Filmpodium 16. Februar – 30. März 2014

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Jean-Claude Carrière.

EL ARTISTA Y LA MODELO Spanien 2012 Frankreich, 1943. In einem abgeschiedenen Dorf nahe der spanischen Grenze lebt der greise Bildhauer Marc mit seiner Frau Léa. Diese begegnet im Dorf der jungen Mercè und erkennt in dem Mädchen das perfekte Aktmodell für ihren Mann, dessen einziges Ziel es ist, vor seinem Tod noch eine letzte grosse Skulptur zu erschaffen. «Mindestens zur Hälfte ist dies ein Altherrenfilm (…), aber einer, der so klug ist, erst einmal die Perspektive der jungen Frau einzunehmen. Ihre Schamhaftigkeit gibt den Blick auf die Arbeit im Atelier vor; nach jeder Sitzung bedeckt sie die Skulpturen. (…) Es dauert eine Weile, bis aus dem Handel ein Bündnis wird. Modell und Künstler leisten einander Widerstand. (…) Marc versöhnt Mercè, indem er ihr einen zweifachen Gottesbeweis liefert. Das ist ein Glanzstück des einfallsreichen Ketzers Carrière, der die Schöpfungsgeschichte umkehrt: Für ihn wurde Adam aus Evas Rippe geschaffen. Der zweite Beweis? Die Existenz des Olivenöls.» ­(Gerhard Midding, Berliner Zeitung, 27.12.2013)

«Regisseur Fernando Trueba inszeniert El ­ rtista y la modelo in eleganten Schwarz-Weissa Bildern, denen in jedem Landschaftsbild, jeder Aufnahme von Mercès nacktem Körper und jedem Blick von Rochefort immer eine gewisse ­Melancholie innewohnt.» (Thomas Abeltshauser, Die Welt, 24.12.2013) 105 Min / sw / DCP / Sp+F/d // REGIE Fernando Trueba // DREHBUCH Fernando Trueba, Jean-Claude Carrière // KAMERA Daniel Vilar // SCHNITT Marta Velasco // MIT Jean Rochefort (Marc Cros), Aída Folch (Mercè), Claudia Cardinale (Léa), Götz Otto (Werner), Chus Lampreave (María), Christian Sinniger (Emile).

FILMGESPRÄCH ZU GAST IM FILMPODIUM: JEAN-CLAUDE CARRIÈRE Termin im März: siehe www.filmpodium.ch

Zu Beginn der 1950er Jahre arbeitete JeanClaude Carrière (*1931) als Zeichner und Schriftsteller. Via Jacques Tati kam er zum Film und übernahm bei den ersten Kurzfilmen von Pierre Étaix neben dem Drehbuch auch die Mitverantwortung für die Regie. In den ­folgenden Jahren arbeitete er u. a. mit Louis Malle, Milos Forman, Andrzej Wajda, Volker Schlöndorff, Jean-Luc Godard und immer wieder mit Luis Buñuel zusammen; er gilt als e ­ iner der produktivsten Drehbuch­ autoren überhaupt. Jean-Claude Carrière hat unsere Einladung für ein Gespräch über seine Arbeit sehr gerne angenommen, konnte aber den genauen Termin bis zum Redaktionsschluss noch nicht ­bestätigen. Im Fokus stehen der 7., 11. oder 14. März. Bitte beachten Sie unsere aktualisierten Informationen im Kino und auf unserer Website. Für die Unterstützung dieser Veranstaltung danken wir

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