Schweiz

Nr. 12/84, 78. Jahrgang, erscheint monatlich 4
Zeitschrift des Bundes Freier Evangelischer Gemeinden in der Schweiz für Gemeinde und Familie.
Gottes Wort: Kommet her zu mir!
Biblische Lehre: - Komm, Herr Jesus! - Komm! als Befehl Gottes
Doppelseite: Eine Geschichte
SAM-news
Der Leser schreibt
Druck: Jakob AG,
Schriftleitung: Wilhelm Schweyer, Churerstrasse 95, 8808 Pfäffikon SZ, Telefon 055 48 29 76. Redaktionsschluss: 6 Wochen vor Erscheinen. Administration und Versand: Buchhandlung der Freien Evangelischen Gemeinden, Zeughaus gasse 35/37, 3000 Bern 7, Telefon 031 22 04 21. Abonnement jährlich Fr. 16.- (für Ein zelbezüger zusätzlich Fr. 2.50 für Versand); Postcheck 30-15603506 Grosshöchstetten.
Rauhreif erinnert nicht nur an das Kommen des Winters, sondern auch an Advent und Weihnachten. Wir werden daran erinnert, dass Jesus gekommen ist, und ebenso steht die Adventsbitte vor uns: Komm, Herr Jesus! Meine Bitte ist, dass wir als zu Jesus Gekom¬
Bund FEG: Berichte aus Bund und Gemeinden Familiennachrichten
Bundesvorsitzender: Albert Klotz, Kornstrasse 1,9470 Buchs, Tel. 085 6 19 96.
Bundessekretariat: Arnold Klingelhöfer, Hünigenstrasse, 3510 NIederhünigen, Tel. 031 99 27 37.
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mene unterwegs sind, dem kommenden Herrn entgegenzugehen, und dass wir bereit sind, ihm zu begegnen - in dieser Advents und Weihnachtszeit, aber auch dann, wenn er wiederkommt.
Was ist der Bund Freier Evangelischer Gemeinden?
Der Bund umfasst selbständige, zur Zusam menarbeit willige Freie Evangelische Gemein den. Voraussetzung zur Gemeindezugehörigkeit ist der persönliche Glaube an Jesus Christus, den Sohn Gottes, als Erlöser und Herrn, und ein Leben unter seiner Herrschaft.Dabei ist die Bi bel uneingeschränkte Autorität für Glauben, Lehre und Leben. Die Freien Evangelischen Ge meinden woilen Gemeinden nach dem Vorbild des neuen Testamentes sein und sind als sol che unabhängig von Staat und Kirchen. Sie ver stehen sich jedoch als Teil der weltweiten Ge meinschaft all derer, die Im lebendigen Glauben an Jesus Christus stehen. Im Bund verwirklicht sich eine Lebens- und Dienstgemeinschaft durch Zusammenfassung geistlicher, personel ler und wirtschaftlicher Kräfte, zur Förderung geistlichen Lebens, missionarischer Tätigkeit und zur Erfüllung diakonlscher Aufgaben.
Dieser Ausspruch war einige Zeit ein Schlagwort, das in vieler Leute Mund war. Bei allen möglichen und unmöglichen Gelegenheiten konnte man es hören, und es geistert heute noch herum:
Herausfordernd und trotzig, wenn einer sich im Recht fühlt und seine Kraft mit einem Gegner messen möchte. Herablassend und verächtlich, wenn einer sich einem Herausforderer überlegen vorkommt.
Gereizt und ungeduldig, wenn einer auf die Ablieferung einer Bestellung oder bei einem Stelldichein über den Termin hinaus warten muss.
Gedanken- und ahnungslos, wenn es um Himmel oder Hölle, um Gott oder Satan, um Leben oder Tod geht.
Wir können als Christen im Blick auf die Wiederkunft Jesu dieses Schlagwort nicht aussprechen. Der Stil passt nicht. Die Ankündigung Jesu: «Siehe, ich komme bald!» können wir nur beantworten mit:
«Amen, ja komm, Herr Jesus!»
Eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit wünscht Ihnen von Herzen
Ihr
Uie/nAjtr
Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquikken.
Nehmet auf euch mein Joch und lernet uon mir, denn ich bin sanftmütig und uon Her zen demütig, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht. Mt. 11, 28-30
Zwei Worte unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus sind mir von grösster Wich tigkeit. Es ist die Einladung unseres Herrn: Kommet her . und der Auftrag unseres Herrn: Gehet hin . (Mt. 28, 19). Wir hö ren diese beiden Anliegen unseres Herrn schon bei der Berufung der zwölf Jünger: Jesus berief die Zwölf «dass sie bei ihm sein sollten und dass er sie aussendete» (Markus 3, 14).
Wie sehen diese beiden Seiten eigentlich in unserem Leben aus? Vernachlässigen wir eine, so hat das seine Auswirkungen. Wir wollen uns heute dem Heilandsruf zu wenden und seine Einladung hören: Kom met her zu mir alle . . 1. Wer ist gerufen?
mein Recht geht an meinem Gott vor über!»
Doch der Herr wird nicht müde noch matt. ER gibt dem Müden Kraft.
Kommt nicht jeder Mensch, der selber sein Leben meistern will, auf den Punkt, wo er sich eingestehen muss: Ich bin müde und beladen. Sind es nicht unsere eigenen Wer ke, die uns müde machen? Wir schaffen und wirken in unserer eigenen Kraft und sind am Ende unbefriedigt. Wir laden uns in unserem Leben so viele Dinge auf und bekommen von anderen zusätzliche Sa chen aufgelegt, dass wir überladen sind. Jesus sagte (Luk. 11, 46): «Weh euch, ihr Schriftgelehrten, denn ihr beladet die Men schen mit unerträglichen Lasten und ihr selber rührt sie nicht mit einem Finger an.» Wie befreiend ist da die Botschaft Jesu: «Kommt her zu mir alle, die ihr beladen seid.» Jesus ist gekommen, damit wir bei ihm abladen. Wir dürfen unsere Sorgen, unsere Probleme, unsere Sünden, ja alles, was uns belastet, bei Jesus Christus abla den. Er ist der Lastenträger, der unsere Schuld, die Sünden einer ganzen gefalle nen Menschheit, ans Fluchholz getragen hat. In einem Lied singen wir: «Die Last meiner Sünde trug Jesus das Lamm.» Ha ben wir hier nicht die Antwort für die grösste Belastung unseres Lebens? Schau doch, siehe, das ist Gottes Lamm, welches die Sünde der Welt trägt. Jesus ist für uns da. Was hindert uns denn zu Jesus zu kom men? Jesus schliesst keinen aus.
2. Wozu ruft uns Jesus?
Zunächst ist dieser Ruf an alle gerichtet. Das Universelle des Heilandsrufes hat im Nachsatz eine Einschränkung: Alle, die ihr mühselig und beladen seid. Das Wort mühselig ist zusammengesetzt aus «selig» und «Mühe». Sind damit nicht die gemeint, die sich abmühen, die er schöpft sind? Es gibt nicht nur körperliche Erschöpfung, sondern auch eine seelische, religiöse, geistige, ln Jesaja 40 lesen wir: «Mein Weg ist dem Herrn verborgen und sie.
Jesus will unser Leben erneuern und zu ei nem neuen Ziel führen. Darum ruft er uns zu sich, um sein Leben mit uns zu teilen, a) Die Lebensgemeinschaft mit Jesus «Kommt her zu mir.» Jesus will uns nicht ei nige gute Ratschläge für unser Leben ertei len. Er lässt uns anteilnehmen an seinem Leben. Seine Jünger waren Tag und Nacht bei ihm. Diese Lebensgemeinschaft prägte
Wenn Jesus Menschen ruft, dann überlässt er sie nicht sich selber. Wir sehen es auch, wenn ein Kind geboren wird, dann wächst es in einer Familie auf. Jesus führt die, wel che sich ihm anvertrauen, in die Gemein de. Von den ersten Christen wird uns be richtet: «Sie blieben beständig in der Apostel Lehre, in der Gemeinschaft, im Brotbrechen und im Gebet.» Das sind die Lebensäusserungen von Menschen, die nicht mehr ohne Jesus sein können.
Wolfgang Vöhler, Winterthur
c) Die Jochgemeinschaft mit Jesus «Nehmet auf euch mein Joch.» Wir denken da an zwei Zugtiere, die mit einem Doppel joch verbunden sind. Ein Joch ist zur Er leichterung der Arbeit nötig. Wer sein Joch auf sich nimmt, merkt bald, Jesus geht neben mir. Er hilft mir ziehen und zeigt mir, wie es am besten vorangeht. Vom Kommen und Lernen erleben wir die Praxis der Jochgemeinschaft. Nach der Übergabe unseres Lebens folgt doch Nachfolge. Im Leben mit Jesus nehmen wir entschlossen das Joch auf uns. Wir werden dem Wort gehorsam. Durch Unge horsam geschah der Fall des Menschen. Der Gehorsam ist die Voraussetzung für das Leben mit Jesus. Er verheisst uns: «Mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.»
3. Was verheisst Jesus?
a) «Ich will euch erquicken»
b) Die Lerngemeinschaft mit Jesus Wer beladen ist, muss abladen lernen. Je sus sagt: «Lernet von mir.» Das Lernen ist so wichtig, weil dadurch unser Leben ge prägt wird. Jesus unterweist uns, damit wir das Erkannte im Alltag praktizieren. Wissen allein, ohne daraus die Folgerung zu ziehen, führt in eine tote Orthodoxie. Bei Jesus lernen wir, was Gott von uns will, und wie wir Gott wohlgefällig leben kön nen. ER lehrt uns, aus der Kraft seiner Ver gebung zu leben und von Herzen dem an dern zu vergeben. ER schenkt uns den Mut zum Dienen, ER lehrt uns Milde, Freund lichkeit und Bescheidenheit. ER rüstet uns zum freudigen Zeugnis aus. Lernet von mir, das bedeutet, fasst den Ent schluss, lebenslang zu lernen. Gottes Wille kann nicht an einem Tage erlernt werden. Dazu braucht es das Verbunden sein mit Jesus, bis er wiederkommt. Zwischen der Lebensgemeinschaft und der Lerngemeinschaft steht die Jochge meinschaft.
Wenn wir auf einer Wanderung recht dur stig sind, dann erquickt uns ein frischer Trank. So dürfen wir immer wieder eine Erquickung auf unserem Glaubensweg er fahren. David hat es im Psalm 23 bezeugt: «Er erquicket meine Seele.» Wieviel Freundlichkeiten des lebendigen Gottes hat er in seinem Leben als Hirte, als Flücht ling und als König erfahren. Wer zu Jesus kommt, der wird erquickt. Doch Jesus will mehr schenken als nur Erquickung. Er will uns Ruhe geben,
b) «Ich will euch Ruhe geben»
Es besteht ein wesentlicher Unterschied zwischen Erquickung und Ruhe. Erquikkung ist etwas Momentanes, dagegen ist Ruhe etwas Bleibendes. Jesus will uns Ru he geben. Diese Ruhe hat er dem Gottes volk bereitet. Im hohenpriesterlichen Ge bet lesen wir: «Vater, ich will, dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gege ben hast» (Joh. 17, 24). Das ist das Ziel un seres Lebens. Aber auch mitten im Kampf des Lebens finden wir die Ruhe unserer Seele in Jesus. Welch eine Kraft liegt doch in diesem Wort, wenn es sich in unserem Leben entfalten kann.
Angst wirkt lähmend
Und der Geist und die Braut sagen: Und wer es hört, spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme! Der diese Dinge bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald, Amen, komm, Herr Jesus! (Offb. 22, 17 und 21)
Wovon ist unsere Zukunftsvision geprägt?
Durch ein Fernrohr Wir alle schauen in die Zukunft — das heisst, von Sehen kann keine in eine dicke Rede sein. Es ist eher so, als würden wir durch ein Fernrohr in eine Nebelwand schauen dicke Nebelwand schauen und versuchen, etwas von der dahinter liegenden Wirklichkeit zu erkennen. Und doch redet jedermann von der Zukunft. Sie beschäftigt die Menschen, und vor allem erlebt man die Zukunft heute als etwas Bedrohliches, Lebensfeir^dliches, ja, als etwas Vernichtendes. Die Vorstellung davon, was uns die Zukunft alles bringt, bringen könnte, die Ungewissheit, wie sich die Dinge dieser Welt entwickeln, wecken Angst. Eine Angst, die gepaart ist mit grosser Hoffnungslosigkeit, welche lähmend wirkt und gleich gültig macht. Die Zukunft wirkt in unsere Gegenwart hinein. Die Vorstellungen dessen, was uns die Zukunft bringt, beeinflusst unse re Lebensweise heute.
Die biblische Futurologie
Tatsache: Jesus kommt wieder! Die Erwartung der Gemeinde
Ohne Zweifel redet die Bibel viel von den zukünftigen Dingen. Die biblische Futurologie (Lehre von den künftigen Dingen) treibt und trieb viele Blüten, und schon viel mehr oder weniger Sinnvolles wur de darüber geschrieben. Manche Bilder, mit denen die Bibel die Zu kunft beschreibt, sind auch schwer zu deuten. Aber von einem zu künftigen Ereignis redet die Bibel sonnenklar: Von der Tatsache der Wiederkunft Christi. Rene Fache schreibt in seinem Buch «Die Wie derkunft Jesu Christi», dass im Alten Testament 1527 und im Neuen Testament 319 Verse vom wiederkommenden Herrn reden. Wenn also unsere Vorstellung von der Zukunft von etwas geprägt sein soll, dann von der Tatsache, dass Jesus Christus sichtbar wie derkommt. Die Gemeinde erwartet nicht den die Welt vernichten den Atomkrieg, nicht den Weltuntergang, nicht in erster Linie die Wiederherstellung aller Dinge oder die Errichtung eines Reiches, sondern eine Person!
Unsere Welt läuft einem Ziel entgegen, unsere Zeit hat eine Grenze:
1. Thess. 4,16.17
Der Bräutigam und die Braut
Beides ist Jesus Christus. Ob wir wohl den Mut haben, in den Ge sprächen mit den Mitmenschen über die Zukunft davon zu reden, dass der entscheidende Faktor unserer Zukunftserwartung Jesus Christus ist?
Der kommende Christus - die Gemeinde
Das Kommen des Herrn Jesus Christus betrifft zuerst die Gemein de. «Denn der Herr selbst wird beim Befehlsruf, bei der Stimme ei nes Erzengels und bei dem Schall der Posaune Gottes herabkom men vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen, danach werden wir, die wir leben, die übrigblieben, zu gleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit beim Herrn sein.»
Die Bibel verwendet ein sehr treffendes Bild, um diese Begegnung zu beschreiben, nämlich das des Bräutigams, der seine Braut heim holt. Ein Bräutigam begegnet der Braut anders als der Richter dem Angeklagten. Deshalb ist das Kennzeichen dieses Ereignisses Freu de! Nicht Angst, nicht Furcht, sondern ein Fest wird gefeiert. Wenn wir als erlöste Menschen vor ihm stehen, werden wir uns freuen, denn vor uns steht der, welcher uns liebt und sich selbst für uns hin gegeben hat.
Der kommende Christus - Israel
Sach. 12,10
Israel wird den Messias erkennen
Zukünftige Ereignisse
Jesus als Herr der Welt
«Und ich werde über das Haus Davids, und über die Bewohner von Jerusalem den Geist der Gnade und des Flehens ausgiessen: Und sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben, und werden über ihn wehklagen.»
Die Bibel lässt keinen Zweifel darüber offen, dass Gott mit Israel ei nen besonderen Plan hat. Zwar hat es damals den Messias verwor fen, und auch heute noch lehnt Israel als Volk Jesus Christus ab. Al les deutet darauf hin, dass dieses Volk noch Schweres durchmacht, und nur das Kommen des Messias wird dieses Volk vor der Vernich tung bewahren (Sach. 14). Erst in der grössten Not wird Israel den Messias annehmen. Zinzendorf sagte: «Gott wird sie bekehren wie einen Saulus, indem er sie zu Boden wirft.» Erst dann, wenn Chri stus sichtbar wiederkommt, werden sich die Prophezeiungen über die Herrlichkeit Israels erfüllen.
Der kommende Christus — die Welt
Dem Kommen Christi werden in dieser Welt viele Ereignisse vor ausgehen, und viele Ereignisse werden mit seinem Kommen Zusam menhängen. Man lese dazu zum Beispiel Matth. 24 und 25,1. Kor. 15, 1. Thess.-Brief und viele Stellen der AT-Propheten sowie der Offenbarung. Fest steht, dass kein Ereignis diese Welt so völlig ver ändert, in so andere Bahnen lenkt, wie die Wiederkunft Christi. Un sere Welt erwartet zwar alles andere von der Zukunft, nur nicht das Erscheinen des Sohnes Gottes. Jesus wird sich als König und
KOMM! KOMM! KOMM! KOMM!
Dieses viermalige «Komm!» aus Offb. 6 ist keine Einladung Gottes an seine Kinder in der Jesus-Nachfolge, auch nicht ein Komm, das die Gläubigen an den erhöhten Herrn richten: «Komm, Herr Jesu.» Unser viermaliges «Komm!» ist ein klarer Befehl Gottes durch seine Throndiener (vier Lebewesen um den Thron, von da die Stimme er tönt). Es ist Befehl Gottes in die Zeit hinein, um das Endziel herbei zuführen, damit auch die Bitte der Gläubigen auf seine Verheissung hin erfüllt werden kann: Komme bald, Herr Jesu!
Jesus und seine Gemeinde
Damit wir die Zeilen besser verstehen, kurz ein Hinweis auf die er sten Kapitel der Offenbarung, ln Kapitel 1-3, da geht es vor allem um die Gemeinde, wie wichtig und wert sie dem Lamm Gottes ist. Die Kapitel 4 und 5 möchten uns einen Einblick geben in die Grös-
als Herr erweisen, aber auch als Richter über eine gottlose Welt. Die Ereignisse, die mit dem Kommen Jesu in Zusammenhang stehen, finden ihren Abschluss im Endgericht und in der Auflösung der alten Welt (Offb. 20 und 21). Die Wiederkunft Christi zwingt jeden Men schen dazu, Jesus Christus als Herrn anzuerkennen (Jes. 45, 20-25).
Der neuen Welt, auf die wir warten, geht das Kommen Christi vor aus.
Der kommende Christus - unsere Gegenwart
«Denn die Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend allen Men schen, und unterweist uns, damit wir die Gottlosigkeit und die weltli chen Lüste verleugnen und besonnen und gerecht und gottesfürchtig leben in dem jetzigen Zeitlauf, indem wir die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres grossen Gottes und Hei landes Jesus Christus erwarten.»
Ein Christ orientiert sich an zwei Heilstatsachen: am ersten und zweiten Kommen Jesu. Wir haben schon gesehen, dass es nicht un bedeutend ist, wovon unsere Vorstellung hinsichtlich der Zukunft geprägt ist. Die Tatsache der Wiederkunft Jesu wirkt sich deshalb in Die Erwartung des unserem Alltag aus, wenn wir wirklich damit rechnen! Die ErwarHerrn bewegt uns tung des Herrn bewegt uns zum Handeln, ermutigt uns zum Zeugzum Handeln!
Titus 2,11-13 nis, sie heiligt unser Leben. Diese Tatsache relativiert vieles, was uns als wertvoll und wichtig erscheint. Die Erwartung Christi ist auch Prüfstein über die Echtheit unseres Glaubens. Der Ruf «Komm Herr Jesus!» ist Ausdruck eines von Christus erfüllten Lebens. Urs Iten, Ennenda
Ein Blick hinter die Kulisse
Eröffnung von Weltgeschichte
se und Heiligkeit Gottes. Auch die Stellung von Jesus als dem er höhten Herrn wird uns gezeigt, der allein Würdige, um das Buch mit den sieben Siegeln aus der Hand Gottes zu nehmen: «Das Lamm, das erwürgt ist, ist würdig, zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob» (5, 12). Jesus, das Lamm Gottes, geht nun an das Offnen der Siegel. Bei den vier ersten ertönt immer die befehlende Stimme Gottes mit diesem Komm oder Lauf. Mit jedem Eröffnen eines Siegels wird uns ein Stück Weltgeschichte gezeigt. Es muss uns dabei immer bewusst sein, dass Johannes nicht einen chronologischen, festgelegten Ablauf der Weltgeschichte gesehen hat, sondern Gott hat ihm man ches gezeigt, was in der Zwischenzeit zwischen Jesu Erhöhung und seinem Wiederkommen über diese Erde kommen muss. Jedes Bre chen eines Siegels ist somit Offenbarung von Teilen der Weltge schichte. Mit dem viermaligen «Komm!» haben wir es mit den apo kalyptischen Reitern zu tun.
Verborgenes wird ans Licht gebracht bracht werden, obwohl er lieber im Verborgenen bleiben möchte. Auf den Befehl Gottes hin muss es öffentlich werden. Als das erste Siegel durch das Lamm Gottes geöffnet wurde, lesen wir: «Ich hörte eines von den vier lebendigen Wesen wie mit Donnerstimme sagen: Komm!»
Jesus ist grösser
Das Treiben der Unterwanderung durch Satan muss ans Licht ge-
1. Reiter: die getarnte Verführung
Das würdige Lamm, dem die Sache von Gott dem Vater in die Hand gegeben ist, ruft die Mächtigen dieser Zeit hervor mit dem KOMM, damit sie ihr Werk tun, und die Weltgeschichte wird so zu Ende ge führt. Hinter jedem KOMM steht also nicht nur das Hervorrufen der dunklen, zerstörerischen Mächte, nein, der, der ruft, setzt als Herr über allem auch die Grenzen, wie weit sie wirken können. Durch den Befehl Gottes wird dem Feind nicht nur die Möglichkeit gege ben, sein Werk zu tun, sondern es werden ihm auch die Grenzen ge setzt; das wollen wir nicht vergessen bei diesem Betrachten der vier Reiter.
Der erste Reiter ist weiss, was die Schrift oft als rein darstellt. Dann heisst es von einem Siegeskranz, und wie er siegend auszieht, um zu siegen. Das gibt ein sehr verführerisches Bild. Oft wird dieser Reiter mit Offb. 19 verglichen, dem Siegeszug Jesu, und so will man in dem ersten Reiter den Siegeszug des Evangeliums sehen. Ich den ke, somit hat der erste Reiter seine Aufgabe bereits erfüllt und er reicht, was er wollte: die Verführung! Das weisse Pferd führt die an dern an. Hier tritt uns der antichristliche Geist entgegen, sehr getarnt, aber sehr stark. Der mit dem Bogen ausgerüstete Reiter verzeichnet Siege, unter seiner Hand geschieht Grosses, und es ist von da her nicht verwunderlich, dass viele sich blenden lassen. Er mag viel mit dem Evangelium zu tun haben, aber nicht, um Men schen zur Busse und Bekehrung zu führen, sondern sie höchstens zu christianisieren, damit sie im Totenschlaf der Sünde weiterschlafen. Sehen wir nur unser Abendland an, wo so viele zu einer Kirche ge-
2. Reiter: der Räuber des Friedens
Gemeinde Jesu, Familien, wo ist der Friede?
hören und doch nichts von einer persönlichen Beziehung zu Jesus wissen durch die Wiedergeburt.
Oder die heutige Propagandawelle der Oekumene, wo man bis hin zu den östlichen Religionen alles verschmelzen will durch die Liebe und das noch oft mit der Liebe Gottes begründet. Es schimmert nach Evangelium und ist tödliche Verführung.
Oder denken wir an die Schlagwörter: Menschenrechte, Mitbestim mung, Gleichberechtigung, Umweltschutz, ideologische Unterwan derung - durch das weisse Pferd, das ist die beste Vorbereitung für die drei weiteren Reiter. Wir sehen heute die Auswirkung. Durch das Göttliche KOMM muss alles ans Licht kommen.
Der zweite Reiter - das rote Pferd - ihm wird gegeben, den Frieden zu nehmen. Der rote ist die Entblössung des weissen. Der weisse mit Bogen hat auf Distanz gewirkt, der rote mit dem Schwert, da geht es um das Gegenüber. Rot erinnert hier nicht an das Blut zum Opfern, sondern verbindet die Geschichte mit dem strömenden Blut durch Kriege. Wie redet Matth. 24 davon, und Je sus sagt: Das muss kommen! Darum auch da der göttliche Befehl: KOMM!
Ist nicht unsere heutige Zeit besonders geprägt von diesem zerstö rerischen Element. Anfang dieses Jahrhunderts soll eine bedeuten de Persönlichkeit gesagt haben: «Der Mensch ist heute zu intelligent durch all die Forschung und Wissenschaft, dass es noch einen grös seren Krieg geben könnte!» Was ist geschehen ? Und ist nicht ein un heimlicher Druck von Angst da, die unsere Zeit prägt? Wann wurde mehr nach Frieden gerufen, wie viele Bemühungen unternommen? Jes. 48, 22 stimmt doch: «Die Gottlosen haben keinen Frieden!» Der Friede ist weiter weg als je zuvor. Wie aber sieht es in unseren Familien und Gemeinden aus? An vie len Orten kämpft man für den Frieden, ist aber nicht bereit, sich mit dem Ehepartner, den Schwiegereltern, dem Gemeindeglied zu ver söhnen, sich persönlich unter die Schuld zu stellen und um Verge bung zu bitten. So ist der Friede auch in vielen «christlichen» Fami lien und Gemeinden gewichen. Wo aber soll denn noch Friede erlebt werden? Ist nicht ein starker Ruf an uns alle darin, wirklich durch ein geheiligtes Leben im Frieden zu bleiben? Unter der bewahren den Macht Jesu kann der rote Reiter nichts verrichten. Ihm ist ja von Jesus her durch das KOMM die Möglichkeit, aber auch die Grenze zum Wirken gesetzt. Jes. 61,14 erfüllt sich in unseren Tagen, und wir sehen, dass auch dieser Reiter galoppierend durch Gemeinde und Völkerwelt geht.
3. Reiter: Hunger - das bekannte Wort der heutigen Nachrichten
Der dritte Reiter ist schwarz, er hat eine Waage in der Hand. Er ruft. . angesichts der heutigen Lage wird es uns nicht schwer fal len, den Hunger dahinter zu sehen. Ein Denar war der normale Ta geslohn eines Arbeiters. Es wird gezeigt, dass mit einem Mass eigentlich nur das Mehl für eine Tagesration reicht. Es steht eine 10-
bis ISfache Teuerung dahinter, so dass der Arbeiter wohl noch was zu essen hat; aber wie soll er für das andere aufkommen, für die Fa milie? Folge davon ist Hunger. Wie lesen wir heute von Millionen Menschen die Hunger leiden, ja vor dem Hungertod stehen. Wir brauchen die Länder nicht aufzuzählen, die mit dem Hunger zu kämpfen haben oder mit einer ISOprozentigen Teuerung oder noch mehr. Eigenartig, dass dem Oel und Wein nichts geschehen soll. Das galt als Luxusartikel, und das zeigt uns, dass die Reichen ihre Sachen schon beschaffen können. Ungerechtigkeit wird damit emp funden, und die Lage wird noch schlimmer gemacht. Und wir in unserer Wohlstandsgesellschaft, die wir zu den Reichen gehören, wie nehmen wir unsere Verantwortung wahr?
Der vierte Reiter - ein fahles Pferd - hiess Tod. Endziel des Das Angstgespenst ersten weissen Reiters ist, die Menschen ohne Jesus in den Tod zu Krankheit, Tod
4. Reiter: bringen. Hier beim vierten Pferd sehen wir dem Tod in die Augen. Ihm ist Macht gegeben, ein Viertel auf dieser Erde zu töten. Nach Verführung, Krieg, Hunger kommt dieses schreckliche, wie es in Matth. 24 steht: Seuche, Pestilenz, Krankheit. Warum können heu te als besiegt und ausgerottet bezeichnete Krankheiten plötzlich wieder da sein? Oder denken wir an die beiden Wörter Krebs und Herzinfarkt, wie ein Todesgespenst schwebt es täglich über den Menschen. Der Reiter mit dem fahlen Pferd ist am Werk, ein Viertel wird ihm zufallen, und das Ende aller Dinge ist noch nicht da!
Unsere Blickrichtung ist Jesus!
Wir wollen da nicht weiter ausholen, sondern den Blick wieder auf den richten, von dem der Befehl KOMM herkommt. Jesus Christus hat das Buch aus der Hand Gottes genommen. Er ist der, der die Siegel öffnet und somit den Reitern die Freiheit, den Befehl zum Wirken, erteilt. Alles sind Zeichen der heutigen Herrschaft Satans, der als Herr der Welt sich aufspielt und noch mächtig wirken will, weil er weiss, wie kurz seine Zeit ist. Wir dürfen das eine nicht ver gessen: Hinter allem steht die Zulassung Gottes, der den Feind her ausfordert, sein Werk zu tun, damit Gott sein Werk zum Abschluss bringen kann. Gott hat die Grenzen der Zulassung gesetzt. Jesus ruft dem Feind nicht nur KOMM! oder Lauf! Er ruft uns zu: «Wenn das alles geschieht, erschrecket nicht, sondern erhebet eure Häupter, denn eure Erlösung naht.» Diese Blickrichtung auf Jesus, den erhöhten Herrn, vermag uns die rechte Geborgenheit auch durch die stürmische Zeit hindurch zu geben. Somit kann uns der Friede in ihm nicht geraubt werden.
Ernst Kipfer, Wil
Mir ist das Herz voll jubelnder Weihnachtsfreude. Ob ich wohl heute wenigstens einem Menschen von dieser grossen Freude sagen darf? «Herr, schenke es mir!» Mit diesem Gedanken im Herzen springe ich die Treppen hinunter, um am ersten Weihnachtsmorgen ein dringendes Telegramm aufzugeben.
Draussen ist alles grau in grau. Ein feiner Nieselregen geht hernieder und hüllt die Grossstadt in einen grauen Schleier ein. Von Weihnachtsstimmung kann man wirklich nicht reden. Mich kümmert's nicht. «Jesus ist kommen, Grund ewiger Freuden!»
«Freue dich, freue dich, o Ghristenheit!» summe ich vor mich hin, oder hab ich's gar laut gesungen? Ich weiss es nicht vor lauter Freude.
«Na, Sie lassen sich Ihre Laune durch Regenwetter wenigstens nicht verderben, wenn Sie bei einem solch trostlosen Nieselregen noch singen können!» Das redet jemand hinter mir her, als ich die Strasse überquere.
«Ist Ihr Herz denn nicht voll Freude am Weihnachtsmorgen? Oder sind Sie vom Wetter abhängig?» frag ich unter meinem Regenschirm lachend zurück. Ich warte, bis die Frau mich eingeholt hat und neben mir geht. «Es ist doch Weihnachten! Mir ist das Herz so voll Freude! Ihnen nicht? ,Jesus ist kommen, Grund ewiger Freuden!'»
Wir kommen in ein Gespräch. Mein Herz jubelt. Gott hat mir einen Menschen in den Weg geführt, dem ich von seiner Liebe zu uns armseligen Menschen sagen darf. «Ich weiss nicht», unterbricht mich die Frau, «Sie sagen mir das alles so voller Freude - so ganz anders, als ich es bisher hörte. Einmal Im Leben hab ich mit einem - wie soll ich sagen? Ein Pastor war's nicht, aber so ungefähr dasselbemit ihm habe ich amtsmässig gesprochen.»
Ich helfe ein wenig nach. «War es wohl ein Prediger?» «Ja, ganz recht! Es war ein Prediger irgend einer freikirchliche n Gemeinde, oder wie er es nannte. Das hat mir damals aber alles so gar nicht geholfen. Er sprach immer nur von Sünde und verdammen. Es war alles so furchtbar! Am schrecklichsten war, dass er von einem noch kommenden Krieg sprach, wo das Blut den Pferden bis an die Zäume reichen wird Wie hat mich das alles entsetzlich geplagt und verfolgt! Ich konnte einfach nicht wieder zu ihm gehen und auch nicht seine Versammlungen und Bibelstunden besuchen.
Wissen Sie, meine Mutter war gläubig. Da war alles so ganz anders. Alles war so bei ihr in Frieden und in einem wunderbaren Geborgensein. - Und bei Ihnen ist es die Freude, die einem richtig ans F^erz geht! Oh, wie beneide ich Sie darum! Dass es in unserer heutigen Zeit so etwas überhaupt noch gibt!» hiat jener alte Gottesmann in heiligem Ernst dieser Frau damals Gericht verkündigt, ich kann nicht anders, ich muss, ich darf ihr Gnade bringen, indem ich ihr von der wunderbaren Liebe unseres F^eilandes zu uns verlorenen Menschen sage. «Dass ich Sie aber auch hier so im Regen einfach angesprochen habe! Ich bin sonst so zurückhaltend und gehemmt. Wenn Sie aber auch allem Wetter zum Trotz singen und sich freuen, da musste ich es einfach.»
Wir stehen an einer Strassenecke unterm Schirm, wo unsre Wege sich trennen, und ich erzähle ihr von der Weihnachtsfreude. Was kümmert uns der Regen, was die Vorübergehenden, die sich lächelnd nach uns umsehen? Wir feiern Weihnachten unterm Regenschirm. Als ich sie zu unseren Gottesdiensten einlade, schüttelt sie eifrig den Kopf und sagt:
«Nein, ich geh noch einmal zu dem alten Gottesmann. FHat er mir Gericht gebracht, dann soll er mir jetzt auch Gnade bringen. Er kennt mein Leben. Er kannte auch meine Mutter. Kommen wir nicht miteinander zurecht - bitte, geben Sie mir doch Ihre Anschrift! -, dann komme ich zu Ihnen.»
Statt der Anschrift schreibe ich ihr unsere Gottesdienste auf. Sie hat es nicht bemerkt. Das Zettelchen wandert in ihre Handtasche. Dann fährt sie fort: «Dies Begegnen ist mir ein grosses Weihnachtsgeschenk. Mir ist, als freue meine Mutter sich über mich im Himmel. Wieviel hat sie in ihrem Leben für mich gebetet!»
«Und welch eine Freude wird erst im Himmel sein, wenn Sie die ganze Weihnachtsfreude erleben, ihn selbst, Jesus Christus, der Sie sucht und liebt! Gott schenke es Ihnen bald!»
Stumm drückt sie mir die Hand und geht still davon. Das war mein Weihnachtserleben unterm Schirm im Nieselregen. Weisst du, was die Welt von heute an uns sehen muss? - ChristusfreudeWeihnachtsfreude - mitten im grauen Alltag.
(aus «Advent und Weihnachten» von Lexa Anders)
Der Mangel an Papier und die tagelangen Stromausfälle, von denen Druckereienund ganze Städte - betroffen sind, behin dern die Arbeit der Christen in Angola. Den Frauengruppen fehlten zu Beginn ihres neuen Programmes 1984/85 25 000 Blatt Papier für den Druck der Bi bellektionen. Mit Verspätung können sie nun aber die Lektionen drucken. Nach lan gem Suchen und Warten konnte Elsi Guldimann Papier kaufen. Die Bibellesehilfen bleiben monatelang in der Druckerei liegen. Die Drucker sind nicht mehr bereit, Aufträge entgegenzu nehmen, die an einem bestimmten Termin ausgeliefert werden müssen. Das Waisenhaus in Caluquembe wird in ein Ernährungszentrum umgewandelt. In der schwierigen Lage, in der sich Angola heute befindet, werden so mehr Kinder Hilfe erfahren können. Zwanzig Kinder werden sich während voraussichtlich drei Monaten zusammen mit einer Begleitper son im Zentrum aufhalten. Die Begleitper son wird während dieser Zeit an HygieneLektionen teilnehmen und die Zubereitung einer kindgerechten Nahrung mit einheimischen Produkten erlernen.
Durch die Evangelisation «Macenta für Christus» sollen sich 140 Menschen für Jesus Christus entschieden haben. Was zu Beginn des Einsatzes der SAMLeute in Guinea nicht gewagt werden durf te, gehört seit einigen Wochen zum Alltag: Auf der Lepra-Station beginnt jeder Tag mit einer öffentlichen Andacht, die von ei nem der Pastoren gehalten wird.
Ausserhalb von Teresina, der Hauptstadt Piauis, konnten die Missionare nach länge rem Suchen ein Gelände erwerben, das sich für Jugendlager, Gemeindean lässe und, nach einem Ausbau, auch für Schulungskurse eignet. Der Name des Geländes, «Mond Ranch», soll bald geän dert werden, ln Conde, drei Schiffsstunden von Belem entfernt, entsteht ein riesiges Industriege biet. Drei Aluminiumfabriken und ein gros ser Hafen für Ozean-Frachter sind bald fer tig erstellt. Der Bau einer neuen Stadt gehört selbstverständlich zu einem sol chen Grossprojekt. Einige Tausend Bauarbeiter sind am Aufbau beteiligt. Mehrere Tausend Familien werden sich in diesem Gebiet niederlassen. Das ist eine grosse Herausforderung an die Mission. Durch Werner Hediger ist die SAM mit diesem Gebiet verbunden. Er schreibt; «Wie ich es sehe, könnten wir in diesem Gebiet in den nächsten Jahren drei oder mehr Gemeinden bauen, ln der ,Vila Con de’ haben wir eine Gemeindearbeit im Auf bau. Ich bin überwältigt davon, was der Herr durch die beiden Missionarinnen dort tut. Aber es ist mir wieder ganz neu wich tig geworden, dass wir Männer brauchen. Männer, die bereit sind, ihr Leben ganz Je sus zu weihen; gerade an solchen Orten brauchen wir Männer, um Männer errei chen zu können.
Das bewährte Programm für junge Leute, die eine Beziehung zu Jesus haben und sich für die Mission interessieren, wird auch 1985 durchgeführt.
Weitere Informationen gibt das SAM-Sekretariat, Tel. 052 23 13 31 Programm: Einführungskurs in Belem, praktischer Einsatz und Mitarbeit auf einer Missionsstation. Termin: Mitte Juni bis Anfang August. Bedingung: Keine Mühe mit der englischen Umgangssprache.
Letzthin traf ich im Dorf den Pfarrer der Landeskirche und grüsste: «Grüezi, Herr Kappeier!» Nachher überlegte ich, ja, Herr Kappeier hatte ich gesagt, weil er das von Anfang so gewünscht hatte, als er neu in unsere Gemeinde kam. Wir alle haben uns daran gewöhnt. Auch der «Herr Gemein deschreiber» und der «Herr Lehrer» sind ja verschwunden.
Unsere Tochter geht in die gleiche Mittel schule, wie ich vor 25 Jahren, und hat un ter anderem noch den gleichen Ge schichtslehrer. Bei einem Besuchstag nach dem «Grüezi Herr Professor!», belehrte mich der nun ergraute Mann: «Die Zeit hat sich geändert, ich heisse Schmid!» Ich musste mich richtig umgewöhnen. Ja, nun merkt man ja nicht mehr, ob einer Profes sor oder «nur Doktor» oder gar nur Hilfs lehrer ist. . leider? Oder zum Glück? Diese Gedanken sind mir gekommen, als ich feststellte, dass in den Freien Evangeli schen Gemeinden fein säuberlich unter schieden wird zwischen Pfarrer und Predi ger. Das hat mich ein wenig befremdet. In der Welt fallen überall die Titel. Sogar die neue Frau Bundesrat (oder -rätin?) möchte am liebsten Frau Kopp bleiben. Die Men schen heute wollen lieber durch Fleiss und Leistung die Achtung ihrer Mitmenschen gewinnen als durch einen wohlklingenden Titel.
Unsere Hirten aber, die nicht durch eigene Grösse, sondern durch Jesu Gnade die
Vollmacht zu ihrem Dienst bekommen ha ben, legen nun plötzlich Wert auf den Um stand, ob sie Absolventen einer theologi schen Fakultät oder «nur» eines Predigerseminars sind. Mein Prediger ist für mich Seelsorger, Autorität und Lehrer, weil ich weiss, dass er unter der Autorität Jesu und seines Wortes steht. Das ist doch bei allen Vorstehern der Gemeinde genau gleich. Der Dienst ist bei allen derselbe, al so gilt doch sicher weder Jude noch Grie che, weder Pfarrer noch Prediger. Sie sind Jesu Jünger und unsere Diener am Wort. Irene Müller, Esslingen
Israel-Landwirtschaftsreise
Vom 16. Februar bis 2. März 1985.
Nähere Informationen: Hans Meier
Postfach 1, 3627 Heimberg
Wir suchen tüchtigen
Chauffeur
auf Lastwagen Kat. C, in kleineres Tief bauunternehmen.
Für einsatzfreudigen Bewerber interessante Dauerstelle bei guter Entlöhnung und Sozial leistungen.
Eintritt sofort oder nach Vereinbarung.
Bitte rufen Sie uns an: Telefon 053 6 76 69
bei der Bauhilfsgenossenschaft des Bundes Freier Evangelischer Gemeinden an, damit wir unseren Gemeinden bei Bauvorhaben fi nanziell behilflich sein können. Gegenwärtig vergüten wir folgende Zinsen:
Depositenhefte 4%
Obligationen 4V2% (Laufzeit 3 bis 10 Jahre)
Für Auskünfte und Anlagen steht Ihnen der Kassier, Alfred Schmid-Meierhofer, Hof ackerstrasse 26, 8570 Weinfelden, Telefon 072 22 40 61, gerne zur Verfügung.
Wie schon längere Zeit bekannt ist, wird uns unser Jugendsekretär, Martin Voegelin, auf Ende dieses Jahres verlassen. Er hat eine Berufung der Schweizer AllianzMission angenommen und wird dort als Se kretär tätig sein. Auf diese Weise bleibt ei ne Verbindung zu den Freien Evangelischen Gemeinden erhalten. Wie aber soll es mit der Jugendarbeit des Bundes FEG weitergehen? Trotz intensi ven Bemühungen ist es uns nicht gelun gen, einen Nachfolger zu finden. So stehen wir vor der Tatsache, dass wir ab 1985 vorübergehend keinen Jugendsekretär mehr haben werden.
Wenn man keinen Einblick in seine Arbeit hatte, kann man sich kaum vorstellen, wie viel Fleiss und Opfer dahinterstanden. Er hat seinen Dienst mit viel Hingabe und Freude getan. Manchen Jugendgruppen und Gemeinden konnte er in seelsorgerlicher Art helfen. Es gab aber auch Schwe res zu tragen in einem Gemeindebund, wo man es nie allen recht machen kann. Im mer wieder versuchte er zu verstehen und auch Kritik ernst zu nehmen. Im Gebet begleiten wir Martin Voegelin in seine neue Aufgabe bei der Schweizer Al lianz-Mission. Wir wollen aber auch bitten, dass der Herr uns einen neuen Jugendse kretär beruft, der die angefangene Arbeit weiterführen kann.
Für die Jugendkommission: Siegfried Nüesch
In der Jugendkommission haben wir uns Gedanken gemacht, wie wir nun die Ju gendarbeit weiterführen sollen. Eine Ver teilung der Aufgaben wurde unumgäng lich. So wollen wir mehr regional arbeiten und haben dafür Regionalleiter vorgese- West; hen. Diese sind auch Mitglieder der Ju- Paul und Elfriede Siegenthaler gendkommission und vertreten dort die Schützenmatt 11 regionalen Jugendgruppen. Die Regional- 3280 Murten leiter tragen die Verantwortung für die Telefon 037 71 52 86 Schulungswochenenden und sind bereit, Jugendgruppen zu beraten. Manche admi- Mitte: nistrativen Arbeiten werden Peter und Rene Christen Esther Rambold von der Buchhandlung Im Neugut 37 Rapperswil übernehmen. Trotzdem wird 8620 Wetzikon es nicht möglich sein, alle Aufgaben eines Telefon 01 930 69 96 vollamtlichen Jugendsekretärs zu tun, so dass einzelne Anlässe ausfallen müssen (zum Beispiel Jugendtreffen). An dieser Stelle möchte ich Martin Voegelin herzlich danken für seinen Einsatz.
Adressen der Regionalleiter:
Ost: Ueli Jungen
Bürgli 1798, 9425 Thal Telefon 071 44 49 69
Vom 7. bis 13. Oktober waren wir mit 53 Unterrichtsschülern aus Gemeinden der ganzen Schweiz im Lager in Adelboden. Die Leitung hatten Walter Käser und Ar min Mauerhofer. Hilde Schranz und Hedi Keller in der Küche versorgten uns alle aufs vorzüglichste. Die anderen vier vom Team halfen mit bei der Freizeitgestaltung und auch beim Gemüserüsten in der Kü che. Wir durften das Wirken des Herrn er leben in diesen Tagen. so
Einige Eindrücke von Lagerteilnehmern:
Mit vielen anderen Unterrichtsschülern durfte ich am Unterrichtslager in Adelbo den teilnehmen. Mir persönlich brachte dieses Lager sehr viel, besonders der Vor trag von Herrn Mauerhofer über den guten Hirten. Wie ein Schafhirte führt, bewahrt, begleitet Jesus Christus mich durchs Le ben. Als wir uns untereinander gut kennen gelernt hatten, war die Woche vorbei und wir mussten leider wieder nach Hause fahDoris Amman, FEG Langenthal
Mir ist im Unterrichtslager in Adelboden besonders wichtig geworden, dass Jesus Christus mein bester Bruder ist. Wenn ich ren.
Jesus bekenne, dann schäme ich mich viel. Wie könnte Jesus sich schämen, wenn er sich mit so kleinen hilflosen Geschöpfen abgibt, wie ich eines bin. Aber es ist nicht Jesus betet immer für uns. Ich möchte ihm dafür vielmal danken, dass er auch mich nie vergessen wird.
David Schweyer, FEG Pfäffikon SZ
Im Unterrichtslager in Adelboden ist mir eine Sache wichtig geworden, ln diesem Lager habe ich mich bekehrt und durfte ei ne Wiedergeburt erleben. Ich durfte erle ben, dass Jesus in mein Leben kam. Nach her habe ich einen Bibelvers gemerkt, den ich besonders schön gefunden habe. Er steht in Galater 2, 20: «Und nicht mehr le be ich, sondern Christus lebt in mir.»
Ueli Althaus, FEG Langenthal
In der «Stillen Zeit» lasen wir den Jakobus brief. Bei der Auswertung staunte ich je des Mal, denn fast jeder hatte einen ander en Vers, der ihn angesprochen hatte. Eine wunderschöne Zeit waren die gemeinsa men Gebetsgemeinschaften. Wir konnten Gottes Nähe ganz konkret erleben und ka men einander viel näher. Besonders wich tig wurde mir in diesen Tagen das Gebet. Ich merkte, dass ich viel zu wenig bete und möchte es in Zukunft treuer tun.
Paula Stifter, FEG Wettingen
Das FEG-Jugendhaus liegt auf einer Alp über dem Brienzersee. Planalp erreicht man mit einer romantischen Dampf-Zahn radbahn.
Das Haus bietet Platz für 80 Personen. In den letzten Jahren sind die sanitären Ein richtungen, die Küche, das Office und zum Teil die Zimmer renoviert worden. Von Planalp aus können viele interessante Wanderungen und Ausflüge unternom men werden (Ballenberg, Giessbachfälle, Rothorn).
Prospekte und Reservationen: Daniel Jakob, Schwalbenweg 43G 3627 Heimberg, Telefon 033 37 49 23
Das ganze Lager hat mir sehr gut gefallen! Vor allem der 8. Oktober, Nach einem Abendvortrag konnte ich mich für Jesus Christus entscheiden. Ich möchte damit den Menschen, die sich noch nicht bekehrt haben, Mut machen. Denn es lohnt sich, wenn man bedenkt, dass dies ein Ent scheid für die Ewigkeit ist!
Kuno Wüthrich, FEG Münsingen
Gedanken vom Team
Wir wurden in diesen Tagen selber reich beschenkt. Was uns neu wichtig wurde, war die Möglichkeit eines Siegeslebens durch die Kraft des Herrn und auch die Macht des gemeinsamen Gebetes. Jeden Morgen und Abend kamen wir als Team zusammen zum Gebet, und wir durften auch so wunderbar erleben, wie der Herr Erhörung schenkte.
Einige durften eine Bekehrung erleben, an dere kamen, um Vergangenes in Ordnung zu bringen. Dem Herrn sei alle Ehre dafür!
Elisabeth Eugster, FEG Münsingen
Gemeindeferien
Vom 22. bis 25. September 1984 führte verlängertes Gemeinde unsere Wochenende auf der Planalp durch. Unser Motto für diese Tage lautete; «Gemein schaft erleben.» Themabezogene Bibel stellen, Referate einiger Brüder und eine Gruppenarbeit gaben wertvolle Denkanstösse und reichen Gesprächsstoff. Dabei zeichneten sich einige Grundgedanken ab: Wir sind zur Gemeinschaft mit Jesus Chri stus berufen (1. Kor. 1, 9). Aus der tägli chen Gemeinschaft mit unserem Herrn im Lesen seines Wortes und im Gebet schöp fen wir Kraft zur Gemeinschaft mit unsern Geschwistern.
man aus der Glut des Feuers nimmt; sein Glaube erlöscht.
Damit unser Gemeindeleben mehr Trag fläche bekommt, lebendiger wird und mehr Ausstrahlungskraft nach aussen hat, müssen wir mit Jesu Hilfe darauf achten, dass wir die Liebe zueinander nicht erkal ten lassen, auch dann nicht, wenn ver schiedene Ansichten aufeinanderstossen. Reich gesegnet und innerlich neu gestärkt, mit neuen Impulsen für eine lebendige Ge meinschaft, nahmen wir am Dienstagmit tag von der Planalp Abschied.
Iris Streisguth
Einsetzung von Manfred Macher «Wer den Sohn hat, der hat das Leben, wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat auch das Leben nicht.»
ein
Für uns Christen ist die Gemeinschaft mit andern Gläubigen lebensnotwendig. Sie dient der gegenseitigen Stärkung, Ermuti gung und Ermahnung. Ein Christ ohne Ge meinschaft gleicht einem Stück Kohle, das
Dieses Wort aus 1. Joh. 5, 12 richtete un ser Vorsteher, Markus Reidhaar, als Vor bereitung und Einstieg an uns, als wir am 7. Oktober Familie Macher offiziell in un serer Mitte willkommen heissen durften. Armin Mauerhofer überbrachte uns Grüsse der Bundesleitung. Sein Wort aus Jesa ja 58, 11 soll eine ganz persönliche Bot schaft an Manfred Macher sein. Er wies darauf hin, dass Gott es übernommen hat, ihn und seine Frau in allen ihren Tätigkei ten zu leiten. Die Gemeinde aber muss die Verantwortung und den Auftrag des Gebe tes für ihre Predigerfamilie übernehmen. Nach ein paar Gedanken von Markus Reid haar zum Amtsantritt baten er und Armin Mauerhofer zusammen mit der ganzen Ge meinde um den Segen Gottes für Manfred Macher.
Anschliessend brachte Manfred Macher seine Freude und Dankbarkeit zum Dienstbeginn mit einem Wort aus Jesaja 55, 10. 11 unter dem Thema «Gottes Wort ist wirksam» zum Ausdruck. Gott will Neues schaffen - Gottes Wort bewirkt Scheidung. Sein Wunsch ist es, dass wir
diesem Wort «Raum» geben und im Gehor sam den Willen unseres Gottes sehen W. von Aesch können.
Am Freitagabend, den 5. Oktober, war es soweit, dass wir als Gemeinde Handwer ker, Bauleitung und Freunde zum traditio nellen Aufrichtefest in die «Untere Mühle» einladen konnten. Der höchste Punkt des Gebäudes ist erreicht und die Zimmerleute haben den Dachstuhl gesetzt. Mit viel Lie be und Geschick hatten fleissige Hände den noch kalt anmutenden Rohbau deko riert und für das gemeinsame Nachtessen und fröhliche Zusammensein hergerich-
mutigung. Aber gerade beim Innenausbau ist noch viel Arbeit zu tun. So suchen wir zum Beispiel dringend Elektriker, Gipser, Maler, Plattenleger, Spengler, Zimmerleu te, Schreiner und andere Helfer jeden Al ters. Weitere Auskünfte gibt Alfred Lehmann, Jenins (Tel. 085 9 55 14; ab 19 Uhr). Nachdem wir uns als Gemeinde nun schon über drei Jahre im Dorfschulhaus zusam mengefunden haben, können wir Euch kaum beschreiben, wie sehr wir uns auf die eigenen Räumlichkeiten freuen. Gerade die Nebenräume werden es uns erlauben, das Gemeindeleben besser entfalten zu können. Euch allen sei an dieser Stelle für Euer Mittragen ganz herzlich gedankt. Claudius Zuber
20. Oktober 1984 in Winterthur Aus Platzgründen muss der Bericht auf den Januar-Gemeindegruss 1/1985 ver schoben werden. Wir bitten um Verständtet.
Rückblickend können wir nur staunen, wie unser Herr treu geführt hat: Nachdem das Projekt lange Zeit nicht realisierbar schien, stehen wir heute bereits vor dem fertigen Rohbau.
Die erste, auffälligere Bauetappe ist abge schlossen. Jetzt geht es um den Innenaus bau. Dabei haben wir ein grosses Anlie gen, möglichst viele Arbeiten durch Eigenleistungen ausführen zu können. Be reits sind einzelne freiwillige Helfer aus an deren Gemeinden unserem Aufruf nachge kommen und haben mit uns Hand angelegt. Das war für uns eine grosse Ernis.
Reiner Bamberger, Fährstrasse 39, 4632 Trimbach, Tel. 062 23 29 46 (FEG Olten, z.Z. Praktikum)
Hugo Epper, Untere Gasse 18, 7000 Chur, Tel. 081 22 33 23 (FEG Chur, Stadtmission)
Erwin Imfeld, Brückenweg 6, 3930 Visp, Tel. 028 46 29 44 (Inlandmission Visp)
Manfred Macher, Hess-Strasse 8, 3073 Gümligen, Tel. 031 52 47 83 (FEG Gümligen)
Hans Meier, Schützenstrasse 51, 3627 Heimberg, Tel. 033 37 78 65 (FEG Gwatt)
Bernd Tubach, Waldhofstrasse 67, 4310 Rheinfelden, Tel 061 87 41 27 (FEG Rheinfelden und Birsfelden)
Winterferien in Wengen
26. Januar bis 2. Februar 1985
Leitung: Karl und Marie Lechner. Teilnehmer; Jedes Alter, Familien und Einzelpersonen (max. 55 Teilnehmer).
Infos und Anmeldung: Karl Lechner, Missionsstrasse 18, 4055 Basel Telefon 061 25 68 59
Eheseminar in Wil
9. Februar 1985 (in Bern am 26. Oktober 1985)
Leitung: Dr. med. Samuel Pfeifer. Thema: Grundlagen einer erfüllten Ehe. Programm; Ganztägiges Arbeitsseminar für Verheiratete und Verlobte. Für Seel sorger bietet das Seminar eine gute Ein führung in die Eheberatung.
Anmeldung für Wil bis 31. Januar 1985 an Ernst Kipfer, Gallusstrasse 15, 9500 Wil, Telefon 073 22 05 27
Skilager Valbella
2. bis 9. März 1985
Leitung: Erwin und Cecile Imfeld, Christoph und Beatrice Bührer.
Teilnehmer: 16 bis 35 Jahre.
Infos und Anmeldung; Christoph Bührer, Oleyres, 1580 Avenches, Telefon 037 75 34 52
Frühjahrs-Skiferien Schönried 23. bis 30. März 1985
Leitung:
Hans-R. Tschanz, Elisabeth Keller und andere.
Teilnehmer: ab 16 Jahre - nach oben un begrenzt.
Infos und Anmeldung; Hans-R. Tschanz, Tabor, 3704 Aeschi, Telefon 033 54 43 83
Bern. Am 17. Oktober: Michael, des Hansjörg und der Erika Reich-Linder, Bern.
Bern. Am 21. Oktober: Stefan, des Hansruedi und der Cosima Wüthrich-Bücher, Thörishaus.
Birsfelden. Am 17. Oktober: Jonathan Michael, des Daniel und der Erika Brügger, Allschwil.
Buchs. Am 9. Oktober: David, des Stefan und der Bernadette Toldo, Triesen FL. Fällanden. Am 10. September: Benjamin Lukas, des Samuel und der Ruth Moser, Dübendorf.
Fällanden. Am 1. Oktober: Annina Sarah und Dominique Simone, des Markus und der Beatrice Wüst, Volketswil.
Muri-Gümligen. Am 28. September: Tho mas, des Bernhard und der Renate Bigler, Jegenstorf.
Rapperswil. Am 5. Juni: Iskender, des Favlus und der Nafiya Ay, Jona.
Rapperswil. Am 31. August: Reto, des Lud wig und der Elisabeth Schwarz-Nett, Neu haus.
Rapperswil. Am 13. September: Miriam, des Renato und der Delia Christen, Wald. Rapperswil. Am 9. Oktober: Tabea, des Claudio und der Yvonne Mattiazzo, Wagen. Rheineck/Thal. 24. September: Patrick, des Bernhard und der Esther Eng ster, Heiden.
Seuzach. Am 3. Oktober: Jonathan, des Thomas und der Rosmarie Handel, Seu zach.
Sulgen. Am 4. Oktober: Ursula, des Peter und der Elisabeth Waldburger, Weinfelden. Visp. Am 15. September: Rahel, des Ronald und der Ruth Schmid-Berger, Lalden VS. Wetzikon. Am 12. September: Andreas, des Stephan und der Esther Graf, Wetzikon. Wetzikon. Am 15. September: Stephanie, des Hanspeter und der Raphaela Fässler, HinAm wil.
Winterthur. Am 23. Oktober: Severine, des Kurt und der Ursula Schnyder, Winter thur.
Zürich. Am 14. Juli: Esther Ladina, des An dreas und der Rina Michel, Landquart.
Pfäffikon SZ. Am 6. Oktober: Konrad Schmelzer von Wollerau mit Silvia Weiss, von Au. Ihr neues Heim: Hänggiwiesstr. 10, 8832 Wollerau.
Rapperswil. Am 22. September: Ruedi Müller, von Schmerikon mit Vreni Mörgeli, von Jona. Ihr neues Heim: Lanzenmoosstr. 18, 8716 Schmerikon.
Rapperswil. Am 29. September: Daniel Lehmann von Jona mit Regula Siegfried von Jona. Ihr neues Heim: Aprikosenstras se 20, 8051 Zürich.
Seuzach. Am 22. September: Beat Dietiker von Henggart mit Brigitte Heiniger von Seuzach. Ihr neues Heim: Ifang 21, Heng gart.
Visp. Am 13. Oktober: Georg Manz von Glis mit Reinhild Schnydrig, von Mund. Ihr neues Heim: Weingartenstrasse 20, 3930 Visp.
Bern. Am 11. September hat der Herr Jesus Christus Frau Frieda Jeremias im Alter von 58 Jahren zu sich in die Herrlichkeit gerufen. Unsere Schwester durfte vor einigen Jahren, anlässlich einer Evangelisation, Jesus Christus als Herrn und Retter annehmen. Sie wurde ein treues Gemeindeglied. Die Gemeinschaft mit den Gläubigen war ihr stets eine Stärkung. Buchs. Am 13. Oktober wurde unsere Schwe ster Frieda Giovanoli im 91. Lebensjahr vom Herrn heimgerufen. Sie war ein treues Mitglied unserer Gemeinde. Leider konnte sie in den letzten Jahren nicht mehr zum Gottes dienst kommen; um so mehr freute sie sich an den Kontakten. Bei ihrem Heimgang wusste sie sich geborgen in Jesus, ihrem Heiland. Fällanden. «Ich gehe heim», das waren die letzten Worte unserer lieben Schwester Ruth Marti. Am 25. Oktober hat sie der Herr Jesus Christus von ihrem langen, schweren Leiden in ihrem 28. Lebensjahr erlöst und zu sich in die Herrlichkeit genommen. Durch wundervolle Führung lernte sie Christoph Marti kennen und
schloss 1980 mit ihm den Ehebund. Sie war ih rem blinden Gatten, dem Prediger der Freien Evangelischen Gemeinde Fällanden, eine wert volle und liebevolle Gehilfin. Dem Ehepaar wurde 1982 ein Sohn, Thomas, geschenkt. Vor einem Jahr brach die schwere. Krankheit wie ein Orkan über die junge Predigerfamilie herein. Schon bald wurde die medizinische Hoffnungslosigkeit vom Arzt ausgesprochen. Das Ringen und Flehen um ihr Leben beant wortete Gott nicht nach unserem Herzens wunsch. Er hat Ruth durch das Sterben von ih rem Leiden erlöst. Wir trösten uns und Christoph mit 1. Petrus 1, 3: «Gelobet sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner grossen Barmherzigkeit wie dergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung, durch die Auferstehung Jesu von den To ten.»
Langenthal. Am 20. September hat Jesus unseren Bruder Jakob Christen im Alter von 79 Jahren heimgerufen. Während der Bau phase hat er sich mit allen Kräften eingesetzt. Das lange und schwere Leiden, das Gott in sei nem Leben zuliess, ertrug er mit vorbildlicher Geduld. Er wusste, dass er nach diesem Leben ein Zuhause im Himmel hat.
Langenthal. Am 25. September starb Ar nold Ammann im 78. Lebensjahr. Er durfte noch im Alter auf Grund des vorbildlichen Le benswandels seiner gläubig gewordenen Frau Jesus Christus als seinen persönlichen Erretter annehmen. In seiner schweren Krankheit klam merte er sich fest an Jesus.
Zürich. Wilhelm Diethelm, gestorben am 30. August. Im Januar dieses Jahres noch hat Willy Diethelm Malerarbeiten in unserer Ge meinde verrichtet. Fröhlich und getrost hat er, wo immer Not am Mann war, Hand angelegt. Sein Leiden, welches sich erst später als schwer erwies, konnte seinen Geist jedoch nicht brechen. Zuversicht und Glaube haben ihn durchgetragen. Wir wünschen der hinterbliebenen Witwe viel Kraft und Trost. Zürich. Samuel Müller, gestorben am 18. September. Als einer der Treusten in der Gebetsstunde vermissen wir unseren Bruder sehr. Er und seine liebe Gattin waren unzer trennlich bei allen Anlässen zugegen und ha ben beispielhafte Gemeinschaft gepflegt. Wir wissen, dass die einsamen Stunden der Witwe in der Gegenwart des Herrn heller werden und sprechen ihr unser herzliches Beileid aus.
gestorben am 15, Oktober 1984 in Langenthal
Samuel Limbach wurde am 4, Juni 1922 als zweites von drei Kindern den Eltern Samuel und Anni LimbachGrimm in Bern geboren. Nach einer kaufmännischen Lehre in der Firma Loeb in Bern arbeitete er einige Zeit im Justiz- und Polizeidepartement. Ein besonderes Eingreifen Gottes in sein Leben erleb te Samuel im Alter von 22 Jahren. Am 4. August 1944 wurde er als Heerespolizist durch einen Lungen schuss schwer verwundet. Die Folge war ein langer Spitalaufenthalt. Diese Zeit ging aber bei ihm nicht spurlos vorüber. Die Frage nach dem Sinn des Lebens brach in ihm auf. Im Jahr darauf, an Pfingsten 1945, durfte er durch Gottes Gnade neu geboren und ein heilsgewisses Gotteskind werden. Damit begann ein bewegtes Leben durch den vollzeitlichen Dienst am Evange lium, zu dem ihn der Herr Jesus Ghristus berufen hatte. Die weiteren " seines Lebensweges machen dies deutlich:
1947
1948-1951
1951
1952-1956
1953
1956-1960
1960-1966
1966-1969
1969 1977
1982
Stationen Hilfsprediger im Rheintal. Seminarausbildung in Basel und Frankfurt. Einsetzung als zweiter Prediger in der Methodistenkirche in Bülach.
Seine erste Gemeinde, die er als Prediger betreuen durfte, war Rorschach.
Während dieser Gemeindezeit verheiratete sich Samuel Limbach mit Verena Brönnimann. Es wurden ihnen sechs Kinder geschenkt; die eine Tochter, Erika, steht im Missionsdienst der Schweizer Al lianz-Mission in Macenta, Guinea, betreute er die Bezirke Staffelbach und Bottenwil, die Bezirke Zofingen und Olten und die Bezirke Biel und Grenchen der Methodistenkirche, wurde Samuel Limbach als Nachfolger von Louis Vogel an die Freie Evangelische Gemeinde Zürich berufen, der er während acht Jah ren als Prediger diente, nahm er die Berufung an die Freie Evangelische Gemeinde Thun an. Verschiedene Umstände führten nach fünf Jahren zur Auflö sung des Dienstverhältnisses in Thun, zog Samuel Limbach mit seiner Familie nach Langenthal, von wo aus er verschiedene Dienste tat in den Freien Evangelischen Ge meinden und in der Freien Missionsgemeinde. Wenn Samuel Limbach schon während langer Zeit gesundheitlich geschwächt war, so kam sein Heimgang am 15. Oktober 1984 doch unerwartet. Er hielt bis zu letzt an dem Wort fest, das über der Todesanzeige stand: «Er führet mich auf rechter Strasse um seines Namens willen. Ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar» (aus Psalm 23). Dieses Wort ist zugleich Trost für seine zu rückbleibende Gattin und die Kinder.
gestorben am 17. Oktober 1984 in Klagenfurt/Oe
Rudolf Wider wurde am 28. Mai 1916 als sechstes von 17 Kindern in Widnau geboren. Dort absolvierte er die Volks- und Berufsschule, wo er auch seine Bildhauer lehre mit Erfolg abschloss. 1940 verheiratete er sich mit Marie Frei von Widnau. Gemeinsam bauten sie ein Bildhauergeschäft auf im «Giebel» in Berneck. Trotz unermüdlichem Einsatz im Geschäftsleben empfand der Heimgegangene keine völlige innere Befriedi gung und Erfüllung seines Lebens. Die grosse Wende erlebte er unter der Verkündigung des Evangeliums. Er erkannte seine Schuld vor Gott und nahm Jesus als Erlöser und Herr in sein Leben auf 1948, bei der Teilnahme an einer biblischen Glaubenskonferenz, vernahmen er und seine Frau den Ruf in den Missionsdienst. Nach reiflicher Überlegung und anhaltendem Gebet traf das Ehepaar Wider die Entscheidung, ihr Geschäft zu verkaufen und in die Missionsschule Beatenberg einzutreten. Nach Ende der Ausbildung im Jahr 1951 sahen sie sich klar in den Missionsdienst nach Öster reich geführt. Sie übersiedelten nach Klagenfurt, ins südlichste Bundesland Österreichs. Dort begannen sie eine Pionierarbeit, indem sie zunächst das Evangelium von Haus zu Haus verbreiteten. Durch diesen Dienst wurden man che fragend nach der Wahrheit, und so entstand eine kleine Versammlung in ih rem Häuschen. 1962 schenkte der Herr die Möglichkeit zu einem grösseren Saalbau am Paul-Mühlbacher-Weg in Klagenfurt.
Die Not der Kinder in den Baracken und den asozialen Nachkriegsverhältnissen nötigten sie zu einem weiteren Glaubensschritt. 1956 konnte im Nachbardorf Krumpendorf in schöner Lage das Jugendheim erbaut werden, ln den darauffol genden 27 Jahren wurden dort Tausende von Kindern mit dem Evangelium er reicht.
1977 schenkte der Herr den ersten Kontakt mit den Geschwistern Richard und Renate Moosheer von Wallisellen, die in den Kinderlagern in Krumpendorf mit halfen. Nach ihrer theologischen Ausbildung wussten sich die beiden berufen, in die angefangene Gemeindearbeit in Klagenfurt einzutreten. 1981 übernah men sie die Verantwortung für die Freie Evangelische Gemeinde in Klagenfurt im Rahmen der Inlandmission, da der Heimgegangene und seine Frau ins Pen sionsalter kamen. Ruedi und Marie Wider sahen ihre Aufgabe weiterhin an den Kindern im Jugendheim Krumpendorf.
Im Oktober 1984, während eines Lagers mit Schweizer Kindern, verspürte der Heimgegangene eine zunehmende Schwäche, verbunden mit starken Schmer zen in der Herzgegend. Nach mehrtägiger Behandlung in der Intensivstation im Krankenhaus Klagenfurt trat eine leichte Besserung ein. Am 17. Oktober, gegen 22 Uhr, folgte unerwartet eine neue Herzschwäche. Mit dem Wort Gottes auf seinen Lippen durfte Rudolf Wider in Frieden zu seinem Herrn heimgehen.
Auf drei verschiedene «Komm!» werden wir in diesem Gemeindegruss auf merksam gemacht. Das aktuelle Wort auf dieser Seite weist uns auf ein vier tes Komm hin. Es ist die letzte Einladung, die während unserem irdischen Dasein an uns gerichtet wird: Komm heim in die himmlische Heimat! Innerhalb von zwölf Tagen standen wir dreimal vor einem offenen Grab. Über drei Geschwistern stand die Einladung Jesu: Komm heim! Es waren die Prediger Samuel Limbach und Rudolf Wider, sowie Ruth Marti, die Frau des Predigers von Fällanden. Sie sind in die himmlische Heimat heimgegan gen.
Diese drei Todesfälle haben an mich einige Fragen gestellt. Nicht nur Fra gen, die mein eigenes Heimgehen betreffen. Ich musste mich auch der Frage stellen: Wie sieht meine Beziehung aus zu den Brüdern im Bund der Freien Evangelischen Gemeinden? Wie sieht mein Abschied aus, wenn ich am Grab eines Bruders stehe? Könnte es sein, dass ein Bruder, zu dem ich ein getrübtes Verhältnis hatte, zu seinem Heiland heimgeht? Und nun kann ich ihm plötzlich nicht mehr vergeben oder ihn um Vergebung bitten? Sicher, wir können zurückbleibende Angehörige um Vergebung bitten, wo wir schuldig geworden sind. Und das wollen wir auch tun. Aber vielmehr noch soll es unser Anliegen sein, einander während Lebzeit zu vergeben, um sich nicht noch eine zusätzliche Last aufzuladen, wenn der Bruder oder die Schwester plötzlich weggenommen wird. Wie kann das quälende «Hätte ich doch ...» und «Wäre ich doch ...» uns bedrücken!
Der Heimgang der drei Geschwister aus unserem Predigerkreis war für mich ein ernstes Reden Gottes, und ich möchte mich den aufgeworfenen Fragen von Herzen stellen. Nur so kann ich bereit sein auf das «Komm heim!», ob dies nun meinen Nächsten oder ob es mich selber betrifft.
Wilhelm Schweyer, Pfäffikon