Potsdamer Tanztage 2020

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POTSDAMER TANZTAGE 5.—16. August 2020


Die diesjährige Ausgabe der Potsdamer Tanztage ist eine Gesamtchoreografie: tanzen mit der Unsicherheit, spielen mit den Regelungen, die wechselnden Rhythmen des Möglichen spüren und sich von der neuen Musik tragen lassen. Nach der Absage der 30. Potsdamer Tanztage im Mai, lädt die fabrik Potsdam im August zu einer anderen Version des Festivals ein: intimer, neu, anders eben, da das Jubiläum jetzt für Mai 2021 geplant ist. Wie ein Neuanfang geprägt von Improvisation und Orientierung, eingefasst vom Sommer. Ein Festival jetzt zu veranstalten ist eine Herausforderung, aber auch eine Dringlichkeit – vor allem für die Künstler*innen. Ihnen eine Bühne zu bieten, ist ein sichtbares Manifest: Wir brauchen Kunst! In diesem Festival ist vieles anders. Das Korsett des Distanzgebots ist Ansporn, unge­ wöhn­­liche Formen zu suchen: im Freien, im Gehen, in Kleingruppen und auf der Leinwand. Die Preise sind vereinfacht und sollen als Unterstützung für die Künstler*innen verstanden werden, daher die Wahl zwischen zwei Beitragsstufen (Standard und Support) und der Verzicht auf Rabatte. Wir laden Sie herzlich zu diesem Abenteuer ein und freuen uns auf Sie und auf den Tanz. Bleiben Sie gesund! Das Team der Potsdamer Tanztage

ONLINE TICKETS

www.potsdamer-tanztage.de Beim Online-Kauf können Sie bis zwei Stunden vor Veranstaltungsbeginn Tickets erwerben. Die Bezahlung erfolgt per Sofortüberweisung, Lastschrift, Paypal oder Kreditkarte. Die Tickets erhalten Sie per E-Mail zum Selbstausdrucken (print@home) oder mit Aufpreis per Post bis 3 Tage vor der Veranstaltung.

KARTENTELEFON

Tickethotline von Reservix: 01806 700 733

PREISE

Standard: 10 € / Support: 20 € Das Support-Ticket ist ein Beitrag zur Unterstützung des Festivals und der Künstler*innen. Sondertarif: Openair Kino im Waschhaus (www.waschhaus.de)

PLATZIERUNG

Wegen der aktuellen Vorsichtsmaßnahmen ist die Anzahl der Plätze stark reduziert. Um das Distanzgebot in den Theaterräumen zu garantieren, bitten wir Sie, pro Haushalt nur eine Online-Bestellung vorzunehmen. Bei zwei und mehr Haushalten bitten wir um getrennte Buchungen. Die Vorverkaufstickets sind zunächst ohne Platznumme­ rierung. Sie erhalten Ihre Platznummer an der Abendkasse. Bitte kommen Sie daher spätestens 30 Minuten vor Beginn.

VORVERKAUFSSTELLEN

PNN-Shop, MAZ Ticketeria und an allen Vorverkaufskassen bundesweit.

ABENDKASSE

Bitte erwerben Sie ihre Tickets wenn möglich online. Unsere Abendkasse öffnet 60 Min. vor Veranstaltungsbeginn für den Verkauf von Restkarten.

WORKSHOPS

Die Preise und Anmeldung finden Sie auf www.potsdamer-tanztage.de. Sie könneb dem dritten Workshop erhalten Sie einen Rabatt von 20 % auf die Gesamtsumme. Bei Fragen wenden Sie sich an workshops@fabrikpotsdam.de

ZU IHREM und dem SCHUTZ der Mitarbeiter*innen

Bitte halten Sie die allgemeinen Abstands- und Hygienemaßnahmen ein, unterstützen Sie unser Personal bei deren Umsetzung und folgen Sie den Hinweisen vor Ort. Wir sorgen für eine regelmäßige Reinigung und Desinfektion der Flächen und für regelmäßige Lüftung der Räume. Zusätzlich stehen Desinfektionsspender bereit. Bitte nutzen Sie diese regelmäßig. Für manchen Plätzen gelten gesonderte Schutzmaßnahmen. Bitte nutzen Sie Masken beim Betreten und Verlassen der Innenräume und insofern Sie den Sicherheitsabstand kurzzeitig nicht einhalten können. Das Hygienekonzept liegt auf der Homepage und am Einlass zur Einsicht aus. Für Ihre Vorschläge und Hinweise sind wir dankbar.

potsdamer-tanztage.de Die Potsdamer Tanztage werden unterstützt von der Landeshauptstadt Potsdam und dem Land Brandenburg.


Aufführungen

Do 6. Aug, 18:00 Innenhof des Brandenburger Landtags So 9. Aug, 18:00 fabrik Vorplatz*

Más o menos inquietos (Deutschlandpremiere) Daniel Abreu [Madrid]

Mi 5. Aug, 19:00, 19:30, 21:10, 21:40 Do 6. Aug, 18:30, 19:00, 19:50, 21:50 Fr 7. Aug, 19:30, 20:00, 20:30, 22:15 fabrik Vorplatz*

Fugue / Trampoline Yoann Bourgeois [Grenoble]

Der Sturz bringt die Schritte ins Wanken. Wie vor- und zurück­ gespult scheint das Erklimmen der Treppe verzögert zu sein. Ein schwereloses Spiel aus Fallen, Emporsteigen, Taumeln, Stürzen und Gehen entsteht. Federleicht vereint sich die Bewegung zu poeti­ schen Momenten im Fluss der Musik. Der Tänzer, Akrobat und Choreograf Yoann Bourgeois, der jahrelang Teil der Compagnie von Maguy Marin war, verknüpft Artistik und Tanz zu einer raffinier­ ten Performance, die zu der Reihe von kurzen Zirkusstücken Les Fugues gehört. Diese wurden zur Musik von Philip Glass entwickelt. Mit der Serie Fugue schuf Yoann Bourgeois einige der prägendsten Meisterstücke des modernen Zirkus. Ein sinnbildlicher Balance­ akt des Lebens mit Stürzen, Höhenflügen und der Schönheit des Schlichten. Konzeption: Yoann Bourgeois / Performer: Damien Droin / Musik: Metamorphosis n°2, Philip Glass / Internet: www.ccn2.fr / Mit freundlicher Unterstützung des Institut français und des französischen Ministeriums für Kultur / DGCA / Dauer: 8 Min.

Mi 5. Aug, 20:00 + Do 6. Aug, 20:30 + Fr 7. Aug, 21:00 fabrik Potsdam

La Desnudez (Deutschlandpremiere) Daniel Abreu [Madrid]

Die Dunkelheit scheint zwei Menschen zu umschließen und in ihren Bann zu ziehen. In Wallungen bewegt sich schwarzer Stoff auf der Bühne. Holzstäbe halten den Körper in Fesseln und ein kaputtes Klavier bleibt als Relikt einer Beziehung übrig. In kontem­ plativer Getragenheit und flackerndem Diskolicht wird kraftvoll und schonungslos vom Ende und Beginn einer Liebe erzählt. Die Tänzer*innen tanzen von der Schwere des Todes zur Leichtigkeit eines Flirts, wobei die Choreografie sich abschnittsweise zwischen Entblößung und Bedeckung, Einklang und Konfrontation wandelt. Fließende Bewegungen prallen aufeinander, verdrehen sich und rin­ gen miteinander. La Desnudez ist ein Akt der Vergänglichkeit – alles wird ausgeatmet, um Neues zu beginnen. Leitung und Choreografie: Daniel Abreu / Tänzer*innen: Dácil González und Daniel Abreu / Livemusik: Hugo Portas / Bühnenbild: Daniel Abreu / Lichtdesign: Irene Cantero / Skulptur: David Benito / Kostüm: Angeles Marín / Technische Koordination: David Benito / Produktionsassistenz: Teresa Rivera / Manager: Elena Santonja – Esmanagement / Koproduktion: Teatros del Canal und Festival Danzatac / Zusammenarbeit: Auditorio de Tenerife, Centro de Danza Canal und Teatro Victoria de Tenerife / Mit Unterstützung des Spanischen Kulturministeriums (INAEM) / Internet: www.danielabreu.com / Dauer: ca. 70 Min.

Der spanische Choreograf und Tänzer Daniel Abreu ist für das Tanzpublikum in Potsdam kein Unbekannter. In den vergangenen Jahren zeigte er seine Arbeiten u.a. bei Stadt für eine Nacht und im Rahmen der Potsdamer Tanztage. In diesem Jahr ist er gleich mit zwei Stücken im Programm vertreten. Abreus Choreografien sind geprägt von fließendem Bewegungsmaterial, hoher Dynamik und expressiver Ausstrahlungskraft. Einfache Materialien, Stäbe, Tücher oder natürliche Fundstücke dienen der Unterstützung und Erwei­ terung der Körper, Strukturen und Linien im Raum oder stehen symbolisch für menschliche Eigenschaften und thematische Bezie­ hungen. Más o menos inquietos entstand auf Einladung von Roberto Torres für das Scenic Books Festival in Garachico als Arbeit für den öffentlichen Raum und wurde u. a. in Frankreich, Mexiko und Kanada aufgeführt. Gemeinsam mit der Tänzerin Carmen Fumero entwirft Abreu einen Dialog über die Einsamkeit des Individuums in der Verantwortung für sich Selbst und die gleichzeitige Notwen­ digkeit und Sehnsucht, auf die Unterstützung Anderer vertrauen zu müssen und zu können. Choreografie: Daniel Abreu / Tanz: Carmen Fumero und Daniel Abreu / Musik: Collage / Im Rahmen der Reihe KUNST zur ZEIT im Landtag Brandenburg und mit Unterstützung des Spanischen Kulturministeriums (INAEM) / Internet: www.danielabreu.com / Dauer: ca. 20 Min.

Do 6.—So 9. Aug, 18:30, 20:00 Mi 12.—Sa 15. Aug, 18:30, 20:00 Stadtraum (Treffpunkt wird persönlich bekannt gegeben)

Fremdgehen Sabine Zahn [Berlin]

Fremdgehen lädt die Zuschauer*innen zu einer knapp einstündigen Bewegung zu zweit durch die räumliche Komposition der Pots­ damer Innenstadt ein. In Komplizenschaft mit einer unbekann­ ten Begleitung entsteht ein Spiel zwischen zwei einander bisher fremden Körpern und einem Stadtraum, der bis auf wenige Inseln oder heftig umstrittene Orte in seiner Form und Nutzung bereits definiert und festgelegt scheint. Ist dem so? Fremdgehen besteht auf Stadtleben als vielschichtig und wandelbar, durch die Art und Weise sich zu bewegen, sich Situationen zuzuwenden oder wieviel Raum dem eigenen Fremdwerden immer wieder einräumt wird. Welches Spiel lassen Stadträume für verschiedene Körperlichkeiten zu? Welche Körperlichkeiten machen die Stadt zu dem was sie ist oder was sie sein könnte? Konzept: Sabine Zahn / Performance: Arantxa Martinez, Daniel Belasco Rogers, Joshua Rutter / Flora-Fauna Beratung: Marc-André Allers / Unterstützt durch das Kunst- und Kreativ­ haus Rechenzentrum Potsdam und die Stiftung SPI Niederlassung Brandenburg Nord-West / Internet: www.lovelabours.net / Dauer: ca 45 Min.

*freier Eintritt; Spende willkommen


Sa 8. Aug, 20:00 + So 9. Aug, 19:00 fabrik Potsdam

Di 11. + Mi 12. Aug, 18:30, 20:30 T-Werk

Hope Hunt: Die Jagd nach Hoffnung... Ein altes verbeultes Auto fährt mit blitzenden Scheinwerfern vor. Musik ertönt aus der Karosserie. Ein Mensch, der viele Identitäten verkörpert, steigt aus, um uns seine Geschichte zu erzählen. Allein auf der Bühne tanzt dieses Kind aus Belfast den Wunsch nach Hoffnung und Zukunft junger Männer, ihre oft provokativen Haltungen und Gesten. Zwi­ schen Wut und Leichtigkeit schlüpft es in die Gefühlswelt der Men­ schen, denen es auf den Straßen seiner Nachbarschaft, weit vom Glamour der Fußgängerzonen, begegnet ist. Hope Hunt reibt sich an dem Asphalt, um besser zwischen Schwerkraft und Hoffnung hin und her zu springen.

Nach dreißig Jahren Zusammenarbeit im Duo verbrachten Jonat­ han Burrows und Matteo Fargion ein Jahr getrennt voneinander, um ihre ersten Solos zu schaffen, Rewriting und The Solo Piece. Jedes Solo gibt ohne Sentimentalität einen Rückblick auf vergangene Arbeiten und zukünftige Möglichkeiten, wobei sie ihren charak­ teristischen Witz und ihre Intelligenz teilen, um das Wesen der Choreografie zu überdenken. Das Ergebnis sind zwei Stücke über die Arbeit, die zwei langjährige Bühnenpartner miteinander geteilt haben. Jonathan Burrows und Matteo Fargion arbeiten seit 1989 zusammen und ihre Stücke werden weltweit aufgeführt. Ihr Werk verbindet intellektuelle Strenge mit unerwartetem Humor und lässt sich nicht eindeutig definieren. Es hat seine Wurzeln in der gemeinsamen Liebe zur klassischen Musik, die sie auf eine eigene Vorstellung der Performance prallen lassen – offen, freudvoll und anarchisch. (In englischer Sprache.)

Hope Hunt and the Ascension into Lazarus Oona Doherty [Belfast]

Choreografie: Oona Doherty / Tanz: Sandrine Lescourant – Mufasa / DJ und Autofahrer: Joss Carter / Licht: Lisa Marie Barry / Produktion und Touring: Gabrielle Veyssiere / Unterstützt von Dance Resource Base, Art Coucil of Northern Ireland, The MAC Theatre – Belfast, Cathedral Quarter Arts Festival, Bristish Council, Prime Cuts Production. Ausgewählt für das European tour von Aerowaves 2017 / Internet: www.oonadohertyweb.com / Dauer: ca. 35 Min.

So 9. Aug, 11:00 Bürgerhaus am Schlaatz So 9. Aug, 16:00 fabrik Potsdam Mo 10. Aug, 11:00 Oskar. Drewitz (Schulaufführung)

Move More Morph It! (8+) Anna Konjetzky [München]

explore dance / TANZPAKT Stadt-Land-Bund Wer, wie und was kann ich sein? Dieser Frage geht Anna Konjetzky in ihrem neuen Stück nach. Ein Körper vertont sich selbst und lie­ fert damit den Soundtrack für eine Reise durch verschiedene Iden­ titäten, Selbstentwürfe und phantastische Figuren. Die erzeugten Klänge rücken die Bewegung in ein anderes Licht und verändern die Situation schlagartig. Aus dem eigenen oder kollektiven Gedächtnis schöpfen sich Bilder, Stimmungen und Superkräfte, die spielerisch überlagert und neu verknüpft werden. Große Effekte und feine Töne tricksen dabei die Wahrnehmung aus und wecken die Neugier auf einen kreativen Umgang mit Zuschreibungen. (Im Anschluss Mini-Workshops.) Choreografie/Konzept: Anna Konjetzky / Komposition: Sergej Maingardt / Tanz: Sahra Huby / Mentoring: Moos van den Broek / Eine Produktion von explore dance – Netzwerk Tanz für junges Publikum, einem Kooperationsprojekt von fabrik moves Potsdam, Fokus Tanz / Tanz und Schule e.V. München und K3 | Tanzplan Hamburg. Gefördert durch TANZPAKT Stadt-LandBund aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Landeshauptstadt Potsdam und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg / Dauer: ca. 30 Min.

Ab Mo, 27. Juli Privater Ort oder in einem Studio der fabrik

I’m Here (Deutschlandpremiere) Yasmeen Godder [Tel Aviv-Jaffa]

Mit ihrer Arbeit Ich bin Hier lädt Yasmeen Godder Menschen dazu ein, ein persönliches, körperliches Ritual in der Privatsphäre ihres Zuhauses oder in einem geschützten Raum eines Tanzstudios durchzuführen und einen Körperdruck mit Farbe auf Stoff zu erstellen. Die Idee zu dieser Arbeit entstand in der Zeit des ersten Corona-Lockdown in Tel Aviv. Für die Choreografin war es eine Reaktion auf das Verschwinden des Körpers in der Öffentlichkeit und auf die Notwendigkeit, sich wieder mit ihm zu verbinden, seine Materialität zu spüren und gleichzeitig seine Fragilität und Ver­ letzlichkeit anzuerkennen. Die Teilnehmenden erhalten mit dem Erwerb des Tickets eine Box mit Materialien, einen einführenden Text und Videolink. Mit Zustimmung werden die Körperabdrücke aller gesammelt und für die Zeit des Festivals an einem Ort der Schiffbauergasse präsentiert. Idee und Konzeption: Yasmeen Godder / Ausführung: Potsdamer Tanztage und alle Teilnehmenden / Mit freundlicher Unterstützung der Botschaft des Staates Israel in Berlin

Rewriting / The Solo Piece Burrows&Fargion [Brighton/London]

Idee und Performance: Jonathan Burrows, Matteo Fargion / Verwaltung: Jane Greenfield / Ko-Produktion: PACT Zollverein Essen, Sadler’s Wells Theatre London und BIT Teatergarasjen Bergen: PACT Zollverein Essen, Sadler’s Wells Theatre London und BIT Teatergarasjen Bergen / Dauer: ca. 75 Min. ohne Pause

Mi 12. Aug, 20:00 + Do 13. Aug, 19:30 fabrik Potsdam

The Goldberg Variations (Deutschlandpremiere) Michiel Vandevelde [Brüssel] Straßenproteste gegen den Vietnamkrieg, Demos für den Klima­ schutz oder von rechtsextremen Gruppierungen in den USA zeigen auf großer Leinwand Gesellschaften im Umbruch. Im Kontrast dazu sind Aufnahmen vom berühmten Solo The Goldberg Variations des amerikanischen Tänzers Steve Paxton zu sehen. 1986 prägte er zur Musik von Bach den Postmodernen Tanz durch ein neues Ver­ ständnis von Bewegung: Improvisationen, Alltagsbewegungen und Spontanität eröffneten dem Tanz neue Ausdrucksmöglichkeiten. Wie wird Kunst von dem soziopolitischen Kontext beeinflusst? Wo stehen wir heute? In seinem neuesten Stück spinnt Michiel Vande­ velde einen Faden zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen Krisen und Kreativität. So wie das Akkordeon einen außergewöhnli­ chen musikalischen Hintergrund für diese Variationen schafft, zeigt auch das Tanztrio ein Bewegungsrepertoire, das von großer Diver­ sität zeugt. Eine Reflexion über den Zustand des Tanzes heute, über den Zustand der Demokratie und über verschiedene Formen der Körperlichkeit. Choreografie: Michiel Vandevelde / Tanz: Oskar Stalpaert, Audrey Merilus und Michiel Vandevelde / Livemusik: Philippe Thuriot / Kostüm: Tutia Schaad / Kostümassistenz: Camil Krings / Dramaturgie: Kristof van Baarle / Bühnenbild: Michiel Vandevelde mit Unterstützung von Tom Callemin / Technik: Maxim Van Meerhaeghe, Ferre Carron, Maarten Snoeck / Beratung Licht: Tom Bruwier / Produktion: Platform-K / Internationale Vertretung: Something Great / Koproduktion: Kunstencentrum Vooruit, Kaap / Danksagung: Kaaitheater und CAMPO / Mit Unterstützung von: Vlaamse Overheid, Nationale Loterij, Stadt Gent, Konekt, de Koning Boudewijnstichting / Internet: www.michielvandevelde.be / Dauer: ca. 65 Min.


Do 13.—Sa 15. Aug, 19:00 Waschhaus Arena

Fr 14. Aug + Sa 15. Aug, 20:00 fabrik Potsdam

Daina Ashbee, wichtige Vertreterin des kanadischen zeitgenös­ sischen Tanzes, ist bekannt für ihre radikalen Stücke am Rande von Tanz und Performance. Mit dieser installativen Performance arbeitet sie weiter an Dunkelheit und Weiblichkeit, welche ihre bisherigen Schöpfungen kennzeichnen. Konfrontiert mit einer elektrischen Orgelkomposition, die sowohl verstörend als auch kraftvoll ist, verwandeln sich die langsamen und sinnlichen Gesten der Tänzerin Areli Moran allmählich in eine Präsenz konzentrier­ ter Gewalt. Fasziniert vom Prozess der Wiederholung lässt Ashbee das Publikum in eine Erfahrung von Zeit und ihrer Transformati­ on eintauchen. Im Jahr 2019 erhielt sie in New York einen Bessie Award in der Kategorie Herausragende „Breakout“-Choreografin.

Harleking ist ein Dämon mit mehreren Identitäten. Sein Körper­ ausdruck ähnelt dem des Harlekins aus der Commedia dell’Arte – ein schlauer Diener, den ein unstillbarer Hunger antreibt. Ginevra Panzetti und Enrico Ticconi haben die bekannte Figur tänzerisch neu interpretiert und die widersprüchliche Faszination für diese ambivalente Persönlichkeit zutage gebracht. Sie lässt sich kaum fassen, ist ständig in Verwandlung und ruft gemischte Gefühle zwischen Sympathie und Boshaftigkeit hervor. Mit ihr kann alles passieren und zugleich wieder verschwimmen. Harleking erinnert an die Grotesken, antike Wanddekorationen, in denen monströse Figuren auftauchen und sich mit eleganten, ornamentalen Voluten vermischen. Panzetti und Ticconi schaffen es, allein mit ihrem Ausdruck und ihrer Bewegungssprache, eine hochkomplexe Figur virtuos zu verkörpern.

Serpentine (Deutschlandpremiere) Daina Ashbee [Montréal]

Künstlerische Leitung, Choreografie: Daina Ashbee / Performance: Areli Moran / Original Sound Scape Design: Jean-Francois Blouin / Produktion: Daina Ashbee / Dauer: 80–120 Min.

Fr 14. + Sa 15. Aug, 19:00, 21:15 T-Werk

Tu Meur(s) de Terre (Deutschlandpremiere) Hamdi Dridi [Montpellier] Hamri Dridi, ein junger tunesischer Choreograf, tanzt mit diesem Stück die Erinnerung an den vermissten Vater. Ausdruck der Spur eines Mannes in einem ergreifenden Solo, dessen inneres Licht die Dunkelheit vertreibt. Ein kurzes choreografisches Mausoleum, in­ tensiv und ergreifend. In seinen Gesten, die den Raum nachzeich­ nen, erzählt und sucht er tief in sich selbst nach der väterlichen Präsenz, einem wesentlichen Bestandteil seiner eigenen Identität. Ja, er ist tatsächlich der Sohn dieses Hausmalers, der plötzlich von einem Tumor befallen wurde. Jetzt sammelt er Bilder, Erinnerun­ gen an vertrauten Gesten, an die Erschöpfung der Bewegung, auch an die Eleganz. „Jeder Vater ist ein Kunstwerk, dessen Wert durch nichts zu ersetzen ist“. Idee, Choreografie, Bühnenbild, Musik, Tanz: Hamdi Dridi / Lichtlandschaft: William Petit / Produktion: Chantiers Publics, mit Unterstützung von Angers CNDC / Danksagung: Hafiz Dhaou/Chatha Company, William Petit/Fabrik Nomade Company, Gianni Joseph, Seifeddine Manai/Brotha di Another Motha Company, Emmanuel Serafini, Emmio Greco / Mit freundlicher Unterstützung des Institut français und des französischen Ministeriums für Kultur / DGCA / Dauer: ca. 40 Min.

Harleking Ginevra Panzetti & Enrico Ticconi [Turin/Berlin]

Von und mit: Ginevra Panzetti, Enrico Ticconi / Sounddesign: Demetrio Castellucci / Lichtdesign: Annegret Schalke / Kostüme: Ginevra Panzetti, Enrico Ticconi / Technik: Paolo Tizianel / Illustration und Grafik: Ginevra Panzetti / Mit freundlicher Unterstützung von: VAN, Tanzfabrik Berlin, PACT Zollverein, NAOcrea – Ariella Vidach – AiEP, KommTanz – Compagnia Abbondanza/Bertoni, L’arboreto – Teatro Dimora Mondaino, AtelierSì, C.L.A.P.Spettacolo­ dalvivo, Cronopios – Teatro Petrella, Vera Stasi – Progetti per la Scena, Network Anticorpi XL / Internet: www.panzettiticconi.com / Dauer: ca. 40 Min.

So 16. Aug, 15:00 fabrik Garten

Lieber Tanz – Briefe an den Tanz Bal Populaire deufert&plischke [Berlin] Gemeinsam mit dem Künstlerzwilling deufert&plischke feiert die fabrik Potsdam den Tanz und 30 Jahre Jubiläum mit einem Projekt, bei welchem ein ganzes Jahr Briefe an den Tanz gesam­ melt werden. Menschen unterschiedlicher Herkunft und Erfah­ rungen, jung und alt, Tanzerfahrene und -novizen sind eingeladen, Tanzerinnerungen auszutauschen, Lieblingsbewegungen zu (er)finden und sie in Briefen festzuhalten. Zum Bal Populaire sind alle Schreiber*innen und Tanzneugierige eingeladen, sich zu be­ gegnen, die Bewegungen Anderer zu entschlüsseln, zu tanzen und den einen oder anderen performativen Brief bedeutender Weg­ begleiter*innen der fabrik Potsdam aus den letzten 30 Jahren zu erleben. Der Workshop Lieber Tanz am Tag zuvor öffnet den Raum, um Briefe zu schreiben und Lieblingsbewegungen für den Ball zu generieren. Von und mit: deufert&plischke / Internet: www.liebertanzpotsdam.de


Filme

Konzerte

Mi 5. Aug, 22:00 Openair Kino Waschhaus

Fr 7. Aug, 23:00 fabrik Garten*

Pina – tanzt, tanzt sonst sind wir verloren Wim Wenders

Three Your Mind

Mo 10. Aug, 20:00 Di 11. Aug, 22:00 fabrik Garten*

Konzert

Mi 12. Aug, 21:00 fabrik Garten*

Maguy Marin – L’Urgence d’Agir David Mambouch

Do 13. Aug, 20:30 fabrik Garten*

Mo 10. Aug, 21:30 Di 11. Aug, 20:00 fabrik Garten*

Fr 14. Aug, 21:00 fabrik Garten*

Mi 12. Aug, 22:00 Openair Kino Waschhaus

Workshops

Tanz-Kurzfilmprogramm

Yuli Icíar Bollaín

Do 13. Aug, 22:00 Openair Kino Waschhaus

Cunningham Alla Kovgan

Konzert

Dante Band

Di 11. + Mi 12. Aug, 10:00—12:00

Tanz 55+ Rose Calheiros ausgebucht

Di 11. + Mi 12. Aug, 13:00—15:00

Tanz 55+ Rose Calheiros

Mi 12. + Do 13. Aug, 10:00—17:00

This Then That Jonathan Burrows & Matteo Fargion

Do 13. + Fr 14. Aug, 10:30—12:00

Baby, lass uns tanzen (3 Mo–1,5 J) Odile Seitz Fr 14. Aug, 10:00—12:00

Vivatomie der Füsse – Cantienica Anja Clarissa Gilles

Do 6.—Sa 8. Aug, 09:30—11:00

Yoga am Morgen Julia Göhre

Do 6.—Sa 8. Aug, 10:00—12:00

Dreaming Reality Anna Nowicka

Fr 14. + Sa 15. Aug, 17:00—19:30 So 16. Aug, 14:00—16:30

Body Mind Centering – Atmung und Stimme Odile Seitz Sa 15. Aug, 10:00-13:00

Do 6.—Sa 8. Aug, 16:00—18:00

Urban Contemporary (12+) Giulia Del Balzi

Yoga Intensive Alin Schick

Sa 15. Aug, 16:00—18:00

Fr 7.—So 9. Aug, 16:00—19:00

Your Own God – Improvisation Judith Sanchez Ruiz Sa 8. + So 9. Aug, 16:00—18:00

Dance for everybody Lea Martini

Mo 10.—Fr 14. Aug, 8:30—9:30

Gaga am Morgen Adi Weinberg

Mo 10.—Fr 14. Aug, 18:30—19:30

Gaga am Abend Adi Weinberg >>>

*freier Eintritt; Spende willkommen

Lieber Tanz – Briefe an den Tanz deufert&plischke Sa 15. + So 16. Aug, 10:30—11:30

Groß und Klein tanzen (2-5 J) Odile Seitz Sa 15. + So 16. Aug, 14:00—16:00

Parkour (8+) Lukas Schapp

Sa 15. Aug, 16:00—18:00

Lieber Tanz – Briefe an den Tanz deufert&plischke


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