FiS - Familie in Südtirol Juni 2019

DI E ZEITSCH R I F T DES K ATHO LISCH E N FA MI LI ENVERBAN DES SÜ DTI RO L

Eltern brauchen Sicherheit

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Erscheint sechsmal im Jahr · 44. JG · Nr. 3 · Juni 2019

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Familie aktuell

Familie leben

53. KFS-Landesversammlung „Gemeinsam gut leben: Daran arbeiten wir!“ S. 4

Mütterinitiative: Für eine selbstbestimmte Geburt S. 10

03 | 2019

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KFS K ALEN DER

Urlaub von der Pflege

Sonntag, 29. September 2019 bis Samstag, 4. Oktober 2019

Haus der Familie, Lichtenstern innerhalb 13.09.2019 Hildegard Kreiter, Kräuterpädagogin, Kneipp-Gesundheitstrainerin 250 Euro für KFS-Mitglieder

270 Euro für Nicht-Mitglieder

40 Euro Einzelzimmerzuschlag Einen Angehörigen zu pflegen ist eine Herausforderung, die den Pflegenden viel abverlangt. Damit nicht irgendwann auch die eigene Gesundheit auf dem Spiel steht, braucht es regelmäßige Auszeiten, in denen das eigene Wohlbefinden und eigene Bedürfnisse an erster Stelle stehen. Eine solche Auszeit bietet das Erholungsseminar Urlaub von der Pflege.

FamilienTeam® – Schnupperkurs

Samstag, 5. Oktober 2019 bis Sonntag, 6. Oktober 2019

Haus der Familie, Lichtenstern Elisabeth Hickmann und Simone Wieser, FamillienTeam®-Trainerinnen innerhalb 12.09.2019 KFS-Mitglieder: 85 Euro pro Person, 125 Euro pro Paar Nicht-Mitglieder: 115 Euro pro Person, 155 Euro pro Paar

Eltern stehen hierbei an erster Stelle.

Inhaltlich umfasst der Schnupperkurs die drei Schwerpunkte: - Anerkennen (z.B. beschreibendes Lob) - Verstehen (z.B. Emotionscoaching) - Verstanden-Werden (z.B. Grenzen setzen)

Imago Paarseminar – Dialog und Zärtlichkeit

Freitag, 25. Oktober 2019 bis Sonntag, 27. Oktober 2019

Haus der Familie, Lichtenstern Christine und Maximilian Schallauer, Imago-Beziehungstherapeuten innerhalb 04.10.2019 140 Euro pro Paar für Mitglieder

155 Euro pro Paar für Nicht-Mitglieder

An diesem Wochenende geht es um eine vertiefte Kommunikation auf Basis der Imago Beziehungsdialoge, aber auch um ganz praktische Methoden, mit denen die erotische Energie wieder in die Beziehung zurückgeholt werden kann. Sehr persönliche Übungen werden im eigenen Zimmer durchgeführt.

Zielgruppe: Paare, die Nähe und Zärtlichkeit in ihrer Beziehung vertiefen möchten

Ausnahmezustand Pubertät – Trotz stürmischer Zeiten in Beziehung bleiben Training für Eltern von Jugendlichen in der Pubertät Teil 1: Freitag, 22. und Samstag, 23. November 2019 Teil 2: Freitag, 10. und Samstag, 11. Jänner 2020

Haus der Familie, Lichtenstern Katharina Swoboda und Deborah Visintainer, FamillienTeam®-Trainerinnen innerhalb 04.11.2019 KFS-Verbandsbüro:

Tel. 0471 974 778,

info@familienverband.it KFS-Mitglieder:

170 Euro pro Person;

210 Euro pro Paar

Nicht-Mitglieder:

200 Euro pro Person;

240 Euro pro Paar

Vortragsreihe

Katharina Swoboda und Deborah Visintainer, FamillienTeam®-Trainerinnen

Alle Mütter und Väter wollen ihren Kindern liebevolle und kompetente Eltern sein. Doch wie kann man in schwierigen Situationen Respekt und Verbundenheit bewahren? Und wie gelingt es, den typischen Fallen im Familienleben zu entgehen?

FamilienTeam® ist ein wissenschaftlich begründetes Training zur Stärkung der Erziehungskompetenz und der Eltern-Kind-Beziehung. Eine tiefe Wertschätzung für die persönlichen Stärken und die individuellen Bedürfnisse der

03. Oktober 2019

Vierschach | Vereinsraum der neuen Feuerwehrhalle

14. Oktober 2019

Wiesen/Pfitsch | Haus der Dorfgemeinschaft

17. November 2019

Stegen | Pfarrsaal

Beginn: jeweils 20 Uhr

Weitere Infos zu Veranstaltungen, Kursen und Seminaren auf www.familienverband.it Referenten Uhrzeit

Kosten Ortschaft

Anmeldeschluss Anmeldung & Infos

KFS-Büro, Bozen Tel. 0471 974 778 info@familienverband.it

VORWORT U N D I N HALT

manchmal müssen wir einsehen, dass uns unsere Kinder einiges voraus haben oder wir mit dem Erwachsenwerden einiges verlernt haben. Wir brauchen unsere Kinder, weil sie uns die Lethargie, in die wir so oft geraten vor Augen halten und uns dazu bringen, unser Handeln zu hinterfragen. Wenn sie eine Meinung vertreten und sich öffentlich dafür einsetzen, wie bei den Friday-for-Future-Protesten, dann müssen wir das unterstützen und fördern.

Was Kinder in unserer turbulenten Zeit von ihren Eltern außerdem brauchen, ist mehr denn je die richtige Mischung aus Liebe, emotionaler Stabilität und Sicherheit. Johanna Graf, Begründerin des FamilienTeam®-Elterntrainings machte bei der 53. KFS-Landesversammlung eindrücklich darauf aufmerksam und appellierte an Politik und Wirtschaft, bessere Rahmenbedingungen für Eltern zu schaffen. Auf Seite 4 starten wir mit einem ausführlichen Interview dazu. Über unsere Vor-

tragsreihe „Ausnahmezustand Pubertät“ und die Erholungswoche „Urlaub von der Pflege“ lest ihr auf den Seiten 8 und 9.

Ab Seite 10 geht es um die Mütterinitiative Südtirol, die sich mit ihrer Petition für eine selbstbestimmte, respektvolle und sichere Geburt einsetzt. In der Rubrik „Familienpolitik“ berichten wir zunächst über das FAFCE-Treffen auf Malta. Außerdem schreiben die Autoren der KVW-Broschüre „Trau Dich!“ über die Unterschiede zwischen Ehe und Lebensgemeinschaft.

Mit Familienseelsorger Toni Fiung sprechen wir auf Seite 16. Dabei geht es nicht um Glaubensfragen, sondern um neue Ziele und Wünsche. Unsere Kolumnistin Manuela Weber ist bereits in Ferienstimmung (Seite 18) und auf der Kinderseite besuchen wir mit Flappi, der Fledermaus den Mond. Wer ein Stückchen Almsommer sucht, darf sich über die Rezepte auf Seite 21 freuen. Diesmal tischen wir euch einen Schmarren auf!

Foto: Karlheinz Sollbauer

Liebe Familien,

Herzliche Grüße und einen schönen Sommer,

Angelika Mitterrutzner Präsidentin

Inhalt 7

53. KFS-Landesversammlung

„Gemeinsam gut leben: Daran arbeiten wir!“

10 Familie leben

Mütterinitiative: Für eine selbstbestimmte Geburt

16 Glaube

4 Familie aktuell

Eltern an erste Stelle setzen. Dr. Johanna Graf im Interview

14 Familienpolitik –

Trau Dich!

18 Familienverbandelt –

die KFS-Kolumne

20 Kinderseite

Ein Gespräch mit Familienseelsorger Toni Fiung

21 Essen und Trinken

22 Das Land informiert 22 Im ganzen Land

FA MI LI E AKTU ELL

Eltern an die erste Stelle setzen „Kinder stärken heißt Eltern stärken. Wege aus der Überforderungsfalle“: So lautete der Titel des Gastvortrages der Psychologin und Begründerin des FamilienTeam®-Elterntrainings Johanna Graf anlässlich der 53. Landesversammlung des KFS in der Salewa Conference Hall in Bozen. Wir haben mit ihr darüber gesprochen, warum sich so viele Eltern überfordert und warum Gesellschaft, Wirtschaft und Politik dringend umdenken müssen: Fotos: Marion Lafogler

allem kommunikative Kompetenzen, die in der Vergangenheit aber kaum vermittelt worden sind. Hinzu kommt, dass die Entscheidung, Kinder zu bekommen, heute ganz bewusst getroffen wird und mit vielen anderen Lebensoptionen konkurriert.

Kinder sind ein wichtiger Meilenstein auf dem persönlichen Weg zum Glück.

Dr. Johanna Graf: "Eltern sollten in den ersten drei Lebensjahren in erster Linie für die Kinder da sein können."

FiS: Liebe Frau Graf, Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, Eltern in ihrer Erziehungskompetenz zu stärken. Wann sind denn Eltern stark?

Johanna Graf: Starke Eltern stelle ich mir wie einen Fels in der Brandung vor.

Bei allem, was auf die Kinder einwirkt, brauchen sie Eltern, die ihnen Stabilität, Geborgenheit und die Sicherheit geben, zuhause einen Hafen zu finden, wo sie mit ihren Sorgen und Problemen ankommen können. Um das zu bieten, brauchen Eltern aber auch selbst Stabilität und Sicherheit.

Das ist heute schwieriger denn je.

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Was hat sich verändert?

Früher war es ja einfach mit der Erziehung.

Eltern gaben den Weg vor und aus Angst vor Strafe haben die Kinder das gemacht, was von ihnen verlangt wurde. Heraus kamen gehorsame Kinder. Heute haben wir ganz andere Vorstellungen und Ziele.

Unsere Gesellschaft setzt auf Individualismus, Selbstbestimmtheit, freien Willen, Kreativität, Problemlösefähigkeit, Flexibilität und Mobilität. Wir wollen, dass unsere Kinder glücklich aufwachsen. Man versucht einen demokratischen Erziehungsstil zu finden. Dazu brauchen Eltern vor

Gibt man bei Google das Wort „überforderte“ ein, so spuckt die Autovervollständigung zuerst überforderte Mutter, dann Eltern, Kinder, Chef, Lehrer, Väter usw. aus. Überforderung scheint also ein Zustand zu sein, auf den man sich im Leben mit Kindern einzustellen hat. Ist Überforderung die neue Normalität?

Leider gibt es viele Gründe, warum sich Menschen, die mit Kindern zu tun haben, überfordert fühlen. Eltern sollten die eierlegende Wollmilchsau sein, im Beruf kaum pausieren, die Karriereleiter weiter erklimmen und gleichzeitig rund um die Uhr für die Kinder emotional zur Verfügung stehen und sie kognitiv fördern. Es wird eine Professionalisierung erwartet.

Das alles in 24 Stunden unterzubringen ist nicht menschenmöglich. Wenn ich erschöpft bin, kann ich keine liebevolle Führung der Kinder bieten. Ich kann dann weder emotional verfügbar, noch der Fels in der Brandung sein. Mütter und Väter suchen dann die Schuld oft bei sich selbst, beim Partner, der sich zu wenig anstrengt, beim Kind, das zu schwierig ist und zu viel Aufmerksamkeit braucht oder beim Arbeitgeber, der zu viel Flexibilität verlangt.

Das Problem ist ein gesellschaftliches, das

FA MI LI E AKTU ELL aber den Eltern angelastet wird. Was heute fehlt, ist die dorfähnliche Struktur bzw. die Großfamilie. Studien zeigen ganz klar, dass das Gefühl der Überforderung mit der Größe des sozialen Netzes abnimmt.

Sie zeigen aber auch, dass das, was im Sozialentwurf von Müttern auf der Strecke bleibt, die persönliche Zeit ist. Vielen fehlt schlichtweg die Zeit, Freundschaften zu schließen und zu pflegen und damit das notwendige soziale Netz aufzubauen.

Eltern suchen einen demokratischen Erziehungsstil. Dafür fehlen ihnen aber die Vorbilder.

Ein Teufelskreis?

Ja. Denn Überforderung entsteht dann, wenn die Anforderungen, die gestellt werden, die Bewältigungsmöglichkeiten überschreiten. Kinder werden nicht mit Bedienungsanleitung geliefert. Zum Glück. Wenn Kinder oft krank sind oder Phasen mit heftigen Gefühlen durchleben, wissen Eltern oft nicht, wie sie damit zurechtkommen sollen, weil sie selber keine Kraft haben. Dann kommt es vor, dass sie zu Verhaltensweisen greifen, die sie von sich selber eigentlich gar nicht gut finden.

Man hat sehr hohe Ansprüche an eine demokratische Erziehung und scheitert dann im Alltag. Diese Diskrepanz lastet man sich wiederum selbst an, was das Gefühl der Hilflosigkeit und Ohnmacht noch verstärkt.

Was brauchen Eltern, um diesem Hamsterrad zu entkommen?

Eltern brauchen eine Art Pausenknopf, um eine andere Perspektive einzunehmen und zu überlegen, was für sie das Wichtigste ist, was ihnen für ihr Leben, für die Familie und die Kinder wirklich am Herzen liegt.

Die Vision, wo es hingehen soll, wirkt wie ein Kompass und zeigt auf, wo Prioritäten gesetzt werden können und wo auch mal etwas über Bord gehen kann.

Wo sehen Sie die Pflichten der Gesellschaft bei der Unterstützung der Eltern?

Politik und Wirtschaft haben eine große Aufgabe. Sie müssen Eltern an die erste

Voller Saal in der Salewa Conference Hall beim Vortrag von Johanna Graf.

Stelle setzen. Wesentliche Punkte sind die finanzielle Sicherheit und die beruflichen Aussichten. Solange es noch so ist, dass man große Schwierigkeiten hat, nach einer Reduzierung wieder Fuß zu fassen, wenn es immer noch so ist, dass jeder Monat Pause ein geringeres Gehalt und geringere Aufstiegschancen bedeutet, sind wir noch weit davon entfernt, wirkliche Wahlfreiheit zu bieten. Auch Männer brauchen mehr Anreize, sich in die Familienarbeit zu integrieren. Die Anstrengungen werden viel zu sehr darauf konzentriert, die Arbeitskraft der Frauen zu gewinnen. Die Familienarbeit wird dadurch nicht weniger. Es kann auch nicht der Sinn sein, die Kindererziehung komplett in staatliche Hände zu geben. Dann nämlich können sich Frauen auch überlegen, ob sie sich die neun Monate der Schwangerschaft überhaupt noch antun wollen. Wenn ich das Kind gleich weggebe, wofür habe ich es dann noch? Es kommt nicht von ungefähr, dass 40 Prozent der Akademikerinnen gar keine Kinder mehr bekommen, weil sie wissen, dass sie Kind und Karriere nicht vereinbaren können. Auch über das Thema Rente müssen wir reden. Ein Doppelverdiener-Ehepaar hat natürlich eine schöne Rente. Jemand, der sich viel Zeit für die Kinder nimmt, hat hingegen ein großes Risiko in Armut zu geraten. Alleinerziehende ganz besonders. Da zieht jemand drei Kinder groß, die dann die Rente von anderen finanzieren und muss selbst schauen, einigermaßen über die Runden zu kommen. Da sehe ich eine gewaltige

Schieflage und eine extreme Diskriminierung von Familie und Familienarbeit. So lange Kinder ein Armutsrisiko darstellen, kommen wir nicht raus aus der Misere.

Das muss sich ändern.

Da zieht jemand drei Kinder groß, die dann die Rente von anderen finanzieren und muss selbst schauen, einigermaßen über die Runden zu kommen.

Da sehe ich eine gewaltige Schieflage und eine extreme Diskriminierung von Familie und Familienarbeit.

Qualität statt Quantität. Wenn wir nun von der Zeit sprechen, die Eltern für ihre Kinder haben: Gilt dieser Grundsatz auch dort?

Kinder sind keine Computer, die man aus oder einschalten kann. Sie erleben außerfamiliär Dinge, kommen nach Hause oder werden abgeholt und haben dann vielleicht Dinge auf dem Herzen, die sie loswerden möchten. Wenn die Eltern dann erst noch arbeiten, kochen und Wäsche waschen, dann ziehen sich größere Kinder vielleicht in ihr Zimmer zurück, kleinere fangen vielleicht an, Quatsch zu machen. Dann bräuchten Eltern Gelassenheit und Geduld, ihr Kind wieder einzufangen und zu erden.

Viele haben diese Kraft nicht und setzen das Kind dann mit dem elektronischen 03 | 2019

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FA MI LI E AKTU ELL Nuckel vor den Fernseher oder das Tablet.

So ist es wunderbar ruhig gestellt, davon abgesehen, dass es das, was es sieht, noch nicht verarbeiten kann. Was es aber in diesem Moment wirklich bräuchte, wäre Zeit und intensiver Kontakt mit den Eltern.

Nicht später, wenn es besser passt, sondern in genau diesem Moment. Heftige Gefühle bei Kindern, sei es Traurigkeit, Verzweiflung, Wut oder Frust sind erstaunlicherweise die beste Gelegenheit, Nähe herzustellen. Bei kleinen Kindern lässt sich das toll beobachten. Wenn ihnen die Eltern etwas nicht erlaubt haben oder sie sich über die Eltern ärgern, kommen sie doch angelaufen und schmiegen sich an Mama oder Papa. Das liegt am Bindungssystem, das durch die heftigen Gefühle aktiviert wird. Das einzige, was hilft, ist die Mama, obwohl man sauer auf die Mama ist. Eltern brauchen nicht den Wunsch ihres Kindes erfüllen, aber diese emotionale Situation sollten sie gemeinsam mit dem Kind durchstehen. Statt sich zu verteidigen oder zur Gegenwehr anzusetzen, was die Situation weiter eskalieren lässt, können Eltern die Gelegenheit ergreifen, um ihrem Kind nahe zu sein und ihm beizustehen.

Zuwendung statt Zoff, sozusagen.

Gibt es etwas, das Eltern schon jetzt und ganz konkret tun können, um sich zu entlasten?

Dankbarkeit kann als Königsweg zum Glück angesehen werden. Wenn ich mir

Monika Weithaler Raffl und Monika Thurner Hafner 6

Dr. Johanna Graf sprach die Bedürfnisse der Familien offen an. jeden Tag vergegenwärtige, wofür ich dankbar sein kann, habe ich viel mehr Kraft, als wenn ich auf all das blicke, was mir nicht gelingt. Das ist etwas, was im Kopf, im Herzen und im gesamten Körper stattfinden kann und nicht so viel Zeit kostet. Ich kann mich darüber freuen, dass ich morgens meiner kleinen Tochter eine Umarmung schenken und auf meiner Haut spüren kann, wie sie mir ihr Ärmchen um den Nacken legt und mich umschlingt.

Das ist für mich ein Glücksmoment, den ich ganz bewusst wahrnehme. Trotzdem bleiben herausfordernde Situationen im Familienalltag, da hilft mir auch mein Dankbarkeitsgefühl nicht weiter - wenn etwa mein Kind im Supermarkt einen Wutanfall hinlegt. Da kann man schon ins Schwitzen geraten und das ist auch völlig in Ordnung. Hierfür bräuchte ich Konfliktlösekompetenzen, die sich schwer

anlesen lassen. Wie beim Schwimmen oder Klavierspielen braucht es Übung. Das sollte meines Erachtens schon in der Schule beginnen. Dort wird in vielen Fächern immer noch auf Auswendiglernen gesetzt, was ich in einem Zeitalter, wo das Wissen eine sehr geringe Halbwertszeit hat und dessen Beschaffung über das Internet so einfach ist, nicht für zeitgemäß halte.

Hilfreicher wäre es, in der Schule auch soziale Fertigkeiten und Lebensführung zu trainieren, Dankbarkeit, Wege zum Glück zu erlernen und vor allem auch, Konflikte mit anderen zu lösen und Emotionen zu regulieren. Wenn Kinder in Kindergarten und Schule schon mit diesen Kompetenzen ausgestattet würden, hätten sie es auch später als Eltern leichter. 

Werner Steiner, Waltraud Deeg und Samantha Endrizzi.

VIELEN DANK FÜR DAS GESPRÄCH VALERIA VON MILLER

Reger Austausch zwischen den Ehrenamtlichen

FA MI LI E AKTU ELL

„Gemeinsam gut leben: Daran arbeiten wir!“

Wie unsere Kinder heute heranwachsen, muss uns alle kümmern, unabhängig davon, ob wir selbst Eltern sind oder nicht. KFS-Präsidentin Angelika Mitterrutzner fand bei der 53.

Landesversammlung in der Salewa Conference Hall klare Worte: „Familie ist nicht etwas, das nebenherläuft, sondern sie ist Dreh- und Angelpunkt. Wir müssen in Familie investieren.“

M

it 15.000 Mitgliedsfamilien ist der KFS die größte Familienorganisation Südtirols, die sich mit ihren tragenden Säulen Familienbildung, Familienfreizeit, Familienhilfe, Familienpastoral und Familienpolitik in allen Bereichen für Familien engagiert. „Der Verband bietet mit seinen Angeboten eine 360-Grad-Unterstützung der Familien. Die Mitgliedszahlen zeigen, dass das sehr geschätzt wird“, erklärte Familienlandesrätin Waltraud Deeg, die trotz gleichzeitig stattfindender SVP-Landesversammlung zuerst beim KFS zu Gast war. „Trotz knapperem Haushaltsbudget sind die Finanzhilfen für Familien gesichert“, betonte Deeg. Leider werde um viele Summen nicht angesucht.

Es sei eine große Herausforderung, die Informationen unter die Menschen zu

bringen. Grußworte an den Verband kamen auch von Heiner Oberrauch, der sowohl als Hausherr in der Salewa, als auch als Präsident im Haus der Familie und als Rechnungsrevisor des KFS sprach. „Fami-

flott, spannend“ für innovative Aktionen

Bildungsprogramm wollen wir auf diesen

zirksleiterin ein starker Verbindungsfaden

lie ist im Wandel“, betonte er: „Im neuen Wandel verstärkt eingehen.“

an die Zweigstellen Prags, St. Pauls/Missian und Wiesen/Pfitsch vergeben.

Besonders geehrt wurde Inge Lunger Weiss. Drei Jahrzehnte lang war sie als

Zweigstellenleiterin und letzthin als Bezwischen Zweigstellen und Zentralausschuss. Ein Amt, das sie nun niedergelegt

Dank an das Ehrenamt

hat. Auf Landesebene und als Schriftlei-

In den 114 Zweigstellen des Verbandes

sie weiterhin tätig sein. Außerdem un-

wurden 2018 etwa 243 Kurse und Veranstaltungen zu etwa 2.300 Stunden organi-

siert. 6.531 Teilnehmende haben sich dabei weitergebildet. „Die Zweigstellen im KFS zeigen bei jeder Aktion, wie viel erreicht

werden kann, wenn ein gemeinsames Ziel

verfolgt wird“, freute sich Mitterrutzner.

Erstmals wurde der KFS-Preis „Kreativ,

Familienseelsorger Toni Fiung, Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer und KFS-Geschäftsleiterin Samantha Endrizzi.

terin der „FiS – Familie in Südtirol“ wird

terstützt Lunger Weiss an zwei Tagen in der Woche auch das KFS-Büroteam. „Inge ist unser Jolly im Büro“, dankte Angelika Mitterrutzner. Ein ganz herzlicher Dank ging auch an den KFS-Bezirk Pustertal mit Bezirksleiter Sepp Pichler für die Mitgestaltung der Landesversammlung und die liebevolle Dekoration des Saales.  VVM

Dank an Inge Lunger Weiss.

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FA MI LI E AKTU ELL

Pubertät – Die emotionale Berg- und Talfahrt Wenn Eltern merkwürdig werden und Jugendliche zwischen dem Wunsch nach Nähe und dem Bestreben nach Loslösung die Orientierung verlieren, dann stehen oft stürmische Zeiten ins Haus.

Wie Eltern ihre Kinder durch die Zeit der Pubertät begleiten können, erfuhren sie beim Vortrag „Ausnahmezustand Pubertät“.

Die Pubertät ist die Zeit der Gegensätze, der hitzigen Diskussionen und der emotionalen Berg- und Talfahrten. „Was vielen Erwachsenen oft nicht bewusst ist: Jugendliche verändern sich nicht nur äußerlich, auch das Gehirn ist in der Pubertät mit einer Großbaustelle zu vergleichen“, berichten die Pädagoginnen Deborah Visintainer und Katharina Swoboda in Laas, Unterinn und Kematen.

Gehirn in Umbauphase Manches ist schon fest verankert, anderes wird vergessen und viele Verknüpfungen entstehen ganz neu. Das funktioniert nicht alles reibungslos, denn die verschiedenen Bereiche entwickeln sich verschieden schnell, was den Jugendlichen viel Energie abverlangt. „Jugendliche sind morgens später leistungsfähig und abends länger wach. Das hat damit zu tun, dass das Hormon Melatonin, das für den Schlafrhythmus verantwortlich ist, abends später ausgeschüttet wird.

In Schweden ist man schon so weit und lässt Kinder in der Pubertät später in die Schule kommen, weil man genau weiß, dass die Aufnahmefähigkeit dann besser ist“, lautet ein Beispiel im Vortrag.

Unterstützung und Loslösung Ein Punkt, der Kinder und Erwachsene gleichermaßen vor Herausforderungen stellt, ist die Loslösung von den Eltern. „Das ist ein Kontrollverlust, mit dem Eltern erst mal zurechtkommen müssen“, stellt Swoboda fest. Auch die Familienwerte werden mehr und mehr in Frage gestellt und die Kinder beginnen, sich 8

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Deborah Visintainer und Katharina Swoboda stellten typische Gespräche zwischen Eltern und Teenies nach.

Kinder kommen in die Pubertät, Erwachsene in die Midlife Crisis.

Diese zwei Phasen treffen in Familien oft aufeinander und sorgen für zusätzlichen Zündstoff. ihr eigenes System von Moralvorstellungen zu formen. Damit sich Jugendliche gut entwickeln können, brauchen sie das Gefühl der Geborgenheit und ein intaktes Beziehungsnetz. „Als Mütter und Väter müssen wir uns eingestehen, dass wir manchmal nicht die richtigen Ansprechpersonen sind. Dann ist es schön, zu wissen, dass unser Kind vielleicht mit dem Paten oder einer Lehrerin gut auskommt und in jedem Fall jemanden hat, an den es sich wenden kann“, erklärte Swoboda. Wichtig sei außerdem, dass Eltern echtes Interesse an den Themen zeigen, die ihren jugendlichen Kindern wichtig sind und wenn es die neuesten Infos über Germanys Next Topmodel oder das aktuelle Computerspiel sind.

Perspektivenwechsel für mehr Gelassenheit „Wir sind überzeugt, dass es Eltern leichter fällt gelassen zu sein, wenn sie versuchen, sich in ihre Kinder hineinzuversetzen und versuchen, die Sichtweise der Jugendlichen einzunehmen“, betont Visintainer. Gelassenheit bedeute außerdem den Blick auf die positiven Dinge zu lenken. Der abschließende Rat: „Haltet euch vor Augen, was euer Kind schon alles kann und gelernt hat und was ihr als Eltern schon alles geleistet habt.“  VVM Man muss sich das Gehirn wie ein zweistöckiges Haus vorstellen. Im Erdgeschoss befinden sich die primären Bedürfnisse, im ersten Stock die Emotionen, der zweite Stock bildet die kognitive Ebene. Pubertierende halten sich vorwiegend im ersten Stock auf.

Aufgabe der Eltern ist es, sie in den zweiten Stock hinaufzubegleiten.

FA MI LI E AKTU ELL

Neue Energie und Kraft Wenn ein Angehöriger zum Pflegefall wird, ist es für viele selbstverständlich, dass sie die Betreuung übernehmen. Weniger selbstverständlich ist es auch auf die eigenen Bedürfnisse zu achten. Deshalb organisiert der KFS seit über 10 Jahren das Erholungsseminar „Urlaub von der Pflege“ mit Hildegard Kreiter . „Wir sind der festen Überzeugung, dass Menschen in Pflegesituationen mehr Entlastungsangebote brauchen“, erklärt Silvia Dalvai, pädagogische Mitarbeiterin im KFS und Koordinatorin der Erholungswoche. Pflege sei nicht selten ein Vollzeitjob, der den Betroffenen viel abverlange. Beim Erholungsseminar im Haus der Familie in Lichtenstern stehen daher das Wohlbefinden der Teilnehmenden und der Austausch im Vordergrund.

Die Kursleitung lag wieder in Händen der erfahrenen Kneipp- und Gesundheitstrainerin Hildegard Kreiter. Wie ein Fels in der Brandung stärkte sie die pflegenden Frauen mit ihrer positiven Einstellung, ihrem offenen Ohr und allerhand Wissenswertem aus der Kräuter- und Naturheilkunde. Glück, Ruhe, Friede und Zufriedenheit liegen oft in den kleinen Dingen, wie die Teilnehmerinnen der Erholungswoche erfahren konnten. Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch von Paul Dalvai, der mit seiner Gitarre einen Liedervormittag

Elisabeth Goller (vorne von links), Kathy Volgger, Marianne Ulm, Theresia Burgmann, Olga Prinoth, Waltraud Schöpf, Hildegard Kreiter (hinten von links), Christine Gasser, Notburga Wiedenhofer, Anna Wiedenhofer, Erna Delueg und Gertrud von Piristi verbrachten eine entspannte Woche im Haus der Familie.

gestaltete, je nach Vorliebe nach oben oder unten transponierte und die Pflegenden nicht nur zum Mitsingen einlud, sondern auch mit Liedern aus seinem breiten Repertoire überraschte.  VVM

Auch die Herbstausgabe von „Urlaub von der Pflege“ wird es wieder geben und zwar am Sonntag, 29. September bis Freitag, 4. Oktober. Anmeldungen werden bereits entgegengenommen. Anmeldeschluss ist der 20. September: Tel. 0471 974 778, info@familienverband.it

T R AU T T M A N SDOR F F : I DE A LE R FA M I LI E N AU S F LU G In den schönen Gärten von Schloss Trauttmansdorff TICKET INFO

können Familien ihre gemeinsame Zeit in der Natur genießen und dabei echt Spannendes erleben:

Mini-Familie: 16 € 1 Erwachsener mit Kindern unter 18

Beim Streifzug durch die Gärten begegnet man neben

Familienticket: 30 € 2 Erwachsene mit Kindern unter 18

es zahlreiche Erlebnisstationen, die die Gärten

Mini-Familiensaisonkarte: 78 € übertragbar – gültig für 3 Besuche innerhalb einer Saison

ist die schwankende Abenteuerbrücke im Auwald oder

der vielfältigen Pflanzenwelt auch einigen Tieren, die dort ihr Zuhause gefunden haben. Zudem gibt zu einem idealen Spiel- und Entdeckungsraum für Kinder und Jugendliche machen. Besonders beliebt die Grotte mit Multimediashow. Kommt vorbei!

Mehr Infos: trauttmansdorff.it

FA MI LI E LEB EN

Wie wir geboren werden Italienweit gibt es Geburtshäuser. Nur nicht in Südtirol. Einer der Missstände, den die Mütterinitiative Südtirol mit ihrer Petition für eine respektvolle, sichere und selbstbestimmte Geburt anprangern und beseitigen will, denn es ist eine berechtigte Frage: Ist das Krankenhaus wirklich der einzig richtige und sicherste Ort, um ein Kind zur Welt zu bringen?

Geburtserlebnisse sind so vielfältig und unterschiedlich, wie die Menschen selbst. Die Mütterinitiative Südtirol setzt sich für mehr Selbstbestimmung und Wahlfreiheit der schwangeren Frauen ein.

Z

ahlreiche Experten und Studien beantworten diese Frage mit einem Nein. Die NICE-Guideline, eine international anerkannte Leitlinie, zeigt, dass die hebammenbegleitete, außerklinische Geburt für gesunde Schwangere am sichersten ist. Dazu gehören mindestens 85% aller Frauen. Auch in Südtirol. Untersuchungen belegen, dass es möglich ist, Interventionen auch bei Erst- und Mehrgebärenden drastisch zu reduzieren und zwar bei gleichbleibender Mütter- und Kindersterblichkeit. Trotzdem führt für 99% der Frauen der logische Weg zur Geburt ins Krankenhaus, so auch für Eleonora Seidner von der Mütterinitiative Südtirol. „Über andere Optionen habe ich

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in meiner ersten Schwangerschaft gar nicht nachgedacht“, berichtet sie. Was sie dort erlebte wird Interventionskaskade genannt. An den Folgen leidet sie noch heute. Der zweiten Geburt blickte sie nicht so sorglos entgegen. „Ein Krankenhaus kam für mich aufgrund meiner Erfahrungen erst einmal nicht mehr in Frage. Wir entschieden uns für ein Geburtshaus, das es aber, wie mein Mann und ich feststellen mussten, hier in Südtirol gar nicht gibt.“ Dabei zählt die NICE-Guideline Geburtshäuser zu den wichtigsten Faktoren für die Qualitätssicherung in der Geburtshilfe: - Der Staat stellt die Nutzung aller vier Geburtsmodelle sicher (Hausgeburt, Geburtshaus beziehungsweise freiste-

hend hebammengeführter Kreissaal, hebammengeführter und ärztlich geführte Geburtshilfe im Krankenhaus) - Bestärkung der Frau in ihrer Gebärfähigkeit und in ihrem Wahlrecht des Geburtsortes - Jedes Geburtsmodell stellt eine 1:1-Betreuung sicher - Die Frauen werden ergebnisoffen über alle Geburtsmodelle informiert und können sich frei entscheiden - Die individuelle Entscheidung soll respektiert und unterstützt werden - Die Geburtshelfenden aller vier Modelle wertschätzen sich gegenseitig und arbeiten Hand in Hand Davon können Südtirolerinnen derzeit

FA MI LI E LEB EN nur träumen. Die Mütterinitiative will darauf aufmerksam machen, wie vielfältig die Möglichkeiten für eine sichere und selbstbestimmte Geburt sein könnten und Frauen motivieren, diese Wahlmöglichkeiten auch einzufordern. Sie will werdenden Müttern Mut machen, sich ihrer ureigenen Stärke bewusst zu werden und Gegebenheiten auch zu hinterfragen. „Viele Frauen haben sehr positive Geburtserlebnisse im Krankenhaus, doch auch über negative Erfahrungen und Gewalt während der Geburt muss gesprochen werden“, unterstreichen Verena Parschalk, Miriam Schaiter und Eleonora Seidner. „Viele von uns haben es selbst erlebt und zahlreiche an uns gesendete Geburtsberichte schildern Geringschätzung und Gewalterfahrungen.“

Ausgeliefert und unter Druck gesetzt Die Ursachen sind vielfältig. Fehlendes Personal, Zeitmangel und strukturelle Probleme spielen eine große Rolle. Wer Diskussionen, Dokumentationen, Erfahrungs- und Presseberichte rund um Geburt analysiert, findet bald einen gemeinsamen Nenner: Gebärende fühlen sich nicht wahrgenommen, sie fühlen sich machtlos, ausgeliefert, unter Druck gesetzt und sehr oft können sie nicht nachvollziehen, welche medizinischen Interventionen tatsächlich notwendig sind und welche nicht. Der Sinn, eine gesunde, werdende Mutter mit Wehenschreiber um den Bauch und Zugang im Arm in Rückenlage auf ein Bett zu legen, müsse sich erst erschließen, meinen die Vertreterinnen der Mütterinitiative. Schließlich wisse man inzwischen sehr gut, welche Bedingungen Frauen eine Geburt erleichtern. Der Film „Die sichere Geburt – Wozu Hebammen“ von Carola Hauck, den die Mütterinitiative nach Südtirol geholt hat, will dieses Wissen an werdende Eltern vermitteln. Auch die Hebammen, die sich gleichermaßen für eine selbstbestimmte Geburt einsetzen und großes Engagement zeigen, stoßen immer wieder an ihre Grenzen und vor allem an jene des Systems, in dem sie arbeiten.

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Die Forderungen der Mütterinitiative Südtirol Eine flächendeckende persönliche und respektvolle Begleitung durch eine Hebamme während der Schwangerschaft, bei der Geburt, im Wochenbett und darüber hinaus.

Die Wahlfreiheit der Frau bezüglich der Hebamme und des Geburtsortes. Die Kostengleichstellung der Hausgeburt und die Etablierung von Geburtshäusern.

Die strukturelle Verbesserung von Krankenhäusern. Die Schaffung von Aufenthaltsmöglichkeiten zusätzlich zu den Kreissälen, höhere Personalschlüssel und die Anerkennung von Begleithebammen und Doulas.

Die Umsetzung der WHO-Empfehlungen zur „Vermeidung und Beseitigung von Geringschätzung und Misshandlung bei Geburten“.

Die alsbaldige Realisierung zum Schutz der Frau, ihres Kindes, des Partners oder der Partnerin sowie des Personals in der Geburtshilfe vor physischer, psychischer und struktureller Gewalt.

Die Petition der Mütterinitiative Südtirol für eine sichere und selbstbestimmte Geburt läuft noch bis zum 3. Oktober: www.meinegeburt.org

Freude sollte im Vordergrund stehen „Die Hebamme ist die kompetenteste Person für die gesunde Schwangere“, betont der Frauenarzt Volker Korbei im Film. Die Dokumentation unterstreicht eines der größten Risiken für gebärende Frauen. Es ist die eigene Angst. Strategien, den Frauen diese Angst zu nehmen gäbe es viele, doch „anstatt Frauen zu stärken, werden sie regelrecht in diese Angstmaschinerie hineingezogen“, bedauert Verena Parschalk. „Stress schließt den Körper. Er steht am Anfang aller Pathologien, auch in der Geburtshilfe“, erklärt Hebamme Verena Schmid im Gespräch mit Hauck. „Wo ist

die Zeit der guten Hoffnung geblieben?“ fragt sich Miriam Schaiter.

Viele Frauen sehen sich mit Normen und Zeitvorgaben konfrontiert, denen sie und ihr ungeborenes Kind nicht gerecht werden können. Eine Geburt könne 20 Minuten aber auch eine ganze Woche dauern.

Beides und auch alles, was dazwischenliegt sei normal, wie die Hebamme und Trägerin des Alternativen Nobelpreises Ina May Gaskin betont. „In einem medizinischen System, das auf Effizienz ausgerichtet ist, ist ein klar gesetzter Geburtstermin per Kaiserschnitt aber leichter zu organisieren, als ein nur vage absehbarer Geburtsverlauf bei einer Vaginalgeburt“, erklärt der Kinderarzt Herbert Renz-Polster die steigenden Kaiserschnittraten. In Italien kommen mittlerweile 38 Prozent der Babys auf dem OP-Tisch zur Welt. In Südtirol sind es 25%. Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht dennoch davon aus, dass sehr viele Eingriffe ohne medizinische Notwendigkeit stattfinden. Die Medizinhistorikerin Barbara Duden spricht von einer dreifachen Beschleunigung der Gebärarbeit in den letzten vier Jahrzehnten.

Das heißt, die „normale Geburt“ wurde um ein Drittel gekürzt.

Wenn alles anders kommt…

Verena Parschalk gehört auch zu den Frauen, die wissen, wie es sich anfühlt, wenn eine Intervention der anderen folgt und es schließlich zum Kaiserschnitt kommt.

Wie ihr zweites und drittes Kind zur Welt kommen sollten? Darüber herrschte Uneinigkeit unter den Ärzten. „Was für den einen selbstverständlich schien, war für den anderen schlicht undenkbar!“ Dass Ärzte unterschiedliche Erfahrungen und Meinungen mitbringen, ist verständlich.

Wird aber das Hinterfragen von Maßnahmen leichtfertig mit „Sie wollen doch nicht, dass Ihrem Kind etwas passiert“ unterbunden, so ist das problematisch.

Eleonora Seidner traf bei jeder Untersuchung im Krankenhaus auf einen anderen Arzt. Sie nimmt es mit Humor, wenn sie erzählt: „Wenn ich schon nicht wusste, welcher davon bei der Geburt im Dienst sein würde, hatte ich wenigstens einige der Möglichen kennen gelernt.“

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FA MI LI E LEB EN

Als zusätzliche Unterstützung haben sowohl sie, als auch Parschalk eine Begleithebamme gewählt. Ob diese auch wirklich im Kreissaal dabei sein können, war nicht immer klar. „Als mir dann gesagt wurde, ich müsse mich zwischen meinem Partner und meiner Hebamme als Begleitung entscheiden, habe ich den Entschluss gefasst, mein Kind in Trient auf die Welt zu bringen“, erzählt Parschalk. Mittlerweile konnten sich die Hebammen und Frauen in diesem Punkt durchsetzen. Jedoch dürfen freiberufliche Hebammen eine Geburt im Krankenhaus nicht leiten. Auch bei den Räumlichkeiten seien Verbesserungen notwendig. In den ersten Momenten des Kennenlernens brauchen Frauen und ihre Neugeborenen mehr Privatsphäre.

„Die Geburt verändert dich als Mensch.

Es ist ein einschneidendes Erlebnis für eine Frau.“ Eleonora Seidner

kontinuierliche und liebevolle Unterstützung Wir wissen: Je weniger eine Gebärende individuell von einer Hebamme (oder Doula) betreut werden kann, desto höher die Interventionsrate. Wenn sich eine Frau gut aufgehoben und unterstützt fühlt, kann ihre Erfahrung auch dann positiv sein, wenn die Geburt ganz anders verläuft, als erwartet.

Miriam Schaiter und ihr Partner haben sich für eine Hausgeburt entschieden, für ein vertrautes, klinikfernes Umfeld und vor allem für die fürsorgliche Betreuung durch die Hebamme ihres Vertrauens.

Auch eine Doula, eine nichtmedizinische Geburtshelferin, stand ihr zur Seite. „Es war ein schönes Gefühl zu wissen, dass da jemand ist, den ich anrufen kann, der vor und nach der Geburt auch emotional für mich da war und nach mir gesehen hat.

Jeder Cent, den wir in diese Geburtsbegleitung investiert haben, war Gold wert.“ Natürlich war es auch bei Schaiter ein Weg

durch die Geburt, mit all seinen Höhen und Tiefen.

Etwa 2.500 Euro kostet eine Hausgeburt in Südtirol, wovon nur 516 Euro rückerstattet werden. Wie ein Kind auf die Welt kommt, ist in Südtirol also durchaus eine Kostenfrage und wird das Problem der Haftpflichtversicherung der Hebammen nicht gelöst, steht auch diese Wahlmöglichkeit auf der Kippe. „Qualitätssicherung in der Geburtshilfe ist Investition in die Zukunft“, betont die Mütterinitiative. „Es ist der Start ins Leben.

Etwas Wichtigeres als das gibt es nicht.

Wie wir geboren werden ist nicht egal.“

Abenteuerwochenende mit Papi im Heustadel

MÜTTERINITIATIVE/VVM

Samstag und Sonntag, 27. und 28. Juli 2019 Zirmaitalm bei Vahrn

IH R E N T E R M IT F Ü R VÄ A B 8 JA H R E N N K IN D E R

Ein besonderes Wochenende für Abenteuerlustige inmitten schönster Natur.

Kosten: > Kinder 8 bis 14 Jahre: 55 Euro > Erwachsene: 75 Euro Im Preis inbegriffen: > Übernachtung > Alle Mahlzeiten > Programm an beiden Tagen Anmeldeschluss: Montag, 15. Juli 2019 Die Anmeldung ist nach Eingang der Anzahlung von 100 Euro verbindlich.

Die Anfahrt erfolgt in Eigenregie.

m Mit de gogen a d ä p is Erlebn Pardeller g r Geo

Information und Anmeldung: KFS - Katholischer Familienverband Südtirol · Wangergasse 29 · 39100 Bozen Tel. 0471 974 778 · info@familienverband.it · www.familienverband.it

FA MI LI EN POLITI K

FAFCE veröffentlicht Manifest für Europawahl Als Mitglied der Föderation der Katholischen Familienverbände Europas (FAFCE) ist der KFS auch auf internationaler Ebene familienpolitisch aktiv. Auch Priska Theiner, KFS-Vertreterin in der FAFCE und KFS-Geschäftsleiterin Samantha Endrizzi waren beim Delegiertentreffen auf Malta zugegen. „Familien sind der Ausgangspunkt für den Aufbau von Beziehungen und Gemeinschaft in Europa“, betont Priska Theiner, die den KFS bereits seit 6 Jahren in der FAFCE vertritt. Aus diesem Grund habe die FAFCE die Kampagne „Vote for Family“ mit dem Manifest „Stronger Families for a Flourishing Society“ gestartet, das den Kandidatinnen und Kandidaten für die Europawahl vorgelegt wurde. Auch Herbert Dorfmann zählt zu den Unterzeichnern des Manifestes, das im Detail dazu auffordert, die Realisierung von Kinderwünschen zu ermöglichen, alle politischen Entscheidungen auf Familienfreundlichkeit zu überprüfen, die Stimmen der Familien

zu fördern, die Ehe zu respektieren und eine Wirtschaft im Dienste der Familien zu schaffen.

Familien eine Stimme geben Die FAFCE fordert gute und menschenwürdige Arbeit für alle Familien, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Anerkennung der Komplementarität der Geschlechter, die Achtung der Menschenwürde vom Anfang bis zum Ende des Lebens und die Anerkennung der Familien als primäre Erziehungs- und Bildungsorte ihrer Kinder.

In ihrer Resolution fordert die Föderation die Familien Europas auf, sich Gehör

Gemeinsam mit Vertretern der Katholischen Familienverbände aus 14 Nationen diskutierten Samantha Endrizzi und Priska Theiner (zweite von links hinten und vierte von links vorne) über die Stimme der Familien in Europa.

zu verschaffen. Sie bittet die Familien, sich auch auf lokaler Ebene für Familie und für einen demografischen Frühling einzusetzen und Protagonisten einer innovativen Familienpolitik zu sein, sowohl was Bildung, Wirtschaft und Arbeit anbelangt. Außerdem will die FAFCE Familien motivieren, sich an der europäischen Debatte zu beteiligen und daran zu erinnern, dass eine Gesellschaft nur dann Zukunft hat, wenn sie die Würde des Menschen und der Familie respektiert, sich um Benachteiligte kümmert und ihre Umwelt schützt.  VVM

KFS-Geschäftsleiterin Samantha Endrizzi mit Herbert Dorfmann in Straßburg.

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FA MI LI EN POLITI K

Ehe oder Lebensgemeinschaft?

Der Katholische Verband der Werktätigen (KVW) hat die Broschüre „Trau dich!“ herausgegeben. Dieser Ratgeber ist aus dem Anliegen entstanden, Paaren eine Orientierungshilfe in den Fragen rund um die Entscheidung „heiraten oder nicht?“ zu bieten.

Heiraten oder nicht? Eine neue Broschüre des KVW informiert über Fragen rund um Lebensgemeinschaft, zivilrechtliche und kirchliche Ehe.

D

er Ratgeber beleuchtet mehrere Themen, ausgehend von der Frage nach den Unterschieden zwischen Ehe und Lebensgemeinschaft und ihren jeweiligen Auswirkungen auf bestimmte Lebensbereiche bis hin zu Fragen der zivilrechtlichen und kirchlichen Eheschließung. Olav Lutz vom KVW und Johanna Innerhofer vom Amt für Ehe und Familie der Diözese schreiben im Vorwort zur Broschüre: „Auf die Frage nach dem Warum für eine Ehe gibt es viele Antworten und leider auch viel Unwissen. Dieser Ratgeber zeigt die Unterschiede zwischen Ehe und nichtehelicher Lebensgemeinschaft auf. Er soll helfen, Ängste zu entkräften, Für und Wider einer Ehe aufzuzeigen und sachlich zu informieren.“ 14

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Ehe und nichteheliche Lebensgemeinschaft Mit der Eheschließung erwerben Ehemann und Ehefrau die gleichen Rechte und Pflichten. Aus der Ehe entspringt die gegenseitige Pflicht zur Treue, zum geistigen und materiellem Beistand, zur Mitarbeit im Interesse der Familie und zum Zusammenleben.

Aber auch für zusammenlebende Partner, die nicht verheiratet sind, sieht der Gesetzgeber seit dem Jahre 2016 explizit Rechte und Pflichten vor. Eine solche nichteheliche Lebensgemeinschaft entsteht bereits mit dem Zusammenleben von Frau und Mann; der Nachweis einer solchen Lebensgemeinschaft wird durch den gemeinsamen offiziellen Wohnsitz

erbracht. Diesbezüglich geht man davon aus, dass beide Partner auf demselben Familienbogen der Wohnsitzgemeinde aufscheinen müssen und zudem gemäß der gesetzlichen Vorgabe der Gemeinde gegenüber erklären, dass sie durch eine dauerhaft, gefühlsmäßige Beziehung verbunden und nicht verwandt sind.

Geburt eines Kindes Bei der Geburt eines gemeinsamen Kindes erfahren die Eltern zum ersten Mal, dass es Unterschiede zwischen verheirateten und nicht verheirateten Eltern gibt.

Sind die Eltern verheiratet, kann die Geburtsmeldung auf dem zuständigen Gemeindeamt auch von nur einem Elternteil gemacht werden. Das Neugeborene erhält

FA MI LI EN POLITI K

automatisch den Nachnamen des Vaters.

Sind beide Elternteil einverstanden, kann der Nachname der Mutter hinzugefügt werden.

Sind die Eltern des Kindes nicht verheiratet, melden das Kind aber gemeinsam an, dann gilt dieselbe Namensregelung wie beim ehelich geborenen Kind. Ansonsten erhält das Kind den Nachnamen jenes Elternteils, der es zuerst anerkannt hat.

Für eine spätere Anerkennung durch den zweiten Elternteil bedarf es der Zustimmung des anderen Elternteils. Wir diese Zustimmung verweigert, muss die zuständige Gerichtsbehörde angerufen werden.

Verheiratete und unverheiratete Eltern haben ihren Kindern gegenüber dieselben Pflichten. Sie haben die Pflicht die Kinder zu erhalten, auszubilden und zu erziehen, wobei auf ihre Fähigkeiten, natürlichen Neigungen und Bestrebungen Rücksicht zu nehmen ist. Diese Pflichten bestehen nicht nur bis zur Erreichung der Volljährigkeit, sondern bis zur Erreichung der finanziellen Unabhängigkeit bzw. bis zum Abschluss der Ausbildung (z.B. Studium).

Sowohl eheliche als auch uneheliche Kinder haben also ein Recht auf einen Lebensstandard, welcher der Vermögenslage und dem sozialen Status der Familie entspricht.

In Bezug auf das Sorgerecht und die Anvertrauung der Kinder gibt es keine wesentlichen Unterschiede zwischen ehelichen und unehelichen Kindern. Wenn die (verheirateten oder unverheirateten) Eltern zusammenleben, wird die elterliche Gewalt beziehungsweise das Sorgerecht gemeinsam ausgeübt. Im Bereich des Erbrechtes haben uneheliche Kinder die gleichen Rechte wie eheliche. Die Erbschaftsansprüche den Eltern gegenüber sind dieselben, selbst wenn die Eltern neben den unehelichen Kindern auch noch eheliche haben. Bezüglich Mutterschaftsschutz und Vaterschaftsurlaub gibt es keine Unterschiede zwischen ehelichen oder unehelichen Kindern.

men beider. Sind die Eltern nicht verheiratet, so muss um eine Ermächtigung zur Auszahlung des Familiengeldes angesucht werden und es zählt nur das steuer- und nichtsteuerrechtliche Einkommen vom Antragsteller.

Der Ratgeber „Trau dich“ ist in den KVW Büros und online unter www.iflow.it/traudich erhältlich.

Körperschaften, die die finanziellen Leistungen auszahlen, die Zusammensetzung der Familie definieren. Grundsätzlich zählt der Ehepartner immer zur Familiengemeinschaft und somit werden die Einkommens- und Vermögenswerte auch dann gezählt, wenn der Ehepartner nicht auf demselben Familienbogen aufscheint.

Die Autonome Provinz Bozen stellt bei den Leistungen des Landeskindergeld und Landesfamiliengeld die eheähnlichen Lebensgemeinschaften der Ehe gleich. Der Lebensgefährte der Antragstellerin zählt auch dann, wenn er nicht auf demselben Familienbogen aufscheint.

Wird um das Familiengeld ausbezahlt vom NISF/INPS angesucht, gilt eine unterschiedliche Einkommensbewertung.

Bei verheirateten Eltern zählt immer das steuer- und nichtsteuerrechtliche Einkom-

Steuerrechtliche Handhabung Steuerrechtlich gibt es keine Unterschiede bezüglich ehelicher oder unehelicher Kinder.

Es können aber nur verheirate Ehepartner den Freibetrag für den zu Lasten lebenden Ehepartner nutzen. Hat die Ehefrau zum Beispiel kein beziehungsweise ein Einkommen unter 2.840,51 Euro, kann der Ehemann für die Frau die Freibeträge nutzen. Die effektive Höhe dieses Freibetrages ist variabel und hängt vom Einkommen ab.

Partnerschaft und Elternsein brauchen Rahmenbedingungen, Verbindlichkeiten.

Findet ein Paar keine verbindliche Form des Zusammenseins, können Unsicherheit, Angst und Stress entstehen, das Gefühl, sich immer neu positionieren zu müssen.

Das Gesetz hingegen definiert klar und schränkt so Interpretationsfreiheiten ein.  HANS TELSER, ELISABETH SCHERLIN, OLAV LUTZ UND JOHANNA INNERHOFER

Verschiedene Definitionen von Familie Bezüglich Familiengelder wird es ein bisschen komplizierter, da die einzelnen

Rechtsanwalt Hans Telser, Elisabeth Scherlin, Direktorin des Patronats KVW-ACLI, Olav Lutz, KVW Vorstand und Johanna Innerhofer, Amt für Ehe und Familie 03 | 2019

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GL AU B EN

Der Familienseelsorger Wenn man nach den bekanntesten Persönlichkeiten in Südtirol fragen würde, Toni Fiung wäre sicher weit vorne platziert. 20 Jahre lang leitete der Familienseelsorger das Referat für Ehe und Familie der Diözese Bozen-Brixen. Ab September wird er einen neuen Weg einschlagen.

Wir haben mit ihm gesprochen.

Zu Beginn von Toni Fiungs Wirken war sogar die Gitarre ein verpöntes Instrument, in der Kirche zu tanzen, ein Skandal.

Vieles in der Kirche hat sich mittlerweile geöffnet. Vieles ist noch zu tun.

FiS: Lieber Toni, all die Begegnungen, die Du in den letzten 20 Jahren hattest und all die Menschen, denen Du etwas mitgeben konntest: Was haben sie Dir mitgegeben?

Toni Fiung: Ich habe sehr, sehr viel Vertrauen und Wertschätzung erfahren. Es gibt kaum Zielgruppen, mit denen ich gearbeitet habe, die so herzlich auf mich zukommen, wie etwa die Paare, die bei einem Ehevorbereitungsseminar begleitet habe. Wenn ich unterwegs bin, dauert es meist nicht lange, bis mir jemand zuwinkt und man ins Gespräch kommt. Da kommt es auch vor, dass sie voller Glück vom Seminar erzählen und oft noch an das denken, was damals besprochen worden ist. Und es gibt auch Paare, die sich melden, wenn es ihnen nicht gut geht. Ein großer Vorteil ist das Vertrauensverhältnis, das die Paare bereits zu mir haben. Unter diesen Voraussetzungen kann man als Paarberater viel mehr tun und bewirken.

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Weißt Du denn noch, wie viele Paare Du getraut hast?

Das sind bestimmt über 600 Paare in ganz Südtirol, wovon die allermeisten – wie ich überzeugt bin – noch immer glücklich miteinander sind. Leider habe ich nicht die Möglichkeit, alle im Blick zu behalten.

Es wäre eine spannende und vor allem schöne Geschichte, ein zwei Jahre dafür herzunehmen, sie alle zu besuchen, zu sehen, wie es ihnen geht und wo sie im Leben stehen. 2020 feiere ich mein 40-jähriges Priesterjubiläum. Ich könnte mir auch vorstellen, dieses Fest zu einem Fest der Paare zu machen, die ich in diesen Jahren getraut habe. Wir werden sehen, ob sich das verwirklichen lässt.

Ab 1. September wirst Du die Leitung des Referates für Ehe und Familie abgeben.

Worauf wirst Du Dich nun konzentrieren?

Familie ist und bleibt mein Hauptanliegen.

Besonders die Begleitung von Menschen in schwierigen Situationen. Dazu gehören die Beratung, das Coaching. Das ist für mich eine besondere Form der Seelsorge.

Es bedeutet für mich, bei den Menschen zu sein und Hilfestellung zu geben. Auch in der Paarbegleitung werde ich bleiben.

Wenn es dem Paar gut geht, dann profitiert das gesamte Familiensystem, besonders die Kinder. Eine funktionierende Paardynamik und eine stabile liebende Beziehung sind von höchster Bedeutung. Ich werde auch weiterhin Familienseelsorger bleiben, wobei der Schwerpunkt meiner Arbeit im Haus der Familie in Lichtenstern angesiedelt sein wird, wo ich mich auch bei den Projekten des Hauses stärker einbringen, neue Inhalte und Themen erarbeiten werde. Auch den spirituellen Bereich möchte ich noch mehr wahrnehmen, jetzt, wo wir die schöne Kirche und auch das etwas ruhigere Waldhaus haben.

GL AU B EN Familie ist im Wandel. Das ist auch im Haus der Familie spürbar. Welche Akzente werden in Zukunft gesetzt?

Natürlich muss man sich der jeweiligen Situation stellen. Familie hat sich schon sehr verändert. Egal, ob traditionell, Patchwork oder alleinerziehend – jede Familie hat ihre eigenen Bedürfnisse und Dynamiken. Dass Familie im Wandel ist, bedeutet auch, dass es innerhalb der Familie immer wieder Veränderungen gibt. Mir geht es darum, dass die Menschen, die Begleitung und Hilfe suchen, diese auch bekommen. Die Familien, die in ein Bildungshaus kommen sind schon sehr weit. Meine Herausforderung wird es weiterhin sein, jene Menschen zu erreichen, die nicht bereit sind diesen Weg zu machen. Wir haben schon viele niederschwellige Angebote, wo wir die Familien einfach kommen und auch gar nichts leisten müssen. Sie können einfach erleben, dass es wertvoll ist, sich Zeit zu nehmen aber auch ihre Anliegen vertiefen.

Da ist die Angebotspalette im Haus der Familie sehr breit.

Von den Angeboten, die der Staat für Familien bietet, hältst Du weniger.

Italien hat schon sehr lange eine sehr schlechte Familienpolitik. Der Staat ist nicht im Stande nachhaltige familienpolitische Maßnahmen so zu setzen, dass Familien entlastet werden oder dass Paare, die Kinder haben möchten, in diesem Wunsch unterstützt werden. Die Famili-

enpolitik ist teilweise eine Katastrophe.

Das Land Südtirol versucht ja auszugleichen, doch das nächste Problem ist ja, dass Südtirol eine der teuersten Regionen ist. Die Schere zwischen arm und reich ist in Südtirol einfach zu spüren. Auch die italienische Bischofskonferenz hat sich schwer getan, positiv auf die Situation der Familien einzuwirken. Man kann nicht von der Bedeutung der Familie reden und der Familie Verantwortung geben und sagen, ihr müsst dies und jenes leisten, wenn man nicht Bedingungen schafft.

Da müssen sich alle Verantwortlichen die Frage gefallen lassen, wo sie weggeschaut haben.

Ich merke, dass die Paare sehr dankbar sind, wenn ihnen aufgezeigt wird, dass Beziehung im Wachsen ist und sie etwas tun können, aber auch, dass es ein Geschenk und ein Segen von oben ist.

Welche Maßnahmen braucht es?

Steuerliche Erleichterungen. Für mich macht eine Unterstützung der Familien über eine Steuerentlastung mehr Sinn, als

Auch weiterhin wird Toni Fiung für Familien in ganz Südtirol Ansprechpartner sein. über Förderungen. Anstatt den Familien das Geld erst zu nehmen nur um es ihnen über bürokratische Hürden wieder auszuzahlen, sollte man es ihnen einfach lassen.

Weitere Forderungen sind die Rentenabsicherung und die Anerkennung der Erziehungszeiten. Stets aktuell ist in Südtirol auch die Frage der Wohnbauförderung.

Was wünschst Du Dir für die Südtiroler Familien?

Ich wünsche mir, dass die Familien erfahren, wie wertvoll sie sind, wie bedeutend es ist, Familie zu sein und Familie zu haben.

Ich wünsche mir, dass sie sich wirklich wertgeschätzt fühlen.  VIELEN DANK FÜR DAS GESPRÄCH VALERIA VON MILLER

PRINT IST MEHR.

PRINT IST FASZINATION. Druck ist Handwerk, aber auch Kunst.

Mit Sorgfalt und viel Liebe zum Detail widmen wir uns als größte Druckerei Südtirols seit 1888 vielschichtigen Druckprojekten.

SO GEHT DRUCK www.athesiadruck.com

FA MI LI ENVERBAN DELT – DI E KFS-KOLUMN E

Wohin bloß mit den Kindern?!?

Weil es zu Familie und Erziehung immer etwas zu sagen gibt und das Leben mit Kindern zwischen Liebe, Sorge, Stolz und Wahnsinn alles bereithält, schreibt Manuela Weber, Pädagogin und Vize-Präsidentin im KFS, hier in der FiS mal kritisch, mal lustig über Tücken und Freuden des Familienalltags.

Liebe Leserinnen und Leser! „Endlich Ferien!“, denken Lehrer und Schüler. „Wohin mit den Kindern?“, denken die Eltern. Ich schreibe dieses Mal über etwas, das mich nicht selbst betrifft, aber für viele meiner Freundinnen Realität ist.

Jedes Jahr überlegen Eltern, wie man die Sommerferien am besten überbrücken könnte und doch noch eine Woche gemeinsamen Urlaub unterbringt. Viele Vereine bieten unterschiedlichste Angebote, um die Familien zu unterstützen.

Es herrscht eine Angebotsvielfalt, die mit einer Preisvielfalt einhergeht. Bei mehreren Kindern muss man dann vielleicht schon tiefer in die Tasche greifen.

Mancher Mutter und manchem Vater kam hier wohl schon einmal die Idee, einfach die Schulferien zu verkürzen vier Wochen würden vollends reichen.

Ich bezweifle, dass sich Schüler hierfür begeistern ließen und aus Sicht einer Lehrperson muss ich sagen, dass diese Sommerpause den Kindern zusteht und auch gut tut. Und auch wenn sie sich mal langweilen, weiß man, dass

diese Mehrzeit für Familie zur Verfügung steht? Die Forderung nach veränderten Arbeitsmodellen steht schon lange im Raum, aber es hat noch kein offenes Ohr diesen Raum betreten.

Warum wagt sich niemand an dieses Thema heran? Haben die Politiker Angst vor der Wirtschaft. Es ist doch aus vielen Studien bekannt, dass zufriedene Mitarbeiter auch die bessere Leistung bringen. Auch, dass eine Reduzierung der Arbeitszeit gleich gute Leistungen hervorbringt.

aus Langeweile heraus oft die tollsten Ideen für neue Beschäftigungsmöglichkeiten entstehen. Gestehen wir ihnen zu, sich zu erholen und nicht zugunsten der Bedürfnisse der Erwachsenen ihren Zeitplan noch enger zu drängen.

Doch sind es wirklich die Bedürfnisse der Erwachsenen? Wollen Eltern ihre Kinder wirklich im Sommer „loswerden“?

Wohl in den seltensten Fällen. Ich denke, Eltern würden gerne mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen. Der Sommer gäbe hierfür eine gute Gelegenheit. Was müsste sich also am System ändern, dass

Zudem sollte nicht vergessen werden, dass Kinder unsere Zukunft sind. Wenn also Frauen und Männer beschließen, aufgrund von Arbeit oder finanzieller Unsicherheiten keine Kinder zu bekommen, so wird das auch Folgen für unsere Gesellschaft haben.

In diesem Sinne wünsche ich allen eine erholsame Sommerzeit und vielleicht findet der eine oder andere Verantwortliche in diesem Bereich, gerne auch Politiker und Wirtschaftstreibende, Zeit, sich im Sommer Gedanken zu machen, wie man Familien am besten unterstützen kann.  MW

Wo bleibt nur das ganze Geld? Vielen von uns fehlt bei dieser Frage der Überblick.

Dabei lohnt es sich genauer hinzusehen: Wer Einnahmen und Ausgaben regelmäßig erfasst, kann unnötige Kosten ausmachen und Einsparmöglichkeiten nutzen.

Um für mehr finanzielle Transparenz zu sorgen, sollte man sich eine Übersicht über die Einnahmen und Ausgaben verschaffen. Die Nutzung des Raiffeisen Online Bankings und der Raiffeisen-App erleichtern dir den Überblick. Ein Haushaltsbuch kann weiter helfen, die Ausgaben zu kontrollieren und unnötige Kosten auszumachen. Heutzutage gibt es eine Vielzahl von kostenlosen Apps oder Online-Budgetplanern, die du nutzen kannst.

Auch das bekannte Haushaltsbuch auf Papier oder eine einfache Excel-Liste kann schon hilfreich sein.

In 4 Schritten zum finanziellen Durchblick Schritt 1: Zuerst werden alle Einnahmen des Haushaltes notiert (Gehalt, öffentliche Beiträge usw.)

Schritt 2: Dann werden die festen, regelmäßigen Ausgaben ermittelt (Miete, Darlehen, Stromkosten, Versicherungen usw.). An dieser Stelle sollte auch ein bestimmter fixer Betrag monatlich als Vorsorge angespart werden.

Schritt 3: Nun gilt es, die „Buchführung“ mit den laufenden Ausgaben fortzuführen. Zwecks besserer Übersicht, empfiehlt es sich, für diese Ausgaben Kategorien anzulegen und diese möglichst genau zu erfassen.

Wie hoch sind die monatlichen Ausgaben für …?

Die monatlichen Einnahmen abzüglich der festen Ausgaben ergeben das freie monatliche Budget.

So erkennt man gleich, wie viel Freiraum für laufende Ausgaben übrig ist und in welchen Monaten es unter Umständen finanziell eng werden kann.

Schritt 4: Wer vom freien Budget diese laufenden Ausgaben abzieht, erhält unterm Strich den tatsächlichen Saldo. Dieser sollte positiv sein, denn nur so lassen sich finanzielle Rücklagen bilden.

• Lebensmittel (Essen, Getränke)

Vorteile durch bessere Ausgabenplanung

• Kleidung (Berufs- und Freizeitkleidung)

Wenn es dir gelingt mit dem Einkommen besser auszukommen und deine Ausgaben im Überblick zu behalten, dann hat das einige Vorteile:

• Kosten für Mobilität (Auto, Zug, Bus)

• Du kannst dir mit den eingesparten Geld Dinge leisten oder finanzieren, die vorher nicht möglich waren.

• Freizeit und Sport (Kino, Fitnessstudio, Urlaub, Restaurantbesuche) • Ausgaben für Kinder (Schulmaterial, Spielsachen) • Körperpflege und Gesundheit (Medikamente, Friseur, Kosmetika) • Sonstiges (Geschenke, Reparaturen, Spenden)

• Du kannst das eingesparte Geld sparen oder anlegen. Ein finanzielles Polster für die Zukunft und der persönlichen Sicherheit ist von Vorteil.

Dein Berater in der Raiffeisenkasse kann dir bei der Analyse und Planung in einem persönlichen Beratungsgespräch zur Seite stehen. Mach noch heute einen Termin aus. Reden wir drüber.

Werbemitteilung.

Besser auskommen mit dem Einkommen!

KI N DERSEITE

Flappi entdeckt den Mond

Manchmal ist er rund, manchmal dünn wie eine Sichel, manchmal ist er überhaupt nicht zu sehen.

Wer ist dieser geheimnisvolle Begleiter, den wir am Nachthimmel sehen? Flappi, die Fledermaus möchte unbedingt mehr über dieses Objekt erfahren. Die Menschen sagen übrigens Mond dazu.

Und los geht’s auf eine Entdeckungsreise.

Dazu braucht Flappi eine Rakete und natürlich einen Raumanzug – auf dem Mond kann es sehr kalt, aber auch sehr heiß sein.

Gewinnspiel

Die Freunde von Flappi müssen zurück zu ihren Raumschiffen.

Kannst du ihnen helfen den richtigen Weg zu finden?

Auf dem Mond ist es sehr still. Es gibt keine Luft, kein Wasser und auch keine Lebewesen. Der Mond ist übersät mit großen Löchern, die Krater genannt werden. Diese entstehen, wenn Steine aus dem Weltall einschlagen.

B A

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· Durch .400 km erfläche: Erde: 384 an der Ob r tu a r e p rad · Tem bis +123 G dung: n -153 Grad u r m u einer Erd · Dauer 27,3 Tage Jahre illiarden M ,5 4 : r e auf dem · Alt Menschen (vor fast 50 n te s r e ie 69 · D 20. Juli 19 Mond: am Jahren)

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Und, oooooh, auf dem Mond kann Flappi viiiiiel höher springen, als auf der Erde.

Hier wiegt jeder nur ein Sechstel wie auf der Erde. Und ein Mensch, der auf der Erde einen halben Meter springen kann, schafft es auf dem Mond locker über 2 Meter. Das macht Spaß!

rnen?

Ihr wollt Flappi kennenle Jeden Sonntag im Planetarium Südtirol in Gummer habt ihr die Gelegenheit dazu. Infos und Termine unter www.planetarium.bz.it.

Am 20. und 21. Juli feiern wir zudem 50 Jahre Mondlandung!

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02 | 2019

C

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Richtige Lösung mit Vor- und Nachnamen an presse@familienverband.it schicken und 3 Familienkarten für das Planetarium gewinnen.

Die Gewinner werden aus allen Einsendungen gezogen, die uns bis zum 20. Juni erreichen!

Beispiel: Astronaut 1: Rakete A, B, oder C

ESSEN U N D TRI N KEN

So ein Schmarren!

Foto: Roland Pernter

GRIESSSCHMARREN

BROTSCHMARREN

Zutaten

Zutaten

1/2 l Milch | 125 g Weizengrieß | 50 g Butter | 3 Eidotter 2-3 EL Zucker | Sultaninen nach Geschmack

500 ml Milch | 2 EL Weizen- oder Dinkelmehl | 3 Eier 5-6 Semmeln | 2 EL Zucker | 1 Prise Salz | 1 TL geriebene Zitronenschale | Vanillezucker (natur) | evtl. 1 Hand voll Sultaninen | Butter und Zucker zum Rösten

Zubereitung

Die Milch zum Kochen bringen, den Grieß langsam einrieseln lassen und unter Rühren kochen, bis er sich vom Topf löst.

Die Butter einrühren, dann vom Herd nehmen und etwas abkühlen lassen. Anschließend die Eidotter, den Zucker und die gewaschenen Sultaninen untermischen. Butter in einer Pfanne erhitzen, den Teig hineingeben und von beiden Seiten goldgelb backen, in kleine Stücke reißen und mit Zucker bestreuen.

MARIA BREITENBERGER HALLER

lbeere s i e r P mit pott m o K , e lad marme Apfelmus oder en servier

Foto: Roland Pernter

Ein Stück vom Almsommer kann man auch im Tal genießen und zwar mit den süßen Schmarren-Rezepten aus der Küche der Südtiroler Bäuerinnen.

Zubereitung

Das Mehl mit Milch, Zucker, Salz und den Geschmackszutaten gut verrühren, die Eier leicht unterheben und alles über die in Scheiben geschnittenen Semmeln gießen. Wer möchte, kann eine Hand voll Sultaninen dazurühren, ziehen lassen, bis das Brot weich ist. Eine Bratpfanne erhitzen, einen schwachen Esslöffel Zucker hineinstreuen, leicht karamellisieren lassen, etwas Butter dazugeben. Dann die Hälfte des Teiges in die Pfanne streichen, langsam anbraten, wenden und mit Deckel weiterbraten, evtl. noch einmal wenden. Daraufhin in Stücke reißen, in eine feuerfeste Schüssel geben und im Backofen bei 180° einige Minuten fertig backen.

Tipp: Als Brot kann man auch geschnittenes Knödelbrot verwenden.

MARIA ANNA STOFNER GROSS

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DAS L AN D I N FORMI ERT

Zum halben Preis ins Lido und auf den Berg

Quelle: Familienagentur/Ingrid Heiss

Quelle: Jugenddienst Dekanat Bruneck

1000 Ideen für eine tolle Zeit in den SommerFERIEN

Welche Aktionen der Sommer für Kinder und Jugendliche bietet, veröffentlicht das Amt für Jugendarbeit auf seiner Webseite.

Für Familien mit dem EuregioFamilyPass kostet der Eintritt ins Schwimmbad und die Fahrt mit der Seilbahn im Sommer nur die Hälfte.

Zahlreiche spannende und unvergessliche Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche veröffentlicht das Amt für Jugendarbeit auf der Webseite www.provinz.bz.it/ferien.

Verlockende deutsch- und italienischsprachige Angebote aus den Bereichen Computer, Musik, Gesundheit, Kinderferien, Kreativität, Meeraufenthalte, Naturerlebnisse, Reisen, Sprachen, Wandern, Ferienlager, Erlebniswochen und vieles mehr versprechen Kindern und Jugendlichen Abwechslung und Spaß während der Sommerferien.

Verschiedene Organisationen, Vereine und Bildungsträger haben sich dabei bemüht, die Bedürfnisse möglichst vieler Kinder und Jugendlicher und ihrer Familien zu treffen.

Zu finden sind auf der Webseite auch Angebote, die nicht nur in den Schulferien geplant, sondern auf das ganze Jahr verteilt sind. Die Angebote sind laufend aktualisiert abrufbar.

Des Weiteren bietet die Webseite hilfreiche Infos zu den Themen Freizeit im Sommer, Sommerjobs, Reisen und Lernen.

An einem heißen Sommertag im Schwimmbad abtauchen oder doch lieber hoch hinaus auf den Berg? Dank EuregioFamilyPass Südtirol ist dies im Sommer 2019 zum vergünstigten Preis möglich! Von Juni bis Oktober laufen die Schwimmbad- und Seilbahn-Aktion dieser Vorteilskarte. Beide Initiativen sind durch die Zusammenarbeit der Familienagentur des Landes mit einigen Schwimmbädern in allen Bezirken und dem Verband der Seilbahnunternehmer zustande gekommen. „Mit dem EuregioFamilyPass wollen wir Familien unterstützen und weitere Anreize schaffen, gemeinsame Zeit mit der Familie in der Natur zu verbringen“, sagt Familienlandesrätin Waltraud Deeg, die das Engagement der Schwimmbadbetreiber und Seilbahnunternehmen zu Gunsten der Familien hervorhebt.

Der EuregioFamilyPass Südtirol wurde vor zwei Jahren eingeführt. Über 43.000 Südtiroler nutzen ihn bereits. Die Karte ist Südtiroler Eltern mit mindestens einem minderjährigen Kind vorbehalten.

Noch wenig bekannt ist sie als Vorteilskarte für Ermäßigungen in Geschäften. „Und gerade davon können Familien profitieren und das auch in Tirol und im Trentino“, so Deeg.

Auch die Gärten von Schloss Trauttmansdorff in Meran bieten vom 18. Juni bis 29. August ermäßigte Familienführungen an: Am ersten Tag, also am 18. Juni, gibt es die Familienführung zu einem reduzierten Preis von 3,50 Euro pro Erwachsenen. Kinder unter 18 Jahren gehen frei.

Weitere Infos unter www.provinz.bz.it/familypass.

Klaus Nothdurfter Amt für Jugendarbeit

Giovanna Boninsegna Familienagentur

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03 | 2019

IM GANZEN L AN D

Im ganzen Land Im Frühling herrscht Hochkonjunktur in den Zweigstellen des Familienverbandes.

Spannende Ausflüge, Kurse und Aktionen sorgten für Abwechslung und hübsche Frisuren.

 UNTERINN LENGMOOS/KLOBENSTEIN OBERBOZEN Der Familienzuwachs am Ritten wird jedes Jahr mit einem Bäumchenfest für Neugeborene gefeiert, das von den Zweigstellen Unterinn, Lengmoos/Klobenstein und Oberbozen gemeinsam organisiert wird. Alle Familien der 2018 geborenen Kinder waren zur Segnung eingeladen. Anschließend wurde gemeinsam eine kleine Linde gepflanzt und eine Tafel mit den Namen der Kinder angebracht.

 ST. MARTIN/GSIES Zum dritten Mal organisierte die Zweigstelle St. Martin in Gsies den Workshop "Tipps und Fragen rund ums Zopfen" mit Friseurin Nadine. Diesmal wurde der Kurs für Fortgeschrittene angeboten. Nadine zeigte die neuesten Trends und stand den Teilnehmerinnen mit wertvollen Tipps zur Seite.

 ST. JOHANN Bei einem Ausflug nach Völs am Schlern tauchte die Zweigstelle St. Johann vor kurzem in die spannende und vor allem duftende Welt des Kaffees ein. Valentin Hofer, Röstmeister in der Kaffeerösterei Caroma führte durch den Betrieb. Nach dem Mittagessen im Umser Mühlele ging es weiter zum Schloss Prösels, wo Karl Hofer auf sehr amüsante Weise auf die Besonderheiten der beeindruckenden Schlossanlage einging.

 SCHLUDERNS Die Zweigstelle Schluderns organisierte zusammen mit der KFB ein Frühstück für Frauen zum Tag der Frau. Ein tolles Team bewirtete die knapp 70 Frauen. Vieles vom ausgiebigen und abwechslungsreichen Frühstücksbuffet wurde kostenlos von Bäuerinnen oder Geschäften zur Verfügung gestellt. Mit einem Gläschen Sekt wurde auf die vielen wunderbaren Frauen angestoßen.

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IM GANZEN L AN D

 ST. PETER IM AHRNTAL Auch in der Zweigstelle St. Peter im Ahrntal ging es vor kurzem um "Haare und Frisuren". Viele begeisterte Mamis und Mädchen haben daran teilgenommen und übten sich im Flechten und Zopfen Ein „gröeßis Vogelts Gött" geht an die Friseurin Karin.

 TSCHERMS Zum vierten Mal luden die Zweigstelle Tscherms, die Kindertagesstätte (Kitas), die Tagesmütter und die Gemeinde Tscherms zum Tag des Kleinkindes. Viele Spiele und Leckereien sorgten für Begeisterung bei den kleinen Gästen und auch die Erwachsenen genossen das lockere Zusammentreffen. Grußworte sprachen Zweigstellenleiterin Evelyn Gamper, Kitas-Leiterin Claudia Allneider und Bürgermeister Roland Pernthaler.

 DIETENHEIM/AUFHOFEN SUPPENSONNTAG In der Zweigstelle Dietenheim/Aufhofen wurde der Palmsonntag in Zusammenarbeit mit dem Pfarrgemeinderat zum Suppensonntag. In der Mensa der Land- und Hauswirtschaftsschule konnten zahlreiche Suppen verkostet werden.

Die freiwillige Spende ging an eine Familie im Pustertal, die erst kürzlich ihren Vater verloren hat, sowie an das Projekt MARCSRI in Sri Lanka.

 WINNEBACH Unter Anleitung von Anna Oberschmied aus der KFS-Landesleitung wurde in der Zweigstelle Winnebach getöpfert.

Innerhalb von nur zwei Stunden entstanden 24 Weihwasserkrüglein in den verschiedensten Formen und Varianten und den tollsten Dekorationen. Anschließend wurden sie mit der gewünschten Farbe glasiert und gebrannt.

 OBERRASEN Drei verschiedene Knödel mit Gulasch, Fleischsuppe und Salat standen beim Knödelsonntag in der Zweigstelle Oberrasen zur Auswahl. Das reichhaltige Kuchenbuffet mit Kaffee ließ keine Wünsche offen und das alles für den guten Zweck.

Die Einnahmen von 1.760 Euro kommen der Caritas Aktion „Schenken mit Sinn“ zugute. Ein großer Dank gilt allen Sponsoren und Helfern, die zum guten Gelingen beigetragen haben. Ein großes „Vergelts Gott“ auch an die vielen Gäste.

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IM GANZEN L AN D

 LANA Auch heuer fand in Lana die Familienquizwanderung statt.

Es wurde über den Brandiswaalweg in Niederlana marschiert.

Alle Familien gingen dabei mit einem Quiz zum Thema “Frühling“ und vielen Spielen auf Punktejagd. Das Ziel war die Knabenschule, wo bereits Hot-Dogs zur Mittagsstärkung warteten. Die glücklichen Gewinner freueten sich über Eisgutscheine der Eisdiele Sader in Lana.

 UTTENHEIM Die Pusterer Pilgerschaft, die vor Kurzem ausgehend vom Haflinger Hochplateau ins blühende Meran wanderte, ließ sich von Nieselregen und Nebel nicht beeindrucken. Es war die mittlerweile 11. Pilgerwanderung zu der die Zweigstelle Uttenheim aufgebrochen ist. 26 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erlebten auf ihrer Wanderung Winter, Herbst und Frühling an nur einem Tag.

 ST. VALENTIN Im Februar und März trafen sich elf Kinder und ihre Eltern einmal wöchentlich zum Eltern-Kind-Turnen mit Verena Stecher in der Grundschule Graun, um sich gemeinsam zu bewegen und zu singen. Die bunten Turnstunden wurden von der Zweigstelle St. Valentin organisiert. Außerdem gab es das Eltern- Kind- Musizieren mit Martina Wienchol.

 BEZIRK BOZEN Ende März präsentierte das Cineplexx Bozen wieder die neuesten Familienfilme beim Family Day. Familien mit gültigem KFS-Mitgliedsausweis erhielten einen Kinogutschein für eine Person einen Film ihrer Wahl und als Vertretung des Familienverbandes hieß der Bezirk Bozen mit Unterstützung der Zweigstelle Tiers und Familie Wieser von Magicballon die Familien willkommen.

 SPENDEN AN KFS-FAMILIE IN NOT Die Abschlussklassen 2018/19 der FOS "Marie Curie" Meran denken nicht nur an ihre Matura, sondern auch an bedürftige Familien in Südtirol! Vielen Herzlichen Dank für die Spende von 600 Euro an unseren Hilfsfonds "KFS-Familie in Not".

FiN-Vorsitzender Sepp Willeit und Geschäftsleiterin Samantha Endrizzi nahmen vor kurzem in Meran den Scheck entgegen, der vom Ballkomitee stellvertretend für alle Schülerinnen und Schüler überreicht wurde.

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Innichen

IM GANZEN L AN D

Brixen

Brixen

Lana Gais

Osteraktionen im ganzen Land

Lajen Dorf

Pfarre Olang

St. Peter i.A.

Lajen Ried

Stegen

Winnebach

Vierschach

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03 | 2019

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Innichen

Die nächste FiS erscheint am 2. August 2019.

Dank „KFS-Familie in Not“ geht es uns wieder besser!

Redaktionsschluss ist der 18. Juli 2019

SPENDEN FÜR KFS-FAMILIE IN NOT:

Veranstaltungsberichte und Fotos!

Gerne veröffentlichen wir in der FiS kurze Berichte der Veranstaltungen auf Bezirks- und Zweigstellenebene. Leider können wir nur eine begrenzte Anzahl aufnehmen und behalten uns das Recht vor, jene Einsendungen vorzuziehen, die ein aussagekräftiges Foto in Druckqualität aufweisen und rechtzeitig an presse@familienverband.it gesendet wurden. Leider können wir über E-Mail nur Dateien bis zu 8 MB empfangen.

Große Dateien erhalten wir am besten über den Daten-Transferdienst WeTransfer.

FiS-Förderpartner.

Wir sagen Danke!

61 Euro: Zweigstelle St. Georgen, Erlös Palmbesenbinden 100 Euro: anonyme Spende, St. Lorenzen | anonyme Spende, Unterinn 200 Euro: Zweigstelle Algund in Gedenken an den verstorbenen Vater eines Ausschussmitgliedes 295 Euro: Zweigstelle St. Georgen, Erlös Faschingsfeier 500 Euro: Zweigstelle Blumau | Zweigstelle Algund 504 Euro: Bezirk Bozen, Preiswatten Bozen/Unterland 600 Euro: Fachoberschule für Tourismus & Biotechnologie "Marie Curie", Meran 1.000 Euro: Kronaction GmbH des Kammerer Micha, Bruneck, Erlös Ostereiersuche 1.150 Euro: Zweigstelle Uttenheim, Preiswatten 1.500 Euro: Zweigstelle Lana 3.400 Euro: anonyme Spende, Kaltern SD

Wir danken allen Spendern für die Unterstützung. Ihr Beitrag hilft Familien, die in Not geraten sind. Auch in Zukunft bitten wir weiterhin um Ihre Hilfe.

Als Verband haben wir uns an die neuen Vorgaben zum Schutz Ihrer personenbezogenen Daten angepasst. Die Namen der Spender werden daher nicht mehr automatisch veröffentlicht.

Gerne würden wir Sie aber auch in Zukunft als Spender nennen. Senden Sie uns hierfür bitte eine E-Mail an geschaeftsleitung@familienverband.it mit dem Text: Ich möchte in der Zeitschrift FIS als Spender genannt werden. Andernfalls bleibt die Spende anonym, was deren Wert keineswegs mindert.

Herzlichen Dank sagt „KFS Familie in Not“!

FAMILIE

IMPRESSUM

IN NOT

Erscheinungsweise Sechsmal jährlich. Die Zusendung erfolgt kostenlos an alle KFS-Mitglieder. Das Abonnement ist im jährlichen KFS-Mitgliedsbeitrag enthalten.

Auflage 16.000 Redaktionsanschrift & Anzeigenverwaltung Katholischer Familienverband Südtirol (KFS), Wangergasse 29, 39100 Bozen Tel. 0471 974 778 · info@familienverband.it www.familienverband.it

Herausgeber und Eigentümer Katholischer Familienverband Südtirol (KFS) Eintragung beim Landesgericht Bozen mit Dekret Nr. 18/75 vom 25.11.1975 Presserechtlich verantwortlich Dr. Alfons Gruber.

Schriftleitung Inge Weiss (iw) Redaktion Valeria von Miller (vvm), Robert Steger (rs), Angelika Mitterrutzner (am), Manuela Weber (mw) Mitarbeiterinnen der KFS-Geschäftsstelle Samantha Endrizzi (se), Silvia Dalvai (sd), Elisabeth Gabrielli (eg), Christine Pernstich (cp), Silvia Di Panfilo (sdp).

Fotos KFS, www.shutterstock.com.

Layout www.effekt.it.

Das erste rechtliche Beratungsgespräch ist kostenlos.

Anmeldungen im KFS-Büro in Bozen.

Wangergasse 29 · 39100 Bozen Tel. 0471 974 778 · info@familienverband.it

Druck Ferrari Auer, Bozen.

Die Drucklegung erfolgt mit finanzieller Unterstützung der Südtiroler Landesregierung/ Familienagentur.

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Autors wieder. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen zurückzuweisen. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit werden personenbezogene Bezeichnungen in männlicher Form angeführt. Sie beziehen sich selbstverständlich auf Frauen und Männer in gleicher Weise.

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Wie kann ich mir meine Wünsche leisten?

Bin ich für die Zukunft gerüstet? Hab ich gut für mich und meine Lieben vorgesorgt?

Was, wenn mir was passiert?

Reden wir drüber.

Neues Auto, Urlaub, größere Wohnung … Die Realisierung eigener Wünsche ist nicht immer ganz so einfach. In einem persönlichen Beratungsgespräch geht es um deine Anliegen und gemeinsam finden wir die passende Lösung. Reden wir drüber. www.raiffeisen.it