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1 Frage, 3 Antworten
1 FRAGE AN 3 PERSONEN Wie sieht nachhaltiges und verantwortungsvolles Handeln in Ihrem Alltag aus?
PROF. DR. BODO MÖSLEINTRÖPPNER
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Fachbereichsleiter und Dozent, Immenstaad a. B.
Das Prinzip der Nachhaltigkeit stammt ursprünglich aus der Forstwirtschaft: demnach soll nicht mehr Holz gefällt werden, als jeweils nachwachsen kann. Mittlerweile hat sich die Bedeutung des Nachhaltigkeitsbegrifs gewandelt und weicht u.a. in der Ökonomie teilweise stark von der ursprünglichen Bedeutung ab. Nachhaltiges und verantwortungsvolles Handeln bedeutet für mich, gemeinsam Lösungen zu fnden, die eine tragende Wirkung entfalten – sei es im Privaten oder im Berufichen. Im Mittelpunkt steht dabei die Verlässlichkeit. Dabei ist es mir wichtig, in einen konstruktiven Austausch mit meinen Mitmenschen zu gehen, verbindliche Lösungen zu fnden und Zusagen einzuhalten. Im Lehralltag erreiche ich dies, indem den Studierenden eine hinterfragende Haltung gegenüber den Lehrinhalten vermittelt wird und sie über unterschiedlichste kommunikative Arbeitsformen am Unterrichtsgeschehen beteiligt werden.
ANDREAS HEDIGER
Leiter MediaFactory, Zürich
Wir haben kürzlich in einer Veranstaltung zu Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) gezeigt, dass nachhaltige Bildung mit geeigneten Investitionen in didaktisches Knowhow, Infrastruktur und Organisationsentwicklung auch online möglich ist. Wie so häufg haben die Lehrpersonen im Publikum geantwortet, dass sie auch ohne E-Learning bereits zu wenig Luft zum Lehren haben. Sie haben auf die Burnout-Rate in den Schulen verwiesen. Eben aus diesem Grund gilt für Nachhaltigkeit in der Bildung – nicht nur für BNE – eine Analogie zu den Sicherheitshinweisen vor jedem Flug: «Sichern Sie Ihre eigene Sauerstofmaske, bevor Sie Anderen helfen». Im Lehrberuf bedeutet Nachhaltigkeit also auch Selbstsorge – neben der Sorge, den Sauerstof für die Lehrenden und die Organisation hinter der Lehre auch bereitzustellen. Wenn diese Belüftung stimmt, dann können die Lernenden begleitet werden, dann kann Bildung gelingen.
LUCIA GEISSHÜSLER
Studentin MSc Business Administration in Innovation Management, Luzern
Ich fahre täglich mit meinem Elektroauto zur Arbeit. Aufaden tue ich es zu Hause in der Nacht. Obwohl ich bei meinem Stromunternehmen ein Abo mit Solarstrom abgeschlossen habe, bin ich mir bewusst, dass ich in der Nacht vermutlich billigen und eventuell gar importierten Atomstrom geliefert bekomme. Viel spannender und nachhaltiger fände ich es, wenn ich tagsüber bei meiner Arbeit mein Auto mit der überschüssigen Energie der Solaranlage auf meinem Hausdach tanken könnte. Smarte Stromnetze und smarte Strombezüger würden dies möglich machen, wobei ich meinen überschüssigen Strom theoretisch an jeder beliebigen Steckdose beziehen könnte. Und wenn ich noch einen Schritt weiter fantasiere, so könnte man z.B. die grossen Autobatterien nutzen, um die Stromspitzen (z.B. über Mittag) auszugleichen und Ökostrom nutzbarer zu machen. Mein Auto würde dann quasi vom Strombezüger zum Stromproduzenten.