Gemeindegruss 9_85

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Bund Freier

Evangelischer Gemeinder in der Schweiz

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Zeitschrift des Bundes Freier Evangelischer Gemeinden in der Schweiz für Gemeinde und Familie.

Schriftleitung; Wilhelm Schweyer, Churerstrasse 95, 8808 Pfäffikon SZ, Telefon 055 48 29 76. Redaktionsschluss: 6 Wochen vor Erscheinen.

Aus dem Inhalt

Jesus und ,?

Wendezeit, Zeitenwende, Endzeit was geschieht um uns her?

Doppelseite

Bücher Bund

Druck:

Administration und Versand: Buchhand lung der Freien Evangelischen Gemeinden, Zeughausgasse 35/37, 3000 Bern 7, Telefon 031 22 04 21, Abonnement jährlich Fr. 16.(für Einzelbezüger zusätzlich Fr. 2.50 für Versand); Postcheck 30-1560Jakob AG, 3506 Grosshöchstetten.

Zum Titelbild:

«Strömungen» - überall gibt es sie, nicht nur am Meeresstrand. Auch Im Christenleben. Gute, hilfreiche, aber auch falsche, todbringende. Wohin sollen wir uns wenden, wenn unser Leben durch Strömungen in Gefahr gerät? Petrus hat stellvertretend für die Zwölf die Ant wort gegeben. Auf der Doppelseite in der Mitte dieses Cemeindegruss ist sie aufgeschrie ben. Dieser Cemeindegruss soll Ihnen Mut machen: Auch wenn Sie von den verschiedensten Strömungen umgeben sind - Jesus Christus ist der Grund, auf dem auch Sie fest stehen können!

Was ist der Bund Freier Evangelischer Gemeinden?

Bundesvorsitzender:

Albert Klotz, Kornstrasse 1, 9470 Buchs, Telefon 085 619 96.

Bundessekretariat:

Flünigenstrasse, 3510 Niederhünigen, Tel. 031 99 27 37.

Jugendsekretäriat:

Flünigenstrasse, 3510 Niederhünigen, Tel. 031 9918 38

Postcheck-Konten:

Bundeskasse 30-6865, Inlandmission 30-7957, Jugendarbeit 50-4156, Katastro phenhilfe 50-9682, Cemeindegruss siehe oben.

Der Bund umfasst selbständige, zur Zusam menarbeit willige Freie Evangelische Ge meinden. Voraussetzung zur Gemeindezu gehörigkeit ist der persönliche Glaube an Je sus Ghristus, den Sohn Gottes, als Erlöser und Flerrn, und ein Leben unter seiner Flerrschaft. Dabei ist die Bibel uneingeschränkte Autorität für Glauben, Lehre und Leben. Die Freien Evangelischen Gemeinden wollen Ge meinden nach dem Vorbild des neuen Testa mentes sein und sind als solche unabhängig von Staat und Kirchen. Sie verstehen sich Je doch als Teil der weltweiten Gemeinschaft all derer, die im lebendigen Glauben an Je sus Christus stehen. Im Bund verwirklicht sich eine Lebens- und Dienstgemeinschaft durch Zusammenfassung geistlicher, perso neller und wirtschaftlicher Kräfte, zur För derung geistlichen Lebens, missionarischer Tätigkeit und zur Erfüllung diakonischer Aufgaben.

Lieber Leser,

«Lasst euch nicht von mancherlei Lehren umhertreiben» - diese Ermahnung ist heute aktueller denn je. Strömungen verschiedenster Art lassen auch die Gemeinde Jesu nicht unbehelligt. Andererseits müssen wir Bescheid wissen, was um uns her geschieht, und es von der Bibel her einordnen. Wir wollen dieses und die nächsten Hefte den verschiedenen Strömungen widmen, die für uns wichtig sind.

Viel Erkenntnis und Durchblick wünscht Ihnen /Ar

Gottes Wort

Jesus und ^ ● ●

Kolosser 2

Bei der Gründung der Gemeinde in Kolos sä war Paulus nicht dabei; er hatte sie auch nie gesehen. Aber er hatte von die ser Gemeinde gehört. Er konnte auch ein gutes Zeugnis über sie ausstellen, indem er für ihren Glauben, ihre Hoffnung und ihre Liebe dankte (Kol. 1, 3-5).

Noch mehr Anlass zum Schreiben gab aber die Gefahr, in der die Kolosser stan den. Falsche Lehrer schlichen sich in die Gemeinde ein. Sie sagten nicht Nein zur Bekehrung, aber sie stellten Zusätze auf:

- Um eine bessere Heiligkeit in der Nachfolge zu erzielen, bedürfe es noch der Beachtung der alttestamentlichen Verordnungen über Neumonde, Sabbate, Reinigungen, Beschneidung sowie das Be achten der Speisegesetze.

- Zu diesen jüdischen Einflüssen gesell ten sich weitere Strömungen: Damit das Christenleben vollkommen sei, brauche es die Ergänzung durch höhere Erkennt nis (Philosophie), das Berücksichtigen der Geisterwelt (Engelanbetung), Visionen und Gesichte sowie asketische Vorschrif ten.

Wie aktuell die Botschaft des Kolosser briefes auch für uns ist, zeigt ein Blick in unsere Gegenwart. Die Strömungen, die uns von Jesus Christus wegreissen wol len, haben sich nicht vermindert, sondern um ein Vielfaches vermehrt. (Wir werden in diesem und im nächsten Gemeindegruss näher darauf eingehen.) Gnade und gesetzliche Werke, das Wort Gottes und Menschenworte, Jesus und Engel und Re ligionsstifter . vor diesen Zusätzen, mit denen der Mensch letzten Endes am Ziel vorbeischiesst, warnte Paulus die Kolos-

ser damals und uns heute. Zugleich ermu tigt er zu einem Leben in der Nachfolge Jesu. Die Warnung besteht in der Offen barung der falschen Lehren, die Ermuti gung zur Nachfolge in der Offenbarung der Herrlichkeit Jesu und der Fülle in ihm.

Merkmale falscher Strömungen

In den Versen 8-20 sind einige Merkmale falscher Strömungen aufgezählt,

a) Falsche Quelle; Philosophie

Vers 8: «Sehet zu, dass euch niemand be raube durch die Philosophie und leeren Betrug, nach der Überlieferung der Men schen, nach den Grundsätzen der Welt und nicht nach Christus.» Philosophie bedeutet Weisheitsliebe, die aber ihre Quelle nicht in Christus, son dern im Menschen hat. Lexikon: «Philoso phie ist das Streben des menschlichen Geistes, die letzten Zusammenhänge des Seins und der Daseinsgestaltung zu erken nen.» — Paulus nennt diesen Weg eine lose Verführung nach menschlicher Weise und nach weltlichen Satzungen und nicht nach Christus.

Wirkliche Weisheit aber liegt in Jesus Christus (Vers 3). Er ist uns von Gott zur Weisheit gemacht (1. Kor. 1, 30).

b) Falsche Betonung: Gesetz Judaistische Gesetzeslehrer traten auf und kritisierten die Gemeinde: Was fällt euch ein, so unbefangen mit Speise und Trank umzugehen. Genauso wenig küm mert ihr euch um den Lauf des Mondes und beachtet die Sabbatgebote nicht. Wie kann man nur so leichtfertig sein (Verse 16 und 17).

Paulus spricht der Gemeinde Mut zu: Lasst euch nicht durch Betonung gesetzli cher Vorschriften in Gewissenskonflikte bringen. Christus genügt! Schon Jesus

hat gesagt: Nicht was in den Magen geht, verunreinigt den Menschen, sondern was aus dem Herzen kommt: Böse Gedanken, Neid, Hass, Lieblosigkeit (Markus 7,18-23).

Die Gesetze sind lediglich ein Schatten; der Körper selbst ist Jesus Christus. Wer den Körper hat, braucht nicht mehr nach dem Schatten zu greifen. Der Körper, Je sus Christus, macht vollkommen, nicht der Schatten. «Ihr habt alles völlig in ihm» (Vers 10).

c) Falsche Verehrung: Engel

Vers 18: «Niemand soll euch um den Kampfpreis bringen, indem er sich in De mut und Engelsdienst gefällt.» Die Irrlehrer gefielen sich in ihrer «De mut», so dass sie sich auf den Richterstuhl setzten und über die Verleihung der Sie gespreise bestimmten. Sie billigten dabei den Gläubigen von Kolossä keinen Sie gespreis zu, wenn sie sich nicht nach den Engeln ausrichten, sie verehren und anbe ten.

Gottes Wort zeigt aber ganz deutlich, dass die Engel keine Anbetung entgegen nehmen, sondern «dass sie dienstbare Geister sind, ausgesandt zum Dienst um

derer willen, welche das Heil ererben sol len» (Hebräer 1, 14). Dazu zeigt sich bibli sche Demut nicht in äusseren frommen Bemühungen und Übungen, sondern in der inneren Haltung: «Ein jeglicher sei ge sinnt, wie Christus auch war» - und dann folgt der Weg seiner Erniedrigung (Phil. 2, 5ff.).

d) Falsche Grundlage: Visionen

Viele Irrlehrer berufen sich auf irgendwel che übernatürlichen Erlebnisse, auf Visio nen, auf Träume. Paulus schreibt hier: «Sie gehen auf Dinge ein, die sie nicht ge sehen haben» (Vers 18).

Wenn man die Entstehungsgeschichten der verschiedenen Sekten liest, dann fällt auf, dass sehr oft eine Vision oder ein Traum zur Gründung führte. Vielfach sind solche Gründer sogar Menschen, die ein mal eine Beziehung zu Jesus und zu einer Gemeinde hatten, und die sich dann durch ein unnüchternes Verlangen trei ben liessen: Ich will mehr. Dabei wurde aus dem Mehr ein Weniger, weil sie die einzige Grundlage, Jesus Christus, verlas sen haben.

Gott hat Träume und Visionen gebraucht, aber nie als Regel und nie als Grundlage. Grundlage seines Redens ist sein Wort. «Ein Prophet, der Träume hat, erzähle Träume; wer aber mein Wort hat, der predige mein Wort recht. Wie reimen sich Stroh (Träume?) und Weizen (Wort?) zu sammen? spricht der Herr» (Jeremia 23, 28; lest den ganzen Abschnitt, Verse 9-32).

e) Falsche Einschränkung:

Selbstentsagung «Rühre das nicht an, koste jenes nicht, be fasse dich nicht mit dem!, was alles durch den Gebrauch der Vernichtung anheim fällt. Es sind nur Gebote und Lehren von Menschen, haben freilich einen Schein von Weisheit in selbstgewähltem Gottes dienst und Leibeskasteiung, sind jedoch

Gottes Wort

wertlos und dienen zur Befriedigung des Fleisches» (Verse 21-23).

Die Verführer kleideten sich mit einer Scheinweisheit, um dadurch geistlich und demütig auszusehen. Ihr Gottesdienst war nichts als eine äussere Übung, indem sie ihrem Leib nicht gaben, was er wirk lich nötig hatte. Sie meinten, durch Lei beskasteiung (Askese) Gott zu gefallen und damit ein Stück Himmel zu verdie nen.

Der gesunde Christ ist wie ein Stein. Wenn er in die Pfütze der falschen Lehre geworfen wird, wird er wohl davon benetzt, aber er nimmt nichts in sein Inneres davon auf; dagegen ist der ungesunde Bekenner wie ein Schwamm, der alles gierig einsaugt und behält.

Paulus sagt ganz deutlich: Was sich diese Leute aufgelegt haben, sind Menschenge bote. Sie sind in sich wertlos und dienen nur zur Befriedigung des Fleisches. Sol chen «Gottesdienst» will aber Gott nicht! Denn hier steht nicht Gott, sondern der Mensch im Mittelpunkt. Gott will, dass wir unsere Leiblichkeit bejahen, unserem Leib die nötige Pflege zukommen lassen, und dass wir ihm auch für dieses wunder bare Werk, unseren Leib, danken: «Du hast meine Nieren geschaffen, du wobest mich in meiner Mutter Schoss. Ich danke dir, dass du mich wunderbar gemacht hast» (Psalm 139, 13. 14). Eine biblische Schau für unseren Leib bewahrt vor unbi blischem Handeln an und mit unserem Leib.

Die richtige Strömung

Als Ermutigung, treu den richtigen Weg zu gehen, weist Paulus auf die richtige Strömung hin: Jesus Christus. Jesus ist das Zentrum, Jesus genügt! Was wir in Jesus haben, sollen wir uns nicht durch

menschliche Satzungen rauben lassen (Vers 8).

Schon im 1. Kapitel wird uns die Herrlich keit Jesu vor Augen gestellt: «Alles ist durch ihn und für ihn geschaffen; und er ist vor allem, und alles besteht in ihm» (1, 15-20).

Das 2. Kapitel mit den vielen Merkmalen der falschen Strömungen zeigt uns die Le bensfülle in Christus:

— In IHM liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis (Vers 3).

- In IHM wohnt die ganze Fülle der Gott heit leibhaftig (Vers 9).

- Ihr habt alles völlig in IHM (Vers 10).

- ER ist das Haupt jeder Herrschaft und Gewalt (Vers 10).

- In IHM seid ihr wiedergeboren (Be schneidung ohne Hände) (Vers 11).

- In IHM seid ihr gestorben, begraben und lebendig gemacht (Verse 12 -l- 13).

- ER hat uns alle unsere Übertretungen (Sünden) vergeben (Vers 13).

- ER hat die Schuldschrift, die gegen uns stand, gelöscht, indem er sie ans Kreuz heftete (Vers 14).

- ER hat über alle Feindesmächte trium phiert (Vers 15). Dadurch hat er uns von allen Gewalten und Mächten befreit.

Ist das alles nicht die grösste Ermutigung zum Leben in seiner Nachfolge? Jesus Christus ist der Ursprung aller Weisheit und Erkenntnis - darum halte dich zu ihm!

Er ist der Massstab aller Lehre und das Fundament allen Lebens. Wo dies er kannt wird, hat es der Feind schwer, uns mit seinen Überredungskünsten von der Wahrheit abzubringen. Wer Jesus angenommen hat, der ist in ihm gewurzelt, der wird in ihm auferbaut und im Glauben gefestigt (Vers 7), und der wird schlussendlich in froher Dank barkeit bezeugen können:

Wendezeit, Zeitenwende, Endzeit - was geschieht um uns her?

«Wendezeit» - dieser Ausdruck aus dem chinesischen «I Ging» (Buch der Wandlungen) ist auch der Titel eines vor ein paar Jahren erschienenen Buches des Philosophen Frit jof Capra; dieses Buch samt Titel mag stellvertretend für viele stehen, die, ausgehend von ganz verschiedenen Positionen, alle eins fordern;

Umkehr ist nötig Wir brauchen eine radikale Wende unserer gesamten Kultur, wenn wir als Menschheit überleben wollen.

Ich möchte eine grobe Analyse versuchen: Warum brauchen wir eine «Wende»? Und wohin soll sie nach Meinung der modernen Propheten gehen?

Da es eine äusserst wichtige Aufgabe für uns Christen ist, diesen Wandel der Geisteshaltung gerade in unseren Jahren zu begreifen, ist damit automatisch eine eigene Standortbestimmung verbun den: Wo stehen wir vom Geschichtsbild der Heiligen Schrift her? Wie weit sind wir? Und, ohne selber Endzeitprophet spielen zu wollen: welche heils geschichtliche Bedeutung haben die umwälzenden geistigen Pro zesse, deren Zeugen wir sind?

Bei einer solch kurzen Betrachtung muss man notgedrungen etwas verallgemeinern - ich hoffe, dennoch die Hauptrichtungen ge recht darzustellen.

Zuerst wollen wir uns fragen: Warum «Wendezeit»?

Irgend etwas ist schiefgelaufen

Das Problem ist nicht neu

Humanismus und Wissenschaft in der Krise

Was vor 20 Jahren nur krasse Aussenseiter lehrten, füllt heute als Meinung vieler ganze Regale: die Tatsache, dass irgend etwas in unserer Welt gründlich schiefgelaufen ist und uns in den kollekti ven Untergang zu reissen droht, wenn wir das Steuer nicht radikal herumwerfen. UNO-Generalsekretär U Thant sagte schon 1969: «Wir haben höchstens noch 10 Jahre Zeit, um die Probleme unse rer Zivilisation in den Griff zu bekommen, dann werden sie endgül tig unlösbar.» Heute, 16 Jahre später, fragen die Top-Bosse der in ternationalen Wirtschaft nicht mehr «Wie machen wir maximalen Profit?», sondern «Wie können wir überleben» - und zwar in Ost und West (nach Dr. Millendorfer).

Wie kam es dazu? Ein wesentlicher Grund ist, dass zwei Haupt- Säulen unserer Gesellschaft kläglich zusammengebrochen sind: Der Humanismus und die Wissenschaft.

Zum Thema

Der Mensch als Mittelpunkt des Kosmos

Moral ist relativ

1. Der Bankrott des Humanismus

Mit der Renaissance rückte der autonome Mensch ins Zentrum sei nes eigenen Weltbildes — er wurde zum «Mass aller Dinge»; Was dem Menschen schadet, ist schlecht, was ihm nützt, ist gut. Diese Geisteshaltung des Humanismus (die gewiss grosse und edle Men schen und Leistungen hervorgebracht hat) steckt heute im grossen Katzenjammer. Drei Beispiele sollen genügen:

- Es ist keine echte Moral mehr möglich. Was 51% der (oft mani pulierten) Bürger für richtig halten oder was «der Gesellschaft nützt», ist gut. Der Staat taumelt mit seiner Gesetzgebung bin dungslos den allgemeinen Tendenzen hinterher - die kürzlich miterlebte Diskussion um die Abtreibung hat uns das überdeut lich gezeigt: Humanismus endet im Egoismus.

Das Problem «Krieg»

Wer rettet uns vor dem Menschen?

- Der Humanismus kann keinen Krieg verhindern (geschweige denn ihn abschaffen), weil der Mensch nicht gut ist. In den letz ten Jahren muss die Welt immer mehr völlig «irrationale» Krie ge und Konflikte hilflos mitanschauen; Egoismus und Aggres sions-Trieb entziehen sich dem «Vernunft-Appell» völlig.

- Daraus resultiert die wachsende Angst vor dem atomaren Ho locaust — keine zufällige Begleiterscheinung der letzten Jahre! Der Mensch, allein im Universum, ist sein eigenes Schicksal, sein einziger Beobachter und niemandem verantwortlich - ein furchtbares Gefühl!

2. Die Krise der Wissenschaft

Wer sagt, was richtig ist?

Beschreiben ja — vorschreiben nein ne nun.

Auch die Instanz, die etwa 200 Jahre lang die praktisch religiöse Bedeutung der objektiven und zuverlässigen Wahrheit innehatte, ist heute in ihrer grossen Krise. In der Diskussion um Tempo 100 brachte eine grosse Schweizer Wochenzeitung den Leitartikel: Die Experten haben abgedankt! Die Wissenschaft lässt uns im Stich! Der eine Wissenschaftler behauptet genau das Gegenteil vom an deren - wem soll man nun glauben? Langsam dämmert es: es gibt gar keine «objektive» Erkenntnis der letzten Sinne! Die ursprüngliche Aufgabe der Naturwissenschaft war ja, zu «un tersuchen, was ist». Schon lange muss die Wissenschaft unserer orientierungslosen Zivilisation aber nun auch sagen, «Was sein soll», was richtig wäre - und damit muss sie sich auf ein Gebiet be geben, wo sie gar nichts zu suchen hat. Die Wissenschaft kann kei- ethischen Aussagen machen! Gleichzeitig haben ihre techno logischen Möglichkeiten ungeheuer zugenommen. Wer beurteilt ob Abtreibung «richtig» ist? Wer regelt die Experimente an

Auch der

menschlichen Genen? Wer ruft «Halt»? Letztlich bleibt alles am Wissenschaftler ist «Gewissen» des einzelnen Wissenschaftlers hängen - beängstigen«nur» ein Mensch de Aussichten!

Ideologie ist stärker

Viel Wissen, wenig Weisheit

Man bemüht sich um Lösungen

Der Traum von der «objektiven Wissenschaft» ist eigentlich schon lange ausgeträumt. In vielen Bereichen ist sie zur «Hure der Ideolo gie» geworden - besonders deutlich zeigt das die Evolutionslehre : Schöpfung, die einzige Alternative, «darf» nicht sein, weil das hu manistische Weltbild den biblischen Schöpfer nicht verträgt.

Die Krise der Wissenschaft: Noch nie hatten wir so viel Wissen über unsere Welt (es verdoppelt sich alle fünf Jahre!) - und noch nie wussten wir so wenig, was tun.

Lösungen

Natürlich merken die grossen Geister und klugen Köpfe unserer Zeit, wo wir stehen - die rasant zunehmenden Katastrophen aller Art bleiben ja nicht verborgen. Welche Lösungen werden nun angeboten, damit die Menschheit überleben kann?

Es sind wohl hauptsächlich zwei Bereiche, auf die sich die Hoffnun gen stützen:

1. Der Ruf nach dem Staat

«Die da oben» sollen es lösen

Der Ruf nach der Weltregierung

Emanzipation führt in die Sklaverei

Wenn überall die Verantwortung weitergeschoben wird, soll die Regierung lösen, was unlösbar ist. Viele Probleme scheinen nur lösbar zu sein, indem Freiheit drastisch beschnitten wird — ob es nun ums Waldsterben oder den Hunger in der Dritten Welt geht. Ganz offen wird gefordert: nur eine Weltregierung (oder ein Netz von Regierungen) mit ungeahnten Kompetenzen kann noch die globalen Probleme lösen. Die Demokratie muss sich von der «Dik tatur der Elite» ablösen lassen, das heisst: der Mensch wird ge zwungen, Freiheit aufzugeben, um nicht unterzugehen. «Lieber rot als tot» - eine verzweifelte Alternative! Macht uns die Bibel nicht deutlich, dass der Mensch - global und privat — immer, wenn er sich von Gott emanzipierte, früher oder später in grössere Sklaverei geriet? Diese Zeit scheint auf uns zu zukommen.

2. Der Ruf nach der «Wende»

Im geistigen Bereich wird nun seit gut zehn Jahren wie eine Lawi ne die «radikale Wende» gefordert: der neue Mensch, der nach

Zum Thema

Wir brauchen den neuen Werten und in neuer Beziehung zum Kosmos und zur Natur neuen Menschen und neue Werte lebt. Die Denker unserer Zeit haben sehr wohl gemerkt, dass wir ein neues Wertesystem brauchen, das uns Orientierung und Nor men für unser Verhalten gibt. Ich möchte versuchen, die Vorschläge, die alle in ähnliche Rich tung gehen, zu charakterisieren: Gefordert wird

Die Natur-Religion pjg \\/ende vom technisch-wissenschaftlichen Menschen Die Bäumeunsere Brüder Machet euch der Erde untertan (womit natürlich nichts gegen vernünftigen Umwletschutz gesagt ist .) «Mutter Erde»

hin zum Menschen, der sich als «Teil der Natur» versteht. «Weg von der Grosstechnologie, von der Chemie, von der Rü stung, hin zu sanften, friedlichen Technologien und einem der Na tur angepassten Leben.» Überhaupt wurde die Natur für Millionen zur letzten Gegebenheit und Norm - oft mit pseudo-christlicher Begründung: als wenn das «Bewahren und Erhalten» der Schöp fung letztes Ziel und höchster Wert des Evangeliums wäre! Überall das gleiche Phänomen: die Natur wird zur letzten, nicht mehr hinterfragbaren Instanz; was natürlich ist, ist gut. Indianische und afri kanische Naturmythen haben Hochkonjunktur, kurz: die Natur hat göttliche Qualität, Autorität und Funktion bekommen.

Preisgabe der Vernunft

Flucht in die Kindheit?

Wiedergeburt des Heidentums

B. Die Wende vom Rationalismus zum Mystizismus, vom Ma terialismus zur Mythologie und zum Irrationalen. Es mutet heu te geradezu antiquiert an, dass vor ein paar Jahrzehnten ein Ru dolf Bultmann meinte, das Evangelium «entmythologisieren» zu müssen. Was liest man heute, welche Filme sind «in»? Märchen, Sagen, Mythen - von E.T. über die Star Wars bis zur Unendlichen Geschichte hat das Irrationale Hochkonjunktur. Psychologen er klären uns, wie wichtig diese «kollektiven Bewusstseinsinhalte» für uns seien. Ein neues Heidentum feiert Urständ — wiederum unter stützt und vermengt mit christlich-religiösen Inhalten. Der indiani sche Totempfahl vor dem Gebäude des Oekumenischen Rates in New York spricht für sich! Von der Medizin wandern Millionen ab zu «alternativen Heilsweisen», die auf Mythen und Philosophien meist östlichen Ursprungs aufgebaut sind. Es ist schon erstaunlich, mit welcher Hingabe und Bereitschaft sich emotional ausgedörrte Intellektuelle Mythen, Kulten, aber auch Göttern und Gurus verschreiben und dabei ihre ganze Intelligenz und Logik an der Garderobe abgeben — genau das, was man lange dem Christentum vorwarf.

(Fortsetzung in Nr. 10/85)

Die Antwort des Christen

Im Buch «Kirche am Ende des 20. Jahr hunderts» weist Francis A. Schaeffer auf Gefahren hin. die ihr von der Establish ment-Elite und der Neuen Linken drohen. Er deckt aber nicht nur gefährliche Strö mungen auf, sondern versucht auch. Elilfe zu geben. Unter «Die Antwort des Chri sten» hat er geschrieben:

Manche Christen sind der Meinung, sie müssten zwischen einer revolutionären Haltung und einer wie auch immer gearte ten Vermittlerrolle wählen. Wir können aber in einer Welt wie der unseren keine Harmonie wiederherstellen, wenn nicht zunächst etwas anderes geschieht. Wir steuern kopfüber der Katastrophe entge gen, die ich oben beschrieben habe, und in einer solchen Umgebung ist jedes nette und unverbindliche Gerede über Aussöh nung und Harmonie und das inhaltslose Wort «Liebe» ohne jede Bedeutung. Wir müssen schon stärkere Geschütze auffahren.

Wir brauchen eine christliche Revolution. Liebe, ja. Wir müssen aber einsehen, dass wir erst einmal wissen müssen, was Liebe ist, wenn wir sie praktizieren wollen. Wir brauchen das, auf das sich die Reforma tion gründete, die Tatsache, die uns die Bibel selbst lehrt - dass Gott nicht nur ein Gott der Liebe ist, sondern auch ein heili ger Gott. Er ist ein Gott, der einen Cha rakter besitzt. Nicht alles ist in Gottes Au gen gleich recht, und daraus leiten wir un sere absoluten Werte ab, das ist die Grundlage unserer Kategorien. Wir sind nicht von völligem Schweigen umgeben; Gott hat in festen, logischen Aussagen zum Menschen gesprochen.

Weil Gott in der Bibel mit sprachlichen Mitteln und in festen Aussagen gespro chen hat, können wir Kategorien haben -

Kategorien für unsere Erkenntnis (wir brauchen nicht die Orientierung zwischen Phantasie und Realität zu verlieren), für unsere Ethik, für das Gesetz und unser Verhalten in der Gesellschaft. In einer sol chen Welt ist der Mensch nicht mehr tot. Der Mensch ist wunderbar, weil er im Bild des persönlichen Gottes gechaffen ist. Hier ist die Antwort sowohl auf Rousseau als auch auf die mechanistische Welt, wie sie entweder im chemischen Determinis mus oder im psychologischen Determinis mus verstanden wird. Und durch den stell vertretenden Tod Christi, der in Raum, Zeit und Geschichte am Kreuz starb, hat der Mensch die Möglichkeit, seine wahre moralische Schuld loszuwerden und in die Gemeinschaft mit Gott zurückzukehren. Dies ist die Basis für eine von der Wahr heit ausgehende Revolution. Mit Gottes Hilfe können wir wieder etwas Neues auf bauen. Den jungen Leuten, die nach einer Revolution rufen, möchte ich folgendes sagen: Man ist noch lange kein Revolutio när, wenn man sich das Haar wachsen und einen Bart stehen lässt. Revolutionär ist man erst dann, wenn man sich für eine wirkliche Revolution einsetzt - eine Re volution, in der man all denen gegenüber steht, die sich von Gott und seiner ver nünftigen Offenbarung an die Menschen abgewendet haben, ja sogar gegen die Be nutzer von «Gott»-Wörtern; eine Revolu tion, von der wir noch einmal positive Er folge erwarten können, nicht nur darin, dass einzelne den Weg zum Himmel fin den, sondern dass Christus, der Herr, tat sächlich in unserer Kultur der Herr wird und uns, selbst in dieser gefallenen Welt, ein Mass an Wahrheit und Schönheit schenkt.

(Francis A. Schaeffer: «Kirche am Ende des 20. Jahrhunderts», Brockhaus-Verlag)

Das Buch zum Thema

Gemeinde Jesu in Knechtsgestalt

Ein Gang durch ihre zweitausendjährige Geschichte

Ungekürzter Abdruck der deutschen Erstauflage von 1965. Hänssler-Verlag Neuhausen Stuttgart. E. H. Broadbent. 400 Seiten, Fr. 18.50.

hkt. Endlich wurde dieses aus dem Engli schen übersetzte Buch wieder neu auf gelegt. Es verdient grösste Aufmerksam keit!

«Gemeinde Jesu in Knechtsgestalt», dies ist nicht nur der äussere Titel dieses Bu ches, sondern vorab die entscheidende Aussage über die lebensbegründenden und -erhaltenden Kräfte der wahren Kir che auf der Erde. Gäbe es diesen Titel nicht, so müsste er in der Rückbesinnung auf den für sie voll ausreichenden Grund stein und ihre alleinige Mitte neu erfun den werden!

Gerade heute, wo noch weit stärker als in manchen früheren Zeiten das Streben nach Anerkennung, Geltung und Einfluss in der Welt auch viele Ghristen beschäf tigt, ist es wichtig, dass man daran erin nert wird, dass die Stärke und Zeugnis kraft der Gemeinde Jesu nur in der Bin dung an ihren verworfenen und verachteten Herrn liegen und ihre Macht und Achtung, die so viele gern haben möchten, verwehrt sind. Wir müssen uns, um recht zu sehen, in Erinnerung ru fen, dass ihre Einmütigkeit und ihre ei gentliche Zielsetzung eben am Wunsch, in dieser Welt mitzureden und mitent scheiden zu können oder gar so zu sein wie alle anderen, zerbricht. Knechtsgestalt ist nichts Schönes und Eindrucksvolles in den Augen der Men schen. Aber in der freiwilligen Bindung

der Gemeinde Jesu an diese äussere Er scheinungsart ihres Herrn, als der er hier auf Erden war, liegt ihre Schönheit in Gottes Augen.

Dieses umfassende Buch macht dem Le ser klar: Die christliche Gemeinde be stand zu allen Zeiten aus Menschen, die ihr ganzes Vertrauen auf Jesus Ghristus setzten. Die christliche Gemeinde be steht nicht aus Mitgliedern einer be stimmten Kirche: Wahre Jesus-Nachfol ger gab und gibt es auch heute in ganz verschiedenen Denominationen. Durch 2000 Jahre hindurch baute Jesus Ghri stus als der auferstandene Herr seine Ge meinde. Durch viel Anfechtung und Ver folgung blieb sie am Leben und erlebte Gottes Zuspruch!

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Bund Gemeinden

Inlandmission

FEG Schiers

Wir sind umgezogen!

Schon an der Gründungsversammlung der FEG Prättigau im Sommer 1981 sprach man davon: Wir werden bald ein mal bessere Räumlichkeiten brauchen. Die Gemeinde traf sich für ihre Gottes dienste im Singsaal der Dorfschule - si cher eine gute Übergangslösung, aber auf die Länge gesehen fehlte es an genü gend Platz und an geeigneten Nebenräu men. Zudem kam es nicht selten vor, dass der Saal oder doch wenigstens die Stühle für einen Parallelanlass gebraucht wurden. Nach einer Zeit des Gebets und der Erwägung verschiedener Möglichkei ten konnten wir schliesslich im Herst 1982 eine sehr günstig gelegene Liegen schaft in Schiers erwerben, welche die Möglichkeit einer baulichen Erweiterung bot. Für uns als noch junge Gemeinde war dieser Schritt ein grosses Wagnis, aber unser Herr hat ihn bis heute wun derbar bestätigt.

Verschiedene Fragen waren abzuklären, Pläne zu entwerfen, Näherbaurechte ein zuholen und Einsprachen der Nachbarn zu beantworten, bis wir schliesslich, nach dem Abriss eines bestehenden, alten Stallanbaus zum ersten Spatenstich an setzen konnten. Heute, nach etwas mehr als einem Jahr Bauzeit, können wir nur staunen, wie uns der Herr treu geleitet hat. Oft erlebten wir, dass sich genau zum richtigen Zeitpunkt der richtige Fachmann zur kürzeren oder längeren freiwilligen Mitarbeit meldete. Aber auch die ganze Gemeinde war zur Mithilfe her ausgefordert. Gerade in finanzieller Hin sicht wurde uns eine grosse Last aufge bürdet. Immer wieder mussten wir über die Gebebereitschaft vieler staunen. Oft waren es echte Opfer, die gebracht wur den. Trotzdem bleibt noch eine grosse Hypothek zurück, die etliches an Zinsen fordert. Uns ist es ein Anliegen, diese Zinslast sobald als möglich durch Gaben, aber auch durch zinslose und zinsgünsti ge Darlehen zu senken. Da ich schon ver schiedentlich nach unserer Kontonum mer gefragt wurde, gebe sich sie gerne

Bund FEG

an dieser Stelle einmal bekannt: PC 7011797 (FEG Prättigau, Schiers). Allen, die in irgendeiner Form zur Ermöglichung des Projektes beigetragen haben, möge es der Flerr reichlich vergelten! Erst vor ein paar Tagen, am 25. August, konnten wir unsere Freunde und die Öf fentlichkeit zur Einweihungsfeier einladen. Wir empfinden die uns anvertrauten Räumlichkeiten als grosse Herausforde rung: Schon immer brauchte Gott den Beginn eines neuen Lebensabschnittes dazu, sein Volk zur Neubesinnung aufzu rufen So fordert der Herr auch uns auf, nicht nur unser Haus, sondern vielmehr uns ganz persönlich ihm neu zu weihen. Alleine unsere eigene Hingabe entschei det darüber, wie weit wir auch als Ge meinde unter seinem Segen leben und gedeihen werden.

Die Bauarbeiten gehen nun zügig voran. Wir durften in den letzten Wochen auch recht gutes Bauwetter haben. Bis an fangs November sollte nach Terminplan der Rohbau fertig sein, und wenn uns der Herr einen schönen Spätherbst schenkt, können wir das Gebäude noch vor dem Wintereinbruch unter Dach bringen. Be ten wir doch darum, dass dies sein darf, denn dies würde den Fortgang der Arbei ten auch während den Wintermonaten doch erheblich erleichtern. Wir sind sehr dankbar, dass wir immer wieder aufmunternde Zeichen finanziel ler Art erhalten dürfen. So hat der Herr

rieo'ooo Samtr.lungsziel

1'000'000 «SALEM»

800'000

600'000

und Pllegeheim 8755 Ennenda (GL)

I400'000

Spendenstand Ende Juli 1985 (inkl. Darlehen) Fr. 425'930.--

Herzlichen Dank allen Betern und Spendern!

«SALEM»

einem unserer Arbeit in den Altershei men sehr nahe stehenden Ehepaar aus dem Clarnerland unerwartet Fr. 60 000.zukommen lassen, und dieser gesamte Betrag durfte in unser Spendenkonto fliessen. Der Herr wird nach seinen Massstäben vergelten!

Bekanntlich wurde anstelle des ersten budgetierten Beitrages der Fürsorgege meinden in der Region von Fr. 300 000.schliesslich ein Betrag von Fr. 1103 000.budgetiert.

Die Zusage dieser Beiträge unterlag den Beschlüssen der entsprechenden Fürsor gegemeinden. Der bis heute fest zuge sagte Cesamtbeitrag ist Fr. 811 000.-.

SonntagsschulTagung 1985 in Winterthur Samstag, 19. Oktober

Referentin: Marita Imhof, Leiterin der Kinderarbeit im Bund FEG Deutschland.

Wir klären nun Möglichkeiten ab, dieses Manko auf anderem Wege zu decken. Das Ergebnis der Aktion «Zeichnungs scheine» entspricht nicht ganz unseren Erwartungen. Ende Juli betrug die ge zeichnete Summe Fr. 55 000.-. Ob sich noch einige finden, die bereit sind, einen Teil ihres Geldes zu günstigen Bedingun gen uns eine Zeitlang zur Verfügung zu stellen? Herzlichen Dank auch allen, die mit kleineren und grösseren Gaben ihre Verbundenheit zeigen. Wir anbefehlen das ganze Unternehmen nach wie vor Eurer treuen Fürbitte, und wir danken von ganzem Herzen dafür.

Thema:

Seelsorge an Kindernganzheitlich

Ort:

FEG-Gemeindezentrum, Winterthur, Theaterstrasse 27

Teilnehmer: Mitarbeiter/innen In Sonn tagsschule, Kinderstunde, Bibelclub usw. und interessierte Freunde.

Einiadungen mit Programm, Anmeldetaion usw. werden in den Gemeinden auf gelegt.

Kontaktadresse: Frau Esther Rambold, Buchhandlung Glärnischhaus, 8640 Rapperswil, Tel. 055 27 43 23

Termine

Bibelwoche 3 in Hilterfingen

30. September bis 6. Oktober 1985

Leitung:

Wolfgang Vöhler, Winterthur "Gottes Kraft in meinem Leben» (Apostolische Seelsorge)

Wir betrachten im 2. Korintherbrief, wie Paulus den Widerwärtigkeiten seines Le bens begegnet.

Jedermann ist herzlich eingeladen, am schönen Thunersee für einige Tage in nerlich zur Ruhe zu kommen und sich in froher Gemeinschaft unter Gottes Wort neue Orientierung für den Alltag schen ken zu lassen. Das Programm ist ab wechslungsreich gestaltet, lässt ihnen aber genügend freie Zeit zum Ausruhen, Spazieren und Knüpfen von neuen Kon takten.

Kosten: für 6 Tage Vollpension, pro Per son: Zimmer zum Dorf Fr. 220.-, zum Garten Fr. 265.-, zum See (mit Bad/WC oder Dusche/WC) Fr. 350.-; Zuschlag für Einerzimmer Fr. 50.-.

Anmeldung spätestens 4 Wochen vor Be ginn an:

Flotel Bellevue au lac, 3652 Hilterfingen, Telefon 033 4312 21

Seminar Jugendarbeit

5. bis 12. Oktober 1985

Haus der Stille, Sunnebad, Sternenberg

Leitung:

Rene Ghristen, Bernhard Hohl

Teilnehmer: Mitarbeiter und Berater in der Jugendarbeit, ab 17 Jahre

Kosten; Fr. 260.- bis 280.- je nach Zim mer; Kursbeitrag Fr. 50.- für Verdienen de, Fr. 25.- für Nichtverdienende.

Anmeldung bis 9. September 1985 an: Rene Christen, Preyenstrasse 45, 8623 Wetzikon, Telefon 01 930 69 96

Missionseinsatz Emmenbrücke

5. bis 13. Oktober 1985

Leitung: Klaus Aeschlimann

Teilnehmer: ab 16 Jahre

Kosten: Fr. 150.-

Anmeldung bis 14. September 1985 an Klaus Aeschlimann, Pappelweg 7, 6072 Sächseln, Telefon 041 66 62 45

Durch die Mithilfe vieler Jugendlicher an lässlich vergangener Einsätze erhielten die Inlandmissionsgemeinden entschei dende Hilfe. Dabei konnten evangelistische Vorstösse verwirklicht werden, die sonst eine kleine Gemeinde überfordert hätten,

Programm: Bibelarbeiten, Schulung, mis sionarische Einsätze, Mithilfe bei Evange lisationen, Gemeinschaft, Ausflüge.

Übergemeindliches Jugendtreffen

19./20. Oktober 1985

Ort: Aeschi ob Spiez

Leitung: Trägerkreis des Aeschi-Treffens. Programm wird den Westschweizer Ju gendgruppen zugestellt.

Teilnehmer: ab 15 Jahre

Kosten: ca. Fr. 25.-

Anmeldung bis 1, Oktober 1985 an: Fred Schneiter, Töpferweg 3b, 3613 Steffisburg, Telefon 033 37 81 34

Termine jagen Termine. Wir werden von ihnen gelebt. Ist das richtig? Ein Erlebnis führte Peter Strauch (damals Jugendleiter, heute Bundespfleger im Bund EEG in Deutschland) zu folgenden Gedanken:

i

für heute

Ich war unterwegs in Richtung Süd deutschland. Irgendwo an einer Auto bahn-Raststätte hielt ich an, um eine Klei nigkeit zu essen. Vor allem wollte ich bei der Gelegenheit noch einmal in Ruhe mein Manuskript durcharbeiten. Ich war froh, in dem gut besetzten Raum einen leeren Tisch zu finden. Ich setzte mich al so, bestellte mein Essen, holte Bibel und Manuskriptblätter aus meiner Tasche und vertiefte mich in mein Referat. Aber plötzlich wurde ich unterbrochen. Ich blickte auf und sah in die Augen eines freundlichen Herrn. Mit seiner Frau und seinen beiden Kindern stand er vor mir und fragte, ob er und die Familie Platz nehmen dürften. Ich weiss heute nicht mehr genau, was ich geantwortet habe. Aber es muss sehr abweisend gewesen sein. Seine Frage habe ich zwar nicht ver neint (wie sollte ich auch), aber ich mur melte etwas von: dann müsse ich mir wohl einen anderen Platz suchen. Die Fa milie begriff (es hätte auch eine Elefanten haut sein müssen, um nicht zu begreifen). Sie schaute auf meine Blätter - vielleicht sogar auf die Bibel -, und sagte: «Verzei hung!» und suchte sich einen andern Tisch.

Ich behielt also meinen Einzelplatz, aber ich verlor meine Ruhe. Meine Gedanken waren wie blockiert. Sie wanderten von meinen Manuskriptblättern immer wieder zu den Leuten, die ich abgewiesen hatte. Wie sollte ich glaubwürdig über die Liebe Gottes reden, wenn ich so lieblos reagier te? Ich stellte mir die Familie als Zuhörer

Aus dem Lehen

bei meinem Referat vor. Würde mir nicht das Wort in der Kehle steckenbleiben? Ich packte meine Sachen zusammen und stand auf. Ich musste die Familie suchen und mich entschuldigen. Aber ich fand sie nicht. Anscheinend hatte sie keinen Platz mehr gefunden. Das war noch schlimmer. Nicht einmal in Ordnung bringen Hess sich die Geschichte.

Oder doch in Ordnung? Ja, wenn ich weiss, dass es Vergebung gibt. Darum ha be ich Jesus Christus gebeten. Auf dieser Basis konnte ich trotz allem das Referat halten. Aber ein wunder Stachel blieb. Noch jetzt denke ich manchmal darüber nach. Es war ja keine Bösartigkeit der Fa milie gegenüber, die mich so reagieren Hess. Ich hatte nicht einmal etwas gegen sie. Woran lag es also, dass ich mich so lieblos verhielt? Immer wieder stosse ich auf einen Grund, und ich beginne ihn als Sünde zu erkennen. Ich war so sehr mit meinem kommenden Programm beschäf tigt, dass ich nicht begriff, was im Augen blick dran war. Ich war ganz auf die Zu kunft fixiert und deshalb nicht frei für die Gegenwart.

Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr entdecke ich diese Lebenshaltung bei mir. Ich bin sicher, dass es nicht die Haltung des Glaubens ist. Ich will lernen, mit Jesus Christus im Heute zu leben und von Augenblick zu Augenblick mit seiner Führung zu rechnen. Nicht so, dass ich al le Ziele über Bord werfe. Auch Termin planungen laufen weiter. Aber sie sollen nicht den Blick für die Gegenwart neh men. Weil meine Zukunft in der Hand Gottes Hegt (mitsamt allen Aufgaben, Pla nungen und Terminen), kann ich auch den nächsten Augenblick aus seiner Hand nehmen. Ich bin gespannt, was mir heute begegnet.

Peter Strauch (in «punkt»)

(Hörer lodan Freunde ein,

«Die FUNKKONTAKTE 84 haben tatsäch lich Kontakte zu meinen Mitbewohnern im Flaus hergestellt. Ich wurde freundlich empfangen, und es war die Bereitschaft da, die Sendungen anzuhören und über den Glauben zu sprechen.»

«Am Dienstagabend machte ich einen Be such und nahm einfach mein Radiogerät mit, um mit meinen Bekannten die FUNK KONTAKTE zu hören.»

«Ich besuchte eine Frau, der ich das erste Mal begegnete. Durch den ersten Abend bei den FUNKKONTAKTEN war sie so an gesprochen, dass sie Schuld beim Namen nannte und eine Hinwendung zu Jesus er lebte.»

Solche Reaktionen auf die letztjährige FUNKKONTAKTE-Reihe ermutigten den Evangeliums-Rundfunk (ERF), in diesem Jahr eine neue Runde der FUNKKONTAK TE zu starten. Unter dem Motto «Hörer laden Freunde ein» bietet der ERF die Möglichkeit, das Medium Radio missiona risch zu nutzen.

Ziel der Reihe FUNKKONTAKTE ist es, Menschen mit dem Evangelium von Je sus Ghristus bekanntzumachen. Um den Inhalt des Evangeliums denen nahezu bringen, die dem Glauben eher fernste hen, werden die FUNKKONTAKTE in einer zeitgemässen Form präsentiert. Die Kurz referate von Pfarrer Peter Strauch wer den umrahmt von musikalischen Beiträ gen, Interviews und Meinungsumfragen. ERF-Hörer sind nun eingeladen, sich um zusehen in ihrem Bekanntenkreis, in ihrer Nachbarschaft, am Arbeitsplatz, nach

Menschen, die auf der Suche sind nach Leben, nach Freiheit, Geborgenheit und Zukunft. Gemeinsam mit diesen Men schen sollen dann vom 25. bis 28. Sep tember die Sendungen angehört wer den. Zur Vorbereitung gibt es Gratisma terial bei:

FRF «FUNKKONTAKTE»

Postfach, GFI-8704 Herrliberg

Postfach, D-6530 Wetzlar

Postfach 100, A-1235 Wien

Das Vorbereitungspaket ist auch ge dacht als Hilfe zum Einladen und zur per sönlichen Vorbereitung auf die Gesprä che nach den Sendungen. Es enthält: 1 Plakat (A3), 5 Einladungskärtchen, 1 Heft «Tips zum missionarischen Ge spräch» und 1 Fragebogen. Nach den Sendungen wird zudem die Möglichkeit bestehen, bei den ERF-Telefonzentralen anzurufen: - in der Schweiz - in Deutschland - in Österreich 01 915 35 77 06441/50 50 0222/86 25 20

Hier die genauen Daten: FUNKKONTAKTE-Hörer laden Freunde ein vom 25,-28. September 1985, Jeweils 21.30 Uhr auf Mittelwelle 1467 kHz (204,5 m) und auf Kurzwelle 6220 kHz (49-m-Band) bzw. vom 26,-29. September, Jeweils 15.30 Uhr auf Kurzwelle im 21-, 41- und 49-mBand.

Aus dem ERF-Programm

Dienstag, 10. September, 12.05 Uhr: 4. Mose 21, 4-9 (Daniel Werner) Sonntag, 15. September, 9.30 Uhr: Gottesdienstliche Morgenfeier zum Eidg. Dank-, Buss- und Bettag (Direktor Edgar Schmid)

Ein neuer AGF-Film

Seit Ende Mai führt die Aktionsgemein schaft für den guten Film (ACF) in ihrem Angebot den Film: Der Hirte.

j Der I Hirte

Der Film zeigt, dass Gott ganz gewöhnli che Menschen in Giganten des Glaubens verwandeln kann. Wir leben in einem Zeitalter, in dem glänzende Flugzeuge Menschen und ihre Schicksale schneller als der Schall fortbewegen. Aber wäh rend Gomputer ihre schnittigen Fahrzeu ge in atemberaubender Geschwindigkeit durch die Himmel geleiten, wer ist da, um ihr Leben zu leiten, wenn alles zusam menbricht?

81 Minuten, original englisch, deutsche Untertitel, farbig, 16 mm Lichtton, Ver leihpreis Fr. 180.-; Handzettel und Plaka te sind erhältlich.

ACF, Aktionsgemeinschaft für den guten Film.

Telefon 061 47 06 47

Schweizer Allianz plus SAFE

Evangelikale arbeiten zusammen

Ab 1986 wird es einen weiteren deutsch sprachigen Informationsdienst der Evan gelischen Allianz (idea) geben: In der Schweiz, Dies wurde durch einen Be schluss der Delegiertenkonferenz der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA) ermöglicht, die am 8. Juni in Win terthur zusammentrat. Nach einer Ände rung der SEA-Statuten wurden die Ar beitsgruppen der SAFE (Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Evangelisation) wie Konferenzen, Literatur, Medien, Ju gend und Schriftenmission, in die Evan gelische Allianz aufgenommen. Der bis herige SAFE-Informationsdienst soll vom Jahreswechsel an unter der Bezeichnung «idea-CH» arbeiten.

Spätestens ab 1987 soll eine vollzeitliche Redakteurstelle geschaffen werden. Ferner beschloss die Delegiertenkonfe renz, die Jugend stärker an der Arbeit der Evangelischen Allianz zu beteiligen. Dies könne zu einer «Erneuerung der Ge meinden» führen.

Der Vizepräsident der SEA, Pfarrer Willy Sartorius (Basel), dankte dem SEA-Präsidenten, Pfarrer Jean Zimmermann (Schaffhausen), für seine 50jährige Tätig keit in diesem Gremium. Jean Zimmer mann war 1955 als Vertreter der West schweiz in den Führungsauschuss der SEA gewählt worden

«Der Hirte» ist ein Film, der die ganze Fa milie anspricht und die Herzen öffnet, wenn Hass der Liebe weicht und die gute Nachricht von Jesus Ghristus sogar Schranken durchbricht, die nicht einmal die Überschalljäger von morgen durch brechen können. idea

Familien

Geburten

Bern. Am 7. Juli: Michael, des Hansruedi und der Andrea Schmitter-Grossenbacher, Liebe¬ feld.

Bern. Am 9. Juli: Tabea, des Hans und der Edith Staudenmann-Kirchhofer, Worb.

Buchs. Am 22. Juni: Nadia, des Eugen und der Rose Beck, Triesenberg FL.

Buchs. Am 24. Juni: Micha, des Peter und der Heidi Jost, Sevelen.

Fällanden. Am 18. Juni: Damian Kin Fung, des Chung Yeung und Käthi Pang, Möchaltorf.

Freiburg. Am 8. Juli: Daniel, des Fred und der Margrit Gilgen, Freiburg.

Crosshöchstetten. Am 11. Juli: Thomas, des Fritz und der Barbara Rüegsegger-Gut, Oberdiessbach.

Heerbrugg. Am 14. Juli: Samuel, des Andreas und der Margrit Vetsch, Widnau. Lachen. Am 21. Juni: Nora Lisa, des Felix und der Marianne Fagagnini, Lachen.

Niederhünigen. Am 15. Juli: Daniel, des Sa muel und der Elisabeth Aeschlimann, Nieder hünigen.

Olten. Am 17. Juli: Sarah und Elias (Zwillinge), des Reiner und der Eva Bambergen Trim bach,

Seuzach. Am 4. Juli: Raphael, des Ernst und der Elisabeth Moser, Russikon. Thayngen. Am 21 Februar: Rebekka Annina, des Samuel und der Elisabeth Ruh-Ott, Thayn gen, Thayngen. Am 19. Mai: Eva Elisabeth, des Werner und der Katharina Graf-Rohr, Schaff hausen.

Visp. Am 15. Juni: Jeannine, des Franz und der Ursula Isler, Visp.

Wetzikon. Am 13. Juli: Liliane, des Hans und der Gornelia Kündig, Dürstelen.

Winterthur. Am 23. Juni: Anja Oamaris, des Oskar jun. und der Maria Zollinger, Altikon.

Winterthur. Am 19. Juli: Jonathan, des An dreas und der Debbie Meier, Winterthur. Zürich. Am 21. April: Tobias LeRoy, des Peter und der Katrin Andregg, Zürich.

Zürich. Am 12. Juni: Simon Levi, des Markus und der Marie-Theres Berger, Bülach. Zürich. Am 9, Juni: Franco, des Michele und der Annette Zurlino, Dübendorf.

Trauungen

Bern. Am 8. Juni: Markus Klingelhöfer von Sulgen mit Hanni Baumann von Bern. Ihr neu es Heim: Poststrasse 12, 8583 Sulgen.

Ennenda. Am 22. Juni: Jürg Läderach von Ennenda mit Esther Davaz von Flasch. Ihr neues Heim: Postgasse 9, 8750 Glarus.

Langenthal. Am 25 Mai: Manfred Sokoll von Denkendorf D mit Caroline Engelhardt von Lörrach D. Ihr neues Heim: Silser Weg, Gamporeno II, 7430 Thusis.

Langenthal. Am 28 Juli: Alexander Meier von Thörigen mit Ursula Widmer von Oschwand. Ihr neues Heim: Mittelstrasse 3, 3360 Herzogenbuchsee.

Seuzach. Am 8 Juni: Daniel Bertoldo von Frauenfeld mit Gisela Kolb von Frauenfeld. Ihr neues Heim: Burgerholzstrasse 12, 8500 Frauenfeld.

Seuzach. Am 29. Juni: Daniel Roost von Seu zach mit Caroline Wyler von Seuzach. Ihr neu es Heim: Schulstr. 44, 8542 Wiesendangen. Thayngen. Am 1 Juni Hans-Martin Bernath von Thayngen mit Ruth Winzeier von Thayn gen. Ihr neues Heim: Merzenbrunnenweg 5, 8240 Thayngen.

Visp. Am 20. Juli: (Doppelhochzeit) Reinhard Schnydrig von Mund mit Christine Gasser von Lalden. Ihr neues Heim: 5900 Briggerbad. - Reto Cantieni von Splügen mit Jacqueline Schnydrig von Mund, ihr neues Heim: Landskronstrasse 17, 4056 Basel.

Unsere

Heimgegangenen

Basel. Spittlerhaus. Fräulein Brigitta Bischof hat uns im 47. Altersjahr verlassen und durfte zu ihrem Herrn heimkehren. Sie erduldete ihre lange Krankheitszeit mit grosser Tapferkeit. Als Cemeindeglied war sie uns allen ein gros ses Zeugnis und Vorbild.

Bern. Am 31. Mai 1985 ging im Alter von 84 Jahren unsere liebe Schwester Anita Crossenbacher zu ihrem Herrn und Heiland heim. Eine uns mit viel Liebe dienende und auch mit viel Geduld Ihre Krankheit tragende Schwester ist nun am Ziel, nach dem sie sich sehnte, angelangt. Nun ist ihr Sehnen erfüllt. Bis ins hohe Alter war sie sehr aufgeschlossen für die Anliegen der Gemeinde und der Mis sion.

Zürich. Am 24. April: Max Weber, Rousseaustr. 81, 8037 Zürich. Sein langjähriger, treuer Dienst in der Gemeinde als ehemaliges Mit glied des Brüderrats möge auch an dieser Stelle besonders dankbar vermerkt werden. Die Liebe zur Gemeinde blieb bis zu seinem Heimgang.

Zürich. Am 27 Mai: Aiice Achermann-Abegg, Salomo Vögeli-Strasse 7, 8038 Zürich. Der jahrzehntelange Dienst in der Sonntagsschule wie auch die Liebe ihrem leidenden, blinden Gatten gegenüber hat uns alle tief berührt.

Zürich. Am 15. Juni: Richard Seiier-Moos, Zürichbergstr. 110, 8044 Zürich. Er trug sein un heilbares Leiden mit bewundernswerter Kraft und ist uns allen darin zu einem Vorbild ge worden.

Am Abä

Scho mengist hani späht am Abä, wenn d'Nacht hiärnät uf Dorf und Fäld, mi Blick zum Himmel ue erhobä, betrachtet Gottes Stärnäwält.

Wer het das Abedgwändli gwobä, das alinä öbbis z'zäigä hett?

Mier wend der Schöpfer hiä nur loobä, das Liecht am Himmel zu ies Bett.

Ich bi wiä im Träum versunkä.

Und scho mengist isch mier gsie, äs heig ä Stärn mier fründlech gwunkä mit sim zündent hellä Schy.

Dui liebä Stärn, zijnd mis Härz, und nimm ewäg y mier der Schmärz.

Wiä sind nur d'Mensche hiä uf Ärdä doch chli y ihrer Dänkesart.

Äs miesst ies meh bewusst hiä wärdä, dass ieses Läbä bloss ä Pilgerfahrt.

Dä Schöpfergott vo dänä Stärnä suecht ies Menschä noch und wiet. Will är äu dürr ies möcht liechtä, y Gotteshärz der Friedä liet, ja all diä Liechter dert diänt brennä, für ies hiä uf diä Ärdäwält.

Dass mier der richtig Wäg dörfit erchennä, git ies der Herr Gottes Wort Bscheid. Dui hescht vielleicht der Wäg verlorä, gast ohni Liecht dürr d'Wält und Nacht. Ja, dänk, mier sind für meh geborä, das seid Gottes Wort y siner Pracht.

Y Gottes Wort, däm Stärnäschy, möchtist dui ergäbä sie.

Är möcht dier liechtä hiä und zündä, dass dui Jesus hiä darfst gfindä.

Ych liebä Jesus bis zum Tod; s'Liebsti ist mier Gotteswort.

Frau M.-Theres Dürrer, Kerns

Das aktuelle Wort

«Eine Oase der Stille»

Auf unserer letzten Ferienreise freuten wir uns auf einen Ort. Auf dem Prospekt war ein einladendes Haus abgebildet mit einem Sandstrand, klarem Wasser und einer Insel. Darunter stand zu lesen:

«Oase der Stille». Wessen Herz schlägt da nicht höher, wenn er so etwas erle ben kann? Doch der Schein trügt oft.

Wir kamen in einen Ferienort, wo die Hochhäuser wie Pilze aus dem Erdbo den geschossen waren. Bis in die Morgenstunden ertönte aus allen Richtungen Musik, Gesang und Geschwätz. Nach wenigen Metern Sandstrand kam un ebener Felsboden zum Vorschein. Am nächsten Morgen verliessen wir diese «Oase der Stille».

Wie oft werden in unserm Leben falsche Erwartungen geweckt, die nicht er füllt werden. Die Wirklichkeit sieht anders aus. Wie verhält es sich da mit un seren Erwartungen und der Wirklichkeit in bezug auf unseren Bettag?

Im Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag ist unserm Schweizer Volk eine «Oase der Stille» geschenkt. Eine Oase ist eine Wasserstelle in der Wüste, ein Ort der Erquickung. Sollte nicht unser Bettag ein Tag der Besinnung und Stille sein? Was haben wir aus diesem Tag gemacht? Wie gestalten wir diesen Tag?

Bettag — ein Tag der Stille. Ein Gottesmann sagte: «Die Unruhe des Herzens kann nur durch die Stille zu Gott überwältigt werden.» Wie sieht es mit dieser Stille in unserm Leben aus? Haben wir die Ruhe in Jesus gefunden und ist un sere Seele stille zu Gott? Nur an einer stillen Stelle legt Gott seinen Anker an.

Bettag - ein Tag der Besinnung. Wir brauchen die Stunden der Einkehr und Umkehr in unserm Leben. Halten wir in unserm Leben nicht so viel fest, was wir lieber loslassen sollten? Kann Gottes Wort und Gottes Geist in unser In nerstes hineinleuchten? Wie sind solche Begegnungen so heilsam.

Bettag — ein Tag der Erneuerung. Diese Erneuerung geschieht, wo das reini gende Blut Jesu Christi in Anspruch genommen wird. Die Folge ist eine tiefe Dankbarkeit. Vom Danken kommen wir zur Anbetung Gottes. Da weicht aller Schein. Vor Gott sind wir, was Jesus aus uns machen konnte. Denn von Got tes Gnade bin ich, was ich bin.

Wolfgang Vöhler, Winterthur

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