salzburger Straße 72, 4600 Wels Skinfit Shop, Wiesenstraße 33, 4812 Pinsdorf Radsport Radpoint, Salzburgerstraße 48, 4840 Vöcklabruck MB-Biketech, Gmundner Strasse 99, 4840 Vöcklabruck Alpen-bike.com, Herzog-Odilo-Straße 52, 5310 Mondsee JOLshop, Magnolienweg 1a, 4209 Engerwitzdorf

SALZBURG Bikepalast, Bayerhamerstraße 20a, 5020 Salzburg Skinfit Shop, Vogelweiderstraße 48, 5020 Salzburg Radsport Grundtner, Metzgerstraße 2, 5400 Hallein

Bergspezl/Bikepalast, Halleiner Landesstr. 116, 5412 Puch bei Hallein Michi’s Radladen, Markt 171, 5431 Kuchl Aqua Salza Golling, Möslstraße 199, 5440 Golling TRIALPIN, Stadtplatz 3, 5550 Radstadt

TIROL JOLshop, Dorfstraße 18, 6323 Bad Häring Huys Coaching KG, Möslbichl 78, 6250 Kundl Peto Bike, Buntweg 1, 6511 Zams TRIOUT, Anichstraße 29, 6020 Innsbruck Rückenwind, Defreggerstraße 12, 6020 Innsbruck Skinfit Shop, Kranebitterallee 8, 6020 Innsbruck Toni’s Pro Shop, Bahnhofstraße 2, 6365, Kirchberg Radsport Stanger, Josef-Pirchl-Straße 42, 6370 Kitzbühel Skinfit Shop, Beda-Weber-Gasse 8, 9900 Lienz

VORARLBERG Skinfit Shop, Bundesstraße 55, 6710 Nenzing ME Sport, Im Bruel 12, 6710 Nenzing COCOON Shop, Hauptstraße 6, 6840 Götzis Skinfit Zentrale & Shop, Hinterfeld 1, 6842 Koblach Skinfit Shop, Klostergasse 2, 6850 Dornbirn Skinfit Shop, Loco 910, 6863 Egg Radshop Pro Cycle, Kornmarktstraße 9, 6900 Bregenz RADCULT GmbH, Im Dorf 1a, 6922 Wolfurt JOLshop Lauterach, Karl-Höll-Straße 16, 6923 Lauterach

BURGENLAND Radsport Waldherr, Hauptstr. 42, 7141 Podersdorf / See Radwelt Michi Knopf, Hauptstraße 1, 7210 Mattersburg JOLshop, Bickfordstraße 23, 7201 Neudörfl

STEIERMARK Grimming Sport, Bad Mitterndorf 327, 8983 Bad Mitterndorf Bad zur Sonne, Feuerbachgasse 11, 8010 Graz Gigasport, Sackstraße 7 - 13, 8010 Graz Sportunion Steiermark, Gaußgasse 3, 8010 Graz Praxis Gemma, Kalvariengürtel 67, 8020 Graz Bad Eggenberg, Janzgasse 21, 8020 Graz Radsport Vychodil, Elisabethinergasse 15, 8020 Graz Skinfit Shop, Kärntner Straße 510, 8054 Graz-Seiersberg Praxis Gemma, Hauptplatz 4, 8111 Judendorf-Straßengel Bike-Shop Schmuck, Oberfeistritz 98, 8184 Anger Friesi´s Bikery, Edelseestraße 27, 8190 Birkfeld Friesi´s Bikery, Neugasse 6, 8200 Gleisdorf Sport 2000, Ludwig-Binder-Straße 14, 8200 Gleisdorf Radl Eck, Ledergasse 9, 8280 Fürstenfeld Radsport Caska, Ungarstraße 12, 8330 Feldbach

Skinfit Shop, Burchardstraße 8, 20095 Hamburg Iron Trizone, Bischof-von-Henle-Str. 2, 93051 Regensburg Skinfit Shop, Böblinger Straße 32, 70178 Stuttgart Roy Sports, Obere Marktstraße 4, 71634 Ludwigsburg Radsport Sensz, Südenstraße 5, 76689 Karlsdorf-Neuthard Sport Bittl, Georg-Reismüller-Str. 5, 80999 München Skinfit Shop, Implerstraße 7, 81371 München MBZ Herrsching, Seestraße 38, 82211 Herrsching Bike Sport Mayer, Bahnhofstraße 2, 83329 Waging Bike and Parts Mitter, Am Haslnussberg 7, 83567 Unterreit Sport Allramseder, Adolf-Kolping-Str. 11, 84539 Simbach/Inn Radsport Pfeiffer, Am Griesfeld 1, 85435 Erding Edelrad, Bahnhofstraße 8, 86470 Thannhausen Skinfit Shop, Auf dem Bühl 89, 87437 Kempten Schindele Zweirad Fachmarkt, Im Schlegelwinkel, 88212 Ravensburg Skinfit Shop, Rheinstr. 72, 47799 Krefeld Sportpauli, Josef-Pöltl-Weg 4, 94034 Passau Radsportshop Schulz, Laubenstraße 5, 95339 Neuenmarkt Skinfit Shop, Bindstraße 64, 88239 Wangen im Allgäu Skinfit Shop, Holzer Weg 4-6, 51766 Engelskirchen Skinfit Shop, Jahnstraße 1-5, 64285 Darmstadt JOLsport Baden-Württemberg, König-Wilhelm-Platz 8, 71672 Marbach am Neckar City Bike, Obere Webergasse 39, 65183 Wiesbaden Radsport Wagner, Theodor-Heuss-Str. 11, 69469 Weinheim Bike Rite, Zeppelinstraße 20, 61118 Bad Vilbel Wellmannbikes, Ulmenweg 17, 64380 Rossdorf Biwak Bike Villa, Diezer Str. 52, 65549 Limburg an der Lahn Bike Department Ost, Karl Liebknecht Straße 31, 04107 Leipzig Zweirad Stenger, Frohnradstraße 19, 63768 Hösbach Sporthaus Wohlleben, von Werthern Straße 4, 96487 Dörfles Esbach Radwerk by IronTrizone, Bischof-von-Henlestraße 2, 93051 Regensburg Bike Profis Zwickau, Äußere Dresdener Straße 8, 08066 Zwickau

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