FACES Deutschland, Märzausgabe 24

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LOVE

03 2024 MÄRZ € 10.– FACESMAG.DE
GANNI.COM
TIMELESS PIECES FOR A CURATED WARDROBE DOCUMENTED BY ALICIA DUBUIS TALENT: ASSAN SOWE, STYLING: HANNA RUECKERT, H&M: NICOLA FISCHER
AND MADE IN SWITZERLAND CASAVAYU.CH
DESIGNED

S.22

The Faces

Coca Michelle, Jonathan Anderson, Towa Bird, Jacob Elordi, Sofia Vergara, Lil Nas X, Meredith Whittaker, Yorgos Lanthimos, Alex Aster, Alvaro Barrington

S.36

The Hype

Fashion, Beauty, Travel, Eat&Drink

S.52

X-Tra

Photography: Valérie Mathilde

S.66

Daydreaming

Photography: Miles Aldridge

N°03/2024
Fotografie, wie sie auch AI nicht besser hinkriegen könnte. S.66 Essen fassen! Bei uns dampfen die Teller. S.36
N°03 /  2024 13
Exzentrik, bitte! Hier gibt’s die neueste Mode aus Paris.
S.52

S.80 Vienna Calling

Interview: Carola Pojer

S.88 Runway Roadway

The Fashion Report SS24

S.134 …and Action!

Interview: David Schütter

S.136

Rapid Speed

Interview: Marco Odermatt

S.138

Le Grand

Wonderland
Mazarin
ho, let’s go! Das Modekarussell dreht sich munter weiter.
bunter, Le Grand Mazarin in Paris! S.138 Carola Pojer ist die heimliche Königin von Wien. S.80 N°03 /  2024 14
Hey
S.88 Bunt,
Photography: Launchmetrics SpotlightSM Model: Malika Louback Look von THE ATTICO. S.148 Le Jardin Fantastique Animal Jewelry S.160 Another Brick in the Wall Enso II S.168 White Romance OttoConi S.18 Impressum S.20 Contributors Großes Design in Mexikos Peripherie. S.160 Ach, wie putzig! Schmuck in Tierform bringt uns zum Strahlen. S.148 N°03 /  2024 16
COVER
Úrsula Corberó with LOEWE Solo Ella Photographed by Tyler Mitchell Botanical Rainbow Fragrances perfumesloewe.com

HERAUSGEBER

Stefan Berger – berger@faces.ch

Patrick Pierazzoli – pierazzoli@faces.ch

CHEFREDAKTEUR

Patrick Pierazzoli

VERLAGSLEITUNG

Julia Gelau

CREATIVE CONSULTANTS

Florian Ribisch

Alex Wiederin

STV. CHEFREDAKTEURIN

Marina Warth – marina@faces.ch

GRAFIKLEITUNG

Joana Chopard – grafik@faces.ch

Redaktion FACES, Bertastrasse 1, CH-8003 Zürich

REDAKTION

Adrienne Meyer

DESIGN/LAYOUT

Lynn Zbinden

AUTORINNEN

Stefan Berger, Julia Gelau, Adrienne Meyer, Michael Rechsteiner, Marina Warth

FOTOS & ILLUSTRATIONEN

Miles Aldridge, Stephie Braun, Valérie Mathilde, pa picture alliance (dpa), Launchmetrics SpotlightSM

TYPEFACES

Synt (Dinamo)

Salt Lake (Florian Ribisch)

ANZEIGEN & KOOPERATIONEN AUS DEUTSCHLAND

FACES Deutschland, Straßburger Straße 6D, D-10405 Berlin

Julia Gelau, Managing Director Germany & Austria – julia@faces.ch; +49 (0) 30 552 02 383

ANZEIGEN & KOOPERATIONEN SCHWEIZ

Mirco Ludolini, Sales Director – ludolini@faces.ch Monika Brändli – monika.braendli@faces.ch

Pascal Konrad – pascal.konrad@faces.ch

+41 (0) 43 322 05 37

ANZEIGEN & KOOPERATIONEN ITALIEN

EDICONSULT INTERNAZIONALE srl, Piazza Fontane Marose 3, I-16123 Genova milano@ediconsult.com; +39 (0) 010 583 684

ANZEIGEN & KOOPERATIONEN FRANKREICH & GROSSBRITANNIEN

Helena Kawalec – helena@faces.ch; +33 (0) 6 62 53 72 00

ABONNEMENTSPREISE

FACES erscheint 8 Mal im Jahr. Einzelverkaufspreis EUR 10.– ; Jahresabo EUR 68.–

© Copyright 2023 Fairlane Consulting GmbH

Der FACES-Schriftzug/-Stern sind eingetragene Markenzeichen der Fairlane Consulting GmbH und dürfen nicht ohne deren Zustimmung verwendet werden. Nachdrucke, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

IMPRESSUM PEFC/04-31-0714 PEFC-zertifiziert DiesesProdukt stammtaus nachhaltig bewirtschafteten Wäldernund kontrolliertenQuellen www.pefc.de
N°03 /  2024 18

Valérie Mathilde

Während andere ihr Taschengeld für Süßkram auf den Kopf hauen, schlachtet Valérie Mathilde ihr Sparschwein und investiert ihr Erspartes in eine Kamera – da ist die Pariserin gerade mal zwölf. Sie lernt ihr Handwerk bei großen FotografInnen, gewinnt 1998 den Prix Pictet für ihre Arbeit und reist für ihre Leidenschaft um die Welt. Mittlerweile ist ihr Netzwerk dichter als das Maschenwerk jeder Spinne und ihr CV ausschweifender als die Spiegel­Bestseller­Liste.

MERCI

None of us is as smart as all of us.

Marie Revelut

Marie Revelut ist stets auf der Suche – nach neuen Inspirationen für ihre Arbeit als Stylistin und anderem Schönen, was den Pariser Alltag noch besser macht. In Nordfrankreich geboren, zog es sie bald in die Stadt der Lichter, wo sie als Designerin ihrer Leidenschaft für Mode nachging. Ihr Resumé liest sich wie das Who is Who der Branche, in der Marie bekannt ist für ihre stets gute Laune und ihr Lächeln, das selbst das härteste Shooting in ein Freudenfest verwandelt.

Monika Brändli

Mit einer Reise in die Stadt der Liebe bringt man Monika Brändlis Augen zum Leuchten. Günstiger kommen da eine Packung saure Gummischlangen oder eine Dose Cola Zero, mit der wir unserer neuen Senior Consultant gerne eine Freude machen, während sie für FACES die Fahne schwingt. Letzteres tut sie dank zahlreicher Jahre Erfahrung im Köcher richtig routiniert und mindestens mit genauso viel Begeisterung, wie sie mit ihrer Familie gen Süden fährt.

Jessica Simon

Für Jessica Simon ist die Welt stets rosarot. Sie lacht, tanzt, malt und lebt davon, Menschen aus aller Herren Länder zu treffen und ihnen ihre Geschichten zu entlocken. Wer immer gute Laune hat, passt gut auf unseren FACES-Dampfer, auf dem wir stets die Korken knallen lassen. Als neue Social Media & Content Specialist steuert Jessica deshalb beherzt ihr Know­how bei – und ihre Rezepte für den passenden Schirmchendrink.

N°03 /  2024 20

THE FACES

„HARDER,

BETTER, FASTER, STRONGER.“

N°03 /  2024 22

COCA MICHELLE NÄGEL? HAMMER!

Mit ihren Kreationen prägt Coca Michelle die Attitüde der Female Rap Royalty. Weiblich, gefährlich, bunt und bombastisch fahren Künstlerinnen wie Cardi B und Megan Thee Stallion nicht nur textlich die Krallen aus. Auch Stars wie Beyoncé und Bad Bunny wickelt die Nageldesignerin um den Finger. Ihre Looks sind von einer Opulenz, die man früher einer Pharaonin ins Grab gelegt hätte. Heute glänzen sie auch im Alltag, denn kürzlich hat Coca Michelle mit „Kollectin“ ein Nagelschmuck-Sortiment lanciert, das jeder Hand zur majestätischen Maniküre verhilft.

Maniküre mal anders: Was Coca Michelle pinselt, ist Kunst.
N°03 /  2024 23
© @COCAMICHELLE

Seine Träume sind so bunt wie Disneyland.

JONATHAN ANDERSON 1’001 PRACHT

Wenn sich Jonathan Anderson am Automaten einen Kaffee rauslässt, gehen ihm in dieser Zeit wahrscheinlich mehr Ideen durch den Kopf, als andere Modeschöpfer in einem ganzen Jahr zusammen bekommen. Auch die neuen F/W-Kollektionen des Gründers von JW Anderson und Creative Directors von Loewe sind eine fantastische Melange aus Kunst, Kitsch und Körperlichkeit. Im vergangenen Jahr durfte der Sohn eines irischen Rugby-Captains Rihannas Outfit zum Super-Bowl-Auftritt entwerfen, und GQ ernannte ihn zum Designer des Jahres. Wir glauben: 2024 wird noch besser.

N°03 /  2024 24
©
PICTURE ALLIANCE / IK ALDAMA

TOWA BIRD

GITARRENGÖTTIN

Dank Towa Bird sieht es auf der Bühne wieder aus wie bei Woodstock 69. Doch zündet die Engländerin mit philippinischen Wurzeln nicht ihre Gitarre an, sondern entflammt mit ihrem Talent bei der Z-Generation die Leidenschaft für das Instrument. Und selbst deren Eltern mit Platten von Prince im Schrank wollen wissen, wie man sich für die Clips der 24-Jährigen auf TikTok anmeldet. Lange braucht man ihnen das nicht mehr zu erklären: Bald erscheint das Debütalbum „American Hero“ – und nicht nur Fans wie Billie Eilish und Olivia Rodrigo können es kaum erwarten.

Ein Hoch auf das Zupfinstrument! N°03 /  2024 25
© PICTURE ALLIANCE / FAYE SADOU / MEDIAPUNCH

JACOB ELORDI THIRST CLASS CITIZEN

Dieser Herzbube ist Hollywoods nächstes Ass im Ärmel. Der Durst des Publikums nach Jacob Elordi ist so groß, als würde man dessen australische Heimat per Wüste durchqueren. Im Film „Saltburn“ ließ er die Herzen derart schmelzen, dass es jetzt Duftkerzen mit dem Aroma „Jacob Elordi’s Bathwater“ zu kaufen gibt. Als er in „Priscilla“ den Pillen poppenden Paranoia-Elvis gab, dachten wir bloß: Can’t help falling in love. Im nächsten Film spielt der Beau Frankensteins Biest. Und wenn einer den DorfbewohnerInnen die Heugabeln aus den Händen charmiert, dann er.

Charmebolzen mit einer Zukunft so rosarot wie Zuckerwatte.
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© PICTURE ALLIANCE / NURPHOTO / LUCA CARLINO

SEBASTIAN BEETSCHEN (29) CEO UND MITBEGRÜNDER ALMER TECHNOLOGIES

WWW.FORBES.SWISS NR. 10 23 UNDER 30
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Das

SOFIA VERGARA

MIAMI MAMI

Schluss mit lustig. In der Sitcom „Modern Family“ war Sofia Vergara die Trophy-Matriarchin einer Patchwork-Sippe. Jetzt ist sie die Mutter aller Drogenköniginnen. Für die Netflix-Serie „Griselda“ wird das Ex-Model zu Griselda Blanco, die 20 Jahre lang in Miami den Kokainhandel zwischen Kolumbien und den USA lenkte. Aufgrund der überwältigenden Beweislage kommen wir zum Urteil: Die Angeklagte ist hiermit zweifelsfrei als großartige Schauspielerin überführt. Wir fordern ein Minimum von 20 Jahren für weitere dramatische Rollen. Einspruch? Anulado!

richtige Näschen für die richtige Rolle.
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© PICTURE ALLIANCE / FS / ADMEDIA

Zu

HALLELUYEAH

Erst gab er Satan einen Lapdance. Jetzt rappt er vom Kreuz zu seiner Herde. Zwischen Himmel und Hölle gibt es derzeit keinen anderen Künstler im Mainstream, der sich furchtloser in die Provokation wirft. Nach dem blas- und bassphemischen Release seiner neuen Single „J Christ“ zündeten Amerikas Moralapostel das Fegefeuer um Lil Nas X. Doch er macht es sich darin gemütlich wie an einem BBQ, zu dem alle eingeladen sind. Denn egal wie aufgeheizt seine Bildsprache auch sein mag, aus seinem Mund predigt der Sohn eines Gospelsängers reine Nächstenliebe.

LIL NAS X
seinem Sound tänzeln Engel und Teufel Ringelreihe.
ALLIANCE / XAVIER COLLIN / IMAGE PRESS AGENCY / NURPHOTO N°03 /  2024 30
© PICTURE

Einfach mal zuhören, was die Dame zu sagen hat.

MEREDITH WHITTAKER

SIGNALWIRKUNG

Sie erforschte die gesellschaftspolitischen Auswirkungen von künstlicher Intelligenz, als wir noch unsere Top Friends auf MySpace sortierten. Bei Google gründete Meredith Whittaker die Open-Research-Gruppe – und organisierte 2018 einen Massenprotest gegen ihren Arbeitgeber wegen sexistischer Arbeitsbedingungen. Auch erwirkte sie dort das Vertragsende mit dem US-Pentagon für Waffenentwicklung. Heute ist die New Yorkerin Präsidentin der MessengerApp Signal und mit ihrer Vision und Ethik ein wichtiger Kompass für unseren Umgang mit Big Tech und AI.

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© PICTURE ALLIANCE / DTS-AGENTUR

Ein

YORGOS LANTHIMOS

HOLLYWEIRD

N°03 /  2024 32

Falls die Götter im griechischen Pantheon ihre Filme noch nicht streamen, dann besitzt zumindest Dionysos alle Blu-rays mit den Meisterwerken von Yorgos Lanthimos. In diesen findet der Gott des Theaters, des Wahnsinns und der Ekstase nämlich: Drama! Komik! Wahnsinn! Ekstase! Mit dem 11-fach Oscar nominierten Horrormärchen „Poor Things“ ist dem Regisseur sein bislang stärkstes Statement gelungen. Wenn „Barbie“, nun ja, Barbie ist, dann ist „Poor Things“ die unheimlich zusammengenähte Puppe ganz hinten im Flohmarkt-Regal. Angst überwinden und zugreifen! bisschen verstörend, aber einfach enorm genial.
©
PICTURE ALLIANCE / ALBERTO TERENGHI / IPA-AGENCY.NE

ALEX ASTER README.TOK

Sie hat die Lesezeichen der Zeit erkannt: Als Alex Aster keinen Verlag für ihren Roman „Lightlark“ fand, öffnete sie TikTok und stellte das Manuskript der dortigen Literatur-Community vor. BookTok nennt sich das Phänomen, und die junge Schriftstellerin hat eine seiner größten Erfolgsgeschichten geschrieben. „Ligthlark“ wurde veröffentlicht, zum Bestseller und hat jetzt mit „Nightbane“ eine Fortsetzung sowie die Filmrechte verkauft. Und wer wissen will, in welche Bücher das Internet sonst noch den Kopf steckt, fragt im Geschäft nach dem BookTok-Regal.

klingt sexier als Verlagswesen.
BookTok
N°03 /  2024 33
© JENNIFER TRAHAN / ALEX ASTER

ALVARO BARRINGTON ART OF THE FEEL

Seine Kunst ist seine Erinnerungen. Doch damit diese fürs Publikum erlebbar werden, genügen Alvaro Barrington nicht ein paar bunte Farbkleckse auf der Leinwand. Seine bewegte Jugend schmückt der in Brooklyn aufgewachsene Venezolaner mit Buntglas, Karton, Holz, Garn und Zement aus. Deshalb reicht es nicht, seine Bilder im Internet durchzuklicken. Die Materialien und ihre Kompositionen wollen live gespürt werden. Gelegenheit dazu gibt es zum Glück immer öfters: Renommierte Galerien in New York, London und Berlin reißen sich um das Œuvre des Nachwuchsstars.

Basteln
für Fortgeschrittene.
N°03 /  2024 34
© JEREMIAH CUMBERBATCH / THADDAEUS ROPAC

THE HYPE

„GIVE IT AWAY NOW.“
N°03 /  2024 36

FASHION

Look KITTEN

Was geschieht, wenn wir in den wolkenlosen Himmel blicken?

Serotonin-Überschuss!

Flatternde Schmetterlinge! Glückseligkeit! Diesen Effekt machen wir uns dieses Frühjahr zu Nutzen und kleiden uns von oben bis unten in Babyblau.

Wichtig für den Alltag: Rüschen weglassen und auf coole Teile und minimalistische Schnitte setzen, damit wir nicht alsbald mit der eigenen Nichte verwechselt werden.

A squirrel is just a rat with a cuter outfit.
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REBEL YELL

Cara Delevingne ist kein 0815-Model – und das kommt an. Besonders bei MCM, das seine neueste Kampagne der Rebellin widmet, die alles anders

macht, als man es von ihr erwartet. Dieser Hunger auf mehr und darauf, seine Zukunft mit großem Pinsel und den eigenen Händen zu malen, treibt MCM und

Delevingne in gleichem Maße an. Diesen Freiheitsgedanken drücken auch die Teile der neuen Kollektion aus: Sportjacken, doppelreihige Smokings,

Turnschuhe, sportliche Totes und Rucksäcke, die alles mitmachen, was sich RebellInnen in den Kopf setzen. mcmworldwide.com

Liebling
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Happy Birthday LET’S GET THE PARTY STARTED

Manchmal ist Unwissen Gold wert. Denn gerade weil Cinzia Maag nicht wusste, wie eine gelernte Designerin einen Schuh entwerfen würde, umschiffte sie Regeln und unsichtbare Hürden und landete schließlich bei Tretern, die nun seit zehn Jahren Füße auf der ganzen Welt verschönern. Eine ganze Dekade Inuikii feiert die Gründerin in diesem Jahr – Zeit, sich stolz auf die Schulter zu klopfen und zurückzublicken auf die eigenen Anfänge. Als ehemalige Schweizer Distributorin kennt Maag den Markt und die Mode und pusht ihre Idee vom coolen und kuscheligen Winterboot, der seinen ersten Abnehmer 2014 an einer Berliner Messe findet. Seitdem geht’s mit dem Unternehmen steil nach oben. Am Gipfel angekommen? Noch lange nicht – auf die nächsten zehn! inuikii.com

Nice to have SHAPESHIFTER

Na gut, erwischt! Manchmal können wir uns tatsächlich schlecht entscheiden. Clutch oder Shopper? Damn… Da küssen wir der Fendi-Crew glatt die Füße, schlagen wir doch mit der neuen Fendi Flip beide Fliegen

auf einen Streich. Und eigentlich noch eine mehr, lässt sich diese Tasche doch auch über der Schulter tragen. Drei in eins also. Na, da ist der Preis doch legitimiert. Fendi, „Flip“, ca. 1'500.– (fendi.com)

N°03 /  2024 39

Trend SHUFFLE

Was Etro für diesen Sommer vorsieht, ist für MinimalistInnen und Fans monochromer Looks der absolute Horror. Der wilde Mustermix besticht einerseits durch Farben so bunt wie Süßigkeiten und andererseits durch Prints, die so gar nichts miteinander zu tun haben. Streifen treffen auf Punkte, animalische Muster oder auf einem fröhlichen LSD-Trip entsprungene Formen. Regeln? Gibt’s nicht – und das tut der Mode gerade richtig gut.

„Fashion is kind of my security blanket.“

Billie Eilish

Collaboration

FLY HIGH

Haute Couture und Haute Horlogerie haben eines gemeinsam: die Leidenschaft fürs Detail. Audemars Piguet holt sich deshalb für das Design seines neuesten Schätzchens Unterstützung der Designerin Tamara Ralph, die direkt loslegt und mit richtig viel Karat auftrumpft: 18 Karat Roségold sind für die limitierte

„Royal Oak Concept Flying Tourbillon“ gerade so gut genug. Und ja, der Einsatz lohnt sich, trumpft das Modell doch mit seinen Braun-, Bronze- und Goldtönen, die Lünette und Zifferblatt ineinander verschmelzen lassen. Dabei kommen für die unterschiedlichen Flächen Finissierungstechniken wie Hämmern, Bürsten und

Polieren zum Einsatz, die das Licht im roségoldfarbenen Gehäuse auf so geschickte Weise einfangen, dass wir uns vom Anblick kaum losreißen können.

Audemars Piguet X Tamara Ralph, „Royal Oak Concept Flying Tourbillon“, limitiert, ca. 177'000.–(audemarspiguet.com)

N°03 /  2024 40

Wir alle tragen Verantwortung, die Welt ein bisschen besser zu machen. Das Berliner Label Maiami leistet seinen Beitrag, indem es für seine wunderbar kuscheligen Strickteile mit über 350 Frauen aus Sarajevo zusammenarbeitet. Die Idee: Frauen in von Krisen geprägten Regionen ein eigenes Einkommen und finanzielle Unabhängigkeit zu ermöglichen. Angestellt sind die Strickerinnen dabei vom bosnischen Unternehmen Udružene, das Maiamis Strickanleitungen und -utensilien in die heimische Stube der Frauen bringt, die dort aus Wollknäueln Masche für Masche die schönsten Pullover und Cardigans stricken. maiami.de

Unfuck the World GO, GIRLS!
N°03 /  2024 41

BEAUTY

Look

ANOTHER WORLD

Es gibt Gesichter, an denen kommt man nicht vorbei, ohne zwei Mal hinzugucken. So geschehen bei Sara Wong, deren Looks in dieser Saison so erfrischend neu und anders sind, dass wir uns beim Klatschen glatt vergessen! Der Teint, der Schneewittchen Konkurrenz macht, dazu der weiße Kajalstrich am unteren Lid, die in die Stirn fallenden Fransen und dieses Gestell, weder Brille noch Ohrring, der alles auf den Kopf stellt, was wir bisher über Accessoires zu wissen glaubten.

Smiling in the presence of beauty.
42 N°03 /  2024
„The thing with the hair scrunchie is an endless debate.“

Emma Watson

Unfuck the World PREDATOR

Zehn Jahre ist es her, dass Cartier seine Raubkatze zum ersten Mal fauchen ließ. Der Duft des Parfums „La Panthère“ ist allerdings viel zahmer als sein wilder Patron und verführt einen mit einer Komposition aus Aprikose, Chypre und Gardenie. 2024 ist es Zeit, den Panther in die Wildnis zu entlassen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren – und das ist in der heutigen Zeit die Umweltbelastung. Der neue, nachhaltigere Flakon

kommt deshalb schlank und im Vergleich zum Original geradezu grazil daher: Die eckigen Kanten bleiben, dafür wurden Gewicht und Kunststoffanteil drastisch reduziert und der Stopfen neu aus 94 Prozent recyclebarem Aluminium gefertigt. Dass Cartiers hübscher Panther darüber hinaus nachfüllbar ist, versteht sich im Hinblick auf diesen Nachhaltigkeitsgedanken von selbst. Cartier, „La Panthère“, 50 ml, ca. 105.– (cartier.com)

Hair

Bad Hair Mornings können einem den ganzen Tag versauen. Die Offensive ist das einzige, was hilft: Wet­Hair­Gel rein und kreativ werden. Bei Rains bedeutet das: Das Haar vom Ansatz bis in die Längen bearbeiten, einzelne Strähnen mit den Fingern ins Gesicht zupfen und andere hinters Ohr schieben. Das Ergebnis lacht allen ins Gesicht –selbst jedem Tröpfchen Nieselregen.

NO UMBRELLA
Trend
N°03 /  2024 43

Make-up Trend NUTELLA

An roten Lippen haben wir uns sattgesehen. Die nussbraune Farbe bei Botter stillt unseren Hunger auf Neues und lässt uns lammfromm lächeln. Klar, muss je nach Hautton die passende Nuance her, damit wir

Nice to have FLIRTY

Wie Tulpen halten wir unser Gesicht gen Sonne und blinzeln ins Licht. Dabei auf unseren Lippen und Wangen: Lanos 101 Balm, der dank seinen Pigmenten in Roségold den Frühling in unser Gesicht zaubert.

N°03 /  2024 44
Lano, „Rose Gold 101 Ointment“, ca. 17.–(niche­beauty.com)

New Perfume FOREPLAY

Könnte man Verführung in einen Flakon packen, es würde riechen wie „Melting Lust“ von Emil Élise. Kirsche verleiht diesem Parfum seine Süße und dieses Gefühl von einem niemals enden wollenden Sommer, in dem wir händchenhaltend über den Jahrmarkt flanieren, während Rum dem Wässerchen nicht nur Tiefe verleiht, sondern auch klar macht, dass alles, was ab jetzt geschieht, ausschließlich Erwachsenen vorbehalten ist. Emil Élise, „Melting Lust“, 100 ml, ca. 145.– (emilelise.com)

45 N°03 /  2024

Nice to have

SOMMERKIND

Noch reicht es weder für den heimischen Baggersee noch fürs lokale Schwimmbad. Aber: Die Zeit wird kommen. Und während unsere Vorfreude auf heiße Tage in nasser Nähe parallel zu den Temperaturen steigt, legen wir uns schon mal die Stranddecke von Soleil Soleil zu, die zur Not auch zum Kuscheln herhält.

Soleil Soleil, „Namesake“, ca. 247.– (soleilsoleil.com)

TRAVEL

There

are two classes of travel – first class and with children.
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Concept INNER CIRCLE

We love KISS FROM A ROSE

München hat einfach Klasse. Punkt, aus. Deshalb ist es nur logisch, findet ein neues Mitglied der Rosewood-Familie hier inmitten der Altstadt sein Zuhause. In den ehemaligen Räumen der Bayerischen Staatsbank und dem Palais NeuhausPreysing logieren heute Menschen, die diesen Mix aus Aristokratie und Coolness feiern wie die MünchnerInnen ihr jährliches Oktoberfest.

Die Fresken, die gewölbte Decke, die breite Treppe:

Die Historie sorgt für Schnappatmung, die Renovation der Räume genauso, und spätestens beim Anblick der Inneneinrichtung bleibt einem komplett die Spucke weg. 73 Zimmer und 59 Suiten sorgen für genügend Platz, sollte man sich hier gleich mit der ganzen Clique zum Anstoßen niederlassen –und dieser Gedanke ist keinesfalls abwegig, locken einen doch die im ganzen Hotel verstreuten Kunstwerke genauso wie

die vier Restaurants und das Asaya Spa, noch etwas mehr Zeit im Rosewood Munich zu verbringen. Auf zwei Etagen und 1'300 Quadratmetern dreht sich hier alles darum, dem Gast etwas Gutes zu tun – sei das mittels Fitness, Unterstützung in der Ernährung oder durch physische Therapien. Rosewood Munich, Kardinal-FaulhaberStraße 1, 80333 München, Deutschland (rosewoodhotels.com)

Louvre, Eiffelturm, Sacré-Coeur. Und dann? Dann kommen einem Jérémie Colin und Linda Solanki zur Hilfe, die dir über ihre Webseite Whereshouldigo.paris passgenau diejenigen Tipps für die Stadt der Liebe geben, die dir nur jene liefern können, die Paris ihre Heimat nennen. Spar dir die Peinlichkeit, vor Ort in deinem gebrabbelten Französisch nach dem besten Croissant oder der süßesten Boutique zu fragen. Du sagst, was du magst, und Colin und Solanki schicken dir auf Anfrage die Orte, die du alleine niemals entdecken würdest. So findest du etwa die japanische Großmutter, die ihr selbst gekochtes Essen aus dem Fenster verkauft, oder die eine Bar, in der alle Gäste französische Chansons singen. Und eines ist garantiert: Mit diesen Tipps im Köcher liebst du Paris bald genauso sehr wie die beiden. Ab 89.– für einen Tag voller Tipps, whereshouldigo.paris, Anfragen an contact@ whereshouldigo.fr

N°03 /  2024 47

Book

THE WORLD IS NOT ENOUGH

Von London nach Venedig, Jamaika, Ägypten oder Rom: James Bonds Meilenkonto ist gut gefüllt. Assouline packt die spektakulärsten Destinationen unseres liebsten SmokingTrägers in ein 328 Seiten

starkes Buch, das 007 auf all seinen Abenteuern seit 1962 begleitet. Darin befinden sich alle möglichen Drehorte wie Tempel, Palazzi, Kirchen oder Seilbahnen, deren Orte unser Fernweh

genauso anfachen wie Daniel Craigs Aussagen die Gerüchteküche um seine Nachfolge. Daniel Pembrey, „James Bond Destinations“, Assouline, ca. 120.–(assouline.com)

N°03 /  2024 48
„Tourists don’t know where they’ve been, travelers don’t know where they’re going.“
Paul Theroux

Places

SCHWEBEZUSTAND

Was Luxus tatsächlich bedeutet? Privatsphäre, Service, Exklusivität. Kein Wunder, sind die Wartelisten für einen Aufenthalt in einer der 15 Suiten im Ayria Retreat & Spa in etwa so lang wie die Schlange vor dem Apple-Store beim Release des neuesten iPhones. Den Monte Bronzone im Rücken und den Luganersee zu Füßen entspannt man hier im 23.5 Hektar großen Park oder dem 1'500 Quadratmeter fassenden SpaBereich CEò , in dem wir alles zurücklassen, was unsere Mundwinkel nach unten zieht. Wer Ruhe sucht, der zieht sich in seine Suite zurück, deren breite Glasfront einen geschickt mit der Natur verbindet. Apropos Natur: Im Bad sorgt Naturstein für Eleganz und Bodenhaftung, und das Spa basiert seine Anwendungen auf den Elementen Wasser, Luft und Erde. Ob Kältekabine, Sauna oder türkisches Bad: Hier scheint die Zeit still zu stehen. Planscht man im Infinity Pool, schwebt man umgeben von Salzwasser regelrecht zwischen Himmel und See – ein Gefühl, das man auch noch mit sich trägt, wenn man sich nach einem Aufenthalt im Aria Retreat & Spa längst auf dem Heimweg befindet. Aria Retreat & Spa, Via del Ciclamino 5, 22018 Cima di Porlezza, Como, Italien (aria-reatreat.it)

N°03 /  2024 49

EAT&DRINK

Connecting hearts across tables.

Book GREASE

Für einen Avocado-Toast länger anstehen als für Tickets für Taylor Swift? Nun, künftig nehmen wir uns beim Warten auf einen Platz im Kopenhagener Hipster-Café Atelier September einfach das neue Kochbuch des Patrons zur Brust. Darin

verrät Frederik Bille Brahe seine Geheimrezepte, die es einem unmöglich machen, über das eingangs erwähnte Schlangestehen zu wettern. Pancakes, Suppen, Salate – sie alle finden Platz zwischen den Buchdeckeln, dessen

Gesicht uns so schön entgegen lacht, dass wir sofort in die Küche eilen und nach einem Stück Butter gieren. Frederik Bille Brahe, „Atelier September: A place for daytime cooking“, Apartamento Publishing S.L., ca. 49.–

N°03 /  2024 50

Unfuck the World CHEERS

Stella McCartney ist die Pionierin des veganen Leders. Während andere noch skeptisch die Nase rümpften, brachte die Designerin bereits Taschen aus alternativen Textilien auf den Markt. 2024 überrascht McCartney nun mit einem auf Trauben basierenden Leder. Die Basis für dieses innovative Textil liefert Veuve Clicquot: Was bei der Herstellung von Champagner im Abfall landet, findet später in Form von Taschen seinen Weg zurück ins Rampenlicht. Dabei haben Veuve Clicquot und Stella McCartney nicht nur das Tierwohl im Blick, sondern tragen mit ihrer veganen Lederalternative auch zu einer Reduktion der Treibhausgase bei. Die Teile, die Stella McCartney bei ihrer Modenschau in Paris erstmals der Öffentlichkeit präsentierte, sind ab März 2024 erhältlich. stellamccartney.com

„Flavor never hurts.“

Khloé Kardashian

Nice to have DIABETES GUARANTEED

Die Schweiz und ihre Schokolade: was für eine Liebesgeschichte! Da gucken Romeo und Julia aber ganz arg in die Röhre. Wer sein liebstes Süßes nicht nur im Bauch, sondern auch an der Wand haben möchte, holt sich eines der wunderbar nostalgischen OriginalPlakate traditioneller Schoko-ProduzentInnen. Auch wenn es letztere teilweise heute gar nicht mehr gibt: Die Lust auf Süßes bleibt für immer. Artifiche, diverse Plakate aus vergangenen Zeiten, ab ca. 800.– (artifiche.com)

N°03 /  2024 51

UNIQUE MIXING PIECES PROPOSAL

Photography: Valérie Mathilde

Styling: Marie Revelut

Hair: Tomoko

Make-up: Camille Dievart

Models: Anna Liza Fodor & Rylee Dickson @ City Models

Assistance: Mika

Post Production: Louison Boucly

N°03 /  2024 52
Kleid von HIGHLIGHT STUDIO. Hose von ERES. LederHarness von ICHOR. Ohrringe von ILONA OREL.

Kleid

und Leggings von LIMI FEU. Jacke von SUPERBOY. Schuhe und Tasche von DIOR. N°03 /  2024
Kleid von ZEUS+DIONE. Ohrring von FENDI. Oberteil, Jacke, Hose, Schuhe und Kette von CHANEL. Rock von AFEW RAHUL MISHRA.

Kleid von AFEW RAHUL MISHRA.

von ILONA
N°03 /  2024
Schuhe von MAISON ERNEST PARIS. Ring
OREL.

Kleid

N°03 /  2024
von FENDI. Handschuhe von CAUSSE GANTIER. Brosche von BEGUM KHAN.
Body von CIDER. Jacke von BARBARA BUI.

Oberteil und Hose von ISSEY MIYAKE. Hemd von ESTHER BANCEL. Schuhe von ARCHE. Schal von HERMÈS. Brosche von IRIS KAOZA.

Kleid und Rock von NOÉMIE DEVIME.

Unterwäsche von ERES.

Handschuhe von CAUSSE GANTIER.

Ohrringe von ILONA OREL.

N°03 /  2024

Jacke von ESTHER BANCEL. Body von CIDER. Harness von ICHOR. Schuhe von MAISON ERNEST PARIS. Tasche von HERMÈS.

Jacke und Hose von BARBARA

BUI. Body von SEYIT ARES.

Schuhe von MAISON ERNEST

PARIS. Hut von MAISON MICHEL. Ohrring von ILONA OREL .

Hemd

von ESTHER BANCEL. Schal von HERMÈS. Ring von ILONA OREL. Brosche
KAOZA. N°03 /  2024
von IRIS

POP

Untitled (after Cattelan) #3, 2016 66 N°03 /  2024

DAYDREAMING

N°03 /  2024 67
68 N°03 /  2024

Anstatt Fuchs und Hase sagen sich in der Fotografiska Berlin gerade Donatella Versace und die Jungfrau  Maria gute Nacht. Die poppigen Werke des Briten Miles Aldridge liegen irgendwo zwischen Fantasie und Wirklichkeit und sind dann doch mehr als reine Kunst – nämlich durchaus Gesellschaftskritik.

Still Life,
2017 Fotos: Miles Aldridge / Fotografiska Berlin
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Untitled (after Cattelan) #4, 2016
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Red Marks #1, 2003 N°03 /  2024 71
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Ralph Fiennes, 2016 3-D, 2010
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Donatella Versace, 2007
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Gilbert and George, 2014
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MILES ALDRIDGE: VIRGIN MARY. SUPERMARKETS. POPCORN.

Was haben die Jungfrau Maria, Supermärkte und Popcorn gemeinsam? Nun, Miles Aldridge, der sich zwischen 1999 und 2020 abwechslungsweise mit all diesen Ansätzen beschäftigt. Und was der britische Fotograf da zaubert, ist ganz großes Kino. Diese Kontraste! Diese Farben! Und dann dieser ungestillte Durst nach visueller Perfektion, der Aldridges Inszenierungen noch wirkungsvoller macht. Religion diente ihm genauso als Inspirationsquelle wie unsere Konsumgesellschaft oder Filme aus den Köchern von Hitchcock, Lynch oder Fellini.

Dramaturgisch eins a, was der Brite da abliefert. Die Ausstellung in der Fotografiska Berlin ist dann aber doch spannender als jeder Blockbuster.

Miles Aldridge, „Virgin Mary. Supermarkets.Popcorn“, Photographs 1999 bis 2020, Fotografiska Berlin, bis 5. Mai 2024, fotografiska.com/berlin

In The Garden, 2017
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Jean Paul Gaultier, 2011

FULL FANTASY

Bunte Farben, glatte Oberflächen und Perfektionismus auf ganzer Linie zeichnen die Fotografien von Miles Aldridge aus. Wovon sich der Meister der Pop-Fotografie inspirieren lässt und weshalb er für KI nur ein müdes Schulterzucken übrig hat, verrät er im Interview.

FACES: Ihre Kunst lebt davon, echte Fotografie wie künstlich reproduziert aussehen zu lassen. Fühlen Sie sich im Zeitalter der künstlichen Intelligenz in Ihrer Arbeit bedroht?

Miles Aldridge: Nein, ich fühle mich durch KI weder bedroht, noch bin ich wirklich an ihr interessiert. Ich denke, künstliche Intelligenz ist vielleicht in der Lage, die kommerzielle Fotografie zu ersetzen, aber niemals die Kunst, da diese auf dem sich ständig ändernden menschlichen Geist basiert.

F: Wie gehen Sie denn mit der Allgegenwärtigkeit von KI um?

MA: Gar nicht, ich versuche, sie so gut wie möglich zu ignorieren. Es ist mir bewusst, dass dieser Ansatz mit Risiken verbunden ist, aber das spielt für mich keine Rolle.

F: Ihre Eltern hatten sehr berühmte FreundInnen, die Ihre Familie häufig zuhause besucht haben. Haben diese Begegnungen mit so bekannten Personen Ihre Definition von Prominenz geprägt?

MA: Mein Vater war ein berühmter Illustrator und arbeitete mit vielen wichtigen MusikerInnen der 60er und

Interview: Marina Warth

Foto: Peter Lindbergh

70er Jahre zusammen. The Beatles, The Rolling Stones, The Who, Elton John… Als ich neun Jahre alt war, begegnete ich Elton John backstage und tauchte dabei in diese außergewöhnliche Welt aus Wahnsinn, Brillanz, Dekadenz und Prominenz ein. Prominent zu sein, hat heute eine ganz andere Bedeutung, wobei ich dem zustimme, was Andy Warhol einmal prophezeite: „In der Zukunft wird jeder während 15 Minuten berühmt sein.“

F: Bevor Sie mit der Modefotografie begannen, haben Sie lange Musikvideos gedreht. Inwiefern hat Ihnen die Erfahrung beim bewegten Bild dabei geholfen, die Fotografie besser zu verstehen?

MA: Tatsächlich habe ich damals die Regie in Pop-Videos übernommen, weil ich eigentlich Filmregisseur werden wollte. Während dieser Arbeit habe ich allerdings gemerkt, wie wenig mich die Bands tatsächlich als Protagonisten interessierten, und ich strebte viel eher danach, selbst einen Kurzfilm zu produzieren. In diesen Filmstudios zu arbeiten, gab mir das Selbstbewusstsein, mit Props, Licht und aufwändigen Kulissen umgehen zu

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können, die ich für meine Fotografie benötige.

F: Ihre Fotografien verlangen stets nach viel Vorbereitung. Wie gehen Sie dabei vor, und haben Sie stets eine klare Vorstellung von den Bildern, den Kulissen und dem Setting, bevor Sie die Kamera zücken?

MA: Bevor ich mit dem Fotografieren loslege, bringe ich meine Ideen in Form von Zeichnungen aufs Papier, um deren Kompositionen, die Lichtverhältnisse und die Körpersprache zu verstehen, die das Resultat ausmachen sollen. Im Studio kann es allerdings sein, dass ich alles nochmals über den Haufen werfe, da ich es liebe, auf das zu reagieren, was ich durch die Linse meiner Kamera sehe. Das bedarf manchmal auch einer Anpassung meiner Ideen.

F: Verstehen Sie Ihre Fotografie mehr als Kunst oder als Handwerk?

MA: Ich glaube, Kunst und Handwerk gehen Hand in Hand, egal, ob man nun einen Film dreht, fotografiert oder die Sixtinische Kapelle bemalt.

F: Ihre aktuelle Ausstellung „Virgin Mary. Supermarkets. Popcorn“ ist eine Ode an die Popkultur. Für Ihre Fotografie ließen Sie sich von zahlreichen Filmen und deren RegisseurInnen inspirieren. Gibt es Filme, die Sie sich immer wieder aufs Neue ansehen, und könnten Sie sich auch vorstellen, selbst einen Spielfilm zu drehen?

MA: Fellinis „La Dolce Vita“ ist nach wie vor mein Lieblingsfilm, und das ist eigentlich etwas seltsam, weil er im Gegensatz zu meinen knallbunten Fotografien ja schwarz-weiß ist. (lacht) Ich liebe es einfach, wie Fellini jeden Aspekt der Gesellschaft betrachtet und beleuchtet: Dabei geht es ums Berühmtsein, um Mode, Beziehungen, die Kirche oder den Intellekt, und Fellini verpackt das alles mit unglaublicher Klarheit und Witz. Ich hätte große Lust darauf, selbst einen Film zu realisieren. Tatsächlich habe ich sogar bereits ein Drehbuch geschrieben, aber ich zweifle daran, dass dieses wirklich etwas taugt.

F: Welche Stereotypen in unserer Gesellschaft nerven Sie am meisten, und darf man damit in der heutigen Zeit überhaupt noch spielen?

MA: Ich verstehe meine Arbeit nicht als Spiel mit Stereotypen, sondern als Ausdruck extremer Beispiele von Individuen, deren Existenz ich in Frage stelle. Ich halte es da mit einem Zitat von F. Scott Fitzgerald: „Die einsamsten Momente im Leben sind jene, in denen man dabei zusieht, wie die eigene Welt zusammenbricht und dabei nichts weiter tun kann, als ins Leere zu starren.“

F: Wie erzeugen Sie die Dramatik in Ihrer Fotografie?

MA: Ich greife dabei auf Filme von Regisseuren wie Ingmar Bergman, Rainer Fassbinder und David Lynch zurück sowie auf die Texte von Henrik Ibsen, Anton Tschechow und August Strindberg, um Bilder über Momente der Krise und Selbstoffenbarung zu schaffen.

F: Ob in der Werbung oder auf Instagram: Überall lachen uns makellose Gesichter entgegen, die unser Verständnis von Schönheit nachhaltig beeinflussen. Diese glattpolierte Schönheit ist auch Teil Ihrer Kunst. Was entgegnen Sie KritikerInnen, die diese plakative Auffassung von Schönheit kritisieren?

MA: Vieles von dem, was ich in meinen Fotografien verarbeite, findet seine Vorbilder in Hollywood, Pop Art oder der klassischen Kunst. Meine Kunst reflektiert diese Obsessionen – und ja, auch jene, die Schönheit betreffen.

F: Ihre Kunst lebt von den lebendigen Farben. Wie stellen Sie die Farbpalette für Ihre Shootings zusammen, und welche Farben würden Sie niemals verwenden?

MA: Die Inspirationen für die Farben, die ich in meinen Fotografien wiedergebe, sind stets inspiriert von Gemälden und der echten Welt. Einmal habe ich mir beispielsweise ein Gemälde von Francis Bacon angesehen, dessen Farbkombinationen analysiert und für mich daraus eine eigene Palette kreiert. Ein andermal habe ich bei einer Reise nach Paris einen dieser TouristInnenbusse gesehen und sofort fotografiert, weil mich dessen grüne und gelbe Hülle so faszinierte. Von Erdtönen wie Braun oder Ocker halte ich mich allerdings fern, wobei der Kontrast zu Kaugummi-Pink in der Tat funktionieren könnte.

F: Man findet Ihre Kunst in zahlreichen sehr bekannten Museen. Besuchen Sie Ihre eigenen Ausstellungen, und welches Museum sollte man Ihrer Meinung nach mindestens einmal im Leben gesehen haben?

MA: Ich genieße es sehr, auf meinen Ausstellungen mit den BesucherInnen zu sprechen oder sie dabei zu belauschen, wenn sie über meine Kunst fachsimpeln. Natürlich beantworte ich auch Fragen, wenn mich einmal jemand erkennt. Persönlich bin ich sehr angetan von der Tate Britain, da mich mein Vater oft dahin mitgenommen hat, als ich noch ein Kind war. Zudem habe ich das Museum oft besucht, um mich als Kunststudent davon inspirieren zu lassen.

F: Es standen schon viele SchauspielerInnen vor Ihrer Kamera. Würden Sie sagen, Menschen, die schauspielern können, sind die besseren Models, weil sie in der Lage sind, in jede Rolle zu schlüpfen? Oder ist eher das Gegenteil der Fall, weil sie dabei ständig versuchen, ihre eigene Persönlichkeit zu überdecken?

MA: Ich liebe es, mit SchauspielerInnen zu arbeiten, weil sie in der Lage sind, meine Regieanweisungen oder Hinweise schnell umzusetzen. Zudem scheuen sie sich nicht davor, ihre eigenen Interpretationen miteinzubringen, und dabei zuzusehen, wie jemand vor meiner Kamera immer weiter geht, macht einfach Spaß.

F: Wie hat sich Ihre Vorstellung von der Arbeit einer FotografIn im Laufe der Jahre verändert?

MA: Als ich damals mit dem Fotografieren begann, war das ein echter Beruf, der auch technisches Wissen voraussetzte und nicht nur ein Verständnis von Kunst. Leider übernehmen in unserer digitalisierten Welt Digitalkameras, künstliche Intelligenz und Photoshop oft die ganze Arbeit, für die früher das menschliche Gehirn zuständig war.

F: Sie haben Ihr Handwerk am Central Saint Martins College gelernt. Wie wichtig ist es Ihrer Meinung nach, an einer so renommierten Universität zu studieren, zumal es heutzutage so viele digitale Möglichkeiten gibt, um das Fotografie-Handwerk zu erlernen?

MA: Ich würde jedem empfehlen, eine solche Kunsthochschule zu besuchen. Das sind drei bis vier Jahre, in denen du komplett in die Kunstgeschichte eintauchst, jeden Tag Kunst kreierst und die reale Welt dabei komplett links liegen lassen kannst.

F: Die Zukunft ist nur einen Schritt entfernt. Fürchten Sie sich davor oder freuen Sie sich im Gegenteil darauf?

MA: Neue Kunst zu erschaffen, hält mich lebendig. Ich freue mich riesig darauf, neue Ideen zu entwickeln und Fotografien zu realisieren, an die bisher noch niemand gedacht hat.

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CALLING MANUAL VIENNA

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Carola Pojer schwimmt nicht mit dem Strom: Sie gibt vielmehr die Richtung vor.

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Wien gibt gerade richtig Vollgas – und mit der österreichischen Metropole auch seine BewohnerInnen. Dazu gehört Carola Pojer – Stylistin, Unternehmerin und coole Socke, die mit ihrem Keramiklabel One of a Kind und dem Shoppable Apartment House of Auster gerade den Zeitgeist trifft.

Interview: Marina Warth – Fotos: Carola Pojer, Sarah Rechbauer, Pilar Schacher

CAROLA POJER

FACES: House of Auster ist dein Take darauf, schönes Kuratiertes in einem stylischen Apartment anzubieten –gerade so, als würde man durch die Wohnung einer FreundIn schlendern und sich dort seine Favoriten aussuchen. Wie kamst du auf diese Idee?

Carola Pojer: Ich habe ein ähnliches Konzept vor vielen Jahren in New York entdeckt und war sofort begeistert. Der Gedanke, dass du eine wunderschön eingerichtete Wohnung betrittst und weißt, dass du alles dort kaufen und sofort mitnehmen kannst, fand ich unheimlich aufregend – ein bisschen wie Disneyland für Erwachsene. Vor allem, weil man die Chance bekommt, neue Dinge zu entdecken und sie im normalen Wohnkontext sieht. Das ist ganz anders als in normalen Shops, wo man meist von Produkten regelrecht erschlagen wird. Meine Geschäftspartnerin Andreea und ich haben sofort gesagt: Wenn wir je etwas in Wien eröffnen, dann so ein Konzept. Und heute ist unser shoppable Apartment House of Auster einzigartig in Österreich und Deutschland.

F: Welcher Raum ist im House of Auster dein liebster und weshalb?

Das Schöne gehört zu Carola Pojer wie der Prater zu Wien. Kein Wunder, widmete sie sich nach ihrer Arbeit f ür TV und Theater als Fotografin dem Modeblog Viennawedekind.com und tippte sich ihre Leidenschaft in der Kolumne f ür Derstandard.at von der Seele. Alsbald mischte sie als Stylistin und Fashion Consultant die Branche auf und gr ündete schließlich 2022 ihr Keramiklabel One of a Kind, f ür das sie in einem kleinen Wiener Studio an der Drehscheibe sitzt. Ein Jahr darauf folgte das nächste Projekt: Gemeinsam mit Innenarchitektin Andreea Cebuc startete Pojer House of Auster, das erste Apartment, dessen Einrichtung und Accessoires jeder kaufen kann, der durch die hübsch kuratierten Wände flaniert.

CP: Ich liebe unseren Fashion Room, der quasi ein riesiger  begehbarer Kleiderschrank voller Vintage- und Designer-Mode und tollen Traum-Accessories ist. Sowas hätte ich ja selber gerne zuhause! Zumindest kann ich den Traum täglich im House of Auster leben. (lacht)

ist aus- einem

House of Auster, Neubaugürtel 20/7, 1070 Wien, Österreich, geöffnet Donnerstag bis Samstag ab 10 Uhr (houseofauster.com)

F: House of Auster ist auch eine Event-Location. Welche drei Tipps für einen gelungenen Anlass teilst du mit uns?

CP: Das Ambiente ist unheimlich wichtig: Kerzen, gute Musik, gutes Essen, leckere Getränke und ein ansprechender Duft. Es sind oft die kleinen Dinge im Hintergrund, die sich positiv auf den Gesamteindruck auswirken. Und eine gute Gästeliste – das heißt, eine tolle Mischung aus spannenden, unterhaltsamen und angenehmen Menschen, die gut zueinander passen und für einen tollen Event sorgen.

F: Bist du lieber Gastgeberin oder Gast?

CP: Ich liebe es zu hosten. Wenn ich unsere Gäste happy und zufrieden sehe, macht mich das auch ganz glücklich. Die „Ahs und Ohs“, wenn Gäste unser Apartment betreten, sind einfach unbezahlbar schön.

F: Wie beschreibst du den Stil deines eigenen Zuhauses?

CP: Minimalistisch, clean und aufgeräumt.

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Tolles Design und an jeder Ecke was zum Haben wollen: Das ist House of Auster.

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„House of Auster ist ein bisschen wie Disneyland für Erwachsene.“
Ob Möbel oder Accessoire –hier lässt sich alles erstehen und nach Hause tragen.
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Ästhetik liegt Carola Pojer im Blut. N°03 /  2024 85

F: Unter One of a Kind gestaltest du Schönes aus Keramik. Wie sah dein erster Versuch mit Ton an der Drehscheibe aus. und was ist das Schöne an diesem Handwerk?

CP: Die ersten Versuche gingen wortwörtlich schief. Ich habe sehr lange gebraucht, um zu lernen, wie man den Ton richtig zentriert. Das ist einer der schwierigsten, aber auch einer der wichtigsten Schritte beim Töpfern. Es heißt nicht zu unrecht, dass man jeden Handgriff mindestens hundert Mal machen muss, um ihn zu beherrschen. Ich bin Perfektionistin und habe da anfangs schon mal eine Träne des Frustes vergossen, weil ich es nicht so schnell hingekriegt habe, wie ich das wollte. Die Arbeit mit Ton erfordert Geduld, und das war eine tolle Schule für mich. Ich habe mich dann einfach ein paar Tage im Studio eingesperrt und diese Handgriffe geübt und geübt, bis sie geklappt haben. Das Schönste an der Keramikkunst ist, dass ich etwas mit meinen eigenen Händen erschaffen kann –nützliche Gebrauchsgegenstände wie Kaffeebecher oder Schüsseln etwa, die Menschen tagtäglich Freude bereiten. Gerade in dieser Simplizität liegt mein Glück.

F: Welches Handwerk benötigt unbedingt mehr Beachtung und weshalb?

CP: Generell finde ich, dass jegliches Handwerk mehr Beachtung verdient und viel cooler ist als seelenlose Massenproduktionen. Diese Beachtung ist zum Glück durch die Pandemie immer mehr gestiegen. Wir merken auch im House of Auster, dass Handwerk wie Keramik, Glasbläserei, Holz- und Metallarbeit immer mehr geschätzt und bevorzugt werden. Vor allem die handgemachte Keramik hat in den vergangenen Jahren ein großes Revival erfahren, was ich als Keramikkünstlerin natürlich total schön finde.

F: Welches Handwerk würdest du gerne beherrschen und weshalb?

CP: Ich habe vergangenes Jahr einen Glasbläserworkshop bei Studio Comploj gemacht und würde die Skills gerne noch vertiefen. Das ist ein so spannendes und schwieriges Handwerk, das von außen immer super einfach aussieht.

F: Wie schaffst du es, deine verschiedenen Standbeine und Businesses unter einen Hut zu bringen?

CP: Dank gutem Time Management und vielen To-DoListen.

F: Wofür und in welchen Momenten wünschst du dir eine dritte Hand?

CP: Wenn ich wieder mal extrem viel arbeite und drei Dinge gleichzeitig mache, dann hätte ich gerne eine dritte Hand, die mir auf die Schulter klopft und sagt: „you got this.“

F: Wenn du nicht in Wien leben würdest, wo würdest du ansonsten wohnen wollen?

CP: In Kopenhagen, Antwerpen oder Hamburg. Ich liebe die Ästhetik in den Städten und generell die Menschen und Vibes.

F: Was hat Wien, was andere Städte nicht haben?

CP: Hier liegt überall Geschichte in der Luft. Sigmund Freud ging hier genauso durch die Straßen wie Sisi, Friedensreich Hundertwasser, Marie Antoinette, Schubert, Egon Schiele, Johann Nestroy, Erich Fried oder Falco. An jeder Ecke gibt es etwas zu erzählen. Das merkt man irgendwie in der Luft. Ich finde das richtig cool.

DIE BESTEN WIEN-TIPPS VON CAROLA POJER

Der perfekte Dating-Spot: die Cocktailbar Parf ümerie und im Sommer geht’s ab in die Weinberge zum Beispiel ins Wieninger am Nussberg.

Das Restaurant, das auch die Eltern lieben: Seven North, mein absolutes Lieblingsrestaurant.

Der Ort, an dem man mich am Samstagmorgen findet: zum Brunch im Crème de la Crème oder im Café Hildebrandt.

Hier geht immer die Post ab: Der Volksgarten hat im Sommer oft tolle Motto-Events, die richtig Laune machen.

Das beste Brot: gibt’s bei Joseph Brot, dicht gefolgt von Öfferl.

Der leckerste Kaffee: landet im Wolfgang Coffee, Crème de la Crème und bei Empress Coffee in meiner Tasse.

Hier reserviere ich zum Dinner: C.O.P, &Flora oder bei Chez Bernard.

Diese Geschäfte gehören zu den Must-Gos: Volta, Die Sellerie und natürlich House of Auster.

F: Wie hat sich Wien in den vergangenen Jahren verändert?

CP: Es ist internationaler geworden. Unsere Gastronomieszene ist wahnsinnig spannend geworden und auch das Kunst- und Kulturangebot. Generell habe ich das Gefühl, dass Wien viel moderner und cooler geworden ist und gleichzeitig den alten Charme behalten hat.

F: Wie beschreibst du den Vibe Wiens?

CP: Die Seele einer klugen, alten Frau trifft auf einen neugierigen, abenteuerlustigen Teenager.

F: Wie hat dich das Muttersein verändert, und was ist gleich geblieben?

CP: Ich bin jetzt viel gütiger und geduldiger. Und ich habe großen Respekt vor meinem Körper und davor, was er alles aushält. Sehr cool ist das! Aber ich habe immer noch Hummeln im Hintern und brauche immer neue Herausforderungen. Die Mischung aus Businessfrau und Mamasein erfüllt mich sehr.

F: Wie hat sich die Vorstellung von Eltern für dich geändert, seit du selber eine Mama bist?

CP: Ich habe definitiv unterschätzt, wie herausfordernd das Elternsein ist, vor allem energietechnisch. Als Mama ist man quasi immer „on“, also in Alarmbereitschaft oder im Bespaßungsmodus. Als meine Tochter ein Baby war, habe ich einmal aus dem Augenwinkel heraus gesehen, dass sie beinahe vom Sofa fällt und sie reflexartig mit einer Hand aufgefangen. So ein bisschen supermanmäßig. Diese Verbundenheit ist total schön, aber der Standby-Modus geht manchmal ganz schön an die Energie. Und das hört nie auf – meine Eltern machen sich immer noch Sorgen bzw. fiebern mit uns Kindern mit. Vor dieser Hingabe habe ich großen Respekt.

F: Wann hast du das Gefühl, alles hinschmeißen und aufs Land ziehen zu wollen?

CP: Wenn ich wieder mal zu viel auf Social Media abhänge.

F: Auf welches Teil in deiner Wohnung hast du am längsten gespart, und für welches Stück in deinem Kleiderschrank hast du am meisten Geld auf den Tresen geblättert?

CP: Ich bin ein großer Fan von The Row, was leider eine teure Leidenschaft ist. Auch wenn ich vieles secondhand kaufe, sind das – neben meiner kleinen ChanelSammlung – wohl meine teuersten Teile im Schrank. Für meine Wohnung spare ich schon lange auf eine neue Küche, die wir hoffentlich in diesem Jahr in Angriff nehmen.

F: Was würdest du nie mehr hergeben wollen?

CP: Meine Tochter Pina.

F: Womit lockt dich die Zukunft?

CP: Mit Herausforderungen und Abenteuern. Ich möchte mich in diesem Jahr wieder vermehrt der Schauspielerei und Fotografie widmen und quasi ein bisschen zurück zu meinen beruflichen Wurzeln gehen.

F: Wovor fürchtest du dich?

CP: Vor der Rente.

F: Was wünschst du dir?

CP: Gesundheit, Zufriedenheit und dass ich ewig frei und kreativ arbeiten kann.

F: Ein kleines Glück, auf das du nicht verzichten möchtest?

CP: Mein Heizstrahler im Badezimmer, vor dem ich unheimlich gerne sitze und der ratternden White Noise lausche. Das ist meine Sucht, seit ich ein kleines Kind bin.

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„In Wien trifft die Seele einer klugen, alten Frau auf einen neugierigen, abenteuerlustigen Teenager.“
House of Auster ist Apartment, Event-Location und Shopping-Mekka. N°03 /  2024 87

RUNWAY FASHION REPORT Spring/Summer 2024

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Redaktion: Nadia Hartzer, Adrienne Meyer, Marina Warth – Fotos: Launchmetrics SpotlightSM

ROADWAY

Weg mit den trüben Gedanken und her mit der neuen Mode, die unsere Laune mindestens so sehr in die Höhe treibt wie die Aussicht auf sorglose Tage unter der Sonne! Letztere verbringen wir in knappen Shorts, gestrickten Kleidern und umhüllt von transparenten Stoffen, aus denen die DesignerInnen diese Saison unsere Träume schneidern.

Die Wettervorhersage für Mailand nahm man bei Gucci beim Wort und verlegte die Show kurzerhand ins eigene Headquarter.
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NINA RICCI

Es ist vielleicht nicht alles Gold, was glänzt, aber wir können auch mit anderen Metallen etwas anfangen.

MISSONI

Bunt wie die Auslage unserer Lieblings-Gelateria – und mindestens genauso süchtigmachend.

Zuckerwatte und Lollipops tauschen wir jederzeit gegen die verspielten Teile aus der Sommerkollektion von MSGM ein.

SIMONE ROCHA

Metallic, Spitze, Rock’n’Roll: Da machen Barbie und Ken gemeinsam Luftsprünge!

MSGM
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VERSACE

Akute Kariesgefahr beim Verzehr von so viel Süßem! N°03 /  2024 91

BEST LOCATION

Alle Achtung, aus einer Mailänder Barockkirche aus dem 17. Jahrhundert das letzte Bisschen herauszukitzeln, damit sich die Gäste fühlen können wie auf dem englischen Land. Für das passende Ambiente sorgten bei Max Mara Pflanzen, Sträucher, Bäume und anderes Grünzeug, das in mühsamer Schwerstarbeit seinen Weg in Mailands Mitte fand.

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Anstelle von Antidepressiva reicht ein Blick auf die farbenfrohe Kollektion von Erdem.

MARNI

Was uns lieber ist als jeder Blumenstrauß? Die Looks dieser Kollektion.

ERDEM
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ETRO
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Diese Kollektion ist der letzte Beweis, dass Mustermix funktioniert.

DRIES VAN NOTEN

Wes Anderson klatscht in die Hände und wir tun es ihm über derlei Allerlei an Farben, Prints und Mustern gleich.

JIL SANDER

Spannende Schnitte, coole Teile und beides in dem Maße, dass wir damit sofort unsere Garderobe füllen.

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BEST OPENING

Den Überraschungsmoment ideal zu nutzen, ist die wahre Kunst. Vor der Show warteten die Models deshalb nicht etwa geduldig hinter dem Vorhang, sondern im Souterrain, das alsbald zur Bühne wurde.

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Gewagt? Gewollt! Von uns, jetzt und sofort.

PRABAL GURUNG

Knallige Farben und aufregende Stoffe verwandeln die Kollektion von Prabal Gurung in ein Potpourri für jedes Sommerprogramm.

GUCCI
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BEST MESSAGE

Um ihrem Aufruf nach Women Empowerment Nachdruck zu verleihen, hinterlegte Dior-Designerin Maria Grazia Chiuri ihre Show mit feministischen Parolen, die im krassen Gegensatz zu den ebenfalls gezeigten Werbefotos vergangener Zeiten standen, in denen Frauen aus einer sehr patriarchalen Perspektive gezeigt wurden.
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GCDS

Barbie war mal. Jetzt setzen wir auf Himmeblau und rocken das Ding!

ANTONIO MARRAS

Zu brav? Wir sagen: professionell! Und schwenken damit die Flagge für klassische Blusen, Röcke und Mäntel.

BLUMARINE

Wir sparen – am Stoff, am Sichtschutz und sowieso an jedem Wort, das diesen Looks den Wind aus den Segeln nimmt.

DION LEE

Was Dion Lee heute zeigt, ist ein Blick in die Zukunft, dessen Vision uns auf morgen freuen lässt.

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DIESEL

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What a rollercoaster! Kurz, lang, bunt, monochrom und alles querbeet durcheinander! Kurzum: We love it.

Das Berliner Label zeigt Looks wie Coolness in Form gegossen.

SAINT LAURENT

Abenteuer in Sicht! Dafür kommen luftige Stoffe und Sandfarben genau richtig.

ALBERTA FERRETTI

Beige verlangt nach Raffinesse, die Alberta Ferretti mit Prints und sexy Flechtwerk liefert.

Weil wir nach Unterhaltung lechzen wie der Hund nach seinem Spielzeug, schmeißen wir bei Chloé mit roten Rosen.

OTTOLINGER
CHLOÉ
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PRADA

Feminine Stoffe treffen auf männliche Silhouetten und vereinen sich im feurigen Tango zu Looks, die uns niemals satt machen.

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BEST PROP

Was auf dem Laufsteg zwischen den pastellfarbenen Outfits beinahe verloren ging, erhielt durch riesengroße Props die Aufmerksamkeit, die ihr zusteht: die Tasche. Während der Präsentation der Sommerkollektion an der Via Solari 35 sorgten die im Boden verankerten It-Modelle des italienischen Labels Fendi dafür, dass der eine oder andere ZuschauerInnenblick weg von den Looks und hin auf die beachtlichen Accessoires rutschte.

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Den Durchblick zu haben, erleichtert das Leben – und den Kleidungsstücken von N°21 entsprechend auch die Outfits.

ROBERTO CAVALLI

Schütteln, shaken und auf Eis genießen: So und nicht anders wollen wir die Looks von Roberto Cavalli.

N°21
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ALEXANDER MCQUEEN

Ein bisschen Goth, ein wenig Couture: Alexander McQueens moderne Interpretation der Hexen von Eastwick.

MIU MIU
diesen Teilen im Kleiderschrank steht einem heißen Sommer nichts im Weg.
Mit
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LOUIS VUITTON

Circus is in town! Wir freuen uns auf große Runden in der Manege.

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MICHAEL KORS

Schwingende Röcke und knappe Tops gehören zu den Must-Haves dieser Saison.

HERMÈS

Safari Chic mal anders: Bordeaux und Rot fachen darüber hinaus unsere Abenteuerlust an.

Rot und Bordeaux drehen eine Ehrenrunde und zeigen sich in raffinierter Kombi bei Tod’s.

BOTTEGA VENETA

Feueralarm! Unsere Herzen lodern für diese Farbe und für Lederkleider, die den Sommer überdauern.

TOD’S
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CHANEL

Bunt, süß und so überraschend wie eine Tüte Naschkram: Chanel zeigt Tweed, der jedem 0815-Jersey-Teil den Kampf ansagt.

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BEST STAGE

Während die Models ihren Weg über den metallvergitterten Laufsteg fanden, tropfte von der Decke zäher, klarer Schleim, der zwischen den starken Looks von Prada für amüsante Auflockerung sorgte.

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BEST SET

Der große Marc Jacobs ganz klein: Den Laufsteg seiner Show schmückte der Designer mit riesigen Props, die Models und Gäste fühlen ließen, als seien sie in einer Welt von Giganten gelandet.

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BURBERRY

JW ANDERSON
Mehr Kunst als Mode, was JW Anderson da auf den Laufsteg wirft. Wir klatschen Beifall!
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Ein Schrei nach viel Stoff und noch mehr Mustern hallt aus dem britischen Lager in unser Ohr.

Wenn man nicht über Mode schmunzeln darf, worüber denn dann? FENDI

Subtil und elegant kommen die Teile bei Fendi daher – und fachen gerade deshalb unser Gefühl des Haben Wollens doppelt an.

LOEWE
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Dass Monochromismus nicht mit Langeweile gleichzusetzen ist, beweisen die raffinierten See-Through-Looks von Sportmax.

TOM FORD

Der reine Anblick dieser vier Looks lässt unsere Füße von durchtanzten Clubnächten träumen.

SPORTMAX
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MOSCHINO

Western meets Country meets Circus? Egal, denn Moschino liefert uns alle Gründe, Vergangenes zurück in die Gegenwart zu holen.

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BEST CLOSING

40 Models in Jeans und T-Shirt beendeten gemeinsam die Show von Moschino. Ihr Ziel: auf das Engagement des Moschino-Gründers Franco Moschino aufmerksam zu machen, der sich stets für wohltätige Zwecke und insbesondere die Aufklärung über HIV und AIDS stark machte. Im Anschluss an die Show wurden auch die 40 Shirts mit der Aufschrift „Borrow Me, Wear Me, Hug Me“ verkauft und deren Erlös an die Elton John AIDS Foundation gespendet.

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3.1 PHILLIP LIM

Lässig, cool und so wandelbar, dass uns nichts aus der Fassung bringt.

MAX MARA

Gürtel rum, Kragen drauf und fertig ist das Outfit, das uns hinaus in die Welt trägt.

RALPH LAUREN

1001 Nacht trifft auf die Neuzeit: Das Ergebnis sind Looks, die Teppiche fliegen lassen.

CAROLINA HERRERA

Temperamentvoll, feurig, lustvoll und mit großem Hunger aufs Leben!

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BEST MOOD

Am Laufsteg von Louis Vuitton erwartete die Gäste eine optische Mischung aus „Blade Runner“ und „Dune“ und ein Gefühl davon, in einer dystopischen Welt gelandet zu sein, deren wahres Gesicht sich einem erst auf den zweiten Blick erschließt.

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RABANNE

Auf leisen Sohlen zu schleichen, funktioniert bei so viel Geklimper kaum. Dafür ist uns der große Auftritt sicher.

ALAÏA

Das Spiel mit den Kontrasten macht die Sommerkollektion von Alaïa zum Durstlöscher am Pool.

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DOLCE & GABBANA

Es ist ein Duell aus Schatten und Licht, dessen geschicktes Spiel Dolce & Gabbana aufs Treppchen hebt.

GIVENCHY

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Breite Schultern, Midi-Röcke und Transparenz sind bei Givenchy gefragt. Wir nicken Stakkato.

CHRISTIAN DIOR

Ein wilder Ritt aus Strick, Tüll und Denim, den Dior da auf den Laufsteg bringt – und einer, auf den wir nur zu gerne aufsatteln.

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Einmal mehr hält das Tierreich für Inspirationen her, die unserem Alltag den nötigen Pfeffer verpassen.

FERRAGAMO

Klassiker gehen immer – umso mehr, wenn Ferragamo diesen seinen eigenen Twist verpasst.

ISABEL MARANT

Egal, ob am Strand oder am Baggersee: Gefeiert wird diesen Sommer in den Looks von Isabel Marant.

COURRÈGES

Es ist an der Zeit, alles anders zu machen als die anderen.

ICEBERG
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DAILY ATTIRE

BOLD ETERNAL BLING CLUB

Coolness kennt keine Grenzen. Zumindest nicht bei Louis Vuitton. Gemeinsam mit David Schütter zeigen wir, wie heiß Hemd und Krawatte tatsächlich sein können und dass es  neben den passenden Accessoires für den perfekten Look nur das richtige Model braucht.

Photography: Stephie Braun

Production: Julia Gelau

Styling: Moritz Lindert

Fashion: Louis Vuitton New Formal Collection

Hair & Make-up: Kristin Belger using Susanne Kaufmann & GHD

Talent: David Schütter

Assistance: Ramon van Bentum

DOP: Mike Kipper

Set Design: Nina Oswald & Lillian Ceben

Lights: Maximilian Mousson

Location: Studio 65

Retouch: Tim Ilskens

N°03 /  2024 126

Louis Vuitton Fine Jewelry, „Les Gastons Vuitton Trunk Halskette“, aus Weißgold und mit Diamanten, ca. 43'000.– und „Les Gastons Vuitton Small Ring“, aus Weißgold, ca. 4'100.–

Louis Vuitton

Fine Jewelry, „Les Gastons

Vuitton Large Ring“, aus Weißgold und mit Diamanten, ca. 14 900.–, „Les Gastons Vuitton Trunk Halskette“, aus Weißgold und mit Diamanten, ca. 43 000.– und „Les Gastons

Vuitton Small Tag Anhänger mit Halskette“, aus Gelbgold und Titan, ca 3 300.–

Louis Vuitton Fine Jewelry, „Les Gastons Vuitton Tag Single Creole“, aus Weißgold, ca. 3 600.–, „Les Gastons Vuitton Large Ring“, aus Weißgold und mit Diamanten, ca. 14 900.– und „Les Gastons Vuitton Small Ring“, aus Weißgold, ca. 4 100.–

Louis Vuitton Fine Jewelry, „Les Gastons

Vuitton Tag Single Creole“, aus Weißgold, ca. 3 600.– und „Les Gastons Vuitton Small Ring“, aus Weißgold, ca. 4 100.–

Louis Vuitton Fine Jewelry, „Les Gastons Vuittons Large Tag Anhänger mit Halskette“, aus Weißgold und mit Diamanten, ca. 9 250.–, „Les Gastons Vuitton Small Tag Anhänger mit Halskette“, aus Gelbgold und Titan, ca. 3 300.–, „Les Gastons Vuitton Trunk Halskette“, aus Weißgold und mit Diamanten, ca. 43 000.–und „Les Gastons Vuitton Small Ring“, aus Gelbgold und Titan, ca. 2 850.–

Louis Vuitton

Fine Jewelry, „Les Gastons

Vuitton Small

Tag Anhänger mit Halskette“, aus Gelbgold und Titan, ca. 3'300.–, „Les Gastons

Vuitton Pen Anhänger mit Halskette“, aus Gelbgold und Titan, ca. 8'500.– und „Les Gastons

Vuitton Small Ring“, aus Gelbgold und Titan, ca. 2'850.–

LOUIS VUITTON FINE JEWELRY: LES GASTONS VUITTON

Gaston-Louis gehört zur dritten Generation der Vuitton-Familie und ist bekannt für seine Gier aufs Leben und sein Verlangen danach, die Welt zu entdecken. Louis Vuitton zollt mit seiner neuesten Fine-JewelryKollektion dem lieben Gaston Tribut und präsentiert 16 Schmuckstücke – darunter Ringe, Halsketten und Ohrhänger – aus Diamanten, Titan, Weiß- und Gelbgold, die den Hunger aufs Reisen und die Vielfältigkeit von Schmuck demonstrieren.

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…AND ACTION!

David Schütter hat sie alle durch: Die Guten, die Bösen und ganz viele Rollen in der Grauzone des Lebens hat der Deutsche bereits verkörpert und das so brillant, dass wir uns jederzeit sein Poster an die Wand hängen würden. Dass Schütter auch als Model eine ganz gute Figur macht, zeigt er gekleidet in Louis Vuitton in unserem Editorial. Noch Fragen? Nun denn, here we go.

FACES: Was war die erste Lektion, die du als Schauspieler gelernt hast?

David Schütter: Zuhören, denken, handeln.

F: Schaust du dir deine eigenen Filme im Kino an?

DS: Wenn überhaupt, dann sehe ich mich selbst höchstens bei Premieren auf der Leinwand. Das liegt daran, dass ich mich selbst nicht so gerne betrachte. Oft liegen zwischen Dreh und dem fertigen Film auch noch Schnitt, Musik und so weiter, und man lernt in dieser Zeit ja stets weiter. Bis der Film dann endlich rauskommt, hätte man alles schon wieder anders – und ja, vielleicht auch besser – gemacht.

F: Welcher Film, bei dem du nicht selbst mitgewirkt hast, hat dich besonders geprägt?

DS: „Hurlyburly“ mit Sean Penn und Kevin Spacey. Ich habe an diesem Film geliebt, wie absurd menschliches Handeln in purer Verzweiflung sein darf.

F: Wie lernst du deine Texte?

DS: Nur mit FreundInnen. Wenn ich alleine lerne, brauche ich gefühlt 30-mal länger, weil ich mich ablenke.

F: In welche Haut welcher Figur würdest du gerne einmal schlüpfen?

DS: Ich möchte gerne einmal Aladdin sein. Ich glaube, jeder möchte einen Affen und Papageien, die einen beim Taschendiebstahl unterstützen.

F: Bei der Performance welcher SchauspielerIn klatschst du in die Hände?

DS: Ich klatsche in die Hände und verneige mich vor Leonie Benesch. Wer „Das Lehrerzimmer“ nicht gesehen hat, der hat sich die eine wichtige Frage zu Schulzeiten nicht gestellt: Was passiert eigentlich in diesem Raum?

F: Häftling oder Kommissar, Frauenhasser oder Märchenprinz, der Böse oder der Held: In welcher Rolle fühlst du dich am wohlsten?

DS: Ich mag die Bösewichte lieber. Irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass es HeldInnen meist nur im Fernsehen gibt, denn wo sind sie denn alle, diese HeldInnen im wahren Leben? Da wird unsere Gesellschaft doch total getäuscht! Ich glaube, selbstsüchtige und opportunistische Figuren spiegeln den Einfluss auf das Weltgeschehen viel wahrheitsgetreuer wider als der Heldenkult im Fernsehen.

F: Wie hast du dir das Leben als Schauspieler früher vorgestellt, und wie ist es tatsächlich?

DS: Das Meiste konnte ich erahnen, bis auf die Tatsache, dass man für sein eigenes Marketing via Social Media verantwortlich gemacht wird. Dabei glaube ich, dass man sein Gesicht viel zu sehr verbraucht, wenn man sein gesamtes Leben schlecht mitfilmt. Es ist wie bei FreundInnen und Familienmitgliedern, die dich viel zu gut kennen, um dir alles abzunehmen, was du spielst. Das passiert auch, wenn Follower dich in deinem Leben auf Schritt und Tritt begleiten dürfen.

F: Was ist das Schwierigste am Beruf des Schauspielers?

DS: Das Schwierigste ist, eine Absage nicht zu sehr an sich

DAVID SCHÜTTER

In seinem CV stehen sie alle, die ganz Großen des filmischen ABCs. Dank Opa schlummert das Talent für die Schauspielerei bereits in David Schütters Blut, da denkt der Deutsche noch gar nicht daran, einst selbst auf der Leinwand zu sein. 2008 landet er als Teenie dann doch in „Die Pfefferkörner“ vor der Kamera und leckt derart Blut, dass er sich für das Erlernen des Handwerks direkt hinter die Schulbank setzt. Seit dem Abschluss reißt man sich in Deutschland um Schütter, sodass sich bald Film um Film und Serie um Serie in seinem Lebenslauf aneinanderreihen. Dafür heimst der Berliner nicht nur Preise ein – sondern auch den Applaus aller, die ihm einmal dabei zuschauen durften, in eine andere Rolle zu schlüpfen.

heranzulassen. Man bekommt schnell das Gefühl, dass du, wenn du für eine Rolle keine Zusage kriegst, auch als Mensch einfach nicht gewollt bist. Da muss man lernen, zu unterscheiden, sonst fühlt man sich viel zu schnell ungeliebt.

F: Wie haben Streamingdienste wie Netflix und Co. deine Arbeit verändert?

DS: Ich glaube, dass man sich an viel größere Geschichten und Genres heran traut, weil man viel internationaler denkt – und das tut dem deutschen Film durchaus gut.

F: Welche Filme guckst du im Kino und welche lieber zuhause?

DS: Ich schaue alle Filme lieber im Kino, aber manchmal schaffe ich es zeitlich einfach nicht und muss dann auf den heimischen Fernseher zurückgreifen. Aber Kino ist immer besser. Kino ist alles.

F: Woran erkennst du ein gutes Drehbuch?

DS: Wenn ich das Gefühl habe, dass jemand versucht, wirklich etwas zu erzählen und nicht einfach nur redet um des Redens Willen.

F: Welche lustige Geschichte vom Set musst du uns unbedingt erzählen?

DS: Ich erlebe so viele lustige Dinge, aber wenn ich so etwas erzählen soll, dann fällt mir nichts ein. (lacht)

F: Wer schauspielern kann, kann auch modeln, richtig?

DS: Nein, dem stimme ich überhaupt nicht zu. Ich fühle mich vor bewegten Bildern sehr viel wohler als vor einer Kamera, die einfach nur Fotos von mir macht. Beim Fotografieren will ich immer, dass der Moment ganz schnell vorbeigeht, weil ich mich in einer halben Schockstarre befinde.

F: Was darf Mode und was muss sie sein?

DS: Ich glaube, Mode darf wie jede andere Kunstform alles, aber was sie muss, das weiß ich nicht. Ich weiß nur, was sie nicht sein sollte: eine Verkleidung.

F: Wo kaufst du deine Kleidung am liebsten ein?

DS: Ich bin ein großer Freund von Vintage. Ich habe häufig das Gefühl, dass die hohe Qualität alter Stoffe heute weniger Verwendung findet.

F: Welcher Mode-Trend macht dich wahnsinnig?

DS: Trucker Caps und diese sogenannten Sneaker Freaker. Manchmal fällt es mir schwer, erwachsene Menschen mit Turnschuhen ernst zu nehmen.

F: Von wem lässt du dich in Sachen Style inspirieren?

DS: Von meinem Großvater. Der hat Farben kombiniert, die eine absolute Frechheit waren, aber es hat immer funktioniert.

F: An welchem Teil in deinem Kleiderschrank hängt dein Herz?

DS: Die Anzüge meines Großvaters und eine Lederjacke aus meiner ersten größeren Rolle, die ich auch mal vererben will.

F: Was ist das Beste, was dir je widerfahren ist?

DS: Ich habe verstanden, dass Alleinsein und Einsamkeit zwei völlig verschiedene Dinge sind.

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Louis Vuitton Fine Jewelry, „Les Gastons Vuitton Trunk Halskette“, aus Weißgold und mit Diamanten, ca. 43'000.– und „Les Gastons Vuittons Large Tag Anhänger mit Halskette“, aus Weißgold und mit Diamanten, ca. 9'250.–

SNOWMAN RAPID SPEED

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Schnell, schneller, Marco Odermatt. Ist gerade Saison, flitzt der Skirennfahrer auf der Jagd nach dem ersten Podestplatz die Pisten runter. Wohin es den 26-jährigen Olympia-Gold-Gewinner in seiner Freizeit verschlägt und wie die Zusammenarbeit mit Longines begann, erzählt er im Interview.

Interview: Stefan Berger

Fotos: Marco Odermatt, Longines

FACES: Du hast in der Vergangenheit gesagt, dass Lachen enorm wichtig sei. Wann musstest du das letzte Mal so richtig lachen?

Marco Odermatt: Ich glaube, man lacht jeden Tag. Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal so richtig herzhaft lachen musste, aber ich würde sagen, dass ich eigentlich immer einen Grund zum Lachen finde.

F: Du scheinst ein positiver Mensch zu sein. Würdest du sagen, dass ein positives Mindset als Skirennfahrer wichtig ist?

MO: Ja, absolut. Es gibt viele Dinge, die man als Skirennfahrer nicht beeinflussen kann, wie beispielsweise das Wetter. Ich finde, dass sich am Ende des Tages Positives und Negatives gegenseitig aufwiegen, weshalb ich stets versuche, positiv gestimmt zu bleiben.

F: Du bist wegen deinem Beruf oft in den Bergen unterwegs. Wo zieht es dich hin, wenn du mal Urlaub hast?

MO: Urlaub habe ich meistens im April, nach Saisonende. An diesem Punkt habe ich in der Regel genug von den Bergen, weshalb es mich eher an den Strand zieht. So war es zumindest in den vergangenen Jahren. Ich könnte mir aber auch gut vorstellen, irgendwann mal beispielsweise eine Skitour auf Island zu machen. Hauptsache naturverbunden!

F: Skifahren ist die eine große Leidenschaft von dir. Was liegt dir sonst noch am Herzen?

MO: Ich glaube, es gibt nichts, das mich derart packt wie das Skifahren. Aber Sport im Allgemeinen ist mir wichtig – am besten irgendwo draußen in der Natur. Da ist es egal, ob ich nun auf einer Piste stehe oder zu Fuß in den Bergen unterwegs bin – Hauptsache Bewegung und frische Luft.

F: Was war der bisher schönste Moment deiner Karriere?

MO: Da gibt es einige schöne Momente, die ich nennen könnte. Als ich vor sieben oder acht Jahren den ersten Junioren-Weltmeistertitel gewonnen habe, war das

damals mein größtes Highlight. Wenn ich jedoch an die nähere Vergangenheit zurückdenke, so gehören sicher die Goldmedaillen, die ich an den Olympischen Spielen und an der Weltmeisterschaft gewonnen habe, zu den großen Meilensteinen meiner bisherigen Karriere.

F: Kommen wir zu deiner Kooperation mit Longines. Wieso genau Longines?

MO: Ich glaube, als Skirennfahrer kann man sich nichts Besseres wünschen als eine Partnerschaft mit Longines. Sie sind seit langem die Timekeeper des Ski-AlpinWeltcups. Unsere Zusammenarbeit begann, als ich noch ein junger Newcomer war, der noch nicht viel mit Uhren anfangen konnte. Doch ich wusste schon damals: Wenn eine Uhr, dann eine von Longines, da sie am besten zum Skirennsport passt.

F: Wie du selbst sagst, hattest du als junger Newcomer andere Interessen als jetzt. Würdest du sagen, dass mit zunehmendem Alter Style für dich eine wichtigere Rolle spielt?

MO: Ja und nein. Ich persönlich brauche beispielsweise keine Designerteile, um glücklich zu sein. Aber ich hatte das Privileg, bisher bereits mit verschiedenen Brands zusammenarbeiten zu dürfen, was mir immer sehr viel Freude bereitet hat.

F: Zum Schluss: Hast du die neue Beckham-Doku gesehen?

MO: Ich bin gerade bei der vierten Episode.

F: Beckham wurde als Spitzensportler von vielen gefeiert. Diese Beliebtheit kippte jedoch schnell in die andere Richtung. Ist das etwas, das dir als Sportler zu denken gibt?

MO: Ich würde mich nicht mit jemandem wie David Beckham vergleichen. Aber die Doku hat gut gezeigt, wie es sein kann, wenn man in der Öffentlichkeit steht: Genau so schnell wie es aufwärts geht, kann es auch wieder abwärts gehen.

DIE CONQUEST MARCO ODERMATT

Longines präsentiert eine neue Conquest Limited Edition. Conquest Marco Odermatt heißt das sportliche Modell und wurde, wie der Name bereits verrät, in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Skirennfahrer Marco Odermatt entworfen. Das Gehäuse aus Edelstahl hat einen Durchmesser von 42 Millimetern, während der Automatikaufzug des Uhrwerks dafür sorgt, dass der Zeitmesser eine Gangreserve von bis zu 59 Stunden besitzt. Genau 2 042 Stück umfasst die Limited Edition und ist eine Hommage an Marco Odermatts herausragende Leistung: Im März 2023 konnte der Skirennfahrer genau 2 042 Punkte in der Gesamtwertung erzielen – das ist die höchste Punktzahl, die ein Skifahrer je in einer Saison erreicht hat.

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Bunt, verspielt und mit so viel Liebe zum Detail, dass sich hier jedes Auge sattsehen kann.

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WONDERLAND EXIT

Draußen wartet das blühende Leben von Paris. N°03 /  2024 139
„ICH HOFFE, DASS LE GRAND MAZARIN EIN ORT DER ZUSAMMENKUNFT FÜR PARISERINNEN UND REISENDE WIRD.“
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Irgendwo ist in den Gassen von Paris immer was los.

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Pastellfarben, wohin das Auge blickt, dazu Muster, Prints und Superlative à go go: Wes Anderson würde sich im Le Grand Mazarin im Herzen von Paris genauso wohlfühlen wie die verträumte Alice, der Hutmacher und deren Entourage. Hier verschwimmen Traum und Wirklichkeit zu einem Abenteuer, das uns in seinen Bann zieht, sobald wir den ersten Schritt über die Schwelle dieses Hotels gesetzt haben.

Interview: Marina Warth

Fotos: Le Grand Mazarin

LE GRAND MAZARIN

Mit Maison Pariente unterhält die Familie Cohen ein buntes Potpourri an Hotels mit Persönlichkeit. Gemeinsam mit Papa und Schwester hält Kimberley Cohen die Zügel des Le Grand Mazarin in den Händen, einem Hotel nur einen Katzensprung entfernt von Hôtel de Ville, wo das Pariser Herz am lautesten schlägt. Das Gebäude hat Charme, die 50 Zimmer und elf Suiten ebenfalls, denn dank des pastellfarbenen Interieurs mutet jeder Raum an wie ein wahrgewordener Traum aus einer Geschichte aus Alice im Wunderland. Opulenz wird hier ganz groß geschrieben, dazu das Spielerische und Künstlerische, das einen einlullt und auch dann noch nicht richtig loslässt, wenn man seinen Kopf längst wieder aufs eigene Kissen bettet.

legrandmazarin.com

FACES: Wie sind Sie zur Hotellerie gekommen?

Kimberley Cohen: Vor der Hotellerie war ich lange in der Modebranche tätig. Ich studierte Modedesign, bevor ich in Los Angeles schließlich mein eigenes Label ins Leben rief. Als sich mir die Möglichkeit bot, in L.A. eine Immobilie mit fünf Schlafzimmern zu renovieren, schlug ich zu – ich habe alles selbst renoviert, dekoriert und verwaltet, was mir großen Spaß bereitet hat. Damals habe ich gemerkt, wie sehr ich es liebe, Gastgeberin zu sein. Nach acht Jahren in den USA entschied ich mich dafür, zurück nach Paris zu ziehen und dort in unser Familienunternehmen einzusteigen. Dieses bestand damals zwar lediglich aus Immobilien, aber als meine Schwester und mein Vater die Gelegenheit hatten, ein Grundstück in Courchevel zu kaufen und gemeinsam mit Oetker Collection daraus ein Hotel zu machen, stimmten sie zu. Diese Erfahrung prägte meine Familie, wir kamen auf den Geschmack und haben dann kurzerhand beschlossen, mit Maisons Pariente eine luxuriöse Kollektion von Hotels zu gründen.

F: Wie beschreiben Sie Ihren Ansatz mit Maisons Pariente in einem Satz?

KC: Jedes unserer Hotels ist wie ein elegantes Privathaus gestaltet und verfügt über eine ganz einzigartige und künstlerische Persönlichkeit. Es ist unser Ziel, unsere Gäste dazu einzuladen, darin einen großzügigen, warmen und dennoch zugänglichen Luxus zu erleben.

F: Wie sind Sie nach der Gründung von Maisons Pariente

schließlich zu dieser Immobilie in Paris und zum Le Grand Mazarin gekommen?

KC: Basierend auf dieser grandiosen Immobilie inmitten der Stadt und dieser tollen Umgebung haben wir uns Gedanken dazu gemacht, wer hier unsere KundInnen sind und wie wir die Menschen in diesem Umfeld auffangen. Wir wollten, dass Le Grand Mazarin Paris bestmöglich widerspiegelt, wobei wir uns allerdings nicht auf eine spezifische Epoche festlegen wollten. Le Grand Mazarin ist ein bisschen wie der Film „Midnight in Paris“, in dem man stets denkt, dass es in einer anderen Zeit besser wäre als in der, in der man aktuell lebt. Gemeinsam mit dem schwedischen Innenarchitekten Martin Brudzinski haben wir uns zusammengesetzt und uns diese Geschichte einer Grand Dame überlegt, die zu Beginn des Jahrhunderts alle möglichen KünstlerInnen, JournalistInnen und MusikerInnen der damaligen Zeit zu sich nach Hause eingeladen hat. Die Wände vollgestopft und zugepackt mit den Souvenirs ihrer zahlreichen Reisen und mit Kunst aus aller Herren Länder: Das war unsere Vision, bevor wir mit der Innenausstattung begannen, wobei der eigentliche Bau vier Jahre lang gedauert hat.

F: Aus welchen Gründen sollten wir unbedingt im Le Grand Mazarin übernachten?

KC: Der Standort ist einfach grandios, dazu der atemberaubende Pool und die tolle Ausstattung, von der jeder und jede spricht, der oder die einmal hier gewesen ist.

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Eine Ecke voller Schmankerl, so bunt und fröhlich wie ein Blumenstrauß.

„ LE GRAND MAZARIN IST EIN

BISSCHEN WIE DER FILM

‚ MIDNIGHT IN PARIS ‘ , IN DEM MAN STETS DENKT, DASS ES IN EINER ANDEREN ZEIT BESSER WÄRE ALS IN DER, IN DER MAN AKTUELL LEBT.“

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Im Wohnzimmer trifft Lindgrün auf wilde Muster, Prints und Möbel aus allen Epochen.

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Das hält

Kimberley Cohen von…

KREUZFAHRTSCHIFFEN:

Ich habe diese Art des Reisens bisher nur auf kleineren Schiffen auf dem Mekong zwischen Kambodscha und Vietnam oder auf dem Nil in Ägypten ausprobiert. Da es mir bisher sehr gut gefallen hat, wünsche ich mir, bald einmal auf einem größeren Schiff die Welt erkunden zu können.

BUFFET-ESSEN:

Ich bin kein großer Fan von Buffet­Essen – maximal beim Frühstück oder für Kuchen.

ALL-INCLUSIVE:

Da kommt es für mich auf den Kontext an. All­inclusive findet man normalerweise in großen Resorts, und ich versuche, mich von diesen fernzuhalten.

TRINKGELD:

Es ist wichtig, seine Zufriedenheit den Menschen gegenüber auszudrücken, die tatsächlich die ganze Arbeit hinter den Kulissen machen. Deshalb ein klares Ja!

HUNDEN IM RESTAURANT

UND IM HOTEL:

Ich mag Tiere! Deshalb habe ich nicht dagegen.

KINDERN IM RESTAURANT

UND IM HOTEL:

Weshalb auch nicht, solange sie sich benehmen! Was mir allerdings nicht passt, sind Kinder, die im Restaurant ständig auf ihre Tablets starren… das finde ich einfach unhöflich.

ANIMATEUREN:

…sind veraltet.

DRESSCODES:

Ich ziehe mich sehr gerne schick an, also stört mich ein Dresscode selten.

TRIPADVISOR:

…empfinde ich nicht als fair, weil jeder und jede posten kann, egal, ob er oder sie überhaupt in diesem Hotel war…

ONLINE TRAVEL AGENCIES:

…sind sehr nützlich, für uns Hotels aber auch sehr kostspielig.

NACHHALTIGKEIT:

…ist sehr wichtig und für uns bei jeder Entscheidung ein Punkt, den wir berücksichtigen.

Für Le Grand Mazarin haben wir deshalb auch das Öko­Label BREEAM erhalten.

FACHKRAEFTEMANGEL:

Beängstigend.

„DASS ICH DURCH MEINEN BERUF STÄNDIG NEUE MENSCHEN KENNEN LERNE, BEREITET MIR AM MEISTEN FREUDE.“

F: Welche Aspekte Ihres Berufs als Hotelier empfinden Sie als besonders spannend und welche sind eher langweilig?

KC: Es gibt viele Aspekte bei der Gründung, dem Aufbau und in der Leitung eines Hotels, die toll, spannend und interessant sind. Dass ich durch meinen Beruf ständig neue Menschen kennen lerne, bereitet mir am meisten Freude. Die Rekrutierung guter Arbeitskräfte ist allerdings eine große Herausforderung, besonders bei einem Hotel, das nur saisonal geöffnet hat.

F: Was macht eine gute GastgeberIn aus?

KC: Hoteliers müssen in der Lage sein, Emotionen wecken zu können sowie Träume, Erlebnisse und Überraschungen zu finden, die die BesucherInnen begeistern. Bei Maisons Pariente sind die Emotionen für uns besonders wichtig, denn wir versuchen bei jedem neuen Objekt herauszufinden, welche Gefühle wir bei künftigen Gästen und unseren Teams hinter den Kulissen wecken wollen.

F: Welche Gäste mögen Sie am liebsten?

KC: Diejenigen, die auf Details achten und die Kunst wertschätzen, mit der wir unsere Hotels durchweben. Gäste, die sich in der Ferne wirklich zuhause fühlen können, sind mir die liebsten.

F: Und was stört Sie im Gegenzug an Gästen?

KC: Ich hasse es, wenn Gäste laut sind oder unseren MitarbeiterInnen gegenüber keinen Respekt zeigen.

F: Welche Erwartungen haben Sie an Ihr Hotel?

KC: Ich hoffe, dass Le Grand Mazarin ein Ort der Zusammenkunft für PariserInnen und Reisende wird, die Paris

einen Besuch abstatten.

F: Wie haben sich die Erwartungen Ihrer Gäste im Laufe der Jahre verändert?

KC: Heute suchen die Menschen nach Erfahrungen, die über ein schönes Hotelzimmer hinausgehen. Sie lechzen nach einem Gefühl der Zugehörigkeit und sind aus diesem Grund sensibler und aufmerksamer, was den Service und diverse Details anbelangt.

F: Welche Geschichte aus Ihrem Alltag müssen Sie uns unbedingt erzählen?

KC: Joe Jonas und Sophie Turner hatten im Hotel Crillon Le Brave ihr Hochzeits­Probedinner, und wir waren ihre GastgeberInnen. Das war der Wahnsinn: Paparazzi überall! Ich habe mich dann auch noch mit meinem Fahrrad und einer Gruppe von TouristInnen in den Dörfern rund um Crillon Le Brave verfahren… nun gut, am Ende haben wir alle sehr viel gelacht!

F: Worauf achten Sie, wenn Sie selbst auswärts übernachten?

KC: Ich möchte mich vom Alltag entkoppeln können und suche nach Privatsphäre und authentischen Erlebnissen.

F: Was unterscheidet ein gutes von einem großartigen Hotel?

KC: Der Service, die Liebe zum Detail, das Personal, die Einrichtung, die Lage und der Komfort, den man seinen Gästen bietet.

F: Wo steht heute Ihr eigenes Bett?

KC: Ich wohne in einer Wohnung in Neuilly­sur­Seine, einem Vorort von Paris, in der Nähe von Bois de Boulogne.

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Wimmelbild? Ein bisschen. Wem so viel Farbe auf den Magen schlägt, der begibt sich hier am besten in die Waagrechte.

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FANTASTIQUE

Endlich wieder Sonne satt! Das sorgt für Serotonin und für richtig viel Freude, sodass wir vergnügt durch die Gärten ziehen, vorbei an Bäumen und Blumen und allem anderen, was sich in aller Pracht zeigt. Dazwischen versteckt sich ganz viel Bling Bling und das in solch putziger Form, dass unsere Verzückung Höchstwerte erreicht.

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CHOPARD, Ohrringe mit Schwanenmotiv aus der Red Carpet Collection, aus Weißgold mit Diamanten, Onyx, orangefarbenen Saphiren und schwarzen Diamanten, ca. 290'000.–
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BUCHERER, „Ladybird“, Ring aus 18 Karat Weißgold, schwarz-rhodiniert und mit Peridot, Saphiren und Diamanten, ca. 29'000.–
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VAN CLEEF & ARPELS, „Arche de Noé“, Ohr-Clips aus Weißgold, Saphiren, Smaragden, Malachit, Türkisen, weißem Perlmutt und Diamanten, 515'000.–
N°03 /  2024 152
PIAGET, Ring mit Phoenix-Motiv, mit einem 4,02 Karat Rubin, Spessartiten, Spinellen, Diamanten und einer Goldgravur, ca. 475'000.–
N°03 /  2024 153
BULGARI, „Serpenti Pallini“, Ring aus 18 Karat Roségold mit Diamant-Pavé auf dem Schlangenkopf und -schwanz sowie Augen aus schwarzem Onyx, ca. 15'600.–
N°03 /  2024 154
CARTIER, „Indomptables de Cartier“, Armband aus Gelbgold, Onyx, Mondstein, schwarzem Lack und Tsavorit-Granat, ca. 87'500.–
N°03 /  2024 155
BOUCHERON, „Panda“, Ring aus Weißgold, besetzt mit Diamanten, schwarzen Saphiren, Tsavoriten und grünem Turmalin, ca. 36'800.–
N°03 /  2024 156
GRAFF, Ring mit Vogelmotiv mit einem weißen Diamant von 8,02 Karat, ca. 360'000.–
N°03 /  2024 157
POMELLATO, „Scarabeo di Pomellato“, Ring aus Roségold mit Labradorit und Diamanten, ca. 16'500.–
N°03 /  2024 158
OLE LYNGGAARD, „Young Fish“, Ring aus 18 Karat Gelbgold mit Brillanten, Aquamarin und weißer Akoyaperle, ca. 5'300.–
TIFFANY & CO., „Schlumberger by Tiffany & Co.™ Bird on a Rock“, Brosche aus
und
mit einem gelben und weißen Diamanten, ca. 1'300'000.–N°03 /  2024 159
Platin
Gold

STONED ANOTHER BRICK

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IN THE WALL

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Staubige Straßen, schattenspendende Bäume und mittendrin ein beinahe unscheinbares Bauwerk: Hier in der Peripherie von Guanajuato in Mexiko befindet sich das von den ArchitektInnen von HW Studio entworfene Haus Enso II, dessen Mauern alte Geschichten flüstern und Stein um Stein neue Märchen zu erzählen haben.

Text: Marina Warth

Fotos: Cesar Bejar

Vorherige Seite:

Vorherige Seite: Ein Zuhause mitten im mexikanischen Nirgendwo.

Links:

Naturtöne greifen den Vibe der staubigen Wüste auf, in die sich Enso II nistet.

Rechts:

Von oben wie ein Kreuz, von unten wie ein Labyrinth.

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„Architektur und Zauberei haben viel gemeinsam –etwa die ausschweifende Gestik oder die Unabdingbarkeit von Kreativität – aber vor allem eint sie die Kunst, nie Dagewesenes zu erschaffen.“
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Holz, Stein, Textil und weitere natürliche Materialien gesellen sich zu einem großen Ganzen, indem man sich fühlt wie ein Fisch im Wasser.

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„Der Blick durchs Schlüsselloch offenbart die Seele dieses Daheims, in dessen vier Wänden Alltag und Traum miteinander verschmelzen wie Eis und Sahne-Topping.“
N°03 /  2024 166

Links:

Der Minimalismus steht diesem Zuhause besonders gut.

Rechts:

Beinahe unscheinbar steht das Haus Enso II in der rauen Landschaft.

ENSO II

Es ist die Herausforderung der Architektur, das Dagewesene mit Neuem zu verknüpfen, ohne dass das Resultat für Stirnrunzeln sorgt. Im mexikanischen Guanajuato haben sich die ArchitektInnen von HW Studio damit befasst, aus einem Stück Land und traditionell aufeinander geschichteten Mauern ein neues Domizil zu gestalten, das der hiesigen Kultur den Rücken stärkt. Das Ergebnis: Enso II, ein kleines Haus, entstanden aus einem Budget von 300 000 Dollar, das traditionelles Handwerk und Material hochheben lässt. Nicht nur kamen für den Bau die für diese Gegend typischen Steine zum Einsatz, auch heimische Arbeitskräfte wurden aufgeboten, um die Vision von HW Studio in die Realität umzusetzen. Das kommt an, haben die verantwortlichen ArchitektInnen mit Enso II doch bei den AZ Awards 2023 den Award of Merit eingesackt.

Enso II, San Miguel de Allende, Guanajuato, Mexiko, 195.80 Quadratmeter, Konzept: HW Studio, hw-studio.com

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Links: Die weiß gekachelten und im traditionellen Stil erbauten Trulli sorgen im Herzen Apuliens für besonderen Charme.

Rechts:

Die Küste Apuliens lockt zum Baden, Flaniceren und Entspannen.e

WHITE ROMANCE ANIMA

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Eingebettet in eine traumhafte Landschaft inmitten von Weizenfeldern, Olivenhainen und typischen Trockenmauern, zwischen den Städten Martina Franca und Alberobello, versteckt sich das Trullo OttoConi – kein klassisches Hotel, viel mehr ein Zuhause in der Ferne, das uns „The Thinking Traveller“ in Apulien ermöglicht.

Text: Julia Gelau

Fotos: OttoConi / The Thinking Traveller

Unten:

Die Villa OttoConi besteht aus acht typischen Trulli­Zapfen.

Rechts:

Das helle Interieur sorgt dafür, dass man sich im OttoConi sogleich wohlfühlt.

Rechts Unten:

Beim Eintritt in die Villa bleibt einem sofort die Spucke weg.

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Der Name ist Programm: Die Villa OttoConi in Apulien umfasst acht typische, weiße Trulli­Zapfen und bietet damit das perfekte Postkarten­Motiv. Hier trifft Tradition auf Moderne und das authentische apulische Leben auf minimalistische Atmosphäre – und genau diese Mischung ist wie gemacht für die absolute Entspannung. Die Lage der Villa zwischen Martina Franca und Alberobello ist ideal zur Erkundung des Valle d’Itria, denn Städte wie Locorotondo, Cisternino und Ostuni, eine wunderschön restaurierte Barockstadt mit atemberaubendem Panoramablick, liegen in der Nähe. Darüber hinaus locken ausgedehnte Sand­ und Felsstrände an die Adriaküste, und etwas weiter entfernt wartet das Ionische Meer darauf, uns mit seinen langen Küstenabschnitten zu verzaubern. Wobei: Beim Anblick

dieses Schmuckstücks im Herzen Apuliens bleibt einem erst einmal dermaßen die Spucke weg, dass sich selbst das Meer hinten anstellen muss. Der Haupteingang des Trullo OttoConi macht den Weg frei für einen einladenden, runden Flur, der das Herz des Hauses bildet. Dieser Raum erzählt die Geschichte der Restaurierung, in deren Rahmen das ursprüngliche Gemäuer behutsam auf den neuesten Stand gebracht wurde. Darüber hinaus verfügt die Villa OttoConi über drei Schlafzimmer sowie drei Bäder, einen großzügigen Wohn­Essbereich und eine perfekt bis auf das letzte Detail ausgestattete Küche. Ein Blick nach draußen in den wunderschönen Garten mit Panorama­Poolbereich, Grill und Feuerstelle macht klar: Hier verbringen wir unsere Tage –und liebend gerne auch jede warme Sommernacht.

MIT „THE THINKING TRAVELLER“ AUCH IN DER FERNE DAHEIM

„The Thinking Traveller“ bietet in Italien, Griechenland oder Korsika grandiose Villen und Häuser mit Charme. Dabei denkt das Team an alles und bietet einem von der Buchung bis zur Heimreise den perfekten Service, um sorgenfrei unter der Sonne zu entspannen. Das eigene Online­Travel­Profil beherbergt alle Informationen – auch die persönlichen Vorlieben, auf deren Basis die jeweiligen Unterkünfte individuell für die Gäste vorbereitet werden. Hundekorb? Say no more! Kinderspielzeug? Nichts leichter als das. Darüber hinaus verwöhnt einen „The Thinking Traveller“ mit lokalen Spezialitäten von Wein bis Knabberzeug, damit man für die ersten Stunden perfekt versorgt ist. Wer das exklusive Erlebnis sucht, der lässt sich über „The Thinking Traveller“ zuhause mit traditionellen Speisen bekochen oder findet sich zum Wein­Tasting mit Aussicht ein. Und bleibt doch noch irgendeine Frage ungeklärt, so steht der hauseigene Concierge­Service via WhatsApp stets zur Verfügung. .

Die Villa OttoConi ist exklusiv und ganzjährig buchbar über „The Thinking Traveller“. Der Preis pro Woche liegt bei ca. 3'410.– bis 8'740.– (thethinkingtraveller.com).

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FACES’ FAVOURITES

WE LOVE THE LIFT

Bye, Bye Wimpernzange und das Kleben von Wimpern und Co.: Entdecke die neue LOVE THE LIFT Mascara von Sephora Collection, die für einen ultimativen und voluminösen Wimpernschwung sorgt. Ohne dabei zu beschweren, fixiert sie die Wimpern bis zu 12 Stunden und überzeugt durch eine vegane Formel. Vom Traum zur Realität: Das Geheimnis ist die asymmetrische Silikonbürste mit zwei Aufsätzen, die für einen Lift­Effekt und einzigartige geschwungene Wimpern sorgt. Die innovative Bürste erfasst durch die kurzen Noppen auch die kleinsten Wimpern bis hin zur Wurzel. Bereit für den perfekten Wimpernaufschlag? Noch nicht ganz, denn die schimmernden und glitzernden Lidschattentönen aus der

neuen COLOR SHIFTER STRANGE BOTANICALS –EYE PALETTE in Freaky Pink Rose von Sephora Collection bringen die Augen zum Funkeln und sorgen für den frischen Spring Look. Fünf hochpigmentierte Farben lassen sich beliebig untereinander mischen, sodass unzählige Nuancen und Texturen möglich sind. Die einzigartige MiniLidschattenpalette ist auch noch in fünf weiteren Farbtönen erhältlich und bietet abwechslungsreiche und endlose Kreation an Looks! Na, dann steht unseren Essentials für das perfekte Spring Make­up nichts mehr im Weg! Sephora Collection, „LOVE THE LIFT Mascara“, 16.50 und Sephora Collection, „COLOR SHIFTER

STRANGE BOTANICALS –

EYE PALETTE Freaky Pink Rose“, 15.50 (manor.ch)

Let’s get it on.

THE POWER OF NOW

Die Uhr schlägt zwölf –oder dreizehn? AL-Time schleudert alles durcheinander, was wir bisher über Zeit zu wissen glaubten, und verpasst seinen Zifferblättern einen 13. Index. Was wir mit einer Stunde mehr am Tag wohl tun würden? Jedenfalls hätten wir genügend Zeit, um uns die Modelle von AL-Time ganz genau anzusehen: Denn nicht nur bei den Indizes, sondern auch in der Konstruktion macht die Uhrenmarke alles anders als andere. Das speziell entwickelte Aluminiumprofil umschlingt das wasserdichte Uhrwerk und sorgt für eine Seitenansicht, die Applaus verdient. Leger, Courage und Rebel heißen die drei Modelle, die wir uns täglich ums Handgelenk schnüren. Dabei fungiert

Leger mit seinem schlichten Zifferblatt als Minimalist unter den Dreien, während die Courage mit leuchtendem Nullmarker und eingelegten 60-Minuten­Teilungen zur Überwachung von Tauchzeit und Dekompressionsstopps jeder TaucherIn zur Seite steht. Rebel ist der richtige Begleiter für alle, die das Leben auf der Überholspur zelebrieren, hilft doch der eingravierte Tachymeter bei der Geschwindigkeitsmessung. Darüber hinaus sind die Uhren von AL-Time dank ihrer Aluminiumkörper korrosionsbeständig und widerstandsfähig, sodass neuen Abenteuern garantiert nichts im Weg steht. AL-Time, „Leger“, „Courage“ und „Rebel“, ab ca. 195.– (al-time.com)

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FACES Jahresabo
68.–
Ausgaben für CHF/€

10.2., WIEDERERÖFFNUNG DER GUCCI WOOSTER BOUTIQUE, NEW YORK

Text: Adrienne Meyer

Fotos: Pablo Enriquez, Billy Farrell / BFA for Gucci

Man mischt ein paar Esslöffel von Hollywoods Crème de la Crème mit einer großen Portion Gucci und packt das Ganze in New Yorks KreativitätsHochburg SoHo. Was dabei entsteht? Mächtig viel Stimmung natürlich! Anlässlich der Gucci Ancora SS24 Kollektion trommelte das italienische Modehaus am 10. Februar 2024 das Who’s Who der Entertainment-, Kunst- und Modeszene in der frisch renovierten New Yorker Gucci Wooster Boutique zusammen. Schließlich bietet sich der Laden ideal für eine Feier im großen Stil an: Auf einer Fläche von fast 1'000 Quadratmetern hatten die geladenen Gäste in dieser ehemaligen Bleistiftfabrik genügend Platz, um zu den heißen Beats von DJ Romy das Tanzbein zu schwingen, ohne dabei ihre Ellbogen einsetzen zu müssen. Zum Glück auch – wäre schließlich ein ziemlicher Stimmungskiller gewesen, wenn sich Jessica Chastain und Maude Apatow auf der Tanzfläche wegen Platzmangel in die Haare gekriegt hätten.

Highlight: Eine Feier im Herzen von SoHo –muss man da noch was dazu sagen?

Fazit: Wir halten es wie Jared Leto: „Nothing is quite what you expect with Gucci.“

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SOHO(T)

2 Daisy Edgar-Jones & Jessica Chastain

3 Elliot Page, Lauren Argentina Zelaya & Jes Tom

4 Iris Apatow

5 Mia Moretti & Myles Hendrik

6 Jennifer Matias, Heather Diamond Strongarm & Agel Akol

1 Gucci NYC Wooster Boutique 7 OZA 8 Keith Herron 9 Ari Fournier 10 Alessio Vannetti & Jodie Turner-Smith 11 Sharon & Kristen Coffey
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12 Derek Blasberg, Yaseen Eldik & Gian Luca Passi de Preposulo
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4., 11., & 18.2., WHITE TURF, ST. MORITZ

SPEEDWAY

Text: Marina Warth

Fotos: Olivia Fäh, Sandra Bauknecht, Andrea Brotschi, Simone Lombard Photography, Fiona Murtaj, Vivienne Oesch

Wer es noch nie erlebt hat, der muss ganz dringend hin nach St. Moritz, wo an drei Wochenenden im Frühjahr jeweils die Vollblüter über den See hechten und um Ruhm, Ehre und die eine oder andere Medaille kämpfen. Der Champagner gehört zu diesem Anlass wie der Blick auf die Engadiner Berge, wenn sich SportfreundInnen, Jockeys und die Crème de la Crème der internationalen High Society auf dem zugefrorenen St. Moritzersee treffen. Wer ein gutes Auge für GewinnerInnen hat, setzt sein Kleingeld aufs richtige Pferd und erhöht damit bestenfalls sein Budget, um sich in den edlen Gassen des alpinen Mekkas mit allerlei Schönem zu belohnen.

Highlight: Die Kulisse, die Vierbeiner, der zugefrorene See – und jedes Glas Prickelwasser.

Fazit: Saint Mo, we love you!

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Die Jockeys liefern für die Gäste eine grandioses Rennen ab.

1 Guillaume Hoarau Sandra Bauknecht Vollgas voraus! Izabela Switon-Kulinska Manuela Frey & Kevin Lütolf Olivia Fäh 7 Traumkulisse im Engadin. 8 Marcos Ruiz & Steven Epprecht 9 Vivienne Oesch 10 Xenia Tchoumi Andrea Brotschi
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WTF 150

Herunterfallende Kokosnüsse töten rund 150 Menschen pro Jahr –zehn Mal mehr als Haie. Das wissen inzwischen alle. Stimmt aber nicht, ist reine Erfindung. Trotzdem ist der „Fakt“ auf hunderttausenden Webseiten zu finden. Wie konnte das passieren?

1984 veröffentlichte ein Arzt aus Papua-Neuguinea den Artikel „Verletzungen aufgrund fallender Kokosnüsse“, in welchem er die Aufprallwucht einer fallenden Kokosnuss errechnete. 2001 erhielt er dafür den satirischen Ig-Nobelpreis. Eine Reiseversicherung griff den Artikel für ihre Werbung auf, nannte willkürlich die Zahl von etwa 150 Toten im Jahr und garantierte, dass ihre KundInnen bei KokosnussUnfällen versichert seien. Ein Hai-Forscher nutzte die Versicherungsmeldung zur Relativierung von Hai-Angriffen und bekräftigte 2002 in einem Interview mit der New York Times, dass die Wahrscheinlichkeit, von einem Hai getötet zu werden, geringer sei als von einer fallenden Kokosnuss.

Tatsächlich gibt es nur eine „richtige“ Studie zu Kokosnussunfällen („Coconut Palm-Related Injuries in the Pacific Islands“): Dabei wurden auf den Salomonen über einen Fünfjahreszeitraum in den 1990er Jahren 16 schwere Verletzungen durch fallende Kokosnüsse registriert, von denen keine tödlich verlief.

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Landet Plastik im Wasser, leiden sogar die Meeresbewohner in der Antarktis darunter. Engagieren Sie sich mit uns für saubere Meere: oceancare.org

Skandalös
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