Gemeindegruss 10_84

Page 1


Bund Freier Evangelischer Gemeinden in der Schweiz

Gemeimle^rw//

Nr. 10/1984, 78. Jahrgang, erscheint monatlich

Zeitschrift des Bundes Freier Evangelischer Gemeinden in der Schweiz für Gemeinde und Familie.

AUS DEM INHALT

Religion und lebendiger Glaube

Zum Thema: Religionen aus der Sicht eines Missionars

Doppelseite zum Thema

Das Buch zum Thema

SAM-news

Umschau: 10 Jahre BESJ

Bund FEG: Berichte, Termine Familiennachrichten

Druck: Jakob AG,

Schriftleitung: Wilhelm Schweyer, Churerstrasse 95, 8808 Pfäffikon SZ, Telefon 055 48 29 76. Redaktionsschluss: 6 Wochen vor Erscheinen. Administration und Versand: Buchhandlung der Freien Evangelischen Gemeinden, Zeughaus gasse 35/37, 3000 Bern 7, Telefon 031 22 04 21. Abonnement jährlich Fr. 16.- (für Ein zelbezüger zusätzlich Fr. 2.50 für Versand); Postcheck 30-15603506 Grosshöchstetten.

ZUM TITELBILD

Vielfalt der Gesicher, Vielfalt der Kulturen, Vielfalt der Religionen. Jeder glaubt an «irgend etwas», jeder sucht Floffnung und Erlösung in seinem Glauben. Der Mensch ist unheilbar religiös - wo findet er, was er sucht?

Bundesvorsitzender: Albert Klotz, Kornstrasse 1, 9470 Buchs, Tel, 085 6 19 96.

Bundessekretariat: Arnold Klingelhöfer, Hünigenstrasse, 3510 Niederhünigen. Tel. 031 99 27 37.

Jugendsekretariat: Martin Voegelin, Hünigenstrasse, 3510 Niederhünigen, Tel. 031 9918 38.

Postcheck-Konten: Bundeskasse 30-6865, In landmission 30-7957, Jugendarbeit 50-4156, Katastrophenhilfe 30-9682, Gemeindegruss siehe oben.

Was ist der Bund Freier Evangelischer Gemeinden?

Der Bund umfasst selbständige, zur Zusam menarbeit willige Freie Evangelische Gemein den. Voraussetzung zur Gemeindezugehörigkeit ist der persönliche Glaube an Jesus Christus, den Sohn Gottes, als Erlöser und Herrn, und ein Leben unter seiner Herrschaft. Dabei ist die Bi bel uneingeschränkte Autorität für Glauben, Lehre und Leben. Die Freien Evangelischen Ge meinden wollen Gemeinden nach dem Vorbild des neuen Testamentes sein und sind als sol che unabhängig von Staat und Kirchen. Sie ver stehen sich jedoch als Teil der weltweiten Ge meinschaft all derer, die im lebendigen Glauben an Jesus Christus stehen. Im Bund verwirklicht sich eine Lebens- und Dienstgemeinschaft durch Zusammenfassung geistlicher, personel ler und wirtschaftlicher Kräfte, zur Förderung geistlichen Lebens, missionarischer Tätigkeit und zur Erfüllung diakonischer Aufgaben.

leoer ije<ser.

im Buch «Jesus unser Schicksal» von Pfr. IV. Busch habe ich folgenden Abschnitt gelesen, der gut zum Thema dieses Gemeindegruss passt: «Als Kennzeichen für die letzte Zeit nennt Jesus das religiöse Chaos. Er drückt es so aus: ,Man wird sagen: Siehe, hier ist Christus, da ist Christus.’- Vor kurzem steht ein junger Mann vor mir und sagt:, Was soll ich denn eigentlich noch glauben ? Da gibt’s römische Katholiken, griechische Katholiken, Reformierte, Lutheraner, Unierte, Methodisten, Baptisten, Heilsarmee, Pfingstgemeinde, Landeskirchliche Gemeinschaft, Zeugen Jehouas, Neuapostolische, Islam, Buddhismus usw. IVas soll ich denn noch glauben ?’ Da habe ich gelacht und gesagt: ,Junger Mann, nur getrost, es kommt noch schlimmer! So sagt’s die Bibel. ’ - Dies ist ein Kennzeichen der letzten Zeit. Weil die Menschen sich nicht mehr am Wort Gottes orientieren, verwirrt der Teufel sie. Das religiöse Durcheinander ist fürchterlich. Wenn ich sehe, wie in Gressstädten die Menschen von einer Sensation religiöser Art zur andern laufen, dann wird mir angst und bange. Kein Evangelist kann Sie selig machen. Wenn Sie den Heiland nicht selber finden, dann ist Ihnen in Ewigkeit nicht geholfen.»

Dieser Gemeindegruss soll nicht einfach eine Aufklärung über einige der grossen Weltreligionen sein. Die verschiedenen Beiträge wollen vielmehr Hilfe geben ...

... damit Sie in diesem «religiösen Chaos» unserer Zeit nicht untergehen, sondern festbleiben im Glauben an den Herrn Jesus Christus; ... wie Sie Menschen - vielleicht im gleichen Haus - begegnen können, die eine andere Religion haben;

... für Menschen der verschiedenen Religionen zu beten, dass ihnen die Augen für Jesus geöffnet werden;

... neu dankbar zu werden für das vollbrachte Erlösungswerk am Kreuz auf Golgatha. In Jesus haben wir keinen Religionsstifter, sondern den Heiland der Welt. «Und ist in keinem andern das Heil, ist auch kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, darin sie sollen selig werden» (Apg.4,12).

Der Herr Jesus segne Sie!

Ihr

MENSCH

Welche Religion ist die richtige? Warum bin ich Christ und nicht Mohammedaner, Buddhist oder Hindu? Soll man das Christentum als Religion bezeichnen? Ist Religion eine Sache der Erziehung? Worin besteht die Einzigartigkeit und Unvergleichbarkeit des lebendigen Glaubens? Solche und weitere Fragen kamen mir, als ich mich mit dem Thema: Religion und lebendiger Glaube, beschäftigte. Doch mit dieser Überschrift haben wir schon eine klare Differenzierung getroffen.

1. Was ist Religion?

Zuerst wollen wir einmal der Bedeutung des Wortes «Religion» nachgehen. Dem römischen Philosophen Cicero verdanken wir das Wort Religion, das besonders das religiöse Leben andeutet. Er leitete es von «relegare» - nachsinnen, ab. Damit ist die Rückbesinnung des Menschen auf seinen Ursprung gemeint. Später hat Augustinus das Wort Religion von «religare» = verbinden, abgeleitet. Hier kommt der Gedanke zum Ausdruck, dass der Mensch sich mit Gott verbindet. Er sucht die verlorengegangene Verbindung wiederherzustellen. Durch die Religion will der Mensch seine Vergänglichkeit überwinden. So verschieden sich auch die einzelnen Religionen darstellen, so haben sie doch eins gemeinsam: sie sind erfüllt von dem Streben nach Erlösung und sehnen sich nach der Überwindung der Vergänglichkeit. Um dieses Ziel zu erreichen bringen sie unheimliche Opfer.

Das Erscheinungsbild der Religionen ist mannigfaltiger Art. Es entspricht dem jeweiligen Stand der Zivilisation, einer bestimmten Zeit und eines Lebensraumes. Man kennt magische Stammesreligionen, als Naturreligionen in Afrika, Ozeanien und asiatischen Stämmen. Wir wissen von Volksreligionen, die sich wie der japanische Shintoismus ausgebreitet haben. Dann begegnen uns im Islam und Konfuzianismus die Gesetzesreli gionen. Man ist da überzeugt, durch immer strebendes Bemühen sich empor zu arbeiten. Wieder ganz anderer Art sind die asiatischen Hochreligionen: Buddhismus und Hinduismus. Ihr Ziel ist Selbstentäusserung und Selbstaufgabe, bis es zur Vereinigung mit der Gottheit kommt.

Religion ist Bewegung zu Gott hin. Die Zeichnung will uns dies ein wenig verdeut lichen. Jeder Mensch ist von der unüber windlichen Mauer des Todes umgeben. Die Religionen versuchen durch die angestellten Leitern diese Mauer zu überwinden. Die Leitern sind aber viel zu kurz. Keiner kann sie übersteigen. Keine Religion kann zu Gott führen.

2. Was lehren die drei Weltreligionen?

Heute beanspruchen drei Weltreligionen unser besonderes Interesse: der Islam, der Buddhismus und der Hinduismus. Infolge der besseren Verkehrsverhältnisse und Nachrichtenmöglichkeiten sind uns diese Religionen nicht mehr fern. Ich möchte sie kurz skizzieren.

Der Islam = Unterwerfung, Ergebung. Der Gründer ist Mohammed (570-632). Das in arabischer Schrift geschriebene Glaubens bekenntnis: «Es gibt keinen Gott ausser Allah, und Mohammed ist der Gesandte Allahs» ist das Symbol des Islams und nicht Halbmond und Stern. Das Buch des Islams ist der Koran mit 114 Suren. Der Heilsweg der Mohammedaner sind die «fünf Säulen»: 1. Glaubens bekenntnis, 2. Gebet, 3. Almosen, 4. Fasten, 5. Wallfahrt nach Mekka. Der Islam versteht sich als Erfüllung aller Religionen. Hieraus versteht sich das Selbstbewusstsein und ihre Unzugänglich keit für die Christusbotschaft.

Der Buddhismus; Der Gründer ist Buddha = der Erleuchtete (557-447 V. Chr.). Das Symbol des Buddhismus ist das «Rad des Gesetzes». Das Buch des Buddhismus ist der Pali Kanon mit drei Hauptteilen. Der Buddhismus ist eine Religion ohne Gottesvorstel lung. Er lehrt Versenkung statt Gebet und Erlösung von Leiden im Nirwana (Erlöschen). Seine Toleranz und Betonung der inneren Werte und Ruhe sind ansprechende Faktoren für eine materiali stische Gesellschaft.

Der Hinduismus: Hindus sind die eingeborenen Inder und Brahmanen die Priester dieser Religion. Das Symbol des Hinduismus ist die Wiedergabe des Lautes «Om». Die Silbe steht am Anfang aller religiösen Texte. Hinduismus vereinigt verschiedene religiöse Vor stellungen und Bräuche. Der Hindu glaubt an die WiedergeburtInkarnation des Verstorbenen, entsprechend seiner guten und bösen *i\ ] Taten - Karma. Sein höchstes Ziel ist das Aufgehen in eine Gottheit. 5/ / Durch Yoga versucht man, die Vereinigung des individuellen Ichs f / mit dem universellen Göttlichen herbeizuführen. Im Hinduismus ist / Raum für die Verehrung aller Götter. Diese drei Religionen präsentieren sich heute in grosser Lebendig keit. Besonders der Islam und Hinduismus haben christliches Gedankengut übernommen, aber lehnen bewusst Jesus Christus ab. Diese bewusste Ablehnung Jesu Christi als den Weg, die Wahrheit und das Leben, macht sie zu antichristlichen Religionen. Dessen müssen wir uns in der Auseinandersetzung unserer Tage bewusst sein.

3. Was ist lebendiger Glaube?

Der Missionar Stanley Jones wurde von einem Inder gefragt: Was haben Sie in Ihrer Religion, was wir nicht in unserer eigenen haben? Er erwiderte: Soll ich es Ihnen in einem

einzigen Worte sagen: Sie haben keinen Christus. Gerade da liegt der wunde Punkt. Sie haben schöne Dinge in ihrer Kultur und in ihrer Gedankenwelt... aber das, was ihnen wirklich fehlt und was durch nichts aufgewogen werden kann, ist gerade CHRISTUS. Damit kommen wir zum Wesen des Glaubens. Wenn in den Religionen der Mensch sich zu Gott hin bewegt, dann ist es beim Glauben gerade entgegengesetzt. Weil wir nicht zu Gott kommen können, kommt er in seinem Sohn Jesus Christus zu uns. Jesus Christus ist das Ende aller Religionen. Er ist Gottes Antwort auf alles menschliche Sehnen und Mühen nach Frieden und Leben. Jesus Christus kam auf unsere Erde, und seine Fussspuren können nicht verwischt werden. Er starb am Kreuz von Golgatha und hat durch sein unschuldiges Leiden und Sterben die Sünde der ganzen Welt gesühnt. Die Sünden sind vergeben durch den Glauben an das für uns vergossene Blut Jesu Christi. Durch seine Auferstehung hat er dem Tode die Macht genommen und das Leben hervorgebracht. Jesus lebt, und wir sollen auch leben. Der Glaube nimmt das persönlich an, was Jesus durch sein Sterben und Auferstehen für uns erworben hat und vertraut sich ihm an. Der Glaube ist nicht ein Fürwahrhalten biblischen Wahrheiten, sondern die feste Überzeugung, dass Jesus für mich gestorben und auferstanden ist. Ihm vertraue ich mein Leben an. Der Glaube entsteht durch das Hören auf das Wort: Der Glaube kommt aus dem Hören (Röm. 10,17). Dann kommt zum Verstehen durch das Wirken des Heiligen Geistes: Der Herr tat Lydia das Herz auf (Apg. 16,14). Durch das bewusste Aufnehmen verändert sich unser Leben: Allen denen aber, die ihn aufnahmen, gab er Vollmacht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben (Joh. 1,12). von es

Was Gott in Jesus Christus für uns Men schen getan hat, soll uns die Zeichnung verdeutlichen. Die Todesmauer, die alle Menschen umgibt, ist an der Stelle durch brochen, wo das Kreuz von Golgatha steht. Die Leitern der menschlichen Leistungen, der inneren Versenkung und aller Be mühungen in die Freiheit zu gelangen, sind umgestossen. Die Mauer des Todes hat Jesus zerbrochen. Der Gekreuzigte und Auferstandene hat den Weg zum leben digen Gott wieder geöffnet.

Der Weg zu Gott ist aber nur an einer Stelle passierbar. Nur bei Jesus Christus erhalten wir die Vergebung unserer Schuld, den Frieden mit Gott und das ewige Leben, das uns auch der Tod nicht nehmen kann. Denn Jesus lebt, und mit ihm dürfen auch wir leben. Er hat uns eine Zukunft bereitet, wo wir aus dem Staunen nicht herauskommen. Gerade das Wissen, dass Jesus Christus der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, und dass niemand zum Vater kommt als nur durch ihn, sollte jeden Gläubigen motivieren, die Frohe Botschaft weiterzusagen. Wir wollen im Glauben leben und handeln, bis unser Herr kommt.

Ist nicht der Aufbruch der religiösen Massen eine Herausforderun g an die Gemeinde Jesu Christi? Wollen wir es klar bezeugen: Es ist in keinem andern Heil als allein in Jesus Christus.

W. Vöhler

Zum fhema

Aus der Sicht eines

Missionars

Der Animismus

«Animismus» kommt aus dem lateinischen «anima», das «Seele» bedeutet. In Afrika würde ich es allerdings lieber mit «Geist» übersetzen. Der Gedanke der Afrikaner ist, dass absolut alles beseelt werden kann. So sind z. B. in der Elfenbeinküste Bäume von Geistern besessen. Man betet sie an, be spritzt den Baumstamm mit Blut und bringt ihnen viele Opfer. Man erwartet von den Bäumen Gesundheit, Erfolg, Frau, Kinder usw. Aber auch Felsen und Berge werden angebetet, und besonders Bäche, weil man glaubt, dass sie der Sitz aller Geister sind. Dazu betet man auch Tiere an, Schlangen, Leoparde, Fische. Das ist der Grundsatz des Animismus. Alle Animisten glauben an einen höheren Gott. Ob es der wahre Gott ist, ist eine andere Frage. In Angola heisst er Suku oder Zambi. Daneben steht der Glaube an die Ahnen und die Geister der Verstor benen, sowie an andere Geister, die den Ahnen zu Hilfe kommen. In Angola heis sen die guten Geister «olondele» und die schlechten «ovilulu». Die ersten werden angebetet, die andern will man los sein und schickt sie fort.

Man kann sagen, dass in Afrika die ganze Religion an die Krankheit gebunden ist. Krankheiten werden von Geistern verur sacht, darum muss herausgefunden wer-

den, welcher Geist dahinter steht. Dies kann nur der Wahrsager herausfinden. Er ist deshalb die wichtigste Persönlichkeit in der afrikanischen Gesellschaft.

Die befürchtetste Person unter den Animisten ist der Zauberer, der mit seinen Zaubermitteln Krankheit und Unglück hervorruft. Wer in Schwierigkeit steht mit einem andern Menschen ermittelt eine Zauberkraft, um sich zu rächen. Das Ziel jeder Zauberei ist die Beseitigung des Feindes, auf welche Art es auch geschehen möge. Dafür wird leider auch oft Gift gebraucht. Früher wurden alle Zauberer getötet, was heute nicht mehr erlaubt ist.

Die Tragik ist es, dass jemand ungewollt zum Zauberer erklärt wird. Da kann man von jemand träumen und am nächsten Tag wird man krank. Sogleich erklärt der Wahrsager, dass derjenige, von dem man geträumt hat, der Zauberer sei, und meistens kann man nichts dagegen machen.

Die Zauberei ist eine der grössten Tragö dien Afrikas. Heute noch bringen die Afrikaner viele Opfer den Geistern und Ahnen, die sie anbeten. In Angola sind diese Opfer vor allem Ochsen, Stiere, Kühe, in der Elfenbeinküste Hühner und Lämmer. Götzen und andere «heilige» Gegenstände werden immer mit Blut be spritzt, und es werden lange Gebete ge sprochen. Dabei vergisst man nicht, um Vergebung zu bitten. Als Dankopfer wer den dann Früchte, Nüsse und andere Gegenstände dargebracht. Weiter gehört zum Animismus der Tote mismus. Es handelt sich dabei um eine mystische und magische Verbindung mit einem Tier oder einer Pflanze. Als Folge ist es streng verboten, davon zu essen. Der Totemismus wird durch eine Fabel, einen Traum oder irgendeine andere Angelegen heit ins Leben gerufen. Ein anderer Bereich des Animismus sind die Initiationslager für Mädchen und Burschen. Da spielt in ganz Afrika die Beschneidung eine sehr grosse Rolle. Wir

waren einmal an einer solchen Operation dabei. Ausser der Grausamkeit der Opera tion müssen die Jungen eine schwere Schule befolgen mit vielen Entbehrungen und Schlägen. Es geht darum, aus ihnen wahre Männer zu machen. Die Mädchen müssen eine ähnliche Schule durch machen. ln Angola gibt es für sie zwar keine Operation, aber in andern Gegenden wird die sogenannte Clitoridektomie be trieben. Ein Mädchen, das sich diesem Eingriff nicht unterstellt, kann nicht hei raten.

Eine grosse Macht üben im Animismus auch die Masken aus. Sie sind auf ihre Art die Erscheinung der Ahnen. Man sollte Museen besuchen, um sich davon ein kleines Bild machen zu können. Die Mas ken sind die wahren Herren der Gesell schaft. Sie besitzen magische Macht, und fast alle Gerichtsverhandlungen sind ihnen unterstellt.

Noch etwas muss beim Animismus ge nannt werden: der sogenannte Wieder geburtsglauben. Viele Afrikaner glauben, dass ein Verstorbener in einem Kind neu zum Leben kommen kann. Wenn das der Fall ist, muss das Kind wie eine alte Person geachtet werden. Die Folgen kann man sich selber vorstellen.

Der Missionar in Afrika

Wie kann die Mission in einer solchen Lage wirken? Es ist verständlich, dass der Mis sionar mit viel Mühe diese Sitten so gut wie möglich kennenlernen muss. Aber unsere grosse und schöne Antwort kann nur sein, dass Gott wahre Wunder verrichtet. Nach 37 Jahren in Afrika können wir bezeugen: Wir haben einen grossen und herrlichen Gott. Auf unserer Angola-Reise vor vier Jahren hatten wir an vielen Stellen mehr als 1000 Teilnehmer im Gottesdienst. Der Herr ist am Werk, und dies trotz der schweren Zeiten, die das Land gegenwärtig durchmacht.

Ein Bekehrungsbeispiel steht da für viele: Die Frau hiess Naviu. Sie war von vielen

schlechten Geistern besessen, so dass sie nie aus diesem Zustand herauskam. Ihr Gemahl brachte viele Opfer, um die Gei ster zu beruhigen. Als es mit dem einen Geist besser ging, wüteten die andern. Es war ein hoffnungsloser Fall. Eines Tages musste ein Verwandter in einer christlichen Polyklinik Medikamente kaufen. Er hörte eine kurze Predigt, in welcher der Evange list sagte, dass er einen Gott kenne, der mächtiger sei als die Geister, und dass er sie fortschicken könne. Zuhause angekom men sprach er mit dem Mann von Naviu. Sie machten sich unverzüglich auf den Weg zur Polyklinik. Dort sagten sie dem Krankenpfleger, dass sie gekommen seien, um die bösen Geister zu vertreiben. Dieser antworte aber, er sei Krankenpfleger, und er wies sie auf den Prediger hin. Um zum Prediger zu gelangen, mussten sie über einen kleinen Bach. Da wurde Naviu angreifend, weil sie die bösen Geister im Bach fühlten. Sie konnten nicht hinüber. Mit einem Ältesten kam der Prediger zu ihnen. Sie bekannten ihre Sünden und beteten. Naviu wurde geheilt und wurde nie mehr von Geistern befallen. Sie wurde ein eifriges Zeugnis ihres neuen Herrn.Dies ist nur ein Beispiel des Sieges des Herrn in einer animistischen Gesellschaft. Alfred Hauenstein

Buddhismus

Gründer ist der indische Prinz Siddharta Gautama, der um 560 v. Chr. geboren wurde. Mit 29 Jahren soll er bei Ausfahrten tief beeindruckt worden sein vom Leiden, das das menschliche Leben prägt: Altern, Krankheit, Tod. Dazu lebte er in der Vorstellung, dass es einen unendlichen Kreislauf von Geburt - Altern - TodGeburt usw. gebe. Dabei sei jede neue Existenz geprägt von den Taten im oder in den vorhergehenden Leben. Nur durch «Erleuchtung» könne dieser Kreislauf unterbrochen werden, so dass der Mensch nicht mehr geboren werden muss - ins Nirvana eingehen kann. (Nir-

vana - verweht, erloschen) Erleuchtung aber wird nur dem zuteil, der frei geworden ist von allem Begehren, denn «Wurzel des universalen Leidens und Ursache der end losen Kette der Wiedergeburten ist die Begierde und die Blindheit». Den Weg dazu zeichnete er in acht Stufen: «Dies, Mönche, ist die edle Wahrheit von dem zur Leidens aufhebung führenden Weg, nämlich rechte Ansicht, rechter Entschluss, rechtes Reden, rechtes Handeln, rechte Lebensweise, rechtes Streben, rechtes Gedenken, rech tes Sichversenken.» Es geht also um Selbsterlösung. Seine Nachfolger verän derten die Lehre. Die einen radikalisierten sie, die andern wollten sie dem gewöhnli chen Volk zugänglicher machen.

Ein Lehrsatz der sog. Mittelweg-Schule: «Alles ist leer, die Welt ist leer, der Mensch ist leer, auch der Buddha ist leer, auch das Nirvana ist leer.» (leer = nicht real)

Die Yoga-Schule gründet auf der Lehre des Trancezustandes und dem Erlebnis der ekstatischen Versenkung. In der Versen kung verschwindet alles, auch die Denk inhalte, es bleibt nur noch eines, ein absolutes Element, und das ist der Geist, das Denkvermögen, das reine Erkennen, das inhaltsleere Bewusstsein.

Die Lehre von den Bodhisattwas kommt Menschen entgegen, die es nicht so weit bringen. Ein Bodhisattwa ist ein Mensch, der so weit gekommen ist, dass er ins Nirvana eingehen könnte. Doch auf Grund seiner Liebe allen Lebewesen gegenüber verzichtet er vorläufig darauf und bleibt im «Himmel». Aus dem Schatz seiner guten Werke teilt er denen mit, die ihn gläubig anrufen, und hilft ihnen so, der Erlösung näher zu kommen. Der am meisten verehr te Erlöser (Bodhisattwa) ist Amitabha.

Buddhismus in Japan erlebt

Toleranz. «Es kann alles Wahrheit sein - es gibt keine absolute Wahrheit.» Geprägt von dieser Auffassung ist der Japaner bereit, das Evangelium zu hören, die Bibel zu lesen. Aber eine Absage an den Buddhis-

mus - und den Shintoismus, zu dem er sich ja auch hält - erscheint ihm nicht nötig, empfände er als Verlust. Der Absolutheits anspruch Jesu «ich bin .. die Wahr heit ...» erscheint ihm überheblich, unan nehmbar.

Intoleranz. Im japanischen Buddhismus zählt man 400 Sekten. Aus den Anhängern des wegen seiner Sonderlehren seinerzeit nach der Insel Sado verbannten Mönches Nichiren ging eine sehr intolerante Sekte hervor. Sie nennt sich Sookagakkai und nimmt für sich in Anspruch, allein die reine Lehre Buddhas zu besitzen. Ein echtes Mitglied von Sookagakkai wird sich wei gern, das Evangelium anzuhören oder auch nur ein Traktat anzunehmen. Oft werden sie dabei ausfällig, aggressiv. Hoffnungslosigkeit. In Japan gibt es wohl eine grosse Zahl von Buddhisten, die durch Meditation nach Erleuchtung und Erlösung streben. Doch die grosse Masse setzt ihre Hoffnung auf den Bodhisattwa Amitabha. Es gibt einen Glaubenssatz, der aussagt, dass es genüge, einmal im Leben Amitabha wirklich gläubig anzurufen, dann sei einem das Paradies gewiss. Nicht einmal rufen sie ihn an, wenn sie versammelt im Tempel ihre Fächertrom meln schlagen und dazu immer den glei chen Gebetsanruf singen - tausendmal, Zehntausendmal, hunderttausendmal .. Dann kommt der Tod. Da gibt es aber keine Freudenfeier über einem, der ins Paradies eingehen durfte. Nein, der Prie ster muss Totenmessen lesen - um der Seele des Toten in der Hölle Linderung, Hilfe zu bringen. Je mehr Priester man beizieht, je besser man sie bezahlt, umso grösser die Hilfe. Die Totenmessen werden an Gedächtnistagen und -fahren wieder holt. Der Erfolg?

Jedes Jahr wird im Sommer das Totenfest - Obon - gefeiert. Die geläufige Erklärung für das Fest ist erschütternd: In Japan gibt es zwei Zeiten, zu denen jedermann An spruch auf ein paar freie Tage hat: Neujahr und Obon. Die Obon-Feiertage sind so

umfassend, dass selbst die Türhüter und Peiniger in der Hölle frei haben. Der Deckel der Hölle steht offen. Darum geht man familien- oder dorfweise zum Friedhof, lädt die Toten ein, nach Hause zurückzu kehren sie, die doch zu Lebzeiten Amitabha angerufen hatten, sie, für die man doch so viel Geld auf Totenmessen ver wendet hat. Aus den Qualen der Hölle kommen sie, um sich daheim an vielen ausgesuchten Speisen zu erlaben, um die Gemeinschaft mit den Lebenden zu geniessen. Dann kommt das Ende der ObonTage. Man gibt den Toten wieder das Geleit - zum Friedhof, in Fischerdörfern auch aufs Meer hinaus, und schickt sie zurückins Paradies? Nein, in die Hölle, zu den ausgeruhten Peinigern!

Der Hinduismus

Man schätzt, dass sich heute etwas über 600 Millionen Menschen zum Hinduismus bekennen. Die meisten Anhänger dieser alten Religion, etwa 95 %, leben in Indien. Der Hinduismus hat keinen Begründer, wohl aber verschiedene heilige Schriften. Eines der meistgelesenen und heiligsten Bücher in Indien ist die Bhagavad-Gita. In ihr werden Anschauungen über Gott und Welt, Leben und Tod, sowie der Weg zur Erlösung aufgezeigt. Doch diese An schauungen sind nicht einheitlich und er heben auch keinen Absolutheitsanspruch. Der Hinduismus ist vielgestaltig, kennt keine festen Satzungen und ist sehr tole rant.

Ein erster Grundgedanke ist die Lehre der Unsterblichkeit der Seele des Menschen und der Seelenwanderung, in Form von unzähligen Wiedergeburten. Stirbt der Mensch, so kehrt er wieder in einem neuen Körper als Mensch, Tier oder Pflanze auf die Erde zurück.

Die Frage nach dem Gesetz der Seelen wanderung führt uns zum zweiten Grund gedanken. zur Kastenordnung. Eine Kaste ist eine religiös begründete, festge-

fügte soziale Gruppe. Im heutigen Indien wurde das menschen-entwürdigende Kastenwesen mit seinen vier Haupt- und etwa 2000 Unterkasten zwar staatlich und offiziell abgeschafft, doch im täglichen Leben ist es leider nach wie vor existent! In welche Körperform oder Kaste die zurückkehrende Seele hineingeboren wird, beantwortet der dritte Grundgedanke; die Lehre vom Karma (Karma - Gesetz der Vergeltung). Je nachdem wie der Mensch sein vorhergehendes Leben führte, gut oder böse, wird ihm vergolten, indem er in den verdienten Status hineingeboren wird. Deshalb nimmt ein Hindu sein Schicksal gelassen an und kommt nicht auf den Gedanken, gegen die Kastenordnung oder sein Los zu rebellieren und etwas daran zu ändern.

Die meisten der Hindus glauben nicht an einen persönlichen Gott. Gott existiert nicht als Person, sondern lebt als der göttliche Geist Brahman in allem. Dieses göttliche, alles durchwirkende «Es» ist in Gegenständen, Pflanzen, Tieren und auch im Menschen selbst enthalten. Das Brah man ist das Weltall, zugleich das Absolute, das Göttliche. Es nimmt viele verschiedene Gestalten an. Weil es dies tut, hat der Hinduismus rund 330 Mio. Gottheiten. Alle diese Götter sind wiederum Mittler zu Brahman.

Die Verehrung der Götter erfolgt meistens im Tempel, wo Götterbilder aufgestellt sind, die nicht selten als eigentliche Götter verehrt werden. Es kommt vor, dass diese Götter am Morgen durch Glockenklang aufgeweckt und gebadet werden. Weiter werden Anbetung und Opfer wie Tiere, Reis, Früchte und Blumen dargebracht. Der Sinn des Lebens besteht darin, dem Rad der Wiedergeburten zu entfliehen. Durch richtige Lebensführung kann sich der einzelne in den unzähligen Daseinsfor men so weit emporarbeiten, dass die Seele nicht mehr reinkarniert und sich schliess lich mit dem göttlichen Geist Brahman verschmelzt. Dann ist das langersehnte

Nirwana erreicht. Die persönliche Existenz ist durch ein Aufgehen in ein reines Sein ausgelöscht worden.

Begegnung in Indien

Durch die Begegnung mit Hindus in Indien stellte ich fest, dass fast alle von ihnen dem Evangelium gegenüber offen und tolerant sind. Sie hören gerne von Jesus und betrachten ihn sogar als eine Inkarnation ihres Gottes Vishnu. Doch sie möchten, wie M. Gandhi einmal sagte, Jesus nicht alleine auf einen einsamen Thron setzen. Jesus ist gut, doch ihre Götter haben auch recht - es führen eben viele Wege zu Gott. Oft erstaunt haben mich diese Leute mit ihrer Ernsthaftigkeit und Hingabe in reli giösen Belangen. Da war z. B. unser Nach bar in Nepal, der regelmässig sehr früh aufstand, um seinen Götzen anzubeten. Andere bringen, noch bevor sie ihr Tage werk beginnen, ihrem Gott Opfergaben dar.

Um Sündenvergebung zu erlangen machen sich viele Pilger auf, um im heiligen Fluss Ganges ein Bad zu nehmen. Sie glauben, dass durch Untertauchen in diesem göttlichen Fluss Sünden abge waschen werden.

Weiter werden auch verschiedene Bäume und Tiere als heilig geachtet und angebe tet. In den Kühen finden Wiedergeburten vieler verstorbener Priester statt. Weil sie heilig sind, dürfen sie frei herumlaufen, was in den Städten oft zu Verkehrshindernissen führt. Viele von den rund 200 Mio. Kühen Indiens sind schlecht genährt und geben keine Milch. Neben den Affen gelten auch die Ratten als heilig, und man tötet sie deswegen nicht. Ausser dem Übertragen von Krankheiten fressen sie viele Tonnen Getreide und verursachen so grosse Schäden.

Im Hinduismus gibt es kein soziales Enga gement! Alles ist Schicksal - jeder hat seinen Zustand verdient. Der reiche Ge schäftsmann sieht deshalb keinen Grund, warum er dem aussätzigen Bettler vor der

Türe helfen sollte. Der arme Schlucker hat eben im Leben vorher nicht gut gelebt! Dieses in der Religion verankerte Denken hat verheerende Auswirkungen, die zu sozialen Missständen führen. Da können wir noch lange Entwicklungshilfe betreiben und Geld sowie Getreide nach Indien hineinpumpen! Die einzige Lösung ist ein Umdenken der Hindus im biblischen Sinn. Die Antwort auf die Nöte Indiens ist eindeutig das Evangelium von Jesus Chri stus, welches ein totales Umdenken be wirkt und dann als Auswirkung davon zu sozialen Veränderungen führen wird.

W. Schellenberg

Der Islam

Gegründet durch Mohammed (570-632), hat sich der Islam sehr schnell ausgebreitet. Schon 100 Jahre nach dem Tode Moham meds waren die islamischen Heere über Nordafrika bis an den Atlantik und über Spanien nach Europa hinein vorgedrun gen. Im Osten wurde der Islam bis nach Afghanistan getragen. In späteren Jahr hunderten gingen die Vorstösse weiter: in Afrika weit über die Sahara hinaus nach Süden; im Osten nach Zentralasien bis an die Grenzen Chinas, dann über den indi schen Subkontinent bis Indonesien; im Westen durch die Türkei nach Südosteuro pa. Heute gehören von den mehr als 800 Mio. Moslems etwa 150 Mio. zur arabi schen Welt, mehr als 90 Mio. zu nichtara bisch Afrika, zirka 600 Mio. zu nichtara bisch Asien.

«Es gibt keinen Gott ausser Allah», so lautet das islamische Glaubensbekenntnis, und fährt fort: «. und Mohammed ist sein Prophet.» Auch Jesus wird als einer der grossen Propheten anerkannt, aber die christliche Lehre seiner Gottessohnschaft wird vehement als Gotteslästerung abge lehnt, ebenso seine Kreuzigung. Gott hätte so etwas bei seinem Propheten nie zugelas sen. Auch die Bibel, obwohl ursprünglich von Gott gegeben, sei von Juden und Christen gefälscht worden, so dass Gott in Fortsetzung auf Seite 14

ERLEBT

Unsere türkischen Nachbarn

ln der Wohnung über uns zog eine Türkenfamilie ein. Sie sind so anders. Ihre Musik hat einen so eigenartigen Klang, dass sie einem auf die Nerven geht.

Jesus sagt uns, dass wir unseren Nächsten lieben sollen wie uns selbst. Wir legen eine christliche Schallplatte auf, in Zimmerlautstärke, uns und unseren Nächsten zuliebe. Zum ersten Jahreswechsel, den sie hier erleben, schenken wir ihnen einen christlichen Kalender in ihrer Muttersprache. Ebenso erhalten sie ein Jahr später von der Ausländer mission (MEOS, Zürich) wieder einen Kalender. Reden kön nen wir kaum mit ihnen wegen der Sprachenbarriere.

Eines Tages bringt das Crosskind einen Blumenstrauss. «Danke» sagt es - und wir danken ebenfalls. Ob sie den Kalender wohl lesen, fragen wir uns. Ob der Geschäftigkeit in den Adventstagen kommen wir diesmal nicht dazu, den Kalender an Weihnachten wieder zu überreichen. Nach Neujahr gibt ihn unsere älteste Tochter ab. «Oh, viele Danken, immer darauf warten!», sagte freudestrahlend die türkische Frau. Diese Reaktion wurde uns zur Ermutigung, das Wort Gottes weiter auszubreiten mittels des Kalenders. Ein anderes freundliches Türkenpaar zieht aus der obersten kleinen Wohnung aus - ein neues türkisches Ehepaar zieht ein. «Die Frau ist so freundlich, aber der Mann sieht einen immer so an, als ob er einen gleich umbringen möchte», meint meine Frau. Sie hofft, ihm so wenig wie möglich zu begegnen. Ihr Kellerabteil ist gleich neben dem unsern. Wir

beten. Nichts ändert sich Fürbitte.

Als wir am 2. Adventsso kehren, qualmt es schwj drei Wohnblocks. Kellerbr gen. Als nächste Kellerna* Verlust, helfen wir einandi

gelegentlich reicht es zi schenken wir ihnen einen f Kartengrüsse aus der Tü zum neuen Jahr den Kalen Gute Nachbarn möchten Kalender-Geben und Liebe Wort kommt nicht leer zur darauf Geduld zu haben.

Kompromiss is

«Am nächsten Tag schritt zum Cebetsraum. Zusamr Flof: den Shiva Ungarn unc die wir Götter genannt h heiliges Tuch gewickelt v Zubehör. Jedes Band an d der Finsternis, die uns so sollten gelöst werden. ( riesigen Altar hinaus. Als war, fegten wir ihn saubi Flaus nach Clücksbringerr giösen Bildern. Wir trugei dem Garten ... Niemand

vom Gottesdienst zurückden Treppenhäusern der ;uerwehr, Polizei und Fraeins im gleichen Leid und «böse Blick» verschwindet.

lA/ollen wir anhalten in der angewiesen; der Herr selbst zeigte es uns. Uns wurde klar, dass ein Kompromiss zwischen Hinduismus und wahrem Christentum undenkbar ist. Es sind zwei Welten: Das eine ist Finsternis, das andere Licht. Das eine weist viele Wege zum gleichen Verderben, das andere den einen schmalen Weg zum ewigen Leben. Als der ganze Abfallhaufen zusammen getragen war, zündeten wir ihn an und schauten zu, wie die Flammen unsere Vergangenheit verzehrten. Wir waren dem Terror der bösen Geister nicht mehr unterworfen. Wir umarmten uns und dankten dem Sohn Gottes, der gekom men ist, uns zu befreien ...»

(aus «Der Tod eines Guru» von R. Maharaj)

i - und zu Weihnachten !r. Im Sommer erhalten wir nd wieder bekommen sie

;ein und weiter säen im ;en in Kleinigkeiten. Gottes id wir lernen im Vertrauen

H. E. Oberhänsli

idenkbar

3hna und ich entschlossen jgen wir alles hinaus in den itzen aus Holz, Ton und Erz, die Hinduschriften, die in und alles übrige religiöse langenheit und die Mächte idet und versklavt hatten, isam schleppten wir den lemalige Gebetsraum leer auf durchsuchten wir das Chen, Amuletten und relille auf den Haufen hinter uns zu diesem Handeln

Alles nur Einbildung?

Ein junger Mann zu Pastor Wilhelm Busch: «Die Menschen haben sich früher sehr hilflos gefühlt den Naturmächten gegenüber, und da haben sie sich gleichsam mächtige Kräfte vorgestellt, die ihnen helfen könnten. Die einen nannten es Allah, die andern Gott, die dritten Jehova, die vierten Buddha, die fünften..., was weiss ich. Aber inzwischen hat sich herausgestellt, dass das alles nur Einbildung war und dass der Himmel leer ist!» So hielt er mir eine Rede, der Junge Mann. Als er fertig war, habe ich ihm erwidert: «Ach, mein Lieber, du kennst Ja Jesus nicht!» «Jesus?», fragte er. «Jesus, das ist doch einer von den vielen Religionsstiftern.» «Aber nein! Das ist ein Kurzschluss», erklärte ich ihm. «Das ist ein schrecklicher Druckfehler, mein Lieber! Ich will dir sagen, wer Jesus ist» - und das habe ich ihm deutlich gemacht.

Pfr. W. Busch

Fortsetzung von Seite 11

der abschliessenden Offenbarung, die er seinem Propheten Mohammed im Koran gab, nochmals alles richtigstellen musste. Der Islam kennt keine Erlösung. Das ewige Leben hängt vom Willen Allahs und vom Erfüllen religiöser Pflichten wie Fasten, Pilgerreise, rituelles Gebet usw. ab.

Einige persönliche Eindrücke Nicht alle Moslems sind gleich: Ich lernte Serafettin während einer mehrstün digen Busfahrt kennen. Er war ein from mer Moslem, begann bald mit mir über meinen Glauben zu sprechen und versuch te, mich für den Islam zu gewinnen. Das pure Gegenteil war Reza, ein Student und überzeugter Kommunist. Er glaubte zwar an Gott, war aber vom Islam sehr ent täuscht. Andere wiederum sind gleichgültig oder tolerant und vernachlässigen ihre religiösen Pflichten. Im Gespräch braucht man deshalb viel Weisheit.

Erschütternde Unwissenheit: Berührt hat mich immer wieder die grosse Unwis senheit und die tiefsitzenden Vorurteile der Moslems im Blick auf den christlichen Glauben. Ich habe den Eindruck, dass die meisten Moslems das Evangelium nie so gehört haben, dass sie es verstanden hät ten. Man kommt sich sehr hilflos vor, wenn man an die Millionen und Millionen von Menschen ohne Evangelium denkt und an die wenigen, die hingehen, um den Mos lems die Botschaft zu sagen. Kein persönliches Vertrauensverhält nis: Beim Reisen ist mir aufgefallen, wie an vielen Fahrzeugen Koranverse und Amu lette hängen. Oft sieht man auch Aufschrif ten wie: «Gott möge schützen» oder «Was Gott geplant hat, soll geschehen.» Kinder tragen oft blaue Amulette gegen den «Bösen Blick». Es gibt viel Aberglaube, Magie, Wahrsagerei, Gebete an Gräbern von Heiligen usw. Eigentlich stehen diese Dinge im Widerspruch zum offiziellen Islam. Aber Gott ist weit weg, und eine persönliche Beziehung zu ihm fehlt. Des halb suchen die Menschen hier Hilfe für ihre Nöte.

Inschallah - wenn Gott will: Ich empfin de es als grosses Vorrecht, etwas von der Gewissheit der Sündenvergebung und des ewigen Lebens weitergeben zu dürfen, ebenso von der Liebe und Freude, die Gott schenkt. Diese Dinge gibt es im Islam nicht. Geistlicher Hunger: Das gibt es auch in der islamischen Welt bei manchen Men schen. Mein Wunsch ist es, mit hungrigen Menschen in Kontakt zu kommen. Dazu ist Gottes Führung nötig. Es stimmt nicht, dass alle Moslems gegenüber dem Evange lium ablehnend sind. Viele zeigen Inter esse, wenn wir ihnen mit der rechten Haltung begegnen. Wie viele Moslems, die als Gastarbeiter, Studenten und Asylanten in der Schweiz sind, wären offen für die Botschaft Jesu, wenn wir mit Liebe, Demut und Geduld auf sie zugehen würden?

Ermutigende Lichtblicke: Das Gleichnis vom vierfachen Ackerfeld gilt auch für die Arbeit unter Moslems: manches Samen korn fällt auf harten Boden und wird vom Teufel weggenommen. Doch dann fällt das Wort Gottes auch auf guten Boden. Die Erfahrungen der einzelnen mögen sehr verschieden sein. Sabur ist schon vor etwa zehn Jahren an Jesus gläubig geworden. Er ist Familienvater, und sein Leben wurde durch Jesus sehr verändert. Er folgt Jesus treu, aber es ist nicht immer leicht. Sein Geschäft wurde ihm angezündet. Er wurde auch schon von der Polizei misshandelt, weil er viel für Jesus arbeitet. Schükrü ging noch zur Schule, als er Jesus kennenlernte. Nach manchen Schwierigkeiten musste er sein Elternhaus verlassen, weil er weiter Jesus folgen wollte. Ahmed hat daheim kaum solche Probleme. Schon zwei Ge schwister sind vor ihm zum Glauben ge kommen. Nun scheint der Herr auch an seinen Eltern zu wirken.

Ich sehe den Islam mit seinen mehr als 800 Mio. Menschen als eine grosse Her ausforderung: An mein Gebetsleben - an meinen Glauben - an meine Liebe und Hingabe - an meinen Gehorsam, hinzu gehen zu allen Völkern. H. Staub

Das Buch xum Thema

Handbuch

Weltreligionen

Brockhaus/Brunnen, 446 S., Fr. 65.-

Eine umfassende Einführung in Gedanken und Riten der Weltreligionen:

- Die Entwicklung der Religionen

- Die Stammesreligionen mit Fallstudien aus verschiedenen Erdteilen, die die heuti gen Gebräuche und Praktiken schildern - Östliche Religionen - Hinduismus, Buddhismus, Jainismus, Pasismus, Sikhis mus u. a.

- Die Buchreligionen - Judentum, Islam - Religion - oder die Erfüllung aller Religionen? - Christentum - Kurzlexikon

Artikel mit Fotos, Karten und Grafiken informieren über die Geschichte, die heili gen Schriften, die Formen der Gottesver ehrung, das Weltbild und den Kult der verschiedenen Religionen.

Troeger/Sookhdeo/Staub Mit Muslimen leben

über

96 S., Brockhaus Tb. 334, Fr. 5.95

Die Fremdartigkeit einer andern Religion und Kultur verleitet uns nur allzu leicht, es den Spezialisten zu überlassen, diese Men schen für den Glauben an Jesus zu gewin nen. Freilich braucht cs Spezialisten, die die

entsprechende Kultur eines andern Men schen studiert haben, um ihn auch mit Argumenten für den Glauben zu gewin nen. Aber letztlich wirkt die Liebe über zeugend. Und sie ist die missionarische Kraft, die jedem Christen gegeben ist. Einer der Verfasser dieses schmalen Büch leins, ein ehemaliger Muslim, schreibt: «Es gibt nichts Schwierigeres, als einen Muslim zu lieben. Es ist nicht viel Liebenswertes an ihm. Er argumentiert gegen uns; er kämpft mit uns; er ist entschlossen, uns zu besie gen ... Es ist sehr interessant festzustellen, aus welchen Gründen Muslime Christen werden. Aus meinen eigenen Erfahrungen und den Erfahrungen anderer zeigt sich, dass die Mehrheit der Bekehrten deshalb Christen wurden, weil da jemand war, der sie liebte

Weitere Literatur zum Thema:

Thomas Busch Religionen, Kirchen, Weltanschauungen

Telos Tb. 319, Fr. 6.80

B. Palmer Islam im Vormarsch

Verlag Liebenzeller Mission, Fr. 9.80

Pat Means

Im Irrgarten östlicher Mystik Östliche Jugendreligionen unter die Lupe genommen; Telos Pb. 1169, Fr. 15.70

Kassoum Keita

Das einzige Opfer

Eine Erzählung aus Westafrika, Fr. 5.85

Buchhandlungen der FEG:

Zeughausgasse 35/37, 3000 Bern 7 Telefon 031 22 04 21

Glärnischhaus, Glärnischstrasse 7 8640 Rapperswil, Telefon 055 27 43 23

1 news

Angola

4000 Umbundu-Bibeln trafen bereits in Luanda ein. Eine weitere Lieferung soll in den kommenden Monaten folgen. Das Verlangen nach dem geschriebenen Wort Gottes ist nicht nur in den Gemeinden gross. Oft werden die Missionare auf ihren

Reisen mitten im Busch oder am Eingang von Städten angehalten und mit der Bitte um eine Bibel konfrontiert, der sie wegen dem Mangel an Bibeln nicht entsprechen können.

Der Guerilla-Krieg scheint in eine neue Phase eingetreten zu sein. Ganze Städte werden von den Guerillas durchkämmt. Sie nehmen alles mit, was sie brauchen können. Im Hafen der Hauptstadt Luanda explodierten Bomben, die Schiffe zerstör ten.

Anfang Oktober eröffnen die Bibelschule und die Krankenpflegeschule in Caluquembe das neue Schuljahr. Da die Män ner zwischen 16 und 26 Jahren in den Kriegsdienst müssen, können viele geeig nete Leute nicht in eine Schule eintreten. Die Gemeinden und das medizinische Werk brauchen aber dringend Verstär kung.

Fünf Evangelisten, die sich im praktischen Dienst bewährt haben, beginnen mit dem einjährigen Pastoralkurs, nach dessen Absolvierung sie als Pastoren eingesegnet werden. - Der Mangel an Bibelschul lehrern bleibt für die Ausbildungsstätte in Caluquembe ein Problem.

Fünf neue Mitarbeiter nahmen an der Poliklinik von Catala ihre Arbeit auf.

1983 wurden in dieser Klinik 46 815 Kon sultationen und im Labor 22 735 Unter suche registriert. 1537 Kranke wurden im

gleichen Jahr ins Spital aufgenommen. Die Abteilung für die Tuberkulosekranken wird erweitert. Ein 9 m^ grosses Zimmer hat bisher als Behandlungsraum, Büro und Archiv für diesen Arbeitszweig gedient. Für die steigende Zahl von Tb-Patienten muss ein neuer Bau erstellt werden.

Guinea

Endlich wird das Team in Macenta den langersehnten Mechaniker bekommen. Anfang November reist Peter Nyffenegger mit seiner Familie nach Guinea aus.

Brasilien

Lina Hauser, die deutsche Missionarin, die zusammen mit Werner und Erika Imhof das Internat für Missionarskinder in Belem führt, schreibt über ihren Dienst: «Es ist ein Vorrecht mitzuerleben, wie die Kinder mit mehr oder weniger Mühe das vermittelte Wissen verarbeiten, wie sich ihre Anlagen und Gaben entfalten, wie sie lernen, in einer Grossfamilie zurechtzu kommen und mit dem Wort Gottes zu leben. Auf der anderen Seite ist uns auch die grosse Verantwortung bewusst, Eltern stelle an den Kindern zu vertreten. Beson ders in Zeiten, wenn sich Unfälle und Krankheiten im Heim häufen, treibt es die Hauseltern und mich vermehrt ins gemein same Gebet. Eine enorme Hilfe und Ent lastung bedeutet es für uns zu wissen, dass in der Heimat auch für die Kinder der Missionare gebetet wird.»

Heimat

Mehr als 650 Gäste wurden im Gottes dienst des SAM-Jahresfestes 1984 in Langenthal gezählt. Die Missionsleitung und die Missionare konnten den Missions freunden für die treue Mitarbeit danken. Durch Gottes Wort und das gemeinsame Gebet erfuhren die Teilnehmer Ermuti gung für die Fortsetzung der Arbeit in Japan, Angola, Guinea und Brasilien. In allen Einsatzgebieten stehen die SAMLeute vor neuen Herausforderungen.

Umschau

Zehn Jahre

BESJ

Die ältesten FEG-Jungscharen, Winterthur und Wil, sind schon über 30 Jahre alt. Es war der frühere Sekretär der Schweizer Allianz-Mission, der 1953 den Anstoss für diesen neuen Gemeindezweig gab. Später wurde Robert Rahm (Hailau) zur treiben den Kraft der Jungschar-Arbeit, damals noch im Auftrag des RämismühleKomitees. 1970 bestanden insgesamt 15 Jungscharen, die sich unter anderem zu den jährlichen Pfingstlagern trafen. Nach dem langsamen Wachstum der 50er- und 60er-Jahre wurde das Anliegen der missio narischen Jungschar-Arbeit anfangs der 70er- Jahre wie nie zuvor entdeckt. Inner halb von knapp vier Jahren entstanden 25 neue Jungscharen, so dass eine NeuStrukturierung der sich zu verlieren dro henden Bewegung notwendig wurde. Dies leitete die Geburtsstunde des BESJ - Bund Evangelikaler Schweizer Jungscharenein.

Am 1. Januar 1974 war es soweit. Während Robert Rahm dem BESJ einstweilen wei terhin als Präsident des Verantwortlichen Kreises Vorstand, wurden ein erster Jung schar-Sekretär (Hansruedi Steiner), sowie vier Regionalleiter, eingesetzt. In der Folge wurde die Materialstelle, die schriftlichen Jungscharleiter-Hilfen, sowie die Leiter schulung, stark ausgebaut. 1974 gab es

noch eine einzige jährliche Ausbildungs woche für Jungscharleiter, doch die ver schiedenen Schulungstypen sollten ab 1975 praktisch jedes Jahr zunehmen. Zu einem einstweiligen Höhepunkt kam es 1979/80, als das «Schulungsleitbild 80» vorbereitet und in die Tat umgesetzt wur de. Dieses Leitbild umfasste 12 verschie dene einwöchige Schulungstypen, ein schliesslich die Ausbildung staatlich aner kannter Jugend-i- Sport-Leiter im Sport fach «Wandern-H Geländesport». Das An gebot ist in der Zwischenzeit sogar noch ausgeweitet worden. 1983 Hessen sich ins gesamt 569 Teilnehmer an Schulungs wochen, 945 weitere Teilnehmer an natio nalen und regionalen Wochenenden, aus bilden. Die Schulung ist denn auch der wichtigste Bereich des BESJ geblieben. Der BESJ verstand sich von Anfang an bewusst als Hilfsdienst der Gemeinde. Die örtliche Jungschar soll nicht dem BESJ, sondern der Gemeinde, gehören. Aus die sem Grund nehmen die gegenwärtig etwa 160 Jungscharen im BESJ den Status von Passivmitgliedern ein. Mit Ausnahme von Pionier-Jungscharen steht hinter jeder Jungschar eine evangelikale Gemeinde. Zur Zeit repräsentieren die bestehenden

Freunde, Interessenten, Jungscharfans! Wir laden Euch ganz herzlich ein an die 10-Jahres-Feier des BESJ in Reinach AG! 28. Oktober 1984

Tagesthema: Bauplatz Jungschar, mit Got tesdienst, Informationsständen, Rückblick und Ausblick, Zeugnissen, JungschiStimmung und anderem mehr.

Treffpunkt: in der Chrischonakapeile, Lenz strasse 1, 5734 Reinach 08.15 Uhr, Gottesdienst 09.00 Uhr. Weitere Auskunft erteilt: Jungschar-Sekretariat, Talgartenstrasse 6, 8117 Fällanden, Telefon 01 825 51 42 Aperitif ab

Jungscharen 14 verschiedene Denomina tionen. Der weitaus grösste Anteil der Jungscharen gehört hingegen zu Chrischona-Gemeinden (45%) und Freien Evange lischen Gemeinden (22 %). Diese beiden Denominationen haben sich offiziell hinter den BESJ gestellt und haben je 3 bis 4 Vertreter im Verantwortlichen Kreis. Die vielfältigen Aufgaben in Schulung, Vor tragsdienst, Materialentwicklung, Leiter förderung usw. werden heute von vier vollzeitlichen Jungschar-Sekretären (Peter Blaser, Hansjörg Kaufmann, Walter Mül ler, Hansruedi Steiner), einem BüroAngestellten (Thomas Alder) sowie einer halbamtlichen Materialwärterin (Ruth Bauer) besorgt.

Seit Mitte 70er-Jahre haben die meisten Jungscharen vermehrt mit dem sogenann ten «Einheitsprogramm» gearbeitet und dabei pro Jungschar-Nachmittag ein ein heitliches Thema, auf das sich alle geist¬

lichen, spielerischen und erlebnishaften Aktivitäten beziehen, durchgezogen. Als nächsten Schritt muss der BESJ nun vermehrt an der Niederlegung schriftlicher Grundlagen, an der strukturellen und Pro gramm-mässigen Verbesserung der örtli chen Jungscharen sowie an der gezielten Förderung des Schulungsstabes arbeiten. So fällt denn das zehnjährige Jubiläum mitten in eine Phase des dankbaren Rück blickes, aber auch in eine Phase des erwartungsvollen Ausblickes. Gott hat uns bisher reich beschenkt, aber wir hoffen und beten, dass wir noch manchen entschei denden Schritt vorwärtsgehen dürfen, zur Ehre des Herrn und zum Segen der Gemeinde.

Freunde des BESJ sind ganz herzlich eingeladen, an der Jubiläumsfeier des BESJ vom 28. Oktober 1984 in Reinach AG teilzunehmen! (siehe Inserat)

Hansruedi Steiner, Freienbach SZ

Bund

Gemeinden

Einblick in die Missionseinsätze

... in Sächseln OW

Uber 25 junge Leute waren bereit, beim Missionseinsatz in Sächseln mitzuhelfen. Trotz der kurzen gemeinsamen Zeit ver standen sich alle Teilnehmer gut einzuord nen, und wir erlebten ein erfreuliches Miteinander, ein gegenseitiges Geben und Nehmen, ln den ersten Tagen waren wir meist

unterwegs, um in umliegenden Ortschaf ten Menschen zu Hause aufzusuchen und einzuladen. Dies war keine einfache und auch keine ermutigende Aufgabe, stiessen wir doch in der Regel auf eine klar ablehnende Haltung. Das Einüben von Chorussen und Liedern für die Abendver anstaltungen war ausserdem eine wichtige Aufgabe. Dieses freie und frohe Singen war für viele Obwaldner etwas Unbekanntes. Einen wichtigen Schwerpunkt setzten wir auf das gemeinsame Gebet, das für uns oft Kampf bedeutete und Ausdauer forderte. Wieder einmal mehr durften wir die mut-

machende Erfahrung machen, dass Gott auf konkrete Bitten konkret antwortet. Wir sind dankbar, dass etliche, darunter auch Ehepaare, zum lebendigen Glauben an Jesus fanden. Eines fiel dabei auf: Es waren vor allem solche Menschen für das Evan gelium offen, zu denen bereits von der Gemeinde aus persönliche Kontakte be standen. Welch eine Herausforderung für den Lebensstil der Gemeinde, für unseren Lebensstil!

... in Frankreich

«Est-ce que vous connaissez le personnage Principal de la Bible?» Mit solchen Fragen versuchten wir mit den Bewohnern von Mont de Marsan über Jesus Christus ins Gespräch zu kommen. Wir waren erstaunt, wie viele «Christen» diese einfachen Fra gen nicht beantworten konnten. Für uns war es jedesmal eine grosse Freude, wenn wir jemandem in einem Gespräch oder anhand von Schriften die wichtigste Person aller Zeiten vorstellen durften.

Für die zehn Lagerteilnehmer aus der Schweiz bedeutete dieser Einsatz eine grosse Herausforderung: es ist nicht ein fach, Hausbesuche in einer fremden Spra che zu machen; mit umgehängten «panneaux» mit Filmeinladungen durch die Strassen zu marschieren, ist zumindest für uns Schweizer ungewohnt. Wer hätte bei der Anmeldung daran gedacht, dass un sere Stimmen übers Radio grosse Teile Frankreichs erreichen werden? Überall haben wir die gute Vorbereitung und die tiefe Bruderschaft der französi schen Geschwister gespürt und geschätzt. Lob und Dank gehört vor allen Dingen unserem Herrn, der uns in all diesen ungewohnten Situationen nie im Stich gelassen hat.

Bereichert durch manche Erfahrung im menschlichen und geistlichen Bereich, sind wir wieder zurückgekehrt. Die kleine Ge meinde in Mont de Marsan wird für uns noch lange ein Gebetsanliegen bleiben.

... in Klagenfurt Österreich

Mit einem komischen Gefühl in der Magengegend machte ich mich auf den Weg nach Klagenfurt. Was wird mich dort erwarten. «Nur» zwanzig Teilnehmer! Wie werden die Chorlieder, die Strassenein sätze oder die Kolportagen ablaufen? In meinen Gedanken wollte ich immer mit vorigem Jahr, wo wir fünfzig Teilnehmer waren, vergleichen. Ich kam aber recht ins Staunen. Gott wollte mit diesen wenigen Leuten Grosses unternehmen. Mit Musik, Theater, Liedern und Alphorn luden wir während der Strasseneinsätze die Leute für die Abendveranstaltungen ein.

Menschen kamen! Es waren vor allem solche, für die man lange schon gebetet hatte. Plätze, die letztes Jahr vom Chor belegt waren, wurden dieses Jahr von Eingeladenen besetzt. Während des Abendprogrammes waren immer eine Gruppe Jugendlicher im Jugendkeller und beteten dort um Bekehrungen. Wir durften erleben, dass sich Menschen für Jesus entschieden haben.

Gott schenkte es, dass die Lagergemein schaft wachsen durfte. Bei Volleyball, Eis oder Baden lernten wir uns besser kennen und konnten einander weiterhelfen.

Junger Leser, es freut mich, dass Du diesen Bericht gelesen hast. Wo verbringst Du Deine Sommerferien 85?

... in Spanien

«Aus dem Arbeitseinsatz wird nichts!» Die gemeinsame Fahrt hatte noch keine Stun de gedauert, als die Vorstellungen der 33 Teilnehmer über den Haufen geworfen wurden. Nach zweimal zwölf Stunden Fahrt erwarteten uns Marcos und Patricia Florid, wo wir mitten in einer Haselnuss plantage ausserhalb von Tarragona unsere Zeltstadt verankerten.

Zum Tagesablauf gehörten: Stille Zeit und Bibelarbeit zum Thema «Als Jünger leben», Lieder üben, Baden, Spiel, Aus flüge, Einkauf; ab 17 Uhr Strasseneinsätze.

Mit Megaphon, Traktaten und Einladun gen zogen wir in verschiedenen Orten von plaza zu plaza. Die Spanier hörten interes siert zu, und in Sitges kamen über 20 zum erstenmal in den evangelischen Gottes dienst.

Unsere beiden Leiter, Claudius Zuber und Fritz-Hermann Block, brauchten in diesen zwei Wochen ihren Einsatzplan nicht oft hervorzunehmen; die Spanier überhäuften uns täglich mit Überraschungen. Nie kam eine Volk-Israel-in-der-Wüste-Stimmung auf, sondern wir erlebten eine offenherzige Lagergemeinschaft unter Gottes Wolkenund Feuersäule.

Der Einsatz in Spanien (23. Juli bis 4. Au gust) ist vorbei, aber er geht hier weiter im Gebet; denn die spanischen Gemeinden sind klein und arm.

iLa gloria del Senor dure por siempre!

Christoph Würgler

Bündner Gemeindetag

In fröhlichem Gegensatz zum eher trüben Wetter stand die buntgewürfelte Schar von erwartungsvollen Teilnehmern am «Bünd ner Gemeindetag» vom 20. Mai in Davos. Auffallend viele junge Leute, Familien mit kleinen und grösseren Kindern sowie älte re Menschen fanden sich im blumenge schmückten Kongresshaussaal zusammen. In der über vierhundertköpfigen Menge wechselten Grussworte hinüber und her über. Hier traf man liebe Bekannte aus der Stadtmission Chur; dort schloss man neue Freundschaften mit Leuten aus den Freien Evangelischen Gemeinden Schiers/Prättigau und Davos; da wurde man Freunden aus den Bibelkreisen in Thusis und Land quart vorgestellt, und gleich darauf begeg nete man Mitarbeitern der Evangelischen Jugendarbeit Graubünden aus Seewis. Die verantwortlichen Mitarbeiter aus diesen Gemeinden hatten auf vielfachen Wunsch diese Tagung organisiert. Man wollte den

gegenseitigen Kontakt fördern und die einzelnen Gemeindesituationen kennen lernen. Vor allem aber freute man sich darauf, miteinander das Tagesthema zu studieren: Die Gemeinde - Gottes herrli ches Volk.

Ein originelles Geschenk brachte Stadtmis sionar H. Epper aus Chur ins noch ziemlich kahle Davos, nämlich einen bunten Wiesenstrauss. Damit veranschaulichte er auch das Wesen der Gemeinde, wo der himmlische Sammler selbst jede «Blume» liebevoll auswählt und zu einem vielfälti gen Strauss zusammenfügt. Im grossen Strauss ergänzen sich die Blumen in Farbe und Schönheit. Auch der einzelne Christ kann sich nur in der Gemeinde voll entfal ten.

Die Gemeinde ist aber nicht nur Gottes Gabe sondern auch Gottes Aufgabe an jeden einzelnen Christen. Pfarrer C. Zuber aus Schiers zeigte anhand des Neuen Testamentes die Wichtigkeit der verbindli chen Zugehörigkeit zur Ortsgemeinde. Kei ne unsichtbaren Gläubigen in einer un sichtbaren Universalkirche! Es geht in erster Linie um die sichtbare, hörbare, erlebbare - aber auch fehlbare - Gemeinde am Ort. Die Verschiedenheit der Glieder soll nicht Grund zur Spannung sondern zur Bereicherung sein. Die Gemeinde ist zudem eine Arbeitsgemeinschaft. Durch die engagierte Mitarbeit in der Gemeinde lernt der einzelne Christ Dinge, die auf gar keinem andern Weg zu erlernen sind. Am Sonntag Cantate darf ja auch das Singen zur Ehre Gottes nicht zu kurz kommen! So erklangen immer wieder fröhliche Lieder, gemeinsam gesungen oder auch von verschiedenen Chören vor getragen.

Eine interessante Diareise führte durch verschiedene Gegenden Graubündens. Da sah man den Bücherbus vom christlichen Literaturdienst auf Märkten und die Mit arbeiter der Hausmission unterwegs mit Büchern und Kassetten in abgelegenen Talschaften. Man freute sich an lustigen

Lagerszenen im Jugendhaus Seewis. Auf eindrückliche Weise zeigten einige Dias die vielfältigen Aufgaben der Stadtmission Chur. Weitere Lichtbilder vermittelten einen Einblick in die Arbeit der Freien Evangelischen Gemeinden in Schiers und Davos.

Die Gemeinden und ihre Aufgaben mögen verschieden sein, das Fundament aber ist überall dasselbe: der Herr der Gemeinde, Jesus Christus. B. Gründer

Gemeindetag der FEG Thun

«Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unsern Schuldnern.» Dieser eindrückliche Vers aus Matthäus 6,12 bildete das Hauptthema zum Ge meindetag, welcher am 19. August als Familiengottesdienst seinen Anfang nahm und im Kinderheim Tabor zu Ende ging. Den Auftakt zum ersten Teil in der Bethel Kapelle gab ein Bläserquartett. Es folgte die Sonntagsschule mit frischen Liedervor trägen zusammen mit der Gemeinde, worauf alle der Geschichte des «Schalks knechtes» zuhören durften. Und bald zeig te sich, wer richtig zugehört hat! Ein Bildrätsel, auf die Geschichte abgestützt, wurde von den aufmerksamsten Zuhörern rasch gelöst und ergab das Wort «VER GEBUNG», das wiederum an das Tages thema erinnerte.

Nach einem kleinen Theaterstücklein aus dem Alltag und weiteren Musikvorträgen der Bläser erläuterte Prediger Max Jenni in eindrücklicher und anschaulicher Weise die Bedeutung der Schuldenvergebung am Mitmenschen.

Anschliessend an die Wortverkündigung begab man sich nach Aeschi ins Kinder heim Tabor, wo Herr Schädeli mit seinen Helfern bereits mehrere Grillstellen für das Familien-Picknick vorbereitet hatte. Die fröhliche Schar lagerte sich unter strahlend blauem Himmel, und bald erfüllten ange-

nehme «Bratendüfte» die nähere Umge bung.

Nach einem Kaffee mit Kuchen aus der eigenen Tabor-Küche und dem Film vom letztjährigen Gemeindewochenende auf der Planalp, erfolgte schon bald der Startschüss zu einer lustigen Olympiade, bei der Wissen, Geschicklichkeit und Ausdauer in froher Abwechslung geprüft wurden. Mit Fussballspielen und Baden verfloss die Zeit im Flug, und mit der Rangverkündigung erfolgte dann auch das allgemeine Zeichen zum Aufbruch.

Der kräftige Applaus, ganz besonders für die Heimleitung des Tabor als Gastgeber, war ein untrügliches Zeichen für ein gelun genes Fest.

Ein schöner Tag ging zu Ende, an welchem neben Besinnlichkeit und froher Ausgelas senheit das Erlebnis der Gemeinschaft seinen Platz hatte.

FEG Schiers

Gesucht ab sofort:

Elektriker, Maurer, Spengler, Maler, Plat tenleger, Sanitär, Gipser, Zimmerleute, Dachdecker, Helfer jeden Alters ...

Seit dem «ersten Spatenstich» am 13. Juni geht der Bau unseres Gemeindesaales gut voran. Der Rohbau ist fertig - nun geht es so richtig los!

Hättest Du Freude mitzuhelfen?

Bei freier Unterkunft und Verpflegung könntest Du unser «aufgestelltes» Bau team verstärken, sei dies über einige Tage, oder auch länger.

Weitere Auskünfte bei:

Alfred Lehmann, 7307 Jenins, Telefon 085 9 55 14; ab 19 Uhr Deine FEG Schiers

Evangelisationen

Emmenbrücke: 6. bis 13. Oktober 1984 mit Klaus Aeschlimann

Lachen: 15. bis 21. Oktober 1984 mit Albert Jansen, Lörrach

E. Schild

OSTSCHWEIZER KONFERENZ

der Freien Evangelischen Gemeinden

Sonntag, 11. November 1984

Konferenzort:

Gemeindezentrum der FEG Wetzikon, Langfurrenstrasse 2

Konferenzthema:

Bewährter

Glaube im harten Alltag

Es spricht: Gerhard Hamm, Evangelist (Russlandheimkehrer)

09.00 Uhr

09.30 Uhr

11.30 Uhr

11.30 Uhr

13.30 Uhr

15.30 Uhr

Gebetsgemeinschaft

Frohes Singen

1. Vortrag: Bewährter Glaube im harten Alltag Delegierten-Konferenz Mittagessen

Frohes Singen, Kontakte, Grussworte, Opfer

2. Vortrag: Bewährter Glaube im harten Alltag Schluss der Konferenz

Mitwirkend: Musikalische Talente

Kinderstunde: 09.30 und 13.30 Uhr mit Beatrix Böni und Mitarbeiterin nen. - Kinderhort.

Wir erwarten viele Geschwister und Freunde und beten um eine reich gesegnete Konferenz.

Programme mit Ortsplan liegen in den Ostschweizer Gemeinden auf.

Anmeldungen für das Mittagessen bitte gemeindeweise bis 6. Novem ber an: Frl. Rösli Wirz, Dorfstrasse, 8633 Wolfhausen, Telefon 055 38 24 03. Nicht Angemeldete werden auf die örtlichen Speise restaurants verwiesen.

Westschweizer Konferenz

18. November 1984

FEG Basel, Mittlere Strasse

Thema: In welcher Zeit stehen wir?

Redner: Prof. Herbert Jantzen, Basel Programm im nächsten Gemeindegruss

Familien

Geburten

Bern. Am 9. Juli: Renate, des Simon und der Susanne Berger, Bern.

Bern. Am 16. Juli: Irene, des Rene und der Priska Riemensberger, Bremgarten BE. Buchs. Am 24. Mai: Ruth, des Ernst und der Gertrud Hofmänner, Grabs.

Münsingen. Am 12. August: Joelle Rebecca, des Pierre und der Anne Sabourdy, Münsingen. Murten. Am 17. August: Carmen Jasmine, des Paul und der Elfriede Siegenthaler-Wiens, Murten.

Sächseln. Am 16. Juli: Sonia, des Karl und der Vreni Reinhard, Kerns. Thayngen/Wilchingen. Am 14. Juli: Dominic, des Rudolf und der Ruth Bührer, Wilchingen. Wil und Umgebung. Am 31. Juli: Helen, des Ernst und der Marianne Sprenger-Maag, Wängi.

Wil und Umgebung. Am 13. August: Fabian, des Jakob und der Yvonne Gamper-Strehler, Tuttwil.

Winterthur. Am 28. Juli: Andreas, des Peter und der Liselotte Marthaler, Winterthur.

Trauungen

Emmenbrückc. Am 4. August: Alfred Ester mann von Rain mit Heidi Brünisholz von Rain. Ihr neues Heim: Wehristr., 6032 Emmen.

Winterthur. Am 25. August: Willy Wettstein von Winterthur mit Kathy Huber von Neftenbach. Ihr neues Heim: Auenstrasse 7, 8500 Frauenfeld.

Winterthur. Am 15. September: Guido Bitschnau von Elgg mit Astrid Mauchle von Winterthur. Ihr neues Heim: Im Stutz, 8353 Elgg.

Unsere Heimgegangenen

Thun. Am 7. Juli wurde Fräulein Marie Streit im Alter von 93 Jahren nach kurzer Krankheit in die ewige Heimat abberufen. Schon in jungen Jahren durfte sie Jesus Christus als ihren Erlöser kennenlernen und ihm ihr Leben anver trauen. Nach langen Jahren Auslandaufenthalt, als Erzieherin in Paris, besuchte sie treu die Versammlungen der Gemeinden Heimberg und Thun.

GESUCHT Volontäre

(Gärtner, Maurer, Heizungsmonteure, Sa nitäre, praktische Leute) für einen Arbeitseinsatz im Missions-Spital in Nazareth (mindestens ein Monat).

Es wird die Möglichkeit geboten, das Land zu bereisen.

Infos bei: Barbara Hedinger, Ottenbergstrasse 43, 8049 Zürich oder: Sekretariat Dr. H. Bernath, E.M.M.S. Hospital, P.O. Box 11, 16100 Nazareth/Israel

Familie mit grösseren Kindern sucht lang fristig zu mieten oder zu pachten

Bauernhaus

mit Scheune, Stall und Land; für ein bis zwei Kühe und einigen Reitpferden, christliche Reitlager für Kinder und Jugendliche durchführen zu können. Auf Frühjahr 1985.

Unser Telefon 01 950 04 30 um

Das aktuelle Wort

Es war einmal..

. eine Minderheit, die vor langer Zeit von der Mehrheit abgesprun gen war. Die Minderheit hatte damals wohl das Nächstliegende getan, indem sie sich auf einen Hügel zurückgezogen hatte und diesen mit einer Stadtmauer zu umgeben begonnen hatte. Alle halfen angesichts der bedrohlichen Mehrheit fleissig am Bau der Mauer mit. . und diese wurde höher und höher. Mit der Zeit war sie so hoch, dass es nur noch den kühnsten Kletterern in der Stadt gelang, einen Blick über die Mauer zu werfen. Dabei war die Zeit auch draussen vor der Mauer nicht stehen geblieben, wovon die Minderheit jedoch nur wenig wusste. So spekulierte man denn im Rate der Minderheit über alle möglichen Feindesabsichten von ausserhalb und richtete sich ganz auf den Kampf gegen diese Bedrohungen ein. Nur, dass sich dabei innerhalb der Mauern viel zu wenig veränderte. Die Häuser blieben in ihrem halb zerfallenen Zustand bestehen; die baulichen und landwirt schaftlichen Möglichkeiten der Stadt blieben weitgehend ungenutzt. Man hatte sich darauf versteift, zu verteidigen, und man vergass dabei das Bauen. Vor lauter Reagieren verkümmerte das Agieren. Jeder mann wusste ganz genau, wogegen er war; aber wenige wussten genau, wofür sie waren. Ob es uns Gläubigen zuweilen nicht ähnlich wie der Minderheit in der Stadt ergeht? Wir haben hohe Mauern um uns herum gebaut und wissen nur zu genau, wogegen wir sind. Aber Hand aufs Herz! Wo bleibt denn unsere oft gerühmte, wenig gelebte überzeugungskräft ige Alternative? Die neue Generation lässt sich nicht mit frommen Cliches abspeisen; sie will sehen, was es heisst, «pro-Christus» zu sein. Ob wir diese gewaltige Herausforderung annehmen?

Hansruedi Steiner, BESJ-Jungschar-Sekretär

Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.