3 minute read

KATJA NOSCHIS DELALOYE TRANSFORMING FRANKFURT FASHION

KATJA NOSCHIS DELALOYE FÜR TRANSFORMING FRANKFURT FASHION.

DASS HESSEN NICHT NUR ÄBBELWOI UND HANDKÄS MIT MUSIK KANN, SONDERN DURCHAUS AUCH EINIGES IN PUNCTO NACHHALTIGER MODE ZU BIETEN HAT, SOLLTE SPÄTESTENS NACH DEM DREITÄGIGEN EVENT VON CHRISTINE FEHRENBACH, KATJA NOSCHIS DELALOYE, BEATRICE STEIMER, SARA SPÖRECKE UND TEAM KLAR SEIN.

Advertisement

Im Rahmen der Frankfurt Fashion Week haben sie ein Programm, rund um Fashion Performances und Workshops, zusammengestellt, um hessischen, nachhaltigen Labels und Designer*innen eine Plattform zu bieten und Besucher*innen zu zeigen, dass Ästhetik, Design und bewusster Umgang mit Ressourcen sich nicht ausschließen. „Das Ziel der Organisation ist es, die Zukunft der Modeindustrie zu reformieren und unsere Arbeitsweise zu überdenken, um jeden Prozess nachhaltiger zu gestalten.“ So Noschis Delaloye im Gespräch mit uns.

Bereits im Januar dieses Jahres, ebenfalls anlässlich der Frankfurt Fashion Week, organisierte die Kuratorin und Hauptinitiatorin

Christine Fehren-

bach einen Panel Talk mit Designer*innen, die über ihre nachhaltigen Brands sprachen. Noschis Delaloye war Gästin dieser Veranstaltung und lernte Fehrenbach am selben Abend kennen. Schnell wurde klar, dass beide Frauen einige Ansichten zum Thema Nachhaltigkeit und der notwendigen Transformation der Industrie teilen und erste Ideen für künftige Veranstaltungen entstanden. Berlin ist seit dieser Saison wieder Hauptschauplatz der Fashion Week in Deutschland, weswegen der Standort Frankfurt daher nun eher zu einer reinen Konsumenten-Veranstaltung geworden ist. Um aber auch dem innovativen und künstlerischen Anspruch, den Mode haben kann, gerecht zu werden, konzeptionierten Fehrenbach und Noschis Delaloye das dreitätige Event „Trans-

forming Frankfurt Fashion“,

welches vom 20. bis 22. Juni in der Eventlocation Alte Seilerei in Sachsenhausen stattfand. Der kreative Ansatz versprach Mode in Aktion getragen von Tänzer*innen. Das Versprechen wurde gehalten. Wir waren vor Ort und haben uns vom innovativen Zusammenspiel von Kunst und Mode verzaubern lassen und ein paar der mitwirkenden Designer*innen kennenlernen dürfen. Der sechzehnjährige (Ja, so haben wir auch geguckt) Dietzenbacher Jeremy Appel hat während der Pandemie aus der Not eine Tugend gemacht, die zusätzliche Zeit genutzt und im November 2021 sein eigenes, nachhaltiges Streetwear-Label „MiP Fashion“ gegründet. Seine Unternehmensphilosophie fußt auf fairen Produktionsbedingungen und der Verwendung von recycelten oder biologischen Materialien. Mit seiner neusten Kollektion, die er auch

VON OBEN NACH UNTEN: DAS TFF EVENT POSTER, KATJA NOSCHIS DELALOYE, CHRISTINE FEHRENBACH, BEATRICE STEIMER MIT OLIVER SCHWEBEL AUS DER WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG FRANKFURT UND MARKUS FRANK DEZERNENT FÜR WIRTSCHAFT.

während des Events präsentierte, setzt er ein offensichtliches Statement, welches auf den Shirts, die die Models trugen, klar erkennbar war: F*ck Fast Fashion. Um keinen neuen Drop zu verpassen und um zu erfahren, wo ihr seine lässigen Shirts und Hoodies kaufen könnt, schaut bei @mip_fashion auf Instagram vorbei.

„Wir lieben Leinen. Und wir lieben unsere Erde.“ Das Mission Statement des Frankfurter Labels „Linamour” ist auch während des Events erkennbar. Gründerin und Designer Katja Rzheutskaya überzeugt mit minimalistisch nachhaltigen Leinenoutfits und einem nachhaltigen Ansatz. Die gebürtige Weißrussin wächst inmitten von Leinenfeldern auf und sagt selbst, dass das Material, welches aus einer Pflanze gewonnen wird, zu ihrer Identität gehört. Daher war für sie klar, dass sowohl der Rohstoffanbau, -gewinn und die Produktion in ihrer Heimat Weißrussland stattfinden werden.

DIESE SEITE: TÄNZER*INNEN TRAGEN NACHHALTIGE KLEIDUNG VON MIP FASHION UND LINAMOUR.

So werden nicht nur dort ansässige Unternehmen unterstützt, sondern auch Transportwege kurzgehalten und der ökologische Fußabdruck reduziert. Schöne Story und tolles Brand, wie wir finden. Auf Instagram findet ihr Katja und ihr Team unter @linamourclothing.

Auch wenn das Event bereits einige Tage zurückliegt, sind wir immer noch beflügelt von dem Vibe, gemeinsam etwas zu verändern, der auf der Veranstaltung spürbar war und davon, dass nachhaltige Mode rein gar nichts mit, in vielen Köpfen vorherrschenden, Öko-Stereotypen zu tun haben muss.

Wer sich jetzt denkt: „Hört sich alles echt gut an, hab ich aber leider verpasst“, braucht nicht traurig sein. Die beiden Veranstalterinnen Fehrenbach und Noschis Delaloye haben schon die nächsten Eventideen in der Pipeline. Wir sind gespannt und freuen uns auf viele weitere Transformationen der Industrie.

Virginia Müller LINAMOUR

This article is from: