Gemeindegruss 3_85

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Musik

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Zeitschrift des Bundes Freier Evangelischer Gemeinden in der Schweiz für Gemeinde und Familie.

Aus dem Inhalt

Musik in der Bibel

Musik als VerkündigungLeben und Werk von Johann Sebastian Bach

Inlandmission

Umschau

Druck: Jakob AG,

Schriftleitung: Wilhelm Schweyer, Churerstrasse 95, 8808 Pfäffikon SZ, Telefon 055 48 29 76. Redaktionsschluss: 6 Wochen vor Erscheinen. Administration und Versand: Buchhandlung der Freien Evangelischen Gemeinden, Zeughaus gasse 35/37, 3000 Bern 7, Telefon 031 22 04 21. Abonnement jährlich Fr. 16.- (für Ein zelbezüger zusätzlich Fr. 2.50 für Versand); Postcheck 30-15603506 Grosshöchstetten.

Bund FEG

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Familiennachrichten

Zum Titelbild: David mit Harfe

«Du MACHST MICH SEHR GROSS UND TRÖSTEST MICH WIEDER. SO DANKE ICH AUCH DIR MIT PSALTERSPIEL FÜR DEINE TrEUE, MEIN GOTT; ICH LOBSINGE DIR AUF DER Harfe, du Heiliger in Israel. Meine Lippen und meine Seele, die DU ERLÖST HAST, SIND FRÖHLICH UND LOBSINGEN DIR. AuCH DICHTET MEINE Zunge täglich von deiner Gerechtigkeit; denn schämen müssen sich und zu Schanden werden, die mein Unglück suchen.»

(Psalm 71,21-24)

Was ist der Bund Freier Evangelischer Gemeinden?

Bundesvorsitzender: Albert Klotz, Kornstrasse 1, 9470 Buchs, Tel. 085 619 96.

Bundessekretariat:

Hünigenstrasse, 3510 Niederhünigen Tel. 031 99 27 37.

Jugendsekretariat: Hünigenstrasse, 3510 Niederhünigen, Tel. 031 99 18 38

Postcheck-Konten: Bundeskasse 30-6865, In landmission 30-7957, Jugendarbeit 50-4156, Ka tastrophenhilfe 30-9682, Gemeindegruss siehe oben.

Der Bund umfasst selbständige, zur Zusam menarbeit willige Freie Evangelische Gemein den. Voraussetzung zur Gemeindezugehörigkeit ist der persönliche Glaube an Jesus Christus, den Sohn Gottes, als Erlöser und Herrn, und ein Leben unter seiner Herrschaft.Dabei ist die Bi bel uneingeschränkte Autorität für Glauben, Lehre und Leben. Die Freien Evangelischen Ge meinden wollen Gemeinden nach dem Vorbild des neuen Testamentes sein und sind als sol che unabhängig von Staat und Kirchen. Sie ver stehen sich jedoch als Teil der weltweiten Ge meinschaft all derer, die im lebendigen Glauben an Jesus Christus stehen. Im Bund verwirklicht sich eine Lebens- und Dienstgemeinschaft durch Zusammenfassung geistlicher, personel ler und wirtschaftlicher Kräfte, zur Förderung geistlichen Lebens, missionarischer Tätigkeit und zur Erfüllung diakonlscher Aufgaben.

yoljonn ©ebafdan 2?ad) 168S-17SO

^öhrenb 3-®- ^och in Ceipäig 2pomaSkantor mar, mirkte ©.3. $änbel als bielbeStaunter ^ofkomponiSt in £onbon. Seine SRuSik kommt auS bem ©tauben an 3eäuS ©hriStuS. 3n Seinem ^auptmerk, bem öratorium «5)er SReSSiaS» kommt bieS in ber 'Rrie: «3ch meih, boh mein ©rlöSer lebt», beSonberS jum “RuSbruck. 315o bie Cluetle Sprubelt, bo gibt eS ein frohes ^Birken. 3)oS merken mir in Seiner SlRuSik.

Sollte nicht auch unSer persönliches £eben bielmehr babon geprögt Sein; ^lle meine Quellen Sinb in bir, meinem ^erm unb ^eitanb 3e^uS ©hriStuS.

Lieber Leserl

3n bieäen Etagen rtjerben rt)ir an ben 300. ©eburtStag Don glnei StRännem er innert, bie in ihrem Ceben burcf) itjre Sa hen ®ott berherrlichten. 3ohonn 6ebaötian ^ach unb ©eorg 3üebrich ^önbet mürben knabb einen SOTonat boneinanber in ©i^enaci) unb $aile geboren. 2)rei '^ßuch^taben kenngeichnen baä Schaffen bon 3-ö. ^ach: «6.2).@. = Soli Seo ©loria» (©ott allein bie ©h«)©r mollte gur ©hre ©otteä Singen, Spie len unb komponieren. 3n Seinem Ceben mürbe beutlich: 3« meniger ein SRenSch für Sich Selbst Sucht unb begehrt, um So mehr konn er olS ein ^Berkgeug ©otteS gebraucht merben. Sein Ceben ist bon bem ‘RuSSpruch geprögt: «onberS nicht, als nur äu ©otteS ©hre».

Musik in der Bibel

«Spielt dem Herrn auf der Harfe, auf der Harfe mit lautem Gesang! Bei Trompeten- und Hörnerschall jauchzt vor dem König, dem Herrn!»

Psalm 98, 5. 6

Musikanten mit verschiedenen Saiteninstrumenten und Doppelflöte. Ihr Spiel wird von Gesang und Händeklatschen begleitet (nadt einer assyr. Dar stellung)

Musik - eine Gabe Gottes

Die Musik existierte schon vor der Erschaffung des Menschen. Sie ist ständige Begleiterin Gottes, sei es in der gesungenen (Luk. 2, 13. 14; Offb. 4 und 5) oder in der gespielten Musik der Engel (2. Mose 19,16; Matth. 24,31; 1. Thess. 4, 16; Offb. 5, 8 u.a.). Der alttestamentliche Tempel mit seinen unzähli gen Tempelsängern und -musikanten ist ein Abbild, das auf die «himmlischen Din ge» hinweist (Hebr. 9, 23). Auch der «Fürst von Tyrus» war vermutlich vor sei nem Fall ein von Gott begabter Musiker: «Das Kunstwerk deiner Tamburine und deiner Pfeifen war bei dir; an dem Tage, da du geschaffen wurdest, wurden sie be reitet. (Ez. 28, 13, Elberfelder; vgl. Jes. 14, 11).

Die Gabe der Musik gab Gott dem Men schen, der «wenig geringer als Engel» er-

schaffen wurde (Ps. 8, 6), mit in die Schöpfung. Wie die ganze Schöpfung, so sollte auch die Musik zu Gottes Ver herrlichung dienen. Bereits in 1. Mose 4, 21 wird der erste Berufsmusiker ge nannt: «Jubal - der wurde der Vater aller derer, die Zither und Schalmei handha ben.» Somit wurde die Musik zum stän digen Begleiter des Menschen. So wohl im Alten wie im Neuen Testament diente sie ihm in erster Linie zum Lob und zur Anbetung seines Schöpfers. Das «neue Lied» schliesslich, das die Erlösten vor dem Thron des Lammes singen wer den, soll ein bleibendes Lob Gottes sein (Offb. 5, 9ff. u.a.).

Doch statt Gott allein Ehre und Dank zu erweisen (Röm. 1, 21), begann die Menschheit, den Geschöpfen Anbetung und Verehrung darzubringen (V. 25) und missbrauchte dazu auch die Mu sik (2. Mose 32, 19; 1. Kön. 18, 26-29; des. 5, 11. 12; Dan. 3, 1-7; Arnos 6, 5; Matth. 6, 2; 14, 6 u.a.). Satan, von seiner Erschaffung her wohl ein Meistermusiker, wusste die göttliche Gabe für seine eige nen Vorteile auszunutzen.

Gottes Wort

Musik im Alten Testament

Die vielen Hinweise im Alten Testament machen deutlich, dass die Musik in der hebräischen Kultur eine ent scheidende Rolle spielte. Schon in 1. Mose 4, 21 wird der erste Berufsmusi ker, Jubal, erwähnt. Musik stand im Dien ste von Freud und Leid des täglichen Le bens. Ein erster Hinweis auf Musik wird nach der Flucht durch Laban gemacht, als er Jakob vorwarf: «Warum bist du heim lich entflohen und hast mich getäuscht und mir nichts gesagt, dass ich dich mit Jubel und Gesängen, mit Handpauken und Harfen hätte geleiten können?»

Ägypt. Kapelle mit Harje, Laute und 2 Flöten Musik diente oft dem Ausdruck der Freude: Es gab Triumphlieder nach errungenem Sieg (2. Mose 15, Iff; Ri. 5,1 ff) und Musik war üblich bei Festen, besonders bei Weinernten und Hochzei ten (Ri. 21, 21; Jes. 16, 10). Sogar die Hu re benutzte die Musik, um ihre verführeri sche Macht zu vergrössern (Jes. 23, 16). Musik konnte aber auch Trauer ausdrücken: Die «Klagelieder» und Da vids Totenklage über Saul und Jonathan (2. Sam. 1, 18-27) sind Beispiele dafür. Im Verlaufe des Alten Testaments wurde die Musik durch das Gesetz konkret in den Dienst Gottes gestellt. Anfänglich TH'; niH’-nx «ns nan : “ninf n'33 CTaitn

Mbb. 183. pofaune (tribberl)otn). werden vor allem Posaunen erwähnt: Sie waren mehr Signal- als Musikinstrument und dienten zur Ankündigung von Sab bat- und Halljahr. Gemäss 4. Mose 10, Iff dienten zwei silberne Trompeten zur Ver sammlung der Gemeinde beim Heiligen Zelt oder als Zeichen zum Aufbruch des Lagers. Unter David schliesslich wurde eine eigentliche Tempelmusik begrün det, wo Gesang und Musik einen festen Platz im Gottesdienst bekamen. Nach der Chronik bildeten Sänger und Musiker ei nen aus dem Stamm Levi entnommenen Chor von 4000 Mann (1. Chr. 23, 5), die unter 288 Sangmeistern standen (1. Chr. 25, 7). Diese teilten sich in 24 Ordnun gen, welche der Reihe nach Tag und Nacht den musikalischen Dienst am Hei ligtum zu versehen hatten. Einen detail lierten Bericht, wie ein damals von David aufgestellter levitischer Chor mit Orche ster aussah, haben wir in 1. Chr. 15, 16—24. Auch David selbst war ausge sprochener Künstler und Psalmdichter. Wie sich die damalige Musik anhörte, wis sen wir praktisch nicht. Es ist unsicher, ob ein Notensystem existierte — jedenfalls hat kein für uns identifizierbares System überlebt. Versuche wurden gemacht, die Akzente im hebräischen Text als Noten

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Gottes Wort

zu interpretieren, aber ohne Erfolg. Diese Akzente dienten mehr dem Rezitieren als der Musik und sind ohnehin späteren Ur sprungs. Allerdings können wir aus der Form der Psalmen schliessen, dass sie im Wechselgesang entweder durch zwei Chöre oder durch einen Chor und die Ge meinde zu singen waren (Ps. 136; 118, 1—4). Diese musikalische Form wird schon durch die eigentliche Kunstform der hebräischen Poesie, den Parallelismus der Glieder, d. h. die Wiederholung des selben Gedankens in anderen Worten, be gründet. ln Nehemia 11, 17 finden wir auch einen einzelnen Vorsänger, dessen Worte der Chor aufnahm. Nach 2. Chro nik 5, 13 sangen alle Sänger einstimmig, und in Esra 2, 65, also nach der Gefan genschaft, lesen wir auch von Sängerin nen, wobei nicht klar wird, ob es auch ge mischte Chöre gab.

Auf die einzelnen verwendeten Instru mente einzugehen, würde zu weit füh ren. Sie lassen sich in drei Hauptklassen aufteilen: Saiten-, Blas- und Schlaginstru mente, wobei auch hier viele Fragen in bezug auf Form und Konstruktion offen

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Syr. Musiker mit Handpauke, gebündelter Kastenleier und Schrägleier (Relief aus Sendsdiirli) bleiben. Interessant zu erwähnen ist der Gebraucht bestimmter Instrumente für bestimmte Zwecke: So diente die Trom pete als ausgesprochenes Signalinstru ment, während die Saiteninstrumente vor allem stimulierend wirkten. Dagegen wird die Flöte meistens bei traurigen Anlässen erwähnt.

Musik im Neuen Testament

Im Neuen Testament finden wir wengier Anhaltspunkte über Gesang- und Instru mentalmusik als im Alten. Hier dienten vor allen die Psalmen als Zentrum der Anbetung: Für Jesus waren sie von ent scheidender Bedeutung. Oft zitierte er daraus mit dem Hinweis, dass er selbst ih re Erfüllung sei (Luk. 24, 44). Ehe er nach Gethsemane ging, sang er mit seinen Jün gern «Loblieder» (Math. 26, 30). Das Psalmen-Singen ist die erste belegte musikali sche Aktivität in den Gemeinden. Ob das Zitat aus Psalm 2 in Apostelgeschichte 4, 25. 26 von ihnen gesungen wurde? Je denfalls fordert Paulus in Epheser 5, 19 auf: «Singt miteinander Psalmen, und lobt den Herrn mit Liedern, wie sie euch sein Geist schenkt. Singt und jubelt aus vollem Herzen» Und in Jakobus 5, 13 lesen wir: «Ist jemand guten Mutes, der singe Psal men!»

Wie im Alten, so ist die Musik auch im Neuen Testament in erster Linie Mit tel zum Lob Gottes. Dazu war sie schon seit jeher gedacht. Dies kommt zum Ausdruck im Lobgesang der Maria (Luk. 1, 46ff), des Zacharias (Luk. 1, 68ff) und Simeons (Luk. 2, 29ff), aber auch im Lobgesang der Jünger (Matth. 26, 30; Apg. 16, 25). Gesang wird oft im Zusam menhang mit Gebet erwähnt (Apg. 16, 25; 1. Kor. 14, 15; Jak. 5, 13).

Letztlich sind alle unsere Loblieder nur ein schwaches Abbild jenes ewigen Lob gesanges, den wir als Erlöste vor dem Thron des Lammes singen werden. Es wird das «neue Lied» sein, ein bleiben des Lob Gottes (vgl. Offb. 5, 9ff; 15, 3. 4; 19, 1-8). Dagegen wird das gestürzte «grosse Babylon» als Strafe in Ewigkeit keine Musik mehr hören (Jes. 14, 11; Offb. 18, 22; vgl. Ez. 26, 13; Arnos 6, 5-7).

A

Musik als Verkündigung

Leben und Werk von Johann Sebastian Bach

Um den Menschen Johann Sebastian Bach, der in diesem Jahr landauf, landab gefeiert wird, zu verstehen, ist die Zeit, in der er lebte, nicht unwichtig; 1685 bis 1750: das Barockzeitalter geht zu Ende, es ist Zeit des Pietismus und der begin nenden Aufklärung. Musikalische Zeitge nossen sind der alte Händel und Buxtehu de, Telemann, Corelli und Vivaldi, um nur die bekanntesten zu nennen.

Kindheit und Jugend

Johann Sebastian Bach wurde am 21. März vor genau 300 Jahren als jüngstes Kind in Eisenach, Sachsen (heute DDR), dem Städtchen am Fusse der Wartburg, geboren. Der Vater Johann Ambrosius war von Beruf Musiker, es gab schon be rühmte Bachs in der Verwandtschaft, im Hause tönte es von morgens bis abendsso wurde dem Buben die Musik schon in die Wiege gelegt. Mit 9 Jahren verlor er kurz nacheinander beide Eltern und kam zum älteren Bruder, der Organist in Ohr dorf war. Von den Eltern hatte der Knabe einen kindlichen, unerschütterlichen Glauben mitbekommen, der dem jungen Waisen Geborgenheit gab. Sein Bruder gab ihm Klavierunterricht, ahnte aber nicht, dass Johann Sebastian nachts heim lich bei Kerzenlicht Noten abschrieb, die ihm der ältere Bruder als «zu schwer» noch nicht zeigen wollte. Schon in diesem Alter spielte er, wie es damals fast Brauch war, mehrere Instrumente: Geige, Brat sche (die er zeitlebens sehr schätzte) und natürlich sämtliche Tasteninstrumente.

Ausbildung und erste Stellen

Als 15jähriger zog er mit einem Freund nach Lüneburg, wo er wegen seiner schö nen Stimme als Freischüler ins Michaelis kloster aufgenommen wurde. Dort lernte er die traditionelle und auch die neuere Musik kennen. Nach zwei Jahren kehrt er ohne rechten Schulabschluss in die Hei mat zurück und begibt sich auf Stellensu che. Bereits zeigte er ein gesundes Selbst bewusstsein; er weiss sich mit seinen Ga ben richtig einzuschätzen, ist aber nicht stolz; sagt er doch später einmal von sich: «Jeder Begabte kann es mit Fleiss so weit wie ich bringen.» Ein halbes Jahr wirkt er als 3. Geiger am herzoglichen Hof in Wei mar, dann als Organist in Arnstadt. Über haupt führt er in seiner ersten Lebenshälf te ein rechtes Wanderleben und zieht sechsmal um. Nach vier Jahren Arnstadt, wo er seine Cousine und spätere Frau Ma ria Barbara kennenlernt, wirkt er ein Jahr als Organist in Mühlhausen. Da es ihm dort finanziell etwas besser geht, wird die Heirat möglich.

Musik zur Ehre Gottes und zur Erfreuung der Menschen

Galten in Arnstadt seine Orgelkomposi tionen als zu neumodisch, waren sie in Mühlhausen dem pietistischen Pfarrer zu konzertierend und dem Wort zu wenig un tergeordnet. Bach leitete sein Verständ nis von Kirchenmusik von Stellen ab wie 1. Chronik 25 (die von David eingesetzten Sänger und Musiker machen geisterfüllte Musik) und 2. Chronik 5. 13, wo bei der

Zum Thema

Tempeleinweihung Gottes Herrlichkeit den Tempel erfüllte, als sie musizierten. Bach schrieb zu dieser Stelle in seiner Bi bel die Randbemerkung: «NB. Bey einer andächtig Musig ist allezeit Gott mit sei ner Gnaden Gegenwart.» Tief verwurzelt in der lutherischen Kirche und ihrer Tra dition ist Bach überzeugt, dass Musik die Menschen Gott näherbringt. Sie ist ihm Abbild der göttlichen Schöpfung und der Offenbarung in Christus. So war der DurDreiklang Gleichnis für die Trinität, der Moll-Dreiklang für die Menschwerdung Christi, der Dreiertakt als «tempus perfectum» Gleichnis für die göttliche Vollkom menheit. Musik ist so nicht lediglich dem Wort untergeordnet, sondern selbst ein Stück Verkündigung. Voraussetzung für diese harmonische Schau ist ein ganzheitliches Weltbild, das bis in die Zeit des Barock hinein allgemein gültig war und mit der Aufklärung ins Wanken kam. Bach hielt nicht nur an die sem Weltbild fest, sondern auch an des sen Grundlage, der Bibel als Gottes heili ge, inspirierte Schrift; sie ist Fundament seines Lebens und Schaffens. So wandte sich Bach gegen das «vereng te» pietistische Musikverständnis, das Mu sik nur als Dienerin und zur persönlichen Erbauung zuliess. Aber er war nicht ge gen die pietistische Glaubenshaltung: vie le Erbauungsbücher des Pietismus stan den in seiner Bibliothek, und er behielt bis ins Alter seinen kindlichen, unmittelbaren Glauben.

Von Weimar nach Köthen

Nach den kurzen, eher unbefriedigenden Jahren in Mühlhausen ging es für neun Jahre an den herzoglichen Hof nach Wei mar, zuerst als Hoforganist, dann als Kon zertmeister. Als es aber um den Posten des Hofkapellmeisters geht, wird ihm ein unfähiger junger Musiker vorgezogen — dies mit der Begründung, Bach trage sei¬

nen Kopf schon hoch genug! So nimmt er eine Berufung als Hofkapellmeister vom (hochmusikalischen) Fürsten Leopold von Anhalt-Köthen an. Das Fatale ist nur, dass dieser mit dem Fürsten von Weimar ver feindet ist. Als Bach seine Entlassung in Weimar durchsetzen will - man konnte damals nicht einfach kündigen und gehen! - muss er vier Wochen in Haft. Das hätte normalerweise seiner weiteren Karriere ein abruptes Ende bereitet, wenn er nicht die Berufung nach Köthen bereits in der Tasche gehabt hätte.

Hier, in Köthen, hatte Bach nun das höch ste weltliche Amt eines Musikers erreicht, auf das er mit steter Arbeit an sich selbst bewusst hingearbeitet hatte. Einerseits trieb ihn sein Ehrgeiz zu immer besseren Leistungen - einer aus der Musikerfami lie Bach sollte es möglichst weit bringen! — andererseits aber auch ein gesundes Standesbewusstsein: der Stand verpflich tet einen zu bestimmten beruflichen Lei stungen. In Köthen erlebt Bach seine Blü tezeit; es entstehen die Brandenburgischen Konzerte, das Wohltemperierte Klavier und viel aussergottesdienstliche Instrumentalmusik, weil der reformierte Gottesdienst am Hof nur ein Minimum an Musik kannte.

Die Musik Bachs diente zur Ehre Got tes und zur Erfreuung des Men schen, wobei beides untrennbar verbun den war. Häufig nahm er weltliche Motive für geistliche Musik, die dann aufhörten, «weltlich» zu sein. Oft findet man am An fang auch seiner weltlichen Kompositio nen das handschriftliche «lesu luva» (Je sus, hilf), am Ende häufig «Soli Deo Glo ria» (Gott allein die Ehre!)

Fortsetzung

Inlandmission ’Ifes

«0 Land, Land, Land, höre des Herrn Wort»

(Jeremia 22, 29)

Wir freuen uns darüber, dass die Inlandmissionare das Wort Gottes in unser Land hinaustragen dürfen. Wir wollen mitbeten, dass viele Menschen sich dieser Botschaft öffnen und Jesus ais ih ren persönlichen Retter annehmen.

Wir freuen uns, dass sich Bruder Kurt Scherrer, Vorsteher der FEG Münsingen, bereit erklärt hat, im Missionsrat mitzuarbeiten.

Wir haben das Ehepaar Markus und Regina Curti als Inlandmissions kandidaten aufgenommen. Markus Curti hat die Bibelschule Beatenberg besucht. Familie Curti wird Mitte Januar das ein jährige Cemeindepraktikum in den Gemeinden Sächseln und Emmenbrücke antreten. Die Auf bauarbeit in diesen beiden Gemeinden durfte unter dem grossen Einsatz von Klaus Aeschlimann erfreulich vorangehen. Es war nun nötig, Klaus Aeschlimann in seiner wachsenden Arbeit zu entlasten. Das Ziel von Familie Curti ist, später in Österreich mitzuarbeiten. Weiter haben wir Manfred Sokoll mit seiner Braut Caroline Engelhardt provisorisch als Inland missionar berufen. Ihr Einsatzgebiet wird der Kanton Craubünden sein. Manfred Sokoll hat nach seinem Studienabschluss an der FETA in der FEG Wilchingen gedient und wird im Frühjahr sein Gemeindepraktikum in Langenthal beenden. Wir möchten allen ganz herzlich danken, welche die Arbeit der Inlandmission mit Gaben und Ge beten unterstützen. Ohne diese Unterstützung wäre die Arbeit der Inlandmission gar nicht Der Missionsrat denkbar.

Davos

Dankbar blicken wir auf das Jahr 1984 zurück. Vieles hat uns Jesus geschenkt. Das Schönste aber bleibt, wenn Menschen zu ihm, als ihren Retter finden. Lassen Sie mich an dieser Stelle mit aller Vorsicht einige Zahlen nennen. Von etwa 55 Menschen wissen wir, dass sie eine Entschei dung für Jesus bezeugt haben. Und was ist geblieben in unserer Gemeinde? Vielleicht drei Per sonen mehr, die regelmässig die Gottesdienste besuchen. Mit anderen sind wir in Kontakt, und es braucht viel Geduld. Der grösste Teil ist wieder abgereist. Wir beten und hoffen, dass sie den angefangenen Weg treu weitergehen. Auch hier kennen wir schöne Beispiele. Dann haben wir bemerkt, dass die Davoser Bevölkerung etwas mehr Vertrauen zu unserer Kir che gewinnt, in der zweiten Flälfte Dezember wurden zum Beispiel folgende öffentlichen Veran staltungen bei uns durchgeführt: Adventskonzert mit dem Kammermusikorchester Davos, Weihnachtsfeier der Sekundarschule Davos, öffentliche Weihnachtsfeier der niederländischen Asthmaklinik und auch englische Gottesdienste. Dabei war die Kirche gefüllt; zum Teil so über füllt, dass Leute stehen mussten. Das war ein schöner Anblick: die Kirche voll Davoser (- schön wär's auch bei unseren Gottesdiensten)! Sicher aber helfen solche Veranstaltungen, die Schwellenangst zu vermindern. Gefreut haben wir uns, dass in diesem Jahr die Hilfsaktion Davos abgeschlossen werden konn te. Wir wissen nicht, wie wir Jesus danken sollen, dass uns über Fr. 700 000.- geschenkt wur den Auch Ihnen danken wir von Fierzen, dass Sie uns geholfen haben. Damit ist der Kaufpreis unserer Liegenschaft bezahlt. Es bleiben uns noch die Renovations- und Investitionskosten von

Etwa 150 Davoserkinder waren bei der Weihnachtsfeier der Sekundarschuie Davos anwesend. Auch die Eltern waren eingeladen.

Fr. 400 000.- als Hypothek zu tragen. Gerne will ich an dieser Steiie eine immer wieder gestellte Frage beantworten. Wer uns beim Abtragen der Hypothek helfen möchte, kann das über unser Konto tun (Freie Ev. Gemeinde Davos Platz, Postcheck 70 - 2170). Wenn Sie Beiträge unter dem Stichwort «Davos» an die Inlandmission überweisen, werden diese unseren Personalkosten gut geschrieben. Herzlich danken wir auch hier für jede Unterstützung.

Fribourg

Siegfried Nüesch

Allerlei Bewegung ist gekommen in unsere Junge und kleine Arbeit unter den französischspre chenden Fribourgern durch die intensive Zusammenarbeit mit einer gläubigen Ärztin aus Bern, die hier Psychiatrie praktiziert. Überaus reiche Monate liegen hinter uns - reich an Freude, reich an Leiden, reich aber auch an Trost.

Freude: In kurzer Zeit hat der Herr vieie gute Kontakte zu suchenden Menschen geschenkt, die aber grösstenteils mit besonderen Probiemen behaftet sind (Drogen, Alkohoi, Tabletten, psy chische Nöte). Einige Kontakte wurden schnell intensiy; das Interesse an Jesu Liebe erwachte vor aliem bei solchen rasch, wo keine religiöse Vorbelastung hinderte.

Die Nöte sind gross und das Heilsangebot Jesu überaus reich - so haben sich im Herbst einige junge Menschen aus dem Milieu zu Jesus bekehrt und haben ihn auch sehr schneil und konkret als Helfer erfahren. Gepriesen sei der Herr, der für diese wahrhaft Kranken gekommen ist und mit persönlichen Gebetserhörungen nicht zurückgehalten hat. Er ist Realität!

Leiden: Doch es gibt auch die andere Realität, die uns gerade in der Betreuung dieser Menschen neu auffiel: Die Aktivität des Feindes und die Sündhaftigkeit unserer menschlichen Natur, Ei gensinn, Überhebiichkeit, Widerstand gegen eine geistliche Autorität (Lehre und Führung), Ab lehnung oder gar Verleumdung mussten wir gerade von solchen erfahren, denen Jesus ganz handfest aus dem Sumpf herausgeholfen hat. Kritisiert und teiiweise auch abgeiehnt zu wer den, von Menschen, für die man sich einsetzt, das tut weh; aber noch heftiger ist der Schmerz (vor allem für unseren Heiland), wenn erfahrene Hilfe unverhofft nicht mehr als Gebetserhörung und Gnade, sondern nur noch als Glück, Zufall oder persönlicher Verdienst gewertet wer den.

Trost: Wir sind in diesen letzten, reichgefüllten Monaten oftmals hart geprüft worden. Entmu tigung ist schneli da, wenn man in der Gefahr steht, seine Freude an Menschen oder sogenann-

ter Frucht zu haben. Wir sind dabei, grundsätzlich zu lernen, was es heisst, «die Freude am Flerrn ist eure Stärke». Menschen enttäuschen, der Flerr aber bleibt immer derselbe treue Freund. Das Ist Trost! Er baut seine Gemeinde und nicht wir. Er kennt die Menschenherzen und weiss, was aus ihnen wird. Von den zehn geheilten Aussätzigen Ist nur einer zu Jesus zurückgekommen um ihm seine Dankbarkeit zu bezeugen. Im Moment sind es bei uns proportional sogar noch etwas mehr. Da dürfen wir getrost bleiben und dem Flerrn danken für diejenigen, die bleiben oder noch zurückkommen.

Im übrigen beweist es sich bereits Jetzt schon auch in unserer Arbeit, dass schnell gewachsene Frucht leicht verdirbt, und der lange Anmarschweg zur Bekehrung vermutlich der verheissungsvollere ist. So freuen wir uns gerade an Jenen Kontakten, die nicht so schnell warm gewor den sind, von «wenn und aber» geprägt sind, dafür aber ein nüchternes, tiefes Anliegen zugrunRobert Schiess de haben.

Lachen

Kurz vor Weihnachten entschlossen sich die Leiter der Jungschar mit den Kindern ein Anspiel für Weihnachten einzuüben. In diesem Spiel wurden verschiedene Personen aus dem Alten und Neuen Testament sowie aus der Kirchengeschichte über ihre Beziehung zu Gott befragt. Die Befragten staunten darüber, dass Menschen im 20. Jahrhundert eine schlechte oder über haupt keine Gottesbeziehung mehr haben.

Zur Durchführung dieses Stückes brauchte es eine stattliche Anzahl Jungschärler. Ungefähr die Flälfte davon kamen aus Familien, die unserer Gemeinde fernstehen. Durch den Inhalt des Stückes selbst angesprochen und motiviert, luden diese kleinen Schau spieler ihre Eltern mit Erfolg zur Gemeinde-Weihnachtsfeier ein. Dem Anspiel lagen drei Hauptmerkmale zugrunde, die die Aufführung attraktiv, lebensnah und ansprechend machte:

1. Die Schriftbezogenheit

2, Die Grundlage des Glaubens

5. Die Freude

Letzteres strahlte nicht nur aus den Gesichtern der beteiligten Kinder, sondern wurde auch un ter den Besuchern sichtbar. Das Bemühen der Jungschärler wie auch der Sonntagschüler, die ebenfalls mit einem weihnächtlichen Spiel zum Gelingen beitrugen, belohnte der Herr reichlich. So wurde diese Weihnachtsfeier für die ganze Gemeinde ein frohes Fest, das in einem gemein samen Nachtessen den Abschluss fand. Da nun einige Eltern von Jungschärlern diesen Weihnachtsgottesdi enst besuchten, wollen wir doch diese Menschen in besonderer Weise unserem Herrn ans Herz legen. Daraus ergeben sich folgende Gebetsanliegen:

- Wir danken dem Herrn für die neuen Besucher.

- Wir bitten, dass der Herr den ausgestreuten Samen aufgehen lässt.

- Dass der Herr auch durch die Jungschararbeit Menschen in seine Gemeinde bringen möchte.

Keller

Klagenfurt

Mit grosser Dankbarkeit schauen wir zurück auf das vergangene Jahr. Der Herr hat uns so man ches geschenkt. Besonders freuen wir uns über diejenigen, die neu hinzugetan wurden zur Ge meinde. Wir sind dankbar für all die Kontakte, die wir pflegen durften, für all die evangelistischen Vorstösse, die wir durchführen konnten. Besonders gesegnet wurden wir alle durch die Mitarbeit von Paul Oertli, der ein diakonischmissionarisches Jahr bei uns absolvierte. Auch für ihn war die Arbeit ein grosser Gewinn und eine wichtige Vorbereitung für seinen zukünftigen Dienst. So möchten wir freudig bezeugen, dass diese Einrichtung des diakonisch-missionarischen Jahres des Bundes FEG wirklich eine gute Sache ist. Eigentlich schade, dass so wenige davon Gebrauch machen. Ich möchte darum an

dieser Stelle einmal junge Geschwister ermutigen, darüber nachzudenken, ob der Herr sie nicht vielleicht auch für so ein Jahr rufen möchte. Ein solcher Kurzzeitmitarbeiter kann einem Missio nar eine grosse Hilfe sein, vor allem in den vielen praktischen Arbeiten, die zu tun sind. Dabei kann eine ganz neue Beziehung zur Missionsarbeit gefunden werden, und es wird bestimmt eine wichtige Prägung für das ganze Leben Zurückbleiben. Neben all den vielen geistlichen Segnungen haben wir auch materiellen Segen empfangen. Wir sind so dankbar, dass wir mit Eurer Hilfe den Cemeindesaal in Klagenfurt erwerben konnten. Die ganze Gemeinde freut sich herzlich über ihr Zuhause. Mit der Gabe ist aber auch eine Aufgabe an uns herangetreten. Es ist recht dringend, dass das Gebäude nun den heutigen Gegebenhei ten angepasst wird. Das ist für uns alle eine grosse Herausforderung. Da brauchen wir sehr viel Weisheit. Dürfen wir Euch bitten, für diese Sache zu beten? Danken wollen wir auch für den Bus, den wir im Herbst kaufen konnten. Er ist eine ganz grosse Hilfe in der Arbeit.

Im Januar 1985 haben wir mit grossem Eifer unser BAO-Programm begonnen mit fast 20 Perso nen aus verschiedenen Gemeinden in Kärnten. BAD bedeutet: Biblische Ausbildung am Ort. Das Ziel ist, eine einheimische Leiterschaft heranzubilden für die Jungen Gemeinden. Der grosse Vor teil dieses Programms besteht darin, dass die «Bibelschule» zum Schüler kommt, und dass die ser so weiterhin in der Praxis der Gemeindearbeit und in Familien und Beruf bleiben kann. Für die Zukunft der Gemeinde Jesu in Österreich ist dieses Programm sehr wichtig. Es ist uns darum ein grosses Gebetsanliegen, dass die Geschwister treu durchhalten und bereit sind, sich Zeit zu nehmen für diese wichtige Zurüstung. Schliesslich möchte ich noch ein weiteres wichtiges Gebetsanliegen für 1985 weitergeben: im Rahmen des missionarischen Jahres in Österreich finden in Kärnten zwei grosse Evangelisatio nen mit Anton Schulte statt. Die eine vom 16.-18. Juni in Villach, die andere vom 19.-21. Novem ber in Klagenfurt. Lasst uns um grossen Segen beten durch diese Arbeit. Richard Moosheer

Obwalden - Emmen

Mit grosser Freude und Dankbarkeit benützen wir unsere neuen Räumlichkeiten in Emmen und staunen immer noch über die wunderbare Führung Gottes, dass wir diese Liegenschaft über haupt mieten konnten. Diese idealen und schönen Räume haben sich positiv auf das Gemeinde leben ausgewirkt, hat sich doch seit dieser Zeit der Gottesdienstbesuch praktisch verdop pelt.

Bibelstunde in Emmen

Nachdem wir im Herbst auch noch die Fassade erneuert hatten, führten wir einen «Tag der of fenen Tür» durch. Wir freuten uns über den regen Besuch aus der Nachbarschaft. Wir benütz ten diese Gelegenheit, sie über das Cemeindeleben zu informieren und führten ihnen einen evangelistischen Film vor.

Ein Höhepunkt der Cemeindearbeit war der Taufgottesdienst, den wir mit unseren beiden Ge meinden durchführten. Die Freude war gross, dass wir das erstemal in den eigenen Räumlich keiten taufen konnten und so fast die ganze Gemeinde anwesend war. Tiefen Eindruck mach ten uns die Zeugnisse der Täuflinge, die uns neu ins Bewusstsein brachten, welche Veränderun gen Jesus wirkte. Da hat sich das Wort aus 1. Kor. 6,9-11 bewahrheitet: «Unzüchtige, Götzendiener, Ehebrecher, Homosexuelle, Trunkenbolde, Lästerer... und solche sind etliche unter euch gewesen. Ihr aber seid abgewaschen, ihr seid geheiligt.» Besonders glücklich sind wir darüber, dass fast alle Neubekehrten den Anschluss an die Gemeinden gefunden haben und Je sus treu nachfolgen. An dieser Stelle möchten wir Euch ganz herzlich danken für Eure treuen Gebete.

Zur Evangelisation im Oktober in Emmen hat Gott viel Gnade gegeben. Obwohl sich die Besu cherzahl in Grenzen hielt, gab es doch recht viele Bekehrungen. Dieser Anlass hatte auch seine Auswirkungen auf die Gemeindearbeit in Obwalden, sind doch mehr als die Hälfte der Bekehr ten Obwaldner.

Durch das starke Anwachsen der Gemeinde nimmt die Betreuung der Gläubigen immer mehr Zeit in Anspruch. Momentan legen wir den Schwerpunkt auf die Schulung von Mitarbeitern. Wir sind dabei froh zu erfahren, dass sich Jesus immer wieder zu seiner Gemeinde stellt und in aller K. Aeschlimann Arbeit Weisheit und Bewahrung schenkt.

Prättigau

«Lasst uns niemals verbergen, was Jesus enthüllt hat!» Dieser Grundsatz soll auch in diesem Jahr Überschrift über unserem Gemeindeleben sein. Was nach aussen sicher nicht verborgen geblieben ist, ist unser neuer Cemeindesaal. Nachdem noch vor Weihnachten die Fenster und Unterlagsböden fertiggestellt werden konnten, ist der Innenausbau in vollem Gang. Nach wie vor sind freiwillige Helfer auf der Baustelle Jederzeit herzlich willkommen. Vom 15,-27. Juli ist auch ein Arbeitslager geplant, wo da und dort praktisch Hand angelegt werden kann. Wer sieht noch eine Möglichkeit mitzuhelfen? So Gott will können wir Euch dieses Jahr zur Einweihung des Saales nach Schiers einladen. Gerne teilen wir Euch das genaue Datum frühzeitig mit.

Auch wenn die Baufragen bei uns in den vergangenen Monaten sehr im Vordergrund gestan den sind, sollen sie nicht zu unseren wichtigsten Cebetsaniiegen gehören. Viel entscheidender ist, dass hier im Tal der Bau der Gemeinde Jesu weiter vorangetrieben werden kann, dann wird der Herr «auch alles andere hinzufügen». \N\e können wir noch mehr Prättigauer für Jesus ge winnen? In den letzten Monaten fanden ein Konzert der BB-Musik, Filmabende, eine öffentliche Weihnachtsfeier und ein Cartenbauvortrag statt, um die Bevölkerung von verschiedenen Sei ten mit dem Evangelium anzusprechen, doch sind sicher nach wie vor die persöniichen Kontak te jedes Cemeindegliedes in seiner Umgebung das wirksamste Zeugnis. Wir sind dankbar, dass gerade dadurch einzelne Menschen zu Jesus fanden.

Anfangs November konnten wir mit Peter Ueii und Christiane Flütsch-Sutter das erste Ehe paar aus unserer Gemeinde auf das Missionsfeld nach Brasilien aussenden. Sie werden von ei nem persönlichen Trägerkreis unterstützt. Anfangs Januar verliess uns Hans Hartmann für ei nen zweijährigen Einsatz bei OM. Betet, dass noch mehr Prättigauer bereit werden, dem Ruf in die Mission zu folgen. Betet auch für Jürg und Esther Salzgeber-Steiner, die im Sommer in eine Bibelschule in Kanada eintreten werden. Ihr Anliegen sind vor allem die Moslems. Der Herr vergelte all Euer treues Mittragen!

Die Ostfront mit dem Haupteingang.

Visp

So zeigt sich der fertig erstellte Rohbau von der Südseite.

Nach den ersten Monaten des Dienstes möchte ich Ihnen, liebe Beter, kurz mitteilen, was meine vordringlichste Aufgabe als Inlandmissionar ist. Erstens: Die Verkündigung des Wortes Gottes. Sie denken, das ist doch normal. In Röm. 10,14 steht: «Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben?» Ist das zutreffend für den «frommen» Kanton Wallis? Dort ist doch der Name Jesus bekannt und dazu noch viele andere heilige Namen. Dem Walliserspiegel (Zeitung) entnahm ich, dass in ca, 80 Ortschaften des Oberwallis pro Wochenende 220 Gottes dienste abgehalten werden. Und doch muss ich sagen, der Name, darin die Menschen gerettet werden können, ist nicht richtig bekannt. Der in der katholischen Kirche wirkende Geist ist nicht der Geist Jesu Christi, der bei dem einzieht, der sich klar bekehrt, sonst würde es die heftigen Auseinandersetzungen gar nicht geben. Deshalb ist es von grösster Bedeutung, dass ich Jesus als den gekreuzigten und auferstandenen Herrn verkündige, wie ihn die Heilige Schrift uns of fenbart und auch sage, wie man gerettet und Vergebung der Sünden empfangen und in der Kraft des Heiligen Geistes ein neues Leben führen kann. Nur die vollmächtige Verkündigung des Wortes Gottes trifft die Gewissen und überführt von der Sünde. Und bei denen, die das Wort annehmen, schenkt der Herr frohe Heilsgewissheit.

Claudius Zuber

Blick auf Visp, Vordergrund Areal der Lonza, im Hintergrund Saaser- und Zermattertal

- Betet, dass ich das Wort vom Kreuz den Wallisern in Vollmacht ins Herz sprechen kann. - Betet, dass ich mit der christlichen Literaturarbeit die Menschen in den abgelegenen Dör fern mit der frohen Botschaft erreichen kann. Zweitens: Verständnis wecken für die Gemeinde Jesu. M. Criffiths sagte: «Wer nicht für die Ge meinde gewonnen ist, der ist überhaupt nicht gewonnen!» Als ich in der Stille die Apostelge schichte las, wurde mir dies auch bestätigt u. a, in Apg. 2,47: «Der Herr aber tat hinzu täglich, die gerettet wurden (wohin?) zu der Gemeinde.»

Der Walliser ist stark mit der Tradition der Kirche verwachsen. Es braucht fast eine zweite Be kehrung, um dann auch sich ganz zur Gemeinde zu zählen. So ist es enorm wichtig in der Arbeit, dem Bau der Gemeinde grosse Aufmerksamkeit zu schenken, damit die oft von zu Hause schi kanierten Gläubigen eine geistliche Heimat finden, wo sie Liebe und Stärkung erhalten. Die Ge schichte der Reformation im Wallis zeigte, dass sich die wenigen Anhänger des evangelischen Glaubens, die sich im geheimen in Häusern um die Bibel versammelten, dem Druck der Rekatholisierung durch die Jesuiten nicht standhalten konnten. So ist zu lesen: «Nach und nach ver schwanden die geheimen Anhänger der neuen Lehre». (Dies im Jahr 1638.)

Die bekehrten Walliser dürfen nicht geheime Anhänger sein, sondern Jünger, die öffentlich von Jesus zeugen. Dazu braucht es allerdings den Rückhalt einer neutestamentlichen Gemeinde. Denn es heisst: «Dass die Pforten der Hölle die Gemeinde nicht überwältigen können.» - Betet auch für dieses wichtige Anliegen. Betet, dass wir als Gemeinde dem Namen Jesu Ehre bereiten und dass durch die geplante Evan gelisation im Herbst Menschen mit dem Evangelium erreicht und gerettet werden. Als Familie sind wir dem Herrn Jesus dankbar für den guten Start in Visp und freuen uns, ihm zu dienen. Betet weiter, damit der Herr «die ehernen Türen und eisernen Riegel (Menschenfurcht, Sünde, Okkultismus) brechen kann» (Ps. 107,16). Erwin Imfeld

Bündner Oberland (llanz)

Wir haben uns mit der Einwilligung der Delegiertenkonferenz entschlossen, die Aufbauarbeit, welche Bruder Hermann Schole in llanz an die Hand genommen hat, durch die Inlandmission zu unterstützen (Red.).

Der Einweihungsgottesdienst vom 2. Dezember 1984

Heute darf ich Ihnen Anteil geben an Gottes Wirken im Bündner Oberland. Das Losungswort aus 1. Könige 8, 56 gibt mir dazu die rechte Intonation, In seinem Weihegebet zur Eröffnung des Tempelgottesdienstes bekennt König Salomo: «Von allen Verheissungen ist nicht eine uner füllt geblieben.» Im Laufe des vergangenen Jahres standen meine Frau und ich mit unseren fünf Söhnen vor der Frage, eine Dienststelle mit gesichertem Einkommen zu vertauschen gegen eine neue Missionsarbeit im Bündner Oberland, Gottes Auftrag und Verheissung waren uns zur inneren Verpflichtung geworden. Als Zusage des Herrn stand immer wieder vor uns: «Euer Vater weiss, was ihr bedürfet.» Behutsam hatte der Herr uns vorbereitet, ihm ganz zu vertrauen und IHM auch dann recht zu geben, wenn seine Pläne und Entscheidungen über unserem Leben schmerzliche Einschnitte mit sich bringen. Heute sind wir dankbar für die vielen Zeichen seiner Nähe, Fürsorge und Liebe, die uns auf diesem Wege begleitet haben. Seit einem halben Jahr stehen wir ganz im Dienst der Bündner Oberland-Mission. Angefangen hatte alles im Herbst 1981 mit einem Hausbibelkreis in einem Gebiet, in dem man zur Teilnahme an einer lebendigen, biblischen Gemeinde weite Wege machen muss. Missionarische Filmveranstaltungen und Zelt missionseinsätze brachten uns in Kontakt mit suchenden Menschen. Einige nahmen Christus in ihr Leben auf. Crosse Leistungsberichte und Erfolgszahlen können wir nicht vorlegen. Regel mässig versammelt sich In llanz und Laax ein Bibelstundenkreis. Seit dem 1. Advent 1984 finden sonntags Gottesdienste statt. Es ist ein grosses Gottesgeschenk, dass wir im vergangenen Jahr eine Liegenschaft mit guten Voraussetzungen für ein Gemeinde- und Missionszentrum über nehmen konnten. Unter grossem persönlichem Einsatz wurde in einer ersten Etappe eine ehe malige Malerwerkstatt in einen freundlichen Cemeinschaftsraum umgestaltet. Eine «Werk statt» soll es bleiben, denn Gott selbst will hier der Schaffende sein. Sein Wirken besteht nicht in oberflächlicher Fassadenarbeit. Er sagt: «Siehe, ich mache alles neu!» Wir wollen ihm als seine Handlanger gerne zur Verfügung stehen. Neben Seelsorge, Beratung Suchender, Zurüstung und Stärkung Gläubiger haben Besuchsdienst, Hausmission, Marktarbeit und besondere evangelistische Einsätze ein besonderes Gewicht. Wir danken herzlich für alles Mittragen durch die Inlandmission der FEG. Ferner danken wir für alle Fürbitte für die verschiedenen Aufgaben und Dienste, besonders auch für die Gläubigen, die durch allerlei Prüfungen und Anfechtungen hin durchgehen.

Für den Inhalt verantwortlich im Auftrag der Bundesleitung: Armin Mauerhofer, Weissensteinstr. 7, 4900 Langenthal. Hermann Schole

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Fortsetzung von Seite 8

Familie und Schicksalsschläge

In dieser guten Zeit bleiben ihm allerdings Schicksalsschläge nicht erspart: von sie ben Kindern starben drei, ein Sohn mach te Schulden, floh und beging dann Selbst mord. Bachs tiefen Familiensinn traf das tief. Er nahm sich viel Zeit fürs Familienle ben und Hausmusik und unterrichtete all seine Kinder. (Alljährlich, bei den grossen Familienfesten der Bachs, wo viel musi ziert wurde, kam sein musikalischer Hu mor, den er in vielen Werken versteckt hat, besonders zur Geltung.)

Sein tiefes Vertrauen in Gottes Führung half ihm, diese Schicksalsschläge zu ertra gen. Als er aber von einer Reise nach Karlsbad zurückkehrte und seine Frau schon begraben vorfand, lähmte dieser schwere Schlag ihn dann doch längere Zeit in seinem Schaffen. Trotz der kleinen Kinder wartete er eineinhalb Jahre, bis er sich wieder verheiratete — eine grosse Be sonderheit in jener Zeit. Im Dezember 1721 verheiratete er sich in zweiter Ehe mit der zwanzigjährigen Anna Magdalena Wilcke, die am Hof als eine der fürstli chen Sängerinnen angestellt war. Die 16 Jahre jüngere Frau übernahm eine grosse Aufgabe. Trotz des grossen Haushaltes mit der wachsenden Kinderschar und den vielen Gästen fand sie aber noch Zeit, ih rem Mann etwa beim Notenschreiben zu helfen.

Das Ziel: Thomaskantor in Leipzig

Auch in Köthen war Bach noch nicht am Ziel seiner Vorstellungen. Eigentlich schlug sein Herz immer bei der Kirchen musik, und am 30. Mai 1723 trat er die Stelle als Kantor und Musikdirektor an der Thomaskirche in Leipzig an — eines der begehrtesten Kirchenmusikämter Deutschlands, um das sich vorher so be rühmte Musiker wie Telemann oder

Zum Thema

Graupner beworben hatten. «Da man die Besten nicht bekommen könne, müsse man die mittleren nehmen», bemerkte der Leipziger Bürgermeister bei der Wahl Bachs, nachdem Telemann wieder abge sagt hatte.

In Leipzig verbrachte Bach nun die letzten 27 Jahre seines Lebens und damit seine fruchtbarste Schaffensperiode. Leider gab es immer wieder Streit mit den Vor gesetzten um den Lohn, den Bach für sich beanspruchen durfte. Wenn es um sein Recht und die Zukunft seiner Familie ging, konnte er sehr starrköpfig sein. Schicksalsschläge nahm er hin — auch aus der zweiten Ehe starben ihm von dreizehn Kindern sieben! -, aber wo es um sein verbrieftes Recht ging, kämpfte er mit al len Mitteln um Gehalt und Schaffensfrei heit.

«Nicht Bach - Meer sollte er heissen!»

In Leipzig entstanden seine grossen geist lichen Werke: Johannes- und Matthäus passion, Weihnachtsoratorium und die h-moll-Messe als sein Alterswerk. Alle sei ne Kompositionen waren ja Auftragswer ke, die auf einen bestimmten Anlass hin komponiert wurden und einen Zweck er füllten. Die gewaltigste Leistung waren aber die etwa 300 Kantaten, die Kern stücke seines Schaffens.

Die Kantate wurde im lutherischen Got tesdienst nach der Evangelienlesung ein gesetzt. Sie enthält die Auslegung des Wortes, auf den Menschen angewendet, und ist damit selbst ein Stück Verkündi gung. 1723 bis 1725 entstand allsonntäg lich (!) eine neue Kantate, und dieser Schaffensdrang hielt bis 1727 an. Insge samt hat Bach fünf Kantatenjahrgänge komponiert! Die Texte waren nicht von ihm, aber er zeigte mit seiner Vertonung, dass er die Worte in ihrer Tiefe verstan den und erfasst hat. Er will mit seiner Mu-

Zum Thema

sik die Menschen erbauen, bewegen und belehren. In den Kantaten, die er zur Ver tonung auswählte, spielt der Begriff «Glaube» eine Schlüsselrolle — im gut reformatorisch-lutherischen Sinn des «allein durch Gnade, allein durch Glauben, we gen des Verdienstes Christi». Wie ernst er sein persönliches Glaubensleben nahm, zeigt neben der schon erwähnten Er bauungslektüre auch die Auswahl seiner Beichtväter: Bach wählte sich nicht ein fach den dienstältesten oder renommier testen der fünf Thomaspfarrer aus, son dern suchte sich gezielt jeweils die Per sönlichkeit seines Vertrauens. Die vielleicht eindrücklichste Zusammen fassung seines Glaubens finden wir in dem Lied, das auf der Rückseite dieses Gemeindegrusses abgedruckt ist und als Bachs «Sterbelied» bezeichnet wird. Bach selbst änderte gegen Ende seines Lebens den Titel des Chorals «Wenn wir in höch sten Nöten sein» um in: «Vor deinen Thron tret ich hiermit .»

Die letzten Jahre

In seinem zweiten Jahrzehnt in Leipzig übernahm Bach auch die Leitung des von Telemann gegründeten Collegium musicum und damit auch die Leitung der welt lichen Konzerte. Das letzte Lebensjahr zehnt nutzte er vor allem zum Ordnen, Sammeln und Überarbeiten seiner Werke - neue Strömungen in der Musik nahm er nicht mehr auf. Er, der früher Wegberei ter der «modernen» französischen und ita lienischen Musik gewesen war, wurde nun zum Konservator. Wie auch in seinem Welt- und Glaubensbild blieb er der zu En de gehenden Epoche verhaftet. Mit zunehmendem Alter wurden Bachs Augen immer schlechter. Noch im Jahre 1750 versuchte ein englischer Arzt eine Augenoperation, die jedoch misslang. Bach erblindete und litt bis zu seinem To-

de am 28. Juli starke Schmerzen, verbun den mit Fieber.

Trotz seiner Sparsamkeit ging es seiner Familie nach seinem Tode finanziell nicht gut - seine Frau musste mit zwei Töch tern gar ins Armenhaus! Der 15jährige Sohn Christian kam zum älteren Bru der.

Mit den vier hochmusikalischen Söhnen Wilhelm Friedemann, Carl Philipp Emanuel, Johann Christoph Friedrich und Jo hann Christian geht der Ruhm der Familie Bach weiter und zugleich seinem Ende zu. Schon mit Bachs Tod 1750 geht eine gan ze Epoche der Geistesgeschichte zu Ende. Nicht nur sein Grab auf dem Johannes friedhof gerät in Vergessenheit, auch sei ne Werke werden kaum mehr aufgeführt. Zwar wissen alle der nachfolgenden gros sen Komponisten um ihn, aber es ist ein Wunder der Musikgeschichte, dass es zu einer derart umfassenden Wiederentdekkung der Musik Bachs kommen konnte; obwohl ein Teil seiner Werke verlorenge gangen ist, nötigt uns doch das, was wir von ihm kennen, höchstes Erstaunen und Bewunderung ab. Das harmonische Le bensgefühl und Weltbild seiner Zeit ist uns zwar wohl für immer verloren, aber seine Musik zur Ehre Gottes kann auch uns Heutigen den Geist für die Betrach tung, Anbetung und das Lob der Grossen Taten Gottes öffnen.

üirector Musices

Regula Scharnowski

Verwendete Literatur;

Otto Daube: «Das Leben des wohledlen und hochachtba ren Herrn Johann Sebastian Bach», Brockhaus 1984.Helene Werthemann: «Johann Sebastian Bach - LebenGlaube - Werk», Wittig Verlag, Freiburg, 1984.

ChristusFestwochen 85 Luis Patau

12. Mai-27. Mai 1985 mit im Hallenstadion Zürich-Oerlikon

Wer ist Luis Palau?

Luis Palau wurde am 26. November 1934 in Buenos Aires, Argentinien, geboren. Er studierte im St. Alban’s College in Bue nos Aires und in der Multnomah School of the Bible in Portland, Oregon, Theologie und wurde 1963 ordiniert. 1977 erhielt er den Ehrendoktor der Theologie. L. Palau ist verheiratet mit Patricia Marily Scofield und ist Vater von vier Söhnen. - Schon 1957 begann er mit Zeltevangelisationen in Argentinien, übersetzte Billy Graham in Kalifornien und fing 1965 mit einem kon tinentalen, täglichen Radioprogramm an. 1966: Erste Grossevangelisation, 1971: Gründung des Luis-Palau-EvangelisationsTeams. Es folgten Grossevangelisationen in Schottland, in Guatemala, in Paraguay, und vom 1. Mai bis 14. Juni 1984 in Lon don mit einer Gesamtzahl von 280 000 Besuchern.

Evangelische Betriebsgehilfinnen schule

Wir bilden Töchter zu verantwortlichen Team-Mitarbeiterinnen aus, die das geist liche Anliegen christlicher Heime mittra gen wollen. Die Schule rüstet zum prakti schen Dienst auf allen Gebieten des Grosshaushaltes zu.

Die Schule ist in erster Linie auf die Mitar beit in Bibel- und Erholungsheimen ausge richtet. Sie bietet aber auch die Grundla ge für einen entsprechenden Dienst in an dern christlichen Heimen (z. B. Alters heime, Kinderheime usw.).

Dauer: Ein Jahr; Anfang November bis Ende Oktober.

Aufbau: Vier Monate Bibelschule, Ser vicekurs, Zurüstung für Küche, Office, Lingerie, Zimmerdienst. Acht Monate Praktikum mit Studientagen.

Ort: Die von der Stiftung «Gott hilft» durchgeführte Schule findet in Seewis GR statt und ist kostenlos.

Anmeldung unter Beilage eines Le benslaufes an Pfr. G. Henny, 6984 Pura. Fordern Sie unseren Schulprospekt an.

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EVANGELIUMS-RUNDFUNK

Freitag, 1. März, 21.30 Uhr: «Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz», Peter Strauch.

Freitag, 8. März, 21.30 Uhr: «Recht auf Leben», Ruedi Josuran im Gespräch mit Dr. Joost.

Montag, 11. März, 12.05 Uhr: Lukas 15, 28—40 «Eine merkwürdige Friedens demonstration», Wolfgang Kegel.

Dienstag, 19. März, 12.05 Uhr: Lukas 20, 45 bis 21, 4 «Vom Spenden», Erwin Imfeld.

Dienstag, 19. März, 21.30 Uhr: Glau be und Denken: «Verstandene Botschaft — verständliche Sprache», Manfred Siebald.

Samstag, 23. März, 21.30 Uhr: «Jo hann Sebastian Bach als Ausleger der Heiligen Schrift», Prof. Adolf Köberle.

Montag, 25. März, 15.30 Uhr: «Wo Freude auf mich wartet», Karl Heinz Knöppel.

MW 1467 kHz: 5.45 und 21.30 Uhr

KW 31- und 49-m-Band (9805 und 6210 kHz): 12.05 und 15.30 Uhr.

ERF, Postfach, 8704 Herrliberg

SfflH

Bund Gemeinden

Neubau Salem

Ennenda

An dieser Stelle möchten wir Euch, liebe Geschwister, regelmässig über unser ge meinsames Projekt orientieren. Heute möchten wir Euch über die erfreulichen Ergebnisse der bisherigen Aktionen zur Mittelbeschaffung informieren.

Durch Gaben aus der FEG Ennenda, Erlös des Salem-Basars, das Bundeskonferenz opfer (34 000.-), Verkauf von Schokola de-Bausteinen an den Konferenzen (Bun deskonferenz 5390.-, Ostschweizer Kon ferenz 4301.—, Westschweizer Konferenz 1900.—), Versandverkäufe in die Gemein den (7251.-), sonstige Gaben einzelner Glieder aus den Bundesgemeinden, durch Spenden aus der Region und Rückstellun gen aus der Salem-Betriebsrechnung

Jugendhaus Planalp

konnten pro 1984 fast genau Fr. 250 000.— zusammengelegt werden. Ein sehr erfreuliches Ergebnis, wenn man be denkt, dass erst die Bauvisiere stehen, aber noch keine eigentlichen Bauarbeiten sichtbar sind. Wir möchten Euch aufrufen, mit uns dem Herrn für diese sichtba ren Zeichen zu danken.

Die Hoffnungen, eine privatrechtliche Baueinsprache durch Kauf des fraglichen Nachbargrundstückes erledigen zu kön nen, haben sich kurz vor Vertragsab schluss zerschlagen. Die Aussichten auf einen für uns günstigen Ausgang der auf den 20. Februar angesetzten Gerichtsver handlung sollen uns aber nicht daran hin dern, das Anliegen vor Gott zu bringen. Herzlichen Dank für alles Mittragen und auch für weitere Gaben.

Das FEG-Jugendhaus liegt auf einer Alp über dem Brienzersee. Planalp erreicht man mit einer romantischen Dampf-Zahn radbahn.

Das Haus bietet Platz für 80 Personen. In den letzten Jahren sind die sanitären Ein richtungen, die Küche, das Office und zum Teil die Zimmer renoviert worden.

Von Planalp aus können viele interessante Wanderungen und Ausflüge unternom men werden (Ballenberg, Giessbachfälle, Rothorn).

Prospekte und Reservationen: Daniel Jakob, Schwalbenweg 43G 3627 Heimberg, Telefon 033 37 49 23

M. Menzi

Hilfe...

... ich bin Sonntagschulmitarbeiterin

Hilflos sitze ich am Schreibtisch und kaue an meinem Bleistift. Den Text aus Lukas 5, 1-11 habe ich gründlich gelesen. Jetzt kommt die Schwerarbeit, diesen Text vom grossen Fischzug den Kindern nahe zu bringen. Wo soll ich nur anfangen? In Gedanken kehre ich zurück zur letzten Schulung für Sonntagschulmitarbeiter. Wir hatten eine feine Lektion gehört, und mit ausdrucksvollen, einfachen Mitteln wurde sie uns vor Augen geführt. Alles hat gestimmt, der Zielgedanke war durch die ganze Lektion sichtbar. Aber diese Gedanken bringen mich auch nicht weiter. Gibt es denn nirgends Hilfe für Anfänger? Recht verzweifelt suche ich eine in Kinderarbeit erfahrene Kollegin auf und schildere ihr meine Anfängerpro bleme. «Genau dafür ist die Schulungswoche des Bibellesebundes» meint sie. «Hier lernst du, wie eine Lektion von Anfang an aufgebaut wird.» Davon wusste ich gar nichts. Ich mache mich auf und studiere die Schulungsangebote:

Schulungswochen für Kinderarbeit

9.-16. März 1985 in Monti/Locarno 12.-19. Oktober 1985 in Stalden i.E. Programm:

Singen, Bibellesen und Beten mit Kin dern, Erarbeiten von Lektionen, Herstel-

len von Anschauungsmaterial, Erzähltech nik, thematischer Unterricht, Kinderfra gen usw.

Weitere Schulungsmöglichkeiten und In formationen können dem Ferienprospekt FEG 1985 (Seiten 16 und 17) entnommen werden.

Käthi Ratoliska

Lagerhaus in Oberberg, Parpan GR, 1700 m, 30 Plätze, für Selbstkocher, Fr. 6.- pro Person/Nacht, noch frei vom 27, Juli bis 21. August 1985. Info: Stadtmission, Calandastrasse 7, 7000 Chur, Telefon 081 24 31 18.

Legen Sie Ihr Geld

bei der Bauhilfsgenossenschaft des Bundes Freier Evangelischer Gemeinden an, damit wir unseren Gemeinden bei Bauvorhaben fi nanziell behilflich sein können. Gegenwärtig vergüten wir folgende Zinsen: Depositenhefte 4% Obligationen 4'/2% (Laufzeit 3 bis 10 Jahre)

Für Auskünfte und Anlagen steht Ihnen der Kassier, Alfred Schmid-Meierhofer, Hof ackerstrasse 26, 8570 Weinfelden, Telefon 072 22 40 61, gerne zur Verfügung.

Zu vermieten in Uetikon am See heimelige, ruhige

2- oder 3-Zimmer-Altwohnung an gläubige Personen.

Telefon 01 92018 52

In meine Topfpflanzen-Gärtnerei in Thun su che ich auf Anfang März 1985 oder nach Übereinkunft zuverlässigen Gärtner

mit mehreren Jahren Praxis auf Kulturarbei ten und Schalen-Bepflanzung. Gerne erwar te ich Ihre Zuschrift oder einen Anruf. Daniel Baumann, Gärtnerei, Höheweg 39, 3600 Thun, Telefon 033 22 42 74

Termine

Frühjahrs-Skiferien Schönried

23. bis 30. März 1985

Leitung: Hans-R. Tschanz, Elisabeth Keller und andere. Programm: Lebensnahe, biblische The men, Besinnung, frohe Gemeinschaft und Gemütlichkeit. Freie sportliche Tätigkeit und Enspannung (Ski alpin, Langlauf, Ski touren, Wanderungen, Hallenbad; auch für Nichtskifahrer und Anfänger geeig net).

Teilnehmer: ab 16 Jahren - nach oben unbegrenzt (Ehepaare und ältere Teilneh mer willkommen).

Kosten: Fr. 180.- (Lehrlinge und Ehepaa re Reduktion), ohne Skilift. Anmeldung bis 15. März an Hans-R. Tschanz, Tabor 3703 Aeschi, Tel. 033 54 43 83

Bibelwochen in Hilterfingen

Die Bibelwochen im Hotel Bellevue au lac erfreuen sich einer wachsenden Beliebt heit. Wir laden Sie herzlich ein, am schö nen Thunersee für einige Tage innerlich zur Ruhe zu kommen und sich in froher Gemeinschaft unter Gottes Wort neue Orientierung für Ihren Alltag schenken zu lassen. Das Programm ist abwechslungs reich gestaltet, lässt Ihnen aber genügend freie Zeit zum Ausruhen, Spazieren und Knüpfen von neuen Kontakten.

Bibelwoche 1:

22. bis 28. April 1985

Leitung: Markus Voegelin, Basel, und Pierre Vautier, Walzenhausen.

Bibelwoche 2:

29. April bis 5. Mai 1985

Leitung: Wilhelm Schweyer, Pfäffikon. Thema: Jesus kommt! Bibelarbeiten aus dem 1. Thessalonicherbrief.

Hinweise für beide

Bibelwochen:

Kosten für 6 Tage Vollpension, pro Per son: Zimmer zum Dorf Fr. 220.-, zum Garten Fr. 265.-, zum See (mit Bad/WC oder Dusche/WC) 350.-; Zuschlag für ler-Zimmer: Fr. 50.-. Beim zusammen hängenden Besuch der Bibelwochen 1 und 2: 1 Tag gratis!

Anmeldung spätestens 4 Wochen vor Be ginn an: Hotel Bellevue au lac, 3652 Hilterfingen, Tel. 033 43 12 21

Vorschau

27. April: Delegiertenkonferenz

6.-8. Mai: Predigerkonferenz in Hilterfingen

25.-27. Mai: PTP 85 - Pfingst-Treffen-Planalp

Thema: Zweierschaft

Leitung: JG Murten

Pfingsttreffen Ost: Hirschboden

Teenager-Pfingsttreffen Lenzburg Jungschar-Pfingsttreffen in ver schiedenen Regionen

8./9. Juni: Bundeskonferenz im Kursaal Bern. Generalthema: «Das Wichtigste zuerst» Referent: Wilhelms Pahls

Samstagabend: «Mein grösster Wunsch: glühende Retterliebe» — Sonntag morgen: «Meine liebste Beschäftigung: Das Gebet» — Sonntagnachmittag: «Mein bester Platz: Die Gemeinde»

Geburten

Basel, Spittlerhaus. Am 22. Januar: Rahel, des Hans und der Christa Wäckerlin, Basel. Bern. Am 30. Dezember: Rebekka, des Heini und der Nelly Eggenberg-Ramsauer, Münchenbuchsee.

Fällanden. Am 16. Januar: Stephanie, des Thomas und der Eveline Endrizzi, Greifen see.

Seuzach. Am 22. Januar: Sarah, des Tho mas und der Elisabeth Buser, Winterthur. Steffisburg. Am 7. Januar: Marina, des Matthias und der Renate Jakob-Ammann, Längenbühl.

Steffisburg. Am 9. Januar: Martina, des Heinz und der Ruth Keller, Steffisburg.

Suigen. Am 2. Januar Philipp Andre, des Alexander und der Barbara Hug, Bischofszell.

Suigen. Am 7. Januar: Lea, des Gust und der Doris Ledergerber, z. Z. Bibelschule Bra ke.

Suigen. Am 10. Januar: Christian, des Jürgen und der Mirjam Neidhart-Sprenger, Kradolf.

Wetzikon. Am 12. Dezember: DeborahJohanna, des Albert und der Susann Zollinger, Ottikon b. Gossau ZH.

Wetzikon. Am 22. Dezember: Sarah, des Andreas und der Manuela Knecht, Wetzi kon.

Wetzikon. Am 8. Januar: Sara, des Hans und der Susann Wälder, Grüt. Wil. Am 2. Januar: Micha, des Roland und der Ruth Stäheli, Wil. Winterthur. Am 15. Januar: Nadine De borah, des Christian und der Ruth Wüster, Frauenfeld.

Trauungen

Bern. Am 29. September: Markus Mast von Münchenbuchsee mit Elisabeth Wnthrich von Bern. Ihr neues Heim: Cholholz 38, 3178 Bösingen.

Langenthal. Am 12. Januar: Herbert Blauer von Herzogenbuchsee mit Marietta Bolz von Rapperswil BE. Ihr neues Heim: Neufeldstrassc 134, 3012 Bern.

Unsere Heimgegangenen

Heimberg. Frau Rosa WüthrichBeutler war lange Jahre treues Mitglied der kleinen Gemeinde Heimberg und gerade in den Anfechtungen des Alters manchem ein Vorbild in der Geduld. Am 28. Januar ist sie nach kurzer, schwerer Krankheit zu ihrem Herrn heimgegangen.

Langenthal. Am 15. Januar wurde Alfred Bruderer nach kurzer schwerer Krankheit ganz unerwartet im Alter von 52 Jahren von Jesus heimgerufen. Er hat in seinem Leben mit Hilfe von Jesus die ihm auferlegten Nöte in vorbildlicher Weise getragen.

Murten. Am 24. Dezember rief der Herr un seren Bruder Alfred RöthlisbergerWyss von Kerzers in seinem 87. Lebensjahr zu sich. Vater Röthlisberger war ein Original. Seine Glaubenspositionen gewann er aus der Bibel, in der er zu Hause war. Die Angehöri gen trauern um einen gütigen Vater, der im le bendigen Glauben zu seinem Herrn ging.

Murten. Der Heimgang ihres Vaters Alfred Bütikofer, Mühleberg, am 9. Januar, kam für seine einzige Tochter Mathilde überra schend. Vor ein paar Jahren kam der 1900 geborene ehemalige Landwirt zum Glauben an Jesus Christus und fand Vergebung der Sünden. Betend ging er in die Ewigkeit. Wetzikon. Der Herr Jesus Christus hat am 5. Januar Frau Alwina OdermattBachmann in ihrem 88. Lebensjahr zu sich gerufen. Ihre zwei letzten Jahre verbrachte sie im Pflegeheim Tabor in Wald. Dort durfte sie im Frieden sterben und zu ihrem Heiland heimgehen.

Wil. Am 9. Dezember rief der Herr unsern Bruder Emil Hasenfratz in seinem 91. Le bensjahr zu sich in die ewige Heimat.

Wil. Am 9. Dezember wurde Frau Emma Maria Wiedmer-Habegger von Bronschhofen im 84. Lebensjahr heimgerufen. Sie durfte nach langer Leidenszeit erlöst wer den.

Winterthur. Am 22. Dezember wurde un ser Bruder, Herr Fritz SchulthessSchneider, in die Ewigkeit gerufen. «Meine Zeit steht in deinen Händen», dieses Wissen macht uns froh. Gerade auf der letzten Weg strecke durfte er die durchtragenden Hände des Herrn erfahren. Wir erbitten Jesu Nahe sein für die Angehörigen.

Das Lied des Monats

Dieses Lied wird als das Sterbelied von Johann Sebastian Bach bezeichnet

Vor deinen Thron tret ich hiemit, o Gott, und dich demütig bitt, wend dein genädig Angesicht von mir, dem armen Sünder, nicht.

Du hast mich, o Gott Vater mild, gemacht nach deinem Ebenbild, in dir web, schweb und lebe ich, vergehen müsst ich ohne dich.

Errettet hast du mich gar oft, ganz wunderlich und unverhofft, da nur ein Schritt, ja nur ein Haar mir zwischen Tod und Leben war.

Verstand und Ehr hab ich von dir, des Leibes Notdurft gibst du mir, dazu auch einen treuen Freund, der mich im Glück und Unglück meint.

Gott Sohn, du hast mich durch dein Blut erlöset von der Höllenglut, das schwer Gesetz für mich erfüllt, damit des Vaters Zorn gestillt.

Wenn Sünd und Satan mich anklagt und mir das Herz im Leib verzagt, alsdann brauchst du dein Mittleramt, dass mich der Vater nicht verdammt.

Du bist mein Vorsprach allezeit, mein Heil, mein Trost und meine Freud, ich kann durch dein Verdienst allein hier ruhig und dort selig sein.

Gott Heiliger Geist! du höchste Kraft, des Gnade in mir alles schafft, ist etwas Guts am Leben mein, so ist es wahrlich alles dein.

Dein ist’s, dass ich Gott recht erkenn, ihn meinen Herrn und Vater nenn, sein wahres Wort und Sakrament behalt und lieb bis an mein End.

Dass ich fest in Anfechtung steh und nicht in Trübsal untergeh, dass ich im Herzen Trost empfind, zuletzt mit Freuden überwind.

Drum dank ich dir mit Herz und Mund, o Gott, in dieser Morgenstund für alle Güte, Treu und Gnad, die meine Seel empfangen hat.

Hilf, dass ich sei von Herzen fromm, damit mein ganzes Christentum aufrichtig und rechtschaffen sei, nicht Augenschein und Heuchelei.

Erlass mir meiner Sünden Schuld und hab mit deinem Knecht Geduld, zünd in mir an Glauben und Lieb, zu jenem Leben Hoffnung gib.

Ein selig Ende mir bescher, am Jüngsten Tag erweck mich, Herr, dass ich dich schaue ewiglich, Amen, Amen, erhöre mich.

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