FACES Deutschland, Winterausgabe 22/23

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S O U L 12 2022 WINTER € 7.50




moltenigroup.com MOLTENI&C | DADA GENÈVE FLAGSHIP STORE AVENUE DE LA GARE DES EAUX-VIVES 19, CH-1207 GENÈVE T +41 22 7321000 BY INTERIEURS BY SYLVAIN GENEVE@MOLTENIGROUP.COM MOLTENI&C | DADA DÜSSELDORF FLAGSHIP STORE BENRATHER STRASSE 31, D-40213 DÜSSELDORF BY PATRICK TREUTLEIN DUESSELDORF.MOLTENIGROUP.COM MOLTENI@HOME - VIRTUELLE DESIGNBERATUNG UNTER MOLTENI.IT


N°12/2022 S.16 The Faces Valentino Vivace, Cogey Marx, Chet Lo, Shirin Neshat, Chris Smalls, Mykki Blanco, Sebastian Hotz, Preet Chandi, Casper Van Dien, Mia Goth

S.32 The Hype Fashion, Beauty, Travel, Eat&Drink

Ein nächtlicher Ausflug – und ein besonders stylischer.

S.52

S.52 Night Rider Photography: Alice van Danish Schönes, Neues und Cooles gefällig?

S.62 Open your Eyes

S.32

Interview: Elizaveta Fateeva Fateeva zeigt, wie nachhaltige Mode richtig geht.

S.62

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S.78 Get Together Photography: Patrick Walter

Talentshow: die photoSCHWEIZ und ihre Gesichter.

S.90

Taschen, für die sich das Sparen lohnt.

S.108

S.84 Heal the World Interview: Vivian Cole

S.90 The Swiss Eye photoSCHWEIZ

S.106 Queen of Needles Interview: Giada Ilardo

S.108 BAG Handtaschen

Viel Gold, viel Glanz und noch mehr Gefunkel.

S.78

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S.118 Swaying Palms One&Only Desaru Coast

Wir überwintern – und zwar in Malaysia. Komm doch einfach mit.

S.118

S.130 Ice Age Photography: Ellin Anderegg

Ellin Anderegg fotografiert heiße Mode auf eiskaltem Untergrund.

S.130

S.142 Freaking Fans Subkulturen in Japan

S.158 Couch Geflüster Mangas und Animes sind die Inspirationen dieser japanischen Subkulturen.

S.142

Photography: Ava Pivot

S.178 WTF S.10 Impressum

COVER Photography & Creative Direction: Patrick Walter Styling & Art Direction: Haliunaa K. Orkhon Hair & Make-up: Caroline Raick Model: Dji Aya

S.12 Contributors

Ohrringe von TORGO MONGOL. Halskette von ZEN LIFE.

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IMPRESSUM Herausgeber Stefan Berger – berger@faces.ch Patrick Pierazzoli – pierazzoli@faces.ch CHEFREDAKTEUR Patrick Pierazzoli CREATIVE CONSULTANTS Florian Ribisch Alex Wiederin STV. CHEFREDAKTEURIN Marina Warth – marina@faces.ch GRAFIKLEITUNG Joana Chopard – grafik@faces.ch Redaktion FACES Bertastrasse 1 CH-8003 Zürich REDAKTION Neda Hofer DESIGN/LAYOUT Sina Heim AUTOREN Neda Hofer, Michael Rechsteiner, Marina Warth FOTOS & ILLUSTRATIONEN Ellin Anderegg, Stephie Braun, Ava Pivot, Patrick Walter, pa picture alliance (dpa), Launchmetrics SpotlightSM TYPEFACES Synt (Dinamo) Salt Lake (Florian Ribisch) VERLAG Fairlane Consulting GmbH Bertastrasse 1 CH-8003 Zürich ANZEIGEN & KOOPERATIONEN SCHWEIZ UND INTERNATIONAL Tel. +41 43 322 05 37 Mirco Ludolini – ludolini@faces.ch ANZEIGEN & KOOPERATIONEN DEUTSCHLAND FACES Deutschland Straßburger Straße 6D D-10405 Berlin Tel. +49 30 552 02 383 Director: Julia Gelau – julia@faces.ch ABONNEMENTSPREISE FACES erscheint 8 Mal im Jahr. Einzelverkaufspreis CHF 8.50 / € 7.50 Jahresabo CHF 39.– / € 35.– © Copyright 2022 Fairlane Consulting GmbH Der FACES-Schriftzug/-Stern sind eingetragene Markenzeichen der Fairlane Consulting GmbH und dürfen nicht ohne deren Zustimmung verwendet werden. Nachdrucke, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

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MERCI You are never strong enough that you don’t need help.

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Ava Pivot

Izabela Macoch

Ellin Anderegg

Kim Joëlle Steiner

Die zehnjährige Ava Pivot hätte sich Clippings in der Wendy gewünscht, heute sind es Vogue, Elle oder FACES, die die Vita der Fotografin schmücken. Die Liebe zu Tieren sitzt der ehemaligen Profi-Reiterin tief im Herzen, über die Jahre hat letzteres jedoch auch derjenigen für Fotografie Platz gemacht. Zudem schlägt Pivots Innerstes Stakkato für ihre Zwillinge, ihre beiden Weimaraner und guten Kaffee, der die Deutsche selbst durchs chaotischste Durcheinander bringt.

Berlin ist ihre Heimat und die Welt ihr Zuhause: Als Stylistin reist Izabela Macoch so oft von A nach B, dass sie längst mehr Meilen als Schuhe sammelt. Wenn die Berlinerin nicht gerade die coolsten Looks aus dem Hut zaubert, unterrichtet sie an der AMD Berlin, macht Yoga, meditiert oder geht so lange spazieren, bis ihr Bauch grummelt. Wohin es dann geht? Egal, Hauptsache, dort gibt es scharfes Essen.

Schnee und Eis und alles, was dazugehört. Eine ziemliche Herausforderung – selbst für jemanden wie Ellin Anderegg. Seit mehr als zehn Jahren fotografiert die Schweizerin Mode und Beauty für Magazine und das am allerliebsten in Städten wie Paris oder New York. Corona lenkte den Blick der Solothurnerin aufs eigene Land und bugsierte sie schließlich hoch auf den Berg, wo die 37-Jährige die neue Mode bei Minustemperaturen genauso souverän ablichtete wie sonst auf den Straßen dieser Welt. Nicht schlecht für eine, die sich selbst als Sommerkind bezeichnet.

Bei Oversized Looks und minimalstischen Designs glänzen Kim Joëlle Steiners Augen wie diejenigen eines Kindes beim Anblick des Weihnachtsbaums. Erwischt man die Stylistin in Zürich, dann stets mit Koffer, schließlich liegt das nächste Abenteuer quasi ständig um die Ecke. Jagt Steiner nicht von einer Shooting-Location zur nächsten, dann sitzt sie im Café und beobachtet Menschen und ihre Outfits, während sie insgeheim bereits ihre nächsten Projekte plant.

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When we ask for advice, we are usually looking for an accomplice.

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Haliunaa K. Orkhon

Patrick Walter

Stephie Braun

Alice van Danish

Zapft Haliunaa K. Orkhon ihr Netzwerk an, dauert es nie lange bis zur nächsten kreativen Explosion. Ob Fitness, Mode, Lifestyle oder Musik: Orkhon kennt stets die richtigen Menschen. Kein Wunder, steht sie auf den Gehaltslisten von Vogue, Motorola oder Mercedes Benz. Irgendwie hat die Stylistin, deren Visitenkarte auch Titel wie Creative Director und Produktionsleiterin schmücken, Patrick Walter getroffen und die Synergien genutzt. Das Ergebnis: unsere Strecke „Get Together“, ein schmuckes Werk, nicht wahr?

Ein Frontal-Portrait von Patrick Walter kriegst du nicht. Und das ist wohl ganz typisch für einen Fotografen, der hinter der Kamera das große Simsalabim vollführt. Was sein tägliches Arbeitswerkzeug alles vermag, lernte Walter über die Jahre und im Fotografie-Studium, das erst eigentlich in Richtung ReportageFotografie führen sollte. Auch das kann Walter mit Bravour, dennoch heben wir beide Daumen dafür, dass er mittlerweile in der Portrait-, Mode- und Beauty-Sparte sein Zuhause gefunden hat. Sonst müssten wir verzichten, zum Beispiel auf die Strecke „Get Together“. Und das wäre nun wirklich zu schade.

Einmal mit dem Fotografie-Virus infiziert, und Stephie Braun war verloren. Seitdem sie mit 14 zum ersten Mal auf den Auslöser drückte, hat sie das gute Stück kaum mehr aus der Hand gelegt. Ihre Bilder gedruckt zu sehen, in Magazinen oder Büchern, ist für Braun wie für Kinder der Besuch im Süßwarengeschäft. Anstatt Lollis nascht die Wahlberlinerin allerdings Mangos, und anstelle von Schleckzeug hortet sie Kristalle und Tarotkarten.

Mode ist ein ganz eigener Kosmos. Aber einer, dessen Sprache Alice van Danish fließend spricht, seit sie als Fünfjährige ihre Liebe zu bunten Outfits entdeckte. Heute sind ihre Looks gedeckter, ihre Styles raffinierter und ihre Heimat nicht mehr München, sondern Berlin. Städte gehörten seit jeher zu van Danishs Inspirationsquellen, genauso wie ein Blick in die Sterne, die für sie garantiert noch so einiges bereit halten.

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THE FACES Text: Michael Rechsteiner

„GOT TO GET YOU INTO MY LIFE.“ 16

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© HU G O VO N A LL M EN / OR A N GE P EE L A G EN C Y

Da tröpfelt das pure Urlaubsgefühl durch die Boxen.

VALENTINO VIVACE

THAT’S AMORE

Campari Spritz statt Glühwein. Sockenlose Loafers statt festgeschnürte Schlittschuhe. Und Valentino Vivace statt „Winter Wonderland“. Der Tessiner hat sein Debütalbum „Meteoriti“ gedroppt, und plötzlich fühlt sich jeder Tag an wie Ferien in Rimini, wo der Flipperkasten fiept und die Meereswellen rauschen. Eine neue Generation betritt die entstaubte Italo-Disco, und der Sänger heißt sie mit seinen canzoni con cuore und ganz viel Groove willkommen. N°12 / 2022

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© @C OG EY @ CO GE

So geht Kunst im Insta-Zeitalter.

COGEY MARX

INSTA KARMA

Wenn Mistkerl Merkur mal wieder rückläufig ist und der Mond im Widder rumlungert, gibt es nur einen Trost: @cogey auf Planet Instagram. Ihre retrostylischen Videos sehen aus wie ein Fiebertraum von Don Draper. Doch die Mad Woman parodiert darin hinreißend komisch den Astrologie- und Self-Care-Hype auf Social Media. Die Karriere der Kalifornierin steht unter einem guten Stern – unser drittes Auge steht weit offen, und die Lippen grinsen breit. 18

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© P IC TU RE AL L I A NC E / P HO TO SH OT

90er Nostalgie meets Bonbon-Fetisch.

CHET LO

HORNY

Eine ganz schön krumme Masche, die der Nachwuchsdesigner aus NYC hier abzieht. Und genau das macht die gehörnte Knitwear von Chet Lo zum Hingucker. Seine bonbonbunten Kreationen sehen aus wie die Strickpullis einer sehr hippen Alien-Rasse. Doch auch auf unserem Klecks im All wird die aktuelle Kollektion „Splash“ gefeiert, unter anderem von prominenten Fans wie Lizzo und Doja Cat. Sein zweiter Wurf ist jetzt in Arbeit. Wir glauben: wird spitze! N°12 / 2022

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© PI C T UR E A LL I A NCE / G E I SLE R- FO TO P R ESS | ST E FFI ADAM

Hinsehen statt wegschauen und aufmerksam machen statt schweigen.

SHIRIN NESHAT

EYEWITNESS

Die Welt öffnet ihre Augen, doch Shirin Neshat sieht schon lange hin. Mit der Bilderreihe „Women of Allah“ zeigte die Iranerin in den 90er Jahren die Unterdrückung der Frau in ihrer Heimat. Fortan kehrt die Fotografin und Regisseurin zu diesem Thema zurück. Rüttelt auf – mit sanfter Hand. In Neshats neuem Film „Land of Dreams“ reist die Protagonistin durch den Iran, um die Träume der Menschen zu notieren. 20

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© RA I NM A K ER P H OT O S / ME D I AP UNC H

Jeff Bezos’ Albtraum.

CHRIS SMALLS

UNION? CHECK!

2020 wurde Chris Smalls als Lagerhausmitarbeiter von Amazon gefeuert. Zwei Jahre später gelang ihm, wofür andere so lange vergeblich „add to cart“ drückten: Mit anderen AktivistInnen gründete er an seinem ehemaligen Anstellungsort die erste Gewerkschaft innerhalb von Amazon. Seither schläft Jeff Bezos einiges schlechter. Denn als Aushängeschild der Labor Movement Renaissance hat für Smalls die Arbeit für mehr ArbeitnehmerInnenschutz gerade erst begonnen. N°12 / 2022

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© L L O YD P UR SA L L / RE D B UL L CO NTE N T P O O L

Ein schillernder Stern am Rap-Himmel – und gesellschaftspolitisch ein besonders wichtiger.

MYKKI BLANCO

PRIDE OF RAP

Seit Mykki Blanco lässt sich HipHop nicht mehr länger ohne „LGBTQ“ buchstabieren. Als Pionierin für hör- und sichtbare Queerness im Rap hat die Musikerin, Künstlerin und Aktivistin Berge versetzt und Gräben aufgefüllt. Ihre ernsten Anliegen zelebriert die gebürtige New Yorkerin mit einem dirty Glamour. Und auf dem neuen Album „Stay Close to Music“ auch mit prominenter Unterstützung von R.E.M.-Sänger Michael Stipe und Poet Saul Williams. 22

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This fleece has roots. Unverwechselbarer Einfluss der 90er, ultra-weicher Komfort. Die High-Pile Nuptse Jacken sind aus 100 % recyceltem Polyester-Fleece gefertigt Ikonen, die sich weiterentwickelt haben.


© M A X SA ND

Witzig auf Instagram, nachdenklich in Print.

SEBASTIAN HOTZ

WORT KNIGHT

Ach so. Hinter dem Vokuhila-Profilbild, das seit Jahren viele der besten und witzigsten Gesellschaftskritiken auf Social Media rausfaucht, steckt auch ein real boi. Spätestens jetzt sollte das allen klar sein. Denn Sebastian Hotz, wie der Satiriker in Chief of Internet mit bürgerlichem Namen heißt, hat ein Buch geschrieben. „Mindset“ ist ebenso pointiert und bissig wie es El Hotzos Zwei- bis Vierzeiler sind. Nur halt mit sehr viel mehr Zeilen. 24

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Unten dargestellt sehen Sie die neue EBEL 1911 in 18k Gelbgold/Edelstahl mit ockerfarbenem Perlmuttzifferblatt. Inspiriert von der harmonischen Schönheit von Funktion und Form der Villa Turque bekannt als La Maison EBEL, entworfen von Le Corbusier. EBEL.COM

©2022 EBEL – Ref. 1216581

EBEL 1911


© @ PO LA RPRE E T

Chandis unabdingbare Begleiter: ihr eiserner Wille – und richtig warme Thermowäsche.

PREET CHANDI

CAPTAIN COOL

Sie nimmt jede Herausforderung auf die eiskalte Schulter. Im vergangenen Januar erreichte Preet Chandi nach 40 Tagen und 1'100 Kilometern den Südpol – alleine, zu Fuß, mit einem 90-Kilo-Schlitten im Schlepptau. Brauchte die britische Armeeangehörige eine Abkühlung, weil sie zwei Jahre zuvor einen Ultramarathon durch die Sahara meisterte? Alles nur Warm-up für ihr nächstes Abenteuer: Als erste Frau will Chandi solo die Antarktis durchqueren. 26

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®

NEU HOME COLLECTION Luxuriöse Düfte von den besten Parfümeuren der Welt RITUALS.COM


© P I C TUR E A LL I AN C E / G L O B AL LO OK P RE SS. COM | ANATOLY LOMOK HOV

Nix mehr mit Lianen. Jetzt ist geschmolzener Käse Van Diens cineastisches Werkzeug.

CASPER VAN DIEN

FINAL BOSS

Cheese me, daddy! Auf dem Höhepunkt seiner Hollywood-Karriere jagte er Aliens in „Starship Troopers“ und schwang sich als Tarzan vom Baum. Dann verschwand Casper Van Dien in der Versenkung – und taucht jetzt aus einem Pool von geschmolzenem Käse wieder auf. Im Swissploitation-Film „Mad Heidi“ lässt er als despotischer President of Switzerland Dissidenten mit Fondue waterboarden und hat dabei augenscheinlich den größen Spaß seiner Karriere. 28

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3x SCHNELLER* 2x GLATTER* 95 % WENIGER

HAARBRUCH**

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© JT M / M P I / C A PI TA L P I CT U RE S

Die Kristallkugel zeigt für Goth nix als Blumen und Trompeten.

MIA GOTH

AND ACTION!

Das Jahr ist 2040. Mia Goth steht auf der Academy-Awards-Bühne und nimmt ihren fünften Oscar als beste Hauptdarstellerin entgegen. Wird sie uns danken, weil wir es als Erste prophezeit haben? Vielleicht. Egal. Denn: Was die Schauspielerin und Drehbuchautorin aktuell in Kult-Filmen wie „X“ und „Pearl“ abliefert, sind enigmatische Performances, wie man sie nur ganz selten in einer Generation erleben darf. Hollywoods definitive Millennial Streep. 30

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PS &S O H S 150 AURANT REST s Samstag,

Uhr g bi Monta on 9 bis 20 rv imme ch itivoli. shopp

MEINE WELT, WIE SIE MIR GEFÄLLT.


THE HYPE Text: Marina Warth

„YOU’VE GOT THE LOOK.“ 32

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FASHION Don’t worry about not fitting in.

It-Piece

PROPHYLAXE

Sie sind überall, die doofen Viren und Bakterien, die uns krank machen und ans Bett fesseln. Was wir selbst dagegen tun können, damit wir munter durch den Winter kommen? Vitamine reinbuttern, gute Gedanken bunkern – und uns darüber hinaus so kleiden, dass Wind und Wetter an uns abprallen wie Weihnachtsjingles im November. Deshalb stehen wir so sehr auf Balaclavas, Zungenbrecher und It-Piece in einem, dieses Ding aus Mütze und Schal, das wir uns ganz fix zusammenstricken und übers Haupt ziehen. Gegen das Wetter und für die Mode, oder so.

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Unfuck the World

THE CIRCLE OF FASHION

Zu viel läuft schief in der Modebranche. Ganz vorne: der Abfall. Die Lösung dafür, dass die Produkte von heute die Rohstoffe von morgen werden, ist ein kreislauffähiges System. Im Rahmen des Schweizer Pionierprojekts Circular Clothing hat es das Label the Blue suit geschafft, die erste Cradle to Cradle zertifizierte DenimKollektion auf den Markt zu bringen. Dabei bewertet Cradle to Cradle nicht nur die verwendeten Materialien, sondern die gesamte Lieferkette und deren Produktionsschritte. Das ist aufwendig, lohnt sich aber mit einem Blick in eine nachhaltige Zukunft allemal. Die Black-DenimKollektion von the Blue suit besteht aus schwarzem Denim, der in Italien ganz ohne giftige Chemikalien hergestellt wurde, und integriert zudem Cradle to Cradle zertifizierten Stoff des Schweizer Herstellers OceanSafe. Die äußeren Werte überzeugen übrigens genauso wie die inneren, besteht die Kollektion doch aus Hosen, Westen und Blazern, die jedem 0815-Anzug einen Arschtritt verpassen. thebluesuit.com

Special Collection

GEZWITSCHER

Was ist frech und süß und so gelb, dass selbst die Sonne einpacken kann? Tweety natürlich, der Kanarienvogel aus „Looney Tunes“, der den Kater Silvester ganz schön an der Nase herumführt. Nun, auf dem Schirm scheint der Vogel kein Jahr gealtert, tatsächlich trägt das Federvieh 80 Lenzen auf dem Buckel. Diese gilt

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es schließlich zu feiern! Der erste Gratulant? MCM, das zu Tweetys Ehren gleich mal eine Kollektion lanciert, die das eigene ikonische Monogram mit dem gelben Geburtstagskind zusammenbringt. 30 Teile liegen auf dem Gabentisch, mal mehr, mal weniger bunt und ab ca. 210.– zu haben. mcmworldwide.com

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Collaboration

RUNNER’S WORLD

High Heels haben ausgedient. Längst fällt das Rampenlicht auf Turnschuhe und das selbst auf dem Laufsteg. Der Vorteil ist offensichtlich: bequemes Gehen, entspannte Zehen und der Umstand, selbst beim Sprinten auf Bus oder Zug nicht auszusehen wie eine ungelenke Giraffe. Dass sich darüber Brands wie Loewe mit SneakersKönigen wie On zusammen tun, unterstreicht gleich doppelt und dreifach, was wir eingangs feststellten. Gleich fünf Modelle entschlüpfen der Kooperation der beiden, die so bunt anmutet wie eine Rolle Smarties: Khaki, Orange, Gelb, Weiß und Schwarz zeigen sich die Schuhe, deren marmorierte und von Hand gepresste Sohle jedes Teil zum Einzelstück macht. Loewe X On, „Cloudventure“, mehrere Farben, ca. 335.– (on-running.com) N°12 / 2022

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Book

HOMELAND

Einmal bei den Großen durchs Schlüsselloch gucken. Hinein ins Geheimste, ins Innerste, dort, wo der Pyjama zur Garderobe wird und der Peanut-Butter-Toast zum Festmahl. Dank Assouline besuchen wir Yves Saint

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Laurent und Pierre Bergé ganz privat in ihrem ehemaligen Apartment an der Rue de Babylone in Paris, in ihrem Zuhause in Deauville oder der Villa Majorelle in Marrakesch. Die beiden hatten nicht nur Geschmack, sondern

auch die Beziehungen, die es braucht, um solche Wohnträume wahr werden zu lassen. Marianne Haas, Laurence Benaïm & Jacques Grange, „Yves Saint Laurent at Home“, Assouline, ca. 100.– (assouline.com)

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„I’m on the road so much that if I wear all black, my clothes never get dirty. You can’t tell if I’ve worn the same shirt twice.“ G-Eazy

Nice to have

HOT AS HELL

Wenn dir beim Blick auf die Energiekostenabrechnung das Lachen vergeht, dann gehst du die Kälte falsch an. Pack dich ein, mach dir warme Gedanken, und schlag der Krise ein Schnippchen. Mit den gefütterten Slippers von Columbia fühlst du dich selbst im eisigsten Iglu pudelwohl – garantiert.

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Liebling

EXTRAVAGANZA

Auf der Leinwand ein Riese, in der Realität ein Zwerg. Jessica Chastain misst gerade mal 163 Zentimeter. Das ist nicht viel und muss es gar nicht sein, denn die Schauspielerin hat eine solche Präsenz, dass diese sowieso jeden Bildschirm füllt. Oder wenn es nach Gucci geht jede Plakatwand. Chastain ist nämlich die neue Patin der Gucci 25H, einer mehrlagigen, ultraflachen Uhr aus blauem oder rosafarbenem Aluminium, die mindestens dieselbe Eleganz ausstrahlt wie die Oscar-Preisträgerin auf dem Roten Teppich.

Columbia, „Omni Heat Lazy Bend Moc Slippers“, ca. 85.–

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BEAUTY You can’t help getting older, but you don’t have to get old.

Hair Trend

STROH

Bob und Fransen, das gehört zusammen wie Rentier Rudolf und der Weihnachtsmann. Neu ist die Art und Weise, wie die beiden zueinander finden; nämlich nicht zu akkurat, mitnichten zu sauber und exakt, sondern geradezu nachlässig. Die stufige Frisur bei Victoria Tomas verkörpert Leichtigkeit und versinnbildlicht, dass Perfektionismus nicht immer gefragt ist.

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„Makeup is like a secret weapon.“ Rihanna Unfuck the World

LAMMFROMM

Am Anfang steht Betty. Karin Lanz kümmert sich um das Lämmchen, füttert und streichelt es und stellt irgendwann fest, wie gepflegt ihre Hände sind. Das liegt am Lanolin, diesem Wollfett im Vlies des Schafs, das Lanz auch anderen zugänglich machen will. Dies tut sie

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jedoch nicht einfach so, viel zu viel Wert legt die Moderatorin und Schauspielerin auf Kreislauffähigkeit, sodass sie forscht, nachfragt und sich informiert, bis No Excuses Lanur entsteht und ein Sortiment an drei Cremes, die die Haut pflegen, regenerieren und schützen.

Von den Rohstoffen bis zum Tiegel und der Verpackung setzt Lanz auf 100 Prozent kreislauffähige Materialien und vermeidet dadurch jeglichen Abfall. No Excuses Lanur, „Lanolin Repair Balm“, ca. 53.–, „Sensitive Skin Repair“, ca. 83.–, „Sensitive Age Defense“, ca. 87.– (lanur.swiss)

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Collaboration

KLIMBIM

Damit wir neben dem Feuerwerk am Himmelszelt nicht untergehen, klatschen wir uns munter Funkelndes ins Gesicht. Der Glitter aus der Zusammenarbeit von Ganni und Submission Beauty besteht aus Eukalyptus-Zellulose und schimmert in Pink, Gold und Silber. Submission Beauty macht sich schon

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lange für plastikfreie und pflanzenbasierte Beautyprodukte stark und zeigt mit dem Finger auf herkömmlichen MikroplastikGlitter, der nicht nur schlecht ist für den menschlichen Körper, sondern auch für die Umwelt. Schön, dass es auch besser geht. Ganni X Submission Beauty, Glitter, ca. 25.– (ganni.com)

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Make-up Trend

THE WILD ROSE

Après-Ski oder GalaAbend: Egal, wohin es uns diesen Winter führt, wir setzen auf Rot. Dabei nehmen wir uns ein Beispiel am Look bei Tory Burch, wo die Farbe satt und matt auf den Lippen liegt. Was es dafür braucht: gepflegte Lippen und eine ruhige Hand, denn ohne Lipliner oder Pinsel geht hier gar nichts. Doppelte Farbe hält doppelt gut, also bitte nicht mit der Schminke sparen.

Foreo, „Luna 4 body“, ca. 169.– (foreo.com)

Liebling

BODY TALK

Champagner und Kaviar? Firlefanz! Luxus ist mehr – zum Beispiel die neue Luna 4 body von Foreo, die uns Zeit und unserer Haut besonders viel Aufmerksamkeit schenkt. Was im Gesicht längst für schöne, reine und gepflegte Haut sorgt, kommt nun auch am Körper zum Einsatz. Die Luna 4 body bringt den Lymphfluss in Schwung, löst Muskelverspannungen und peelt gleichzeitig die Haut, um diese optimal für N°12 / 2022

die Aufnahme der Körperlotion vorbereitet. Über acht unterschiedliche Pulsationsintensitäten lässt sich das Gerät optimal auf die eigenen Bedürfnisse personalisieren, wobei sich der flexible, bakterienresistente und weiche Silikonbürstenkopf individuell an die Körperkonturen anpasst. Schmutz, Öl und Schweiß werden optimal entfernt, zudem macht die Benutzung dieses hübschen Geräts einfach Spaß. 41


Naj Oleari, Golden Glamour Fall Winter Collection, Creamy Delight Lipstick in „21 Perle Kaltrosa“, „22 Perlrot“ und „23 Perlmutter Nackt“, ca. 20.–

We love

MILCHSTRASSE

Wann immer wir diesen Winter zur Schminktasche greifen, etwas darf dabei nicht fehlen: Glitzer und Schimmer und zwar in allen Nuancen. Lavera liefert uns dazu die passenden Produkte und versorgt uns mit den cremigen Signature Colour Eyeshadow Ultra Glitzer in „Space Gold“ und „Pink Moon“, die alleine oder kombiniert auf unseren Lidern um Aufmerksamkeit buhlen

und zudem mit Mandelöl und Vitamin E für Extra-Pflege sorgen. Dazu gesellt sich der schimmernde Soft Glow Highlighter Ethereal Light, den wir auf Wangen, Nasenrücken und in den Augenwinkel tupfen. Lavera, Signature Colour Eyeshadow Ultra Glitzer in „Space Gold 08“ und „Pink Moon 09“, je ca. 9.–, Soft Glow Highlighter in „Ethereal Light 02“, ca. 12.–

Nice to have

MARSHMALLOW

Schon schön, so ein Lagerfeuer. Dazu ein paar Marshmallows, über dem Feuer gegrillt, zuckersüß, weich und schaumig. Diesen 42

Geschmack müssen wir nicht mehr missen, denn Naj Oleari liefert uns mit seiner aktuellen Winterkollektion drei neue Lippenstifte,

die nicht nur mit Arganöl und Sheabutter pflegen, sondern auch noch so unglaublich gut nach ebenjener Leckerei duften. N°12 / 2022


The Look

PIXIE

Rosa Wangen kriegen wir glatt von alleine, wenn wir all die Komplimente einstecken, die über diesem Look auf uns einprasseln. Altuzarra zeigt einen Look für düstere Wintertage, der aus mit Lipgloss betupften Lippen besteht, buschigen Brauen und mit schimmerndem Anthrazit akzentuierten Lidern. Die richtige Pflege ist die halbe Miete, und danach bitte nicht großflächig mit dem Puderpinsel drüber. Puder bleiben hier sowieso besser im Schminktäschchen – wir setzen auf cremige Formulierungen, die mit der Haut verschmelzen und für besondere Frische sorgen.

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TRAVEL We can hardly close our suitcase.

Book

ALPINE GLITZ

Weiße Gipfel, dunkle Wälder, glitzernde Seen. Es gibt so viel Schönes da draußen – und es liegt quasi vor unserer Haustüre. Die besten Orte für ein gemütliches Wochenende ohne Smartphone und Flat 44

White kennt Montamont A.T.C. Für den neusten Guide ging’s ab nach Vorarlberg und hinein in den Bregenzerwald, nach Mellau und Klösterle und bis nach Hittisau. Das Resultat: ein charmanter Reiseführer, der die

schönsten Hotels, B&Bs und Hütten kennt, die nicht nur das Fernweh stillen, sondern auch den Hunger auf Design. Montamont A.T.C., „Vorarlberg Guide“, auf Deutsch oder Englisch, ca. 25.– (montamont.com) N°12 / 2022


Liebling

LUXURY CARAVAN

Sie steht auf vielen Bucket Lists ganz oben: eine Reise mit dem Orient-Express. Tja, da ist sparen angesagt. Aber wir haben noch etwas Zeit, denn die alten Wagons erhalten gerade ein Face Lifting. Ab 2025 erstrahlt der Zug in neuem Glanz und bringt Reisehungrige zum Beispiel von Venedig über Wien nach Budapest oder von Prag nach Paris. Und weil wir bis dahin noch Zeit haben, gibt’s zusätzlich ein bisschen Geschichte obendrauf: Die Idee für den Luxuszug entstammt dem Hirn von Georges Nagelmackers, einem belgischen Ingenieur, der im 19. Jahrhundert mit dem Zug durch die USA reiste und nach seiner Rückkehr das Unternehmen hinter dem Orient-Express gründete. Nur das Feinste vom Feinsten für die Damen und Herren, die sich das Ticket leisteten und von Paris nach Istanbul fuhren: Teakholz, Ledersessel, geknüpfte Teppiche und natürlich ausschließlich Champagner im Kristallglas. Zurück ins Hier und Jetzt: In Paris wurde der von Staub und der Vergangenheit befreite Zug gerade vorgestellt. Mit einem Blick aufs Interieur ist klar: Das Sparen aufs Ticket lohnt sich. N°12 / 2022

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„Lake Como looks like a painting. It’s completely silent.“ Chrissy Teigen

We love

MEMORIES

Weshalb wir Fotos schießen? Um den Moment einzufangen. Das funktioniert bloß bedingt, fehlt doch immer das eine, das unsere Seele berührt und uns mental dorthin zurückbringt, wo wir frei waren und einfach glücklich: der Geruch der Ferne. One&Only und Montroi schaffen nun Abhilfe und zwar mit einer Kollektion an Düften, inspiriert von den schönsten Orten dieser Welt und versehen mit Namen, die das Fernweh anfachen wie ein Windstoß das Lagerfeuer. Ein Spritzer Ruanda gefällig oder ein Pumpstoß Malediven? Na, immer her damit! One&Only X Montroi, 15 Düfte, je 100 ml, ca. 180.– (montroi.com)

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Collaboration

ARTIST’S TRIBUTE

110'500'000. Da sind schon einige Nullen dran. Viel Zaster für ein Bild, aber bekanntlich kennt Kunst keine Grenzen. 2017 ging Jean-Michel Basquiats Schädel auf blauem Grund für ebendiesen Betrag über den Ladentisch. Krass, oder? Nun, so dick wird unser Sparschwein nie werden, dank Samsonite ist der nächste Basquiat allerdings nicht ganz so unerreichbar: Samsonite bringt zwei Werke des Künstlers auf seine aus recycelten PET-Flaschen hergestellten C-Lite-Koffer, die ab sofort mit uns durch die Zollkontrolle rollen. Und dies um einiges leichter als mit dem Original im Gepäck. Samsonite X Jean-Michel Basquiat, „C-Lite Artist Collaboration“, limitiert, ab ca. 560.– (samsonite.com)

Nice to have

TWO FACED

Eben noch am Strand, finden wir uns plötzlich am Flughafen wieder. Krasser Cut, oh ja. Damit wir trotz sinkender Temperaturen noch etwas Urlaubsgefühl beibehalten können, pimpen wir unsere Flip-Flops mit den Puffer-Tops aus der

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Zusammenarbeit von Havaianas und Market. Per Reißverschluss wird das gefütterte Oberteil mit dem Fußbett verbunden und sorgt so für warme Zehen. Havaianas X Market, „Zip Top 2-in-1 Puffer Flip Flops“, ca. 100.– (havaianas.com)

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EAT&DRINK Turkey, unlike chicken, has very elegant characteristics.

Liebling

HAPPY NEW YEAR

Metaverse hier, NFTs da. Je virtueller die Welt, desto wichtiger wird das Haptische, das, was sich festhalten lässt, auf Papier, ganz real und in der eigenen Hand. Mit ein Grund, weshalb wir so heiß sind auf die neuen Wand-

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kalender des OnlineMagazins Splendido, die Mercedes Lauenstein und Juri Gottschall mit genauso viel Liebe und der Hilfe der Kreativen von Rose Pistola gestaltet haben, wie sie sonst auf splendidomagazin.de übers Rühren

im Topf schreiben. Illustrationen verschönern die Wand und pushen die Freude aufs neue Jahr und alles, was künftig auf unsere Teller kommt. Splendido, „Calendario Splendido 2023“, ca 34.– (shop.splendido-magazin.de)

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Special Collection

DER BRÜLLER

Gucci, Porsche oder Amazon prangen bereits in Vince Okermans aka VEXX’ CV, nun tut es auch Gimber. Der belgische Künstler verpasst der Glasflasche von Gimber einen neuen

Anstrich, der mindestens so laut brüllt wie das Ingwergebräu in deren Inneren. Hier schwappt nämlich eine Essenz, die pur so wach macht wie drei Espressi und in Kombination mit

Mineralwasser oder gemixt mit Hochprozentigem erst richtig reinhaut. Gimber X VEXX, Ingweressenz mit Rohrzucker, Kräutern und Gewürzen, 700 ml, ca. 31.– (gimber.com)

We love

FROM BORDEAUX TO BOURGOGNE

Nicht immer schlummert im Aluminiumkoffer nur dreckige Wäsche. Mit etwas Glück wartet an Weihnachten ja dieses schmucke Stück unter dem Baum: Der Koffer von Rimowa bietet Platz für zwölf Weinflaschen und ist damit die (nicht viel, aber dennoch) günstigere Alternative zum eigenen Weinkeller. Mit seinen schwarzen Ledergriffen, dem polierten Aluminium, Mikrofaserpolster im Inneren mitsamt Sicherheitsschlaufe und TSA-Schloss ist der Weinkoffer von Rimowa ein ziemlich schickes Ding – und mit seinem stolzen Preis von ca. 7'500.– hoffentlich auch eines für die Ewigkeit. rimowa.com N°12 / 2022

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Collaboration

SWEET TOOTH

Zwei Zürcher, ein gemeinsames Baby: nämlich die Art Edition der Garçoa-Schokolade aus der Feder des Designers Julian Zigerli. Im charmant bunt bedruckten Karton schlummert die in Zürich in kleinen Mengen hergestellte Schokolade, die abgesehen vom Lokalen gleich noch weitere Kriterien abdeckt. Roher Rohr- statt normaler Zucker? Checked. Von Hand hergestellt? Checked. Vegan? Checked. Außerdem ist die Schokolade aus indischen Bohnen einfach verdammt lecker. Garçoa Art Edition by Julian Zigerli, 85 g, ca. 12.– (garcoa.ch)

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Unfuck the World

IN A GLASS „My body is like breakfast, lunch, and dinner. I don’t think about it, I just have it.“ Arnold Schwarzenegger

Hast du dir eine Weinflasche mal genau angesehen? Diese Kurven, diese Farbe. Zu schade, landet diese nach dem Genuss des Hochprozentigen achtlos im Container. Odorem schenkt gebrauchten Weinflaschen eine neue Aufgabe und macht sie zu Gläsern, Karaffen und gar zu Duftkerzen. Getreu dem Nachhaltigkeitsgedanken verwendet das Schweizer Unternehmen auch für letztere ausschließlich Gutes, nämlich nachwachsendes Olivenund Sonnenblumenwachs aus Europa, und verzichtet dabei auf schädliches Paraffin. Odorem, Kerzen à 200 ml mit und ohne Duftrichtung, ab ca. 43.–, Trinkgläser im Set, ca. 48.–, Karaffe à 650 ml, ca. 42.– (odorem.ch)

Nice to have

ITALIANITÀ

Keinen Bock auf Kochen? Vielleicht fehlt es dir einfach an den richtigen Geräten. Die Küchenhelfer aus der Dolce & Gabbana-Kollektion von N°12 / 2022

Smeg sind so bunt, dass du automatisch gute Laune kriegst. Was auf dem Laufsteg für Aufsehen sorgt, tut es auch auf der Küchenzeile.

Hier findet nämlich die Smeg-Küchenmaschine ihr Zuhause, die sizilianisches Flair in deine Küche holt – und mit etwas

Glück auch Nonnas Kochbegabung. Smeg X Dolce & Gabbana, „Sicily is my love“, Küchenmaschine, ca. 1'599.– (smeg.com) 51


Kleid von MAIAMI. Jacke von SAMSØESAMSØE. Schuhe von SCAROSSO. Ketten und Ohrringe von SABOTEUR.


NIGHT RIDER ROCK BOTTOM STREET IMPACT Photography: Stephie Braun Styling & Concept: Alice van Danish Hair & Make-up: Evin Yeyrek using Pat McGrath & Byredo Model: Marla Boeger @ Modelwerk Assistance: Helen Weiss

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Ganzer Look von MIU MIU.


Kleid von DAILY PAPER. Rollkragenpullover von GANNI. Socken von FALKE. Schuhe von DR. MARTENS. Schmuck von SABOTEUR.


Mantel von HOLZWEILER (zalando.com). Rock von BA&SH. Socken von FALKE. Schuhe und Tasche von EMPORIO ARMANI. Ohrringe von MIU MIU.


Bluse und Hose von A.W.A.K.E. X &OTHER STORIES. Top von BA&SH. Schuhe von DR. MARTENS. Handschuhe von ROECKL. Ohrringe von SABOTEUR.


Look von PRADA.


Tasche von PRADA.


Kleid von ALIGNE. Mantel von MAX MARA (vestiairecollective.com). Schuhe von DR. MARTENS. Tasche von MCM. Handschuhe von ROECKL. Choker von SABOTEUR.


Kleid von VIVIENNE WESTWOOD. Korsett von VIVIENNE WESTWOOD VINTAGE. Jacke von BA&SH. Schuhe von MOONBOOTS. Ohrringe von SABOTEUR.


MOJO

OPEN YOUR EYES 62

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Elizaveta Fateeva macht Mode – aber besser. Ihre Kollektionen produziert sie aus Reststoffen und nur in Kleinstmengen.

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Der Nachname reicht, um das Label zu benennen, und ein Wort zur Beschreibung des Designs: minimalistisch

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Verseuchte Erde. Vergiftete Menschen. Überproduktion. Und irgendwo scheffeln Menschen in Anzügen Millionen mit billiger Mode, produziert auf dem Rücken derer, die nicht anders können. Elizaveta Fateeva kennt die Abgründe der Modeindustrie, hat sie doch selbst jahrelang bei Jil Sander und Lanvin gearbeitet. Jetzt macht die in Wien lebende Russin mit ihrem eigenen Label Fateeva alles besser und schneidert aus übrig-gebliebenen Stoffen Mode, die mehr ist als Kleidung – nämlich eine Kampfansage an den herrschenden Status Quo. Interview: Marina Warth Fotos: Lisa Edi, Stefanie Moshammer, Tatyana Vlasova

Elizaveta Fateeva In der Modebranche läuft so einiges schief. Elizaveta Fateeva war über zehn Jahre lang Teil dieser Maschinerie – erst als Junior Designerin für Schuhe bei Jil Sander, danach als Head Designerin für Männerschuhe bei Lanvin. Der Blick hinter die Kulissen sorgt bei der in Wien lebenden Russin für Schrecken – und die Arbeit auf dem Modeparkett für zwei Burnouts. 2017 gründet sie ihr eigenes Label FATEEVA, für das sie auf überproduzierte Materialien zurückgreift und stets nur so viel produziert, wie nachgefragt wird. Ihre Entwürfe sind minimalistisch, überdauern Zeit und Trends und sind was für den Kleiderschrank, der nicht jede Saison neu gefüllt werden muss. fateeva.net

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„Ich bin eine Außenseiterin und ein Nerd und verbringe die meiste Zeit vor der Nähmaschine.“ FACES: Du hast für große Modelabels gearbeitet. Wie kamst du dazu? Elizaveta Fateeva: Ich habe Mode an der Universität für angewandte Kunst in Wien studiert. Raf Simons war damals Professor – bei ihm habe ich auch während meines Studiums ein fast zwei Jahre langes Praktikum in Antwerpen gemacht und war die erste Assistentin seiner rechten Hand Pieter Mulier. Während meines Studiums auf der Angewandten habe ich neben Modedesign auch viele Kollaborationen mit Architektur- und Industrial-Design-Studierenden gemacht, wo wir gemeinsam für meine Kollektionen Schuhe entwickelt haben. Pieter hat mich als Assistentin für Schuhe und Accessoires engagiert und nach meinem Diplom nach Mailand zu Jil Sander als Junior Designerin für Frauenund Männerschuhe geholt, wo Raf Simons bereits seit mehreren Jahren als Creative Director tätig war. Ein Jahr später kam das Angebot von Lanvin. F: Jil Sander, Raf Simons und Lanvin gehörten zu deinen Arbeitgebern. Wie muss man sich die Arbeit für ein so großes Label vorstellen? EF: Raf Simons war eine unglaublich aufschlussreiche Erfahrung für mich. Das Team war damals sehr klein; ich habe viel machen dürfen und müssen und habe bei sehr vielen Prozessen mitgewirkt. Bei Jil Sander bekam ich eine komplett andere Verantwortung für die Kollektionen und das Design, wobei ich neben dem Design auch viel in der Entwicklung und Produktion mitgeholfen habe. Damals habe ich viel Zeit in der Fabrik in Venedig verbracht, wo ich vor Ort sehr viel lernen konnte. Ich hatte damals zwar noch nie einen Schuh mit eigenen Händen hergestellt, kannte aber jeden einzelnen Schritt des Prozesses, weil ich die ganze Zeit in der Fabrik mit den TechnikerInnen arbeiten durfte und Designs direkt vor Ort realisieren konnte. Nach zwölf Monaten Arbeitserfahrung als Junior Designerin bei Jil Sander hat mich Lucas Ossendrijver als Head Designerin für Männerschuhe nach Paris zu Lanvin geholt. Das war ein komplett neues Gewässer – als hätte ich die Hauptschule übersprungen und wäre direkt zur Uni gekommen. Als Head Designerin in einem großen Team zu lernen, alles zusammenzuhalten und nicht unterzugehen, war am Anfang sehr schwer, aber am Ende hat es genau aus dem Grund auch funktioniert, weil wenig Erfahrung auch viel Platz zum Experimentieren geboten hat. Ich habe am Ende sieben Jahre für Lanvin gearbeitet, es war eine wunderbare Zeit in einem wunderbaren Team. F: Bis zur eigentlichen Präsentation auf dem Laufsteg sind es viele kleine Schritte. Wie sahen diese aus? EF: Jede Kollektion begann mit einem Input des Creative Directors, danach haben wir recherchiert, eigene Präsentationen und Visionen vorbereitet und Messen besucht, um nach neuen Materialien und Techniken zu suchen. Dann haben wir neue Leisten, Sohlen und die ersten Prototypen kreiert. Die Show-Kollektionen boten mehr Platz für Experimente, der kommerzielle Teil war reduzierter und tragbarer. Die meiste Zeit habe ich zwischen Portugal, Spanien und Italien verbracht. Beim Arbeiten mit Schuhen wechseln sich Regeln und Ausnahmen ab – genau das liebe ich. Ein Schuh ist das Resultat aus Teilen von 15 bis 20 verschiedenen ProduzentInnen. Man muss sich das mal 66

vorstellen, da sind der Leisten, das Futter, die Sohle, Innensohle, Ösen, Schnürsenkel, Leder, Mesh und so weiter. Jeder Bestandteil eines Schuhs muss recherchiert, kreiert und entwickelt werden. F: Welches ist die beste Geschichte aus deinen Jahren bei Jil Sander und Co.? EF: Als ich bei Lanvin als Head Designerin für die Männerschuhe zuständig war, habe ich auf ein Sample für Pharrell Williams mit Silberstift „Pharrell You Rock!!!“ auf die Innensohle geschrieben. (lacht) Vor den Modenschauen von Lanvin besuchten uns Backstage oft Stars, die später in der Front Row saßen. Oft krabbelte ich dabei auf allen Vieren um die Models herum und kontrollierte die Schuhe, die ich auch ab und zu putzte und polierte. Immer mal wieder habe ich dabei auch die Schuhe von Schauspielerinnen und Schauspielern erwischt, worüber sich diese dann ausgiebig amüsiert haben. Irgendeinem Schauspieler habe ich zudem einmal gesagt, er solle sich bitte im Line-Up der Models aufstellen. Ich bin sehr streng! F: Man kennt diese sehr hübschen Dokus über die SchneiderInnen bei Chanel an der Rue Cambon in Paris. Läuft das hinter den Kulissen großer Brands tatsächlich so ab? EF: Loïc Prigents Dokus waren tatsächlich sehr hübsch und nett; sie sind auch zu der Zeit rausgekommen, als ich noch studiert habe. Meine liebste Modedoku bleibt nach wie vor die Dokumentation „Unzipped“ über Isaac Mizrahi aus dem Jahr 1995, wo alles noch etwas rougher war und man den Unterschied zwischen einem funktionierenden Modehaus mit großem Namen und einem kleinen Label mit wenig Budget gesehen hat, das versucht, mit der Unterstützung von FreundInnen etwas aufzubauen. F: Weshalb hast du entschieden, nicht mehr für solche Labels zu arbeiten? EF: Nach sieben Jahren bei Lanvin habe ich viel weniger Zeit im Office in Paris verbracht als am Anfang. Ich bin damals 50/50 zwischen Wien und Paris gependelt und habe nach einer neuen Herausforderung gesucht. Bei Lanvin war es mir dann irgendwann fast zu gemütlich. Parallel dazu habe ich damit begonnen, für Ferragamo in Florenz zu arbeiten und saß deshalb sechs bis sieben Mal pro Woche im Flugzeug. Ab und an wusste ich nachts nicht mal mehr, wo ich bin. Das Resultat danach waren zwei Burnouts. Einerseits wollte ich nicht mehr so weitermachen, weil ich einfach gesehen habe, dass ich so gar nichts mehr zusammenbringe und der Druck immer größer und größer wird. Andererseits habe ich nach dieser langen Zeit in der Branche hinter das System gesehen, und was ich da mitbekommen habe, hat mir gar nicht gefallen. Während ich für andere gearbeitet habe, habe ich angefangen, etwas Eigenes aufzubauen. Ich brauchte das als Rückzugsort. So kam es, dass ich 2017 FATEEVA gegründet habe. F: Wie groß war dein Respekt davor, ein eigenes Modelabel zu gründen? EF: Ich habe das zu Beginn gar nicht so wahrgenommen. Für die Entwicklung meiner eigenen Modelle habe ich mir ein Jahr Zeit genommen, bevor ich mein Label überhaupt lancierte oder jemandem davon erzählte. Erst, als ich das Gefühl hatte, dass sich alles richtig anfühlt, wusste ich, dass ich bereit bin, das zu machen! N°12 / 2022


Mode ist nicht an Saisons gebunden und nicht ins Trend-Korsett gefesselt.

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Die Einflüsse von Jil Sander und Raf Simons sind unbestreitbar.

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„Bei Lanvin war es mir dann irgendwann fast zu gemütlich.“ Das Wichtigste war, eines nach dem anderen anzugehen. Bei der Gründung 2017 konnte ich mir gar nicht vorstellen, dass später noch Strickteile dazukommen sollten und ich 2020 im Lockdown nach 15 Jahren wieder an einer Nähmaschine sitzen und Kleider nähen würde. Das Timing war richtig. Auch die Idee, mit überproduzierten Materialien zu arbeiten, kam nicht sofort. Es brauchte etwas Zeit, bis alles seinen Platz gefunden hatte. Ich bin froh, dass ich so oft gescheitert bin – denn genau das hat mich dazu inspiriert, neue Wege zu gehen. F: Du lässt deine Teile in einer Schneiderei in Riga produzieren. Weshalb gerade dort? EF: Ich bin in Riga aufgewachsen, nachdem mein Vater und meine Mutter sich entschieden hatten, Russland zu verlassen, als ich fünf Jahre alt war. Mit 17 bin ich nach Wien gezogen, wo ich eine Schneiderlehre gemacht habe. Während meines Studiums, als die Kollektionen immer größer und größer wurden, habe ich nach Produktionsstätten gesucht. Bei einem Besuch meines Vaters in Riga habe ich dann Aiga kennengelernt – wir arbeiten mittlerweile seit 18 Jahren zusammen. Sie ist genauso ein Nerd wie ich, und wir versuchen uns jedes Mal aufs Neue herauszufordern. In den vergangenen Jahren habe ich niemand anderen getroffen, der wie sie mit so viel Perfektion an etwas herangeht und keine Angst vor neuen Herausforderungen hat. Über Aiga bin ich auch auf andere Schneiderinnen und eine größere Produktion in Riga aufmerksam geworden, die die Komplexität der Arbeit mit überproduzierten Materialien verstehen und Qualität schätzen. Ich lebe seit zwei Jahren wieder zum Teil in Riga und bleibe für die Entwicklungs- und Produktionspozesse stets dort. F: Ist eine zu 100 Prozent transparente Wertschöpfungskette für ein Modelabel überhaupt machbar? EF: Nach zwölf Jahren Erfahrung in den großen Modehäusern, die eine sehr unterschiedliche Herangehensweise an kreatives Schaffen, Entwicklung und Produktion haben, wurde mir bewusst, dass es für ein solches Modeunternehmen gar nicht möglich ist, komplette Transparenz zu schaffen. Ich habe gehofft, dass die Pandemie daran etwas ändern würde… Viele junge Labels haben die Möglichkeit, von Beginn weg und von Grund auf transparent zu arbeiten und so ein nachhaltiges Fundament zu schaffen. Sie finden neue Wege in der Produktion, suchen nach nachhaltigen Alternativen und bleiben gleichzeitig kreativ. F: Du verwendest Material aus Überproduktionen. Wie kommst du an dieses heran? EF: Mein Bruder lebt bereits seit 25 Jahren in Italien in einer kleinen Stadt in Emilia-Romagna, wo es sehr viele Produktionen gibt. Über seine Frau bin ich dann auf die Restkäufer gekommen. Alle Bekleidungsfabriken bekommen die Bestellungen für die Produktion von den Modelabels und müssen die Materialien bei den Herstellern selbst bestellen. Die Preise hängen dabei maßgeblich von der bestellten Menge ab. Es kann also billiger sein, mehr zu bestellen als einen Aufpreis zu bezahlen, weil man die Minimumproduktionsmenge nicht erreicht. Prinzipiell bestellt man immer mehr, falls bei der Produktion Fehler entstehen oder ein Teil des Materials fehlerhaft wäre. Das ist der Grund, wesN°12 / 2022

halb bei der Produktion so viel Material übrig bleibt, das nicht weiterverwendet, sondern eingelagert wird und so viel Geld verschlingt. Sogenannte Restkäufer kaufen dann dieses Material auf und verkaufen es in kleineren Mengen. Vier dieser Restkäufer habe ich in den vergangenen 16 Jahren entdeckt, mit denen ich regelmäßig zusammenarbeite. Der Besuch bei ihnen ist immer ein Abenteuer, von dem ich alles und nichts erwarte. Ich suche dann sehr lange und verbringe viel Zeit damit, die richtigen Teile zu finden, weil diese Orte oft sehr unorganisiert sind. Man darf gar keine Vorstellung davon haben, wonach man sucht, sonst findet man es nie. Ich gehe immer mit einem leeren Kopf hin. Meistens nutze ich die gefundenen Materialien, Stoffe und Accessoires als eine Inspirationsquelle oder einen Anhaltspunkt für meine Kollektionen oder Ideen. F: Ist es für dich als Designerin schwierig, im Hinblick auf Nachhaltigkeit zu entwerfen? Fühlst du dich da eingeschränkt? EF: Es sind genau solche Einschränkungen, die mich inspirieren. Wenn man innerhalb dieser gesetzten Grenzen arbeitet, entstehen ganz neue Ideen. Man experimentiert mit Materialien, sucht nach neuen Techniken und Verarbeitungsmethoden und wird quasi zum Produktdesigner. Wenn ich zurückblicke, finde ich es viel einfacher, so zu arbeiten, wie ich es heute tue. F: Du produzierst nur in kleiner Stückzahl. Weshalb tust du das, und ist das überhaupt wirtschaftlich umsetzbar? EF: Meine Produktion hängt immer von der Menge der gefundenen Materialien ab. Das ist kein Jackpot für die Produktionen, für die es viel angenehmer wäre, 100 gleiche Hemden in der gleichen Farbe in der gleichen Größe zu produzieren. In Lettland arbeite ich mit meiner Schneiderin Aiga an Vorbereitungen für kleine Produktionen, in denen mehr als drei bis vier Stück produziert werden können. Meistens schneiden wir auch alles gemeinsam direkt in der Fabrik aus, weil die Stoffe oft unterschiedliche Breiten haben und sich anders verhalten, da muss man direkt vor Ort sein, um Lösungen zu finden. Der Produktionspreis ist viel höher als bei einer großen Produktion, aber auch dieser Aspekt ist mir sehr wichtig. Ich verhandle nie über Produktionspreise, da steht für mich der gegenseitige Respekt an erster Stelle – ich weiß, dass die Fabrik für mich eine große Ausnahme macht. Es ist ein sehr starkes Team, von dem ich sehr abhänge und umgekehrt, wir haben bereits an vielen Kollektionen gemeinsam gearbeitet. Das Team ist unersetzbar. Ich weiß, dass sie alle glücklich sein müssen, damit ich glücklich bin. Ich gehe mit ihren Hunden spazieren, wir kochen und trinken gemeinsam Kaffee, ich bekomme stets frisches Gemüse aus Aigas Garten, und wir denken gemeinsam darüber nach, was wir in Zukunft besser oder anders machen können. Vergangenes Jahr hatten Aiga und ich einen schweren Autounfall, weil sie auf der verschneiten Straße in Jurmala, einem Vorort von Riga, zu schnell gefahren ist. Sie stand so sehr unter Druck, weil sie die Arbeit unbedingt fertig stellen wollte, bevor ich zurück nach Wien flog. Zum Glück ist nichts Schlimmes passiert – aber wir haben uns nach diesem Vorfall versprochen, dass wir einen solchen Stress nicht mehr zulassen werden. Das war ein sehr wichtiges Zeichen. 69


„Ich bin froh, dass ich so oft gescheitert bin.“ F: Wie überzeugst du KonsumentInnen von deinem Label, die normalerweise bei Zara einkaufen oder gar bei Shein bestellen? EF: Ich glaube, meine KundInnen kaufen nicht bei Shein und Zara ein. Diese Aussage soll keineswegs überheblich rüberkommen. Es braucht aber eine gewisse Überzeugung, Recherche und Interesse, um etwas von mir zu kaufen. Ich würde niemals eine KonsumentIn, die normalerweise bei Fast-Fashion-Brands einkauft, überzeugen können, einen Pullover aus UpcyclingKaschmir von FATEEVA für 400 Euro zu kaufen, der ein ganzes Leben übersteht, anstatt 20 Teile bei Shein oder Zara für das gleiche Geld zu erwerben. Dafür beherrschen Trends und Kaufwahn die Modewelt viel zu sehr. Fast-Fashion-Labels haben riesige Budgets, um die KundInnen zu überzeugen, dass das, was sie tun, gut ist – selbst wenn ein Teil gerade mal zehn Euro kostet. Diese Labels bieten keine Transparenz, keiner kann hinter ihre Kulissen blicken. Man nimmt einfach eine InfluencerIn mit zehn Millionen Followern als Kampagnenmodel oder noch besser als Ambassador und adressiert damit deren Follower als neue Kundschaft. Ein Problem ist auch das Käuferverhalten: Man gibt eher zwei Mal 20 Euro aus und das zehn Mal in drei Monaten als einmal 400 Euro. F: Wie reagieren Designer-KollegInnen auf dein Geschäftsmodell? EF: Ich erhalte sehr viele Ratschläge, die lustigerweise mit dem, was ich tue und wofür ich stehe, gar nichts zu tun haben. Ich bin eine Außenseiterin und ein Nerd und verbringe die meiste Zeit vor der Nähmaschine, in den Fabriken, oder bei meiner Schneiderin in Lettland, wo ich von der schillernden Modewelt auch sehr wenig mitbekomme. Darüber bin ich ehrlich gesagt sehr froh. F: Wie hast du früher über die Modebranche gedacht, und wie beurteilst du diese Industrie heute? EF: Als ich das erste Mal in Paris war, war es wie ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist. Man hat alles romantisiert. Je mehr und länger ich in der Mode gearbeitet habe, desto größer wurde der Druck. Ich habe versucht, einen Schutzmechanismus zu entwickeln, um mich vor Überarbeitung zu schützen. Bei Jil Sander habe ich sechs Kollektionen und bei Lanvin vier im Jahr kreiert. Wenn man ständig an seine Kapazitäten stößt und keine Energie hat, wird einem klar, wie sensibel man ist und was passiert, wenn man auf einmal nichts mehr machen kann. Ich habe damals zwei Burnouts in nur einem Jahr gehabt, saß sechs Mal pro Woche im Flugzeug und wusste teils nicht mal mehr, wo ich war. Da kann man nicht mehr kreativ sein, wenn es ständig nur darum geht, von A nach B und nach C zu kommen. Diese Art zu arbeiten, hat irgendwann alles aus mir ausgesaugt. Ich habe mir danach sehr lange überlegt, ob ich wirklich wieder ein Teil dieser Welt sein will. F: Kann Mode jemals nachhaltig sein? EF: Mit Sicherheit, aber man muss auch etwas dafür tun. Es gibt sehr viele wichtige Stimmen und eine große Community von BotschafterInnen, Organisationen oder SchriftstellerInnen, die sich nicht nur mit der Nachhaltigkeit der Mode, sondern auch mit Gender, Race Appropriation, Klimawandel, Kreislaufwirtschaft und Arbeitsrecht beschäftigen. Das hängt alles zusammen. Ich habe allerdings das Gefühl, große Unterneh70

men oder Modehäuser, die Gewinne machen wollen, konzentrieren sich genau auf das Gegenteil. Zum Teil geht es auch gar nicht um Kreativität, sondern um die Verkaufszahlen. Vor zehn Jahren bestanden 70 Prozent aller Kollektionen, an denen ich gearbeitet habe, aus Carry-Over-Modellen – das sind Modelle, die es bereits gab und von denen man wusste, dass man sie gut verkaufen konnte. Irgendwann hatte ich nur noch mit Marketing-Menschen zu tun, die mir diktiert hatten, was ich entwerfen sollte und wie die Kollektionen auszusehen hatten. Es ist beängstigend zu sehen, was Fast Fashion im vergangenen Jahrzehnt angerichtet hat und wie blind und ignorant die meisten damit umgehen. Selbst in der Pandemie, wo man endlich die Zeit gehabt hätte, sich zusammenzusetzen und Möglichkeiten zu finden, es besser zu machen, ging es vielen darum, die Zeit einfach zu überbrücken, um danach wieder genauso weiterzumachen wie vorher. F: Welche Materialien oder Produktionsschritte sind besonders schwierig, wenn man nachhaltig produzieren will? EF: Um nachhaltig zu produzieren, muss man einerseits auf unser Konsumverhalten zurückkommen und andererseits auf die Entstehung des Produkts eingehen. Besonders wichtig ist die Entstehung des Materials, denn genau dessen Produktion bleibt so oft verborgen. Unser Konsumverhalten hat in den vergangenen Jahrzehnten die ganze Industrie auf den Kopf gestellt – laut verschiedensten Quellen werden jährlich 100 bis 150 Billionen neue Kleidungsstücke produziert. Baumwollfelder werden mit Pestiziden verarbeitet, man greift zu Chemikalien, damit die Prozesse beschleunigt werden, und die Erde hat keine Zeit, um sich zu regenerieren. Chemiefasern wie Polyester werden in China, Taiwan und Bangladesch bei der Produktion mit Farben mit Chemikalien versetzt, all das fließt in die Flüsse und durch die Städte, in denen Menschen leben. Wofür das alles? Damit Zara und Shein ihre Regale jede Woche mit neuen Produkten für zehn Euro füllen können, die nach dem Kauf drei bis fünf Mal angezogen werden und dann wieder im Müll landen. Jeder Produktionsschritt ist schädlich, wenn er sich an unserem jetzigen Konsumverhalten orientiert. Es gibt so viel bereits produziertes Material. Schmeißt man das nun einfach weg, oder macht man etwas daraus? Ich finde es nachhaltiger, mit überproduziertem und bereits existierendem Leder zu arbeiten, als Flüsse in Asien zu verschmutzen, damit in Prozessen viel Wasser verbraucht wird und Tonnen von Chemikalien ins Spiel kommen, um sogenanntes „veganes“ Leder für neue Kollektionen zu produzieren. F: Wie sollten wir heute Mode konsumieren? EF: Die Frage lautet: Was brauchen wir überhaupt? Ich kenne einige Menschen, die nachts aus purer Langeweile auf Amazon irgendwelche Dinge kaufen, die sie nicht brauchen. Alles ist zugänglich, billig, und man kann es immer zurückschicken. Wir sind fauler geworden. Was wir komplett ignorieren, ist, dass das, was Fast Fashion in die Shops bringt, zum größten Teil von Menschen gemacht wird, die nicht mal einen Mindestlohn haben und sich ihr Leben nicht leisten können. 80 Prozent von einem Zehn-Euro-T-Shirt landen in der Tasche der Brands. N°12 / 2022


F: Welcher Moment hat dein Umdenken auf nachhaltige Produktion maßgeblich beeinflusst? EF: Als ich zum ersten Mal diese riesigen Lager in Italien gesehen habe, in denen diese ungebrauchten Schätze liegen: nicht gebrauchte Stoffe, Garne, Leder, Knöpfe, Nähseide. Dann habe ich aber auch erlebt, wie eine ganze Kollektion vernichtet wurde, weil ein kleiner Fehler entdeckt wurde. Damals wusste ich nicht, dass man zu solch drastischen Methoden greifen würde, obwohl man bestimmt eine andere Lösung hätte finden können. Wenn man für ein großes Modehaus in einer hohen Position arbeitet, ärgert man sich natürlich ab und an, wenn der Manager kommt und sagt, dass man sparen muss oder kein Budget hat. Aber genau dieser Umstand hat bei mir zum Umdenken geführt, Probleme zu lösen und Lösungen zu finden, indem man nicht zu billigeren Materialien greift und viel vorproduziert, sondern die Prozesse umdenkt. Das heißt keineswegs, dass man die eigene Kreativität einschränkt, man denkt zwar ziemlich kompliziert, aber anders und weiter. F: Was ist das Tollste am Beruf der Designerin, und was ärgert dich am meisten? EF: Es macht mich glücklich, etwas zu erschaffen, was jemand anderem Freude bereitet. Die Möglichkeit zu haben, nicht nur etwas zu zeichnen, sondern auch selber herstellen zu können, ist toll. Mich ärgert es, wenn die KundInnen über die Preise meiner Teile verhandeln wollen bei einem Unikat, das vier bis fünf Tage Arbeit in Anspruch genommen hat, aus besten Materialien hergestellt wurde und sowieso 20 Mal weniger kostet als von einer großen Marke, die dasselbe Teil mindestens hundert Mal produzieren würde. Ich verabscheue diesen Moment der Rechtfertigung und den Moment, wenn die KundInnen nicht das Kleidungsstück, sondern ein Schnäppchen kaufen und gar nicht daran denken, was dahintersteckt. Wenn du dich unter deinem eigenen Wert verkaufst, schätzen dich die Menschen noch weniger. F: Welches Vorurteil über den Designberuf nervt dich? EF: Als in Wien lebende Russin, die nur die ersten fünf Jahre ihres Lebens in Russland gelebt hat, hat mich das Vorurteil der Oligarchentochter lange begleitet. Die Meinung der Menschen war, dass nur jemand mit viel Geld oder Verbindungen Designer oder Designerin werden könnte. Ich komme aus einer Hippie-Künstlerfamilie, die kein Geld hatte, und habe sehr hart gearbeitet, um dorthin zu kommen, wo ich jetzt bin. All die Erfahrungen und Expertise, die ich habe, kann kein Geld auf der Welt erkaufen. F: Sind Modewochen wie die Fashion Week in Paris oder Mailand überhaupt noch zeitgemäß? EF: Ich verfolge seit Jahren gar nichts mehr. Als Phoebe Philo von Celine weggegangen ist, habe ich aufgehört, mir die Shows anzuschauen. Meiner Meinung nach haben sehr viele Labels ihre Identität verloren, es ist zu einem großen Teil ein ignoranter Zirkus geworden. F: Wer ist das Zünglein an der Waage, damit sich die Modebranche in die richtige Richtung entwickelt? EF: Es ist Teamwork, das kann kein Mensch alleine schaffen. Ich frage mich tatsächlich manchmal, ob es etwas bringen würde, wenn Kim Kardashian zum Beispiel alle ihre Follower adressieren und diese auf Fast Fashion aufmerksam machen würde. Ich glaube, dass zu viele N°12 / 2022

von uns gar keine Ahnung haben, was da passiert. F: Was wünschst du dir von ModekonsumentInnen? EF: KonsumentInnen entscheiden im Endeffekt, ob mehr oder weniger produziert werden muss. Unser Verhalten dem Trend und Produkt gegenüber ist sehr wichtig; je größer die Nachfrage und je mehr wir konsumieren, desto mehr wird produziert und auf den Markt gebracht. In der Pandemie hat sich unser Verhalten dem Konsum gegenüber sehr verändert; ich weiß aber gar nicht, ob das langfristig etwas bewirkt hat. Im Moment läuft alles genau so wie früher – und das ist sehr beängstigend. Man bekommt alles zu jeder Tageszeit, ob man es braucht oder nicht. Mein Wunsch wäre, dass ModekonsumentInnen mehr junge Labels unterstützen, die nachhaltig und transparent arbeiten und produzieren. Genau die sind es nämlich, die für die nächsten Jahre verantwortlich sind. Man darf nicht vergessen, dass genau diese Labels um ihre Existenz kämpfen und die Kundschaft viel dringender brauchen als millionenschwere Modehäuser, die genauso arbeiten, wie sie es schon immer getan haben. F: Wie haben sich die Rolle und das gesellschaftliche Ansehen von DesignerInnen in den vergangenen Jahren verändert? EF: Mode ist politischer und offener geworden. Es gibt mehr Frauen an der Spitze, die sich für Themen wie Feminismus und Emanzipation sowie für Body-, Race-, Sex- und Orientation-Themen einsetzen. Es ist sehr wichtig, dass die Mode zugänglicher geworden ist und dass da gleichzeitig Diskurse stattfinden, die noch vor zehn Jahren ein Tabu waren. Darauf kann die neue Generation von Designerinnen und Designern aufbauen, allerdings brauchen wir dringend Lösungen für die Zukunft, nicht noch mehr Kleidung und Show. F: Mit welchem Teil in deinem Kleiderschrank verbindest du am meisten Emotionen und weshalb? EF: Ich habe mir vor 20 Jahren eine Männerhose von Vivienne Westwood in einem Shop in Wien gekauft. Ich habe damals in einer Eisdiele gearbeitet und beinahe meinen ganzen Monatslohn dafür ausgegeben. Ich habe die Hose fast jeden Tag getragen, und als sie angefangen hat, auseinanderzufallen, habe ich den Schnitt abgenommen und die Hose aus anderen Stoffen neu genäht – es war allerdings nie das gleiche. Egal, was ich tat, ich habe es nie so hinbekommen. Mit anderen Worten: Ich habe beinahe das gemacht, was normalerweise Fast-Fashion-Unternehmen tun, aber es war stets immer nur eine Kopie und weit weg vom Original. F: Wovon hast du zu viel und wovon zu wenig? EF: Zu viele Ideen und nur zwei Hände. F: Wie wichtig sind Print-Modemagazine für dich? EF: Sehr wichtig. Ich sehe, dass meine Kundinnen nach wie vor sehr viel Hardcopy lesen und eigentlich kaum Wert auf die sozialen Medien legen. Es sind auch Frauen, die sich Zeit für etwas nehmen und sich in das Thema Nachhaltigkeit und Mode reinlesen. Der erste Eindruck ist sehr wichtig, denn ich erzähle mit FATEEVA auch eine Geschichte. Das kann man in keinem InstagramFoto oder einer Instagram-Story, keinem FacebookEintrag oder einem Newsletter rüberbringen. F: Wie stellst du dir die Modebranche in zehn Jahren vor? EF: Ich hoffe, dass Mode in zehn Jahren wieder Sinn machen wird. 71


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„Meine Haare sind für mich wie ein Körperteil.“

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FACES: Welches Haarprodukt nimmst du mit auf eine einsame Insel? Riccardo Simonetti: Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Will ich da geil aussehen, oder will ich mich dem Klima der Insel anpassen? Das Produkt, ohne das ich nicht leben könnte, ist ein gutes Haarspray, ein sehr starkes! Zum Beispiel „Sprühkleber“ von got2b, weil ich mein Haar föhnen muss, bevor ich es style und mit Haarspray einneble, damit meine Naturlocken nicht durchkommen. Nur das Haarspray würde mir auf einer einsamen Insel allerdings auch nichts bringen. Ich brauche dann eigentlich auch einen Haartrockner und ein Glätteisen. Wenn ich so darüber nachdenke, müsste ich mich dann doch für die Waves-Produkte von got2b entscheiden, damit ich mein Haar gar nicht erst föhnen muss, sondern auf der einsamen Insel gekonnt meinen Naturlocken fröne. F: Langes Haar bedeutet viel Arbeit. Wie viel Zeit investierst du täglich in deine Mähne? RS: Du musst verstehen und lernen, wann du dein Haar performen lassen kannst und wann du ihm eine Ruhephase geben musst. Wenn ich ein Shooting habe, bei dem meine Frisur mehrmals geändert wird, weiß ich, dass es für mein Haar ein intensiver Tag wird. Wenn ich es also kann, gönne ich ihm in den nächsten Tagen Ruhe. Ich bin ein Fan davon, dass man sich die Haare einmal professionell machen lässt oder sich selbst richtig Mühe gibt und dann versucht, in den nächsten Tagen die Frisur zu erhalten – zum Beispiel mit Trockenshampoo. Dann erholen sich die Haare besser. Du nimmst dir lieber genug Zeit für dein Haar und malträtierst dieses nicht jeden Tag mit Hitze. Denn genau das ist es, was es schlussendlich kaputt macht, wenn du deinem Schopf jeden Tag ein bisschen Schaden zufügst. Mein Tipp: Lieber einmal richtig machen und dann einfach weiterhin pflegen. F: Verrätst du uns deinen ultimativen Tipp für einen Bad Hair Day? RS: Mein ultimativer Tipp für einen Bad Hair Day wäre zum Beispiel, den got2b „Sprühkleber“ zu verwenden und dann einfach die Ansätze zurück zu gelen, um eine Art Wet-Look zu erhalten. Da müssen die Haare nicht frisch gewaschen und die Wellen nicht perfekt sein. Man braucht eigentlich wirklich keine perfekte Basis, um etwas Cooles daraus zu machen. F: Könntest du ohne dein Haar leben? RS: Meine Haare sind für mich wie ein Körperteil und nicht nur Deko. Sie sind immer ein Statement. Als Mann mit langen Haaren, die so aussehen wie meine, muss man sich in unserer Gesellschaft immer wieder dazu äußern. Einige stellen das ganz oft in Frage, andere finden es auch wunderschön – dieses Statement N°12 / 2022


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polarisiert. Mein Haar und mein Look rufen so viele Reaktionen hervor und das nicht bloß in Deutschland, sondern auch, wenn ich reise und in anderen Ländern unterwegs bin. Ich werde oft gefragt, ob ich eine Perücke trage. Ein Mann mit perfekt gestyltem Haar ist für viele sehr ungewöhnlich. Dasselbe gilt für Frauen mit kurzem Haar. Wenn man sich als Frau die Haare schneidet, muss man sich einiges anhören. „Oh mein Gott, du wirst nie wieder einen Mann finden. Männer finden das total doof“ oder „du siehst aus wie ein Junge“. Wenn man selbst in so einem dezenten Sinne mit GenderKonventionen bricht, muss man sich darüber bewusst sein, dass man seine Lebensentscheidungen unabhängig davon macht, ob die Gesellschaft sie gut oder schlecht findet. Ich finde, das sagt sehr viel über mich als Person aus und über den Menschen, der ich bin. Deshalb sind meine Haare echt nicht einfach nur meine Haare. F: Für welchen Preis schneidest du dein Haar ab? RS: Wie viel muss man dir bezahlen, um deinen linken Arm abzuschneiden? (lacht) Wenn ich sie abschneiden lassen würde, müsste schon etwas ganz Krasses passieren, sowas wie eine Filmrolle zum Beispiel und dafür dann bitte den Oscar. (lacht) Unter diesen Umständen würde ich dann vielleicht einwilligen. Es ist ja nicht so, dass ich nicht wüsste, wie ich mit kurzen Haaren aussehe. F: Gibt es dennoch einen Style, den du unbedingt mal ausprobieren möchtest? RS: Ich würde gerne mal so eine Marilyn-Monroe-Perücke tragen. Aber gar nicht ironisch, sondern wirklich ernsthaft. Ich glaube, so kurze, wasserstoffblonde Wellen fände ich irgendwie interessant. Ich habe schon sehr viel ausprobiert und mit Perücken experimentiert, aber so platinblondes, kinnlanges Haar hatte ich noch nie. Ich habe erst kürzlich ein Shooting gesehen, bei dem ein Mann, der auch einen Vollbart hat, so eine Marilyn-Monroe-Perücke getragen hat. Das sah unglaublich cool aus. F: Was würdest du deinem 14-jährigen Ich mit auf den Weg geben? RS: Mein 14-jähriges Ich war extrem mutig, deshalb muss ich dem gar nichts mit auf den Weg geben. Ich würde vielleicht eher Danke sagen. Ich bin eigentlich ziemlich stolz auf mein 14-jähriges Ich. Menschen haben eher die Tendenz, alte Bilder schlimm zu finden und sich für ihr früheres Ich zu schämen. Aber man sollte versuchen, mit seinem eigenen Ich liebevoller und mitfühlend umzugehen. Dieser Person haben wir es schließlich zu verdanken, dass wir heute so sind, wie wir sind. Wenn man zum Beispiel heute zufriedener mit sich ist, dann hat man es nicht sich selbst zu verdanken, sondern der Version von sich, die man damals war. F: Siehst du es als deinen Auftrag, andere Menschen zu inspirieren? N°12 / 2022

RS: Absolut. Ich weiß ganz genau, wie ich mich früher von Dingen habe inspirieren lassen und wie viel mir das bedeutet hat, wenn ich jemanden gesehen habe, der außergewöhnlich angezogen war. Ich fand es toll, Lady Gaga in einem Tanga und zwei Muschelschalen am Flughafen zu sehen und dachte: Wow, wenn die so mutig ist, das zu tragen, dann schaffe ich es auch, in der Schule das anzuziehen, was ich anziehen möchte. Wir brauchen mehr Identifikationsfiguren, die ihr eigenes Ding machen. Wenn am Schluss alle Menschen gleich aussehen und alle das Gleiche machen, wie soll man sich dann inspirieren lassen? Man macht ja in der Regel das, was alle machen, weil es immer noch viel Mut erfordert, wenn man sich komplett dagegen entscheidet und die Dinge so macht, wie man sie machen möchte. F: Wie bist du schon so früh so furchtlos geworden? RS: Ich habe mir damals ganz oft die folgende Frage gestellt: Ist es mir wichtiger, mich selbst zu verleugnen und dafür von anderen Leuten gemocht zu werden? Oder will ich meinen eigenen Weg gehen, auch wenn es manchmal bedeutet, dass ich Steine in den Weg gelegt bekomme? Dann musste ich mich entscheiden. Ich für meinen Teil habe einfach so viel Freude daran empfunden, die Person zu entdecken, die ich war, dass ich mich da nicht aufhalten lassen wollte. Mir hat es so viel Spaß gemacht, mich mit Mode auszuprobieren. Hätte ich auf diesen Teil meines Lebens verzichten müssen, wäre einfach so viel Freude weg gewesen. Diese Freude wollte ich nicht aufgeben. Deswegen ist mein Rat immer, sich intuitiv von Dingen leiten zu lassen, die einem gut tun. F: Wer war damals dein Mentor oder deine Mentorin? RS: Die Popkultur war meine Mentorin. Ich habe sehr viele Filme geguckt, mir so viele TV-Shows und Musikvideos angesehen und so viele Interviews von Prominenten gelesen, als ich ein Kind oder ein Teenager war, weil mich diese Welt so sehr faszinierte und ich ein Teil davon sein wollte. Viele Menschen betrachten Popkultur und stecken sie in eine Schublade, halten sie für oberflächlich und nicht inspirierend. Sie sei nur zur Unterhaltung da. Allerdings glaube ich nicht, dass Unterhaltung uns nur zum Lachen bringen soll, sondern auch Denkanstöße geben kann. F: Welche Klischees treffen auf dich zu? RS: Jeder ist ab und zu mal ein Klischee. Ich finde es total in Ordnung, auch mal ein Klischee zu bedienen und damit zu spielen. Allerdings sollte man sich dessen bewusst sein, dass man immer mehr ist als das und dass jeder Mensch auch mehr ist als die eine Facette, die er oder sie uns zeigt. Wenn mich die Menschen etwa im Fernsehen sehen, dann bekommen sie ein paar Facetten mit, aber lange nicht alle. Da ist noch viel mehr von mir.

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GET TOGETHER AFTER HOUR GLAM COCKTAIL Photography & Creative Direction: Patrick Walter Styling & Art Direction: Haliunaa K. Orkhon Hair & Make-up: Caroline Raick using Byredo, Fenty Beauty & Aunt Jackie’s Model: Dji Aya Production: Nomad Agency Assistance: Lewin Berliner

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SOCIAL

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HEAL THE WORLD

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Das Posing bei Heidi gelernt und dann als Influencerin durchgestartet: Vivian Cole.

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In einer perfekten Welt würde Vivian Cole rote Rosen für ihre Followers und Geldscheine für den Tierschutz regnen lassen. Die Content Creatorin aus Baden Württemberg wünscht sich mehr Authentizität auf Social Media und dass jeder seinen Teil dazu beiträgt, unsere Welt zu einem schöneren Ort zu machen. Interview: Marina Warth Fotos: Vivian Cole / Fab4Media

FACES: Wie bist du Influencerin geworden? Vivian Cole: Nach meiner Teilnahme bei GNTM 2020 hat meine Reise auf Social Media begonnen. F: Wie sieht dein normaler Arbeitsalltag aus? VC: Ich arbeite nicht 24/7 als klassische Influencerin, da meine Weiterbildung im Bereich der holistischen Gesundheit das meiste meiner Zeit einnimmt und ich mir nebenbei etwas aufbaue. Somit sieht jeder Tag anders aus. F: Wie lange feilst du an einem Foto, bevor du es auf Instagram veröffentlichst? VC: Mich beschäftigen das Gesamtbild, also der Vibe, und eine persönliche und authentische Caption länger als das Bild oder eine „perfekte“ Bearbeitung selbst. Dafür brauche ich am meisten Zeit. F: Was machst du in zehn Jahren? VC: In zehn Jahren habe ich ein Buch geschrieben, spreche vor und zu Menschen auf Bühnen und habe mir ein großes Netzwerk aufgebaut, um mein Wissen und meine Erfahrungen für große und positive Veränderungen zu nutzen. F: Ein Vorurteil über Influencer und Influencerinnen, das gar nicht stimmt? Und eines, das wahr ist? VC: Ein Vorurteil, was meiner Meinung nach leider stimmt, ist, dass deine Relevanz unter InfluencerInnen leider immer noch stark von deiner Followerzahl und Reichweite abhängig ist. Also, dass du erst relevant oder wichtig genug bist, gesehen zu werden, wenn du 200k+ Follower hast. Ein Vorurteil, das nicht stimmt, ist, dass jede InfluencerIn oberflächlich ist und nur in Luxus und Perfektion lebt oder leben möchte. F: Was ist deine Definition einer InfluencerIn? VC: Eine InfluencerIn ist eine Persönlichkeit, die sich in den sozialen Medien eine Community aufgebaut hat und sich mit dem Vertrauen dieser für seine persönlichen (und individuellen) wichtigen Themen und Interessen einsetzt. Jemand, der andere auf seine eigene Art und Weise inspiriert und seine Stimme nutzt. F: Wen stalkst du selbst auf Instagram? VC: Ich stalke meist nur den neuesten Tea auf Social Media oder schaue bei alten Bekannten vorbei, um zu sehen, was sich mit der Zeit verändert hat. F: Das schönste Kompliment, das du je für deine Arbeit erhalten hast? VC: Das schönste Kompliment, das ich je erhalten habe, war, dass ich mit meiner Arbeit und meinen Ansätzen geholfen habe, einzelne Leben positiv zu verändern und Hoffnung zu schenken. F: In welchen Momenten wünschst du dir mehr Anonymität? N°12 / 2022

„Ich wünsche mir mehr Anonymität, wenn ich um fünf Uhr morgens im Club nach einem Bild gefragt werde und aussehe, als hätte ich gerade fünf Pamela-ReifWorkouts hingelegt.“

VC: Wenn ich um fünf Uhr morgens im Club nach einem Bild gefragt werde und aussehe, als hätte ich gerade fünf Pamela-Reif-Workouts hingelegt. F: Was beschäftigt dich gerade am meisten? VC: Mich beschäftigt aktuell und schon sehr lange, wie miteinander in den sozialen Medien umgegangen wird. F: Worauf bist du besonders stolz? VC: Ich bin besonders stolz auf meine gesamte Arbeit im Bereich Mental Health: meine Schmuckkollektion, Teil von großen Podcasts und Interviews zu sein, mit MentalHealth-Organisationen zu arbeiten und generell eine Stimme für ein solch wichtiges Thema zu sein. F: Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? VC: Ich würde das Bildungssystem so verändern, dass Bildung für jeden Menschen gleichermaßen zugänglich und möglich ist. Ich würde in der Schule mit Fächern und Werten arbeiten, die Heranwachsenden eine tatsächliche Grundlage für eine gute Zukunft bieten, unabhängig von ihrem Status. F: Wer ist dein Vorbild? VC: Ich selbst habe keine richtigen Vorbilder, eher Menschen, deren Arbeit mich sehr inspiriert. Dazu gehören u.a. Dr. Joe Dispenza, Wim Hoff, Lisa Nichols. F: Was sammelst du? VC: Ich sammle gerne Screenshots von den liebevollen Nachrichten von Menschen, denen ich bisher helfen konnte und schaue sie mir oft an, wenn ich mich mal nicht gut fühle oder eine Erinnerung brauche, warum meine Arbeit wichtig ist. F: Welches Erlebnis wirst du nie vergessen? VC: Die Rückmeldung meiner Community, als ich das erste Mal im TV über meine Erfahrungen mit psychischen Erkrankungen gesprochen habe. So hat alles angefangen, und die Dankbarkeit der Betroffenen und auch Außenstehenden werde ich niemals vergessen. F: Was wünschst du dir? VC: 1 Million Euro, die ich dann für Tiere in Not einsetzen kann. F: Wofür gibst du gerne Geld aus? Wofür nicht? VC: Ich gebe gerne Geld für Kunst, gutes Essen und Bücher aus, eher weniger für Hype oder Trends, um „cool“ oder „mit dabei“ zu sein. F: Was sollen die Menschen über dich sagen? VC: Was Menschen über mich sagen, ist gefiltert durch ihre persönliche Wahrnehmung der Welt. Vielmehr möchte ich einfach nur für meine Authentizität und als meine eigene Referenz für das, worüber ich spreche, stehen. 87


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PUMA X MCM: OFFICIAL LOVE AFFAIR Der neue Superstar auf dem Laufsteg: der PUMA Slipstream Lo 2, ein Sneaker mit Vergangenheit, dem MCM ein schickes Make­over verpasst. Fotos: Lukas Mengeler

Ein Schuh, drei Gesichter: Janis Danner (@janis_danner), Kim Decker (@kim.decker) und Jessica De Oliveira (@jessideoliveira).

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Wenn Puma und MCM Händchen halten, ver­ schmelzen Sport und Luxus zu einem großen Ganzen. Das Kind der Liebe: der PUMA Slip­ stream Lo 2, ein Klassiker auf dem Court und mitten N°12 / 2022

in seinen Dreißigern ein ganz heißes Eisen, verpasst der Sneakers aus den 80ern doch jedem Outfit diesen besonderen Nostalgie­ Touch. PUMA liefert den Schuh, MCM das Leder und das ikonische

Monogram. Leder trifft Nylon, Perforation auf Silberplakette: Das Ergebnis ist ein Sneaker mit sportlichem CV, der im neuen Kleid auf dem Laufsteg genauso punktet wie auf dem Sportplatz. 89


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THE SWISS EYE

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Talent und Glück gehen Hand in Hand. Das ist eigentlich immer so und noch mehr in der Fotografie, wenn der Moment stimmen muss, das Licht, das Motiv und die Idee, die im Kopf des Kreativen zündete und als Feuerwerk auf dem finalen Foto knallt. Die photoSCHWEIZ versammelt sie alle, die Zeugen unserer Zeit, die festhalten, was sie selbst und unsere Gesellschaft bewegt. Zu sehen sind die Fotografien vom 6. bis 10. Januar 2023 in ZürichOerlikon und als Amuse Bouche schon mal bei uns. Text: Marina Warth Fotos: photoSCHWEIZ

Rechts:

MAHALIA TAJE GIOTTO

Auf der vorherigen Doppelseite:

HUSSEIN ALUSCH

@husseinalusch showstudio.com/contributors/ hussein-alusch Von der Weide ins Blitzlichtgewitter. So oder ähnlich könnte man Hussein Aluschs Werdegang zusammenfassen, der seinen Lebensunterhalt erst als Schafhirte in der Türkei und heute als Designer und Fotograf in Zürich bestreitet. Stets besinnt er sich beim Fotografieren seiner Wurzeln, die seinen Blick auf die Welt genauso prägen wie soziale und politische Umstände seine Bilder.

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@taje_1311 linktr.ee/taje_1311

Ein Name wie eine Melodie und ein Leben wie eine Achterbahnfahrt: Mahalia Giotto aka Taje wurde mit einem Geschlecht geboren, mit dem Taje sich selbst nie identifizieren konnte. Heute bezeichnet sich Taje als non-binäre Person. Der Prozess der Identitätsfindung, die damit verbundenen Ups und Downs sowie die Stellung zur Genderthematik in der Gesellschaft beeinflussen Tajes Arbeit. Sie will andere Menschen dazu inspirieren nach ihren eigenen Erwartungen und Wünschen zu leben.

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Links:

ÉLOÏSE GENOUD

Rechts:

NIKOLAI FRERICHS

@eiiose eloisegenoud.com

@nikolaifrerichs nikolai-frerichs.com

Bei den Fotos von Éloïse Genoud schaut man immer zwei Mal hin. Die Zweideutigkeit macht die Faszination ihrer Werke aus, die gleichzeitig unschuldig und messerscharf daherkommen. Kein Wunder, hat man sie an der L’école cantonale d’art de Lausanne mit Handkuss genommen, wo sie aktuell den Bachelor in visueller Kommunikation absolviert.

Mensch, Natur und Realität zerfließen im Strudel des Lebens und bilden die Grundlage der Arbeit Nikolai Frerichs. Der Deutsche, der gerade an der ECAL in Lausanne erfolgreich seinen Master absolvierte, hat in CGI sein Steckenpferd gefunden und schneidert seine Bilder mit einem ganz individuellen Blick auf Licht, Textur und Komposition.

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FABIAN SCHEIDEGGER

@fabianscheidegger fabianscheidegger.com

Das Board ist sowas wie Fabian Scheideggers verlängerter Arm. Ob Schnee oder Straße, Berner Oberland oder der Asphalt von Los Angeles: Die Skate- und Surfkultur steckt ganz tief in der Seele des Schweizers. Kein Wunder, verbindet er seine Leidenschaften miteinander und packt mit der Musik von Nick Cave gleich noch eine weitere obendrauf. Drei Fliegen mit einer Klappe sozusagen.

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Auf der vorherigen Doppelseite:

THE BAD CONSCIENCE AKA T.B.C. @_x3cx3cx3c_ thebadconscience.com

Die Fotos von The Bad Conscience sind wie ein Paukenschlag. In seinem persönlichen Umfeld findet das Duo nicht nur seine Inspirationen, sondern auch seine Models. A go go fließt Kreativität durch die Adern von T.B.C., wo sich diese mit einem charmanten Sinn für Humor und einem Herzschlag für Anarchismus vermischt.

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Links:

ROGER OBERHOLZER fotografie-manufaktur.ch

Zwölf Jahre lodert die Flamme in Roger Oberholzers Brust schon für die Fotografie. Damals verdient er als Flexodrucker seine Brötchen, mittlerweile hat ihm die Leidenschaft fürs Bild ein Fotostudio in St. Gallen und die Selbständigkeit eingebracht – und darüber hinaus den Applaus seiner BetrachterInnen.

Rechts:

STEFAN HEESCH Alles beginnt mit einer Agfa-Box-Kamera auf Rollfilm. 50 Jahre später lebt der Deutsche Stefan Heesch in der Schweiz, arbeitet als SystemIngenieur und fotografiert, wann immer ihn Leidenschaft und Kreativität packen. Von der Wildlife- zur Naturaufnahme über die Mode- und Portraitfotografie kennt seine Passion fürs Bild keine Grenzen.

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BENJAMIN FREEDMAN

@benfreed benjaminfreedman.net

Fragt man Benjamin Freedman nach seiner Definition von Fotografie, so spricht er von einer Form der Pseudo-Archäologie. Anstatt mit Pinsel und Meißel macht sich Freedman dann aber doch mit der Kamera auf die Suche nach Inspirationen und buddelt dabei so lange, bis neue Erkenntnisse seinen Geist erleuchten.

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Links:

IRIS BROSCH

@irisbrosch irisbrosch.com

Frauen sind Heldinnen. Was Iris Brosch selbst verkörpert – ist sie doch als 58-jährige Modefotografin eine rare Pflanze im Branchenbeet –, bildet auch die Grundlage ihrer Fotografie. Die Inspiration ihrer aktuellen Serie: die schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln, die über der modernen Auseinandersetzung mit der katholischen Kirche eine ganz neue feministisch-diverse Position bezieht.

Rechts:

LOLA ÁLVAREZ

@lolaalvarezart

Lola Álvarez’ Zuhause? Die Welt. Mit spanischen Wurzeln in der Schweiz geboren, studierte Álvarez in London, lebte in den USA und Kanada und auf anderen Kontinenten, deren Aufzählung diese Zeilen sprengten. Für ihre aktuelle Arbeit lockte sie in Palma Fischer vor ihre Kamera, deren Gesichter mehr Geschichten erzählen als es ihre Münder je könnten.

PHOTOSCHWEIZ Fotografie ist ein Zeugnis der Zeit. Kein Wunder, locken die Werke von über 250 FotografInnen jeweils so viele Gäste an, wenn die photoSCHWEIZ einmal mehr ihre Tore öffnet. Dies tut sie vom 6. bis 10. Januar 2023 zum 18. Mal. Touch Point: die Halle 550 in Zürich-Oerlikon, wo die größte und wichtigste Fotografie-Werkschau der Schweiz ihre Zelte aufschlägt. Wir dürfen uns freuen – auf grandiose Fotografien, assortiert mit 15 Sonderausstellungen zu aktuellen gesellschaftlichen Themen und das auf sage und schreibe 7'000 Quadratmetern. photo-schweiz.ch

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SKIN

QUEEN OF NEEDLES

Vom Kinderzimmer an eine der teuersten Einkaufsstraßen der Welt: Inmitten der Zürcher Bahnhofstrasse thront Giada Ilardos Piercingstudio wie ein Disney-Schloss. Und tatsächlich hat Ilardos Geschichte Potential für die ganz große Leinwand. Interview: Marina Warth Foto: Jessica Grütter

Giada Ilardo führt in Zürich ein Tattoostudio an der Löwenstrasse und pierct KundInnen im großen Flagshipstore an der Bahnhofstrasse.

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FACES: Andere drücken die Schulbank, du eröffnest mit 16 ein Tattoo-Studio. Wer war dein erster Kunde oder deine erste Kundin? Giada Ilardo: Ich kann mich an meinen ersten Kunden nicht mehr genau erinnern, jedoch erinnere ich mich sehr genau an dieses Gefühl, als die erste Person in mein Studio kam. Es fühlte sich unwohl und extrem dankbar an. Unwohl, weil es sich anfühlte, als käme jemand Fremdes in dein Zuhause, und dankbar, weil meine Vorstellung und Vision von diesem Moment an real wurden. F: Woher kam deine Faszination für Tattoos und Piercings? GI: Als ich mit zwölf Jahren in einem Tattoo-Magazin blätterte und die Tattoo- und Piercing-Welt entdeckte. Ich war absolut fasziniert. F: Was war das erste Tattoo, das du selbst jemandem gestochen hast und welches das bisher letzte? GI: Das erste Tattoo, das ich gestochen habe, war ein Drache am Oberarm, an einem jungen, mutigen Mann. Mein letztes Tattoo war meine Unterschrift am Oberarm eines langjährigen Kunden, der mich schon über 20 Jahre lang begleitet hat. F: Früher hast du im Kinderzimmer Piercings gestochen. Was hat deine Mutter damals dazu gesagt? GI: Meine Mutter nahm dies mehr als Hobby wahr und nicht als Geschäftsmodell. Ich besuchte dazumal einen Piercing-Kurs, der es mir anschließend erlaubte, zu piercen. Die ersten KundInnen waren vor allem Leute aus meinem Freundeskreis. Als ich fünf Monate später, im Dezember 1999, dann mein erstes Studio eröffnete, erkannte sie, dass ich daraus ein Geschäft gemacht hatte und vor allem, dass ich es ernst meinte mit meiner Idee. F: Welche Rolle spielt deine Mutter heute in deinem Business?

GI: Meine Mutter hat immer an mich geglaubt – was sie bis heute tut. Sie unterstützt mich in allen Bereichen, beruflich wie auch privat. Sie hält mir stets den Rücken frei und hat ein neutrales und immer offenes Ohr für mich. F: Wie wurde dann aus dem vielleicht noch etwas naiven 16-jährigen Tattoo- und Piercing-Fan die Giahi-Besitzerin Giada Ilardo? GI: Es war ein sehr langer Weg, der rückblickend unglaublich scheint. Aus einem lebensunerfahrenen Mädchen wurde in diesen 23 Jahren eine erwachsene Frau, die nicht nur beruflich, sondern auch menschlich sehr gewachsen ist. Es fing alles durch eine Vision und Leidenschaft an, diese Branche neu zu gestalten. Ich durfte dabei viele Hürden überwinden. Vieles machte ich auf diesem Weg richtig und vieles falsch, es ist immer ein Dazulernen. Ich bin nicht mehr die junge Frau von früher, aber immer noch die Frau, die diese große Vision hegt. Dank uns haben Tattoos und Piercings heute den Mainstream-Status erreicht. F: Was hättest du im Rückblick anders gemacht, und was würdest du immer wieder so tun? GI: Ich würde mit dem Wissen von heute alles schneller vorantreiben und mich noch stärker fokussieren. Bestimmt würde ich mein Netzwerk früher ausbauen, denn ich glaube daran, dass wir gemeinsam eine unglaubliche Energie erzeugen können. Was geblieben ist, sind, die Stärke und unbändige Passion, an meiner Vision zu arbeiten. Ich habe mit meinem Glauben, meiner Beharrlichkeit und Leidenschaft eine Branche revolutioniert. F: Welche Geschichte aus deinem Studio musst du uns unbedingt erzählen? GI: Ich durfte in all den Wänden Unfassbares erleben. Wir N°12 / 2022


hatten bereits die größten Weltstars bei uns, und ich erlebte auch KundInnen, die durch ihr Tattoo Verluste überwinden konnten. Meine Kundschaft besteht aus Babys, die ihre ersten Ohrlöcher bekommen, bis hin zu älteren Menschen, die ein Tattoo stechen lassen, um sagen zu können, sie hätten alles erlebt, was es auf dieser wunderbaren Welt zu erleben gibt. All diese Menschen beeindrucken mich und machen mich dankbar, ein Teil ihrer Geschichte zu sein. F: Nun betreibst du dieses gigantische Studio an der Zürcher Bahnhofstrasse. Drei Stockwerke, viel Gold, viel Rosa. Fängt man mit Bling-Bling die Leute? GI: Wir haben an der Bahnhofstrasse das Juweliergeschäft zusätzlich erschaffen. Wir bieten nicht nur Piercings an, sondern produzieren auch Schmuck. Wir haben eine Welt kreiert, die weltweit ihresgleichen sucht. Dabei heben wir das Piercing auf ein höheres Level und positionieren es so im Luxussegment. Das lockt bestehende und neue KundInnen an, und ja, der Standort an der Bahnhofstrasse hat uns viele neue Türen geöffnet. F: Was ist dein Erfolgsgeheimnis? GI: Stets am Puls der Zeit und innovativ zu sein. Ich hinterfrage mein Business-Modell immer und immer wieder, um es stetig zu verbessern. Zudem versuche ich, dieses immer wieder neu zu positionieren, denn das Unternehmen ist einem stetigen Wandel ausgesetzt. Wir haben es vom klassischen Piercing-Studio zum Produzenten von Luxus-Piercing-Schmuck aus Gold und Diamanten geschafft. Ich bin überzeugt, dass nur die Anpassungsfähigen heutzutage überleben können. F: Wie findest du die Künstlerinnen und Künstler, die in deinen Studios tätowieren? GI: Wenn wir KünstlerInnen suchen, gehen wir vor wie Headhunters und forschen nach den besten der Welt. Dabei beobachten wir die Karrieren und Entwicklungen vieler Kreativer so lange, bis wir das Gefühl haben, dass sie für uns bereit sind. Zusätzlich erhalten wir jährlich Unmengen an Bewerbungen, von denen wir dann die besten aussuchen können. F: Was ist die wichtigste Eigenschaft einer guten Chefin oder eines guten Chefs? GI: Ich führe mit Herz und Verstand für die Unternehmung, gemeinsam mit den Mitarbeitenden. Dabei führe und kommuniziere ich immer auf Augenhöhe; ich halte nichts von Hierarchiestufen. Diese brauche ich auch gar nicht, um etwas durchzubringen. Ich denke, es braucht eine gesunde Art von Konsequenz und dass man sich auch in die MitarbeiterInnen hineinversetzen kann. Ich sehe mein Modell als ein Miteinander; gemeinsam sind wir stärker als als Einzelpersonen. Die MitarbeiterInnen sind die, die meine Vision bis zu den KundInnen erlebbar machen. F: Ist ein Tattoo Kunst oder Accessoire? GI: Ein Tattoo ist Kunst, die sich als Accessoire tragen lässt. F: Welches Tattoo-Motiv und welches Piercing kannst du nicht mehr sehen? GI: Es gibt kein Tattoo-Motiv, das ich jemals satt haben könnte. Allerdings gibt es Stilarten, die ich nicht mehr sehen kann und deren Weiterentwicklung ich für meine Kundschaft vorantreibe, dasselbe gilt auch für Piercings. F: Sind Tattoos und Piercings auch ein bisschen Mainstream geworden? Und ist das schlimm? GI: Mainstream spiegelt den kulturellen Geschmack einer N°12 / 2022

großen Mehrheit wider, im Gegensatz zu Subkulturen. Arbeite ich nicht seit 23 Jahren daran, diese Kunstform jedem zugänglich zu machen? Klar ist sie Mainstream, dort gehört sie auch hin. F: Wie hat sich die Tattoo- und Piercing-Kultur verändert, seitdem du zum ersten Mal damit in Berührung gekommen bist? GI: Tattoos und Piercing haben sich aus der UndergroundSzene erhoben. Früher benutzte man diese Kunstform, um sich von der Gesellschaft abzuschirmen. Meiner Meinung nach ist das eine völlig falsche Interpretation davon. Tattoos und Piercing sind heute modernisiert und widerspiegeln einen Teil des Inneren gegen außen. Heute schmückt man sich damit und setzt Akzente. F: Weshalb ist man mit 14 zu jung, um sich ein Tattoo stechen zu lassen? GI: Wir wollen keine jungen Menschen bevormunden, doch meine Erfahrung hat gezeigt, dass ein 14-jähriger, junger Mensch nicht ausgereift ist, und ein Tattoo sollte eine reife Überlegung mit sich bringen. F: Tattoo-Maschine im Internet bestellen und zuhause an sich selbst loslegen: Gute Idee oder richtig doof? GI: Ich würde mich als erstes in einem guten Studio bewerben, um gut ausgebildet zu sein. Ist das nicht möglich, ist die Tattoo-Maschine aus dem Netz eine Möglichkeit, allerdings nur, wenn man an sich selbst oder an Kunsthaut übt und niemals an KundInnen. Ohne Ausbildung fehlt einem nicht nur das Know-How, sondern auch das Wissen über Hygienevorschriften, die sehr wichtig sind und eingehalten werden müssen. F: Was macht einen guten Tätowierer oder eine gute Tätowiererin aus? GI: Eine gute TätowiererIn muss auf die KundInnen eingehen und die Idee, die die KundIn mitbringt, ergründen, verstehen und interpretieren können, um so ein Kunstwerk zu kreieren, das die KundIn glücklich und zufrieden stellt. F: Weshalb lässt sich der Mensch überhaupt tätowieren? GI: Wir Menschen gestalten und kreieren, was wir auch im stetigen Wandel unserer Welt beobachten können. Das ist nicht anders mit uns selbst. Wir möchten auch uns gestalten und stets neu interpretieren, jeder anders, jeder für sich. Wir sagen mit unseren Looks viel über uns aus. Das ist eine Art Kommunikation, die wir miteinander führen. Wir machen das mit unseren Haaren, Kleidern, Schmuck und so weiter, und die Tätowierung ist eine eigene Gestaltungsmöglichkeit, die viele nicht missen wollen. F: Was sagst du zu jemandem, der weder Tattoo noch Piercing hat? GI: Unser Leben besteht aus Erinnerungen und Erlebnissen, darauf kommt es an. Wir nehmen nur diese Gefühle mit, alles andere wird vergehen. Ein Tattoo ist eine Erinnerung an eine Zeit, ein Erlebnis, was du für immer in dir tragen wirst. Ich sage nicht, dass jeder ein großflächiges Tattoo braucht, aber ein kleiner Akzent, verstanden als Teil des Lebens und dass man alles ausgekostet hat, gehört dazu. Jeder, der kein Tattoo hat, verpasst ein Stück Lebens-Erlebnis. F: Wen würdest du gerne tätowieren? GI: Ich wüsste nicht, ob ich diese Person gerne tätowieren möchte, aber ich würde sicherlich gerne einmal mit Elon Musk essen gehen.

„Wer kein Tattoo hat, verpasst ein Stück Lebens-Erlebnis.“

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BAG PARADISO

Der Papagei trifft auf die Henkeltasche, der Frosch auf die Box Bag – und Tarzan? Der schreit perplex, denn was da zwischen Flora und Fauna im tiefsten Dschungel zu finden ist, hat irgendwie so gar nichts zu tun mit seiner Welt. Eines haben Luxustaschen und Tiere dennoch gemeinsam: Beider Wert ist so gut wie unbezahlbar.

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LOUIS VUITTON, „Petite Malle V“, aus Leder und mit gelbem Perlmutt, ca. 7'200.–

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DIOR, „Micro Lady Dior“, aus Lammleder und mit abnehmbarer Umhängekette, ca. 3'150.–

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MOSCHINO, „Projection-Print“, aus Kalbsleder mit Projection-Print in Colorblock-Optik und mit zwei galvanisch vergoldeten Henkeln, ca. 764.–

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PRADA, „Supernova“, aus gebürstetem Leder mit Ombré-Effekt, ca. 3'743.–

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CHANEL, „Chanel 22“, aus metallischem Kalbsleder und Metall, ca. 5'880.–

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GUCCI, „Broadway“, Herz aus emailliertem Metall mit gelben Glasperlen und Kettenriemen mit GG-Motiv, ca. 7'790.–

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VERSACE, „Greca Goddess“, aus Kalbsleder mit Greca-Muster, goldfarbenem Logo-Schild und Klappe mit Magnetverschluss, ca. 1'600.–

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FENDI, „First“, aus laminiertem Lammleder, ca. 2'558.–

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HERMÈS, „Haut à courroies Rock Birkin“, aus Kalbsleder und mit Chaîne-d’ancre-Kette sowie einem in Leder gehüllten Vorhängeschloss, ca. 30'750.–

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HARMONY

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PALMS Design und Natur? Hier stimmt die Mischung.

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Nicht gerade ein Katzensprung, vom Bewirten von FreundInnen auf den Sessel des Hoteldirektors. Doch wenn die Leidenschaft stimmt, fühlt sich der Weg stets an wie ein Spaziergang am Sandstrand. Letzteren kann Jérôme Pichon nun öfters genießen, steht der Franzose doch dem neuen Hotel One&Only Desaru Coast vor, einem kleinen Schatz an der Küste Malaysias, das die Schönheit der Natur mit den Luxus-Erwartungen der Gäste verknüpft. Interview: Marina Warth Fotos: One&Only Desaru Coast

Links: Umgeben von Regenwald kommt Robinson-CrusoeFeeling auf. Rechts: Der Pool liegt zu Füßen, das Meer direkt vor der Nase.

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Der Luxus bemisst sich nicht nur im Design, sondern in der Ruhe und Privatsphäre.

„W I R H A B E N B E I D E R K O N Z E P T I O N D E S R E S O R T S M I T E I N E M L E E R E N B L AT T PA P I E R B E G O N N E N .“

ONE&ONLY DESARU COAST Luxus hat neue Gesichter. So zeigt sich ersterer im neuen One&Only Desaru Coast an der malaysischen Küste etwa im reduzierten Design, das sich mühelos in die das Resort umgebende Natur einfügt. Der Regenwald ganz nah, das Meer vor der Nase – und die Gewissheit, hier das Smartphone guten Gewissens ausgeschaltet zu lassen. Die Umgebung hier trägt den Spitznamen „Dorf der Palmen“ zu Recht, ist dieses Hotel doch der richtige Ort für NaturfreundInnen, die trotz ihrer Liebe zum Regenwald lieber im stylischen Zimmer denn im zwischen Bäumen gespannten Zelt gastieren wollen. Apropos stylisch: Das Design geht auf das Konto von Kerry Hill Architects und umfasst natürliche Materialien und viel Raum zum Träumen. 42 Suiten, zwei Luxus-Unterkünfte und eine große Villa stehen bereit, um Gästen ein Zuhause auf Zeit zu bieten. oneandonlyresorts.com/ desaru-coast/

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FACES: Wie sind Sie zur Hotellerie gekommen? Jérôme Pichon: Das ist eine sehr gute Frage. Ich bin der einzige Sohn der Familie. Daher entwickelte ich bereits in jungen Jahren eine sehr starke Beziehung zu meinen fünf besten FreundInnen, die ich schon ewig kenne und mit denen ich bis heute eng befreundet bin. Ich habe es schon immer geliebt, sie zu uns nach Hause einzuladen, sie zu bewirten und zu bekochen. Damals habe ich zum ersten Mal festgestellt, wie sehr ich ihr Leben damit bereichern und wahre Erinnerungen für uns alle schaffen konnte. Vor allem aber habe ich gemerkt, wie sehr ich diese Interaktion mit Gästen liebe. Das war dann schließlich der Beginn meiner Reise ins Gastgewerbe. Ich habe Hospitality Management an der École hôtelière de Lausanne in der Schweiz studiert. In diesen fantastischen vier Jahren habe ich meinen Traum davon, außergewöhnliche Erlebnisse und bleibende Erinnerungen für Menschen zu schaffen, weiter kultiviert. Seither bin ich in der Branche geblieben, und hier sind wir nun, mehr als 20 Jahre später. F: Wie beschreiben Sie das One&Only Desaru Coast in einem Satz? JP: Unser Resort ist ein abgeschiedenes, 128 Hektar großes Refugium mitten im Regenwald der Desaru-Küste. Es liegt im Südosten Malaysias in der Nähe von Singapur und wurde von Kerry Hill Architects gestaltet. Als erstes One&Only Resort in Asien bringen wir das UltraLuxus-Konzept der Marke in die Region, mit dem Ziel, das Leben unserer Gäste mit einmaligen Erlebnissen zu bereichern. F: Von der Idee über das Konzept bis hin zum fertigen Hotel: Wie lange hat dieser Prozess gedauert? JP: Die Konzeption und Entwicklung eines Resorts ist immer eine wirklich spannende Reise, die mehrere Jahre dauern kann. Jede Anlage hat ihren eigenen, einzigartigen Weg. Bei One&Only Desaru Coast, wie auch bei allen anderen One&Only Resorts, haben wir mit einem leeren Blatt Papier begonnen und jeden einzelnen Berührungspunkt der Gäste so gestaltet, dass dadurch besondere Erfahrungen entstehen, die mit diesem besonderen Ort verbunden sind. Unser Ziel ist es, einen Aufenthalt bei uns wirklich emotional zu machen. Es geht uns darum, bleibende Erinnerungen zu schaffen. F: Warum sollten wir unbedingt bei Ihnen im Hotel übernachten? JP: Als erstes One&Only-Resort in Asien bieten wir unse-

ren Gästen ein ultra-luxuriöses Erlebnis, das auf eine unvergleichbare Art und Weise mit der Region Desaru Coast verbunden und nirgendwo sonst auf der Welt zu finden ist. Unsere Suiten bieten nicht nur viel Platz und Abgeschiedenheit, sondern sind auch in den umliegenden, unberührten Regenwald eingebettet. Wir sind in dieser Region mit einer reichen Kultur und vielfältiger Natur gesegnet – und wir als Resort bieten unseren Gästen zahlreiche Möglichkeiten, diesen Reichtum selbst zu erleben. Von geführten Naturwanderungen über Lektionen in traditionellen lokalen Kampfkünsten bis hin zu Sambal-Curry-Kochkursen mit frisch geernteten Zutaten aus dem Garten unseres Chefkochs… unsere Gäste lernen während ihres Aufenthalts viel über die Flora, Fauna und die Kultur von Desaru. Wenn sie in unserem Resort ankommen, entfliehen sie dem hektischen Stadtleben, lernen jeden Tag etwas Neues über Malaysia und entspannen am Meer. F: Woran müssen Hoteliers denken, worüber sich andere keine Gedanken machen müssen? JP: Hoteliers müssen an alles denken, oder nicht? Bei One&Only stehen immer die Gäste im Mittelpunkt und inspirieren uns bei allem, was wir tun. Als Hoteliers denken wir ständig daran, wie es uns gelingt, außergewöhnliche Momente zu kreieren, die einen nachhaltig positiven Einfluss auf unsere Gäste haben. Die Reise eines jeden Gastes beginnt bereits vor Ankunft im Resort – von der ersten Idee des Aufenthalts zur Interaktion mit dem Team bis hin zur Anreise und der eigentlichen Zeit vor Ort. Wir wollen eine einzigartige Reise garantieren – von Anfang bis Ende. Und natürlich sind das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der MitarbeiterInnen genauso wichtig wie die Zufriedenheit der Gäste. Ein starkes und leidenschaftliches Team, das liebt, was es tut, ist unabdingbar! F: Worüber machen Sie sich zu viele Gedanken? JP: Unser Team bemüht sich jeden Tag, das authentische One&Only-Erlebnis zu vermitteln: bereichernde Erfahrungen voller Leben, Energie und Glamour. Wir arbeiten auch daran, uns selbst jeden Tag zu verbessern – und da gehört auch ein fröhliches Team dazu. Nicht nur das Gebäude oder die Gestaltung des Ortes spielen eine Rolle. Ich denke immer darüber nach: Strahlen wir diese Leidenschaft für das, was wir tun, auch aus? Vermittelt jeder Einzelne diese Freude im Umgang mit den Gästen und untereinander? F: Wie sind Sie als Chef? N°12 / 2022


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„ ERLEBNISSE SIND HEUTE WERTVOLLER A L S K L A S S I S C H E L U X U S P R O D U K T E .“

Das hält Jérôme Pichon von… KREUZFAHRTSCHIFFEN: Pioniere der Unterhaltung. BUFFET-ESSEN: Bitte nur mit Stil. ALL-INCLUSIVE: Kommt darauf an, wo und wie. TRINKGELD: Wichtig, nicht nur wegen des Geldwerts, sondern weil es ein Gefühl der Anerkennung vermittelt. ANIMATEUREN: Inspirierende und kreative Menschen, die Erfahrungen, Leben und Energie vermitteln. DRESSCODES: Je nachdem, wo man sich befindet, muss man sich an die Kleiderordnung halten. Es geht darum, die Menschen und die Umgebung zu respektieren, in der man sich befindet. TRIPADVISOR: Eine Kommunikationsplattform, die uns hilft, den Bekanntheitsgrad des Resorts zu steigern. ONLINE-REISEBÜROS: GeschäftspartnerInnen. NACHHALTIGKEIT: Mehr und mehr! Jeder muss hart daran arbeiten, die Umwelt weniger zu belasten. Es muss aufgeklärt werden, besonders unter unserer jungen Generation. Das ist unsere Zukunft. INFLUENCERN: Ein zunehmender Trend und GeschäftspartnerInnen. FACHKRAEFTEMANGEL: Das ist unsere Realität, aber ich bin überzeugt, dass wir den Fachkräftemangel aufhalten und Talente anziehen können, wenn wir als BotschafterInnen auftreten und unsere Leidenschaft zeigen.

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Links: Glücklich darf sich schätzen, wer sich in die Obhut von Jérôme Pichon begibt. Rechts: Ein bisschen Minimalismus, ein wenig Kolonialstil: Ein Cocktail, der mundet.

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JP: Fragen Sie die Mitglieder meines Teams, so werden sie Ihnen antworten, dass ich gerne mitanpacke. Ich bin gerne direkt vor Ort, arbeite mit meinem Team zusammen, delegiere und gebe mein Wissen weiter, wann und wo immer es möglich ist. Es macht mir außerdem Spaß, mit den Gästen persönlich zu interagieren und ihnen neue Erfahrungen ans Herz zu legen, ebenso wie es mir Freude bereitet, mein Team in seiner beruflichen Entwicklung zu begleiten. Ich unterstütze eine offene Kommunikation mit dem Team, damit jeder seine Meinung und Erfahrung einbringen kann. Ich fordere die MitarbeiterInnen auf, kreativer zu sein, Risiken einzugehen und aus Fehlern zu lernen. Engagement ist für mich wahnsinnig wichtig. Die Rolle eines Hoteldirektors ist vielschichtig und komplex: Es erfordert daher neben der reinen Chefrolle auch eine Reihe von Kernkompetenzen im Management. Als Hoteldirektor sehe ich mich selbst auf keinen Fall als die wichtigste Person im Hotel. Wenn ich nicht da bin, läuft das Hotel weiter. Aber wenn das Team nicht da ist – dann ist der Betrieb des Hotels beeinträchtigt. F: Welche Eigenschaften braucht ein guter Gastgeber? JP: Ganz klar: Leidenschaft, Großzügigkeit und Kreativität. Sie müssen wissen, dass wir auf einer emotionalen Ebene arbeiten. Eine außergewöhnliche GastgeberIn sollte sich leidenschaftlich für seine bzw. ihre Mitmenschen einsetzen und ihnen tolle Erlebnisse bieten. Es ist auch wichtig, Gästen gegenüber großzügig zu sein, indem wir mit ihnen interagieren und ihnen während ihres Aufenthaltes unsere ganze Hingabe und Zeit schenken. Und dann kommt die Kreativität ins Spiel, die bestimmt, wie wir schlussendlich den Gästen und den KollegInnen Freude bereiten. F: Was mögen Sie an Ihren Gästen am meisten?

JP: Die Begrüßung und der Kontakt mit Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen sind für mich jedes Mal herzerwärmend. Ich wünsche mir, dass die Gäste bei jedem Besuch unseres Resorts das Gefühl haben, Teil eines exklusiven Clubs zu sein: Wenn sie miteinander interagieren, sich mit dem Team austauschen, egal, wo sie sind. Diese Interaktionen bilden einen wunderbaren „Melting-Pot“ mit Menschen aus aller Welt. Die Gäste, die ich am liebsten mag, sind diejenigen, die zusammenkommen und sich aktiv austauschen. F: Was mögen Sie an Gästen nicht? JP: Wenn man so lange in der Branche gearbeitet hat, bekommt man mit der Zeit ein Gefühl dafür, wie jeder Gast tickt: Durch seine Körpersprache und seine allgemeine Einstellung. So versteht man sie, weiß, wie man den richtigen Zugang zu ihnen findet, wie man sie dazu bringt, aus sich herauszukommen – und wie man dafür sorgt, dass sie sich wirklich wohl fühlen. Als Hoteliers sind wir nicht dazu da, über unsere Gäste zu urteilen. Unsere Aufgabe ist es, sie zu verstehen und ihnen dabei zu helfen, sich zu entspannen. Go with the flow! F: Welche Erwartungen haben Sie an Ihr Hotel, und wie haben sich die Erwartungen Ihrer Gäste in den vergangenen Jahren verändert? JP: Ich möchte, dass das One&Only Desaru Coast ein Botschafter unserer One&Only-Marke in Asien ist. Letzterer ist ein neuer Markt für uns, den wir so gut wie möglich erschließen wollen. Daher ist mir die richtige Positionierung unserer Marke sehr wichtig. Was die Erwartungen der Gäste anbelangt, haben wir festgestellt, dass der Schwerpunkt neben Gesundheit und Wellness zunehmend auf authentischen Erlebnissen liegt. Die Gäste kommen sehr oft auf ihre persönlichen Bucket Lists zu sprechen und bringen eine mentale Liste von 125


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„W E N N S I E H I E R A N K O M M E N , E N T F L I E H E N S I E D E M H E K T I S C H E N S TA D T L E B E N .“

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Erlebnissen mit, die sie abhaken wollen. Diese Erlebnisse, diese einmaligen Momente, sind heute wertvoller als klassische Luxusprodukte. Ich habe auch festgestellt, dass sich die Menschen näher sind als je zuvor. Mehrgenerationen-Familien, große Freundesgruppen, Geburtstags- oder Hochzeitsfeiern – wir beobachten immer öfter, dass das Buchungsverhalten durch die Qualität der Zeit beeinflusst wird, die man gemeinsam verbringen möchte. Buchungen sind nicht mehr nur „eine Suite, Mr und Mrs, für das Wochenende“ – sondern eher drei bis vier Zimmer für eine größere Gruppe. Als Hotelier genieße ich es sehr, eine solch enge und familiäre Atmosphäre für alle zu schaffen. F: Welche Geschichte aus Ihrem Alltag als Hotelier und Gastgeber müssen Sie uns unbedingt erzählen? JP: Definitiv die Eröffnungen des One&Only Gorilla’s Nest und des One&Only Nyungwe House in Ruanda, Afrika. Diese Zeit hat einen besonderen Platz in meinem Herzen, da ich von Anfang bis zur Eröffnung direkt an der Entwicklung der beiden Häuser beteiligt war. Die Begegnung mit all diesen fantastischen Menschen in Ruanda und das Erleben ihrer Kultur sind mir in bester Erinnerung. Wir organisierten im One&Only Nyungwe House eine Schulung für die RestaurantmitarbeiterInnen inmitten der umliegenden Teeplantagen, statt wie bei den meisten Schulungen drinnen zu bleiben. Es war fantastisch, mitzuerleben, wie glücklich die KollegInnen waren, in einer so herrlichen Umgebung zu lernen. F: Was halten Sie von Airbnb? JP: Airbnb gibt den Gästen die Freiheit, zu entscheiden, wo sie wann bleiben wollen. Resorts wie unseres bieten allerdings weit mehr als nur die Möglichkeit, eine Wohnung zu mieten. Es ist der Service, gepaart mit den tollen Erlebnissen, die uns von Airbnb unterscheiden. 128

F: Worauf achten Sie, wenn Sie selbst verreisen? JP: Quality Time mit meiner Familie und meinen FreundInnen. Dazu eine exzellente Käseplatte und eine gute Flasche Wein – da ich aus Bordeaux komme, gehört das einfach dazu! F: Welches ist das beste Hotel der Welt, in dem Sie selbst übernachtet haben? JP: Das Beau-Rivage Palace in Lausanne in der Schweiz. Ich finde, es ist ein fantastisches Haus, in dem man die authentischste Schweizer Gastfreundschaft mit einer atemberaubenden Mischung aus Kultur und Moderne am Ufer des Genfer Sees genießen kann. Ich hatte die Möglichkeit, dort ein Praktikum zu absolvieren und danach drei Jahre lang im Beau-Rivage zu arbeiten. Das war eine wirklich wegweisende Zeit für mich, die mich in vielerlei Hinsicht geprägt hat. Ich fühle mich dort irgendwie zuhause und habe immer noch eine starke Beziehung zu der Region. F: Welches Hotel würden Sie gerne selbst besitzen? JP: Mein Traum ist es, ein kleines Boutique-Hotel in den Weinbergen von Bordeaux zu betreiben, in dem sich die Gäste immer auf Käse und Wein mit mir freuen können! Ich habe eine starke Bindung zu Bordeaux, da ich dort aufgewachsen bin. Das ist auch der Grund, warum ich eine meiner Töchter nach meiner liebsten Weinregion benannt habe: Margaux. F: Wo steht Ihr eigenes Bett? JP: Mein erstes eigenes Bett steht in Hossegor, einem Dorf in Südfrankreich in der Nähe von Biarritz. Dort leben meine Eltern bis heute, dort fühle ich mich wohl. Jedes Mal, wenn ich dort bin, genieße ich es, surfen zu gehen und meine FreundInnen zu treffen – die, die meine Leidenschaft für die Gastfreundschaft überhaupt erst entfacht haben.

Links: Was richtig glücklich macht? Schlafen unterm Sternenhimmel. Rechts: Baumhausgefühl im Designhotel.

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ICE AGE

HOT GLACIER FINAL STORY Photography: Ellin Anderegg Styling: Kim Joëlle Steiner @ MakeItUp the Agency Hair & Make-up: Linda Musacchio @ MakeItUp the Agency Models: Lisa Ng @ Option Model Agency Assistant: Salvatore Defilippo Location: Bergrestaurant Längfluh, Saas-Fee

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Rechts: Kleid von KARL LAGERFELD. Schuhe von ÁNGEL ALARCÓN. Socken von MARIA LA ROSA. Ohrringe von GOLD LABOR (goldlabor.ch). Sonnenbrille von CHANEL (luxury-shops.com).

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Links: Mantel von MAYA SEYFERTH. Gürtel von ISABEL MARANT.

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Rechts: Daunenweste und Rucksack von MONCLER. Strickjacke, Hose und Rock von ALAIA (alles von Bongénie Grieder). Stiefel von GUESS. Sonnenbrille von DSQUARED2.

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Rock, Weste und Schuhe von MAYA SEYFERTH. Sonnenbrille von OAKLEY.

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Links: Badeanzug und Mantel von ROUND RIVERS. Stiefel von MOON BOOT. Kette von GOLDLABOR (goldlabor.ch).

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Rechts: Top von ADIDAS BY STELLA MCCARTNEY. Tasche von STELLA MCCARTNEY. Hut von H&M.

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Skihose von ISABEL MARANT. Top von HAN KJØBENHAVN. Stirnband von GUCCI. Handschuhe von STUDIO ID. Stiefel von UGG.

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Links: Jacke und Pullover von CHANEL (luxury-shops.com). Radlerhose von ONLY PLAY.

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Rechts: Kleid von SPORTSMAX (Grieder). Top und Shorts von PACO RABANNE. Tasche von JOST. Stiefel von LOVE MOSCHINO.

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SCENE

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FREAKING FANS

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Auf der vorherigen Doppelseite:

Kamen Joshi

Das S auf der Brust und die Faust gen Himmel? Gääähn. Superheldinnen gehen auch anders – beweisen die Kamen Joshi, sogenannte UndergroundIdole, die sich zur umhangtragenden Superwoman verhalten wie Nirvana zu den Backstreet Boys. Kostüme wie vom Laufsteg, Masken wie aus dem Horrorfilm und eine Attitüde, mit der sie jeden aus dem Weg scheuchen, der es wagt, an ihrer Legitimation zu zweifeln: Das sind die Kamen Joshi, Anti-Heldinnen, so weit weg vom Mainstream wie Japan von Europa.

Latex oder Schleifen? Cosplay, HipHop oder Gothic? In Japan blühen die Subkulturen wie die Kirschblüten im Frühling. Und haben sich die Japaner einmal ihrer Szene verschrieben, gibt es kein Halten mehr. Dann werden aus Begeisterten angefressene Fans und Menschen, die ihre Kultur leben – zuhause, auf der Straße, heute und morgen. Die coolsten hat Irwin Wong fotografiert und daraus gemeinsam mit gestalten eine Enzyklopädie der Subkulturen erstellt. „The Obsessed“ ist deren Bühne und der folgende Ausblick dein Amuse Bouche. Text: Marina Warth Fotos: Irwin Wong, gestalten

Rechts:

Akizuki Ai Süßer als dreifach gezuckerter Tee: Wer sich mit Akizuki Ai zum Tee-Klatsch trifft, der zelebriert wie sie die Lolita-Mode. Tutus und Blüschen, Schleifen und Rüschen, Rosa und Pink und Babyblau und von all dem so viel, dass ein Minimalist glatt in Tränen ausbrechen würde: Das ist Teil der Lolita-Bewegung, die das Süße, Unschuldige und Niedliche zelebriert wie der englische König seine Tea Time. Akizuki Ai erinnert sich an keine Zeit, in der sie nicht mit klimpernden Puppenaugen und berüschtem Kopf durch die Straßen zog – und vielleicht ist sie genau deshalb sowas wie die Königin der Lolitas, die für eine Zeremonie mit Ai auch das schönste Haarband hergeben würden.

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Tanganmen Nicht im Traum hätte Ozawa Dango daran gedacht, mit ihrer Liebe zur Zyklopen-Maske eine eigene Subkultur zu kreieren. Doch Chimo, wie sie ihren Charakter nennt, kommt an. Die Masken verkaufen sich besser als eiskalter Grüntee an einem heißen Sommertag. Chimo ist ein normales Mädchen, das auf coole Kleidung steht – und nun mal nur ein Auge hat. 2012 feiert Dango mit ihrem Alter Ego Premiere am Indie-Festival Design Festa, wo sie von der Begeisterung des Publikums beinahe erdrückt wird. Wer seinesgleichen sucht, besucht das Kaffee Monster Party in Akihabara, das die Chimo-Masken als eines der ersten großflächig zelebriert.

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„In Tokio sprudeln die Subkulturen wie Bläschen im Mineralwasser.“

Rechts:

Toriena Wer spricht denn noch von Turntables? Toriena revolutioniert mit ihren Elektro-Tunes die japanische Musikszene – doch die kommen weder aus dem Computer noch vom Transformer, sondern ganz einfach aus dem Gameboy. Nintendo freut’s, kriegt die über 30 Jahre alte Konsole doch damit neuen Aufwind. Viele schütteln über Torienas Musikinstrument den Kopf, und sie? Sie liebt das Teil trotz – oder gerade wegen – seines 4-bit Sounds.

Links:

Eine Schuluniform zu tragen, ist alles, was es für Kobayashi Hideaki brauchte, um berühmt zu werden. Schon als Dreikäsehoch war der heute 58-Jährige fasziniert von den süßen Uniformen, die ihm jedoch stets verwehrt blieben. Ein Ramen-Restaurant gab Hideaki mit seiner Werbekampagne schließlich einen guten Grund, in der dunkelblauen Matrosenuniform aufzukreuzen: Jeder, der sich in diesem Aufzug an den Tresen setzte, sollte eine kostenlose Mahlzeit erhalten. Seitdem zieht der grauhaarige Mann seine Uniform nur noch zum Waschen aus und ist als Grow Hair oder Sailor Uniform Grandpa ein regelrechter Touri-Magnet.

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Grow Hair

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Kurage Latex ist mehr als reine Fetisch-Grundlage. In Tokio nämlich tatsächlich Kunst. Kid’0 ist der Gründer der Marke Kurage und ein Künstler in der Verarbeitung des knallbunten Materials. Zahlreiche japanische UnterhaltungskünstlerInnen setzen auf seine Expertise und seine Kostüme, wobei Kid’0 mit seinen Entwürfen und einer maßlosen Show auch selber um die Welt tingelt.

THE OBSESSED Aus dem hippen Melbourne ins noch hippere Tokio: Seit 2005 nennt Irwin Wong die japanische Hauptstadt sein Zuhause, ein Daheim, in dem die Subkulturen sprudeln wie Bläschen im Mineralwasser. Von Cosplay bis Gothic, Rockabilly, HipHop, Lolita bis Anime: Nirgends versammeln sich so viele Leidenschaften in einer Stadt, die so bunt sind wie die Maki und Nigiri, die sich die Japaner einverleiben wie ihre liebste Szene. Irwin Wong und gestalten versammeln die coolsten, ausgefallensten, witzigsten und unglaublichsten Fans und deren Geschichten im Buch „The Obsessed“, einem Werk, aus dessen Seiten Passion und Faszination tröpfeln. Irwin Wong & gestalten, „The Obsessed. Otaku, Tribes, and Subcultures of Japan“, ca. 40.–

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A WHOLE NEW WORLD Die Autobranche setzt auf Nachhaltigkeit – und Audi ist an vorderster Front mit dabei. Dafür hat die Automarke gerade ihren weltweit zweiten Audi charging hub in Zürich eröffnet. Zeit, den ExpertInnen auf den Zahn zu fühlen: Katharina Momani, Head of Marketing Audi Schweiz, und Martin Wosnitza, Head of Business Innovation Audi Schweiz & Projektleiter Audi charging hub Zürich, sprechen über Audis Zukunftsvision.

FACES: Audi hat Jahre lang Motoren konstruiert. Jetzt planen Sie Ladestationen für Elektroautos. Vermissen Sie den Benzingeruch nicht? Martin Wosnitza: Audi steht zu seiner Rolle als Vorreiter und Innovationstreiber der Automobilindustrie. Mit einem klaren Datum für den Umstieg in die Elektromobilität packen die vier Ringe die Transformation entschlossen an. Audi hat sich klar für Elektromobilität ausgesprochen, und ab 2026 werden nur noch BEVNeuheiten im Markt vorgestellt. Wir haben den Beweis angetreten, dass sich individuelle Premiummobilität und Nachhaltigkeit auf höchstem Niveau miteinander verbinden lassen. Beim Thema Elektromobilität geht es Audi aber um weit mehr als einen elektrischen Antrieb und schöne Autos. Neben dem Produkt selbst gewinnt das Erleben der Marke für Premium-KundInnen zunehmend an Bedeutung. Dies gilt in besonderem Maße für elektrifizierte Modelle, denn hier spielt das Ökosystem rund ums Auto eine entscheidende Rolle. Die e-tron-Modelle rücken verstärkt den Menschen und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt, und dazu gehören auch einzigartige Ladeerlebnisse, wie sie der Audi charging hub bietet. Der 152

Fotos: Audi

Audi charging hub gibt KundInnen einen Mehrwert und die Möglichkeit, die Ladezeit aktiv zu nutzen. F: Wo gibt es bei Elektroautos noch Spielraum für techno­ logische Verbesserungen? MW: Mit der Lancierung des ersten Audi e-tron 2018 legte Audi den Grundstein für eine elektrifizierende Evolution. Mit rund 150'000 verkauften Modellen zählt der Elektro-Pionier zu den meistverkauften Elektro-SUVs der Welt und ist bis heute Marktführer unter den hochbeinigen Premium-Stromern. Der Markenname „e-tron“ ist heute Sinnbild für nachhaltige Premiummobiliät, einzigartige Performance und herausragendes Design. Allein in den vergangenen vier Jahren hat sich die Elektromobilität unglaublich weiterentwickelt. Noch stehen wir am Anfang der Elektromobilität, und es werden noch wahnsinnige Entwicklungssprünge kommen. Vor allem bei der Energiedichte in der Batterie wird es nochmals signifikante Steigerungen geben. Mit der neu entwickelten Plattform PPE werden wir in der Lage sein, bereits in den kommenden Jahren e-tron-Modelle anzubieten, die eine Reichweite von bis zu 700 Kilometern haben werden. Deutliche Verbesserungen wird es auch bei der Ladeleistung und der Ladedauer geben. N°12 / 2022


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„Unsere Zukunft ist batterieelektrische Mobilität.“

Bei künftigen PPE-Modellen braucht es lediglich zehn Minuten, um eine Reichweite von 300 Kilometern nachzuladen. Die Elektromobilität ist aber nur ein Aspekt der zukünftigen Mobilität, auch in den Bereichen autonomes Fahren und Digitalisierung wird Audi seinen Vorsprung durch Technik unter Beweis stellen. F: Worüber kann und will sich Audi in Zukunft von anderen Marken abheben? Katharina Momani: Unser Modellportfolio und unsere fortschrittlichen Antriebstechnologien gehören sicher zu unseren USPs. Doch um erfolgreich zu sein, braucht es mehr. Dabei liegen die größten Unterschiede oft in den kleinsten Details. Der wahre Luxus von heute ist geprägt von Individualisierung und Empathie, Bildung und Wissen sowie einem neuen Convenience-Gedanken im Sinne von Qualität und Service. Mit Audi connect definiert die Premiummarke mit den vier Ringen diese Servicequalität mit innovativen, digitalen Annehmlichkeiten für KundInnen neu. Audi connect und das digitale Ökosystem der myAudi-App verbinden die KundInnen mit ihrem Fahrzeug und der Welt und machen ihren Alltag einfacher und noch angenehmer. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Nachhaltigkeitsprozess der AUDI AG. Wir wollen unseren KundInnen die schönste Form nachhaltiger Mobilität bieten und darüber hinaus in allen Unternehmensbereichen und entlang der Wertschöpfungskette konsequent nachhaltig handeln. Deshalb steht Nachhaltigkeit im Zentrum unseres unternehmerischen Handelns. Ein Handeln, bei dem wir stets das Gesamte im Blick behalten. Nachhaltigkeit ist eine absolute Notwendigkeit für zukünftigen Erfolg. Für Audi bedeutet sie Zukunftsfähigkeit und ist eine wesentliche Grundlage für Akzeptanz und Relevanz – dank nachhaltiger Produkte aus einem nachhaltigen Unternehmen. Um die Entschlossenheit dieser Ausrichtung darzustellen, hat Audi bereits 2019 mit der Vision „Unleash the beauty of sustainable mobility“ – oder auf Deutsch „Die schönste Form nachhaltiger Mobilität“ – eine klare Strategie vorgestellt. Ziel ist es, sich für die Zukunft aufzustellen, die Transformation in ein neues Mobilitätszeitalter maßgeblich mitzugestalten und Vorreiter für eine CO2-neutrale Mobilität im Premium-Segment zu sein. F: Kurze Reichweiten, lange Ladezeiten und fehlende Ladestationen halten KonsumentInnen davon ab, ein Elektroauto zu kaufen. Ist Besserung in Sicht? KM: Die Besserung ist schon längst da! Audi hat die Elektromobilität in den vergangenen Jahren stark vorangetrieben und den Beweis erbracht, dass sich nachhaltige Elektromobilität und Premium-Ansprüche problemlos vereinbaren lassen. Unsere e-tron-Modelle 154

Katharina Momani, Head of Marketing Audi Schweiz

bieten Reichweiten von bis zu 600 Kilometern. Dazu gehört auch der neue Audi Q8 e-tron, unser neues Flaggschiff der e-tron-SUV-Familie. Dank einer Vielzahl ausgeklügelter Effizienz-Maßnahmen, wie einer neuen Batterie mit einer neuen Zellchemie und einer gesteigerten Kapazität von 114 kWh sowie einem optimierten Aerodynamikkonzept, das den Luftwiderstand senkt und die Effizienz steigert, hat der neue Audi Q8 e-tron in allen Modell-Varianten eine deutlich höhere Reichweite von bis zu 600 Kilometern. Doch nicht nur die Reichweite wurde erhöht, auch die Ladeleistung wurde serienmäßig auf 170 kWh gesteigert. Damit füllt der Premium-Stromer seinen Akku dank einer herausragenden Ladekurve von zehn auf 80 Prozent in knapp 30 Minuten. Mit dem ersten Audi charging hub in der Schweiz, im pulsierenden Quartierviertel von Zürich Oerlikon, bietet Audi eine Schnellladelösung im urbanen Umfeld an. F: Was war die Problemstellung, die zur Entwicklung des Audi charging hubs geführt hat? KM: Besonders in urbanen Regionen kann das Finden einer freien Ladestation eine Herausforderung sein. Schnelllademöglichkeiten mit einer entsprechend hohen Ladeleistung, wie man sie von Autobahn-Raststätten und -Ladepunkten kennt, existieren im städtischen Raum kaum. Genau hier schafft Audi mit dem Audi charging hub Abhilfe. F: Was ist die größte Innovation am Audi charging hub? MW: Das Herzstück des Audi charging hub sind die sogenannten Cubes – modulare Containerwürfel, die nebst einer Schnellladeinfrastruktur auch gebrauchte Lithium-Ionen-Batterien aus demontierten AudiErprobungsfahrzeugen beinhalten. Der Vorteil dieser innovativen Technologie ist, dass der Audi charging hub keine aufwendige und teure Infrastruktur mit Hochspannungsleitungen und Transformatoren benötigt, denn diese bringen die Cubes gleich selbst mit. Der Audi charging hub ist deshalb mehr als nur eine Ladestation: Er bringt eine nachhaltige Schnellladeinfrastruktur überall dorthin, wo das lokale Stromnetz nicht ausreichen würde. Die vier Schnellladesäulen des Audi charging hub bei der Einfahrt zum Parkhaus der Messe Zürich leisten bis zu 320 kW und können pro Tag bis zu 60 Elektrofahrzeuge mit Strom versorgen. F: Ist der charging hub nachhaltiger als andere Lade­ stationen? MW: Nebst dem Einsatz von Second-Life-Batterien nutzt der Audi charging hub zudem 100 Prozent Grünstrom und generiert zusätzlich dank einer eigenen Photovoltaikanlage auf dem Dach der Cubes eigenen Strom. Ein weiterer Vorteil, der zur Nachhaltigkeit des Audi charN°12 / 2022


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„Es werden noch wahnsinnige Entwicklungssprünge kommen.“

ging hub beiträgt, ist das Baukastenprinzip der Cubes. Sie benötigen wenig Platz, können individuell der Umgebung angepasst werden und sind rückstandslos rückbaubar – kurzum eine maßgeschneiderte Schnellladelösung für urbane Standorte. Dadurch lassen sich verschiedene Größen eines Ladeparks mit und ohne Lounge ohne große Vorlaufzeit und ohne Tiefbaumaßnahmen schnell und einfach realisieren. F: Wie kann man sich im Audi charging hub während des Ladens die Zeit vertreiben? KM: Am Audi charging hub kommen KundInnen nicht nur in den Genuss eines Premium-Ladeerlebnis, sondern genießen auch ein vielfältiges Angebot, das kontinuierlich ausgebaut wird, um die Ladezeiten noch angenehmer zu machen. Die KundInnen sollen die Ladezeit aktiv nutzen können, und wir möchten ihnen hierfür einen Mehrwert bieten. So können KundInnen zum Beispiel die Pedelecs von Stromer und die Audi e-Scooter ausleihen, um die Umgebung zu erkunden. Wocheneinkäufe können zum Beispiel über die App von STASH direkt zum Audi charging hub geliefert werden lassen. Es sind des Weiteren punktuell Aktionen geplant, wo KundInnen ihren Fahrzeug-Innenraum reinigen lassen können oder sportliche Tipps von unseren Swiss-SkiStars erhalten. Auf zwei 55 Zoll großen Bildschirmen können KundInnen zudem alle Informationen zum umfangreichen Serviceangebot in unmittelbarer Nähe abrufen, dazu gehören Hinweise zu Food-, Fitness- und Shoppingmöglichkeiten. F: Kann ich mein Elektroauto im Audi charging hub spon­ tan laden, oder brauche ich einen Termin? MW: Der Audi charging hub ist für alle Elektromodelle offen, und man kann jederzeit spontan vorbeikommen, um sein Elektroauto zu laden. Audi-e-tron-FahrerInnen haben zusätzlich die Möglichkeit, eine Ladestation über die myAudi-App zu reservieren. Über die myAudiApp können Audi-KundInnen exklusiv einen individuellen Ladeslot am Audi charging hub im Voraus für 45 Minuten reservieren. Die Reservierung ist für die ersten 15 Minuten gültig – danach wird der Platz wieder freigegeben. F: Bleibt es bei diesem einen Audi charging hub in der Schweiz und in Deutschland? MW: Europaweit sind nach Salzburg und Berlin bereits weitere Standorte in deutschen Metropolen geplant. Neben der Inbetriebnahme des Audi charging hub in Zürich prüfen wir parallel weitere Standorte für die Schweiz. Für den weiteren Rollout des Konzepts suchen wir insbesondere innenstadtnahe Standorte, idealerweise mit befestigten Flächen und Dienstleistungen vor Ort. Potenzielle Standortpartner können sich gerne bei N°12 / 2022

Martin Wosnitza, Head of Business Innovation Audi Schweiz & Projektleiter Audi charging hub Zürich

uns melden. F: Was muss heute geschehen, damit eine Zukunft mit Elektroautos kein Wunschdenken bleibt? KM: Unsere Zukunft ist batterieelektrische Mobilität. Dafür bauen wir unser Portfolio konsequent um. Für einen vollständigen Umstieg braucht es aber auch eine umfassende Infrastruktur. Mit den Audi charging hubs wollen wir auch hier unseren Beitrag dazu leisten. In der Schweiz gibt es aktuell fast 8'000 öffentliche Ladestationen für Elektroautos – Benzin und Diesel bringen es auf etwa 3'300 Tankstellen. Es werden täglich mehr Strom-Ladesäulen. Der Trend verläuft dabei nicht linear, sondern exponentiell, ähnlich wie beim Popcorn in der Pfanne. Einkaufszentren, Hotels und ParkhausbetreiberInnen installieren Ladesäulen für ihre KundInnen, auch Firmen tun das Gleiche für ihre Angestellten. Ein Komfortproblem gibt es: Viele Ladesäulen-AnbieterInnen setzen auf eigene Bezahllösungen, oft braucht man spezielle Apps, Benutzerkonten oder Kundenkarten, um eine bestimmte Säule nutzen zu können. Audi hat dieses Problem für seine KundInnen elegant gelöst: Der e-tron-Charging Service verschafft Zugang zu über 430'000 Lademöglichkeiten in ganz Europa – mit einer einzigen Karte und klaren Tarifen. So bleibt auch unterwegs alles im grünen Ladestandsbereich. Bei der Suche nach Lademöglichkeiten hilft das Audi-Infotainmentsystem zudem jederzeit. F: Wie sieht die Audi­Vision des Autos der Zukunft aus? KM: Mit unseren aktuellen Concept Cars urbansphere, grandsphere und skysphere zeigen wir schon einen sehr konkreten Ausblick auf zukünftige Modelle. Der Audi skysphere concept ist der erste Vertreter einer Familie von Konzeptfahrzeugen von Audi, die das Ziel haben, nicht nur die automobile Zukunft zu gestalten, sie zeigen auch, wie die Fahrzeuge zum Erlebnisraum und damit zum „Experience Device“ werden. Der elektrisch angetriebene, zweitürige Roadster vereint die Vision des automatisierten Fahrens, eine revolutionäre Neugestaltung des Interieurs und ein ganzheitlich gedachtes digitales Ökosystem. Der Audi skysphere concept definiert progressiven Luxus neu und besticht durch ein atemberaubendes Design. Die Formgestaltung des Audi skysphere concept begreift den Fahrgastraum als Zentrum, der das Erlebnis der Insassen nicht mehr den Anforderungen der Technik unterordnet. Der Audi skysphere concept wurde für zwei unterschiedliche Fahrerlebnisse zugleich konzipiert: eine Grand Touring Experience und eine Sports Experience. Möglich macht dies ein spektakuläres technisches Detail: der variable Radstand. 155


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HERE WE GO AGAIN

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Eben lagen wir doch noch entspannt im überfüllten Freibad und schwitzten uns bei Rekordtemperaturen die zuvor getrunkenen Aperol Spritz aus den Poren. Der Herbst wurde einfach mal geskipped, und schon stehen wir wieder vor Regalen voller Guetzliteig und Schoko-Chläusen, während Mariah Carey und Wham! im Radio ihr Bestes geben. Eigentlich nicht mal so schlimm, wäre da nicht die alljährliche Frage, was wir unseren Liebsten dieses Mal unter die Tanne legen. Falls dies schon zu Stressgefühlen führt, dem ist ein Besuch im Shoppi Tivoli anzuraten. Im größten Shopping- und Lifestylecenter der Schweiz findet man nämlich in 150 Shops & Restaurants garantiert und ganz bequem für jeden etwas. 150 Shops & Restaurants Geschenkeshopping leicht gemacht: In 150 Shops & Restaurants gibt’s alles für ein gelungenes Weihnachtsfest. Immer von Montag bis Samstag, jeweils von 9 bis 20 Uhr. shoppitivoli.ch

VOLL DUFTE

WE ARE FAMILY

Bei Ydentik Perfume Bar Concept steht Individualität im Mittelpunkt. Denn da kann – mit fachkundiger Unterstützung – ein ganz eigenes und einzigartiges Parfüm kreiert werden. Wer sich die Rolle des Parfumeurs nicht zutraut, greift zu fixfertigen Duftkreationen – auch für zuhause oder fürs Auto.

Schmuck kommt auch immer gut an. Noch besser ist Schmuck mit einer Bedeutung. Mit der Familien-Kollektion von Lololove bringt man besondere Verbundenheit zu seinen Liebsten zum Ausdruck.

FOR FOOD LOVERS Für diejenigen, die nach dem Motto „Esse isch Läbe“ leben, wird ein Geschenk vom DelikatessenShop „vomFass“ bestimmt die richtige Wahl sein. Bei „vomFass“ im Shoppi Tivoli gibt’s alles, was den Gaumen freut – auserwählte Essige und Öle, Whiskys, Grappa, Feinkost und Gewürze. Netter Bonuspunkt: Alles kann selbstverständlich degustiert werden. Man will ja schließlich nicht die Katze im Sack kaufen.

FRESH & CLEAN Ein Streifzug durch den LUSHStore ist nicht einfach. Die Verlockung, bei all den tollen Produkten den ganzen Laden leer zu kaufen, ist nämlich einfach zu groß. So machen die bunten und kreativ gestalteten Seifen, Badebomben und KosmetikArtikel garantiert eine gute Falle unter dem Weihnachtsbaum.

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TASTE OF LOVE Zineb „Zizi“ Hattab berührt mit ihren Gerichten die Menschen. Ihre Rezepte sind inspiriert von ihren spanischen und marokkanischen Wurzeln. Sie sind unkompliziert und eignen sich für jedes Level. Dabei verzichtet Zizi gänzlich auf tierische Produkte. Doch sie begeistert mit ihrer Küche nicht nur Veganerinnen und Veganer: „Wenn ich zu den Gästen an den Tisch gehe, sagen sie mir, sie können die Liebe in den Gerichten regelrecht schmecken.“ „Taste of Love“ ist eine Hommage an ihre Herkunft und eine Sammlung ihrer liebsten Rezepte. Gibt’s bei Orell Füssli.

EVERGREEN Das Glitzern und Funkeln der beliebten Swarovski Schmuckstücke kommt nie aus der Mode. Für Jööö-Momente sorgen besonders die Kristallfiguren in verschiedenen Designs. Passend zum Weihnachtsfest der Holiday Cheers Mops.

HANS IM GLÜCK Im neuesten Food-Zuwachs im Shoppi Tivoli schwebt nicht nur Hans im Glück. Bei leckeren und saftigen (veganen) Burgern und vitaminreichen Salatkreationen rücken Gedanken an die kommenden Neujahresvorsätze in weite Ferne. Dank Geschenkkarten ist das große Glück teilbar.

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COUCH GEFLÜSTER MONO CORE INSIDE JOB Photography: Ava Pivot Styling: Izabela Macoch Make-up & Hair: Latisha Nicholson Model: Merle Gerhardy @ Tune Models Retouch Artist: Jan Wischermann

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Pullover von PAUL SMITH. Kleid von SPORTMAX. Schuhe von VERSACE.

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Look von VERSACE.

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Look von CHANEL.

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Look von DIOR. Stiefel von BALLY.

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Blazer und Schuhe von BALLY. Jeans von CLOSED.

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Look von SALVATORE FERRAGAMO.

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Look von FENDI.

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Look von MIU MIU. Stiefel von BALLY.

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Look von HERMÈS.

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CHRISTMAS GIFT GUIDE LOVESTORY

I just want you for my...

FREE HUG

Ein Schnuppern an „Adore You“, dem neuen Duft aus dem Hause Engelsrufer, ist wie eine innige Umarmung. Nicht ohne Grund befinden sich Vanille, Sandelholz und Bernstein in der Basisnote, wo sie auf der Haut zu einem unwiderstehlichen Cocktail verschmelzen und Geborgenheit einen eigenen Duft verleihen. Rhabarber, Jasmin und Orangenblüte bilden das Herz von „Adore You“ – leuchtend, frisch und doch so lieblich, dass wir direkt an liebe Menschen denken müssen, deren reine Präsenz ein Lächeln auf unsere Lippen zaubert. Die Kopfnote ist wie das erste Kennenlernen: spannend und aufregend, finden sich hier doch Grapefruit, schwarze Johannisbeere, 168

Brüste sind immer schön. Egal, ob groß oder klein, spitz oder rund. Ein Zeichen, seinen Körper so zu lieben wie er ist, setzt sloggi mit der Linie Body ADAPT, die sich jeder Brust individuell anpasst. Das ist echter Komfort – und für uns die ganz große Liebe. Hinter diesen BHs für jede Form und Größe steckt richtig viel Science: Die Silikon Mesh Technologie ermöglicht die bügellose Freiheit. Dazu gesellen sich flache Lasercut-Abschlüsse, damit sich garantiert nichts abzeichnet, drückt oder stört. Body ADAPT

nimmt uns genau so, wie wir sind – mit ein bisschen mehr oder weniger auf den Rippen, während oder nach der Periode, beim Sport oder beim Sprinten vom einen zum nächsten Meeting. Zuverlässig und ohne Bügel geben die BHs von sloggi Body ADAPT unseren Brüsten Halt, ohne sie einzuengen. So mögen wir das! Bralette, Soft- oder T-Shirt Bra? Drei Modelle stehen zur Auswahl, die dir leichten bis mittleren Halt bieten. Nutze die Chance, und hol dir bei uns eines von 25 Sets, die es auf faces.ch zu gewinnen gibt.

Himbeere und Rosmarin. Eine Mischung, die uns zwei Mal schnuppern lässt und uns versichert, dass wir fortan nicht mehr ohne einander können. „Adore You“ ist ein Liebestrank im Parfumflakon, Wärme und Geborgenheit im Fläschchen und Zuneigung in flüssiger Form. Kein Wunder, können wir diesen Winter kaum ohne diesen verführerischen Duft. Natürlich wollen wir dir diesen nicht vorenthalten und verlosen deshalb drei Stück von Engelsrufer „Adore You“ Eau de Parfum Natural Spray à je 100 ml und im Wert von je 60.–. Auf faces.ch gelangst du zur Verlosung, wir drücken die Daumen. N°12 / 2022


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FANTASIA

Ob Spirit Animal oder Talisman: Wir können etwas Unterstützung gebrauchen. Was wäre da passender als ein Phoenix, den wir ganz nahe am Herzen immer mit uns tragen? Thomas Sabo bringt den Vogel an unseren Hals und lässt ihn hier so stark funkeln, dass er uns selbst durch die dunkelste Nacht bringt. Über sechs Stunden Handarbeit sind notwendig, um den Phoenix-Anhänger fertigzustellen, dazu 132 Zirkonia- und Schmucksteine sowie eine Süßwasserzuchtperle. Dessen Federn und Flügel finden sich zudem in Form von Fingerringen, Ohrsteckern oder Armbändern ebenfalls in dieser Kollektion, sodass wir ein bisschen Glück und ordentlich Energie stets mit uns tragen können. Erhältlich sind die funkelnden Schmuckstücke aus poliertem 925er Sterlingsilber sowie mit 18-karätiger Roségold-Vergoldung. thomassabo.com

...own. More than you...

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THE PERFECT MATCH

Acht Milliarden Menschen – und keiner ist wie der andere. So individuell wie unsere Persönlichkeit ist auch unsere Haut. Deshalb setzen wir in Sachen Hautpflege auf Produkte, die individuell auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten sind. myBlend macht bei der äußerlichen Pflege nicht Halt, sondern kombiniert seine Cremes und Seren mit Nahrungsergänzungsmitteln, die von innen für Schönheit sorgen. Die OnlineHautanalyse hilft beim Finden der passenden Hautroutine. Für einen geglätteten Teint und einen Glow, der jeden Weihnachtsbaum in den Schatten stellt, sorgt beispielsweise die Kombination aus dem Nahrungsergänzungsmittel Nutri Glow und dem Regenerierenden AntiAging Fluid. Letzteres rückt Alterserscheinungen mit vier Peptiden und Hyaluronsäure zu Leibe und sorgt mit fermentiertem Gelbwurzelextrakt sowie einem Vitamin-EDerivat für strahlende Haut. Das Superserum Feuchtigkeit ist die optimale Ergänzung, um die Haut im kalten Winter optimal zu befeuchten. Am meisten Freude bereitet die Routine unter Einbezug des Gesichtsmassagerollers Firmness Roller, der die Konturen zusätzlich definiert und die Haut strafft. Hol dir diese myBlend Skincare Routine im Wert von 540.–, die es auf faces.ch zu gewinnen gibt.

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FROM DUSK TILL DAWN

Logo-Gürtel oder DesignerTasche? Luxus hat weit mehr Gesichter. Zum Beispiel ein besonders schön und gepflegt lächelndes, setzen wir doch für unsere Zahnpflege auf die Sonicare 9900 Prestige von Philips. Der Rolls Royce unter den Schallzahnbürsten putzt nämlich mit künstlicher Intelligenz und genau so, wie es für jede und jeden am besten passt. Die SenseIQ Technologie misst dazu 100 Mal pro Sekunde Druck, Bewegung und Putzfläche und passt individuell die Intensität an, üben wir zu viel Druck aus. Unseren individuellen Putzstil und dazu passende Anleitungen für die ideale Zahnpflege finden wir bequem in der Philips Sonicare App. Der Bürstenkopf ist darüber hinaus nicht nur ein Schmuckstück, sondern mit seinen unterschiedlichen Borsten, die sich bis zu 62'000 pro Minute bewegen, ein ganz besonders intelligentes Kerlchen: Angewinkelte Borsten entfernen Plaque selbst an schwer zu erreichenden Stellen, lange Borsten sorgen für eine gründliche Reinigung und gesundes Zahnfleisch, und deren dreieckigen Spitzen machen Verfärbungen den Garaus. Optisch ist die Sonicare 9900 Prestige ein DesignGegenstand, den wir genauso stolz zur Schau stellen wie einen OscarAward. Schlank und schnittig, in Mitternachtsblau als HX9992/12 oder Champagner als HX9992/11: So mögen wir das! Hol dir die Luxus-Zahnbürste Philips Sonicare 9900 Prestige in deinen Alltag, und gewinne das hübsche Teil in Mitternachtsblau inkl. Case und Ladestation auf faces.ch. Weitere Informationen findest du unter philips.de und philips.ch.

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TIME TO WONDER

Es ist die Zeit der dunklen Nächte, in denen wir fasziniert gen Himmel blicken. Dort finden wir sie alle: Alpha, Sirius, den Polarstern und viele weitere Gestirne, die uns in ihren Bann ziehen. Dieselbe Faszination erfasst uns beim Blick auf Stella, den funkelnden Ring aus der aktuellen Holiday Collection von Swarovski. Ein Stück, das Licht und Aufmerksamkeit bündelt und mehr Blicke auf sich zieht als ein geschmückter Weihnachtsbaum. In verschiedenen Schliffen

blitzen die SwarovskiKristalle, die gemeinsam zum Stern werden und so an unserem Ringfinger für Aufruhr sorgen. Stella weist den Weg – durch die Nacht und durchs Leben, denn einmal über den Finger gestreift, legen wir diesen Ring nicht mehr ab. Stella kommt im klassischen Look mit weißen Kristallen daher und ist mit 250.– ein angemessenes Weihnachtsgeschenk für jeden und jede, die sich nur schwer vom Nachthimmel losreißen lässt. swarovski.com

...could ever know. Make my...

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AESTHETICS

Ob vor dem Spiegel oder unter der Dusche: Wir verbringen echt viel Zeit im Bad. Umso wichtiger, dass wir diesem mit stylischem Zubehör Tribut zollen. Weg mit dem Zahnputzbecher aus Plastik oder der vergilbten Seifenschale: spirella liefert mit seiner High-End-Marke elements genau die Teile, die DesignLiebhaberInnen zum Jauchzen bringen. Die Kollektion sense versorgt uns mit formschönen Gegenständen, die jedes Badezimmer in eine Design-Oase verwandeln. Die in Portugal in tradi-

tionellen Produktionsstätten hergestellten Stücke kommen in Anthrazit, Rosé, Nebelgrau und Weiß daher und fügen sich damit in jedes Farbkonzept ein. Zu den Schalen, Bechern oder Spiegeln gesellen sich zudem Teppiche und Duschvorhänge aus natürlichen, hochwertigen Garnen wie Baumwolle, Kaschmir und Leinen, die alle mit dem Öko-TexZertifikat ausgezeichnet wurden. Das sorgt für ein gutes Gewissen und doppelte Freude. spirella-world.ch

...wish come true. All I want...

BEST CHOICE

Wir altern – daran gibt’s nichts zu rütteln. Das ist auch gar nicht schlimm, zumindest solange nicht, wie wir die neuesten Schätzchen von Avène an unserer Seite wissen. Für die neue Linie Hyaluron Activ B3 haben sich die ExpertInnen bei Avène nämlich sechs Jahre lang den Kopf zerbrochen und an der richtigen Rezeptur und den passenden Inhaltsstoffen gefeilt, damit wir unbeschwert in den Spiegel lachen können. Es hat sich gelohnt, denn die Kombination aus Hyaluronsäure und Niacinamid setzt genau dort an, wo Falten überhaupt erst entstehen. Aus der Linie Hyaluron Activ B3 unser heimlicher Favorit: die Tagescreme, deren N°12 / 2022

samtige Textur weder fettet noch klebt, unsere Haut nach dem Auftragen direkt zum Strahlen bringt, den Teint glättet und Falten korrigiert. Besonders toll: Die Hyaluron Activ B3 Tagescreme von Avène ist nicht nur besonders gut zu unserer Haut, sondern auch zur Umwelt. Der recycelbare Glasbehälter lässt sich schnell und einfach nachfüllen. Anti-Aging und unser Nachhaltigkeitsanspruch: Na, wenn das mal nicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt! Und weil wir auch dir nur Gutes wünschen, verlosen wir auf faces.ch zehn Tiegel der Hyaluron Activ B3 Tagescreme von Avène im Wert von je ca. 50.–. 171


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EVA’S APPLE

Klar, dass wir für unsere Liebsten nur das Beste wollen. Aus diesem Grund legen wir rein Natürliches von Weleda unter den Baum, das gleichzeitig für Schönheit und Freude sorgt. Das Unternehmen macht bei Gutem für die Haut allerdings nicht Halt, sondern sorgt sich gleichzeitig um Nachhaltigkeit und gesunde und fruchtbare Böden. Mit den weihnachtlichen Sets von Weleda schlagen wir nun zwei Fliegen mit einer Klappe, indem wir lieben Menschen leuchtende Augen verpassen und gleichzeitig Weleda dabei unterstützen, nachhaltige Projekte wie etwa den Aufbau und Erhalt fruchtbarer Böden zu fördern. Wie schön, wenn man Dinge schenken kann, die Sinn machen und im Alltag ein Plätzchen finden. Auch das gehört zur Idee von nachhaltigen Weihnachten, die Weleda 172

mit ihren recycelbaren Verpackungen unterstützt. Diesen Winter setzen wir auf das Geschenkset Granatapfel, das aus der Granatapfel Schönheitsdusche und dem Granatapfel Regenerierendes Pflege-Öl besteht. Öle aus Granatapfelsamen, Sesam und Macadamianüssen tun Gutes für die Haut und schützen sie vor dem Austrocknen, während uns der Duft von Sandelholz, Vanille, Neroli und Blutorange beim Duschen in die Nase steigt. Die kostbaren Öle regen gemeinsam mit Jojoba die Zellerneuerung an, schützen vor freien Radikalen und regenerieren die Haut, zudem sorgt das Granatapfel Regenerierende Pflege-Öl nach der Dusche für ein besonders sinnliches Hautgefühl. Hol dir eines von zehn Granatapfel Geschenksets von Weleda. Auf faces.ch geht’s direkt zur Verlosung.

...for Christmas is you.

NO WASTE

Früchte und Gemüse müssen keine Laufstegschönheiten sein, um unseren Bauch zufrieden zu stellen. Anstatt kostbare Lebensmittel wegzuschmeißen, verwerten wir diese im neuen Standmixer von Braun. PowerBlend 9 heißt das schicke Haushaltsgerät, mit dem wir gegen Food Waste vorgehen. Tomaten mit Dellen? Verwandelt der PowerBlend 9 im Nu in eine leckere Suppe – und wärmt diese beim Zerkleinern sogar gleich noch auf Serviertemperatur auf. Kraftloses Grünzeug und übrig gebliebene Zitrusfrüchte? Werden dank dem Mixer von Braun zum energiespendenden Shake. Unter dem Motto „Hate Food Waste. Love Imperfect“ ruft Braun zu mehr Wertschätzung von Lebensmitteln auf und dazu, auch weniger hübsches Gemüse und Früchte zu verarbeiten. Von der Suppe über den Smoothie bis hin zum Aufstrich ermöglicht der Braun PowerBlend 9 zahlreiche Gerichte. Die Funktion iTextureControl sorgt von glatt bis grob für die gewünschte Textur, die von den Klingen und 45'000 Umdrehungen pro Minute erreicht wird.

18 Lebensmittelprogramme helfen zudem beim Auswählen des richtigen Modus, um jede Frucht und jedes Gemüse klein zu kriegen. Richtig schlau: der dreieckige Mixbehälter, dank dessen Form die Zutaten schneller in die Mischbereiche gelangen. Rette deine Lebensmittel, und hol dir dafür den Braun PowerBlend 9 in deine Küche – auf faces.ch gibt’s zwei Stück im Wert von je 269.– zu gewinnen.

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UPGRADE YOUR LIFE

Infos

FACES BLACK CARD


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EVENT 27.10., FACES-EVENT BY BUCHERER, BUCHERERBOUTIQUE, ZÜRICH

VINTAGE CHARME Text: Neda Hofer Fotos: Darko Kizic Tick-Tack, es ist Zeit, anzustoßen! Wir haben uns am 27. Oktober in der Boutique von Bucherer in Zürich getroffen, um unsere Liebe zu Zeitmessern aus Vorbesitz zu feiern. Uhren mit einer Geschichte wieder ein neues Zuhause zu geben – genau das macht Bucherer mit seinem „Certified PreOwned“-Prinzip. Jede Uhr ein Einzelstück, abgegeben von der VorbesitzerIn und in der hauseigenen Bucherer-Uhrenwerkstatt geprüft und als garantiert echt ausgezeichnet: Die zertifizierten Stücke durften wir dann in ausgeleuchteten Vitrinen bewundern, während der DJ am Pult Vollgas gab. Der Charme einer Uhr mit Geschichte wickelte uns und unsere Gäste regelrecht um den Finger – doch welche soll es sein? „Die beste Investition ist eine Uhr, die dir persönlich am besten gefällt“, empfiehlt Odilo Lamprecht, Bucherers Global Head of CPO. Und wenn du dich dann doch nicht entscheiden kannst: ein Glas Schampus macht entscheidungsfreudiger, wir wissen Bescheid.

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Highlight: Die Certified Pre-Owned Uhren, die wir sogleich auf unsere weihnachtliche Wunschliste setzten. Fazit: Mit einem Glas Champagner vergeht die Zeit wie im Flug. 174

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1 Odilo Lamprecht, Head of CPO Bucherer 2 Claudia Esposito & Fatma Fatos 3 Lecker: Smoking Cocktails. 4 Marina Summer (@itsmarinasummer), Hong Sergi (hongtass) & Edamey Hugentobler (@edameeey) 5 Ersan Goekay & Güngör Alci 6 Stefan Berger, FACES Herausgeber mit Annette Winter

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7 Anastasia Casaluci, Arun Ramanan & Genny Litscher 8 Danke für den Sound! 9 Veronica Kiriak & Alexandra Lüönd 10 Raphaela Passante (@raphaela_samine) & Stephanie Jeg 11 Elif Gedik & Fiona Jacobs 12 Marina Summer 13 Adelina Cocia & Sarah Bernhart 14 Leandra (@dorlayna)

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EVENT 7.11., OPENING AUDI CHARGING HUB, ZÜRICH

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ELEKTRA Text: Marina Warth Fotos: David Biedert, Thomas Luthi Zürich fühlt sich geehrt. Denn die Schweizer Großstadt ist weltweit der erst zweite Ort, der sich nun mit einem charging hub von Audi schmücken darf. Am 7. November steuerten wir deshalb Richtung Messe Zürich, wo wir unserem Elektroauto künftig nun öfter eine Pause gönnen. Hier stehen alle Zeichen auf Nachhaltigkeit: Solarpanels liefern den Strom, recycelte Lithium-Ionen-Batterien aus ausgedienten Fahrzeugen das Material für die Ladecubes, in denen täglich bis zu 60 Fahrzeuge neue Energie tanken. Während die Autos Strom zapften, nippten wir am Champagner und testeten die neue App, über die sich die Slots fürs Laden bequem reservieren lassen. Was sich anfühlte wie ein Blick in die Zukunft, ist ab sofort Wirklichkeit. Und zwar eine, die uns in Sachen Nachhaltigkeitsvision freudig stimmt.

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Highlight: Die modularen Ladecubes aus ausgedienten Batterien. Fazit: Strom ist das neue Benzin. 176

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1 Annina Frey 2 Rebecca Lindemann 3 Der neue Audi charging hub in Zürich-Oerlikon 4 Didier Cuche 5 Cool thing: Im Audi charging hub finden recycelte Lithium-Ionen-Batterien eine neue Aufgabe. 6 Ralph Hollnig & Katharina Momani 7 Solarpanels sorgen für die Energie des Audi charging hubs.

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8 Philipp Heitsch, Designliga, Stefan Waltl, Audi AG & Ralph Hollmig, Audi AG 9 Katharina Momani 10 Bruno Burlon 11 Jolanta Kollmeier (@greenorange17) & Marc-Oliver Stöcklin 12 Michelle Hanika & Sunnie Groeneveld 13 Martin Wosnitza

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WTF

22 Wir sind beinahe 8 Milliarden Menschen. Von den Vaquita gibt es gerade mal noch 22. Damit ist der Kalifornische Schweinswal, dessen spanischer Name Vaquita übersetzt „kleine Kuh“ bedeutet, einer der seltensten Meeressäuger und eine der 100 am meisten bedrohten Tierarten der Welt.

Der kleine Süße mit dem rundlichen Kopf und der stumpfen Schnauze lebt im Golf von Kalifornien in mexikanischem Gewässer. Mit knapp 55 Kilogramm und einem Maximum von 1,5 Metern Länge ist er ein richtiges Leichtgewicht und deshalb der kleinste existierende Wal. Das Problem: Vaquitas sterben als Beifang. Wilderer fischen im Lebensraum des Wals illegal nach dem Totoaba, für dessen Schwimmblase in Fernost bis zu 20'000 Dollar pro Kilogramm über den Ladentisch gehen. Der Vaquita verheddert sich im Netz – und ertrinkt. Die Uhr zeigt fünf nach zwölf: Wird dessen Verbreitungsgebiet nicht endlich unter Schutz gestellt und jegliche Fischerei darin unterbunden, verschwindet der Kalifornische Schweinswal in Kürze komplett aus unseren Gewässern – und damit von unserer Welt.

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