EYECOM 3.2016

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03 | NOVEMBER · DEZEMBER 2016

www.primus-optik.de

www.eye-com.net

Finest tradition - handcrafted

ISSN 2509-4955

Modell: MOLPRESANELLA-4

03 | NOVEMBER · DEZEMBER 2016 | 5,- €

SPECIAL

Natural Eyewear

Vertrieb durch Emmerich Fashion GmbH

HANDARBEIT

MARKETING

E X T R ATO U R

Manu-Factum

Der Kunden-Finder

Brillenglas

03 –––– 2016


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Es wird wieder ultimativ – aufregend, originell, sensationell. Und einmalig startet die opti 2017 an einem Samstag: Erleben Sie das Branchenereignis opti in seiner ganzen Vielfalt an Trends und Technologien, Innovationen und Ideen, Wissen und Wow!

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EYECOM – die EyewearCommunity in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Erst war es nur eine Idee. Dann wurde es spannend und konkret. Jetzt startet die EyewearCommunity von EYECOM und lädt alle Leserinnen und Leser dieses Magazins ein, Teil der Gemeinschaft zu werden. EYECOM Magazin - die Zeitschrift, die alle zwei Monate für bessere Information und Inspiration sorgt und über 13.300 Augenoptikunternehmern erreicht.

MESSEGELÄNDE MÜNCHEN www.opti.de

EVE N T

28. – 30. 01.2 017

EYECOM College - Wissen und Weiterbildung aus der Branche für die Branche. Diese Veranstaltungs-und Seminar-Plattform bringt Kompetenz und Lernbereitschaft zusammen.

ON LI N E

SAMSTAG – MONTAG

M AGA ZI N

EYECOM Online - das ergänzende Internet-Portal mit aktuellen Infos der Augenoptik-Branche startet ebenfalls demnächst und lädt zum Mitmachen ein.

EYECOM Events - ob das kurzfristige Treffen am EYECOM Stammtisch in verschiedenen Regionen oder die Einladung zum großen Get together - die EYECOM Community kommt zusammen und tauscht sich aus. Wir schaffen Begegnungen.

C OLLEG E

Und nun wünschen wir uns etwas von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser: Machen Sie mit! Nutzen Sie die EYECOM Community-Möglichkeiten! Lassen Sie uns gemeinsam großartig werden! Herzlich willkommen bei EYECOM - der Eyewear Community.

MMM Medien Marketing Meinsen Chiemseering 11 · D-85551 Kirchheim bei München Tel. +49 89 90 52 90 72 · Fax +49 89 90 52 90 73 Mobil +49 171 4 63 48 67 · E-Mail: meinsen@eye-com.net


INHALT

TITEL Maison Mollerus – Vertrieb durch Emmerich Fashion GmbH www.emmerich-fashion.com

EDITORIAL Haben die es bald?

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NEWSROOM Kurznachrichten

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HEADLINER Manu-Factum – Fine Swiss Eyewear MESSE Französische Evolution – Silmo 2016 We are Family! – Messe-Doppel in Zürich und Böblingen FRAME Gut gebrüllt, Löwen! – Unzerbrechliches Investment

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Finding Mrs. Joshi – Brillenshooting – ganz ehrlich

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COLLEGE Smart gemessen (3) – 3D-Refraktion

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COMMUNITY Hör mal zu! – Seh-Geschichte(n)

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SHOWROOM Community-Advertorials

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25 Evoluzione – Ein-Mann-Messe Lebendige Legende – Himmlische Eingebung

EXTRA TOUR BRILLENGLAS Seh-Komfort – Doubleside-Technologie

Sehen Sie intuitiv? – Rechts oder links?

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SPECIAL Natur pur – Flora und Fauna

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DESIGNERS GUIDE Der Perfektionist – Jens William Sørensen

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BLOG Wert-Papier – Ein Plädoyer für Print

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PORTRAIT Der Gesichter-Leser – Karsten Gräßer und Ulrike Kellner

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Baby, you can drive my car – Autofahrergläser mit System Fingerprint – Glas-DNA 25 Jahre Spass am Glas – Full Service Life-Performance – Relaunch

BUSINESS Der Kunden-Finder – Cross-Channel-Marketing

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Mut-Probe – Kein Konjunktiv

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EYECATCHER Blick über den Zaun – Gesundes Sehen

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TERMINE Terminkalender – Wer macht wann was wo?

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COMMUNITY Herstellernachweis – Wen finde ich wo?

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SCHLUSSLICHT Herstellernachweis – Besonderes, Ungewöhnliches, Impressum

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Danke.

ZEISS DriveSafe Brillengläser

// INNOVATION MADE BY ZEISS

Besser sehen kann Leben retten – Danke, für mehr Sicherheit im Straßenverkehr.

Ihr Christian Danner (ehem. Rennfahrer, Formel-1-Kommentator und Fahrsicherheitsexperte)

zeiss.de/drivesafe-win

S ZEIS s e G ro ß n n s p i e l : i in Gew /drivesafe-w de zeiss.


EDITORIAL

»Nicht der tiefste Preis gewinnt, sondern das klarste Preis-Image.« (David Bosshart, Schweizer Trendforscher und Philosoph, geb. 1959)

»Die Menschen von heute wünschen sich das Leben von übermorgen zu den Preisen von vorgestern.« (Tennessee Williams, US-Schriftsteller, 1911-1983)

Haben die es bald? Liebe Leser, haben Sie schon einmal den Begriff „Online Behavioural Advertising“ gehört? Darunter versteht man „nutzungsbasierte Online-Werbung“, die Ihnen auf Websites oder bei sozialen Netzwerken aufgrund Ihres persönlichen Nutzerverhaltens angezeigt wird. Wenn Sie also beispielsweise innerhalb eines bestimmten Zeitraums mehrfach Begriffe wie „Flugreise USA“ oder „Florida Hotel“ suchen, werden Sie nach kurzer Zeit auch Werbeanzeigen von amerikanischen Mietwagenfirmen zu sehen bekommen. Und wer im Vorfeld eines Brillenkaufs öfter mal Begriffe wie „Brille“, „Optiker“ oder „Gleitsichtglas“ googelt, legt damit eine Datenspur, die ihn als potenziellen Brillenkäufer ausweist und ihm bei seinen Internet-Besuchen bald passende Brillenwerbung einspielt. Das gilt natürlich auch in einer Fachzeitschriften-Redaktion, die täglich online mit einschlägigen Begriffen hantiert. Mindestens seit 2013 sehe ich daher ständig auf irgendeiner Website das Angebot, „Testseher“ bei www.brillen.de zu werden, indem ich an einer „Gleitsichtstudie“ bei einem der 600 Partnerbetriebe teilnehme. Lohn meiner Mühe: Ich soll dort eine individualisierte Spitzen-Gleitsichtbrille mit einem Wert von über 1.000 EUR für lumpige 249 EUR bekommen. Teilnahmebedingungen: Ich muss über 45 Jahre alt sein (was ich leicht schaffe), und nach den ersten 4 Wochen Tragezeit soll ich einen Bogen mit 12 bis 15 Fragen ausfüllen und übermitteln; Zeitaufwand: 3 bis 5 Minuten. Kein schlechter Deal für 750 EUR Preisnachlass, oder? Nur beeilen muss ich mich, denn das Angebot ist auf 10.000 Testseher pro Monat begrenzt. Seit (mindestens) drei Jahren. Was die Frage aufwirft: Haben die ihre „Testseher“ jetzt irgendwann mal beieinander, damit sie endlich mit ihrer „Studie“ beginnen können? Rechnen wir mal: 10.000 Brillen mal 12 Monate mal drei Jahre – die Leute von brillen.de müssten mittlerweile mindestens 360.000 „Testseher“ gefunden haben – und eine unglaubliche Datenmenge über ihre NoName-Gleitsichtgläser. Addiert man die angeblichen Preisnachlässe von 750 EUR pro Kunde, hätte die „Studie“ mittlerweile einen Gesamtwert von 270 Millionen EUR! Wie lange und mit wie vielen Probanden muss man heute ein Gleitsichtglas „testen“, bis man weiß, ob es etwas taugt? Haben die Entwicklungsabteilungen der großen und kleinen Brillenglashersteller alle keine Ahnung? Oder ist die ganze Aktion am Ende ein ähnlicher Beschiss wie die frei erfundenen, rot durchgestrichenen Preise in anderen Branchen, die einfach nur Schnäppchen suggerieren und entsprechende Kaufreflexe auslösen sollen? So lustig wie es klingt, finde ich das Ganze nicht. Denn diese Werbebotschaft von ein paar wenigen fällt auf die gesamte deutsche Augenoptikerschaft zurück: Bei vielen Verbrauchern entsteht dadurch der Eindruck, dass man als Augenoptiker immer noch bestens leben kann, wenn man 75 Prozent Rabatt auf seine Brillenpreise gibt. Oder andersherum: Dass alle anderen Augenoptiker sich bei jeder 1.000-Euro-Brille mal eben 750 Euro „Gewinn“ in die Tasche stecken - mindestens. Im Ergebnis bestätigt das bei zahlreichen Konsumenten eine Vermutung, die sie schon lange hatten und immer wieder gerne glauben: Brillen vom „normalen“ Optiker sind viel zu teuer. Ich habe kein Problem mit Kollegen, die Gleitsicht-Komplettbrillen für 249 EUR anbieten; die sind nicht schlecht und oft völlig ausreichend. Aber die gesamte Augenoptikerbranche hat ein Glaubwürdigkeitsproblem, wenn ein paar Anbieter so tun, als könnten Augenoptiker für die Beantwortung von ein paar Fragen beim Verkauf von Spitzenprodukten mal eben dauerhaft auf drei Viertel ihres Umsatzes verzichten – und immer noch genug Geld verdienen. In diesem Sinne herzlichst Ihr

Martin Graf PS: Für Anregungen, Kommentare und Kritik erreichen Sie mich unter graf@eye-com.net und Tel. 07735-9191957

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Endspurt

Kundenevents bei der MP Group in Graz

Nachwuchsförderung ist EYECOM ein ganz besonderes Anliegen. Deshalb führt die neue EYEWEAR-Community eine schöne Tradition auch 2017 fort: Ein ausgewähltes Start-Up-Unternehmen der Branche bekommt in einer speziellen Kooperation zwischen dem optiVeranstalter GHM und EYECOM eine kostenfreie „opti-Box“ auf der opti vom 28. bis 30. Januar 2017 und wird überdies im EYECOM-Magazin portraitiert. Die Auswahl geeigneter Kandidaten war nicht einfach, denn im Gegensatz zu den Vorjahren sollte das Start-Up diesmal aus dem nicht-deutschsprachigen Ausland kommen – also gerade nicht aus dem Verbreitungsgebiet von EYECOM. Älter als drei Jahre darf es auch nicht sein. In der Endauswahl befinden sich derzeit 12 vielversprechende junge Unternehmen aus Frankreich, Spanien, Großbritannien, Schweden, Italien, Griechenland, Tunesien, Hong Kong und den USA. Welches von ihnen das Rennen gemacht hat und seine Produkte erstmals auf der opti 2017 präsentieren wird, erfahren Sie in EYECOM-Ausgabe 1.2017.

420 Augenoptiker aus dem deutschsprachigen Raum trafen sich Mitte September und Mitte Oktober in Graz, um an zwei Kundenevents der Michael Pachleitner Group teilzunehmen. Workshops, Präsentationen der Brillenmode 2017 sowie ein Überblick über die Neuheiten aus dem Bereich Brillenglas standen im Mittelpunkt der jeweils zweitägigen Veranstaltungen. Aber auch ein Kennenlernen der „Heimat“ der MP Group stand auf dem Programm: Beim Ausflug nach Riegersburg sowie bei der Führung durch die Grazer Altstadt zeigte sich die Steiermark von ihrer schönsten Seite.

Eschenbach Division Eyewear – Neue Vertriebsleitung Rolf Sieglen hat die Vertriebsleitung Deutschland der Eyewear Division von Eschenbach übernommen. Nach 20 Jahren Vertriebserfahrung im augenoptischen Fachhandel hat er sich für den Neuanfang im Nürnberger Traditionsunternehmen entschieden. Die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens wird Rolf Sieglen in Abstimmung mit seinem Team unter der Führung von Geschäftsführer Dr. Jörg Zobel angehen.

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AVG 24 mit neuer Adresse

Die Unternehmensberatung AVG 24 consult Gmbh ist umgezogen und ab sofort unter folgender Adresse zu erreichen: Ziegeleiweg 26, 51149 Köln, Tel. 0221-186666-6, Fax 0221-186666-7, www.avg24.de, info@avg24.de

ZVA Branchenbericht

Podcasts von Zeiss: Zeiss Hörblicke

Die Gravitation des Marktes scheint den Onlinehandel von Brillen einzufangen - die „Online-Optiker“ leiten den Horizontalflug ein, ihr kumulierter Umsatz von 2014 auf 2015 wuchs nur noch um gut sieben Prozent. Auch wenn der Onlinehandel keine unmittelbare existentielle Bedrohung für die meisten stationären Augenoptiker darstellt, so hat er doch die Erwartungen an Dienstleistung und Kundenorientierung drastisch verändert. Dies und viel mehr lesen Sie im Branchenbericht 2015/16 des ZVA, den Sie dort oder im EYECOM-Downloadbereich kostenfrei herunterladen können: http://www.eye-com.net/ downloads

Seit August publiziert Zeiss den Podcast „Hörblicke“ zum interessanten Themen rund um das Sehen. Alle zwei Wochen sprechen Augenoptiker, Entwickler, Zeiss-Fachleute und Gäste miteinander, damit das Sehen besser verstanden wird. Jede Folge ist zwischen 15 und 30 Minuten lang und behandelt das jeweilige Thema unterhaltsam und verständlich. So kann der Hörer sein Wissen über das Sehen vertiefen. Die Themen der bisherigen Folgen lauteten beispielsweise „Sehen in der digitalen Welt“, „Licht: Fluch oder Segen?“, „60 ist das neue 40 - gilt das auch für unsere Augen?“ oder „Kurzsichtigkeit - ein Phänomen der Industrienationen?“. Weitere interessante Themen werden folgen. Direktlink: www.zeiss.de/hoerblicke.

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Verstärkung im Safilo-Team Das Team um Safilo Geschäftsführer DACH Andrea Marzaro hat Verstärkung erhalten: Seit August 2016 ist Julian Naumann (links) Dior Distribution Manager für Zentral- und Nordeuropa und wird zukünftig die Geschäftsbeziehungen im Rahmen der selektiven Distribution für die Marken Dior und Dior Homme verantworten. Julian Naumann verfügt über langjährige Erfahrung im Luxusbereich. Als Key Account Manager betreute er für L’Oréal Luxe unter anderem die Marken Yves Saint Laurent und Giorgio Armani. Neu im Vertriebsteam ist seit Juni 2016 außerdem Daniel Henry. Als Key Account Manager zeichnet er sich für die Betreuung der Großkunden in den Ländern Deutschland und Österreich verantwortlich. Er tritt damit die Nachfolge von Stephan Hinkerode an, der das Unternehmen zum Jahresbeginn verlassen hat. Daniel Henry war zuletzt als Key Account Manager bei der Nestlé Purina Deutschland GmbH für das komplette eCom-Business verantwortlich.

Europas Augenoptik setzt auf München Die opti lebt vom Wissen ihrer Aussteller und Besucher, denn beide Gruppen helfen der Messe, sich weiterzuentwickeln, auf Bedürfnisse des Marktes mit einem entsprechenden Angebot zu reagieren und auf neue Entwicklungen der Branche aufmerksam zu machen. Deshalb wurde der Kreis der exklusiven Messepartner erweitert. Die opti freut sich auf eine Kooperation mit dem European Council of Optometry and Optics (ECOO), mit Augenoptikerverbänden aus der Schweiz und Dänemark sowie der Vereinigung deutscher Contactlinsen-Spezialisten (VDCO). Komplettiert wird das europäische Fachnetzwerk durch die langjährigen Partner Spectaris und ZVA.

Koberg + Tente: Wechsel im Verkaufsteam Werner Kraus hat sich Ende August 2016 in den Ruhestand verabschiedet. Seit 2008 hatte er maßgeblich zum Erfolg der Kollektionen von Koberg + Tente im Norden und Nordosten Deutschlands beigetragen. Seine Nachfolgerin ist Petra Schwier. Sie wird die Kunden in den Postleitzahlgebieten 16-19, 29-31 und 38-39 betreuen. Zusätzlich ist sie auch Ansprechpartnerin für alle Hamburger Kunden in den PLZ-Gebieten 20-22.

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„25 jahre artmix ist freude und verpflichtung zugleich. wir sind auf das bis heute erreichte stolz. wir freuen uns über unsere kunden, über jedes einzelne projekt, über unseren guten ruf. und diesem sind wir auch in zukunft verpflichtet: mit alter leidenschaft und neuen ideen!“

henning tartsch gründer und inhaber

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Euronet Marketing Services Die permanent steigende Nachfrage von Augenoptikern und Hörgeräteakustikern nach individuellen Marketingleistungen leitet bei Euronet den nächsten Schritt in der Unternehmensentwicklung ein: Zum 1. September wurde die Abteilung Euronet Marketing Services personell verstärkt. Mit Judith Hartlieb wird das Team um Marc Rogmans, Leiter Euronet Marketing Services, um eine kompetente Grafik-Designerin bereichert. Ihr fachliches Knowhow baute die 30-jährige durch eine Ausbildung zur Mediengestalterin sowie ihre beruflichen Stationen in der Gesundheitsbranche und in der Marketingabteilung des 1. FC Köln auf.

Silhouette macht sich für hilfsbedürftige Kinder stark

„Danke“ – Zeiss geht mit DriveSafe in die Herbstkampagne Hinter der neuen Herbstkampagne zu Zeiss Drive Safe mit dem prägnanten Titel „Danke“ verbirgt sich die Botschaft „Danke für mehr Sicherheit im Straßenverkehr – besser sehen kann Leben retten“, für die dem Unternehmen wieder Christian Danner als Markenbotschafter zur Seite stand. Seit dem 1. Oktober 2016 bedankt sich Zeiss mit zahlreichen neuen Werbemitteln und einem groß angelegten Gewinnspiel bei seinen Augenoptik-Partnern für deren erfolgreiche Unterstützung bei der Einführungskampagne für DriveSafe Brillengläser. Die Geschäftsinhaber sowie deren Mitarbeiter haben per Gewinnspiel die Chance auf eines von 30 Jahres-Leasings für einen Mercedes-Benz GLA, einen von 250 Sätzen Autoreifen oder eine von 500 Powerbanks. Das Gewinnspiel startete am 1.10 2016 und endet am 31.1.2017. Alle Infos und Bedingungen zum Gewinnspiel auf www.zeiss.de/drivesafe-win.

opti mit Blick auf die Zukunft Für die opti 2019 beginnt mit den neu gebauten Messehallen C5 und C6 ein neues Kapitel. Deshalb ist es der Messeleitung wichtig, die richtigen Antworten auf einige Fragen zu geben, zum Beispiel „Wie soll sich die Messe aufstellen?“, „Welche Zukunftsthemen und Fachbereiche sind für die Branche wichtig?“ oder „Welche aufstrebenden Wirtschaftsmärkte sollen erschlossen werden?“ Diese Fragen diskutiert der opti-Messeveranstalter GHM gemeinsam mit einer Gruppe von opti-Ausstellern und Augenoptikern, die sich zur ersten „Seed Session – the future panel“

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Bereits zum 16. Mal fand Anfang Oktober 2016 der Charity-Abend „Tribute to Bambi“ in Berlin statt. Mit Silhouette, Mercedes Benz, Aigner, Chopard, Depot, Louis Widmer, Madeleine und Schwarzkopf rührte die Initiative erneut die Spendentrommel für ausgewählte Förderprojekte, um benachteiligten Kindern in Deutschland zu helfen. Es war wieder ein erinnerungswürdiges Event mit mehr als 600 prominenten Gästen, einem bunten Programm und zahlreichen Aktivitäten für den guten Zweck. Silhouette hatte erneut ein besonderes Charity-Brillentuch mit Sammlerstatus entwickelt. Während der Charity-Nacht forderte Silhouette die Stars und Sternchen dazu auf, sich auf einer überdimensionalen Version des Tuchs zu verewigen. Alle machten bei der Unterschriften-Aktion mit und trieben die Spendensumme in die Höhe. Interessierte Augenoptiker können sich bis Ende des Jahres an der Charity-Aktion beteiligen und das stilvolle Brillentuch im Doppelreh-Design für 3 Euro an ihre Endkunden verkaufen.

am 17. November 2016 in München treffen. Hier wird die Roadmap für fünf „Seed Sessions“ bis 2019 festgelegt, die immer abwechselnd im Herbst und Frühjahr stattfinden sollen. Derzeit werden von Industrieseite unter anderem folgende Firmen dabei sein: Alcon Pharma, Cazal op Couture Brillen, Carl Zeiss Vision, CooperVision, Essilor, Flair Modellbrillen Dr. Eugen Beck, Funk International, Ferdinand Menrad, Heikaus Interior, Hoya Lens Deutschland, Rodenstock, Rupp+Hubrach, Satisloh und Silhouette Deutschland. Die Besucher werden durch den ECOO European Council of Optometry and Optics, den SOV Schweizer Optiker Verband sowie den ZVA Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen vertreten.


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FINE SWISS EYEWEAR

ManuFactum

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Marcus Marienfeld

Brillen von Hand in der Schweiz herzustellen ist teuer? Natürlich – aber bei hochwertigen Uhren funktioniert genau das seit Ewigkeiten auSSerordentlich erfolgreich. EYECOM besuchte die kleine, feine Brillenmanufaktur von Marcus Marienfeld, für den technische Herausforderungen dort beginnen, wo andere sagen „Das geht nie im Leben!“ w w w. e y e - co m .n et

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Die Parallele zur Schweizer Uhrenindustrie ist keine Übertreibung.

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or etwa einem Vierteljahrhundert landete der deutsche Goldschmied Marcus Marienfeld in Brig im Schweizer Kanton Wallis: Er hatte sich in eine Schweizerin verliebt – und blieb einfach dort. Wer ihn und seine kleine Manufaktur von Deutschland aus besuchen will, muss eine ziemlich weite Reise auf sich nehmen: Im Sommer kann man dafür über traumhafte Alpenpässe fahren; im Winter nimmt man sinnvollerweise den Autozug durch einen Tunnel. In jedem Fall braucht man Zeit. Damit ist man nach der Ankunft aber auch gleich in der richtigen Verfassung: Voller schöner Eindrücke und ziemlich entschleunigt. Hier, am Fuß des Simplon-Passes und nur wenige Kilometer Luftlinie von der Grenze zu Italien entfernt, entwirft, konstruiert und baut Marienfeld Brillen der Extraklasse aus edelsten, seltenen und ungewöhnlichen Materialien. Vor allem aus Titan, Horn, Carbonfäden und diversen Edelmetallen. Die Parallele zur Schweizer Uhrenindustrie ist dabei keine Übertreibung: Die Akribie und Kompromisslosigkeit, die der gelernte Goldschmied und seine Mitarbeiter in jede hier entstehende Brille investieren, wird man in der Brillenindustrie so schnell kein zweites Mal finden. Eile, Hektik oder laute Geräusche gibt es nicht in der kleinen Manufaktur; alles, was die Konzentration stören könnte, existiert einfach nicht. Hier geht es nicht um möglichst große Stückzahlen oder maximale Profite; das ungeschriebene Gesetz, das unsichtbar an jeder Wand zu stehen scheint, lautet einfach: „Qualität, Schönheit und Wert.“ Und es scheint keinen Aufwand zu geben, den Marcus Marienfeld nicht in Kauf nehmen würde, um dieses Ziel für jede einzelne seiner Brillen zu erreichen. Aber nicht nur das Preisgefüge ist ähnlich wie in der Uhrenbranche; auch die Kundenerwartungen sind entsprechend hoch: „Die Kunden sind schon sehr, sehr anspruchsvoll“, erläutert Marcus Marienfeld. Vor allem, seit der Brillenmacher Carbon in die Liste seiner Werkstoffe aufgenommen hat. Denn er verbaut nicht den üblichen, zu Matten verwobenen und dann


Qualität, Schönheit und Wert.

mit Harz vergossenen Carbon-Werkstoff, sondern so genanntes „uni-direktionales“ Carbon: Für diesen exotischen Werkstoff werden tausende von parallel liegenden Carbon-Fäden in einer Riesenpresse unter tonnenschwerem Druck zu Platten verbacken. Einer der wenigen Arbeitsschritte, die Marcus Marienfeld außer Haus machen lässt, denn eine solche Presse wäre zum einen unbezahlbar; zum anderen hätte er gar keinen Platz dafür. Das Ergebnis hat einen einzigartigen Look – und eine ganz besondere Haptik: Wenn man die Brille im Licht bewegt, sieht man die Lichtreflexe auf den einzelnen Carbonfäden wandern, die auch beim fertigen Bauteil noch spürbar sind. Der Weg bis zu diesem Punkt war allerdings lange und beschwerlich, denn es gab keine Erfahrungswerte, auf die er sich hätte verlassen können. Die meisten anderen Menschen hätten wohl irgendwann aufgegeben, aber das ist für Marcus Marienfeld keine Option: Wenn er ein Ziel vor Augen hat, verfolgt er es unbeirrt so lange, bis er es erreicht hat. Werkzeuge und Maschinen, die es nicht gibt, lässt er sich bauen. Den Umgang mit der komplizierten CAD- und CAM-Software hat er sich großenteils selbst beigebracht – nicht nur ein paar Grundzüge, sondern alles, was er braucht, damit die Maschine das tut, was er will und nicht umgekehrt. Das gilt auch für die Titanverarbeitung, für die er im Lauf der Jahre eigene Werkzeugstrategien und Schneidegeometrien entwickelt hat. Titanteile schweißt er heute von Hand mit größerer Präzision als es ein Roboter je könnte. Auch Fräsungen aus bis zu 10 Millimeter starkem Blocktitan werden in der kleinen Manufaktur erledigt: „Das können eigentlich nur die Japaner oder Medizintechniker“, erklärt Marienfeld – und erzählt, dass es in Japan Titanwerkstoffe gäbe, die das Land gar nicht verlassen. Zumindest nicht ohne Weiteres: „Ich reise halt gelegentlich mal hin und schaue, was es Neues gibt. Und wenn ich etwas haben will, bekomme ich es am Ende auch“, erzählt er augenzwinkernd. Aber nicht nur die Herstellung, sondern auch der Vertrieb dieser ganz besonderen Augen-Schmuckstücke ist speziell. Marcus Marienfeld sieht sich

nicht nur als Brillenhersteller, der etwas produziert, was Vertreter dann an Augenoptiker verkaufen. „Ich habe eigentlich schon seit Jahren keine Kunden mehr, sondern Partner“, sagt er. Die besten von ihnen haben bis zu 120 seiner zeitlosen Manufakturbrillen am Lager, von denen manche durchaus das Preisgefüge schöner Uhren erreichen. Deshalb ist das Selbstverständnis des kreativen Brillenmachers eher das einer „verlängerten Werkbank“: Er baut für führende Augenoptiker genau die Brillen, die diese für ihre Premium-Kundschaft brauchen. Mit vielen von ihnen pflegt er eine Art „Board Management“: Der Augenoptiker bestellt keine Brillen aus einem Musterkoffer, sondern schickt Listen über Abverkäufe, auf deren Basis Marcus Marienfeld die Kollektion des Augenoptikers durch fortlaufende Ergänzung mit Topsellern und Neuigkeiten pflegt. Das geht nicht ohne ein tiefes und gewachsenes Vertrauensverhältnis. Mit knapp 50 Augenoptikern aus der Schweiz funktioniert dieses System sehr gut. Ein- bis zweimal pro Jahr besucht er sie nach Möglichkeit persönlich. Seine internationalen Partner trifft er vor allem auf Messen. Mittlerweile gibt es neben Deutschland, Belgien und den Niederlanden auch eine richtige „Fan-Gemeinde“ in anderen Märkten; beispielsweise in Japan, Korea und Hongkong und sogar in Mittelamerika. Selbst in Russland interessiert man sich mittlerweile sehr für die handgearbeiteten Brillen aus der Alpen-Manufaktur. Viel mehr Kunden sollen es eigentlich auch gar nicht werden; zumindest nicht, wenn dafür Arbeit ausgelagert werden oder bei Qualität und Preis Zugeständnisse gemacht werden müssten. Denn am Ende geht es dem deutsch-schweizerischen Brillen- und Lebenskünstler ja gar nicht um möglichst viel Umsatz, sondern um maximale Produkt- und Lebensqualität. Und beides gibt es nur, wenn er möglichst viel selbst macht.

www.marienfeld.ch w w w. e y e - co m .n et

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Auch 2016 gehörte das letzte September-Wochenende der SILMO in Paris. Bei strahlendem Indian-Summer-Wetter fanden Augenoptik-Experten aus aller Welt den Weg in die Peripherie der französischen Hauptstadt.

SILMO 2016

Französische Evolution n den vier Messetagen besuchten, laut Angaben der Messeleitung, 33.771 Besucher, davon 56.5% aus dem Ausland und 43.5% aus Frankreich, das Messegelände in Villepinte, etwa 30 Kilometer nordöstlich von Paris. Mit jahrelanger SILMO-Erfahrung mochte man diese Zahlen allerdings nicht ganz glauben. Über die Ursachen des Besucherschwundes zu spekulieren ist schwierig, aber ohne Zweifel lag es nicht allein an der zweitgrößten augenoptischen Fachmesse der Welt: Auch in der Stadt bemerkten erfahrene Paris-Besucher, dass viele Straßen und Plätze deutlich leerer waren als in vergangenen Jahren. Der Schock über die Attentate vom 13. November 2015 ist offenbar vielerorts noch nicht vergessen und lässt viele Menschen die französische Hauptstadt meiden. In Villepinte trafen die Besucher auf über 900 Aussteller mit einer immer größer (oder besser: verwirrender) werdenden Anzahl an „Marken“. Wer sich ein bisschen auskennt, kann sich erinnern, dass Unternehmen sich bis vor nicht allzu langer Zeit das Marken-Label für ihre Produkte über Jahre verdienen mussten: Durch phantastisches Design, tolle Produkte, zuverlässige Lieferung, guten Service und manches andere. Heute scheinen manche „Designer“ dagegen zu glauben, man könne irgendwelche Brillen einfach dadurch zum Label erklären, dass man eine PR-Agentur damit beauftragt, dem staunenden Rest der Welt zu erzählen, dass die Brille gerade wieder einmal neu erfunden wurde. Ähnlich, wie man bei den Berufswünschen mancher Schulabgänger vor ein paar Jahren immer wieder mal den Satz „was mit Medien“ hörte, scheint es mittlerweile auch das Pendant „was mit Brillen“ zu geben. Keine Frage: Unter den Newcomern gibt es einige mit wirklich innova-

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tiven Ansätzen und phantastischen Design-Ideen, von denen man noch hören wird. Aber Brillen nur deshalb aus einer Sperrholzplatte herauszusägen oder mit einem 3D-Drucker zu drucken, weil es technisch möglich ist, ist nicht innovativ, sondern einfältig und kaum zukunftsträchtig. Viele davon wird man auf der nächsten SILMO nicht mehr sehen. Denn eine Idee, die keine Käufer findet, ist keine. Als echter Trend kristallisiert sich allerdings zunehmend „custom made“ heraus: Noch mehr als in vergangenen Jahren spielen bei Brillenfassungen und –gläsern individualisierte Produkte eine Rolle, für deren Anpassung und Fertigung teilweise ganz neue Technologien angewandt werden müssen. Das ist sicher nicht nur augenoptischen Belangen geschuldet, sondern auch einem wachsenden Bedürfnis nach Individualität und Abgrenzung. Aber es ist eine wachsende Nische – und vor allem eine, die für Billiganbieter uninteressant ist. Ein weiterer Trend ist die Rückkehr zur Produktion vor Ort. Teilweise, um angesichts schrumpfender Stückzahlen Wege und Kommunikation zu verkürzen; teilweise aber auch vor dem Hintergrund von Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Nicht zuletzt ist auch die Bereitschaft vieler Verbraucher gestiegen, für heimische Produkte mehr Geld auszugeben als die heimische Produktion an Mehrkosten verursachen würde. Direkt nach Messeschluss begannen bereits die Vorbereitungen zu einem ganz besonderen Event: Vom 6. bis 9. Oktober 2017 wird die SILMO ihren 50. Geburtstag feiern. Und wie man die Veranstalter kennt, werden sie es ordentlich krachen lassen. www.silmoparis.com


Kostenlose Schichten und 50 % Mehrbrillen-Rabatt vom 01.10. bis 31.12.2016 www.dao-ag.de


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MESSE-DOPPEL

We are

Family!

Die Tischmessen, die Nathanael Wenger und Dirk Geissmann aus der Schweiz jedes Jahr als „Hall of Frames“ und „Die Brillenmesse“ in Zürich, Köln und Böblingen veranstalten, haben mittlerweile ihren festen Platz im augenoptischen Messekalender. Auch im Oktober 2016 zogen sie wieder ein interessiertes Publikum an.

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en Anfang machte am 2. und 3. Oktober die „Hall of Frames“ in Zürich: In der neuen Location „Stage One“ im Stadtteil Oerlikon trafen sich die Freunde hochklassigen Brillendesigns aus der Schweiz und Süddeutschland traditionsgemäß, um sich mit Industrievertretern und Außendienstlern, aber auch miteinander über hochklassiges Brillendesign auszutauschen. Der großzügige Raum bot den etwa 60 Ausstellern und ihren teilweise brandneuen Exponaten wieder eine grandiose Bühne. Zwei Wochen später, am 15. und 16. Oktober fanden bei teilweise strahlendem Herbstwetter zahlreiche designinteressierte Augenoptiker den Weg in die „motorworld“ in Böblingen, um sich die die Kollektionen der dort vertretenen 60 Aussteller anzusehen - und natürlich auch zu ordern. Wobei

die direkten Bestellungen bei diesen Veranstaltungen gar nicht so sehr im Mittelpunkt zu stehen scheinen - für Insider fühlen sich diese Tischmessen eher wie Familientreffen an: Man sieht vertraute Gesichter, führt gute Gespräche (über Brillen und Design, aber auch weit darüber hinaus) und genießt das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein, in der es nicht nur um Umsatz und Profit geht, sondern eben auch um Schönheit, Ästhetik, Mode, Begeisterung und nicht zuletzt: Unabhängigkeit. Denn die allermeisten Besucher dieser besonderen Veranstaltungen legen Wert darauf, in ihren Geschäften keine Marken der großen Brillenkonzerne zu führen. Sie wollen sich nicht den Bedingungen großer Lieferanten beugen oder machtlos dabei zusehen, wie dieselben Labels, die sie dort teuer einkaufen, bei Discountern und


Online-Händlern preisaggressiv verramscht werden. Die Schere zwischen „Generalisten“ und „Boutique-Optikern“ ist kaum irgendwo so deutlich zu sehen wie auf diesen Messen. Wenn es eine typische „Messe-Körperhaltung“ gäbe: Hier könnte man sie studieren: Den leicht nach vorn gebeugten, konzentriert und aufmerksam auf ein Tray mit Brillen schauenden Messebesucher findet man hier an beinahe jedem Stand. Es sein denn, er hat bereits auf einem der beiden Stühle Platz genommen, die vor jedem Tisch stehen: Das ist dann ein ziemlich untrügliches Zeichen für echte Kaufabsichten. „In Zürich haben wir dieses Jahr mit 160 Geschäften einen Rekord aufgestellt“, freute sich Messeveranstalter Nathanaël Wenger. „Wenn man bedenkt, dass es in der Schweiz etwa 250 bis 300 Geschäfte gibt, die wir als

Boutique-Optiker bezeichnen würden und dass wir weit über die Hälfte von ihnen in Zürich begrüßen konnten, wird es sicher schwierig, diese Zahl noch zu steigern.“ In Stuttgart waren an den beiden Messetagen die Inhaber und Mitarbeiter von etwa 150 Geschäften zu Gast; vorzugsweise aus dem süddeutschen Raum. Das entsprach nicht ganz den Erwartungen der Veranstalter, die zum einen das unerwartet gute Wetter; zum anderen eine weitläufige Autobahnsperrung in der Nähe als Grund für den kleinen Besucherrückgang vermuteten. Aber grundsätzlich waren Veranstalter, Aussteller und Besucher mit beiden Messen sehr zufrieden. Ein ganz neues Highlight der diesjährigen Herbstveranstaltungen waren die erstmals angebotenen „Think Tank“-Fachseminare zu Themen wie Digitaler Wandel, Fassungs-

produktion, 3D-Technologie und Kundenbindung, die bei zahlreichen Besuchern für zusätzliches Interesse sorgten und in Zukunft noch weiter ausgebaut werden sollen. Jetzt muss die Designbrillenfamilie erst einmal Herbst und Winter hinter sich bringen - und in dieser Zeit die kürzlich georderten Brillenfassungen und Sonnenbrillen an anspruchsvolle Kunden weitergeben. Am 6. und 7. Mai gibt es dann die nächste Gelegenheit zum Besuch einer „Brillenmesse“: In der Eventlocation „Dock One“ in Köln.

www.hallofframes.ch www.diebrillenmesse.de

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Gut gebrüllt,

Löwen! Um Geld für die Gründung oder den Ausbau eines Unternehmens zu beschaffen, kann man natürlich zu einer Bank gehen. Spannender ist es, eine Fernsehshow zu besuchen und dort die eigene Unternehmensidee einer Jury und einem groSSen TV-Publikum zu präsentieren. Brillenhersteller Christoph Egger wählte den zweiten Weg.

eit längerer Zeit gibt es auf dem Privatsender VOX einen Quotenrenner namens „Die Höhle der Löwen“. In dieser Sendung stellen meist junge Unternehmer fünf potenziellen Investoren eine neue Produkt- oder Dienstleistungsidee vor, um sie dazu zu bringen, für einen bestimmten Betrag Anteile an ihrem Unternehmen zu erwerben. Der Vorteil für die kreativen Unternehmer ist frisches Kapital, das unbürokratisch beschafft wird und für die Expansion ihres Unternehmens eingesetzt werden kann. Und natürlich die Erfahrung der Investoren, die diese ebenfalls zur Verfügung stellen. Die fünf Investoren Carsten Maschmeyer, Judith Williams, Ralf Dümmel, Frank Thelen und Jochen Schweizer schauen sich jede Produkt- und Unternehmensidee allerdings sehr genau an; schließlich geht es für sie in der Regel um Investments in 6-stelliger Größenordnung. Insofern ist es kein Geheimnis, dass die Entscheidungsfindung „pro“ oder „contra“ bei diesem TV-Format fernsehgerecht verkürzt werden muss: Solche Entscheidungen kann man nicht innerhalb von Minuten treffen; dafür muss man tief in die Materie einsteigen, Produkte und Unterlagen, Markt und Wettbewerb prüfen - eben lauter Dinge tun, die im Fernsehen so wenig interessant sind wie „richtige“ Polizeiarbeit in einem Krimi. Am 20. September 2016 war der österreichische Unternehmer Christoph Egger zu Gast in der „Höhle der Löwen“. Seit 2004 tüftelt der gelernte Sport-Einzelhandelskaufmann und studierte Betriebswissenschaftler an einer unzerbrechlichen Brille. Entstanden war diese Idee nach dem Unfall eines Freundes, der sich an einer zerbrochenen Brille schwer verletzt

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hatte. Seit 2011 gibt es diese Brillen unter dem Markennamen „gloryfy unbreakable eyewear“. Zunächst als Sport-, Sonnen- und Skibrillen; inzwischen auch als Korrektionsversion. Und ja: Auch die Sonnen und Korrektionsgläser bestehen aus dem unzerbrechlichen und patentierten Spezialkunststoff NBFX, der hohen Belastungen standhält und auch nach gewaltsamer Verformung nicht zerbricht, sondern durch einen Memory-Effekt in die Ursprungsform zurückkehrt. Für die flächendeckende Expansion auf den deutschen Markt benötigte Egger sowohl einen strategischen Partner als auch 500.000 Euro. Im Gegenzug bot er 5 Prozent seiner Firmenanteile an. Mit seiner Vision leistete Christoph Egger Überzeugungsarbeit bei der Jury und bewies dabei großes Charisma für die Augenoptik im Allgemeinen und sein eigenes Projekt im Besonderen. Nicht zuletzt schaffte er es auch, die Jury und das TV-Publikum für das Verletzungsrisiko beim Sport durch ungeeignete Schutzbrillen zu sensibilisieren. Es war mehr als beeindruckend, wie Egger die Unzerbrechlichkeit seiner Brillen mit den eigenen Händen, aber auch mit einer speziellen Presse demonstrierte, die 1,5 Tonnen Druck ausübte. Wie üblich war die 5-köpfige Jury überaus neugierig; drehte den Unternehmer aber auch ordentlich durch die Mangel. Dabei ging es nicht nur um die Zahlen des Unternehmens und seine Markpotenziale, sondern auch um die Wettbewerbssituation bei den Herstellern von Sonnenbrillen und um die strategische Positionierung von Brillenfassungen. Investor Frank Thelen sprach sich dafür aus, die Brillen am besten online zu


gloryfy in Zahlen

Marke gloyryfy unbreakable eyewear Unternehmen IQ brand, design & production GmbH Gründungsjahr 2004 Firmengründer Mag. Christoph Egger Firmensitz Rotholz in Tirol (Österreich) Produktionsstätte Mayrhofen Mitarbeiterzahl 31 (Stand 09.2016) Umsatz 2015 2,8 Mio. Euro Produzierte Stückzahl/Jahr 60.000 (2015)

verkaufen und wunderte sich, warum der Umsatz in Eggers Heimatland Österreich in den letzten beiden Jahre stagniere. Man hätte ihm vielleicht sagen sollen, dass ein unzerbrechliches Produkt naturgemäß weniger Nachkäufe erzeugt als eines mit „geplanter Obsoleszenz“, das nach einer bestimmten Zeit kaputtgeht. Am Ende einigten sich die Investoren Carsten Maschmeyer und Frank Thelen auf ein Investment von 750.000 EUR für eine 20-prozentige Unternehmensbeteiligung. Nach der Sendung war bei gloryfy die Hölle los: „Die Telefone liefen heiß, das Interesse war riesig“, freut sich Christoph Egger. Dass manche Augenoptiker die Beteiligungsabsichten des Online-Spezialisten Frank Thelen in den falschen Hals bekommen hatten, kann der Tiroler Unternehmer durchaus verstehen und stellt deshalb klar: „Wir haben uns mit Frank Thelen einvernehmlich darauf geeinigt, dass er sein Investment in gloryfy unbreakable nicht weiter verfolgt, weil der Onlinehandel für uns derzeit keine große Rolle spielt. Wir wollen unseren Aufbau zum High-End-Label ganz klar mit dem stationären Fachhandel vorantreiben; der ist nach wie vor unser wichtigster Vertriebskanal: gloryfy-Brillen sind ein Produkt, das man erklären, erleben und anfassen muss!“ Seit kurzem ist ein fünfköpfiges Außendienst-Team in ganz Deutschland unterwegs, denn die Nachfrage nach Präsentations-Terminen bei Augenoptikern ist nach der Show enorm gestiegen. Was nicht wirklich verwunderlich ist, denn natürlich ist schon allein die Möglichkeit, zur besten Sendezeit ein Produkt einem Millionenpublikum vorstellen zu können, nahezu unbezahlbar: Nach der ausführlichen Präsentation der Marke „gloryfy“ vor 3,1 Millionen Fernsehzuschauern hätte es das Investment der „Löwen“ vielleicht gar nicht mehr gebraucht...

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Christoph Egger

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Bachmann-Edition

EIN-MANN-MESSE

Kurt Bachmann

Brillenvertrieb funktioniert üblicherweise auf zwei Wegen: AußendienstRepräsentanten besuchen den Augenoptiker in seinem Geschäft – oder der Augenoptiker kauft auf lokalen oder internationalen Fachmessen ein. Kurt Bachmann aus der Schweiz praktiziert einen dritten Weg: Eine Art „Ein-Mann-Messe“.

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25 Evoluzione as man mit automobilem Kennerblick im ersten Moment als Schriftzug auf dem Blech einer Edelkarosse aus Maranello oder Modena vermuten könnte, findet in Otelfingen, einem kleinen Dorf nordwestlich von Zürich, auch eine ganz andere Erklärung – „25 Evoluzione“. Dort gründete Kurt Bachmann, ein vormaliger Mikli-Vertreter, vor 25 Jahren im Keller eines Mehrfamilienhauses eine kleine Brillenvertriebsfirma für besondere Fassungskollektionen. Zwei Jahre später zog er Büro und Lager in ein modernisiertes Bauernhaus um, wo er seither – vergleichbar mit den Showrooms exklusiver italienischer Sportwagenschmieden – hochwertige Fassungskollektionen repräsentiert. Aktuell zählen die Portfolios von Yellows Plus und Yohji Yamamoto aus Japan, Alyson Magee aus Frankreich sowie die Eigenkollektion „Bachmann Eyewear“ zum Portfolio des Schweizer Brillenprofis. Natürlich besucht Kurt Bachmann seine Kunden in der Schweiz und Süddeutschland auch regelmäßig – aber wie der Inhaber eines ein erstklassigen Autohauses weiß er, dass man Brillenmode der Spitzenklasse in einem entsprechenden Ambiente ungleich besser inszenieren kann als aus einem Vertreterkoffer. Sein mit feinem Gespür für Qualität zusammengestelltes Kollektionsportfolio bekam durch den Einbau einer gläsernen „Oase“ einen repräsentativen Rahmen. In diesem geschmackvollen Ambiente hat der Augenoptiker die Möglichkeit, abseits der Hektik von Fachmessen oder der Betriebsamkeit des eigenen Ladens, sich in Ruhe

Kollektion „Yellows Plus“

Kurt Bachmanns Fassungskollektionen präsentieren zu lassen und zu ordern – auf einer Art Ein-Mann-Messe, auf der er der exklusive und einzige Besucher ist. Natürlich nicht nur nach Terminvereinbarung; auch spontane Besuche sind willkommen. Im Jubiläumsjahr 2016 wurde dieser Showroom neu gestaltet und als „Shop im Shop“ mit einem Einrichtungsstudio namens „Swiss Cottage“ kombiniert. Dort gibt es nicht nur Möbel, sondern ganze Einrichtungskonzepte für Wohnräume, aber auch für „Optiker-)Geschäfte. Etwas Italianità versprüht das neu aufgenommene, kleine Sortiment an Weinen und Feinkost aus Italien – sozusagen „evoluzione con passione“ in Kombination mit unverkennbar eidgenössischen Tugenden: Wertig, zeitlos und exklusiv. www.bachmann-edition.ch


Himmlische Eingebung

Lebendige Legende

Cari Zalloni (1937–2012)

Cari Zalloni war Namensgeber und Chefdesigner von CAZAL, ein Visionär, Querdenker und Ästhet. Als er 2012 überraschend verstarb, hinterlieSS er ein groSSes kreatives Erbe. Ein kleiner Teil davon wurde jetzt in eine besondere Brille übersetzt.

er wirkliche Nachlass eines echten Künstlers ist immer größer als sein allgemein bekannter Werkumfang. Nach seinem Tod werden auch die Skizzen, die ein berühmter Maler irgendwann einmal auf eine Serviette gekritzelt hat oder die handschriftlichen Notenblätter eines legendären Komponisten zu eigenständigen und wertvollen Kunstwerken. Cari Zallonis kreativem Genie und seiner Leidenschaft für Brillen ist der Erfolg der Marke CAZAL zu verdanken. Sie hat heute Fans in aller Welt, die ihre Brillen nicht nur benutzen, sondern teilweise lieben und verehren. Zallonis Inspiration war es, der Brille ein eigenes, unverwechselbares Gesicht zu geben. Das erscheint heute angesichts unzähliger tatsächlicher und angeblicher „Designerkollektionen“ wie eine Selbstverständlichkeit; als Zalloni in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts die ersten CAZAL-Brillen entwarf, war es eine Sensation – und der Begriff des „Brillendesigners“ noch nicht einmal erfunden. Schlimm waren für ihn immer wieder die Phasen, in denen die Modellbauer im Werk auf seine Zeichnungen für die nächste Kollektion warteten: Dann musste er kreativ sein – was ihm unter Zeitdruck nicht immer gelang. In anderen Schaffensphasen war er dagegen viel ideenreicher als nötig – dann entstanden auch Zeichnungen für Brillen, die nie realisiert wurden. Als Cari Zalloni am 3. Juli 2012 kurz vor seinem

75. Geburtstag überraschend verstarb, hinterließ er ein Gesamtwerk, das wesentlich größer ist als die CAZAL-Brillenkollektionen der vergangenen vier Jahrzehnte vermuten lassen. Ein paar dieser Schätze haben die Erben der Marke vor einiger Zeit im Firmenarchiv gehoben. Nach einer dieser Original-Zeichnungen von Cari Zalloni aus dem Jahr 1989 wurde jetzt das Modell „CAZAL 001“ erstmals aufgelegt – 27 Jahre nach seinem Entwurf! Die Formensprache der gleichermaßen außergewöhnlichen wie zeitlosen Brille erzählt DesignGeschichte. Mit hohem technischem Aufwand werden bei diesem Modell Acetat und die mit 24 Karat vergoldeten Metallteile präzise miteinander verbunden – zu einem Meisterwerk an Design, Qualität und Verarbeitung. Eine exklusive, aufwendig gestaltete Box des in einer limitierten Auflage von 499 (havanna-gold) und 999 (schwarz-gold) Exemplaren hergestellten Augen-Schmuckstücks unterstreicht die Wertigkeit dieser einzigartigen Brille. Aber das ist nur der Anfang; unter den bis heute nicht umgesetzten Modellzeichnungen von Cari Zalloni gibt es weitere Entwürfe, die so typisch für ihn sind, dass auch sie in nächster Zeit im Rahmen einer Sonderserie erstmals zum Leben erweckt werden sollen. Nicht auszuschließen ist, dass der Altmeister des Brillendesigns irgendwo auf einer Wolke sitzt, mit den Beinen baumelt und verschmitzt murmelt „Das wurde ja auch Zeit!“

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Finding

Mrs. Joshi

Holger Emmerich aus Herdecke ist den meisten deutschen Augenoptikern durch seine Vertriebsfirma „emmerich exclusivbrillen“ ein Begriff. Neben zahlreichen Kollektionen anderer Hersteller gehört auch die Eigenmarke „Joshi“ zum Portfolio des Unternehmens – und in diese investiert Emmerich besonders viel Herzblut.

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ie Idee hinter Joshi ist eine zeitgemäße Familienkollektion. Die Brillen sind modisch, etwas ausgefallen, manchmal auch ein bisschen verspielt, aber immer trag- und vor allem bezahlbar: Die Endverbraucherpreise liegen bei 150 bis 200 EUR. Nur damit ist die Idee der Brillenmode auch wirklich glaubhaft: Wenn Brillen so teuer sind, dass man sie über Jahre jeden Tag, zu jedem Outfit und jeder Laune tragen muss, ist das ein Widerspruch in sich. Damit Mode lebt, muss sie auch austauschbar sein. Der Blick in jeden Kleider- oder Schuhschrank einer modebewussten Frau beweist das. Die Basis der Joshi-Kollektion sind gut verkäufliche Brillen in zeitgemäßen Materialien. Die Inspiration zu Farben, Formen und Trends findet Holger Emmerich vor allem auf Modemessen. Umgesetzt wird dieser Anspruch in der aktuellen Kollektion unter anderem mit einem modernen, pfiffigen Retro-Style. Die Farben reichen von havanna, braun, grün und grau bis zu Pastelltönen. Aber auch knackige Farben wie ein leuchtendes Industrieblau spielen eine Rolle. Die Materialen sind Edelstahl, Beta-Titanium, Acetate und Holz. All das sollte in einem Fotoshooting in glaub-

hafte Foto-Botschaften für Werbung und Messen übersetzt werden. Trotz der „Familienkollektion“ entschied man sich bei Emmerich für ein reines Damenshooting: Die Idee sollte optisch transportiert werden. Dafür muss man nicht alle Modelle zeigen, sondern vor allem ein paar typische. Das vorgegebene Ziel des Shootings waren vier Motive für die Joshi-Kollektion, die outdoor fotografiert werden sollten sowie zwei Motive für das Unternehmen Emmerich. Die Fassungsauswahl traf Holger Emmerich selbst; die ausgewählten Brillenfassungen und Sonnenbrillen wurden dem Model vorab zur Information zugeschickt. Die eigentliche Auswahl erfolgte aber erst am Shootingtag, zusammen mit den vorausgewählten Outfits und dem Make-Up. Erst da sieht man, was wirklich zusammenpasst, denn ob eine Brille beispielsweise zu groß oder zu dunkel ist, kann man nur in der Gesamtanmutung mit Make-Up und Frisur beurteilen. Verena Benz, die Marketing-Managerin bei Emmerich, die das Shooting verantwortete, zeigte sich positiv überrascht: „Ich dachte eigentlich immer, dass in der Kommunikation nur Marke/ Label richtig gut funktioniert. Aber das stimmt nicht: Wir bauen gerade ein Bild von Mrs. Joshi


auf, das sich ausschließlich auf Brille fokussiert - und müssen keine Rücksicht nehmen auf eine ‚ganzheitliche‘ Modemarke. Wir übersetzen einfach die Idee, die Holger mit seinen Brillen verfolgt, in Bilder – und das funktioniert!“ Erkennbar sein sollte auch der Claim „Emmerich – schöne Brillen“, mit dem das Unternehmen sich frisch, frech und besonders darstellt – mit Brillen, die gut tragbar und damit gut verkäuflich sind. Verschiedene Frisuren, unterschiedliche Kleidungsstücke, diverse Make-Ups und natürlich vielfältige Brillenmodelle aus der Joshi-Kollektion waren am Ende das Bild gewordene Ergebnis des Shootings. „Mrs. Joshi“ wurde glaubhaft als selbstbewusste, positive, pfiffige Frau dargestellt, die ihr eigenes Leben lebt (nicht allein, aber selbst) und sich nicht über Labels definiert, zumindest nicht ausschließlich. Deshalb ist das Model Agneta auch kein pfirsichhäutiges, 20-jähriges Mädchen, sondern eine gestandene Frau, die nicht nur hübsch aussehen, sondern diverse Rollen glaubhaft mit Leben füllen kann. Wozu natürlich auch gehört, kleine Fältchen hinterher nicht wegzuretuschieren, sondern sie mit demselben Stolz zu tragen wie schöne Brillen. www.emmerich-exclusivbrillen.com

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3D-REFRAKTION

Smart gemessen

1. Die Duan’sche Figur

Smarte Produkte bestimmen unser Leben: Smartphones, Smarthomes und Smart Cars sind einfach zu bedienen und haben einen großen Nutzen. In der Augenoptik sorgt seit einiger Zeit die „smarte Refraktion“ – besser bekannt als 3D-Refraktion – für eine Menge Aufsehen. Vor allem, wenn man ihre Möglichkeiten kennt und nutzt. In der dritten und letzten Folge unserer kleinen Serie geht es um die „smarte“ Bestimmung des Nahzusatzes.

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2. Das Kontrastdifferenzbild

ie 3D-Nahrefraktion setzt ein spezielles NearPAD voraus. Zur Differenzierung des Seheindrucks für das rechte und linke Auge sind keine Trenner mehr nötig. Da wir heute von der Industrie ausgefeilte, individualisierte Glasgeometrien erhalten, können auch die Nahwerte von den Glasherstellern besser umgesetzt werden. Häufig messen wir aber nicht, wie sich das Augenpaar binokular in Bezug auf Akkommodation, Vergenz, Fusion und AkkommodationsDynamik in den für den Kunden relevanten Nahentfernungen verhält. Dann entstehen die typischen Unverträglichkeiten, die der Kunde bei Gleitsichtglasversorgung mit Diskomfort für die Nähe angibt; besonders, wenn der Nahzusatz über 1,75 dpt liegt. Üblicherweise wird der Kunde bei der Bestimmung seiner Nahstärken gefragt, wie alt er ist. Der Augenoptiker schaut dann in seine seit Jahrzehnten existierende Additions-Tabelle, legt dem Kunden eine Leseprobe vor und fragt: „Können Sie das lesen?“ Wenn der Kunde dabei sagt, dass er die kleinen, ganz unten stehenden Sehzeichen nur schwer oder gar nicht erkennt, wird die Addition so lange erhöht, bis diese lesbar sind. An dieser Stelle erlaube ich mir die Frage: Muss der Kunde wirklich die kleinsten Schriften auf der Leseproben lesen können? Haben wir nicht schon alle erlebt, dass bei Abgabe einer hochwertigen Gleitsichtbrille der Kunde eine Leseprobe in die Hand gedrückt bekommt und uns mitteilt: „Die großen Sachen gehen gut, aber das Kleine da unten – das geht nicht wirklich bequem!“? Mit welchem Bauchgefühl verlässt dieser Kunde dann den Laden, wenn er gerade 1.200 oder auch 1.500 EUR für seine

neue Gleitsichtbrille bezahlt hat? Was denkt er dann über seinen Augenoptiker? Wird er nochmal zu ihm gehen? Das wirft die nächste Frage auf: Brauchen wir überhaupt eine klassische Leseprobe im Geschäft? Ich denke, nein. Der Kunde muss nicht die kleinsten Optotypen auf der Leseprobe lesen können – wofür auch? Diese Sehanforderung hat er sicher nicht täglich. Seine Gleitsichtbrille sollte aber den Großteil seiner Sehanforderungen bedienen – und nicht die Extreme. Wir brauchen also keine klassische Leseprobe im Geschäft. Wir brauchen auch keine Tageszeitung; die ist viel zu groß! Als ideal haben sich die A5-Illustriertenformate erwiesen. Die Schriften sind da auch etwas kleiner. Außerdem erfordert dieses Format keine besondere Kopfjustagen, um komplett gesehen zu werden. Mit diesen Formaten können wir im Prüfraum arbeiten; wir können sie aber auch sehr gut bei der Abgabe von Gleitsichtbrillen verwenden. Zudem kann man von diesen Zeitschriften immer das aktuelle Exemplar vorhalten. Für Kunden ist es sicher interessanter und praxisnaher, darin zu lesen als in einer Leseprobe. Nachdem die Verbannung der klassischen Leseprobe aus dem Laden nun geklärt ist, möchte ich mich der Messung der Nahwerte zuwenden. Folgende Voraussetzungen sollten dafür vorhanden sein: 0 Die aktuelle Fernkorrektion mit allen Komponenten; 0 die Angabe aller Nahdistanzen, die der Kunde nutzen möchte; 0 die Angabe aller benutzten Geräte und Maschinen in den Nahdistanzen.


Die Fern-Korrektionswerte werden in eine Messbrille gesetzt, die für den Kunden angepasst wurde. Der Kunde wird aufgefordert, auf das NearPAD zu schauen, das man etwa 1,3 Meter vor die Augen des Kunden hält - nasenmittig und etwa auf seiner Brusthöhe. Auf dem NearPAD wird die Duan‘sche Figur aufgerufen Abbildung 1. Das NearPAD wird langsam angenähert, bis der Kunde angibt, dass der Strich zwischen den schwarzen Rechtecken unscharf wird oder verschwindet. Die hierbei erreichte Distanz zu den Augen des Kunden wird gemessen. Die Messung sollte zwei bis drei Mal wiederholt werden, um eine mittlere Distanz zu ermitteln. Diese Entfernung wird in Dioptrien ausgedrückt. Weisen die Augen des Kunden eine Anisometropie auf oder hat er Zylinderwerte, die höher als 2,5 dpt sind, sollte zusätzlich eine monokulare Messung gemacht werden, um eventuelle Unterschiede der Annäherungs-Distanzen vom rechten zum linken Auge feststellen zu können. Nun berechnen wir den Nahzusatz nach der Formel „Nahzusatz gleich Gebrauchs-Akkommodation minus halber Akkommodationserfolg“. Hierbei ist die Gebrauchs-Akkommodation die in Dioptrien ausgedrückte, vom Kunden gewünschte Nahdistanz. Zur Feststellung der vom Kunden gewohnten Nahdistanz (Leseentfernung) sollte der Kunde ein weißes Papierblatt (DIN A5) ohne jegliche Schriften oder Bilder so halten, als wollte er darauf bequem lesen. Der Grund: Wenn ein Kunde eine Leseprobe in die gewohnte Lesedistanz halten soll, wird er immer versuchen, Sehzeichen auf der Leseprobe zu erkennen - und wird somit die Leseprobe nicht unbedingt in die gewünschte und für ihn bequeme Lesedistanz bringen. Der Akkommodationserfolg ist die in Dioptrien ausgedrückte und mit der Fernkorrektion gemessene Entfernung, bei der die Linie der Duan‘schen Figur unscharf zu werden beginnt. Hat man den Nahzusatz (eventuell für rechts und links unterschiedlich) ermittelt, so wird dieser der Fernkorrektion zugeschaltet. Es werden dabei keine Filter benötigt! Jetzt hält der Kunde das NearPAD in die von ihm gewünschte Lesedistanz. Dabei soll er das darauf aufgerufene Kontrastdifferenzbild Abbildung 2, anschauen und das PAD horizontal so ausrichten, dass die Objekte rechts und links auf dem Bild möglichst gleich schwarz erscheinen. Nun sollte der Kunde die rechten, untereinander liegenden Kreise miteinander vergleichen und mitteilen, ob einer der Kreise kontrastreicher erscheint. Wenn ein Kreis kontrastreicher erscheint, werden auf dem kontraststärkeren Auge so lange +0,25 dpt vorgeschaltet, bis beide Kreise etwa gleich sind. Das führt unter Umständen zu unterschiedlichen Additionen. Unterschiedliche Additionen werden immer gegeben! Wird dies vernachlässigt, so liegen die Schärfepunkte für das rechte und linke Auge auf unterschiedlichen Ebenen. Das kann zu schnelleren Ermüdung, Nahsehstress und Störung der Akkommodations-Vergenz-Kopplung führen Abbildung 3.

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4. Überprüfung der Nahphorie

5. Akkommodationsdynamik

Da in der Nähe andere Vergenzanforderungen vorherrschen als in der Ferne, muss überprüft werden, ob eine Nahphorie vorliegt. Hierzu wird das entsprechende Bild auf dem NearPAD aufgerufen Abbildung 4. Es werden auch hier keine Filter benötigt! Der Kunde blickt auf das Bild und soll angeben, ob sich die Pfeile genau mittig treffen. Ist dies nicht der Fall, so wird die Nahphorie (Basis in Richtung des verschobenen Objekts) korrigiert. Hierbei wird die prismatische Komponente langsam gesteigert. Vorteil dieses Tests ist, dass Horizontal- und Vertikal-Phorien gleichzeitig korrigiert werden können. Nun liegen die Nahwerte so vor, dass die Akkommodationsdynamik mit dem Eyemeasure gemessen werden kann. Akkommodationsdynamik bedeutet: Beim binokularen Sehen in der Nähe fixieren beide Augen auf die Leseebene. Sind die Schärfeebenen für beide Augen unter Binokularbedingungen gleichgestellt (dies geschieht mit Hilfe des oben erwähnten Kontrasttests), so kann angenommen werden, dass auch beide Augen auf der Leseebene scharf sehen. Theoretisch sollte die Akkommodation jedes Einzelauges stabil sein. Leider ist das in vielen Fällen nicht der Fall: Es kann vorkommen, dass ein Auge seine Akkommodation nicht stabil halten kann, sondern dass diese schwankt; manchmal sogar erheblich. Die Folge dieser Schwankungen ist Sehstress in der Nähe. Abbildung 5 verdeutlicht, wie ein Auge während des Lesens in der Akkommodation schwankt. Ich nenne dies „Akkommodationsdynamik“. Diese kann mit dem Eyemeasure gemessen werden. Abbildung 6 zeigt den Blick auf ein Target in Lesedistanz (blauer Halbkreis unter der Nase). Die Werte in der Messbrille sind die binokular abgeglichenen Nahwerte. Da die Akkommodation immer ein positives Refraktionsdefizit erzeugt, wird der Korrektionswert – wie auf dem Bild sichtbar – negativ ausgeworfen. Der Differenzbetrag der Akkommodationsdynamik beträgt 0,25 dpt (Differenz der rot umrandeten Werte). Dieser Differenzbetrag (als Pluswert) von +0,25 dpt wird vor das akkommodationslabile Auge gehalten; dann soll der Kunde sagen, ob sein Sehempfinden dadurch angenehmer wird. Ist dies der Fall, wird der Wert zu der bereits vorhandenen Addition hinzuaddiert – natürlich nur für das betreffende Auge.

Damit wird die Addition präziser auf das binokulare Akkommodationsverhalten des Kunden eingestellt; der Sehkomfort für die Nähe steigt. Das ist vor allem dann besonders angenehm, wenn der Kunde Gleitsichtgläser erhält. Die Sehanforderungen in der Nähe steigen. Unsere Augen werden immer stärker gefordert; nicht zuletzt durch moderne Technik. Smartphone, Tablet Computer, Laptop und VR-Brille fordern entspanntes Sehen in der Nähe, wenn man mit diesen Techniken lange und stressfrei am Stück arbeiten möchte. Ich kann jedem Kollegen nur empfehlen, sich mit der genauen Nahprüfung intensiv zu beschäftigen und seinen Kunden die eigene Fachkompetenz auch bei der Ermittlung seiner Nahwerte zu vermitteln. Damit möchte ich diese kleine Serie über die „smarte 3D Refraktion“ abschließen und hoffe, dass Sie Anregungen für die eigene Arbeit erhalten haben. Wer sich intensiver mit dem Thema befassen möchte, kann im Münchner CLRF-Institut ein Seminar zu diesem Thema belegen, das auch für Augenoptiker-Gehilfen geeignet ist.

Siegmund Scigalla (62) ist staatlich geprüfter Augenoptiker und Augenoptikermeister. Er ist der Begründer des CLRF-Instituts (1986) und des PRISMA-Augenoptikergeschäfts (1991) in München. Die Beschäftigung mit den Augen und ihrer Korrektion sind für ihn spannende Betätigungsfelder. In diesem Zusammenhang entwickelt er neue Geräte und Prüfverfahren, die in der Lage sind, Defizite des binokularen Augensystems aufzudecken und zu korrigieren. Kontakt: prismagmbh@aol.com

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6. Target in Lesedistanz


COMMUNITY

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SEH-GESCHICHTE(N)

Hör mal zu! m Gegensatz zum gedruckten vor über tausend Jahren in Ägypten lebte, zwar Buch haben Hörbücher einen un- optische Berechnungen mit Gleichungen des schätzbaren Vorteil: Man kann sich vierten Grades durchführte – aber sich trotzdem mit ihnen auch dann befassen, wenn der Kopf als geisteskrank ausgab. Und nur wenige haben jemals von den dramatischen Konseeigentlich „Leerlauf“ hat: Beim Sport, quenzen gehört, die Gustav II. Adolf, beim Spazierengehen oder beim König von Schweden im 17. JahrAutofahren zum Beispiel. Das ist hundert zu tragen hatte, weil er angewandtes Multitasking – kurzsichtig war. und oft viel spannender als nur Am Beispiel des KompoMusik zu hören. nisten Johann Sebastian Bach Neben ihrem Brotberuf als wird beschrieben, wie lebensgeSicherheitsbeauftragte für Mein Ben jamin Frankl fährlich die damals durchgeführte Kataraktoperationen erfolgreich durchführte, dizinprodukte bei einem großen Technik des Starstichs war - und dass verdient Respekt und Anerkennung; noch mehr Hersteller von KontaktlinsenpflegeBach schließlich an den Folgen einer mitteln und Intraocularlinsen ist Dr. Sibylle allerdings der Umstand, dass er mittelScholtz in der Welt der Augenheilkunde seit Jah- Katarakt-OP starb. Die Erfindung losen Patienten seine Dienste kosren auch als Autorin bekannt. Vor allem, weil ihre der ersten Bifokalbrille durch tenlos anbot. medizinhistorischen Beiträge nicht knochentro- Benjamin Franklin, dem wir Bemerkenswert ist auch cken wie die meisten anderen einschlägigen Pu- auch den Blitzableiter verdandie Biographie des Wiener Aublikationen daherkommen, sondern spannend ken, erleichterte Generationen genarztes Eduard Konrad Zirm, und kurzweilig sind. Ja, ernsthafte Information nach ihm das Leben mit der dem im Jahr 1905 die erste erPresbyopie; genauso wie darf auch unterhaltsam sein. folgreiche Gewebeübertragung Claude Monet Louis Braille, der mit Vor einiger Zeit hat die quirliin Form einer Hornhauttransplander Erfindung der heute ge Autorin zwölf ihrer ophthaltation gelang. Ebenso interessant ist noch gebräuchlichen Blinden- die Entwicklung der ersten Intraokularlinsen, die mo-historischen Geschichten schrift seinen Leidensgenos- auf eine zufällige Beobachtung des englischen als Hörbuch veröffentlicht: sen überhaupt erst die Welt Augenarztes Harold Ridley an Militärpiloten im „Augenblick! Geschichte und der unabhängigen Informati- zweiten Weltkrieg zurückgeht. Und besonders Geschichten rund ums Auge“ onsgewinnung eröffnete. lautet der etwas sperrige Tispannend hört sich die Geschichte des tscheJo han h n Sebastian Bac Dass der graue Star den Mal- chischen Chemieprofessors Otto Wichterle an, tel. In Zusammenarbeit mit der stil des berühmten englischen Sprecherin Sylvia Frei werden dem der 1961 hinter dem „eisernen Vorhang“ mit Malers William Turner stark beinteressierten Hörer darin zwölf Persönlichunglaublich einfachen Hilfsmitteln keiten vorgestellt, deren Lebensgeschichte in einflusst hat, lässt sich vor allem in seiner heimischen Küche die unmittelbarem Zusammenhang mit dem Auge an seinem Spätwerk nachvollzieweiche Kontaktlinse entwickelte, hen – wenn man es weiß. Ähnlioder einer bestimmten Fehlsichtigkeit steht. ohne die der spätere weltweite Für den Menschen des 21. Jahrhunderts ches gilt auch für das Werk von Siegeszug der Kontaktlinse sind Brillen, Kontaktlinsen, Intraokularlinsen Claude Monet: Der Vater des kaum denkbar gewesen wäre. oder Laser-Behandlungen zur Selbstverständ- Impressionismus erfuhr durch Das Hörbuch, das in charseine Kurzsichtigkeit und lichkeit geworden. Aber wer oder was hinmanter und unterhaltsamer WeiKaiserin Sissi den grauen Star eine ter den Erfindungen steckt, die uns se historisches Wissen zum Thema veränderte Wahrnehheute das Sehen erleichtern oder Sehen vermittelt, wendet sich nicht nur mung der Farben. Und auch an das ophthalmologische Fachpublikum, sonerst ermöglichen, ist oft wenig der Verlust von Details in sei- dern auch an interessierte Laien. Für 9,90 EUR bekannt. Wer hat sich das nen späteren Werken zeugt plus Versandkosten kann die Doppel-CD mit ausgedacht, was heute die opvon einem Fortschreiten sei- etwa 90 Minuten Laufzeit direkt beim „Ramtische Wahrnehmung unserer ner Linsentrübung. Umwelt verbessert? Welchen pensau & Ferkel-Verlag“ bestellt werden: Als Eine weitere Geschichte Gust Einfluss hatten Fehlsichtigkeiten Geschenk für Brancheninsider oder als hochwerav Adolph befasst sich mit Carl-Theodor, dem tiges Give-Away für besondere Kunden. oder Erkrankungen der Augen auf Bruder der österreichischen Kaiserin unsere Geschichte und Kultur? Kaum jemand weiß zum Beispiel, dass Abu Ali al-Hasan „Sissy“. Schon die Tatsache, dass er im Lauf seiwww.rufverlag.de ibn al-Haitham, der Erfinder des Lesesteins, der nes Berufslebens als Augenarzt mehr als 5.000 w w w. e y e - co m .n et

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First Class Eyewear Kurt Bachmann fühlt sich mit seiner Kollektion BACHMANN EDITION seit vielen Jahren mit den Materialien Naturhorn und Titan verbunden. Die 4 neuen Modelle in der Kombination Horn mit Titanbügel gibt es in verschiedenen Hornfarben sowie Silber und Anthrazit in den Bügelvarianten. Auch hier wird eine Nanotechnologie im Beschichten der Bügel angewendet, damit der Träger lange Freude hat an seiner Fassung.

Die Kollektion nine eyewear 3rd zeigt uns einfaches und intelligentes Design, kreiert mit ästhetischem Bewusstsein. Die Gestaltung im Detail, die materialistische Rationalität sowie die äußerste Sorgfalt für den Anwender verdienen eine hohe Auszeichnung.Deshalb wurde nine eyewear kürzlich der angesehene „Good Design Award 2016“ für das nine eyewear Modell 2433 aus der Kollektion nine 3rd verliehen.

www.bachmann-edition.ch

www.nine-eyewear.com

Ti-line by Hoffmann Natural Eyewear Zur Silmo 2016 präsentierte Hoffmann Natural Eyewear die „Ti-line“. In dieser Kollektion werden Büffelhorn und Holz mit Titan kombiniert. Im hauseigenen Atelier in der Vulkaneifel fertigt Hoffmann Natural Eyewear seit 1978 Brillen aus Horn und weiteren abgestimmten Naturwerkstoffen. Mit der neuen Serie „Ti-line“ stellt das traditionsreiche Label erneut seine handwerklichen Skills unter Beweis und zeigt gleichzeitig auf, wie

Weitere Infos unter www.natural-eyewear.de.

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wandelbar und kombinationsfreudig das Horn des asiatischen Wasserbüffels ist, wenn man das entsprechende Know-How hat. Mit innovativen Ideen, einer fitten Forschungs- und Entwicklungs-Abteilung und Handwerkskunst auf höchstem Niveau hat Hoffmann eine Kollektion geschaffen, die dem Trend nach mehr Leichtigkeit auf ihre eigene, unnachahmliche Weise folgt. Vorgestellt wurden drei matte Edelmetall-Farb-

töne in Verbindung mit unterschiedlichen Hornbzw. Holz-Farben. Die Formensprache interpretiert Klassiker der Eyewear modisch und filigran. So unterschiedlich in Haptik und Optik die Werkstoffe der Ti-line Kollektion auch sind - in Kombination kommen ihre Eigenschaften und Vorteile besonders zur Geltung. Minimalismus, Flexibilität und sichtbare Leichtigkeit treffen auf die einzigartige Ausstrahlung natürlicher Materialien.


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Sicherheit kommt von Sicht Rodenstock startet die Initiative „Sicher sehen am Steuer“ und präsentiert neue Autofahrerbrille „Road“. Laut Schätzungen des Berufsverbandes der Augenärzte (BVA) entstehen 300.000 Verkehrsunfälle durch mangelnde Sehleistung. Eindeutig zu viel, findet Traditionshersteller Rodenstock und bringt im Rahmen der Initiative „Sicher sehen am Steuer“ jetzt die Glasinnovation „Rodenstock Road“ auf den Markt. Diese speziell fürs Autofahren optimierten Brillengläser vereinen vier Rodenstock-Technologien und sorgen, kombiniert mit der optimalen Brillenfassung, auch bei schwierigen Sichtverhältnissen für mehr Durchblick auf Deutschlands Straßen. Bei Regen oder in der Dämmerung wird das Autofahren schon mal zur Herausforderung: Schnelle Blickwechsel und sekundenschnelles Abschätzen von Entfernungen erfordern höchste Konzentration – insbesondere, wenn noch die Blendung durch andere Fahrzeuge dazukommt. Das neue Rodenstock Road Performance-Paket bietet hier die optimale Lösung. Road Glasdesign: Vom Tacho in den Rückspiegel, dann ein Blick nach vorne und wieder zurück aufs Navi – das Autofahrer-Auge ist vor allem in mittleren und weiten Entfernungen gefordert. Rodenstock Road-Brillengläser bieten hier besonders große Sehbereiche, die auf diese schnellen Blickwechsel optimiert wurden. Solitaire® Protect Road 2: Die neue multifunktionale Veredelung ist eine intelligente Kombination aus einer Premium-Entspiegelung und einer leichten 12 %-Filtertönung. Sie minimiert rückseitige Reflexe und unangenehme Scheinwerfer-Blendung und sorgt für kontrastreiche Sicht – auch am Tag. DNEye® und pupillenoptimierte Korrektion: Die von Rodenstock patentierte Eye Lens Technology, insbesondere DNEye®, macht besonders nachts beim Autofahren den großen Unterschied: Wenn sich bei Dunkelheit die Pupillen weiten, haben die Abbildungsfehler höherer Ordnung den stärksten Einfluss auf das visuelle System. DNEye® sorgt dann für ein schärferes und kontrastreicheres Sehen, insbesondere bei schlechten Sichtverhältnissen. Hierfür werden die Augen mit dem DNEye® Scanner hochpräzise an bis zu 1.000 Messpunkten vermessen. Die so ermittelten Abbildungsfehler höherer und niederer Ordnung für Ferne und Nähe werden in Abhängigkeit von der Pupillengröße erfasst und dann mit den vom Augenoptiker ermittelten

subjektiven Refraktionsdaten kombiniert. Sogar ohne DNEye®-Messung profitieren die Kunden: Die standardmäßige integrierte pupillenoptimierte Korrektion sorgt für besseres Sehen in der Dunkelheit. Individuelle Wirkungsoptimierung: Optimal überlappende Sehbereiche für das rechte und linke Auge unterstützen das räumliche Sehen und erleichtern so das Abschätzen von Entfernungen, beispielsweise beim Überholen oder Einparken. Perfektes Sehen auch im Alltag „Road“ verbessert die Sicht nicht nur hinterm Steuer – die Serie erfüllt alle wesentlichen Eigenschaften, um auch als vollwertige Alltagsbrille eingesetzt werden zu können. Natürlich spielen nicht nur die Vorteile der neuen Brillenglas-Technologien, sondern auch die perfekt abgestimmte Fassung bei der Autofahrerbrille von Rodenstock eine tragende Rolle. Extraleichte Rodenstock Fassungen mit besonders schmalen Bügeln, die das Blickfeld auch beim Schulterblick nicht beeinträchtigen, eigenen sich besonders gut. Rodenstock Road ist sowohl als Einstärken- wie auch als Gleitsichtglas in den Qualitätskategorien „Rodenstock Excellence“ und „Rodenstock Perfection“ erhältlich. Attraktive Einführungsangebote machen es leicht, sich von den Produktvorteilen zu überzeugen. Rodenstock unterstützt die Augenoptiker mit umfangreichen Beratungstools, u. a. einem neuen „Road Modul“ innerhalb der erfolgreichen Virtual Consulting App. Neben den über das Rodenstock Net bestellbaren Werbemittelklassikern wie Anzeigen und Mailings für das Neu- und Stammkundenmarketing bietet Rodenstock auch die Möglichkeit, individuelle Maßnahmen zu buchen: Dazu gehört die Schaltung eines Großflächenplakats in Kombination mit dem Versand eines Mailings. Das Besondere: Der Augenoptiker wird bei der Buchung von einer Agentur unterstützt; die Handlingkosten dafür trägt Rodenstock. Attraktive Dekomaterialien inklusive eines neuen POS-Films sorgen im Schaufenster für jede Menge Aufmerksamkeit.

www.rodenstock.de

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0 showroom

Marmor, Stein und Eisen…

Eye Protect System: Ausgezeichnet mit dem Silmo d’Or 2016 Mit Eye Protect System – ausgezeichnet mit dem Silmo d’Or 2016 in der Kategorie „Vision“ – setzt Essilor neue Maßstäbe mit einem im Brillenglas integrierten Schutz vor schädlicher Strahlung. Eye Protect System kombiniert drei wesentliche Eigenschaften: 1. Hervorragender UV-Schutz gemessen am Augen-Lichtschutzfaktor E-SPF: Höchste Schutzstufe für farblose Brillengläser mit E-SPF 35 für Crizal Forte UV und Crizal Prevencia. 2. Bis zu 3-fach höhere Schutzwirkung vor blau-violettem Licht im Vergleich zu Standard-Korrektionsgläsern mit dem im Brillenglasmaterial integrierten Smart Blue Filter. 3. Ästhetisch transparentes Glas ohne gelbe Restfarbe.Essilor kombiniert den Smart Blue Filter mit Crizal UV und dem Augenlichtschutzfaktor E-SPF. Das Ergebnis: ein farbloses Brillenglas mit Schutz vor UV-Strahlung sowie vor blau-violettem Licht.

…bricht nicht immer. Seit der Gründung im Jahr 2004 sind die Designer von P+US eyewear immer bestrebt, scheinbar Unmögliches möglich zu machen. Dafür bekamen sie bereits in der Vergangenheit zahlreiche Preise. Jetzt haben sich die kreativen Brillenmacher auf Granit und Schiefer als Brillenwerkstoff festgelegt, was bis vor kurzem noch undenkbar gewesen wäre: Zu schwer, zu zerbrechlich, schwierig zu verarbeiten. Aber wenn man dem mineralischen Werkstoff einen gleichermaßen leichten wie soliden „Zwilling“ aus Metall unterlegt, ist das Ziel realisierbar. Das Ergebnis überzeugt: Die natürliche Schroffheit des Materials ergibt einen einzigartigen Look; die dahinter stehende Technik ermöglicht gleichzeitig einen hohen Tragekomfort und anatomische Anpassbarkeit.

www.essilor.de

www.toms-design.de

EDV-integrierter Mehrbrillenverkauf – eine Chance für die Augenoptik Das Konzept „Mehrbrillenverkauf“ geht offenbar auf, wie die Erfahrungen vieler Kollegen zeigen. Deshalb implementiert Euronet nun ein Mehrbrillen-Modul in seiner Software. Durch die vollständige Integration des Moduls kann der beratende Augenoptiker unmittelbar auf ermittelte Refraktionswerte und auf seine Glas- und Fassungsdaten zurückgreifen. Im Rahmen der Mehrbrillenberatung ist die Eingabe von bis zu vier Brillen möglich, wobei individuelle Rabatte eingepflegt werden können. Auch berücksichtigt das Modul die bei einem Mehrbrillenkauf beliebte Teilzahlungsfunktion und ermöglicht statistische Auswertungen zur Justierung der eigenen Mehrbrillenstrategie. Das Modul ist Teil des Basispaketes von Euronet und wird allen Anwendern im Rahmen der Softwarewartung zur Verfügung gestellt.

www.euronet-ag.de

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Smart

Refraktion SEMINAR Ein Tag in München, der Sie begeistern wird! In unserem neuesten Seminar lernen Sie die komplette Vorgehensweise bei der Smart 3D Refraktion.

CLRF INSTITUT München Bewährtes Seminarkonzept mit Schwerpunkt auf die Praxis Freischützstr. 81, 81927 München, Tel. 089-1675744 info@clrf.de · www.clrf.de


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Die perfekte Verbindung aus Ästhetik und Komfort: POWDER & HEAT.

POWDER & HEAT ist ein bemerkenswertes Start-Up der Augenoptikerbranche. Das junge Unternehmen aus Kirchheim bei München stellt individuelle Brillen in Maßanfertigung als Korrektions- und Sonnenbrillen her. Modernste Techniken, hochwertigste Materialien und regional gefertigte Einzelteile ermöglichen in Kombination mit eigens dafür entwickelten Softwarelösungen neue und einzigartige Brillen, die bis ins Detail auf die Kundenwünsche angepasst werden können. Die Brillen werden per Computermodell im Laser-Sinter-Verfahren hergestellt. Dabei verschmilzt ein Laser schichtweise Polyamid aus einem Pulverbett zu jeder denkbaren Form; die Brille entsteht Schicht für Schicht. Die extrem leichten Fassungen werden anschließend geschliffen, gefärbt und poliert und – bei Sonnenbrillen – mit besten Schutzgläsern versehen. Die bis zu 30% leichteren Brillen von POWDER & HEAT sind mit einer perfekten Passform ausgestattet und besitzen hochwertige Federscharniere. Für den besonderen Tragekomfort sind Silikonnasenpads integriert. Ein dezentes Brandlabeling auf der Innenseite im Bügel unterstreicht zusätzlich den hochwertigen Charakter jeder einzelnen POWDER & HEAT-Brille, die in unterschiedlichen Größen und Farben erhältlich ist. Das Modell THE BAVARIAN wurde beispielsweise besonders dünnwandig gestaltet, ist in verschieden Größen, Passformen sowie einer Vielzahl an Farbvariationen erhältlich. THE FLAMBOYANT dagegen ist eine sportive Sonnenbrille, bei der die positiven Eigenschaften des selektiven Lasersinterverfahrens perfekt umgesetzt werden, um aktuelle Trends der flächigen Verglasung im Sportbrillenbereich auf herkömmlich verglasbare Brillen zu übertragen. Die mit einem T-Profil ausgestattete Sonnenbrille ermöglicht zudem minimalste Wandstärken und ist ergonomisch optimal geformt, um einen großen Bereich des Gesichtes und die Augen gegen Wind und Sonneneinstrahlung zu schützen. Die Expertenjury des „German Design Award“ kürte THE FLAMBOYANT des jungen Unternehmens kürzlich mit dem WinnerLabel 2017 in der Kategorie „Excellent Product Design“.

www.powder-heat.de

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0 EXTRATOUR BRILLENGLAS

DOUBLESIDE-TECHNOLOGIE

SehKomfort Noch vor wenigen Jahren waren die meisten Gleitsichtgläser recht einfach konstruiert; zum Beispiel nach dem Prinzip „Progressivfläche vorn; Sphäre und Torus auf der Rückseite.“ Im Freiform-Zeitalter braucht man solche schlichten Konstruktionsprinzipien nicht mehr; da lässt sich (beinahe) alles mit allem kombinieren.

Abb. 1: Vorderfläche mit konstanter Basiskurve

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Abb. 2: Vorderfläche mit nach unten ansteigender Basiskurve


ute Dinge haben oft zwei Seiten. Im Idealfall zwei gute: Visall beispielsweise kombiniert bei seinen „I-Volution“-Gläsern hochkomplexe Flächen auf den Vorder- und Rückseiten des Gleitsichtglases. Damit stellt das Unternehmen neben Vorder- und Rückflächen-Gläsern praktisch eine eigene, neue Kategorie und den nächsten Entwicklungsschritt in Sachen Gleitsichtglastechnologie in den Markt. Eine neue, einzigartige und veränderliche Frontkurve ermöglicht bei diesen Gläsern breitere Sehbereiche mit deutlich klareren peripheren Zonen. Anders als bei bisherigen Gleitsichtgläsern, die mit einer konstanten Basiskurve für die Vorderfläche arbeiten (siehe Abb. 1) steigen beim „I-Volution“-Glas die Basiskurven auf der Vorderfläche langsam und kontinuierlich vom Fern- zum Nahbereich an (siehe Abb. 2). Dies trägt einer Erkenntnis von M. Tscherning aus dem Jahr 1904 Rechnung, die sich auf die grundlegenden Arbeiten und Erkenntnisse von W. H. Wollaston (1804) und F. Ostwalt (1898) stützte. Sie ist sogar eines der fundamentalen Prinzipien der Augenoptik; es lautet: „Für jede Glasstärke gibt es zwei ideale Basiskurven, die eine punktuelle Abbildung ermöglichen.“ Die von Ostwalt postulierten Werte wurden in der Folgezeit zur Grundlage der standardisierten Brillenglasfertigung. Später wurde dieser Grundsatz aufgrund technischer Erfordernisse und vor allem ästhetischer Wünsche allerdings immer wieder vernachlässigt: Zum Beispiel, weil Brillengläser schlanker werden oder eine geringe Eigenvergrößerung haben sollten. Aus diesen und weiteren Gründen ging die Glasindustrie immer wieder Kompromisse zwischen gutem Sehen und gutem Aussehen ein: Der Markt fragte nicht nur nach guten, sondern auch nach „schönen“ Brillengläsern. Bei Gleitsichtgläsern konnte der Grundsatz von Tscherning nur für die Ferne erfüllt werden, weil es nur eine Basiskurve für die Fern- und Nahkorrektion innerhalb eines Brillenglases gab (Abb. 3). Beim Blick in die Nähe kommt es somit zu Unschärfen, die umso stärker ausfallen, je höher die Addition ist. Dies kann zu Unverträglichkeiten beim Wechsel in eine neue Additionsstufe führen, auch wenn das Glasdesign grundsätzlich unverändert bleibt. Abbildung 4 zeigt die Seheindrücke des Brillenträgers bei -5,0 dpt mit optimaler Basiskurve sowie mit leicht und stark abweichender Basiskurve. Je weiter diese von der Idealkurve abweicht, umso schlechter wird der Visus von der Peripherie aus – was sich natürlich auch auf den gesamten Seheindruck auswirkt. An diesem Punkt setzt Visall mit seinem „I-Volution“-Glas an. Die Basiskurve auf der Vorderseite steigt langsam und parallel zur Stärke der auf der Rückseite aufgebrachten Gleitsichtwirkung an. Die Ferne hat somit eine geringere Basiskurve als die Nähe. Dadurch ist die Kurve für alle Sehbereiche des Brillenglases optimal „eingestellt“; Vorder- und Rückseite werden damit praktisch zu einer Einheit. In die Berechnung dieser voll individualisierten Brillengläser gehen zahlreiche Parameter ein, die bei der Bestellung angegeben werden müssen: 0 0 0 0 0 0

Pupillendistanz (PD) Hornhautscheitelabstand (HSA) Vorneigung (Vn°) Fassungsscheibenwinkel (FSW) Leseabstand (ObjN) Fassungsdaten (Form, Kastenmaß)

Das Ergebnis dieser aufwendigen Berechnung bedeutet für den Brillenträger minimale periphere Unschärfen, objektiv und subjektiv größtmögliche nutzbare Sehbereiche, hohen Sehkomfort, maximale Verträglichkeit und schnellstmögliche Gewöhnung. Was die neue Doubleside-Technologie im wahrsten Sinn des Wortes zu einer Medaille mit zwei guten Seiten macht. www.visall-brillenglas.de

Abb. 3: Seheindruck innerhalb (A), leicht außerhalb (B) und deutlich außerhalb (C) der idealen Basiskurve

Abb. 4: Unterschied der idealen Basiskurven für Ferne und Nähe


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AUTOFAHRERGLÄSER MIT SYSTEM

you can drive my car…

Fast jeder Brillenglasanbieter hat in den vergangenen zwei Jahren ein Brillenglas auf den Markt gebracht, das ganz besonders auf die Erfordernisse des Autofahrens abgestimmt ist. Die Deutsche Augenoptik AG bietet hierfür jetzt sogar eine richtige Systemlösung an.

aby, you can drive my car…” - diese Songzeile aus den Federn und Kehlen von John Lennon und Paul McCartney ist vermutlich die charmanteste Art, Sehprobleme beim Autofahren zu lösen. Zumindest, wenn es das „Baby“ gibt und das „Car“ ebenfalls irgendwie begehrenswert ist. Für alle anderen, also beispielsweise die ganz normalen Alleinreisenden mit Mittelklassekombis oder Eltern in Familienvans, bietet die Brillenglasindustrie deshalb seit einiger Zeit eine reichhaltige Palette an Spezialprodukten rund um das Thema Autofahren an. Endlich, denn diese Produkte sind schließlich echte Problemlöser. Und was in Zeiten von immer austauschbareren Produkten fast sensationell ist: Die Hersteller setzen unterschiedliche Schwerpunkte. So gibt es zum Beispiel eine spezielle Entspiegelungsschicht, die durch die gezielte Reflexion der als störend-blendend empfundenen kurzwelligen Bereiche des nächtlichen Scheinwerferlichts im Straßenverkehr für mehr Sicherheit bei nächtlicher Autofahrt sorgen soll. Ähnlich wie bereits bei den zum präventiven Schutz vor blauem Licht entwickelten, inten-

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siv blau reflektierenden Entspiegelungsschichten ist die Akzeptanz bei Brillenträgern unterschiedlich; sie reicht von totaler Begeisterung bis zur Ablehnung. Hier spielen am Ende die Ästhetik und auch die vom Brillenträger oft noch (zu) deutlich wahrgenommenen Restreflexe eine Rolle. Eine andere Lösung geht zwei Schritte weiter – und zwar in die entgegengesetzte Richtung: Mit einer Entspiegelungsschicht, die eben gerade nicht blau, sondern orangefarben ist. Denn bei Nacht stören Reflexe auf dem Brillenglas besonders, wenn sie blau sind, da sich die maximale Empfindlichkeit des Auges genau in diese Richtung verschiebt. Das Ganze kann auf Wunsch mit einer im oberen Bereich des Brillenglases veränderten Sphäre kombiniert werden, um dem weitverbreiteten Phänomen der Dämmerungsmyopie und der damit verbundenen Einbuße an Sehschärfe entgegenzuwirken. Diese „Nachtkorrektur“ findet bei der erstgenannten Lösung aber allenfalls mit zwei zusätzlichen objektiven Wellenfrontmessungen als gutem Kompromiss für Tag und Nacht Berücksichtigung.


Bei der Deutschen Augenoptik AG – vielen Augenoptikern noch eher unter dem alten Namen „Mailshop“ bekannt – hat man jetzt unter dem Namen „Drive“ drei frei kombinierbare Bausteine zu einem ganzheitlichen Konzept verbunden, das sowohl tagsüber als auch nachts das Sehen beim Autofahren wirkungsvoll unterstützt. Baustein 1 ist das Sehtestgerät PolaSkop3D mit einem neu entwickelten Aktivrahmen, den es auch als Nachrüstversion für bereits vorhandene Geräte gibt. Dieser ermöglicht nach der eigentlichen Refraktionsbestimmung in einem abgedunkelten Prüfraum zwei ebenso anschauliche wie überzeugende Zusatztests: Mit Hilfe von drei speziellen farbigen Leuchtdioden kann eine Dämmerungsmyopie nicht nur festgestellt, sondern auch exakt gemessen werden. Unter den Teilnehmern einer umfangreichen PolaSkop3D-Seminarreihe gab es im Verlauf des Jahres 2016 eine Schwankungsbreite von 0 dpt bis zu echten -1.25 dpt. Die mit dem Rahmen ebenfalls mögliche Blendlichtsimulation lässt außerdem qualitative Aussagen über eine übliche oder erhöhte Empfindlichkeit zu. Baustein 2 ist die Hyperentspiegelung „noflex996“. Sie ist die konsequente Umsetzung der seit Jahrzehnten bewährten und einfach richtigen Grundidee „Entspiegelung“, die sich nicht mit der Farbe von Restreflexen aufhält. Hier gilt vielmehr: Wenn etwas praktisch überhaupt nicht mehr reflektiert, erhöht das die Transparenz und den Kontrast auf das physikalisch maximale Niveau. Irritationen durch innere Reflexe bei nächtlicher Fahrt oder rückwärtig gerichtete Reflexe gibt es nicht - und bei quasi unsichtbaren Dingen stellt sich auch die Frage nach der Ästhetik einfach nicht. Baustein 3 schließlich ist ein für das Autofahren optimiertes Gleitsichtglasdesign, das sowohl in einer Standard- als auch in einer individualisierten Variante erhältlich ist: „FUN GSLi Drive“ und „FUN Indi Drive“. Diese Brillengläser sind aber nicht nur beim Autofahren einsetzbar, sondern schlichtweg mit einem besonders üppigen Fernbereich ausgestattet. Sie berücksichtigen im Progressionsbereich die gängigen InfotainmentEnsembles moderner Pkws und haben dennoch einen gut nutzbaren Nahbereich, der sogar besser ist als der einfacher Gleitsichtgläser. Was also tut ein kreativer Augenoptik-Unternehmer mit diesen Bausteinen? Ganz einfach: Er kombiniert drei aktuelle Megatrends der Augenoptik - Autofahrergläser, Mehrbrillenverkauf und 3D-Refraktion – miteinander, um seine Kunden anschaulich und ehrlich zu überzeugen und zu begeistern. Zum Beispiel die autofahrende Einstärken- oder Gleitsichtkundin. Der Augenoptiker misst mit dem PolaSkop3D-Aktivrahmen eine Dämmerungsmyopie von -0.5 dpt und demonstriert mit diesem Gerät gleichzeitig den Unterschied an Sehqualität und Sicherheit. Das Ergebnis dürfte in den meisten Fällen zumindest eine einfache Einstärken-Nachtfahrbrille mit noflex996-Entspiegelung sein; je nach Alter auch die Gleitsichtvariante. Oder der Einstärken- oder Gleitsichtkunde, der jedes Jahr 60.000 Kilometer und mehr fährt. Er hat zwar keine Dämmerungsmyopie, aber ist durchaus lichtempfindlich. Der Augenoptiker empfiehlt im Rahmen seines Zweitbrillenangebots eine polarisierende Sonnenbrille mit noflex996 als Gleitsichtbrille im Drive-Design. Diese Brille wird die Lieblingsbrille des Vielfahrers werden. Vielleicht nicht sofort, sondern erst, wenn er sich im nächsten Frühling an die Empfehlung seines Augenoptikers erinnert – oder von diesem daran erinnert wird. Neben der so genannten „Officebrille“ hat die Autofahrbrille die besten Chancen, Brillenträger schon aus purem Leidensdruck zur Zweitbrille zu verführen, wenn man die Möglichkeiten richtig kommuniziert und demonstriert. Nein, nicht alle und nicht jeden, aber doch hin und wieder und dann mit Leidenschaft. „Baby, you can drive my car – oder soll ich fahren, Schatz?”

Mit dem PolaSkop 3D lässt sich nicht nur die Fehlsichtigkeit bestimmen…

…sondern auch die Dämmerungs- und Nachtmyopie. Außerdem kann das PolaSkop 3D auch…

…die nächtliche Blendung simulieren.

www.dao-ag.de

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GLAS-DNA

Print

Finger

Seit vielen Jahren ist das Münchner Traditionsunternehmen Rodenstock nicht nur Hersteller von Oberklasse-Brillengläsern; auch die passende Gerätetechnologie kommt aus dem eigenen Haus. Eines der neuesten Geräte ist der „DNEye-Scanner 2“, der dem Augenoptiker dabei hilft, die Augen seiner Kunden zu vermessen und die Ergebnisse in perfekte Brillengläser zu übersetzen. rillengläser haben bei Endkunden oft ein ähnliches Image wie Zylinderkopfdichtungen im Auto oder Festplatten im Computer: Man bemerkt sie eigentlich nicht, und ihre Produktvorteile erschließen sich dem Laien auch nicht ohne weiteres. Am besten ist es daher, wenn diese Technologien einfach unbemerkt über viele Jahre problemlos funktionieren. Im Zeitalter von Billigbrillengläsern bei Discountern und Online-Händlern ist es allerdings erforderlich, die Produktvorteile von Spitzenprodukten buchstäblich sichtbar zu machen und zu kommunizieren. Rodenstock benutzt hierfür eine Technologie namens „DNEye-Scanner“: Ein Gerät, das nicht nur die üblichen Messwerte für Ferne und Nähe erhebt, sondern quasi von jedem Auge eine Art Fingerprint anfertigt. Markus Ilmer, der Group Product Manager Lenses bei Rodenstock, erläutert das Potenzial der Technologie, die nach vier erfolgreichen Jahren jetzt auf Version 2 upgegradet wurde: „Eines unserer Unternehmensziele

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ist der Anspruch, das individuelle Seh-Potenzial jedes Brillenträgers zu 100 Prozent auszuschöpfen.“ Das funktioniert nicht mit Kompromissen, sondern nur mit der Erkenntnis, dass Auge und Brillenglas zusammen ein optimal funktionierendes System ergeben müssen. Und da man das Auge nicht an das Glas anpassen kann, ist die individuelle Anpassung des Glases an das Auge der einzig gangbare Weg. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die patentierte Rodenstock DNEye-Technologie, die im Wesentlichen aus drei Bausteinen besteht:

1. Vermessung mit dem DNEye-Scanner 2: Jedes Auge ist so einzigartig wie der Brillenträger selbst: Es hat individuelle Abbildungsfehler, die der DNEye-Scanner an über 1.000 Messpunkten messen und analysieren kann. Als einziges Aberrometer auf dem Markt hat dieser Scanner einen speziellen, von Rodenstock entwickelten


prisma augenoptik für pc + ipad ...professionelle Software für Augenoptiker

Messablauf, mit dessen Hilfe alle für das Brillenglas relevanten Daten ermittelt werden. Genannt seien hier die objektive Refraktion für die Ferne und Nähe, Abbildungsfehler höherer Ordnung für Ferne und Nähe sowie der minimale und der maximale Pupillendurchmesser. Darüber hinaus punktet der neue DNEye-Scanner mit zusätzlichen Funktionen, die Opazität und Pachymetrie berücksichtigen, sowie einer intuitiven Benutzeroberfläche, diversen Software-Neuerungen und einem veränderten Gerätedesign.

2. Übermittlung der Messdaten und Berechnung des Brillenglases: Die mit dem DNEye-Scanner ermittelten Messergebnisse werden anschließend mit der Bestellsoftware WinFit an Rodenstock übermittelt. Sobald die Messdaten sowie die subjektive Refraktion und die Spezifikation der Brillengläser im Werk vorliegen, erfolgt dort die hochkomplexe und extrem aufwendige Berechnung der optimalen Brillengläser für den jeweiligen Kunden. Im Unterschied zu anderen Glasherstellern wird die optimale sphäro-zylindrische Refraktion nicht nur für die zwei Hauptsehentfernungen „Ferne“ und „Nähe“ berechnet: Sie erfolgt an über 1.000 Punkten für alle Sehentfernungen und Blickrichtungen.

3. Hochpräzise Fertigung der Brillengläser: Der dritte Baustein für die Realisierung von DNEye-Brillengläsern ist die eigentliche Fertigung. Bei Rodenstock vertraut man dabei auf einen eigens entwickelten Freiform-Maschinenpark, der höchste Präzision ermöglicht. Dadurch wird gewährleistet, dass das individuell berechnete, einzigartige Glasdesign auch eins zu eins auf das Brillenglas übertragen wird. Nur durch die optimale Abstimmung dieser drei Bausteine aufeinander entsteht am Ende ein Brillenglas, das höchsten Anforderungen gerecht wird. Der Brillenträger kann den Unterschied buchstäblich sehen und spüren: Über 90 Prozent der DNEye-Verwender würden die Brillengläser unbedingt weiterempfehlen, wie eine Studie kürzlich ergab.

Info-Telefon: +49 (0) 62 02 57 56 810 www.prisma-computer.de info@prisma-computer.de


0 EXTRATOUR brillenglas Der DNEye-Scanner 2 auf einen Blick:

Zahlreiche Software-Neuerungen des DNEye-Scanner 2 vereinfachen den Beratungsprozess und erlauben effizientes Arbeiten:

Remote Display Sie können sich die Messergebnisse auf einem iPad oder auf anderen externen Geräten anzeigen lassen. Während Sie die Messergebnisse eines Kunden besprechen, kann bereits ein neuer Kunde vermessen werden.

Vergleich von Messergebnissen Direkter Vergleich verschiedener Messungen eines Kunden auf einen Blick.

Import Interface Der DNEye-Scanner kann Kundendaten von externen Kundenmanagement-Systemen mit entsprechender Schnittstelle übernehmen.

Erstellen von Berichten Berichte können direkt aus dem DNEye-Scanner generiert, exportiert, per E-Mail verschickt und ausgedruckt werden. Die Inhalte für Ihre Dokumentationen legen Sie nach Belieben fest.

Schnelleres Backup Die Datensicherung kann inkrementell erfolgen; also so, dass nur die letzten Änderungen und Neuerungen in das Backup übernommen werden. Der Backup-Vorgang ist dadurch deutlich schneller.

Online Update Updates können direkt online heruntergeladen werden. Damit lässt sich die Software bei Bedarf einfach aktualisieren.

Johannes Schubart, Product Management Lenses bei Rodenstock, kennt nicht nur die technischen Werte und Möglichkeiten des neuen DNEye-Scanners, sondern auch sein Marketing-Potenzial: Rodenstock-Kunden würden von einem besseren Dämmerungs- und Kontrastsehen berichten; ebenso von mehr Sehkomfort und kürzeren Eingewöhnungszeiten, was insbesondere bei Gleitsichtbrillen einen großen Vorteil bedeute. Da Menschen erfahrungsgemäß über ihre Anschaffungen reden und fast jeder jemanden kennt, der mit einer Gleitsichtbrille nicht zurechtgekommen ist, sind positive Kundenstimmen über problemlos funktionierende Gleitsichtgläser und tolle Seherlebnisse ein herausragendes Marketing-Instrument. Engagierte Anwender berichten außerdem, dass bei konsequentem Einsatz des Geräts die augenoptische Beratungs- und Dienstleistung viel besser verstanden würde; außerdem seien dadurch die Durchschnittspreise der Brillengläser deutlich gestiegen. Auch zur Einbindung des DNEye-Scanners in die Betriebsabläufe des Augenoptikers, die Festigung der Kundenbindung und die Differenzierung zum Wettbewerb hat Johannes Schubart eine klare Meinung: „Bis heute ist es überhaupt erst zwei Glasherstellern gelungen, aberromet-

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risch erfasste Messdaten wirklich in die Fertigung von Brillengläsern einfließen zu lassen. Der neue DNEye-Scanner 2 und die dadurch mögliche, patentierte Brillenglasoptimierung ermöglichen uns eine ganzheitliche Betrachtung, beispielsweise über die Einbeziehung der Messwerte für Ferne und Nähe, bei gleichzeitigem Fokus auf die subjektiv ermittelten Werte. Durch weiterführende Messergebnisse wie beispielsweise den Einfluss des Pupillenspiels auf die sphäro-zylindrische Korrektion, bekommt der Brillenkunde einen entscheidenden Zusatznutzen, den ihm der Augenoptiker mit Hilfe spezieller Beratungsprogramme einfach und endverbrauchergerecht darstellen kann.“ Ein Kunde soll solche hochwertigen und naturgemäß teuren Brillengläser ja nicht allein deshalb kaufen, weil der Augenoptiker sie empfiehlt, sondern weil er begeistert genug davon ist, um selbst eine entsprechende Kaufentscheidung treffen und später auch vertreten zu können.

www.rodenstock.de


FULL SERVICE

Brillengläser sind die Cash-Cow des Augenoptikers – wenn man es richtig macht. Ein kleines Unternehmen aus Rheinland-Pfalz behauptet sich seit 25 Jahren sehr erfolgreich in diesem Markt, der seither nicht einfacher geworden ist.

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Spass am Glas

ie Geschichte des BrillenglasUnternehmens Nika beginnt – vergleichbar mit manchen IT-StartUps – in einer Garage: In einer solchen befand sich 1991 das „Lager“ von Nils Kaesemann und Ralf Schmidt, zwei Jungunternehmern aus Koblenz, die damals begannen, mineralische Brillengläser aus Asien zu importieren. Aber auch ihr Vertriebsweg war unkonventionell: Viele dieser Gläser verkauften sie damals direkt aus dem Kofferraum ihres alten Mercedes; vorzugsweise in den neuen Bundesländern. Dass eineinhalb Jahre zuvor die Mauer zwischen Ost- und Westdeutschland gefallen war, begünstigte die Geschäftsentwicklung natürlich ungemein. Vor allem, weil die beiden Jungunternehmer nicht der damals verbreiteten Versuchung erlagen, die Marktwirtschafts-Neulinge aus Ostdeutschland über den Tisch zu ziehen. Große Sympathien erwarben sich die beiden Unternehmer aber auch bundesweit durch ihr Konzept des „Nettopreislieferanten“; also dem

Verzicht darauf, mit hohen Listenpreisen und unrealistischen Rabatten zu jonglieren. Die weitere Entwicklung verlief ähnlich wie bei anderen Start-Ups: Irgendwann war die Garage zu klein; das Unternehmen wurde zuerst in eine 3-Zimmer-Wohnung und dann in ein 1-Familienhaus verlegt, bis Kaesemann und Schmidt sich 2004 ein „richtiges“ Firmengebäude in Winningen an der Mosel leisteten. Weitere wichtige Stationen waren 1998 die Ergänzung des Sortiments um Rezeptgläser; 2004 das erste Angebot von Komplettbrillen durch einen Glasanbieter; 2006 die Übernahme des Brillenglasvertriebs von Nikon für Deutschland und Österreich und 2015 schließlich die Einführung einer „Made in Germany“-Linie für Augenoptiker, denen die Herkunft ihrer Gläser besonders am Herzen liegt. 2008 verkauften die beiden Unternehmer ihr Unternehmen an Essilor, um sich neuen Aufgaben zuzuwenden. Aber auch seither wächst das sympathische Unternehmen unter der Ge-

schäftsführung von Michael Okos und Michael Seibel solide weiter. Es versteht sich heute als Full-Service-Anbieter – und ist tatsächlich nicht der kleine Billig-Lieferant, als den es mancher Mitbewerber gerne sehen würde. Knapp 70 Mitarbeiter kümmern sich von Montag bis Samstag um die Abwicklung und den Versand von bis zu 4.600 Brillengläsern pro Tag. In der hauseigenen Einschleifwerkstatt werden außerdem bis zu 3.000 Aufträge pro Woche bearbeitet. Am 10. September luden die kreativen Glasleute ihre Kunden und Freunde zu einem Jubiläums-Sommerfest in die Firma ein – und über 400 Gäste nutzten diesen sonnigen Spätsommertag zu einem informativen und fröhlichen Besuch an der Mosel. Denn auch das gehört zu einer guten Geschäftsbeziehung: Manchmal muss man nicht nur zusammen arbeiten, sondern auch zusammen feiern.

www.nika.de w w w. e y e - co m .n et

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LIVE-

Performance Eher unbemerkt hat sich seit Anfang 2016 eine neue Brillenglasmarke auf dem Markt etabliert: Die MPO (Michael Pachleitner Optics) entstand aus der deutschen „Schulz GmbH in Glücksburg“ und der „Austrian Optic Technologies GmbH“ aus Vösendorf bei Wien. Die bisherigen Standorte bleiben erhalten; das Sortiment wird allerdings gründlich renoviert.

CNC-gesteuerter Polierprozess

ie MPO bietet neueste Technologien, innovative Produktsortimente, individualisierte Angebote und Absatzkonzepte und damit einen Rundum-Service für den Optik-Fachhandel“, erläutert Andrea Klinger, Head of Product Development and Marketing Lenses bei der MP Group. Zusätzliche Angebote sind ein erweitertes Freiform-Portfolio sowie ein umfangreiches Komplettbrillenangebot zur systematischen Steigerung des Zweit- und Drittbrillenverkaufs. Eine echte Innovation des jungen Unternehmens mit der großen Brillenglas-Erfahrung ist das neue Gleitsichtglas „MPO Life“. Wissenschaftliche Erkenntnisse und detaillierte Analysen der Bedürfnisse von Brillenträgern flossen hier in ein noch nie dagewesenes Gleitsichtglasdesign ein: „MPO Life“ reklamiert den Anspruch für sich, ein personalisiertes Gleitsichtglas zu sein, das die Seherfahrungen der Brillenträger mit einbezieht. Hierfür wurden gleich drei wegweisende neue Technologien und Berechnungsmethoden vereint:

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SMT SMT steht für „Spline Monitoring Technology“ und ist eine neue Berechnungsmethode, die die elementare Glasstruktur in Mikroelemente unterteilt. Die digitale Gitternetztechnologie ermittelt die optimale Brillenglasoberfläche mit den geringsten Abbildungsfehlern.

NEO Bei der „Neuro Eye Optimisation“ werden wissenschaftliches Know-how aus der Optik und Neurologie mit den hauseigenen Forschungsergebnissen und der astigmatischen Wirkung aus dem jeweiligen Rezept kombiniert. So entsteht ein komplett individuelles Gleitsichtglasdesign, das erstmalig die Erfahrungs-


werte der Brillenträger berücksichtigt. Verzeichnungen werden durch die spezielle Flächenkonzeption optimiert. Dadurch werden beste Abbildungseigenschaften erreicht.

CRF Mit der „Combined Rotation Formula“ wird die Konvergenz mit der tatsächlich benötigten Sehstärke zusammengeführt. Anhand von Refraktion, kalkuliertem Inset sowie diversen Fassungs- und Trageparametern, die „live“ beim Brillenträger gemessen werden, wird eine Echtberechnung durchgeführt. Diese einzigartige Berechnungsmethode stellt sicher, dass der Nahbereich exakt an der richtigen Stelle positioniert wird. Oder anders ausgedrückt: Die zugrunde liegende Formel führt den gemessenen Inset mit der tatsächlich benötigten Nahstärke zusammen. So wird das individuelle Konvergenzverhalten des Trägers berücksichtigt. Qualitätskontrolle

Das SMT-Prinzip in 100.000facher Vergrößerung

Der Brillenträger bekommt dadurch ein Gleitsichtglas, das sich für sehr viele Lebenssituationen eignet und das ihm ein natürliches, nahezu verzeichnungsfreies Seherlebnis bietet. Die Anforderungen an den Augenoptiker bleiben – trotz der zahlreichen individuellen Parameter und Berechnungsmethoden – unverändert. „Das Ergebnis aus unserer zweijährigen Forschungs- und Entwicklungsarbeit ist ein noch nie dagewesenes Gleitsichtglas. Es war uns dabei wichtig, nicht auf bereits Bestehendem aufzusetzen, sondern etwas ganz Neues zu entwickeln“, erklärt Andrea Klinger. „Die Investitionen in einen neuen Maschinenpark in Glücksburg haben es uns ermöglicht, neue, hoch innovative Verfahren zu entwickeln und in die Produktion einfließen zu lassen.“ Das Bekenntnis zu einem deutschen Produktionsstandort erfolgte sehr bewusst, denn die Kombination von jahrzehntelangem Know-how mit modernsten Produktionstechnologien und Logistik ist kaum zu schlagen. Im ersten Schritt wurden über 2,5 Mio EUR in die technische Infrastruk-

tur und Designsoftware investiert. 2016 wurde der Standort mit weiteren 1,5 Mio EUR ausgebaut. „Die Erweiterung des Maschinenparks war notwendig, da die Freiform-Nachfrage all unsere Kapazitäten gesprengt hat“, erklärt Neil Lambert, der COO der MP Group. Die Investition hat sich gelohnt; die Einführung der neuen Qualitätsmarke „MPO“ und das neue Gleitsichtglas „MPO Life“ haben die Erwartungen der Michael Pachleitner Group deutlich übertroffen. Mittlerweile steht eine dritte Produktionslinie zur Verfügung, die eine Erhöhung des Freeform-Volumens um 40 Prozent ermöglicht. Insgesamt liegt der Freeform- Anteil inzwischen bei 60 Prozent der Gesamtproduktion.

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0 EXTRATOUR brillenglas

RECHTS ODER LINKS?

Sehen Sie

intuitiv? eit vielen Jahren sind hochwertige Brillengläser echte High-Tech-Produkte. Immer neue Technologien machen es möglich, Brillengläser an unterschiedlichste Sehanforderungen und –aufgaben anzupassen. Selbst die individuelle Kopfneigung eines Brillenträgers beim Lesen oder sonstige persönliche Sehpräferenzen können bei modernen Glasdesigns mittlerweile berücksichtigt werden. Rupp + Hubrach aus Bamberg geht seit drei Jahren noch einen Schritt weiter: Die Gleitsichtgläser des Unternehmens mit Intuitiv-Technologie berücksichtigen sogar die Rechts- oder Linkshändigkeit des Brillenträgers. Die Visuomotorik ist ein essentieller Bestandteil des Sehens. Zu ihr gehört unter anderem die Auge-Hand-Koordination. Selbst ein Laie versteht, dass das Sehfeld von zwei optimal zentrierten Brillengläsern symmetrisch ist - auch wenn es bei Rechts- und Linkshändern eigentlich unterschiedlich sein müsste. Wissenschaftliche Studien belegen ebenfalls, dass sich Körperhaltung und Sehverhalten von Rechts- und Linkshändern deutlich unterscheiden. Ziel dieser Studien war die quantitative und qualitative Beschreibung des Zusammenhangs zwischen Sehen und Händigkeit. Dazu positionierten die Forscher in einem Testraum Infrarot-Kameras und erfassten an Nahbereichsobjekten und Brillenfassungen angebrachte Messmarker. So konn-

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ten die Kopfpositionen der Probanden und die Neigungen von Notebook, Smartphone oder Schreibpapier exakt dreidimensional erfasst werden. Die Rechts- und Linkshänder schrieben dabei SMS, wählten Telefonnummern, tippten Texte mit der Hand, surften im Internet – kurz: Sie führten Tätigkeiten im Nahbereich aus, wie sie für Menschen heute vollkommen alltäglich sind. Die Forscher schauten dabei aber ganz genau auf Winkeldifferenzen bei Neigung und Drehung von Kopf und Objekt. Das Ergebnis: Beide Winkel zeigten bei Rechts- und Linkshändern signifikante Unterschiede im individuellen Nahsehen: Neigten Rechtshänder das Objekt im Verhältnis zur Kopfhaltung stärker, so war es bei Linkshändern gerade umgekehrt. Letztere drehten das Objekt beim Betrachten zudem weniger stark als Rechtshänder. Das bedeutet: Je nach Händigkeit positionieren

Der Sehbereich ohne…


Bei der Suche nach Möglichkeiten, mit denen sich Gleitsichtgläser weiter individualisieren lassen, wird die Luft allmählich dünner. Bei Rupp + Hubrach hat man jedoch festgestellt, dass Rechts- und Linkshänder unterschiedliche Sehanforderungen haben und Brillengläser entwickelt, die die „Händigkeit“ ihres Benutzers berücksichtigen.

Objektdrehung bei einem Linkshänder

Brillenträger die Objekte in unterschiedlichen Winkeln zur Brillenebene und nutzen somit intuitiv unterschiedliche Bereiche des Glases. Das war der Auslöser für die Sehexperten von Rupp + Hubrach, ein neues Glaskonzept zu entwickeln: Waren herkömmliche Gläser bisher ausschließlich für symmetrisches Sehen konzipiert, so sollten die neuen Brillengläser die spezifischen Unterschiede der Händigkeit stärker berücksichtigen. Dazu projizierte man die unterschiedlichen Objektbereiche auf die Glasebene und erhielt so ein eindeutiges Bild der daraus resultierenden aktiven Glaszonen. Das Ergebnis umfangreicher Entwicklungsarbeit waren schließlich „intuitive” Gleitsichtgläser, die ideal an die individuellen Sehgewohnheiten von Rechts- und Linkshändern angepasst sind und Brillenträgern ermöglichen,

…und mit R+H-Intuitiv-Technologie

Objektdrehung bei einem Rechtshänder

je nach intuitiver Kopf- und Objektposition besser zu sehen. Der Erfolg ist messbar: Die Brillenträger profitieren im Radius ihrer Armlänge von bis zu 35 Prozent größeren nutzbaren Sehbereichen. Interne Studien belegen, dass zwei von drei Nutzern diesen Gleitsichtglas-Typ sofort wieder kaufen würden. Diese Begeisterung möchte R+H auch in den Markt tragen. „Mit einem großen Marketingpaket unterstützen wir den Augenoptiker dabei, möglichst viele Gleitsichtbrillenträger für Intuitiv-Produkte zu begeistern“, sagt R+H-Geschäftsführer Ralf Thiehofe. Deshalb gibt es sogar eine „Begeisterungs-Garantie“: Wenn ein Kunde von diesen Gläsern nicht überzeugt ist, erhält er beim Kauf eines anderen R+H-Markenprodukts mit identischer Korrektion eine entsprechende Gutschrift. Und natürlich kann man auch hier mit attraktiven Paketen – beispielsweise mit Transitionsgläsern – den Mehrbrillenverkauf ankurbeln. Den größten Überraschungseffekt erzielt der Augenoptiker übrigens mit einer aktivierenden Kundenansprache, die zusätzliche Aufmerksamkeit schafft: Die verblüffende Frage „Sehen Sie intuitiv?” motiviert viele Kunden zu einem Schnelltest mit Aha-Effekt.

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NATUR ie Beschäftigung mit Natur und Umwelt sind einer der aktuellen Megatrends. Kein Wunder, dass Menschen ihre diesbezüglichen Anschauungen auch sichtbar zum Ausdruck bringen wollen – zum Beispiel durch die von ihnen verwendeten Produkte. Solche Botschaften können kaum prominenter platziert werden als mit Brillenfassungen und Sonnenbrillen: Im Gesicht ihres Trägers. EYECOM hat sich in den aktuellen Kollektionen der Hersteller umgesehen und eine Menge „natürlicher Kreativität“ gefunden.

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FLORA UND FAUNA

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01 | AM Eyewear Das Modell „M Gerber“ von AM Eyewear zeigt das Zusammentreffen von Zeitzonen, japanischen Einflüssen und Epochen und verbindet diese Elemente zu einem erfrischenden Brillenerlebnis. Es besteht aus indischem Büffelhorn, japanischem Titan und italienischem Acetat. 02 | Andy Wolf Holz ist nicht gleich Holz. Das Modell „4542“ des österreichischen Labels Andy

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Wolf wirkt auf den ersten Blick wie eine klassische Holzbrille; bei genauerem Betrachten handelt es sich aber um Acetat im Holz-Look. Alle Acetatbrillen der Kollektion werden aufwendig von Hand in der eigenen Manufaktur in Hartberg gefertigt. 03 | Boss Boss Eyewear präsentiert diese Sonderedition mit Bügeln aus echtem Holz mit Innenseiten aus farbigem Gummi. Die innovative Kombination zeigt die

moderne Ästhetik und Eleganz von Boss. Die Acetat-Fassungen sind Vintage-inspiriert und in runden und eckigen Formen erhältlich. Vertrieb über Safilo

der Form wird auf 27 Grundformen zurückgegriffen, die jeweils an das Gesicht des Kunden adaptiert werden. Auch hinsichtlich der Farbgestaltung sind kaum Grenzen gesetzt.

04 | Brillenmanufaktur S* Die Brillenmanufaktur S* entwirft und fertigt Brillen im Kundenauftrag. Die Auswahl von Material, Form und Farbe erfolgt dabei individuell. Beim Material kann zwischen Naturhorn und Baumwollacetat gewählt werden, bei

05 | Bachmann Eyewear Formschön und sehr leicht, gepaart mit einem angenehmen Tragegefühl - diese Eigenschaften umschreiben die neuen Naturhorn-/Titanmodelle aus der feinen Kollektion „Bachmann Edition“ aus der Schweiz.


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06 | Davidoff Es sind die Struktur und die Wärme, die uns Holz so gerne anfassen lassen und die Pate standen für die Oberfläche der markanten Davidoff-Herrenfassung „91058“ aus hochwertigem Kunststoff. Eine lebendige Designsprache in Verbindung mit einem urbanen Look und hochwertiger Verarbeitung lassen ein perfektes Highlight für Männergesichter entstehen. Vertrieb über Menrad

07 | Clément Gouverneur Nicht nur Handschuhmacher lieben perforiertes Leder; es schmückt auch die „Corium“-Modelle von Clément Gouverneur. Durch die Kombination von Gold und Platin mit rotem, schwarzem oder marineblauem Leder erhält jede Fassung ihren ganz besonderen Glanz. 08 | Cazal Der Leoparden-Print ist aus der Mode nicht mehr wegzudenken und macht auch auf der Brille eine gute Figur.

Charmant interpretiert wird er bei dieser femininen Korrektionsfassung, die mit ihrer sanft geschwungenen Oberlinie die Blicke auf sich zieht. Feine Lackeinlagen am Bügel und vergoldete Metallteile komplettierten den mondänen Look.

10 | Eigensign Bei dieser Linie werden hochwertige Hölzer auf Glasfaser laminiert. Die Eigensign-Modelle sind leicht, flexibel, inklinier- und anpassbar. Ein Schließblock sorgt für einfache Verglasung. Vertrieb über Licefa

09 | David Marc David Marc nutzt für seine neue Kollektion ein innovatives Material aus Cellulose-Acetat und Leder. Die einzigartige Textur gibt dieser Sonnenbrille einen natürlich gealterten Vintage-Look. w w w. eye - com .n et

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01 | Esprit Felsen und Wasser, Salz und Meer, Sonne und Sommer: Dieses Esprit-Sonnenbrillenmodell spielt mit den feinen Kontrasten der Natur, wodurch ein lässiger Look entsteht. Das Modell besteht aus einem einzigartigen, von edlen Achat-Steinen inspirierten Acetatmaterial. Vertrieb über Charmant

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02 | Freigeist Inspiriert von Vorbildern aus Natur, Kunst und Technik entwirft Freigeist den standesgemäßen Rahmen für ausdrucksstarke Gesichter. Die neuen Fassungen mit Holzfront sind superleicht. Hier wird Echtholz auf einen Glasfaserkern laminiert und erhält somit positive Verglasungseigenschaften. Durch den obligatorischen Schließblock lassen die Fassungen sich einfach verglasen. Vertrieb über Eschenbach

03 | Design Naturell Naturhorn liegt im Trend – und wird zu leichten, unverwechselbaren Brillenfassungen verarbeitet. Naturhorn hat eine einzigartige Ausstrahlung und bietet individuelle Wohlfühlerlebnisse. Jede Brille von Design Naturell ist ein handgefertigtes Einzelstück.

04 | Fhorn Einzigartig und unverwechselbar – so sind die Naturhornbrillen von Fhorn. Das Horn stammt vom asiatischen Wasserbüffel und gilt als besonders hochwertig. Die Hörner werden erst nach dem natürlichen Ableben der Tiere verarbeitet. In vielen kleinen Schritten entsteht aus dem Design von Stefan Flatscher in aufwändiger Handarbeit ein Unikat handmade in Germany.


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05 | Flair Mit dem Firmensitz im Naturschutzgebiet bietet der Flairpark eine Oase der Ruhe und des Rückzugs. Eine Landschaft, die Mensch und Natur nahe zueinander führt. Mit der neuen Kollektion „Flair nature“ bedankt sich Flair dafür. Denn unbelastete Natur ist heute keine Selbstverständlichkeit mehr. „Flair nature“ bedeutet: Flair setzt auf natürliche Materialien für einen allergiefreien und unbeschwerten Sehgenuss.

06 | Einstoffen In ihrer neuen Herbstkollektion beweisen die innovativen Designer von Einstoffen, dass sie sich keinesfalls einem engstirnigen Holz-Credo unterwerfen, denn sie präsentieren einen gelungenen Materialmix aus Holz, Stein, Metall und Acetat. Natürliche Maserungen und klare Formen stehen bei Einstoffen zwar weiterhin im Vordergrund; die kreativen Schweizer gehen aber auch neue Wege: Beim abgebildeten Modell „Polarfor-

scher“ umschließen patinierte Metallreifen die Holzfassung, die Bügelenden sind in Leder eingefasst. 07 | Fleye „Emmet“ von Fleye ist eine kreisförmige, übergroße Fassung, die mit einem Zwinkern in die Vergangenheit blickt und doch in modernem Design neu interpretiert ist. Die Front ist aus 23 hauchdünnen Kohlefaser-Schichten und einer superdünnen Schicht aus Ebenholz

gefertigt. Zeitlose Eleganz, kombiniert mit natürlicher Wärme. 08 | Feb31st Jede Feb31st-Holzbrille wird aus FSC–zertifiziertem Holz hergestellt. In der Produktion werden natürliche Öle, natürliche Farben sowie auch ein natürlicher Klebstoff verwendet. Es wird keine Chemie eingesetzt. Damit wird gewährleistet dass die Brillen zu 100% antiallergisch sind. w w w. eye - com .n et

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01 | Framers Das Thema Natur hat in der aktuellen Framers-Kollektion die Inspiration für die neuen Classic-Fassungen geschaffen. Organisch weiche Formen, die dem Gesicht schmeicheln, die eins werden mit ihrem Träger und wie beim Vorbild der Natur zu einem Ganzen verschmelzen. Die aktuelle Kollektion vermittelt in ihrer Ursprünglichkeit des Designs das Gefühl von Individualität und Natürlichkeit. 02 | Frost Das wunderschöne Farbspiel der Laubwälder spiegelt sich in der neuen frost-Kollekti-

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on wider. Bei dem Modell „Maverick“ denkt man zwangsläufig an die USA, die Heimat des Indian Summer. Die Fassung ist in den schönsten Herbsttönen erhältlich, die sich wie ein riesiger Farbteppich über die spätsommerlichen Wälder legen.

mit einem Hauch Nostalgie wider. Das schraubenlose „Snap-Joint“-Scharnier aus Horn ist eine unerreichte Neuheit und ermöglicht eine sekundenschnelle Erweiterung der Fassung durch Bügel mit anpassbaren Hornbügelenden.

03 | Gabe Gabe Eyewear designt und produziert einzigartige Brillen aus Holz und Horn - made in Austria. Jedes handgefertigte Modell besteht aus feinsten natürlichen Materialien, vereint auffälliges Design mit moderner Technologie und spiegelt so modernen Zeitgeist

04 | Giorgio Armani Diese federleichte Brille von Giorgio Armani ist auf der Vorderseite mit einer ganz dünnen Schicht aus Naturholz beschichtet; das Ergebnis einer ausgezeichneten Handwerkstechnik. Die kultige Panto-Form schenkt dem Modell ein elegantes und dezentes Aussehen. Das Modell ist als

Sonnenbrille und Korrektionsbrille in Wengé-Holz und in Canaletto-Walnussholz erhältlich. Vertrieb über Luxottica 05 | Herrlicht Kein Stück Holz gleicht dem anderen. Herrlicht, einer der Pioniere bei der Verwendung dieses wunderbaren Materials, hat von Beginn an ganz auf Holz gesetzt und mit feiner Handarbeit filigrane Unikate geschaffen. Hier verbinden sich Natur mit Design und Gewachsenes mit Präzision zu einem herrlich(t)en Ganzen.


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NATUR 06 | Gold & Wood Gold und Wood überrascht mit dieser innovativen Brille aus einer originellen Verbindung von Titan mit einem exotischen Holzrand. Japanisches Know How in Form perfekter Titan-Verarbeitung, kombiniert mit einer kunstvollen Holzlaminierung aus Luxemburg. 07 | H.I.S In der kürzlich vorgestellten Kollektion von H.I.S liegen matte, holzig anmutende Oberflächen im Trend. Der Clou dabei: Die Fassungen bestehen aus angenehmem Acetat, die matten

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Oberflächen in natürlichen Farben und holzigem Muster sorgen für den „natural look“. An der Innenseite und am Bügelende ist die Oberfläche glatt – ganz im Sinne eines maximalen Tragekomforts. Vertrieb über Michael Pachleitner Group

Vulkaneifel fertigt seit 1978 Brillen aus Naturhorn. Mit Erfahrung und Fingerspitzengefühl fördern die Handwerksmeister die Seele des natürlichen Materials zu Tage. Jede Fassung ist ein handgefertigtes Unikat.

08 | Hoffmann Eigenwillig, harmonisch, unverwechselbar – Naturmaterialien haben immer Charakter. Jedes einzelne Stück Horn oder Holz ist anders in Maserung, Schattierung und Beschaffenheit. Hier liegen die Stärken von Hoffmann Natural Eyewear. Das deutsche Atelier aus der

09 | Imago Imagos Credo ist es, ästhetisch-anspruchsvolle und natürlich–feminine Fassungen zu entwerfen. Die Kollektion punktet nicht nur mit äußerlicher Schönheit; hier stimmen auch die inneren Werte: Schönstes Acetatmaterial, perfekte Formen und eben das gewisse

Etwas an Natürlichkeit. Um dieser noch mehr Ausdruck zu verleihen, verwendet Imago daher auch der Natur nachempfundene Strukturen und Muster. 10 | Joshi Joshi ist ein Allroundtalent – trendig und schnörkellos. Das innovative Mittelteil aus Echtholz mit Glasfiber-Kern ist kombiniert mit einem hauchdünnen Edelstahl-Bügel, der am Bügelende mit Holz beschichtet ist. Diese Materialkombination macht die Fassung aus der Joshi Premium Linie extrem leicht. Vertrieb über emmerich exclusivbrillen w w w. eye - com .n et

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01 | JF Rey Diese neue, stilvolle Vintage-Fassung aus der Kollektion „Au Masculin“ von Jean-François Rey trägt den Namen „Peter“. Hergestellt aus Naturleder von den besten italienischen Gerbereien, verführt diese Brille durch die kreative Verwendung des Leders. 02 | Kerbholz Das Modell „Friedrich Grenadill“ von Kerbholz wird aus geschichtetem Holzfurnier handgefertigt. Durch die

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Bügelenden aus Acetat ist die Fassung sehr gut anpassbar. Federscharniere aus rostfreiem Edelstahl sorgen für einen spannungsfreien, perfekten Sitz. 03 | Koali Inspiriert von den gradlinigen und filigranen Blättern der Chloris gayana, einer subtropischen Pflanze, entwickelten die Koali-Designer eine farbenfrohe und fröhliche Damenkollektion namens „Chloris“. Neu und exklusiv für diese Linie entwickelte Materialien wie ein exklusives Block-Acetat

sind die Highlights dieser Kollektion. Vertrieb über emmerich exclusivbrillen 04 | Maui Jim Das neue Modell von Maui Jim namens „Sunshine“ bringt Sonnenschein in den Winter. Das Cat Eye-Modell im aktuellen „Snow Leopard“-Look zeigt, wie man klassische Farben zeitlos und trendbewusst kombinieren kann. Es ist sowohl als Korrektionsmodell wie auch als Sonnenbrille erhältlich.

05 | Meyer Das Modell „Boras“ besteht aus reinstem Titan und feinstem Olivenholz. Es wird in der Meyer Brillenmanufaktur in Saarbrücken in Handarbeit hergestellt. 06 | Monoceros Die Monoceros-Hornbrille wird aus einem einzigen Stück Horn handgefertigt. Dadurch wird gewährleistet, dass Fasern, Farbe und Struktur des Horns über die gesamte Brille verlaufen. Selbst das Scharnier ist aus einem Naturmaterial –


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aus Holz. Vervollständigt wird das Konzept durch die spannungsfreie, patentierte Verglasung der Rolf-Mutterkollektion. Vertrieb über Rolf 07 | Neostyle Leder und Acetat perfekt kombiniert – die individuelle Maserung des Leders macht jede einzelne Brille zum Unikat. Handgefertigt und Natur pur: Zur Ledergerbung werden ausschließlich natürliche Gerbstoffe pflanzlichen Ursprungs verwendet, die vom Verband

„Pelle conciata al vegetale in Toscana“ zertifiziert wurden. 08 | P+US Mineralische Werkstoffe gibt es nicht nur bei Brillengläsern, sondern neuerdings auch bei Brillenfassungen: Ausgesuchte Modelle der „P+US“-Kollektion werden aus Granit und Schiefer gefertigt. Neben dem Look sind auch das geringe Gewicht, die anatomische Anpassbarkeit und der moderate Preis erwähnenswert. Vertrieb über Toms Design

09 | Police Im absoluten Police-Design präsentiert sich dieses Savage-Modell aus der neuen Police Woman Collection. Das Camouflage-Blumenmuster auf dem Acetatbügeln in Flügelform sorgt nicht nur für einen hohen Wiedererkennungswert, sondern auch für außergewöhnliche und trendige Farbeffekte. Die feine Metall-Logoeinlage am Bügelende passt sich perfekt den Farben an und zeigt die Aufmerksamkeit im Detail. Vertrieb über DeRigo

10 | HB Holzbau Unter dem Label HB Holzbau entwickelt der Berner Designer Marco Zimmermann mit seinem Team hochwertige Holzbrillen, die durch Schlichtheit, Qualität und Tragkomfort überzeugen. Mit leidenschaftlicher Perfektion begleitet das HB-Team die Entstehung der Brillen von der ersten Skizze über die Konzeption und Entwicklung bis hin zur Produktion. Jede HB Brille ist ein Unikat.

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01 | Rodenstock Das Rodenstock-Modell „R8010“ revolutioniert das klassische Bügelwechselsystem. Anders als bei herkömmlichen Bügelwechselsystemen verzichtet die Münchner Brillenmanufaktur bei dieser Entwicklung komplett auf Schrauben und Scharniere. Die Front besteht aus Hochleistungs-Polyamid; bei den steckbaren Bügeln stehen drei verschiedene Materialien zur Auswahl: Buchenholz, Horn und Aluminium.

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02 | Saint Laurent Paris Die Brillenkollektionen der Marke Saint Laurent Paris sind geprägt von einer minimalistischen, klaren Formgebung sowie einem diskretem Branding: Dem ikonischen Corner Angle. In der aktuellen Herbstsaison werden viele Klassiker neu interpretiert, so wie dieses Modell im trendigen Wildkatzendesign. Vertrieb über Kering 03 | Silhouette Von New York bis Paris: Grün ist die prägende Farbe für Herbst-Winter. Ob

ein lebhaftes Flaschengrün, leuchtendes Grasgrün oder gedämpftes Olivgrün: Das Motto der Labels lautet ganz klar „zurück zur Natur“. Mit der neuen Panto-Shape der ultraleichten Vollrandbrille „Urban Lite“ in der Nuance „Wild Moss“ greift Silhouette diesen Trend auf und schafft ein raffiniertes Lifestyle-Accessoire – minimalistisch und innovativ zugleich.

Mazzucchelli und recyceltem Metall in Italien handgefertigt. Die modernen und erfrischenden Modelle schmeicheln der selbstbewussten, natürlich schönen Frau und haben durch die legendäre Falabella-Kette, die auch die Handtaschen des Labels verziert, einen direkten Bezug zur Fashion-Kollektion. Vertrieb über Kering

04 | Stella McCartney Die Brillenkollektionen von Designerin Stella McCartney werden ausschließlich aus speziell entwickeltem Bio-Acetat von

05 | switch it Die Holzapplikation aus Ebenholz, Walnuss oder Teak sind beim Modell „Combi 0793“ von switch it ein Eyecatcher


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NATUR der besonderen Art. Es bietet trotz des natürlichen Materials, das in einen sportlich-eleganten Edelstahlbügel eingearbeitet ist, höchsten Tragekomfort und eine besondere Leichtigkeit. Unterschiedliche Nuancen und Strukturen des Holzes machen jedes Stück zum Unikat. Vertrieb über EBM 06 | W-eye Das Modell 201 aus der W-eye Classic Kollektion besteht aus Holz und ist leicht und komfortabel. Für die Außenseite wurde ein Alpi-Furnier verwendet, das

mit seinem schwarzweißen Muster an Zebras erinnert. Die gewollte Scharnierlosigkeit verspricht einen bequemen und ausgewogenen Sitz. 07 | Tom Davies Diese Sonnenbrille von Tom Davies stammt aus der neuen Richmond-Kollektion. Die klassische, handpolierte Form mit ihrem abgerundeten Rand ist eine moderne Version der Vintage-Form. 08 | Stadtholz Stadtholz fertigt nachhaltige und natürli-

che Einzelstücke aus Holz – so wie diese Holzbrille, die eine perfekte Symbiose zwischen Natürlichkeit und Individualität darstellt. Sie schafft sogar den Spagat, für Jung und Alt gleichermaßen attraktiv zu sein. 09 | Wollenweber hornline Die handgefertigten Wollenweber-Brillen werden in einzigartiger Qualität in der Eifel hergestellt. Dieses Modell zeigt die perfekte Kombination der Naturmaterialien Horn und Holz.

10 | Wunderkind Die Metallfront der Sonnenbrille „WK 1017“ von Wunderkind ist mit Leder in Schlangenhautoptik überzogen, das perfekt mit den braunen Gläsern harmoniert. Der schmale Bügel und der Doppelsteg sind farblich zurückhaltend silberfarbig und treten optisch in den Hintergrund, um die Front noch stärker in Szene zu setzen. Die Bügelenden nehmen den Farbton der Lederummantelung auf und vervollständigen das Design. Vertrieb über pdm Germany GmbH w w w. eye - com .n et

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0 DESIGNERS GUIDE

Wie die Produkte prominenter Kollektionen aussehen, ist bekannt – aber kaum jemand kennt die kreativen Menschen hinter den Brillen. Das ist oft sogar beabsichtigt: Nicht der Designer, sondern die Marke soll strahlen. Bei EYECOM interessieren uns aber auch die kreativen Menschen hinter Produkten und Labels, die wir deshalb regelmäSSig portraitieren. In dieser Ausgabe portraitieren wir JENS WILLIAM SØRENSEN

Der

Perfektionist

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ens William Sørensen ist als Vertriebsprofi schon seit einem Vierteljahrhundert im Brillengeschäft. Aber erst 2010 kam unter dem Namen „nine eyewear“ seine eigene Brillenkollektion auf den Markt. Das Konzept: Minimalistische Brillen mit großem Komfort; eine Kombination aus dänischem Design und japanischer Handwerkskunst. „nine“ steht für die Tatsache, dass eine Fassung der Kollektion immer ungefähr neun Gramm wiegt. Der Prozess der Entstehung einer Brille ist für Sørensen immer eine Reise. Beispielhaft erklärt er sie an seinem Modell 2330 aus der aktuellen nine-Kollektion: „Ich wanderte durch das Herz von Paris, durch den Stadtteil Le Marais und ließ die Pracht vergangener Zeiten auf mich wirken. Le Marais ist für mich eines der fantastischsten Viertel in Paris. Die Begegnung mit dieser abwechslungsreichen und interessanten Kultur gibt mir einen Impuls, diese Eindrücke mit der Einfachheit dänischer Design-Tradition zu verbinden. Das Ergebnis ist das Modell 2330 in Vintage-Erdtönen mit seiner einfachen und eleganten Stirnlinie, aber auch seine glatten und klaren Bügel.

perfekten Look aus einem massiven Titanblock gefräst Danach geht es um die Gesamtanmutung der Brille; unsere Design-DNA. Da ich schon sehr lange mit minimalistischem und leichtem Design arbeite, führt mich dieser Prozess immer in die gleiche Richtung: Zur Erschaffung anspruchsvoller Brillen, die die Persönlichkeit des Trägers betonen, aber nie überdecken.

Das Zeichnen der Linien

Perfektionismus

Zurück in Dänemark, beginnt der eigentliche Entwurfsprozess. Bis jetzt war unsere neue Vintage-Kollektion mehr ein Gefühl als eine konkrete Idee. Ich zeichne meine Skizzen immer auf Pergamentpapier und arbeite mich vor bis zum Ausdruck der Brille. Dann entscheide ich mich, welche Scharniere und Bügel ich wähle. Im Gegensatz zu den meisten anderen Brillen bestehen die Scharniere hier nicht aus Einzelteilen, sondern werden für den

Ich bin ein Perfektionist und verbringe Stunden und Tage mit kleinen Optimierungen. Anfangs geht es mehr um sichtbare Anpassungen; beispielsweise um die Änderung der Brauenlinie von gecurved auf gerade. Das gibt der Brille einen klareren Ausdruck und ein anspruchsvolleres Aussehen. Danach fokussiere ich mich auf den korrekten Sitz und die Länge der Brauenlinie. Schon der Bruchteil eines Millimeters kann das Aussehen und

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Erster Prototyp Modell 2330


Jens William Sørensen

1968 Geboren in Aarhus, Dänemark 1990 Start in der Augenoptik als Trainee für einen lokalen Vertrieb der Kollektionen von Murai Inc., Japan. 1992 Department Manager für die dänische Optische Gruppe Nyt Syn. 1994 Start eines eigenen Vertriebsunternehmens für die Kollektionen BADA, OKIO und Koh Sakai; zuerst für Skandinavien, danach für ganz Europa. 2009 Planung und Zeichnung der ersten Kollektionen der eigenen Kollektion nine eyewear. 2010 Gründung von nine eyewear a/s und Vorstellung der ersten Kollektion auf der Mido in Mailand.

die Tragbarkeit einer Brillenfassung verändern; deshalb sind wir bei nine stolz auf unsere Detailverliebtheit, auch wenn diese manchmal bis an die Grenze der Lächerlichkeit zu gehen scheint. Aber beim Komfort für den Brillenträger machen genau diese kleinen Detail-Anpassungen oft den Unterschied zwischen ‚gut‘ und ‚einfach perfekt‘. Am Ende werden wir etwa 20 Zeichnungen brauchen, um das Aussehen und die Funktionalität des Modells 2230 zu perfektionieren.

Modell 2433

Japanische Handwerkskunst Dann erarbeiten unsere japanischen Partner von Hand den ersten Prototypen, an dem man das tatsächliche Aussehen und die Haptik des Modells erkennen kann. Ich habe noch nie großartigere Handwerksarbeit gesehen als die unserer japanischen Hersteller, wenn sie meine Brillen zur Perfektion bringen. Aber auch dann ist der Entwicklungsprozess noch nicht abgeschlossen: Beim Modell 2330 braucht es beispielsweise noch weitere fünf Zeichnungen, bis ich vollständig zufrieden bin.“

Modell 2225 GLD

Modell five 2600

2016 Gewinn des „Good Design Award“ in Japan für das nine eyewear 3rd-Modell 2433.

www. nine-eyewear.com

Detailanpassung Modell 2330

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WertPapier

PRINT-PLÄDOYER

Es ist ein bisschen wie im Märchen „Des Kaisers neue Kleider“: Die tatsächlichen und vor allem vermeintlichen Experten des Digitalzeitalters lassen nur noch Medien gelten, die man auf einem Smartphone oder einem Tablet betrachten kann und die im Minutentakt aktualisiert werden. EYECOM-Gastautor Thomas Gerwers hat dagegen eine ähnliche Meinung, wie sie auch der luxemburgische Verleger Mike Koedinger kürzlich formulierte: „The old porn is digital, but the new erotic is print.“

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„Wer glaubt, Print sei tot, weil das Internet schneller und billiger ist, der denkt auch, er könne Messer und Gabel wegwerfen, weil nebenan eine Dönerbude aufgemacht hat ...“

ch habe als Print- und Onlineverleger ein Buch von Peter Turi schätzen gelernt, das eine Art Plädoyer für „Slow Media“ darstellt und viele Erkenntnisse daraus gewonnen. Zum Beispiel: „Wer glaubt, Print sei tot, weil das Internet schneller und billiger ist, der denkt auch, er könne Messer und Gabel wegwerfen, weil nebenan eine Dönerbude aufgemacht hat ...“ Tatsächlich gibt es einen Trend in die andere Richtung. Wo der Alltag digital wird, wächst die Sehnsucht nach analoger Qualität. Mechanische Uhren boomen. Schöne Bücher bleiben begehrt. CDs machen heute noch immer über zwei Drittel des Musikmarktes aus. Die Vinylplatte, die schon vor 20 Jahren totgesagt wurde, hat aktuell Zuwächse von 33 Prozent, jährlich. Und Print? Print verliert insgesamt an Quantität, gewinnt aber an Qualität. Während die Werbetreibenden mit ihren interaktiven Inhalten zu Konkurrenten von Verlagen werden, geben Leser und Mediennutzer mit ihren Blogs, Social Media-Beiträgen und dem Posten von Bildern und Videos die Richtung vor.

Ein gedrucktes Medium fördert den Markenaufbau und signalisiert den Kunden Wertschätzung. Die Printmärkte reagieren durch Diversifikation in Nischenmärkte. Fachzeitschriften werden zu Community-Titeln. Die Ästhetik des Papiers gewinnt durch Prägungen, Stanzungen, Papierwechsel, Folien und Beihefter und macht Zeitschriften zu Luxusartikeln. Deren Wert steigt, je mehr sie sich aus dem Kontext der Nützlichkeit verabschieden. So wie die Pferde: Einst Abeits­tiere, sind sie heute ein Luxusmarkt von Freizeit und Sport. Deshalb gibt es heute mehr Pferde in Deutschland als vor dem Ersten Weltkrieg. Das Segment der Premium-Magazine bietet seinen Lesern außerdem Ausweisqualitäten und sichert damit ihren kulturellen Status. Verlieren werden die Welterklärer, Faktensammler und Programmverkäufer. Diversifikation der Angebote für die jeweilige Community in Form von Medienformaten, vor allem aber auch durch andere Angebote wie Events, Vorträge und Merchandising leben Titel wie „Die Zeit“ oder die FAZ erfolgreich vor, denn das Modell von Reichweite und Anzeigen funktioniert für sie nur noch bedingt. Dabei gilt für alle Verlage: Wer jedermann bereitwillig den redaktionellen Hintern entgegenstreckt, braucht sich nicht zu wundern, wenn er...

Aktuell gibt es in Deutschland jedenfalls über 1.600 periodisch erscheinende Magazine, vor zehn Jahren waren es erst 1.280. Viele davon sind heute mit hoher Spezialisierung, niedrigen Auflagen und höheren Preisen unterwegs als damals. Allein im letzten Jahr erschienen weit über 100 neue Titel. Erfolgreiche Zeitschriften sind dabei längst zu Medienmarken mit 360-Grad-Reichweiten über alle Plattformen hinweg geworden. Reverse-Publishing heißt dabei ein Trend, bei dem erfolgreiche Webseiten vermehrt Printtitel ins Leben rufen, siehe www.chefkoch.de und der gedruckte „Chefkoch“. Auch Onlineshops haben den Wert von Print erkannt. Der Online-Retailer „net-a-porter“ hat beispielsweise in über 60 Ländern erfolgreich den Luxus-Titel „Porter“ herausgebracht; das Online-Versandhaus Zalando schaltet Printkampagnen. Sie alle wissen: Ein gedrucktes Medium fördert den Markenaufbau und signalisiert den Kunden Wertschätzung. Auch erfolgreiche Marken nutzen daher nach wie vor die Kraft von Print. Vor allem Premiumanbieter für Uhren, Schmuck, Autos oder Mode betreiben mit luxuriösen Katalogen, Zeitschriften und Büchern Imagepflege und wecken das Begehren ihrer zahlungskräftigen Klientel für hochwertige Produkte. Zusammengefasst: Herr, vergib den Social Media Beratern und Bloggern, die behaupten, Print sei eine aussterbende Mediengattung, denn sie haben nichts außer einer Flatrate. Das Gegenteil ist der Fall: Aus der Flut digitaler Banalitäten ragen gut gemachte Printprodukte weit heraus. Zeitschriften sind in unserer Info-Überfütterung die besten Aggregatoren und Kuratoren. Was erfahrene, engagierte und gut bezahlte (!) Redakteure für ihre Leser zusammentragen, ist für Printnutzer von hohem Wert. Dafür zahlen Leser gern ihren Obulus. Weil Printprodukte limitiert sind und einen Wert haben, sortieren sie vor – zum Nutzen der werbetreibenden Wirtschaft. Denn wer nichts hat als eine Flatrate, wem das Geld, die Kultur und die Bildung fehlen, um Print zu nutzen, der fällt vermutlich auch für die meisten Produkte der gehobenen Preiskategorie aus. Für Leser und Marken mit Anspruch ist Print deshalb alles andere als Luxus.

Thomas Gerwers (51) ist Chefredakteur und Herausgeber des Premium Magazins ProfiFoto, das seinen Lesern zehnmal im Jahr Inspiration und Informationen zu Fotokultur und -technik bietet. Der Liebhaber klassischer Automobile ist als Journalist und Verleger ein strikter Verfechter von Slow Media.

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0 PORTRAIT

Warum sind andere Augenoptiker erfolgreich? Was machen sie anders und vielleicht besser als man selbst? Dieser und anderen Fragen folgt EYECOM mit der Rubrik PORTRAIT, in der besondere Unternehmerpersönlichkeiten vorgestellt werden. Dieses Mal sind es KARSTEN GRÄSSER UND ULRIKE KELLNER, RIEGELSBERG

Der GesichterLeser

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arsten Gräßer nimmt sich Zeit. Immer. Aufmerksam betrachtet er das Gesicht seines Kunden und holt dann zielsicher drei Brillenfassungen aus seinen Regalen. Zielsicher ist bei Karsten Gräßer durchaus wörtlich zu verstehen: In neun von zehn Fällen ist spätestens die dritte Fassung eine, die bereits perfekt passen würde. „Idealerweise lassen meine Kunden – und vor allem meine Kundinnen – mich erst mal machen. Mit ihrer eigenen Einschätzung liegen sie häufig daneben, die beste Freundin übrigens auch“, kommentiert Karsten Gräßer seine „seherische“ Fähigkeit. Das ist überhaupt eine der herausragenden Eigenschaften eines guten Brillenverkäufers – oder sollte es zumindest sein: Die Beschäftigung mit dem Kundengesicht. Die auch 2016 noch immer weit verbreitete Eingangsfrage „Was haben Sie sich denn vorgestellt?“ verbietet sich deshalb eigentlich von selbst – denn wenn der Kunde bereits eine Vorstellung hätte, bräuchte er ja keinen mittelständischen Augenoptiker aufzusuchen; dann könnte er auch zu einem Discounter mit Selbstbedienung gehen. Abgesehen davon: Woher sollte ein Kunde denn eine „Vorstellung“ haben? In der Regel (und im Gegensatz zum Auto- oder Handykauf) liest man vor der Anschaffung einer neuen Brille ja keine Zeitschriften oder Modeblogs, um dann mit einer Idee wie „ich hätte gerne ein Vintage-Modell aus Acetat in dezenter Cateye-Form in Grünschattierungen mit mattierten Titanbügeln“ in ein Brillen-Fachgeschäft zu gehen. Bei Karsten Gräßer und seiner Frau Ulrike Kellner aus dem saarländischen Riegelsberg nordwestlich der Landeshauptstadt Saarbrücken wird man die „Vorstellungs-Frage“ jedenfalls nie hören: Sie verstehen einen wesentlichen Teil ihrer Beratungsaufgabe darin, gemeinsam mit ihren Kunden Vorstellungen und Ideen zu entwickeln, für die danach passende Brillen gefunden werden können. w w w. e y e - com .n et

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0 PORTRAIT Karsten Gräßer und Ulrike Kellner

Brillen & Kontaktlinsen Karsten Gräßer Am Markt 5, 66292 Riegelsberg Tel. 06806-994588

Gegründet 2003 Umzug 2006 und 2015

Kollektionen unter anderem: Braun Classics, Und dass das Unternehmer-Ehepaar ein sicheres Gespür für guten Stil hat, sieht man nicht nur an der Auswahl der Marken im Geschäft; man erkennt es auch am Geschäft selbst: Großzügige Räume, warmes Holz und helle Farben schaffen eine Wohlfühlatmosphäre. Kein Wunder, dass Kunden hier gerne lange bleiben. Dabei hatte Karsten Gräßers Berufswahl im Prinzip einen orthopädischen Grund; eigentlich ist er gelernter Zimmermann. Aber das Bauen von Brücken hinterließ irgendwann schmerzhafte Spuren in seinem Rücken. Also machte er – eher der rückenschonenden Not als der Tugend gehorchend – eine Umschulung zum Augenoptiker im bayrischen Regensburg.

„Ab dem Tag der Neueröffnung gingen die Umsätze hoch - und der Getränke-Ausschank ebenso!“ Ein Schlüsselerlebnis hatte er dann am Tag seiner Gesellenprüfung: „Da ging ich in München zufällig an einem Optikerladen vorbei – und in dessen Schaufenster lagen Brillen von Alain Mikli! Da war es um mich geschehen! Diese genial gestylten Brillen wollte ich kaufen und verkaufen; ich wollte Leute mit diesen Schmuckstücken noch schöner und selbstbewusster machen“, erinnert sich der Unternehmer heute mit immer noch strahlenden Augen.

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Nach diversen Stationen als Angestellter und der obligatorischen Meisterschule eröffnete er 2003 seinen ersten Laden, zunächst im eigenen Haus in Riegelsberg. 2006 erfolgte dann der Umzug in ein „richtiges“ Geschäft. Doch dessen Lage war nicht optimal: „Ein moderner, aber unbekannter Brillenverkäufer in einer Seitenstraße wird auf dem Land nicht ohne Weiteres angenommen“, stellten er und seine Frau bald fest. Hier gelten andere Gesetze. Eines davon lautet: „Wer nicht bekannt ist, muss sich ins Gespräch bringen.“ Also besuchten und förderten sie lokale Vereine und Musikveranstaltungen, veranstalteten selbst Kunst-Events („Kunst durch die Brille betrachtet“); sie engagierten sich bei der Gestaltung des neuen Ortszentrums – kurz: Sie brachten sich weit über ihre persönlichen geschäftlichen Belange in das Gemeindeleben ein. Aber auch der neue Standort hatte ein Problem, das man als Unternehmer einfach nicht selbst lösen kann: In seinem Umfeld fehlten neue und attraktive Geschäfte. Anfang 2015 kauften zwei Freunde dann ein altes Haus im Ortskern von Riegelsberg, entkernten und sanierten es und boten den Unternehmern ein neues Ladenlokal im Erdgeschoss an. Noch im Rohbauzustand unterschrieben sie den Mietvertrag und begannen zu planen: Schön, aber nicht abgehoben, offen, hell, bequem, praktisch und einladend soll das neue Geschäft werden.

Colibris, Exalto, Herrmann Brillen Saarbrücken, Joel Lesca, Marc O‘Polo, Markus T, Meyer Eyewear Saarbrücken, Ray Ban, Robert Rüdger, Vistan

augenaufgraesser@t-online.de www. optikgraesser.de


Das Zeichnen hatte der gelernte Zimmermann nicht verlernt; das Rechnen ebenso wenig. Viele Pläne wurden ent- und wieder verworfen; Mobiliar angesehen - und dann doch nicht gekauft. „Ende Juli 2016 waren wir trotzdem irgendwie fertig, mit der Hilfe von Freunden, Kollegen, Fassungsherstellern und Glaslieferanten, die uns dabei unterstützt haben, einen tollen Laden auf die Beine zu stellen“, freut sich Ulrike Kellner. Obwohl sogar noch das Baugerüst vor dem Laden stand, wurde der Laden sofort angenommen: „Ab dem Tag der Neueröffnung gingen die Umsätze hoch - und der Getränke-Ausschank ebenso!“, freut sich Karsten Gräßer. Trotzdem weiß er, dass der Erfolg nicht allein ein neuer Laden an neuer Stelle ist; Erfolg hat immer viele Väter: „Man muss viel Zeit ins eigene Unternehmen investieren, die Augen offen halten für Neues, langjährige und gute Partnerschaften mit der Industrie pflegen; es geht aber auch um Weiterbildung, Liebe zum Beruf, konstruktive Lösungen für Probleme aller Art, den sinnvollen Einsatz alter und neuer Medien – und natürlich braucht man einen Partner, der sich so wenig entmutigen lässt wie man selbst“. Speziell bei manchen Problemlösungen kann Ulrike Kellner ihr gesammeltes Wissen als approbierte Apothekerin in die Waagschale werfen, zumal sie nach wie vor auch in diesem Beruf arbeitet: „Natürlich treffen wir hier keine medizinischen Diagnosen, aber wenn man bereits im Vorfeld seine Kunden mit einer guten Anamnese abgeholt hat, kann man auch eventuelle ‚Fehler‘ für vermeintlich falsche Brillen früher finden oder gleich ganz vermeiden. Es ist manchmal erschreckend, mit welchen Wechselwirkungen wir bei Kunden zu tun haben. Viele Medikationen können einen extremen Einfluss auf das Sehen haben, der oft nicht einmal den verordnenden Ärzten bekannt ist.“

Daneben legt der saarländische Augenoptik-Unternehmer großen Wert auf zeitgemäße Technik: „Es ist für mich und für meine Kunden am besten, wenn ich ihre Sehstärke schnell und präzise ermitteln kann, ohne sie zu lange mit Test-Aufgaben zu belästigen“, sagt er. Mit der neuen 3D-Simulation von HOYA kann jeder Kunde seine neue Brille außerdem bereits vor der Anfertigung virtuell ausprobieren und Gleitsichtdesigns in Situationen testen, die genau seinen Seh- und Lebensgewohnheiten entsprechen. Bei seinem Fassungs-Sortiment sieht Karsten Gräßer eine Bewegung in Richtung „handmade“ und „made in Germany“, zumindest bei Kollegen, die eine ähnliche Unternehmensgröße und einen vergleichbaren Anspruch haben wie er selbst. Aktuell hat deshalb mehrere Manufaktur-Label unter Vertrag; zwei davon sogar beinahe aus der direkten Nachbarschaft: „Meyer Eyewear“ und „Herrmann Brillen“ aus Saarbrücken. Auch das ist ein lebendiger Beweis, dass das Vorurteil nicht stimmt, gute Augenoptiker mit einem tollen Sortiment gäbe es nur in der Stadt, während man auf dem Dorf bestenfalls verstaubte Gemischtwarenhändler mit „von allem ein bisschen“ finden würde. Keine Frage: Das alles fällt einem nicht in den Schoß; es ist das Ergebnis von viel Engagement. Aber man merkt, dass der chinesische Philosoph Konfuzius Menschen wie Karsten Gräßer und Ulrike Kellner im Blick gehabt haben muss, als er vor über 2.000 Jahren feststellte: „Wähle einen Beruf, den du liebst – und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten.“

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CROSS-CHANNEL-MARKETING

Der KundenFinder Peter Pfänder von der P2 Medien GmbH (links) und Augenoptik-Unternehmer Gerd Ohren

Gerd Ohren ist selbständiger Augenoptik-Unternehmer in Kaarst, Autor bei EYECOM und Inhaber des Beratungsunternehmens „Ohrenkonzept“, das Kollegen fachbezogene Seminare und Konzepte anbietet. Gemeinsam mit Peter Pfänder, dem Geschäftsführer der P2 Medien GmbH aus Grevenbroich stand er EYECOM Rede und Antwort über einen speziellen Weg der Verkaufsförderung.

EYECOM: Herr Ohren, mit dem Slogan „Ohne Ohren keine Brille“ haben Sie sich frisch und fröhlich in einem Markt positioniert, der immer stärker durch Discounter und Online-Anbieter unter Druck gerät. Gemeinsam mit der Agentur „P2-Medien“ haben Sie kürzlich Ihre Kunden mit einer digitalen Verkaufsförderungsaktion angesprochen. Wie kam es dazu? Gerd Ohren: Es genügt schon, das eigene Verhalten zu reflektieren, um zu erkennen, wie sehr Smartphones und das Internet das Konsumentenverhalten beeinflussen. Keiner will News verpassen, jeder ist auf der Suche nach guten Gelegenheiten. Um online Kaufanreize zu bieten, müssen Ansprache und Gestaltung aber schon unkonventionell sein. Wer glaubt, allein mit roten Preisen die Kunden scharenweise vom Sofa in sein Geschäft bewegen zu können, schätzt die Realität nicht richtig ein. Peter Pfänder: Dafür beinhaltet das von uns gemeinsam entwickelte „Client Finder“-System zahlreiche Optionen. Das Spektrum reicht von der Adressqualifizierung bis hin zu speziellen Zielgruppenansprachen. Wir handeln dabei vernetzt, berücksichtigen SMS-Messages genauso wie die sozialen Medien. Für den Start hatte sich Gerd Ohren für eine Sonnenbrillen-Abverkaufsaktion entschieden… Gerd Ohren: …von deren Resonanz ich absolut positiv überrascht wurde! Zu Anfang war ich sehr skeptisch und dachte, ich müsste das Ganze noch mit aufwendigen Anzeigen und zusätzlichen Mailings flankieren. Ich entschloss mich aber für die Online-Ansprache ohne Stützkorsett – und muss sagen: Das hat super funktioniert! EYECOM: Sprechen wir über Details und Kosten. Rechnet sich das Cross-Channel-Marketing auch in der Augenoptik? Gerd Ohren: Es rechnet sich. Ich habe eine Responsequote von mehr als 10 Prozent erreicht. Gleichzeitig konnte ich die aktionsbedingten Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr um gut 20 Prozent senken. Da braucht man nicht mal einen Taschenrechner…

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EYECOM: Wie sah die Aktion im Detail aus? Gerd Ohren: Der schnellste und einfachste Weg zum Kunden sind heute email und SMS. Dabei wird der Kunde zum aktiven Teil der Werbung. Er kann sich in Form von Gutscheinen oder Optionsscheinen seine Teilnahme an einer Werbeaktion sichern, die ihm Vorteile bringt. Das Herunterladen eines solchen Gutscheins war auch bei uns die Bedingung für die Teilnahme. Das ist inzwischen aber so allgegenwärtig, dass es keine Hürde mehr darstellt. Es vermittelt das gute Gefühl, Teil der Mediengesellschaft zu sein. Beim Fliegen ersetzen heute oft Smartphones die Bordkarte - QR-Codes machen es möglich. Genau dieses Selbstverständnis für moderne Medien entspricht der Erfahrung, die ich auch mit dem „Client Finder“ gesammelt habe. Und natürlich habe ich meinen Kunden ein gutes Produkt angeboten. Die Gutscheine, mit denen man Zugang zu diesem Produkt erhalten konnte, entsprachen genau 10 Prozent meiner Impuls-Aussendungen, die ich vorher per Mail und SMS verschickt habe. Meine Kunden hatten außerdem die Möglichkeit, Freunde zu aktivieren, die sich ebenfalls den Gutschein herunterladen konnten. So bekam ich sogar einige Neukunden. EYECOM: In konkreten Zahlen? Gerd Ohren: Wir haben insgesamt 1.257 Aussendungen per SMS, Email und Postkarte gemacht. Davon haben sich 127 in die Aktion eingeloggt und 55 einen Gutschein heruntergeladen. Eine Sonnenbrille gekauft haben davon am Ende 40 Kunden sowie weitere 10, die auf anderen Wegen von der Aktion erfahren haben. Insgesamt hat die Aktion also 50 Verkäufe generiert, die wir sonst nicht gemacht hätten. EYECOM: Mit welchem faktischen Ergebnis? Gerd Ohren: Wir haben in einem Zeitraum von 4 Wochen jeden Tag eine zusätzliche Sonnenbrille verkauft, die wir sonst zum Ende des Sommers sicher nicht verkauft hätten. Die Mehrumsätze haben die Kosten der Aktion mehr als eingespielt. Das Sonnenbrillenlager ist geleert und die Liquidität, die durch den Abverkauf entstand, investiere ich voller Zuversicht in die nächste Aktion. EYECOM: Eine wichtige Basis ist dabei die digitale Kundenadresse, richtig? Peter Pfänder: Richtig. Es ist erstaunlich, wie bereitwillig die Kunden ihre Emailadresse ohne Vorbehalte herausgeben. Der Optiker ist immer noch eine Vertrauensperson, der man gerne seine persönlichen Daten anvertraut. Es lohnt sich wirklich, jeden Kunden nach seiner Emailadresse zu fragen. Ebenso wichtig ist aber auch die eigene Internetseite. Diese sollte die Inhalte der Werbung unbedingt aufgreifen und erklären, damit der Kunde sich bereits im Vorfeld über das informieren kann, was ihn im Laden erwartet. Eine funktionierende Internetseite ist nämlich nicht nur im Zusammenhang mit E-Commerce wichtig, sondern auch für den glaubwürdigen Auftritt eines Unternehmens unabdingbar. Sorgen Sie auf Ihrer Internetseite deshalb für Aktualität und interessante Beiträge rund um das Thema Sehen. Geben Sie Antworten auf die Fragen, die Ihre Kunden interessieren. Man sollte auf jeden Fall sofort erkennen, dass Sie persönlicher und viel besser sind als Mr. Spex und Co. EYECOM: Wie kompliziert ist so eine Cross-Channel-Kampagne? Peter Pfänder: Ich finde es nicht kompliziert. Wir starten mit einem kreativen Printmailing, das sich an die Kunden richtet, von denen wir nur eine Postadresse haben. Alle anderen werden per SMS und/oder Mail professionell mit einem digitalen Angebot kontaktet. Jetzt beginnt eine

kleine Interaktion mit dem Ziel, dass der Kunde den Aktionsgutschein oder den QR-Code auf sein Smartphone lädt oder ausdruckt und ihn vor Ort einlöst. Das Ganze begleiten wir auch per Facebook, wenn der Optiker es wünscht. Gerd Ohren: Auch das hat bei uns prima funktioniert. Wir konnten uns auf das Kerngeschäft konzentrieren und wussten, dass alle Prozesse automatisiert sind und im Hintergrund ablaufen, ohne dass ich mich um die Abläufe kümmern musste. EYECOM: Steht dieser „Client Finder“ denn auch anderen Augenoptikern zur Verfügung? Gerd Ohren: Ohrenkonzept und P2 Medien werden den „Client Finder“ gemeinsam auf der opti 2017 in München präsentieren. Wir sind schon sehr gespannt auf die Fragen der Kollegen und freuen uns auf viele neugierige Besucher.

www.ohrenkonzept.de · www.p2-medien.de

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KEIN KONJUNKTIV

MutProbe Viele augenoptische Beratungsgespräche zeichnen sich dadurch aus, dass sie in der Unverbindlichkeit verharren. Am Ende steht dann nicht selten ein „ich überleg’s mir nochmal“ oder „ich komme mal mit meinem Partner“. EYECOM-Autorin Birgit Schott hat sich über die Mutlosigkeit im Verkauf Gedanken gemacht – und über die Sprache von Verkäufern.

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enn Kunden mit festen Kaufabsichten in ein Geschäft kommen, haben sie meist die volle Aufmerksamkeit der Verkäufer, weil diese mit einem Kaufabschluss rechnen. Denken Sie beispielsweise an Textilketten, wo Sie Ihre selbst gewählten Kleidungsstücke zur Kasse tragen. Auf dem Weg dorthin bieten sich „engagierte“ Verkäufer gerne an, Ihre Produkte für Sie zur Kasse zu tragen, um schnell noch ihr Kürzel auf das Etikett zu schreiben und die begehrte Provision zu kassieren. Aber wo waren sie, als Sie Beratung gebraucht hätten? Soll das „Verkaufen“ sein? Natürlich ist es einfacher, einem Kunden mit einer festen Kaufabsicht etwas zu verkaufen als orientierungssuchende Kunden anzusprechen, sie zu betreuen und ihnen bei der Erfüllung von Wünschen zu helfen. Es ist auch gemütlicher, Kunden an einem Tisch zu bedienen und sie dort mit Informationen - ob gewünscht oder nicht - vollzustopfen als sie „freilaufend einzufangen“. Aber wo ist der Verkäufer, der die Kunden anspricht, die nur einmal schauen und sich orientieren möchten? Diese Kunden werden allenfalls lapidar gefragt: „Kann ich Ihnen weiterhelfen?“ Wenn diese sich daraufhin nicht sofort und direkt äußern, werden sie meist vergessen oder einfach nicht mehr beachtet. Das wirft bei mir immer wieder die Frage auf: „Haben solche Verkäufer keinen Mut, den Kunden aktiv zu führen - oder fehlen ihnen einfach Ideen, um den Kunden zu faszinieren?“ Viele Verkäufer warten auch auf Kaufsignale ihrer Kunden, um ihre Kompetenz zu zeigen. Gerade aufgrund der Vielzahl der Angebote irren Kunden oft orientierungslos herum und brauchen engagierte, konsequente und kompetente Führung im Geschäft und im Gespräch. Wenn Kunden nicht wissen, wo was ist oder was

für sie passend sein könnte, zeigen sie in der Regel auch keine Kaufabsichten – wofür auch? Sind Verkäufer und Kunden erst einmal im Gespräch, lohnt es sich hinzuhören, welche Worte und welche Sprache verwendet werden. Aussagen wie „wir müssten“, „sollten“ oder „könnten“ drücken wenig Kompetenz aus. Der Verkäufer stellt damit sein Tun in Frage und wirkt unsicher. Konjunktive sind deplatziert, wenn es um Empfehlungen und Aussagen geht. Aussagen „Ich würde Ihnen... empfehlen“, „der Preis würde sich auf ... belaufen“ etc. sind kontraproduktiv.

Wenn Ihre Nutzenargumentation den Kunden in seinen Werten und als Person anspricht, haben Sie gewonnen. Manche Verkäufer entschuldigen die Verwendung des Konjunktivs damit, dass sie ihren Kunden keine Vorschriften machen wollten. „Ich würde ihnen ...empfehlen...“, „wir könnten ... machen“ lädt aber immer zu Diskussionen ein. Wer zum Beispiel sagt „Der Preis dieser Brille würde sich auf 1.500 € belaufen“ eröffnet damit Preisverhandlungen. Ist der Preis dagegen fix, ist eine Aussage wie „Der Preis dieser Brille ist 1.470 €, und dafür erhalten Sie...“ ungleich besser. Denn der Konjunktiv drückt immer eher eine Möglichkeitsform aus. Also ist es besser, den Indikativ zu benutzen, die Wirklichkeitsform, denn damit sind Sie klarer. Zeigen Sie Flagge! Empfehlen Sie Ihre Überzeugungen fachkompetent und auf die Anforderungen des Kunden abgestimmt. Sagen Sie also beispielsweise klar „Herr Müller, ich empfehle Ihnen…“ Wenn Ihre anschließende Nutzenargumentation den Kunden in seinen Werten und als Person anspricht, haben Sie gewonnen.


Mut im Verkauf drückt sich über viele Faktoren aus; beispielsweise Engagement, Körperhaltung, Stimme, Worte, Grammatik und Leidenschaft des Verkäufers. Die Ursachen für diese Ausdrucksformen sind vor allem seine persönlichen Einstellungen zum Thema Verkauf. Denn dabei geht es immer wieder um dieselben Fragen: Fühlen Sie sich als Verkäufer?

Haben Sie Mut, den Kunden anzusprechen?

Haben Sie Mut, Empfehlungen auszusprechen?

Haben Sie Mut, Preise klar und deutlich zu nennen?

Stehen Sie Ihre Frau/Ihren Mann bei Preisverhandlungen?

Ein anderes Thema, das den Verkauf erschwert, ist die Verwendung von Füllwörtern, so genannten „Weichmachern“, die das Gesagte freundlicher, verbindlicher, weicher und höflicher klingen lassen sollen. Sie werden oft von Verkäufern eingesetzt, die Angst vor Kunden und deren Reaktionen haben. Aber Füllwörter und –sätze wie „eigentlich“, „häufig“, „natürlich“, „normalerweise“, „allgemein“, „die meisten Kunden entscheiden sich für...“, „die Preisliste sagt, die Brille würde ... kosten“ verunsichern Kunden. Die Festigkeit der Stimme bei der Preisnennung, aber auch die Atemtechnik und das bewusste Einsetzen von Pausen erfordern Übung. Kippt die Stimme des Verkäufers weg oder wird sie leiser, fragen sich Kunden unterbewusst, ob dieser überhaupt zu seinen Preisen, Produkten und Dienstleistungen steht. Die innere Einstellung eines Verkäufers drückt sich über seine Verhaltensweisen aus. Trauen Sie Ihren Kunden alles zu und vermeiden Sie, Wächter des Kundengeldbeutels zu sein. Jeder Kunde hat Geld! Er kann selbst entscheiden! Entscheidend für einen Kaufabschluss sind die Wertigkeit der Dienstleistung und des Produktes. Zögern, Wegschauen, Räuspern, kein Blickkontakt in Verbindung mit solchen Aussagen geben den Kunden weder Sicherheit noch ein gutes Gefühl für ihre Kaufentscheidung. Sie können so keine Einschätzung für einen reellen Preis gewinnen.

Streichen Sie also Füllwörter, Konjunktive, Superlative und nutzen Sie stattdessen Indikativ und Komparativ. Preise werden zwischen Nutzen verpackt. Stehen Preise alleine im Raum, können Ihre Kunden den mit den Preisen verbundenen Nutzen nicht erkennen. Eine selbstbewusste Körperhaltung sowie Blickkontakt – neben der Nutzenargumentation im Komparativ – geben Kunden Sicherheit und Entscheidungskompetenz. Preise komplett zu nennen anstatt Einzelpreise zu addieren, hilft Kunde und Verkäufer gleichermaßen. Wenn Ihre Kunden mitrechnen, rechnen sie automatisch die Preise groß, was dann zu Einwänden wie: „aber“ oder „zu teuer“ führen kann. Haben Sie Mut zur Preisübermittlung. Ängste drücken sich durch Nervosität, Stimme, Räuspern, Körpersprache, Schwitzen, Zappeln, mangelnden Blickkontakt, einen Schritt zurückgehen etc. aus. Rabatte von sich aus anzusprechen zeugt ebenfalls nicht von kompetenten, selbstbewussten Verkäufern. Denn wenn nicht einmal Sie als Verkäufer zu Ihren Preisen stehen - wie sollen Ihre Kunden diese dann akzeptieren? Seien Sie sich der Wertigkeit Ihrer Dienstleistung, Ihrer Produkte, Ihres Unternehmens bewusst; schreiben Sie sie diese Werte für sich auf und führen Sie sich diese immer wieder vor Augen. Dann fallen Ihnen auch mutige und selbstbewusste Verkaufsgespräche viel leichter.

Birgit Schott ist staatlich geprüfte Augenoptiker-Meisterin und Unternehmensberaterin. Seit 1993 ist sie als VerkaufsTrainerin in der Augenoptik tätig. Das Buch „Abenteuer Brille“ und das Schott-Sehprofil in Bildform begleiten ihre Trainertätigkeit; beides hat den Markt für Mehrbrillenkonzepte geöffnet. Kontakt: www.birgitschott.de

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0 EYECATCHER

GESUNDES SEHEN

Blick über den Zaun Dass man sich als Augenoptiker ein Berufsleben lang fachlich weiterbilden muss, steht außer Frage. Aber auch im Bereich Unternehmens- und Mitarbeiterführung ist Stillstand gleichbedeutend mit Rückschritt. EYECOM greift deshalb regelmäßig Fragen aus diesem Themenkreis auf. In dieser Folge geht es um den Blick über den Tellerrand auf gesundheitliche Bereiche, die zumindest mittelbar mit der Brille zu tun haben.

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n meinen letzten beiden Beiträgen habe ich mich mit dem Thema „Veränderungen“ befasst. Veränderungen, die viele Bereiche des heutigen Lebens betreffen; nicht nur die Kommunikation oder das Sehen. Dieses Thema bewegt mich sehr, weil unser Umfeld, die Technik, unser Lebensraum und unsere Lebensumstände sich oft viel schneller verändern als uns lieb ist. Manches passiert in atemberaubender Geschwindigkeit, die heute in Frage stellt, was gestern noch gültig war. Vor kurzem hatte ich die Gelegenheit, eine Fortbildung bei einer Physiotherapeutin und Osteopathin zu besuchen. Durch ein scheinbar zufälliges Gespräch mit ihr und die Frage, ob ich ihr bei der Erstellung des Businessplans ihrer neuen Praxis helfen könnte, entstand ein gegenseitiges Geschäft: Businessplan gegen Fortbildung. Für mich war das ein spannendes Erlebnis, denn ich erkannte bald zahlreiche Parallelen zur modernen Augenoptik. Bei uns geht es um sich rasant verändernde Sehanforderungen, aber unsere heutige Lebensweise hat auch großen Einfluss auf den Berufsstand der Physiotherapeuten.

Manches passiert in atemberaubender Geschwindigkeit, die heute in Frage stellt, was gestern noch gültig war. Schon bei der Anamnese eines Patienten, der über Beschwerden im oberen Halswirbelbereich klagte, war ich positiv überrascht: Eine der ersten Fragen an ihn lautete, ob er Brillenträger sei, eine Gleitsichtbrille trage und ob er für die Arbeit am PC eine spezielle Bildschirmarbeitsplatzbrille besitze. Denn bei den meisten Augenoptikern höre ich nie, dass sie ihren Kunden diese oder ähnliche Fragen stellen oder entsprechende Empfehlungen aussprechen würden. Umso mehr hat mich der Hinweis der Osteopathin an ihren Patienten beeindruckt, sich unbedingt eine Bildschirmarbeitsplatzbrille zu kaufen.

Mich hat der Hinweis der Osteopathin an ihren Patienten beeindruckt, sich unbedingt eine Bildschirmarbeitsplatzbrille zu kaufen. Der medizinische Aspekt, dass man die Ursache körperlicher Beschwerden – hier die falsche Körperhaltung am PC, verursacht durch eine ungeeignete Brille – mit einer passenden Brille beseitigen kann und muss, klingt einfach nur logisch und wird von den Patienten als fürsorglich und professionell empfunden. Das bestätigten mir auch viele Patienten dieser Praxis, die ich nach den Behandlungen interviewen durfte. Müssten verantwortungsvolle Augenoptiker nicht dieselben Fragen stellen? Nicht nur auf Refraktionswerte, Visus und Glasveredelungen schauen, sondern auch darauf, ob eine Brille ihren Benutzer im Alltag zu unnatürlichen Körperhaltungen und vermeidbaren Kompromissen zwingt? Aspekte wie dieser öffnen der Augenoptik ganz neue Chancen und Perspektiven, sich als echtes Fachgeschäft mit professioneller Beratung noch deutlicher von den ausschließlich preisgesteuerten Geschäften abzugrenzen: Es geht um gutes und gesundes Sehen für unsere Kunden – und das hat nicht nur mit rein optischen, messbaren Aspekten zu tun, sondern – wie in diesem Beispiel gezeigt - eben auch mit einer gründlichen Anamnese über die Einsatzgebiete von Brillen sowie die Wahl und die Anpassung des jeweils richtigen Glastyps, damit die Brille unsere Kunden nicht zu einer falschen Körperhaltung zwingt. Eigentlich haben wir sogar die Pflicht, die richtigen Fragen zu stellen und unsere Kunden darüber aufzuklären, dass bei der Benutzung einer ungeeigneten Brille am Bildschirm die Halswirbelsäule gestaucht werden kann, was zu Beschwerden bis hin zum Bandscheibenvorfall oder zu Schmerzen führen kann, die bis in die Arme ausstrahlen. Für die Kenntnis dieser Zusammenhänge muss man weder Augenoptiker noch Mediziner sein; jeder kann sich in unzähligen Internet-Gesundheitsforen darüber informieren – natürlich auch unser Kunde. Und der tut das nicht selten; gerade bei Gesundheitsthemen. Wer als Augenoptiker dann schlechter informiert ist als sein Kunde, hat schon verloren.

Ein vergleichbares Thema über einen mittlerweile überaus relevanten gesundheitlichen Aspekt ist die starke Präsenz blauen Lichts im heutigen, technikdominierten Alltag. Viele künstliche Lichtquellen emittieren beispielsweise blaues, kurzwelliges Licht, das als Augenschädling gilt. Aber auch die Displays der allgegenwärtigen TV-Geräte, Monitore, Tablet-Computer und Smartphones überschwemmen unser Auge förmlich mit blauem Licht. Mögliche Spätfolgen wie Makuladegeneration und Grauer Star sind nur zwei der gesundheitlichen Aspekte. Ein weiterer sind Schlafund Aufmerksamkeitsdefizite, die man in entsprechenden Untersuchungen bereits bei Kindern und Jugendlichen beobachten kann: Jugendliche, die am späten Nachmittag und abends ihr Tablet oder Smartphone exzessiv benutzen, haben nachts oft schlechtere und kürzere Tiefschlafphasen. In Tests, die am Folgetag gemacht wurden, schnitten sie deutlich schlechter ab als Kinder und Jugendliche, denen man am Vorabend das Benutzen von Blaulichtquellen untersagt hatte. Das betrifft natürlich nicht nur Kinder und Jugendliche. Wissenschaftliche Studien bestätigen, dass Licht eine messbare biologische Wirkung auf unseren Organismus hat, weil es unter anderem unseren Hormonhaushalt steuert. Zum Beispiel den des Hormons Melatonin, das ganz wesentlich für unseren Schlaf-Wach-Rhythmus zuständig ist. Für engagierte Augenoptiker wäre das wieder einmal ein guter Anlass, augenoptische Kompetenz auf den Tisch zu packen. Menschen ihre Smartphones wegzunehmen wäre sicher keine gute Idee; ihnen statt der weit verbreiteten Billigscherben hochwertige Brillengläser mit passenden Blaufiltern zu verkaufen, ist dagegen eine ganz ausgezeichnete Idee, die den meisten Kunden auch problemlos einleuchtet. So ähnlich wie die speziellen Autofahrer-Brillengläser, die mittlerweile fast alle Hersteller im Programm haben. Es ist nämlich nicht unsere Aufgabe, in erster Linie an das Portemonnaie unserer Kunden zu denken, indem wir ihnen möglichst billige Lösungen verkaufen.

Gutes und gesundes Sehen hat nicht nur mit rein optischen, messbaren Aspekten zu tun. Wo das alles steht? Nirgends. Wir können uns aber nicht damit herausreden, dass die Ausbildungsstandards in der Augenoptik solche Fragestellungen noch nicht vorsehen: Das bedeutet nur, dass die für die Ausbildungskriterien Verantwortlichen nicht auf der Höhe der Zeit sind; nicht, dass solche Betrachtungen und die daraus gezogenen Schlüsse überflüssig wären.

Martin Groß (51) ist gelernter Augenoptiker mit vielen Jahren Berufserfahrung in allen Bereichen der Augenoptik von Verkauf bis Produktion. Als Trainer und Coach betreut er heute sowohl Augenoptiker als auch Industrie-Unternehmen und hält Vorträge über Motivation und die Kunst des Verkaufens. Kontakt: mg@martingross.eu

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0 Termine 03 |  2016 Kontaktlinsenseminare

Datum 07.11.16

Refraktionsseminare

Veranstaltung

Ort

Veranstalter

Seminar „Kontaktlinse – Die Harten“

Schwarmstedt

NDOC

07.11.16

2

Seminar „Sicher formstabil – Vielfalt praktisch erfahren“

Wiesbaden

Hecht Contactlinsen

2

Seminar „Fit for Soft 2 – Einstieg in die Anpassung moderner weicher Kontaktlinsen“

Großostheim

Alcon

09.11.16

1

Seminar „Sicher mit APEX“

Wiesbaden

Hecht Contactlinsen

14.11.16

1

Seminar „Kompetent an der Spaltlampe“

Wiesbaden

Hecht Contactlinsen

15.11.16

2

Seminar „Fit for Soft 1 – Der Einstieg in die Kontaktlinse“

Großostheim

Alcon

15.11.16

1

Seminar „Kompetent bei Mehrstärken“

Wiesbaden

Hecht Contactlinsen

15.11.16

1

Seminar „Z Nigth (Orthokeratologie)“

Frankfurt

Menicon GmbH

16.11.16

1

Seminar „Rose K (Versorgung irregulärere Hornhäute)“

Frankfurt

Menicon GmbH

17.11.16

2

Seminar „Sicher beraten“

Freiburg

Hecht Contactlinsen

21.11.16

1

Seminar „Professionell mit Sklerallinsen“

Freiburg

Hecht Contactlinsen

29.11.16

2

Seminar „Fit for Soft 2 – Einstieg in die Anpassung moderner weicher Kontaktlinsen“

Großostheim

Alcon

03.12.16

1

Seminar „Weichlinsenanpassung“

Diez

Optonia

06.12.16

1

Seminar „Kontaktlinsen Profi I (Spezial toric)“

Frankfurt

Menicon GmbH

07.12.16

1

Seminar „Kontaktlinsen Profi II (Spezial multifokal)“

Frankfurt

Menicon GmbH

10.12.16

1

Seminar „Hartlinsenanpassung“

Diez

Optonia

07.11.16

Tage 2

Veranstaltung

Ort

Veranstalter

Refraktions-Seminar

Mönchengladbach

Hoya

07.11.16

1

Workshop I „Überaddition, Licht & Beleuchtung, Kantenfilter“

Bad Wörishofen

Schweizer

09.11.16

1

Seminar „Nahbereichs-Spezialist“

Mönchengladbach

Hoya

09.11.16

1

Seminar „Anpassung von Brillengläsern in Theorie und Praxis“

Hamburg

Rodenstock

10.11.16

2

Seminar „Refraktion+ für Anfänger“

München

CLRF-Institut

10.11.16

1

Seminar „Gleitsichtglas-Spezialistv

Mönchengladbach

Hoya

12.11.16

2

Seminar „MKH Intensiv Teil 2“

Schwarmstedt

NDOC

14.11.16

1

Workshop I „Überaddition, Licht & Beleuchtung, Kantenfilter“

Stuttgart

Schweizer

17.11.16

1

Seminar „Pentacam-Anwender“

Wetzlar

Oculus

17.11.16

1

Seminar „Eyemeasure Seminar“

München

CLRF-Institut

19.11.16

2

Seminar „Skiaskopie“

Schwarmstedt

NDOC

20.11.16

1

Seminar „Augenglasbestimmung 2.0“

Göttingen

Zeiss Academy

21.11.16

2

Seminar „Expertentraining binokulare Refraktion“

Aalen

Zeiss Academy

23.11.16

1

Seminar „Nahbereichs-Spezialist“

Augsburg

Hoya

24.11.16

1

Seminar „Smart 3D Refraktion“

München

CLRF-Institut

24.11.16

1

Seminar „Gleitsichtglas-Spezialist“

Augsburg

Hoya

26.11.16

2

Seminar „Refraktion - Die Kreuzzylindermethode“

Schwarmstedt

NDOC

26.11.16

1

Seminar „Gleitsichtglas-Spezialist“

Köln

Hoya

30.11.16

1

Seminar „EasyScan“

Köln

Hoya

02.12.16

3

Seminar „Einführung Binokularsehen (MKH)“

Diez

Optonia

07.12.16

1

Seminar „3D-Refraktion“

Hamburg

Hoya

07.12.16

1

Seminar „EasyScan“

Stuttgart

Hoya

11.12.16

2

Seminar „Refraktionsassistenz Aufbaukurs, Teil B“

Knechtsteden

ZVA-Bildungszentrum

13.12.16

1

Seminar „Binokulare Augenglasbestimmung“

Knechtsteden

ZVA-Bildungszentrum

15.12.16

2

Seminar „Refraktion+ für Anfänger“

München

CLRF-Institut

Datum

Unternehmerseminare

2

08.11.16

Datum

70

Tage

08.11.16

Tage 1

Veranstaltung

Ort

Veranstalter

Seminar „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“

Dortmund

Rodenstock

10.11.16

1

Seminar „Mein Optikgeschäft mit Herz, Hirn & Charme“

Düsseldorf

Rodenstock

10.11.16

1

Seminar „Online neue Kunden gewinnen“

Frankfurt

Rodenstock

15.11.16

1

Seminar „Ich bremse auch für Schaufenster“

Mannheim

Rodenstock

16.11.16

1

Seminar „Mehr Generationen im Geschäft schaffen mehr Wert“

Nürnberg

Rodenstock

20.11.16

1

Seminar „Zeiss Seh-Analyse Experte – Führung und Motivation“

Nürnberg

Zeiss Academy

21.11.16

1

Seminar „Orientierungstag Unternehmensnachfolge“

Hannover

Rodenstock

27.11.16

1

Seminar „Zeiss Seh-Analyse Experte – Führung und Motivation“

Osnabrück

Zeiss Academy

07.12.16

1

Seminar „Beratungs-Spezialist“

München

Hoya

12.02.17

1

Seminar „Zeiss Seh-Analyse Experte – Führung und Motivation“

Bonn

Zeiss Academy

E YE COM 03 | 2016


Kongresse Tagungen

Seminare für Mitarbeiter und Auszubildende

Datum 07.11.16

Messen

1

Veranstaltung

Ort

Veranstalter

Seminar „Silhouette Formen und Farben“

Hamburg

Silhouette

07.11.16

1

Seminar „Brillenanpassung leicht gemacht“

A-Salzburg

Rodenstock

08.11.16

1

Seminar „Umgang mit Einwänden“

Hamburg

Silhouette

12.11.16

2

Seminar „Funktionaloptometrie Grundkurs“

Schwarmstedt

NDOC Silhouette

14.11.16

1

Seminar „Silhouette Formen und Farben Intensiv“

Hamburg

14.11.16

5

Seminar „Einstieg in die Beratung in der Augenoptik“

Geisenheim/Rheingau Rodenstock

15.11.16

1

Seminar „Das Verkaufsgespräch“

Hamburg

Silhouette

16.11.16

1

Seminar „Produktschulung“

Mönchengladbach

Hoya

17.11.16

1

Seminar „Umgang mit Einwänden“

Randersacker

Silhouette

17.11.16

1

Seminar „Freude und Sicherheit im Umgang mit Kunden“

Köln

Rodenstock

23.11.16

1

Seminar „Verkauf und Persönlichkeit“

Passau

Zeiss Academy

23.11.16

1

Seminar „Freude und Sicherheit im Umgang mit Kunden“

Bremen

Rodenstock

24.11.16

1

Seminar „Freude und Sicherheit im Umgang mit Kunden“

Münster

Rodenstock

24.11.16

1

Seminar „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“

Frankfurt

Rodenstock

13.12.16

1

Seminar „Silhouette Formen und Farben Intensiv“

Düsseldorf

Silhouette

14.12.16

1

Seminar „Umgang mit Einwänden“

Düsseldorf

Silhouette

Veranstaltung

Ort

Veranstalter

07.11.16

Datum

1

Spectaris-Trendforum 16/17

Berlin

Spectaris

06.05.17

2

30. IVBS-Jahreskongress

Mainz

IVBS

Datum

Kontakte

Tage

21.01.17

Tage

Tage 2

Veranstaltung

Ort

Veranstalter

Brille & Co

Dortmund

HVVplus

28.01.17

3

opti

München

GHM

04.02.17

3

100% Optical

GB-London

Media Ten

25.02.17

3

MIDO

I-Mailand

Mido

31.03.17

3

Vision Expo East

USA-New York

Reed Exhibitions

0 0 Alcon Tel. 06026-941-296, Fax 06026-941-293, www.cibavisionacademy.de, christine.kraus@alcon.com

0 CLRF-Institut Tel. 089-93930984, Fax 089-93930983, www.clrf.de, info@clrf.de

0 GHM Tel. 089-94955-230, Fax 089-94955-239, www.opti-munich.com, opti@ghm.de

0 Hecht Contactlinsen Tel. 0761-40105-24, Fax 0761-40105-22, www.hecht-contactlinsen.de, seminar@hecht-contactlinsen.de

0 0 0 0 Hoya Lens Tel. 02161-6523-187, Fax 02161-6523-555, www.hoya.de, wildemann.tim@hoya.de

0 HVVplus GmbH Tel. 0221-992239-0, www.brille-und-co.de, info@hvvplus.de

0 IPRO Tel. 07152-9333-25, Fax 07152-9333-30, www.ipro.de, m.goetz@ipro.de

0 IVBS Tel. 06432-920320, Fax 06432-920321, www.ivbv.org, ivbvmail@t-online.de

0 0 NDOC Tel.: 05071-510 265, Fax 05071-510 266, www.ndoc.info, info@ndoc.info

0 Media Ten Ltd. Tel. +44-20-3225-5294, www.100percentoptical.com, widera@tema.de

0 Menicon Tel. 069–84-000-825, www.menicon.de, kundenservice@menicon.de

0 MIDO Tel. 0039-02-32673673, www.mido.com, mido@mido.it

0 NDOC Tel.: 05071-510 265, Fax 05071-510 266, www.ndoc.info, info@ndoc.info

0 Oculus Optikgeräte GmbH Tel. 0641-2005-216, Fax: 0641-2005-266, www.oculus-akademie.de, veranstaltung@oculus.de

0 0 Optonia Tel. 06432- 936676-0, Fax 06432-936676-25, www.optonia.de, info@optonia.de 0 Reed Exhibitions Tel. 0211-556281, Fax 0211-556231, www.reedexpo.com, info@reedexpo.com

0 0 0 0 Rodenstock-Akademie Tel. 089-7202-545 , Fax 089-7202-837, www.rodenstock.de, birgit.sandfoehr@rodenstock.de

0 Schweizer Tel. 09191-7210-0, www.schweizer-optik.de, a.schaufler@schweizer-optik.de

0 Silhouette Deutschland Tel. 07141-442010, Fax 7141-442050, office@de.silhouette.com

0 Spectaris Tel. 030-414021-0, Fax 030-414021-33, www.spectaris.de, info@spectaris.de

0 0 0 0 Zeiss Academy Tel. 07361-591362, Fax 07361-591773, www.zeiss.de/vision, sibylle.winter@zeiss.com

0 ZVA-Bildungszentrum Tel. 02133-978890, Fax 02133-978891, www.zva-akademie.de, post@zva-akademie.de

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Webinare

0 Termine 03 |  2016 Datum 03.11.16

1

Veranstaltung

Ort

Veranstalter

Webinar „Praxismanagement "Trockenes Auge" – kein trockenes Thema“

Online

Alcon

24.11.16

1

Webinar „Multifokal-Anpassung für Einsteiger – In 3 Schritten zum Erfolg“

Online

Alcon

06.12.16

1

Webinar „Multifokal-Anpassung mit Fallbeispielen – mit Variationen zum Erfolg“

Online

Alcon

Datum

Sonstige Veranstaltungen

Tage

Veranstaltung

Ort

Veranstalter

03.11.16

Tage 1

Seminar „Verkaufstraining Teil 2“

Hamburg

Hoya

07.11.16

1

Seminar „Besonders herausfordernde Kunden und Situationen meistern“

München

Rodenstock

08.11.16

1

Workshop II „Anpassung von Fernrohrlupensystemen“

Bad Wörishofen

Schweizer

08.11.16

1

Seminar „Zeiss Seh-Analyse Experte – Marketing“

Koblenz

Zeiss Academy

09.11.16

1

Seminar „Zeiss Seh-Analyse Experte – Technik“

Karlsruhe

Zeiss Academy

09.11.16

1

Seminar „Powertalking“

Köln

Rodenstock

11.11.16

3

Effzienz-Seminar „Anpassung von vergrößernden Sehhilfen“

Hohenroda

Schweizer

14.11.16

1

Seminar „Ganzheitlicher und lösungsorientierter Mehrbrillenverkauf“

CH-Basel

Rodenstock

14.11.16

1

Seminar „Ihr Verkaufsgespräch dauert zu lange!“

Frankfurt

Rodenstock

15.11.16

1

Workshop II „Anpassung von Fernrohrlupensystemen“

Stuttgart

Schweizer

15.11.16

1

Seminar „Zeiss Seh-Analyse Experte – Brillenglas“

Kaiserslautern

Zeiss Academy

16.11.16

1

Seminar „Steigern Sie Ihren Umsatz – durch Mailings, die verkaufen“

Dresden

Rodenstock

18.11.16

3

Basis-Seminar „Anpassung von vergrößernden Sehhilfen“

Hohenroda

Schweizer

18.11.16

1

Seminar „Profitraining Brillengläser – Gleitsicht“

Kassel

Zeiss Academy

22.11.16

1

Seminar „Profitraining Brillengläser – Produkte für den Zusatzverkauf“

Erfurt

Zeiss Academy

22.11.16

1

Seminar „Steigern Sie Ihren Umsatz - durch Mailings, die verkaufen“

Kassel

Rodenstock

23.11.16

1

Workshop IV „Kommunikation für den LowVision-Augenoptiker“

Hamburg

Schweizer

23.11.16

1

Seminar "Update für den Refraktionsraum“

Leipzig

Rodenstock

24.11.16

1

Workshop II "Anpassung von Fernrohrlupensystemen“

Hamburg

Schweizer

29.11.16

1

Seminar „Zeiss Seh-Analyse Experte – Beratung und Verkauf“

Baden-Baden

Zeiss Academy

29.11.16

1

Seminar „Die optometrische Untersuchung – Dienstleistung am Kunden“

Dortmund

Rodenstock

18.01.17

1

Seminar „Zeiss Seh-Analyse Experte – Brillenglas“

Kassel

Zeiss Academy

01.03.17

1

Workshop I „Überaddition, Licht & Beleuchtung, Kantenfilter“

Forchheim

Schweizer

02.03.17

1

Workshop II "Anpassung von Fernrohrlupensystemen“

Forchheim

Schweizer

08.03.17

1

Workshop I "Überaddition, Licht & Beleuchtung, Kantenfilter“

Hannover

Schweizer

09.03.17

1

Workshop III „Anpassung Vergr. Sehhilfen bei Sehbehinderung“

Hannover

Schweizer

10.03.17

1

Workshop IV „Kommunikation für den LowVision-Augenoptiker“

Hannover

Schweizer

22.03.17

1

Workshop I „Überaddition, Licht & Beleuchtung, Kantenfilter“

Augsburg

Schweizer

23.03.17

1

Workshop III „Anpassung Vergr. Sehhilfen bei Sehbehinderung“

Augsburg

Schweizer

31.03.17

3

Basis-Seminar „Anpassung von vergrößernden Sehhilfen“

Hohenroda

Schweizer

05.05.17

3

Effzienz-Seminar „Anpassung von vergrößernden Sehhilfen“

Hohenroda

Schweizer

10.05.17

1

Workshop I „Überaddition, Licht & Beleuchtung, Kantenfilter“

Essen

Schweizer

16.06.17

3

Basis-Seminar „Anpassung von vergrößernden Sehhilfen“

Hohenroda

Schweizer

05.09.17

1

Workshop I „Überaddition, Licht & Beleuchtung, Kantenfilter“

Köln

Schweizer

06.09.17

1

Workshop IV „Kommunikation für den LowVision-Augenoptiker“

Köln

Schweizer

15.9.17

3

Basis-Seminar „Anpassung von vergrößernden Sehhilfen“

Hohenroda

Schweizer

20.9.17

1

Workshop III „Anpassung Vergr. Sehhilfen bei Sehbehinderung“

Stuttgart

Schweizer

21.9.17

1

Workshop IV „Kommunikation für den LowVision-Augenoptiker“

Stuttgart

Schweizer

03.10.17

1

Workshop I „Überaddition, Licht & Beleuchtung, Kantenfilter“

Essen

Schweizer

17.10.17

1

Workshop I „Überaddition, Licht & Beleuchtung, Kantenfilter“

Darmstadt

Schweizer

18.10.17

1

Workshop II „Anpassung von Fernrohrlupensystemen“

Darmstadt

Schweizer

25.10.17

1

Workshop II „Anpassung von Fernrohrlupensystemen“

Leipzig

Schweizer

26.10.17

1

Workshop III „Anpassung Vergr. Sehhilfen bei Sehbehinderung“

Leipzig

Schweizer

02.11.17

1

Workshop I „Überaddition, Licht & Beleuchtung, Kantenfilter“

Forchheim

Schweizer

03.11.17

1

Workshop II „Anpassung von Fernrohrlupensystemen“

Forchheim

Schweizer

10.11.16

1

Seminar „PASKAL 2.0 Dämmerungssehen: Die neuen Module“

Dortmund

IPRO

10.11.17

3

Effzienz-Seminar „Anpassung von vergrößernden Sehhilfen“

Hohenroda

Schweizer

16.11.16

1

PASKAL 3D Basis-Seminar für Neuanwender, Mitarbeiter und Neugierige

Dortmund

IPRO

21.11.17

1

Workshop I „Überaddition, Licht & Beleuchtung, Kantenfilter“

Berlin

Schweizer

22.11.17

1

Workshop III „Anpassung Vergr. Sehhilfen bei Sehbehinderung“

Berlin

Schweizer

Alle Angaben ohne Gewähr

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E YE COM 03 | 2016


Netzwerk

0

Die EYECOM-COMMUNITY 03 | 2016

Adrian Marwitz Eyewear Tel. 089-127390-46, www.adrianmarwitz.com AM Eyewear Tel. +61-2-9357-4550, www.ameyewear.com Andy Wolf Fashion Gmbh Tel. +43-3332-61352, www.andy-wolf.at ArtMix Einrichten GmbH Tel. 07531-36306-30, www.artmix.de

Bachmann Eyewear Tel. +41-44-8450309, www.bachmann-edition.ch Brillenmanufaktur S* Tel. 0385-4780909, www.brillenmanufaktur-s.de

Cazal op Couture Brillen GmbH Tel. 0851-94980-0, www.cazal-eyewear.com Charmant GmbH Europe Tel. 08131-3828-0, www.charmant.de Clement Gouverneur Tel. +33-3-84330497, www.clement-gouverneur.com CLRF Institut Tel. 089-1675744, www.clrf.de

David Marc SRL Tel. +39-06-6780204, www.davidmarc.it De Rigo Tel. 0180-510-9099, www.derigo.com Design naturell wks Optik GmbH Tel. 06592-664, www.design-naturell.de Deutsche Augenoptik AG Tel. 07041-16-0, www.dao-ag.de

EBM Design GmbH Tel. 0851-50479-0, www.ebmdesign.de Einstoffen Tel. +41-71-2442819, www.einstoffen.ch Emmerich Exclusivbrillen GmbH & Co. KG Tel. 02330-6062-100, www.emmerich-exclusivbrillen.com Eschenbach Optik GmbH + Co Tel. 0911-3600-0, www.eschenbach-optik.de Essilor GmbH Tel. 0180-5377456, www.essilor.de EuroNet Software AG Tel. 02234-4000-0, www.euronet-sw.de

Feb 31st Tel. +39-0345-91-665, www.feb31st.it FH one - EYWR GmbH Tel. 089-99016450, www.eywr.co Flair-Modellbrillen GmbH Tel. 02521-8400-0, www.flair.de Fleye ApS. Tel. +45-4647-0000, www.fleye.dk Framers GmbH Tel. 030- 400061-42, www.framers.de

PM Frost GmbH Tel. 07841-6031-0, www.pm-frost.de

Ohrenkonzept Tel. 02131-3845941, www.ohrenkonzept.de

Gabe Eyewear/Strom Eyewear GmbH Tel. +43-681-81322-847, www.gabe-eyewear.com gloryfy Vertriebs GmH Tel. 0043-7751-80070-0, www.gloryfy.com Gold & Wood Tel. 00352-92-0535-29, www.gold-and-wood.com

Pachleitner Group Tel. +43-51-7201000, www.michaelpachleitnergroup.com pdm Germany Tel. 02521-8400-99, www.pdm-germany.de Powder & Heat Tel. 089-99269743, www.powder-heat.de Primus Optik Tel. 07172-18495 -0, www.primus-optik.de Prisma Computersysteme GmbH Tel. 06202-57568-10, www.prisma-computer.de

HB Holzbau Eyewear Switzerland GmbH Tel. +41-31-3321360, www.hb-switzerland.com Hall of Frames Tel. +41-4187800-13, www.hallofframes.ch Harbour Brillen GmbH Tel. 040-386533-19, www.harbour-monocles.de Herrlicht Holzbrillen Tel. 0361-211-1216, www.herrlicht.de Hoffmann Natural Eyewear Tel. 02656-95262-80, www.natural-eyewear.com

Imago GmbH Tel. 08024-99170, www.imago-eyewear.de J.F. Rey Eyewear Design Tel. +33-491-2962-39, www.jfrey.fr

Kerbholz/vier­freunde GmbH Tel. 0221 177300–00, www.kerbholz.com Kering Eyewear Tel. +33-1-456461-00, www.kering.com

Licefa GmbH & Co KG Tel. 05222-2804-22, www.licefa-eyewear.com Luxottica Fashion Brillen Vertriebs GmbH Tel. 089-456915-0, www.luxottica.com

Marcus Marienfeld AG Tel. +41-27-9239309, www.marienfeld.ch Maui Jim Germany GmbH Tel. 0531-12175-0, www.mauijim.com Ferdinand Menrad GmbH+Co.KG Tel. 07171-803-0, www.menrad.de Meyer Brillenmanufaktur GmbH Tel. 0681-9686-641, www.meyer-eyewear.com

Neostyle Personality Eyewear Tel. 07152-35936-0, www.neostyle.de NIKA Optics GmbH Tel. 02606-9209-0, www.nika.de Nine Eyewear/Freundeskreis Tel. 089-8941-8507, www.nine-eyewear.eu

Rodenstock GmbH Tel. 089-7202-0, www.rodenstock.de Rupp + Hubrach Optik GmbH Tel. 0951-186-2929, www.brillenglas.de Rolf – Roland Wolf KG Tel. +43-5672-64712, www.rolf-spectacles.com rosenberger brillen Tel. 09353-909520, www.rosenberger-brillen.de

Safilo Group Tel. 0800-8661104, www.safilo.com Silhouette Deutschland GmbH Tel. 0180-5442010, www.silhouette.com Silmo Expo Tel +33-1-43462761, www.silmo.fr Stadtholz GmbH Tel. 04403-984000, www.stadtholz.com

Tom Davies Tel. +44-2089487115, www.tdtomdavies.com Tom‘s Design GmbH Tel. 02351-21190, www.toms-design.de

Visall GmbH Tel. 07621-91490-0, www.visall-brillenglas.de

W-Eye/MA-wood Srl Tel. +39-0432-999764, www.w-eye.it Wollenweber Hornline GmbH Tel. 02692-1527+8111, www.wollenweber-hornline.de

Carl Zeiss Tel. 07361-591-0, www.vision.zeiss.de

w w w. e y e - co m .n et

73


0 SCHLUSSLICHT I

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EYECOM DIE EYEWEAR-COMMUNITY www.eye-com.net | ISSN 2509-4955 Herausgeber und Verlag MMM Medien Marketing Meinsen Inhaber: Bodo Meinsen Chiemseering 11, D-85551 Kirchheim bei München Tel. +49 (0)89-905290-72 Fax +49 (0)89-905290-73 eMmail: meinsen@eyecom.net Chefredaktion + Mitherausgeber Martin Graf (V.i.S.d.P.) Tel. +49 (0)7735-9191957 eMail: graf@eye-com.net Redaktion Andrea Graf Tel. +49 (0)7735-919763 Fax +49 (0)7735-4459814 eMail: andrea.graf@eye-com.net

„Sehen Sie noch scharf?“ KGS-Themenkonzept in der ADAC Motorwelt Um augenoptische Inhalte in Special-Interest-Magazinen zu positionieren, hat das Kuratorium Gutes Sehen (KGS) den Themenservice entwickelt, der als DIN-A4-Broschüre herausgegeben wird. Die Redaktion der ADAC-Motorwelt, dem auflagenstärksten Magazin Europas mit 13,7 Millionen Exemplaren, machte daraus einen sechsseitigen Beitrag mit dem Thema: „Machen Sie mit! Testen Sie Ihr Sehvermögen!“ Schon auf dem Cover beginnt der erste von drei Sehtests; im Beitrag wird dann anschaulich erklärt, wieso es so wichtig ist, beim Autofahren gut zu sehen. Auch auf die Vorzüge von Gleitsichtgläsern und die Neuentwicklung von Autofahrerbrillen wird hingewiesen. Auf der Online-Seite des Magazins wird im Beitrag direkt zu den KGS-Online-Sehtests mit angeschlossener Augenoptiker-Suche verlinkt: www.seh-check.de.

Neue Runde der Markt- und Potenzialanalyse Die Markt- und Potenzialanalyse ist ein gemeinsames Projekt vom Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) und der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), das 2014 gestartet wurde. Bislang haben 68 augenoptische Betriebe mit 73 Betriebsstätten teilgenommen. Aufgrund der positiven Resonanz geht die Markt- und Potenzialanalyse nun in die vierte Runde. Ihr Ziel ist es, bestehende oder neue Kundengruppen zielgerichtet anzusprechen und zu gewinnen, sich am Markt optimal zu positionieren sowie die eigenen Marketingund Vertriebsaktivitäten gezielt und ohne Streuverluste zu steuern. Alle Informationen zum Projekt unter: www.zva.de/potenzialanalyse

Redaktionsadresse Redaktion EYECOM Steiner Strasse 31, D-78337 Öhningen Mitarbeit an dieser Ausgabe Thomas Gerwers, Martin Gross, Gerd Ohren, Birgit Schott, Siegmund Scigalla Anzeigen- und Marketing-Leitung Bodo Meinsen Tel. +49 (0)89-905290-72 Fax +49 (0)89-905290-73 eMail: anzeigen@eye-com.net Administration Management Anzeigen Britta Melzer Tel. +49 (0)731 - 3806863 E-Mail: anzeigen@eye-com.net Vertrieb D&V Direktwerbung und Versandservice Lugauer GmbH Postfach 46 05 060, 80913 München Gestaltung Heinz Putschies, Art Direction Sigrid Lupfer eMail: grafik@eye-com.net Anzeigenpreise Preisliste Nr. 1 vom 1. Juni 2016 Gesamtherstellung Kastner & Callwey Medien GmbH Jahnstraße 5, 85661 Forstinning Erscheinungsweise 6 x jährlich

EYECOM goes Vegas

EYECOM-Repräsentant Stephan Rack aus Hamburg war wieder unterwegs: Im September besuchte er das Spielerparadies Las Vegas und grüßte die neue EyewearCommunity von der Vision Expo West herzlich mit der zweiten Ausgabe des EYECOM-Magazins.

EYECOM ist das neue Unternehmermagazin für alle unabhängigen Augenoptik-Unternehmer in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sofern Sie zu dieser Gruppe gehören, bekommen Sie das Magazin kostenfrei alle zwei Monate zugeschickt. Sollte sich Ihre Adresse geändert haben, bitten wir um kurze Nachricht an info@eye-com.net.

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E YE COM 03 | 2016

Einzelverkaufspreis 5,00 € Jahres-Abo Inland: 30,00 € Jahres-Abo Europa: 42,00 € (ohne Ust-ID +7% MwSt) Jahres-Abo übriges Ausland: 60,00 € Bankverbindung Anzeigen Stadtsparkasse München IBAN: DE87 7015 0000 0023 1459 07 BIC: SSKMDEMM Nachdruck ist ganz oder auszugsweise nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages unter ausführlicher Quellenangabe gestattet. Autorenbeiträge decken sich nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion. Für unverlangt eingesandte Manuskripte haftet der Verlag nicht. Im Falle höherer Gewalt oder bei Störung des Arbeitsfriedens besteht kein Anspruch auf Lieferung oder Entschädigung. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Kirchheim bei München.



03 | NOVEMBER · DEZEMBER 2016

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Modell: MOLPRESANELLA-4

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