Fis Nr. 1 - Februarausgabe - Leseprobe

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Wildblumenfloristin & Permakultur-Fachfrau Elisabeth Pircher im Portrait S. 4

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Gutes Leben

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Saatgut zum Jahresanfang

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Erscheint sechsmal im Jahr · 46. JG · Nr. 1 · Februar 2021

Familie in Südtirol

Familie leben

Impfen: JA oder NEIN?!

Hausärztin Dr. Doris Gatterer spricht aus der Praxis S. 8 FiS 01 | 2021

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55 JAHRE KFS

KFS KALENDER FamilienTeamSchnupperkurs

Foto: © shutterstock

Miteinander glücklich sein – mit Respekt, Humor und Liebe

Das FamilienTeam-Elterntraining unterstützt Eltern dabei, in kritischen Momenten kompetent, sicher und liebevoll zu handeln, damit die Beziehung zu den Kindern wächst und die Familie zu einem Ort der Achtsamkeit, Wertschätzung und Geborgenheit wird.

Zeit: FR. 12.03.21, 16.00 Uhr – SA. 13.03.21, 16.00 Uhr Ort: Haus der Familie in Lichtenstern, Ritten Referentinnen: Elisabeth Hickmann und Simone Wieser, Zert. FamilienTeamTrainerinnen Kursbeitrag: KFS-Mitglieder: 85,00 Euro/Person, 125,00 Euro/Paar Anmeldung innerhalb 19.02.21

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Foto: © shutterstock

Zeit für unsere Liebe!

Am Anfang ist die Liebe zueinander groß und stark. Erst wenn sich mit der Zeit die Routine des Alltags einschleicht, das Leben Herausforderungen mit sich bringt und wir Schwierigkeiten zu bewältigen haben, merken wir: Die Liebe ist zerbrechlich. Sie will behütet und immer wieder gepflegt werden. An diesem Wochenende könnt ihr als Paar genau das tun: Ihr gebt euch Zeit und Raum für eure Beziehung, ihr genießt das Miteinander als Paar und mit den anderen in einer anregenden Gruppe, ihr schöpft Kraft und Ressourcen für euch, ihr sammelt Eindrücke und Bilder im Herzen und dürft entspannte Momente erfahren… damit die Liebe bleibt!

Zeit: Sa. 17.04.21, 16.00 Uhr – So. 18.04.21, 16.00 Uhr Ort: Haus der Familie in Lichtenstern, Ritten Referent*innen: Angelika Lanthaler und Toni Fiung Kursbeitrag: 95,00 Euro/Paar für KFS-Mitglieder 111,00 Euro/Paar für Nicht-Mitglieder g etreuun Kinderb e g ra auf Anf

Anmeldung im Haus der Familie unter: Tel. 0471 345 172 · info@hdf.it www.hdf.it

Infos im KFS-Verbandsbüro: Tel. 0471 974 778 · info@familienverband.it www.familienverband.it

VORWORT U N D I N HALT KFS KALENDER

55 JAHRE KFS

Liebe Familien, geschätzte FiS-Leserschaft, vielleicht ist es euch schon aufgefallen: Unser jahrelang bewährtes, längst und bestens bekanntes KFS-Verbands-Logo wurde mit einem schwungvollen 55-er für 55 bunt gelebte Jahre ergänzt und zeigt in Richtung Zukunft. Die Zahl 55 wird uns durch dieses Jahr begleiten: Am 27. Mai anno 1966 wurde der Katholische Familienverband Südtirol von rund 30 Frauen und Männern gegründet. Ich bin mir sicher, dass es in unseren mittlerweile 113 Zweigstellen die eine und andere Veranstaltung anlässlich unseres Jubiläums geben wird. Ich als Präsidentin und das Team in der Bozner Wangergasse werden euch gern nach Möglichkeit unterstützen. Hoffentlich halten uns Pandemie und Lockdown nicht allzu fest im Griff. Immerhin sind wir mit rund 55.000 Mitgliedern (generatio-

nenübergreifend vom Kleinkind bis zu den Großeltern) die familienorientiert mitgliederstärkste Verbandsstruktur Südtirols und darauf können wir stolz sein. Wenn es die Situation des Augenblicks zulässt, gibt es sicher rund um den Gründungstag wie auch im Laufe dieses Jahres interessante Aktionen - lasst euch überraschen!

Und jetzt freut euch aufs Blättern, Schauen und Lesen der graphisch etwas veränderten und inhaltlich mit den neuen Rubriken Familien-Ratgeber, Aus der Praxis gesprochen und Essen & Trinken ergänzt gestalteten FiS-Ausgabe. Mein persönlicher Dank an Beatrix Unterhofer, neu im KFS und verantwortlich für Presse, PR & Öffentlichkeitsarbeit, unter deren fachlichen Federführung u.a. auch das angepasste Erscheinungsbild der FiS entstand.

Foto: © Beatrix Unterhofer

Mit Vorfreude auf eure Rückmeldungen und weiterhin auf euer Mitgestalten, sind wir jedenfalls & jederzeit gespannt.

Herzlichst,

Angelika Mitterrutzner Präsidentin

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Familien-Ratgeber

Unangenehme Gefühle und Wutausbrüche Elisabeth Hickmann

Familie leben

„Kleiner Pieks – große Wirkung“…

Portrait Dr. Doris Gatterer

11 Essen und Trinken Die Kornelkirsche Monika Bacher & Michaela Krause

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Gutes leben

Die Natur als Zuhause Portrait Elisabeth Pircher

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Glauben Haus der Familie KFS intern Familienpolitik

22 Die Familienagentur informiert 23 Kinderseite 24 Im ganzen Land

Titelbild: Bohnenvielfalt, Foto: © Elisabeth Pircher FiS 01 | 2021

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55 JAHRE KFS

GUTES LEBEN

Die Natur als Zuhause „Das sehe ich als meine Lebensaufgabe …“

Foto: © Armin Huber

Die gelernte Floristin Elisabeth Pircher, in einer kinderreichen Familie am Alberhof (Ritten) aufgewachsen, hat sich vor Jahren schon ihren Traum vom eigenen Permakulturgarten verwirklicht. Gut kennt sie die Kräuter und Pflanzen, gibt ihr Können gern in ihren Kursen weiter und bietet mit ihrem Wissen manch großem Konzern die Stirn.

Das Jahr denkt, plant und lebt sie nach bestimmten Rhythmen der Natur: Heuer macht das Thema „Saatgut“ den Auftakt …

„Die Natur bietet jeden Tag und in jeder Jahreszeit Wunder“, strahlt Elisabeth in ihrem sorgfältig angelegten und achtsam gehüteten Selbstversorgergarten in Hinteregg, Wangen am Ritten. „Im Märzen der Bauer“, … im Februar die Bäuerin, wie startet Elisabeth Pircher das Jahr und wie entwickelt sich das weiter?

Von Dezember bis Mitte Jänner fällt für mich die eher ruhige Zeit an. Der Garten ruht, vor allem heuer, bei diesem Schnee und da plane ich gewisse Sachen auf Papier. Im Winter, vielfach schon ab Herbst, beschäftige ich mich mit Saatgut, d.h. ich vermehre selbst Saatgut. Die Samen sind ganz wichtig, finde ich. Jeder, der einen eigenen

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Garten hat, weiß, wie wertvoll eigenes Saatgut ist. Mit etwas Hintergrundwissen tut sich Vieles von alleine, wie beispielsweise die Ringelblumen, die sich selber aussäen, da brauch ich nichts tun. Ich darf sie nur nicht ausreißen, dann habe ich sie jedes Jahr wieder…

Nachdem ich ja Saatgut vielfach auch für andere vermehre, weiß ich, wie aufwendig das Aussuchen, Reinigen, Beschriften und portionsweise Abpacken ist.

Fruchtfolge oder Mischkultur?

Jänner, Februar ist für mich die Zeit, in der ich schau, was hat sich in meinem Garten bewährt, was möchte ich wieder anpflanzen, was lass ich weg, was möchte ich Neues ausprobieren, welches Saatgut fehlt mir, was ist zu besorgen. Dann geht es an die Planung des Gartens, wobei ich die Fruchtfolge und Mischkultur beachte.

Man soll ja ständig und vielfach wechseln, sollte bei vielen Pflanzen alle vier Jahre aussetzen. Getreide beispielsweise ist ein sehr guter Gründünger und Bodenverbesserer, hier bietet es sich im Anschluss an, Karotten und das gesamte Wurzelgemüse zu setzen.

Welche Arbeiten fallen zum Jahresbeginn an?

Sind neue Wege anzulegen, sind die Bretter faul, möchte ich ein neues Hoch- oder ein Hügelbett anlegen…

– all das ist zu überlegen und umzusetzen.

Was ist eigentlich Permakultur?

Permakultur ist DER Begriff für Nachhaltigkeit in alle Richtungen, nicht nur im Garten oder in der Landwirtschaft, sondern Permakultur greift in jedem Lebensbereich, bedeutet gesund wohnen, gesund essen, sich mit Kräutern beschäftigen, heißt, was kann ich tun, um meine Wehwehchen selber zu heilen und diese in Griff zu bekommen…

Permakultur ist genau das, was unsere Bauern vor 50, 60 Jahren auf unseren Höfen gemacht haben. Sie haben einfach gelebt und was man nicht hatte, wurde getauscht oder selten gekauft. Sie waren Selbstversorger, haben das verwendet, was die Natur ihnen gerade gegeben hat. Sie brauchten im Winter keine Erdbeeren oder Tomaten, hatten das Wintergemüse, Sauerkraut, all das, was sie eingekellert hatten. So haben sie sich selber versorgt und DAS ist eigentlich Permakultur!

55 JAHRE KFS Foto: © Privat

GUTES LEBEN

„Ich sehe es als meine Aufgabe, Sorten zu vermehren, weiter zu erhalten, das Wissen darüber weiterzugeben.“ (Elisabeth Pircher)

Nachhaltigkeit heißt für mich… so viel wie möglich selber machen, so wenig wie möglich kaufen.

Permakultur ist… eine unendlich vielfältige, spannende Lebenseinstellung!

Natur ist… mein Vorbild und mein Zuhause!

Was versteht man unter Saatgut?

In meiner Permakultur-Ausbildung hat mich das Thema Saatgut am meisten fasziniert. Durch die mir sehr wichtige Saatgutvermehrung ist mir bewusst geworden, was für ein großer Schatz eigentlich darin schlummert. Viele von uns kennen z.B. nur die orangefarbene, „normale“ Karotte, es gibt aber eine große Vielfalt an Gelbrü-

KFS-Aktion im März : Selber machen statt kaufen Wir sind es gewohnt, tagtäglich viele Dinge des Alltags einzukaufen.

Hinterlassen wir unseren Kindern eine bessere Welt! Familien sind die ersten Wertevermittler unserer Gesellschaft.

Auf dem Weg zu mehr NACHHALTIGKEIT Das Projekt „Gutes Leben“ richtet sich an alle Südtiroler Familien, Organisationen und Schulen, die an mindestens einem der Aktionszeiträume interessiert sind und aktiv werden möchten.

Interessierte können sich kostenlos auf www.familienverband.it für den Gutes-Leben-Mailversand registrieren und erhalten während der vier Aktionszeiträumen E-Mails mit Ideen und Impulsen, um einen persönlichen Beitrag für eine bessere Welt zu leisten.

ben. Ja sicher ist es einfacher, ein Pflanzl zu kaufen, aber jede Pflanze, jeder Salat, jede Tomate, die ich selber gezogen habe, hat einen ganz anderen Wert.

Selbermachen statt kaufen, was hat es damit auf sich?

Unsere Konsumgesellschaft hat das Selbermachen verlernt, weil es alles zu kaufen gibt. Und das ist es, was ich in meinen Kursen weitergebe.

Ich weiß, das Selbergemachte hat doppelten Wert, auch für sich sel-

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GUTES LEBEN Von links: Eva, Jakob, Paul, Florian mit den Eltern Elisabeth und Heinz.

ber, man hat eine Genugtuung, weil man es selber gemacht hat.

Tipps Nicht jeder hat den Luxus und das Privileg eines eigenen Gartens.

Das erfolgreiche Pflanzen und Gedeihen hängt von der Lage ab.

Südlage: gut für alle wärmeliebenden Pflanzen und die meisten Kräuter wie z.B: Tomaten und Gurken, die als Kletterpflanzen lediglich ein Klettergerüst und somit wenig Platz brauchen. Die Töpfe (selbst ausgediente Malerkübel eignen sich) sollten immer groß genug sein.

Halbschatten: ideal für Pfefferminze und Zitronenmelisse, aber auch für Zupfsalate, wo regelmäßig außen herum die Blätter weggezupft, der dann weiterwachsen und öfters geerntet werden kann. Auch Mangold und Neuseeländerspinat eignen sich zum Pflanzen am Balkon.

Natürlich ist am Balkon und auf der Terrasse nicht alles wie im Garten möglich, aber auch am Fensterbrett finden kleine Töpfe für einzelne Kräuter und somit für ein klein wenig „Selbstgezüchtetes“ Platz.

Mit Freude und Passion gibt Elisabeth das weiter, was sie kennt, die Tradition und Art das Land zu bewirtschaften, nachhaltige LandWirtSchaft aktiv zu betreiben und macht damit auf die Wichtigkeit dieses besonderen Gutes aufmerksam.

Um 1900 gab es die größte Sortenvielfalt an Gemüse, Obst usw. jetzt gibt es bei gewissen Produkten nicht mehr mal 25%, d.h. 75% der großen Sortenvielfalt sind ausgestorben. Einige Menschen setzen sich für den Erhalt der restlichen Sorten ein und dies noch so gut wie möglich zu erhalten.

Ich sehe es als meine Lebensaufgabe, das zu hüten und bewusst zu machen, was für ein wertvolles wichtiges Gut wir haben. Auch, um mit meiner Lebensart und meinem Wissen den paar großen, weltweit aktiven Saatgutriesen, die vorgeben, was wir morgen geschmacklos auf den Tellern haben, wo Größe, Form und Gewinn in der Produktion ausschlaggebend sind, Stirn und Paroli zu bieten.

Das war keine Entscheidung von einem Tag auf den anderen. Ich bin sehr naturverbunden von Kindheit an, geprägt vor allem vom Tata, der mit und an der Natur große Freude hatte, oft von früher erzählte, wie sie als Kinder aufwuchsen, Wildvögel zähmten…

Meine Lieblingsbeschäftigung war schon immer das Entdecken der ersten Veilchen und Vergissmeinnicht im Frühjahr, die haben mit ihrem besonderen Duft bei mir immer besondere Freude ausgelöst. Kleine Blumensträuße binden, war schon immer meine Freude! Das handwerkliche Geschick wurde mir sozusagen in die Wiege gelegt. Wissenshungrig und neugierig bilde ich mich noch immer in Kursen, aber auch im Austausch mit Gleichgesinnten weiter. Zum Lernen bin ich mir nie zu alt… __________________________________ Danke für den informativen Einblick ins Gartenparadies und fürs informative Gespräch!

BEATRIX UNTERHOFER

Gewachsen aus der Natur, gewachsen in der Natur, mit viel Courage und Wissen ist ihr Reich entstanden. Woher nimmt Elisabeth ihr Wissen und wie kam sie dazu, eine Fixanstellung aufzugeben, den Schritt in die berufliche Selbstständigkeit zu wagen?

Elisabeth Pircher geboren am 5.12.1968 in Wangen als siebtes von 11 Kindern, Ausbildung zum Gesellen und Meisterprüfung für Floristik. Pädagogische Mitarbeiterin im Kindergarten. Seit 1997 verheiratet mit Heinz Weger und Mutter von Florian (23), Eva (21), Jakob (17) und Paul (14).

Nach der Mutterschaft wiederum im Kindergarten gearbeitet, dann – nach einem Jahr Auszeit – 2017 Entscheidung zur beruflichen Selbstständigkeit. Seit 2012 bewirtschaftet Elisabeth mit Freude und Passion ihren Permakulturgarten in Wangen.

Infos unter www.elisabethpircher.com

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Foto: © Privat

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