PORTRÄT Catherine Gottwald – text
Spectre. Waltz als Bond-Widersacher
Schlüsselspieler Zum großen Erfolg braucht es immer auch ein Quäntchen Glück. Im Fall von Christoph Waltz war dieses Quäntchen ein Quentin. Genauer gesagt der USKultregisseur und Drehbuchautor Quentin Tarantino, der schon so manche ins Stocken geratene Hollywoodkarriere wieder vorwärtsgebracht hat. Er kam, spielte vor – und Oscar Beim Casting zum Film „Inglorious Basterds“ kam es 2009 für den Regisseur zu einem Erweckungserlebnis: „Eigentlich wollte ich das Projekt schon fast aufge-
ben,“ erzählt Tarantino von seiner ersten Begegnung mit Christoph Waltz. „Viele haben für die Rolle des SS-Standartenführers Hans Landa vorgesprochen. Und auch die Kriterien dafür erfüllt, nämlich vor der Kamera auf Englisch, Deutsch und Französisch zu agieren. Aber keiner hat die Poesie dieser facettenreichen Figur verstanden. Hans Landa trägt ,Inglourious Basterds‘ praktisch auf seinen Schultern. Er ist der Schlüssel. Mir wurde beim Casting schmerzlich bewusst, dass ich eine Figur geschaffen hatte, die niemand darstellen konnte.“ Und dann kam
Waltz. Der Rest ist Oscar, den der damals 52-Jährige für seine Verkörperung der Rolle 2010 erhielt. Von Wien nach Hollywood Richtig böse zu sein, kann manchmal wirklich guttun. Besonders, wenn die eigene Karriere nach 35 Jahren im Showbiz dadurch endlich richtig ins Rollen kommt. Waltz, Sohn des deutsch-österreichischen Kostüm- und Bühnenbildner-Ehepaars Johannes Waltz und Elisabeth Urbancic sowie Enkel der Burgschauspielerin Maria Mayen, hat das Max Reinhardt Seminar absolviert. In verschiedenen deutschen und österreichischen TV- und Kinofilmen und an
Sony Pictures Releasing GMBH
Christoph Waltz hat viele renommierte Schauspielpreise gewonnen, darunter zwei Oscars. Sein Talent macht ihn in jeder Produktion zum Schlüsselspieler
40 //
40-41_Wordrap_V2IL2IKIG.indd 40
23.02.16 20:37