Unsere Wärme 3/2024

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Sie sind am Wort

Das EWO-Bürger:innenforum tourt wieder durch Österreich.

Das österreichische Magazin für energieeffizientes Heizen mit flüssiger Energie.

Österreichische Post AG, MZ 24Z044386 M WEKA Industrie Medien GmbH, 1200 Wien

EWO Energie.Wärme.Österreich

Franz-Keim-Gasse 6/Top 2, 2340 Mödling www.ewo-austria.at

hoch hinaus

In absehbarer Zukunft stehen klimafreundliche Flüssig-Brennstoffe auch für die Raumwärme zur Verfügung.

Schwerpunkt

Flüssig-Brennstoffe aus erneuerbaren Quellen sind in Österreich angekommen. Seite 6

Umfrage

Die ölheizenden Haushalte sind offen für moderne Technologien und klimafreundliche Lösungen Seite 10

Trends

Wir haben uns auf einer der Leitmessen nach technologischen Trends umgesehen. Seite 16

www.ewo-austria.at

Durch die Erforschung und Entwicklung von klimafreundlichen Flüssig-Brennstoffen stellen wir die Weichen in Richtung Zukunft. Dank dieser vielfältigen und innovativen Brennstoffe kann die bestehende Infrastruktur erhalten bleiben und gleichzeitig die CO2-Emissionen massiv reduziert werden.

ABMELDEHINWEIS: Dieses Magazin wird im Auftrag von EWO verschickt. Möchten Sie das Magazin nicht mehr erhalten, haben Sie folgende Möglichkeiten, die Zusendung abzubestellen: E-Mail: info@ewo-austria.at, Tel.: +43 (0) 720 72 10 33 oder Postanschrift: EWO Energie.Wärme.Österreich, Franz-Keim-Gasse 6/Top 2, 2340 Mödling. Bitte nennen Sie uns dazu Ihren vollen Namen und Postanschrift. Bei Abmeldung erfolgt die Entfernung Ihrer Daten aus der Versandliste bis zur nächsten Ausgabe von „Unsere Wärme“. Wurde das nachfolgende Magazin bereits in Auftrag gegeben, erfolgt die Abmeldung erst zur übernächsten Ausgabe. Alle Details zur Nutzung Ihrer Daten finden Sie in den Datenschutzbestimmungen unter www.ewo-austria.at.

Rekordverdächtig fiel die Beteiligung der jüngsten EWO-Umfrage zum „Superwahljahr“ aus. Kurz vor der Nationalratswahl wollten wir von den heimischen Ölheizungsbesitzer:innen wissen, wo der Schuh drückt und was sie sich von der neuen Regierung erwarten.

Sensationelle 4.368 Personen füllten unseren Online-Fragebogen aus. Dafür möchten wir uns bei ihnen herzlich bedanken.

Die Ergebnisse zeigen: Die ölheizenden Haushalte sind unverändert hochzufrieden mit ihrem Heizungssystem. Zugleich sind sie offen für neue Technologien und für innovative Lösungen wie beispielsweise Hybridanlagen, die den Ölkessel mit Heizformen für erneuerbare Energieträger kombinieren. Mehr dazu lesen Sie in diesem Heft.

Die Haushalte wünschen sich die Möglichkeit zur Beibehaltung der bewährten Infrastruktur, um unnötige finanzielle Belastungen zu vermeiden. So kann Versorgungssicherheit gewährleistet und eine Überlastung der Stromnetze verhindert werden.

Reden Sie mit!

Seitens des EWO Österreich werden wir weiterhin daran arbeiten, die Anliegen der ölheizenden Haushalte in der Öffentlichkeit und gegenüber der Politik zu vertreten. Gemeinsam mit den Ölheizungsbesitzer:innen beteiligen wir uns aktiv an der Suche nach innovativen Lösungen, die zum Gelingen der Energiewende beitragen.

Gelegenheit, ihre Vorstellungen zu formulieren und die Zukunft des Raumwärmemarktes mitzugestalten, erhalten Ölheizungsbesitzer:innen in unseren EWO-Bürger:innenforen. Die nächsten Termine finden im Oktober in Dornbirn und Innsbruck statt. Details und Anmeldemöglichkeit auf S. 26

Eine klimafreundliche Zukunft der Ölheizung rückt unterdessen immer näher. Steigende Produktionsmengen, Entwicklungen im Mobilitätssektor und geänderte rechtliche Rahmenbedingungen in Deutschland bahnen dem künftigen Einsatz von HVO, das aus erneuerbaren Quellen hergestellt wird, auch im Raumwärmemarkt den Weg. Mehr dazu in unserer „Schwerpunkt“-Story im Heftinneren.

Mag. Martin Reichard, Geschäftsführer EWO Österreich

4,7 MIO. TONNEN

ZAHL ZUM ÖL –

Um 6,4 Prozent oder 4,7 Millionen Tonnen gingen die CO2-Emissionen in Österreich im Vorjahr zurück (Schätzung des Umweltbundesamtes). Die Treibhausgas-Emissionen Österreichs betrugen 2023 somit 68,2 Millionen Tonnen. Das ist der niedrigste Wert seit 1990.

Gerade der Gebäudesektor leistete einen überproportionalen Beitrag zur Dekarbonisierung in den letzten Jahrzehnten. Laut Angaben des VCÖ waren die Emissionen der Gebäude und der Mobilität im Jahr 1990 noch auf vergleichbarem Niveau. Heute verursacht der Gebäudebereich dank Austausch auf effiziente Öl-Brennwertgeräte, die den Verbrauch um bis zu 40 % senken, und den vermehrten Einsatz von Hybridsystemen nur mehr ein Drittel der Treibhausgase verglichen mit dem Ausstoß des Verkehrssektors.

IMPRESSUM

Herausgeber:

EWO Energie.Wärme.Österreich

Die Haushalte vergeben bei der vierten EWO-Umfrage Höchstnoten für die Zufriedenheit mit ihrer Ölheizung.

Franz-Keim-Gasse 6/Top 2, 2340 Mödling Tel.: +43 (0) 720 72 10 33 ZVR-Zahl 870448279

Geschäftsführer: Mag. Martin Reichard

Medieninhaber:

WEKA Industrie Medien GmbH

Dresdner Straße 43, 1200 Wien Tel.: +43-(0)1-40410 www.industriemedien.at

Geschäftführerin: Beatrice Schmidt

Unternehmensgegenstand:

Unterstützung der Verwendung von Heizsystemen, die mit flüssigen Brennstoffen betrieben werden, Forschung und Entwicklung von flüssigen Brennstoffen und Mitgestaltung des Weges von fossilen Brenn- und Kraftstoffen zu FlüssigBrennstoffen aus erneuerbaren Quellen.

Fotos: Wenn nicht anders angegeben, liegen die Fotorechte bei EWO

Coverfotos: Adobe Firefly, Adobe Stock Redaktion: Mag. Daniela Harmer, Reinhard Ebner

Art Director: Nicole Fleck

Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH

Auflage: 1.000 Stück

Sie haben Fragen, Anregungen oder Wünsche?

Treten Sie mit uns in Kontakt!

Sie haben technische oder juristische Fragen zum Thema „Heizen mit Öl“, Anregungen zu unserem Magazin „Unsere Wärme“ oder wollen mehr als nur eine Ausgabe beziehen?

Dann senden Sie uns eine Mail an info@ewo-austria.at. Für mehr Infos, News oder Wissenswertes über die Aktivitäten des Kompetenzzentrums für flüssige Energie am Raumwärmemarkt melden Sie sich gerne für unseren Newsletter an: www.ewo-austria.at/newsletter

Unsere Expert:innen beantworten Ihre Fragen von A bis Z.

„Wir brauchen alle verfügbaren Technologien“, meint Hedwig Doloszeski, Geschäftsführerin des Fachverbands Mineralölindustrie.

NEWS

5 Kurz & feurig

Die neuesten Entwicklungen aus der Branche.

SCHWERPUNKT

6 HVO will hoch hinaus

Dieselfahrzeuge in Österreich können schon heute Kraftstoffe aus erneuerbaren Quellen tanken.

12 Sie fragen, wir antworten

EWO-Expert:innen beantworten

Leser:innenfragen

TRENDS & TECHNIK

16 Die Zukunft kann kommen

Der technologische Trend geht zu Green-Fuels-Ready-Geräten und Hybridsystemen.

18 Webinar

„Der Ölkessel ist das Herz der Hybridheizung“

20 Interview

Das EWO im Gespräch mit FVMIChefin Hedwig Doloszeski.

22 Spieglein, Spieglein am Feld

Eine innovative Produktionsstätte klimafreundlicher flüssiger Brennund Kraftstoffe in Deutschland wirkt wie ein Andachtsort für Sonnenanbeter.

25 Interessenvertretung

EWO bezieht Stellung.

26 Sie sind am Wort

Das EWO-Bürger:innenforum tourt wieder durch Österreich.

Foto: Stock
Foto: Pixabay

Kurz & feurig

Spannende Fakten rund um Energie und klimafreundliche Brennstoffe.

Viele Wege führen zum Ziel

Im Fokus der Klimapolitik stehen Maßnahmen, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu begrenzen. Vernachlässigt werden Technologien, die die Kohlendioxid-Konzentration in der Atmosphäre selbst verringern.

Am bekanntesten sind die großen Direct-Air-Capture-Konzerne (= DAC) Climeworks und Carbon Engineering. Mithilfe einer speziellen Filtertechnologie gewinnen diese CO2 direkt aus der Umgebungsluft oder aus den Abgasen einer Industrieanlage.

KOPF & SAGER

Vielversprechend sind neuere Verfahren, bei denen Kohlendioxid aus Meerwasser gefiltert wird. Da Ozeane und Atmosphäre im Austausch sind, verringert sich dadurch der CO2-Gehalt in der Luft.

Es grünt so grün Einige Startups und Jungunternehmen lassen Pflanzen die Arbeit machen. Diese nehmen bei ihrer Photosynthese Kohlendioxid auf. Die britische Firma Brilliant Planet etwa züchtet Algen, die anschließend getrocknet und vergraben werden. Treibhausgase werden damit dauerhaft gespeichert. Ein ähnliches Verfahren wendet Graphyte an, unterstützt wird das Startup von einem Investmentfonds des Multimilliardärs Bill Gates.

„WIR WERDEN WEITERHIN

ERHEBLICHE

MENGEN

FLÜSSIGER ENERGIETRÄGER BRAUCHEN, UNTER ANDEREM FÜR ÖLHEIZUNGEN UND DEN FAHRZEUGBESTAND.“

Prof. Christian Küchen, en2x

ANGEMERKT

» Viel Öl um wenig Geld

Laut aktueller Prognose der Internationalen Energieagentur (IEA) wird es noch in diesem Jahrzehnt ein Überangebot an Erdöl am Markt und damit wohl sinkende Preise geben. Der weltweite Verbrauch steigt demnach bis 2030 auf 106 Millionen Barrel am Tag, um danach zu sinken (1 Barrel = 159 Liter). Noch stärker wächst bis dahin die Produktion – auf 114 Millionen Barrel.

» Steuerloch stopfen

9,1 Milliarden Euro oder zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts machten Umweltabgaben im Jahr 2022 aus. Der Löwenanteil: knapp 4 Milliarden Euro an Mineralölsteuer. Das Wirtschaftsforschungsinstitut EcoAustria warnt, dass im Zuge der Dekarbonisierung – ohne Anpassungen – 7,7 Prozent der Steuereinnahmen verloren gehen. Potenzial gäbe es hingegen bei der stromverbrauchsabhängigen Elektrizitätsabgabe.

» Österreich bleibt flüssig Ohne flüssige Energieträger geht es hierzulande auch in Zukunft nicht. Der Anteil am Bruttoinlandsverbrauch lag 2023 bei 35,7 Prozent – ein leichtes Plus gegenüber 2022. Deutlich rückläufig war zuletzt der Erdgas-Anteil. Zugenommen hat die Bedeutung von Photovoltaik, Wind- und Wasserkraft. Die Zahlen entstammen dem aktuellen Energiebericht des Klimaschutzministeriums.

Bruttoinlandsverbrauch im Vergleich Anteile der Energieträger in Österreich

Grafik: Energie in Österreich 2024

HVO will

hoch

hinaus

Flüssig-Brennstoffe aus erneuerbaren Quellen sind in Österreich angekommen. Ihre Einführung startet hierzulande im Mobilitätssektor.

Grundsätzlich sind die klimafreundlichen Alternativen jedoch auch für den Einsatz in Öl-Brennwertgeräten geeignet. Ölkessel mit dem Label „Green Fuels Ready“ sind dafür sogar eigens zertifiziert.

Vom Auto zur Raumwärme

HVO100 weist gleich mehrere Vorteile auf: Der synthetisch hergestellte Kraftstoff verursacht um bis zu 90 Prozent weniger CO2-Emissionen als herkömmlicher Diesel. Dabei verbrennt er nahezu rauchfrei und ist geruchlos. Die höhere Cetanzahl von HVO100 beeinflusst auch das Verbrennungsverhalten im Motor positiv: So entstehen weniger Schadstoffemissionen.

Dieselfahrzeuge in Österreich können schon heute Kraftstoff aus erneuerbaren

Quellen tanken. Auch für die Raumwärme werden KLIMAFREUNDLICHE FLÜSSIG-BRENNSTOF-

FE IN ABSEHBARER ZUKUNFT zur Verfügung stehen. Die Produktion wird zurzeit europaweit hochgefahren.

Konkret geht es um hydrierte Pflanzenöle, abgekürzt: HVO (= Hydrotreated Vegetable Oils). Aus bestimmten organischen Abfall- und Reststoffen wie beispielsweise benutztem Frittier- und Bratfett wird in einem energieeffizienten Verfahren mit anschließender Hydrierung, bei der aus Ökostrom erzeugter Wasserstoff beigefügt wird, ein klarer und nahezu geruchloser Brenn- und Kraftstoff hergestellt.

Das raffinierte Produkt ist vergleichbar mit Heizöl und Diesel. Im Bereich der Mobilität wird es als HVO100 angeboten.

Das vielleicht wichtigste Argument: HVO100 kann problemlos in Fahrzeugen mit herkömmlichen Dieselmotoren verwendet werden. Dazu braucht es keinerlei Modifikationen und zusätzliche Investitionen. Die Dekarbonisierung startet sozusagen an der Tankstelle.

Zahlen zu den verkauften Mengen liegen noch nicht vor. Seitens des Fachverbands der Mineralölindustrie wurde kürzlich erstmalig die Zahl der Tankstellen mit HVO100-Angebot erhoben. Zuletzt waren dies 34 Tankstellen in ganz Österreich.

Am Großglockner wird HVO für die Fahrzeuge bereits genutzt – und bald auch in Ölheizungen in ganz Österreich.

Zum Vergleich: Die Zahl der Tankstellen mit Stromladefunktion stieg im Vorjahr von 107 auf 168. Davon ist man also noch ein ganzes Stück entfernt. Jedoch hat die Elektromobilität einen nicht unbe-

„HVO IST HEUTE STAND DER TECHNIK, DIE UMSTELLUNG IST UNSER BEITRAG ZUR ENERGIEWENDE.“

Hermann Häckl, Albus Salzburg

trächtlichen Startvorteil in zeitlicher Hinsicht. Und HVO gehört nach Expertenansicht zweifellos zu den am schnellsten wachsenden Märkten am Brenn- und Kraftstoffsektor.

HVO nimmt Fahrt auf Nicht nur Diesel-Pkw funktionieren mit HVO. Seit April dieses Jahres werden beispielsweise auch die Rotationspflüge auf der Großglock-

ner-Hochalpenstraße vom Dieselersatz angetrieben.

Dafür musste nicht in einen neuen Fuhrpark investiert werden. Schließlich sind bis heute jene vier Schneeräumgeräte am Großglockner unterwegs, die noch vom Erbauer der hochalpinen Straße, Franz Wallack, höchstpersönlich in den 1950er Jahren konstruiert wurden.

Getauft wurden die Fahrzeuge auf die Namen Jörgen, Oskar, Ander und Eisbändiger. Auf Eisbändiger und Co. wird sich der HVO-Einsatz künftig freilich nicht beschränken: „Wir stellen alle Flottenfahrzeuge wie Fräsen, Lkw und dergleichen, die wir nicht elektrisch betreiben können, auf 100 Prozent organischen Treibstoff um“, erklärt Mag. Dr. Johannes Hörl, Vorstand der Großglockner Hochalpenstraße AG (GROHAG).

Als Chef der Schneeräumung weiß Sebastian Jury um die positiven Eigenschaften von HVO: „Hinsichtlich Laufverhalten, Leistung und Verbrauch haben wir beim Betrieb

Die historischen SchneeräumFahrzeuge auf der Großglockner Hochalpenstraße funktionieren problemlos mit klimafreundlichem Kraftstoff.

HVO ist klar wie Wasser und verbrennt besonders schadstoffarm.

Foto:
Franz Neumayr
Foto: WikiCommons/Daniel Kruppert
Foto: Albus/Wildbild/Rohrer

Linien- und Reisebusse von Albus und Dr. Richard sind mit HVO100 unterwegs.

Viele Wege führen zum klimafreundlichen Ziel. Aus Abfall- und Reststoffen hergestellte HVO haben gute Karten, was den künftigen Einsatz in der Raumwärme angeht.

der Rotationspflüge mit HVO keine Unterschiede im Vergleich zu herkömmlichem Diesel feststellen können. Die Maschinen laufen einwandfrei.“ Für einen möglichst reibungslosen Umstieg wurden lediglich die Lagertanks vor der Umstellung gereinigt.

Hintergrund

20 Millionen Haushalte in Europa nutzen ihre bewährte Ölheizung. Viele warten auf Flüssig-Brennstoffe aus erneuerbaren Quellen zur Dekarbonisierung ihres Heizsystems. Umfassende Tests haben gezeigt, dass die klimafreundlichen Alternativen für den Einsatz in einem herkömmlichen Ölkessel bestens geeignet sind. Europaweit wurden dazu in den vergangenen Jahren Pilotprojekte in sieben Ländern erfolgreich durchgeführt. Neben Österreich handelt es sich dabei um Deutschland, die Schweiz, Belgien, Frankreich, Großbritannien und Schweden.

Mehr als 100 Haushalte waren an diesen Projekten beteiligt. Verwendet wurde nicht nur HVO, sondern beispielsweise auch Fettsäuremethylester bzw. FAME (= Fatty Acid Methyl Ester), das aus Pflanzenölen mittels Veresterung gewonnen wird

Bus macht Schluss mit CO2 Auch das Salzburger Busunternehmen Albus sattelte heuer auf HVO100 um. Die Umstellung betrifft 102 Linien- und 25 Reisebusse sowie jene Schibusse, die im Snow Space Salzburg (Flachau, Wagrain, St. Johann) unterwegs sind.

„Bei jährlich 5,4 Millionen Flottenkilometern und einem Jahresverbrauch von rund 1,4 Millionen Litern Dieselkraftstoff können wir mehr als 4.000 Tonnen CO2 im Jahr einsparen“, rechnet Geschäftsführer Hermann Häckl vor. „HVO ist heute Stand der Technik, die Umstellung ist der Beitrag unseres Unternehmens zur Energiewende.“

Als weitere Vorteile sieht auch Häckl die hohe Cetanzahl von zirka 77. Die technischen Eigenschaften von HVO entsprechen der Norm für XtL-Diesel (EN 15940). Nebst einer rechnerischen Verringerung der CO2-Emissionen um 90 Prozent

wird der Ausstoß von Feinstaub um 33 Prozent sowie jener von Kohlenmonoxid und Stickoxid um 24 bzw. neun Prozent reduziert.

Weil es funktioniert

Das deckt sich in etwa mit den Ergebnissen eines XtL-Pilotprojekts in Österreich im Bereich der Ölheizungen. XtL oder X-to-Liquid bezeichnet synthetische Brenn- und Kraftstoffe aus erneuerbaren Quellen. Im Zuge des Tests, der ab 2018 über mehrere Jahre lief, wurde HVO in herkömmlichen Ölheizungen im gesamten Bundesgebiet erprobt. Das ermutigende Resultat: Klimafreundliche Flüssig-Brennstoffe funktionieren einwandfrei mit dem System der Ölheizung – auch in Beimischungen.

Dafür muss nicht in aufwändige Umbauten oder Umrüstungen investiert werden. Der Klimaschutz startet unmittelbar mit der Befül-

„UNSER XTL-PILOTPROJEKT HAT GEZEIGT, DASS EIN KLIMAFREUNDLICHER BETRIEB VON ÖLHEIZUNGEN MÖGLICH IST.“

Christian Ulrich, EWO Österreich

Grafik: EWO Österreich

Die HVO-Produktion wird in allen Weltregionen hochgefahren. Bereits im kommenden Jahr sollte sie auf 30 Millionen Tonnen steigen.

lung des Öltanks. Und auch hier konnten durch die Verwendung von Brennstoffen aus erneuerbaren Quellen die ohnedies äußerst niedrigen Luftschadstoff-Emissionen von Heizöl extra-leicht weiter reduziert werden.

„Ziel war es, massenmarkttaugliche und leistbare Lösungen für ölheizende Haushalte zu finden, die mit den bestehenden Anlagen kompatibel sind“, erklärt Projektverantwortlicher und EWO-Technikexperte Ing. Christian Ulrich. „Wir wollten zeigen, dass ein Betrieb von Ölheizungen mit klimafreundlichen Brennstoffen möglich ist und dabei auch die Betriebssicherheit gewährt ist.“

HVO ist hot Bewegung kommt in die Thematik der klimafreundlichen Flüssig-Brennstoffe für die Raumwärme durch ein neues Gebäudeenergiegesetz, das mit 1. Jänner 2024 in Deutschland in Kraft getreten ist. Für die Zukunft sieht dieses den Betrieb der Ölheizung mit stetig steigenden Beimischungsquoten von Flüssig-Brennstoffen aus erneuerbaren Quellen vor.

Damit spielt auch das „Green Fuels Ready“-Gütesiegel beim Ver-

kauf von Öl-Brennwertgeräten eine immer wichtigere Rolle. Heizsysteme, Tanks und Komponenten, die dieses Label tragen, sind für den Einsatz alternativer Flüssig-Brennstoffe wie HVO zertifiziert. Konzipiert wurde das Siegel vom Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie und vom Wirtschaftsverband Fuels und Energie en2x.

Für Dr. Ernst-Moritz Bellingen sind klimafreundliche Flüs-

„UM DAS ZIEL DER CO2-NEUTRALITÄT ZU ERREICHEN, MÜSSEN WIR FÜR ALLE ENERGIETRÄGER OFFEN SEIN.“

Ernst-Moritz Bellingen, EuroFuel

sig-Brennstoffe unverzichtbar: „Um das Ziel der CO2-Neutralität zu erreichen, müssen wir alle Ideen kombinieren und für alle Energieträger offen sein. Der Übergang zu erneuerbaren Flüssig-Brennstoffen ist die einzige Option für die Ölheizung nach 2050“, so der Präsident des europäischen Interessenverbands Eurofuel.

Vorteile

Gleich mehrere triftige Argumente sprechen für flüssige Brennstoffe:

Zuverlässigkeit: Flüssig-Brennstoffe sind nicht leitungsgebunden und können direkt vor Ort langfristig gelagert werden. Gerade für extreme Witterungsbedingungen sind sie besser geeignet als beispielsweise eine Wärmepumpe.

Flexibilität: Für den Transport braucht es keine Netze. Die Belieferung ist auch in entlegene ländliche Regionen möglich. Ölheizungen sind zukunftssicher, da sie sowohl mit erneuerbaren Technologien zur Hybridheizungen kombiniert, als auch mit klimafreundlichen Flüssig-Brennstoffen betrieben werden können.

Leistbarkeit: Ölheizende Haushalte entscheiden selbst, wann und von welchem Lieferanten sie ihren Energieträger beziehen. Sie können damit Preisschwankungen nutzen, um sich günstig mit einem Vorrat für mehrere Jahre einzudecken. Preistransparenz ist gegeben, da – im Gegensatz zu leitungsgebundenen Energieträgern – keine Netzgebühren anfallen.

Effizienz: Flüssig-Brennstoffe weisen eine besonders hohe Energiedichte auf. Die Effizienzverluste sind minimal, der Jahresnutzungsgrad moderner Öl-Brennwertgeräte erreicht bis zu 98 Prozent.

Grafik: Neste, Quelle: Greenea Horizon 2030

Die Haushalte vergeben Höchstnoten für die Zufriedenheit mit ihrer Ölheizung.

Die Interessen der Haushalte werden bei Klimaschutzmaßnahmen zu wenig berücksichtigt.

Unmut herrscht über die CO2-Steuer und deren Verwendung.

Sie haben gewählt

Die ölheizenden Haushalte sind OFFEN FÜR MODERNE TECHNOLOGIEN UND FÜR KLIMAFREUNDLICHE

LÖSUNGEN

wie Hybridheizungen. Das ist eines der Ergebnisse der vierten EWO-Umfrage, die bei sensationell hoher Beteiligung abgehalten wurde.

Wie stehen Sie zum System der Ölheizung und zur Zukunft klimafreundli-

cher Flüssig-Brennstoffe? Diese Frage stellten wir den Energiesprecherinnen und -sprechern der Parlamentsparteien in der zweiten Ausgabe der Zeitschrift „Unsere Wärme.“

Nun waren die Haushalte am Zug. Im Rahmen einer Online-Umfrage kurz vor der Nationalratswahl wandten wir uns an Ölheizungsbesitzer:innen und befragten sie nach ihren Erwartungen und Plänen.

Die Beteiligung zeigt, wie sehr die Zukunft ihrer Ölheizung die Menschen bewegt: 4.368 Personen füllten den Online-Fragebogen im Zeitraum bis zum 8. September aus. Diese wohnen mehrheitlich in Einfamilienhäusern (81 Prozent) sowie in Zwei-Personen-Haushalten (58 Prozent).

Die Ölheizung als Musterschüler Wie schon in vorangegangenen Umfragen stellten die Befragten der Ölheizung Bestnoten aus – mit einem Wert von 4,8 auf einer Skala

von 1 (nicht zufrieden) bis 5 (sehr zufrieden). „Besonders bemerkenswert ist, dass 86 Prozent die Höchstnote vergaben und lediglich 0,9 Prozent die schlechteste Note“, erklärt EWO-Marketingleiterin Sabrina Beck, M.A., B.Sc. Elf Prozent der Befragten kombinieren bereits heute mehrere Heizformen zu einer sogenannten Hybridanlage. Beck: „Der Großteil der Befragten zeigte Interesse daran, eine derartige Heizlösung im eigenen Haushalt umzusetzen.“ Ganz oben auf der Beliebtheitsskala steht die Kombination der Ölheizung mit einer Photovoltaikanlage (34 Prozent), gefolgt von Wärmepumpe (27 Prozent) und Solarthermie (14 Prozent). Eine Hybridheizung verbindet so die verlässliche Wärmebereitstellung der Ölheizung mit erneuerbaren Energieträgern.

Die Politik in der Pflicht

Kritisch stehen die Haushalte einer Politik der Einschränkungen und Verbote gegenüber. In folgenden Bereichen sehen sie ihre Interessen eher nicht bis gar nicht berücksichtigt: Werterhalt des Eigentums mit Ölheizung (78 Prozent), Wahlfrei-

Grafiken: EWO

Welche Hybridheizung würden Sie gerne implementieren, wenn Sie noch keine betreiben?

Befragte: 4.368

Keine der oben genannten

Kombination Ölheizung mit Photovoltaik

Kombination Ölheizung mit Solar

Kombination Ölheizung mit Wärmepumpe

Habe bereits eine Hybridheizung

heit bei Heizsystem und Energieträger (76 Prozent), Berücksichtigung individueller, räumlicher, baulicher oder technischer Rahmenbedingungen beim Ölkesseltausch (74 Prozent) sowie transparente und faire Besteuerung der Energieträger (73 Prozent).

„Bezeichnend ist auch die Tatsache, dass sich 82 Prozent mehr Aufklärung zur aktuellen Rechtslage bei Heizen mit Öl wünschen“, merkt Beck an. Mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) fühlt sich durch die Politik in Heizungsfragen (eher) stark beeinflusst.

In einer vorgegangenen Umfrage vom Februar 2024 wünschten sich nahezu drei Viertel, die Einnahmen aus der CO2-Steuer mögen in die Förderung klimafreundlicher Flüssig-Brennstoffe fließen. Ein weiteres Viertel betrachtete die Förderung von Hybridanlagen als geeigneten Verwendungszweck.

Laut aktueller Befragung haben jedoch nur neun Prozent den Eindruck, die Einnahmen würden tatsächlich dem Klimaschutz dienen. Die große Mehrheit (75 Prozent) empfindet die Abgabe als nicht sozial und ist der Meinung, dass die

Berechnungsgrundlage nicht transparent ist (77 Prozent).

Gemäß den Vorgaben des Green Deals soll die Europäische Union bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden. Laut EWO-Umfrage halten 36 Prozent der Befragten dieses Ziel für nicht umsetzbar. Rund die Hälfte ist der Meinung, Klimaneutralität sei erreichbar, jedoch nicht im vorgegebenen knappen Zeitrahmen.

Erwartungen an Entscheidungsträger Gefragt wurden die Teilnehmenden auch, welche Punkte sie beim Heizen mit Flüssig-Brennstoffen für eher wichtig/sehr wichtig halten. Diese sollten entsprechend in das künftige Regierungsprogramm aufgenommen werden.

Die fünf meistgenannten Forderungen: Versorgungssicherheit mit Energie (95 Prozent), Leistbarkeit von Energie (92 Prozent), faire Besteuerung aller Energieträger (85 Prozent), Energieträgerneutralität (80 Prozent) sowie Anerkennung und finanzielle Unterstützung von klimafreundlichen Flüssig-Brennstoffen und Hybridlösungen.

Die Erwartungen der Haushalte sind klar. Jetzt sind die gewählten Volksvertreter:innen am Zug.

Klar ist auch: Die ölheizenden Haushalte wollen mitbestimmen, wenn es um die Zukunft ihres Heizsystems geht. Um ihren Anliegen mehr Nachdruck zu verleihen, sind sie bereit, Instrumente der Bürgerbeteiligung zu nutzen. 56 Prozent haben nach eigenen Angaben in der Vergangenheit bereits an zumindest einer Volksbefragung teilgenommen, 22 Prozent an einer Petition und 14 Prozent an einer Bürgerinitiative.

Fazit

Die jüngste EWO-Umfrage zur Zukunft der Ölheizung und zu den entsprechenden Wünschen an die Politik stieß auf gewaltiges Echo.

Die Haushalte sind demnach hochzufrieden mit ihrer Ölheizung. Sie wollen die bewährte Heizungsinfrastruktur beibehalten, auch um unnötige finanzielle Belastungen zu vermeiden. Die Politik hat für die entsprechenden Rahmenbedingungen zu sorgen.

Sie fragen,

wir antworten

Zahlreiche Fragen von Ölheizungsbesitzer:innen erreichten uns im Vorfeld des jüngsten EWOWebinars (siehe den Nachbericht in diesem Heft) – von A WIE ANSCHAFFUNG EINES ÖLBRENNWERTGERÄTES BIS Z WIE ZUKUNFT klimafreundlicher Flüssig-Brennstoffe.

Ist es möglich, von einem bestehenden alten Ölkessel auf eine moderne Öl-Brennwertanlage umzustellen? Und wenn ja, wie lange noch? Im heurigen Februar trat das sogenannte Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWG) in Österreich in Kraft. Das Bundesgesetz legt fest, dass kein verpflichtender Tausch auf ein bestimmtes Heizsystem vorgeschrieben wird.

Wie oft muss ich meinen Öltank reinigen lassen?

EWO-Technikexperte Ing.

Christian Ulrich: „Wer auf Öl plus Holz setzt, kombiniert zwei ausgereifte Systeme im Bereich der Raumwärme.“

Ölheizende Haushalte können somit zeitlich unbegrenzt einen Ölkesseltausch vornehmen. Nur im Neubau ist der Einbau eines Heizkessels, der mit fossilen Brennstoffen betrieben wird, untersagt. Im Bestand gibt es dafür keine gesetzlichen Grundlagen – kein Austauschverbot, keine Stilllegungsverpflichtung und keine Einschränkungen bei der Reparatur einer bestehenden Ölheizung.

Einschränkungen beim Ölkesseltausch bestehen lediglich in einzelnen Bundesländern. In Salzburg etwa eine Bewilligungspflicht inklusive Alternativenprüfung, und auch in Wien ist eine Alternativenprüfung vor einem Ölkesseltausch durchzuführen. Es gibt aber in keinem Bundesland gesetzliche Grundlagen für ein Ende des Ölkessels bis zu einem bestimmten Datum.

Heizöl extra-leicht (HEL) ist ein genormtes Produkt von höchster Qualität und Reinheit. Tankreinigungen oder gar ein Austausch des Tanks ist daher in der Regel nicht erforderlich.

Von Dienstleistungsunternehmen werden Haushalte gelegentlich regelrecht gedrängt, eine Tankreinigung vornehmen zu lassen. Dabei wird mitunter auf eine rechtliche Verpflichtung zur Tankreinigung und

„MODERNE ÖL-BRENNWERTGERÄTE SPAREN

BIS ZU 40 PROZENT DES ENERGIETRÄGERS UND SIND IN DEN ALLERMEISTEN FÄLLEN ,GREEN FUELS READY‘.“

Christian Ulrich, EWO

Kann ich meinen Ölkessel tauschen? Wie verringere ich meinen Verbrauch? Und wann kommen klimafreundliche Flüssig-Brennstoffe? EWO-Expert:innen beantworten Leser:innenfragen.

zu einem Tanktausch hingewiesen. Derartige gesetzliche Regelungen gibt es de facto nicht. Wer dennoch eine Tankreinigung wünscht, wendet sich am besten an den EWO-Ombudsmann für eine kostenlose und unabhängige Auskunft.

Ich möchte beim System der Ölheizung bleiben. Was kann ich tun, um das Klima zu schützen? Falls Sie einen Ölkessel älteren Datums haben, empfiehlt sich der Umstieg auf ein hocheffizientes Öl-Brennwertgerät. Die daraus resultierende Energieeinsparung liegt bei bis zu 40 Prozent, in einzelnen Fällen sogar noch deutlich darüber. Damit reduzieren Sie nicht nur Ihre Heizkosten, sondern im selben Umfang auch die CO2-Emissionen. Moderne Ölheizungen tragen darüber hinaus in den allermeisten Fällen das Qualitätssiegel „Green Fuels Ready“. Sie sind also nachweis-

lich für die Verwendung mit flüssigen Brennstoffen aus erneuerbaren Quellen zertifiziert.

Ihren dank eines Öl-Brennwertgeräts ohnedies geringen Verbrauch können Sie durch die Anschaffung einer Brauchwasser-Wärmepumpe weiter reduzieren. Das Gerät lässt sich zum Teil mit Ökostrom von einer hauseigenen Photovoltaikanlage betreiben.

Wir überlegen die Anschaffung eines Kachelofens zusätzlich zur bestehenden Ölheizung – ein gutes System für die Zukunft? Öl und Holz ist eine seit Jahrzehnten praktizierte Kombination zweier ausgereifter Systeme zum Beheizen von Häusern. Insbesondere in den westlichen Bundesländern verfügen viele ölheizende Haushalte zusätzlich über einen Kachelofen.

Zahlreiche Lieferanten von Ölheizungen haben auch Kachelöfen

und Holzkessel im Programm. Grundsätzlich lassen sich aber auch Produkte unterschiedlicher Hersteller miteinander kombinieren. Wichtig ist eine gute Regelung, die die Leistung der beiden Wärmeerzeuger steuert.

„PREISLICH WETTBEWERBSFÄHIG WÜRDEN KLIMAFREUNDLICHE FLÜSSIG-BRENNSTOFFE BEI EINER CO2-ABHÄNGIGEN ENERGIESTEUER.“

Christian Ulrich, EWO

Die Kombination bietet jedenfalls viele Vorteile. Allein schon, weil Sie es auch bei einem Stromausfall sicher warm haben werden.

Wann kommen klimafreundliche Flüssig-Brennstoffe aus erneuerbaren Quellen? Und wie viel werden sie kosten?

An der Forschung und Entwicklung wird bereits intensiv gearbeitet. In vielen Teilen Europas und der Welt werden diese schon heute hergestellt – zum Teil im kommerziellen Maßstab.

In einzelnen europäischen Ländern sind Beimischungen von klimafreundlichen Flüssig-Brennstoffen zum Heizöl nicht nur erhältlich, sondern sogar verpflichtend. Frankreich beispielsweise hat einen entsprechenden Stufenplan gesetzlich festgelegt.

Wann der neue Brennstoff bei uns auf den Markt kommt und für die breite Masse erhältlich ist, hängt nicht nur vom Forschungsfortschritt und der Verfügbarkeit, sondern nicht zuletzt auch von den politischen Rahmenbedingungen ab. Durch eine Umstellung der Energiesteuer, basierend auf dem CO2-Fußabdruck des jeweiligen Energieträgers, würden die klimafreundlichen Alternativen preislich wettbewerbsfähig.

Foto: Pixabay

Machen Sie Ihr Haus zum Musterhaus!

Sie heizen mit Öl und wollen unseren Leser:innen einen Einblick in die Effizienz und Leistung Ihres Heizsystems gewähren? Dann senden Sie einfach eine E-Mail an info@ewo-austria.at

„Unsere Wärme“-Musterhaus:

Familie Höchtl

(Kärnten)

Familie Höchtl aus Kärnten konnte in den letzten Jahren drastische Einsparungen des Heizölverbrauchs erzielen. „Der Vorbesitzer unseres Hauses benötigte noch 4.000 Liter Heizöl pro Saison“, erzählt Herr Höchtl. „Durch Dämmung der Jalousiekästen und ein etwas anderes Heizverhalten hat sich der Verbrauch auf 2.500 Liter reduziert.“ Ergänzt wird die Grundwärme der Ölheizung mittlerweile von einem Pelletofen, der als Kamin in der oberen Etage zum Einsatz kommt. Der jährliche Verbrauch sank damit auf nunmehr 1.500 Liter.

Faktencheck

Wie entwickelt sich der Rohölpreis?

Der Rohölpreis und damit auch die Preise nachgelagerter Produkte wie Heizöl, Benzin oder Diesel waren schon immer Schwankungen unterworfen. Gerade im Raumwärmemarkt machen sich die Vorteile flüssiger Brennstoffe bezahlt: Nicht-leitungsgebundene Energieträger werden optimalerweise dann gekauft, wenn sie günstig sind, und für eine oder auch mehrere Heizperioden bevorratet

Die Grafik zeigt die Preisentwicklung der Rohölsorten Brent und West Texas Intermediate (WTI) sowie des aus 13 Rohölsorten bestehenden OPEC-Korbes im laufenden Jahr nach Kalenderwochen.

Die Ölheizung hat kein Ablaufdatum

EWO-Ombudsmann DI Gerald Petz und -Rechtsexpertin Mag. Christa BezuchaWendler sind vielbeschäftigt mit den SONDERREGELUNGEN ZUM ÖLKESSELTAUSCH in Salzburg. Nicht alles, was in aktuellen Bescheiden steht, ist auch rechtlich haltbar.

In Salzburg gelten eigene Regeln für den Austausch eines alten Ölkessels auf ein hocheffizientes Öl-Brennwertgerät. Eigentlich eine sinnvolle Maßnahme, bei der mit einem Schlag der Heizölverbrauch und damit auch die CO2-Emissionen um bis zu 40 Prozent reduziert werden.

Dennoch hat sich das Land Salzburg dafür entschieden, eine Bewilligungspflicht samt Alternativenprüfung einzuführen. Vor dem Austausch ist demnach der Einsatz von „hocheffizienten alternativen Systemen“ zu prüfen.

Flüssig bleiben

Im Salzburger Bautechnikgesetz sind allerdings auch Ausnahmen definiert, die eine Bewilligung des Ölkesseltausches rechtfertigen. Diese können technischer Natur sein: Anschluss ans Fernwärmenetz nicht möglich, kein geeigneter Lagerraum für Pellets, Hochwassergefahr, Platzmangel …

Als wirtschaftliche Ausnahmegründe gelten mögliche Mehrkosten durch technische Herausforderungen, finanzielle Aufwendungen durch Umbauten am Gebäude (thermische Sanierung, Einbau einer Fußbodenheizung) und andere

Auch in Salzburg ist der Ölkesseltausch weiterhin möglich. Das EWO unterstützt dabei.

mehr. Auch soziale Aspekte sind zu berücksichtigen, etwa wegen eines geringen Einkommens oder einer niedrigen Pension bzw. aufgrund mangelnder Kreditwürdigkeit.

Bewilligt ist bewilligt

Das EWO als Interessenvertretung der ölheizenden Haushalte hat bereits viele Bewilligungsverfahren in Salzburg begleitet und zu einem positiven Abschluss geführt. „In jüngster Zeit werden vermehrt befristete Bescheide ausgestellt“, erzählt Rechtsexpertin Christa Bezucha-Wendler. „Das entbehrt jeder rechtlichen Grundlage.“

Konkret handelt es sich um Bescheide, die den Tausch des alten Ölkessels auf ein modernes Öl-Brennwertgerät zwar bewilligen, den Betrieb jedoch mit einer Frist – meist das Jahr 2035 oder 2040 – versehen.

„Die Geltung eines Bescheids kann nur aufgrund gesetzlicher Vorgaben befristet werden“, so Bezucha-Wendler. Weder das Salzburger Baupolizeigesetz oder das Bautechnikgesetz, noch das im Bund beschlossene Erneuerbare-Wärme-Gesetz sehen eine Stilllegungsverpflichtung oder die befristete Verwendung von Ölkesseln vor.

EWO-Rechtsexpertin Mag. Christa Bezucha-Wendler

Rat

Die Juristin rät, sich von derartigen Formulierungen im Bewilligungsbescheid nicht verunsichern zu lassen. Antragswerber:innen, die Unterstützung benötigen, wenden sich an info@ewo-austria.at oder an den EWO-Ombudsmann (ombudsmann@ewo-austria.at).

Die Zukunft kann kommen

Neue gesetzliche Rahmenbedingungen in Deutschland sorgen für einen Run auf Ölheizungen. Der TECHNOLOGISCHE TREND geht zu GreenFuels-Ready-Geräten und Hybridsystemen. Wir haben uns auf einer der Leitmessen in diesem Bereich umgesehen.

Mit fast 40.000 Fachbesucher:innen und hunderten deutschen und internationalen Ausstellern zählt die IFH/Intherm in Nürnberg zu den Leitmessen für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik. Speziell die Heizungshallen waren heuer so gut besucht, dass ein Durchkommen zeitweise kaum mehr möglich war.

„Wir haben vier Tage lang volle Messestände und gute Gespräche erlebt“, schildert Markus Staudt, der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH). „Die bestimmenden Themen waren das novellierte Gebäudeenergiegesetz und heiztechnische Lösungen zur Umsetzung der Wärmewende.“

Worum geht es? Mit Inkrafttreten des deutschen Gebäudeenergiegesetzes (GEG) steht fest, dass neue Ölheizungen weiterhin eingebaut werden dürfen, sofern die Beheizung künftig anteilig mit erneuerbaren Energien betrieben wird. Dieser Anteil soll zwischen 2029 und 2040 von 15 auf 60 Prozent angehoben werden.

Hybrid und HVO

Dadurch geraten nun zwei Technologien in den Fokus: zum einen Hybridsysteme, die den Ölkessel mit einer Heizungsanlage für erneuerbare Energieträger kombinieren, zum anderen moderne Öl-Brennwertgeräte, die nachweislich für flüssige Brennstoffe aus erneuerbaren Quellen zertifiziert sind und das entsprechende Qualitätssiegel („Green Fuels Ready“) tragen. Das GEG hat im Nachbarland zu einem Run auf Ölheizungen und da und dort zu langen Lieferzeiten geführt. Es wird auch Einfluss auf die Situation in Österreich nehmen, indem es die Innovationskraft der Hersteller stärkt und die Produktion klimafreundlicher Brennstoffe aus erneuerbaren Quellen beschleunigt.

BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt: „Das Gebäudeenergiegesetz und heiztechnische Lösungen zur Umsetzung der Wärmewende sind zentrale Themen.“

Full House auf der IFH/Intherm, Leitmesse für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik.

Die Öl-Brennwertgeräte von Buderus etwa sind schon heute hybridfähig. Mit einer Wärmepumpen-Außeneinheit lassen sie sich unkompliziert zum Hybridsystem erweitern. Der Lieferant bietet für die unterschiedlichen Modellen sogar Wärmepumpen-Ergänzungssets zur Nachrüstung an.

Am Beispiel des Brennwertkessels Logano plus KB195i: Der im Set inbegriffene Hybridmanager HM200 vernetzt Kessel und Wärmepumpe und bindet Letztere in das Regelsystem der Heizungsanlage ein. Nutzer:innen können zwischen kosten- und CO2-optimierten Regelungsstrategien wählen. Darüber hinaus können alle aktuelle Ölkessel des Herstellers bis zu 100 Prozent mit klimafreundlichen Flüssig-Brennstoffen betrieben werden.

Green Fuels Ready

Green-Fuels-Ready-Geräte hat auch Viessmann im Programm. Bei der Einbindung in ein Hybridsystem kann die Regelung so eingestellt werden, dass bei schwankenden Energiepreisen immer die günstigste Betriebsweise ausgewählt wird.

Für die Kommunikation des gesamten Energiesystems (Wärme, Lüftung, elektrische Energie) wurde die via App bedienbare Plattform „One Base“ entwickelt. Diese ver-

Effiziente Heiztechnik und Hybridfähigkeit auf kleinstem Raum bietet das Buderus-Modell Logano plus KB195i.

Tankhersteller Roth treibt auch die firmeneigene Fahrzeugflotte mit HVO an.

bindet alle entsprechenden Geräte und Anwendungen im Haus zu einer einzigen Energielösung. Die Vorteile: weniger Verbrauch durch intelligentes Management, ein reduzierter CO2-Fußabdruck und aktuell verfügbare Informationen zu den Energiekosten.

Vielfältig kombinierbar und optimiert für Hybridheizungen ist das Modell COB-2 B30 von Wolf. Mit vier Leistungsstufen zwischen 15 und 40 Kilowatt deckt die Gerätefamilie die komplette Bandbreite an Einbausituationen ab – vom Einfamilienhaus bis zum Gebäude mit mehreren Wohnungen.

Möglich sind Erweiterungen, etwa um einen Warmwasser-Schichtenspeicher. Ein sogenannter Rohrwendelspeicher speichert in diesem Fall die Wärme so lange, bis sie im Haushalt benötigt wird.

Dank zweitstufiger Leistungsmodulation passt sich das Öl-Brennwertgerät dem aktuellen Heizbedarf an. Dabei ist es flüsterleise: Ein integrierter Schalldämpfer sorgt dafür, dass der Ölgebläsebrenner auch im Vollbetrieb kaum zu hören ist.

Zertifiziert ist das Wolf-Produkt für Beimischungen von bis zu 30 Prozent HVO im Heizöl. Derzeit laufen Tests mit Beimischungen von bis zu 65 Prozent Flüssig-Brennstoff aus erneuerbarer Erzeugung.

Von Tank bis Ölkessel

Auch die Tankhersteller sind vorbereitet auf die klimafreundliche Zukunft der Ölheizung: „Ökologisch heizen mit Ölheizungsanlagen wird künftig möglich sein“, hält Wolfgang Dehoust fest. Dehoust ist Geschäftsführer des gleichnamigen Herstellers aus dem deutschen Leimen, der doppelwandige Heizöltanks für Haushalte wie auch Vorratstanks für landwirtschaftliche Betriebe mit Green-Fuels-ReadySiegel anbietet.

Über ein vergleichbares Produktsortiment verfügen die Roth Werke. In deren Fall sind jedoch nicht nur die Öltanks, sondern auch die Firmenfahrzeuge sozusagen Green Fuels Ready: Seit der Zulassung von HVO 100 in Deutschland werden die Diesel-Autos der Fahrzeugflotte mit Treibstoff aus hydrierten Altfetten und biobasierten Rest- und Abfallstoffen betrieben.

Die Erfahrungen mit HVO fallen auch in der Mobilität ausschließlich positiv aus: „Der erneuerbare Kraftstoff kann in beliebigen Verhältnissen mit herkömmlichem Diesel gemischt werden“, erzählt Fuhrparkleiter Thomas Burk. „Zudem ist es möglich, abwechselnd HVO und Diesel zu tanken, ohne dass Tank oder Kraftstoffsystem zuvor gereinigt werden müsste.“

Foto: GHM
Foto: Roth Werke
Foto: Buderus

Nachschau

Das dritte EWO-Webinar zum Thema der „Hybridheizung“ können Sie auch auf YouTube ansehen

„Der Ölkessel ist das Herz Hybridheizung“

Durch die Kombination mit zumindest einem weiteren Wärmebereiter wird die Öl- zur Hybridheizung – Thema des mittlerweile DRITTEN EWO-WEBINARS. „Der Ölkessel als Herz der Hybridheizung stellt dabei die zuverlässige Wärmeversorgung in der kalten Jahreszeit sicher“, so EWO-Ombudsmann DI Gerald Petz.

Ein Hybridfahrzeug kombiniert Benzin oder Diesel mit einem elektrischen Antrieb. Auf einem vergleichbaren Grundprinzip basiert die Öl-Hybridheizung. In diesem Fall tritt zum Heizsystem für flüssige Brennstoffe zumindest ein weiterer Wärmebereiter, der mit alternativen Energieträgern betrieben wird, hinzu.

kessel aufgrund der Installation einer Wärmepumpe entfernen ließen und nun mit der Funktionsweise ihrer Heizung unzufrieden sind“, erzählt Petz von seinen Erfahrungen als Ombudsmann.

Vorschau

Thema und Datum des nächsten EWO-Webinars:

Do, 28. November 2024, 18 Uhr: Die Energielandschaft in Europa und Österreich

Hier geht’s zur Anmeldung.

„Möglichkeiten gibt es viele, nahezu jeder Energieträger kommt dafür in Frage“, erklärt EWO-Ombudsmann Gerald Petz, der Hauptreferent des jüngsten EWO-Webinars. Schon im Vorfeld der Online-Veranstaltung bekundeten die Teilnehmenden großes Interesse an der Kombination der Ölheizung mit einer Luft-WasserWärmepumpe.

Ergänzen statt Eliminieren Ganz auf den Ölkessel zu verzichten, hat sich gerade in diesen Fällen nicht bewährt. „Ich erhalte immer wieder Anrufe von Menschen, die den Öl-

Der Grund: Mit fallender Außentemperatur sinkt die Leistung der Wärmepumpe sowie die Effizienz. Je länger die Wärmepumpe bei tiefen Außentemperaturen betrieben wird, desto geringer fällt auch die Jahresarbeitszahl aus. „Das heißt, gerade in den kältesten Monaten des Jahres muss der Haushalt unter Umständen elektrisch zuheizen und Strom zukaufen, der dann womöglich von einem Kohle- oder Atomkraftwerk jenseits der Grenzen kommt.“

Für die Übergangszeit stellt eine Luft-Wasser-Wärmepumpe jedoch eine gute Ergänzung zur Ölheizung dar. Wer eine Photovoltaikanlage sein Eigen nennt, kann damit zudem den selbst erzeugten Strom nutzen. „Das ist jedenfalls wirtschaftlicher, als Überschussstrom ins Netz einzuspeisen.“

Mehr als 350 Personen meldeten sich zum dritten EWO-Webinar an. Zum Nachsehen findet sich dieses auch im YouTube-Kanal des EWO Österreich.

Ob PV plus Wärmepumpe, Solarthermie oder Kaminofen – Herz der Hybridheizung ist der Ölkessel.

Am Markt werden eigens für diesen Zweck sogenannte Nachrüst-Wärmepumpen angeboten. Für die Regelung gibt es bereits automatische Systeme, die zur Optimierung der Betriebskosten selbständig umschalten oder auch beide Systeme parallel betreiben.

Alternativen fürs Brauchwasser

Viele Haushalte, gerade in Westösterreich, verfügen bereits über eine Brauchwasser-Wärmepumpe. „Diese können ihren hybriden Wärmespeicher sowohl mittels Ölkessel wie auch über die integrierte Wärmepumpe erwärmen“, so Petz. Deren

„ICH EMPFEHLE DRINGEND, DIE ÖLHEIZUNG BEIZUBEHALTEN. VORTEILE KANN JEDOCH DEREN ERGÄNZUNG ZUR HYBRIDHEIZUNG BIETEN.“

Gerald Petz, EWO Österreich

Jahresarbeitszahl liegt bei 3, das heißt, eine Kilowattstunde Strom wird in drei Kilowattstunden Wärme umgewandelt.

Wer eine Photovoltaikanlage am Dach hat, kann den Warmwasserspeicher mit dem selbst erzeugten Ökostrom erwärmen. Das funktioniert mithilfe einer Elektropatrone.

Petz: „Damit erhalten Haushalte genügend Warmwasser für den Som-

mer und die Übergangszeit.“

Noch effizienter ist eine solarthermische Anlage, die Sonnenenergie direkt in warmes Wasser umwandelt. „Für ein Einfamilienhaus sind eine Kollektorfläche von vier bis sechs Quadratmetern am Dach und ein 300-Liter-Speicher ausreichend.“ Verwendet wird ein Brauchwasserspeicher mit einem Frischwassermodul.

Öl und Holz – eine bewährte Kombination

Letztlich ist auch die Kombination eines Ölkessels mit einem Kacheloder Kaminofen zur Beheizung einzelner Räume ein Hybridsystem. „In Westösterreich steht schätzungsweise in jedem dritten Haushalt so ein Ofen“, meint Petz.

In vielen Kellern befinden sich auch Öl- und Holzkessel in unmittelbarer Nachbarschaft. „Solche Zweitkessel eignen sich gut für die Übergangszeit, etwa um das auf dem eigenen Grundstück anfallende Holz zu verwerten.“ Zugleich haben Haushalte damit eine wirksame Blackout-Vorsorge.

Die Vorteile von Hybridsystemen unter Einbindung der Ölheizung: Betriebskosten können optimiert und CO2-Emissionen reduziert werden. Mehrere Heizformen sorgen zudem für mehr Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit. „Durch den wechselweisen Betrieb erhöht sich natürlich auch die Nutzungsdauer der einzelnen Wärmebereiter.“

Sehr gut

Mit dem heurigen Jahr startete das EWO sein Webinar-Angebot, um ölheizende Haushalte über rechtliche und technische Aspekte zum Heizen mit Flüssig-Brennstoffen sowie über künftige Entwicklungen zu informieren. Die zahlreichen Teilnehmenden vergaben dafür Bestnoten: Die Zufriedenheit mit der Organisation der Webinare lag bei 4,7 von 5 Sternen. Ähnlich die Zufriedenheit mit dem Webinar insgesamt (4,6).

„Werden Sie das Webinar weiterempfehlen und möchten Sie an weiteren EWO-Webinaren teilnehmen?“, fragten wir auch. Zu diesen Punkten gab’s jeweils 4,5 von 5 Sternen. Die „klare Strukturierung und umfassende Information“ wurden via Feedback-Bogen gelobt. „Das Webinar war durchwegs sehr gut präsentiert“, so eine Reaktion. Was die Ölheizungsbesitzer:innen daraus mitnehmen? Eine Teilnehmerin bringt es so auf den Punkt: „Ich kann nun optimistisch mit meiner Ölheizung in die Zukunft schauen.“

Grafik: EWO Österreich
„Wir

brauchen alle verfügbaren

Technologien“

„Es liegt in der VERANTWORTUNG DER POLITIK, Rahmenbedingungen für die Energiewende zu schaffen“, meint DI Dr. Hedwig Doloszeski, Geschäftsführerin des Fachverbands der Mineralölindustrie (FVMI). Zentral dafür sei Technologieoffenheit.

FVMI-Chefin Hedwig Doloszeski:

„Die Herausforderung der Energiewende kann kein Energieträger

UNSERE WÄRME: Seit September 2020 sind Sie Geschäftsführerin des Fachverbands der Mineralölindustrie. Können Sie Ihren Verband kurz vorstellen?

Hedwig Doloszeski: Wir sind eine Fachorganisation, die in der Wirtschaftskammer Österreich angesiedelt ist. Als gesetzliche Interessenvertretung sehen wir uns als Bindeglied zwischen Wirtschaft und Öffentlichkeit. Unsere Mitglieder sind Unternehmen, die

Was sind Ihre Tätigkeitsbereiche als Fachverband?

Zum einen leisten wir Öffentlichkeitsarbeit. Das heißt, wir informieren online oder etwa mittels Publikationen wie dem jährlichen „Branchenreport“ über unsere Themen, den Markt und über die Rolle, die unsere Branche innerhalb der heimischen Wirtschaft spielt. Darüber hinaus bearbeiten wir umwelt- und energierelevante Aspekte zu den Klimazielen, Emissi-

„WIR BRAUCHEN MEHR INNOVATION STATT ÜBERREGULIERUNG.“

HEDWIG DOLOSZESKI, FVMI

Rohöl und Erdgas aufsuchen und fördern, in Pipelines transportieren bzw. in eigenen oder konzernverbundenen Raffinerien verarbeiten, um die resultierenden Mineralölprodukte zu vertreiben. Im Fachjargon spricht man in diesem Zusammenhang von Upstream-, Midstream- und DownstreamAktivitäten.

onshandel, Kraftstoffregulierungen, Normen und vieles mehr. Auch steuerliche, gewerberechtliche und sozialpolitische Fragen werden in unseren Arbeitskreisen behandelt. Neben der rechtlichen Vertretung zählt die wöchentliche Erfassung der Kraftstoffpreise zu unseren Aufgaben. Zudem wird eine jährliche Tankstellenstatistik erstellt.

Klimafreundliche Flüssig-Brennstoffe ermöglichen die Weiternutzung der bestehenden Infrastruktur von der Raffinierung über den Transport bis zur Ölheizung.

Nicht nur die Zahl der Tankstellen mit Stromladefunktion nimmt zu. Zuletzt verbreitete sich in Österreich auch HVO100 als klimafreundliche Alternative zu Dieselkraftstoff. Wie sieht hier die aktuelle Situation aus?

Tankstellen mit HVO100-Angebot haben wir zuletzt erstmalig in unsere Erhebung einbezogen. Zu Jahresbeginn wurden uns 34 Tankstellen in Österreich gemeldet, die den klimafreundlichen Flüssig-Kraftstoff aus erneuerbaren Quellen anbieten. Es werden laufend mehr. Das aus Pflanzenölen und tierischen Fetten hergestellte Raffinerieprodukt zählt aktuell zu den am schnellsten wachsenden Produkten am Treibstoffsektor –freilich noch von einem niedrigen Niveau aus.

Der Alternativ-Kraftstoff kann Diesel in beliebigem Verhältnis beigemischt werden. Die Produktionskosten sind zwar noch deutlich höher, allerdings ist HVO100 von der Mineralölsteuer und der CO2-Bepreisung befreit. Die Umstellung von Diesel auf HVO100 ist in den

meisten Fällen mit dem bestehenden Fuhrpark möglich.

Der FVMI ist Mitglied im europäischen Verband FuelsEurope und unterstützt die gemeinsame Initiative „More than a Manifesto“. Worum geht es dabei?

Die Initiative „More than a Manifesto – an Offer for Europe“ widmet sich dem von der EU angestrebten Ziel der Klimaneutralität bis 2050 mithilfe CO2-reduzierter flüssiger Brenn- und Kraftstoffe. Weiters geht es um sichere Energieversorgung und um eine wettbewerbsfähige Industrie.

Um all diese Ziele zu erreichen, braucht es den entsprechenden politischen Rahmen bzw. eine umfassende EU-Strategie für die Umstellung auf Flüssig-Brennstoffe aus erneuerbaren Quellen. FuelsEurope hat angeboten, hier aktiv mit der EU zusammenzuarbeiten.

Klimafreundliche flüssige Brennund Kraftstoffe weisen die gleichen Vorteile auf wie ihre fossilen Vorgänger. Dazu gehören die hohe Energiedichte und die gute Lagerfähigkeit.

Die bestehende Infrastruktur kann damit weiter genutzt werden.

Kann es aus Ihrer Sicht gelingen, fossile Energieträger durch klimafreundliche flüssige Brenn- und Kraftstoffe zu ersetzen?

Ich denke schon, dass das grundsätzlich möglich ist. Es ist auch notwendig. Um die Energiewende zu schaffen, müssen wir alle verfügbaren Technologien einsetzen.

Für die Mineralölbranche ist gerade diese Transformation eine große Herausforderung. Sie muss einerseits ihren Beitrag leisten, das Energiesystem umzubauen. Auf der anderen Seite muss sie auch die fossil-basierte Energieversorgung bis zum Übergang gewährleisten, um die Versorgung zu sichern.

Die Herausforderung der Energiewende kann kein Energieträger allein bewältigen. Versorgungssicherheit, Wettbewerbsfähigkeit, Nachhaltigkeit und Leistbarkeit sind gleichermaßen sicherzustellen. Es liegt nun in der Verantwortung der Politik, nicht nur Ziele zu formulieren, sondern auch Rahmenbedingungen zu schaffen, die deren Umsetzung ermöglichen.

Wichtig ist mir: Wir brauchen mehr Innovation statt Überregulierung. Die überbordende Bürokratie wirkt sich zweifellos nachteilig auf die heimische Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit aus. Ein regulatorischer Rahmen müsste Technologieoffenheit in den Mittelpunkt stellen. Das würde uns auch international voranbringen.

Zur Person

Hedwig Doloszeski übernahm 2020 die Geschäftsführung des Fachverbands der Mineralölindustrie (FVMI). Die Expertin für Energie- und Umweltthemen war bereits von 2004 bis 2012 als Referentin für Umwelt-, Chemikalien- und Abfallrecht für den Verband tätig gewesen. Dazwischen leitete sie unter anderem die Deutsche wissenschaftliche Gesellschaft für Erdöl, Erdgas und Kohle (DGMK e.V.) in Hamburg als Geschäftsführerin. Doloszeski hat an der TU Wien technische Chemie studiert.

„D Spieglein, Feld am Spieglein

awn“, also Morgendämmerung, heißt die erste industrielle Anlage der Welt, in der synthetische Brenn- und Kraftstoffe mithilfe von Solarwärme hergestellt werden. Eröffnet wurde sie diesen Sommer im nordrhein-westfälischen Jülich.

ein thermischer Wärmespeicher im Produktionsprozess zum Einsatz.

Ein Meer aus Spiegeln, die im Sonnenlicht glitzern, zwischen Getreidefeldern. Mittendrin ein weißer Turm. Was wie ein Andachtsort für Sonnenanbeter aussieht, ist eine INNOVATIVE PRODUKTIONSSTÄTTE klimafreundlicher flüssiger Brenn- und Kraftstoffe.

Dahinter steht das Schweizer Startup-Unternehmen Synhelion, das 2016 von Forschenden der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich gegründet wurde. Alles begann mit einer zündenden Idee und einer Miniraffinerie auf dem Dach der Universität.

Während der mehrjährigen Entwicklungsphase perfektionierten die Gründer Gianluca Ambrosetti und Philipp Furler gemeinsam mit ihrem Team gleich mehrere neue Innovationen. Dazu gehören die „Heliostaten“ genannten Sonnenspiegel, die das Licht konzentrieren und zu einem Solar-Receiver reflektieren. In weiterer Folge kommen ein thermochemischer Reaktor und

Synhelion verleiht Flügel Strategische Partner von Synhelion sind die Fluggesellschaften Lufthansa und Swiss. Zu den Investoren zählen auch der Flughafen Zürich, die Pilates Flugzeugwerke und der italienische Mineralölkonzern Eni. Wie sich daraus unschwer ersehen

„INNERHALB VON ZEHN JAHREN WOLLEN WIR RUND EINE MILLION TONNEN JÄHRLICH PRODUZIEREN.“

Philipp Furler, Synhelion

lässt, geht es in der ersten Phase um die Erzeugung von synthetischem Kerosin für die Luftfahrt.

Fluggesellschaften sind unter Druck, auf CO2-neutrale Energieträger umzustellen. Die EU sieht eine Verpflichtung zur stufenweisen Beimischung vor, bis 2035 soll der klimafreundliche Anteil an den Flugzeug-Treibstoffen auf 20 Prozent angehoben werden. Ein weite-

Heliostaten reflektieren

Sonnenlicht zu einer Empfängereinheit in der Mitte.

Das Endprodukt kann in einer herkömmlichen Raffinerie zu flüssigen Brenn- und Kraftstoffen weiterverarbeitet werden.

rer Nebeneffekt des Einsatzes von Synhelion-Kerosin: Dieser mindert die Bildung von Kondensstreifen, die ebenfalls zum Treibhauseffekt beitragen.

Noch heuer wird die Anlage in Jülich mehrere tausend Liter Syncrude im Jahr herstellen. Dabei handelt es sich um synthetisches Rohöl, das in einer konventionellen Raffinerie zu Kerosin, Benzin, Diesel oder Heizöl veredelt werden kann.

Ausbau geplant

Bereits im kommenden Jahr soll mit dem Bau einer weiteren Produktionsstätte in Spanien begonnen werden. „Künftige Anlagen werden die Dimension der ersten beiden jedoch noch deutlich übertreffen und damit eine sehr viel größere Produktions-

„SOLARE

BRENN- UND KRAFTSTOFFE KÖNNEN FOSSILE ENERGIETRÄGER

ERSETZEN UND SIND MIT DER BESTEHENDEN INFRASTRUKTUR KOMPATIBEL.“

Gianluca Ambrosetti, Synhelion

kapazität bieten“, kündigt Gründer und CEO Philipp Furler an. „Innerhalb von zehn Jahren soll so ein jährliches Volumen von rund einer Million Tonnen erreicht werden.“

Das Grundprinzip wird dabei beibehalten: In Jülich gruppieren sich hunderte Heliostaten um einen 20 Meter hohen Turm. Die solaren Spiegel setzen sich aus dreieckigen, biegsamen Spezialglasteilen zusammen.

Der Empfänger wandelt die Solarenergie in Prozesswärme mit Temperaturen von mehr als 1.000 Grad Celsius um. Ein Teil davon wird gespeichert, um die Produktion rund um die Uhr und bei jeder Witterung aufrecht erhalten zu können.

Der Rest geht als heißer Wasserdampf zum fünf Meter hohen Reaktor, dem von oben ein CO2 und Methan zugeführt werden. Dieses wird zum einem Synthesegas verarbeitet und anschließend mittels „Gas-to-Liquid“-Verfahren verflüssigt.

Ob Dampfschiff oder

Ölheizung

Als Ausgangsstoffe für die Produktion dienen Kohlendioxid, Wasser und Methan. Bei der Verbrennung

der aus dem Syncrude raffinierten Brenn- und Kraftstoff wird nur jene Menge an CO2 freigesetzt, die zuvor für den Herstellungsprozess aus der Luft abgeschieden wurde. Das Endprodukt ist somit klimafreundlich.

Synhelion-Mitbegründer und Co-CEO Gianluca Ambrosetti: „Ich rechne damit, dass wir bis zum Jahr 2050 rund die Hälfte unseres Treibstoffs in der Luftfahrtindustrie absetzen werden.“ Inzwischen werden aber längst auch andere Einsatzbereiche für die flüssige Synhelion-Energie ins Visier genommen. Möglich wäre etwa die Verwendung im Raumwärmemarkt.

Mit einem Schiffsunternehmen wurde bereits eine Vereinbarung getroffen. Ab 2025 wird die Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV) das historische Dampfboot Gallia mit solarem Kraftstoff befeuern. „Zentrale Ziele unseres Unternehmens, das rund drei Millionen Passagiere im Jahr befördert, sind Nachhaltigkeit und Emissionsreduktion“, sagt SGVChef Stefan Schulthess.

So funktioniert’s

 Sonnenstrahlung wird durch ein Spiegelfeld aus sogenannten Heliostaten zu einem SolarReceiver reflektiert.

 Der Receiver verwandelt die Solarenergie in HochtemperaturProzesswärme.

 Im thermochemischen Reaktor werden CO2, Wasser und Methan mithilfe der Prozesswärme in ein Synthesegas aus H2 und CO umgewandelt.

 Das Synthesegas wird verflüssigt und zu Brenn- und Kraftstoffen verarbeitet.

Fotos und Grafiken: Synhelion

Umstieg mit Unkosten

„BIS EINE FÖRDERZUSAGE FÜR DEN HEIZUNGSTAUSCH KOMMT, MÜSSEN HAUSHALTE BIS ZU 36.000 EURO VORFINANZIEREN.“

Gerald Petz, EWO

Ombudsmann Gerald Petz berät ölheizende Haushalte.

Kontakt

EWO-Ombudsmann DI Gerald Petz steht Ölheizungsbesitzer:innen mit Rat und Tat zur Seite. Er beantwortet Ihre Fragen und unterstützt Sie bei Anliegen wie Kesseltausch, Behördenverfahren oder Problemfällen. Erreichbar ist er per E-Mail (ombudsmann@ewo-austria.at) oder Telefon (0664/345 87 10).

Beim Umstieg vom Ölkessel auf ein anderes Heizsystem sind bis zu 36.000 Euro vorzufinanzieren. „VIELE MENSCHEN UNTERSCHÄTZEN DIE KOSTEN, die ein Wechsel des Heizungssystem verursachen kann“, weiß EWO-Ombudsmann DI Gerald Petz.

Die Förderung eines Umstiegs auf Heizsysteme mit erneuerbaren Energieträgern ist zurzeit hoch in Österreich. Geworben wird mit den Prozentsätzen des Förderbetrags, gemessen an den Kosten des Heizungstausches.

EWO-Ombudsmann Gerald Petz rät allerdings, sich vor einer Entscheidung bezüglich Heizungssystem auch die absoluten Gesamtkosten anzuschauen. „Oftmals ist ja nicht nur der Kessel, sondern auch der Tank zu entfernen. Dazu können weiters Investitionen in Lagerräumlichkeiten für Pellets oder etwa auch in die thermische Sanierung beim Umstieg auf eine Wärmepumpe kommen.

Im Altbaubestand ist eine Umstellung damit trotz hoher Förderungen für den Einbau alternativer Heizsysteme in vielen Fällen wirtschaftlich nicht sinnvoll oder sogar technisch unmöglich. Petz: „Die Finanzierung von Umbauarbeiten muss von der Antragstellerin oder dem Antragsteller vorab geleistet werden. Hier greift eine Förderung ins Leere.“

Erst Installation, dann Förderzusage

Was zudem viele nicht bedenken: Bis eine Zusage kommt, müssen die Haushalte bis zu 36.000 Euro möglicher Fördersumme vorfinanzieren. Banken dürfen Kredite laut Verordnung erst genehmigen, wenn verbindliche Förderzusagen vorliegen. „Diese erfolgen jedoch erst nach der Installation des neuen Heizsystems“, so Petz. „Da beißt sich die sprichwörtliche Katze in den Schwanz.“

Mit der KIM-Verordnung wurden 2022 in Österreich strengere Regeln für die Vergabe von Bankkrediten im Immobilienbereich eingeführt. KIM steht in diesem Zusammenhang für „Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen“.

Ein langes Wort, das seither bei vielen Hausbauern und -sanierern für lange Gesichter gesorgt hat. Auch in diesem Fall führt die Regelung dazu, dass Sanierungswillige häufig keine Zwischenfinanzierung durch die Bank für den geplanten Heizungstausch erhalten.

Foto: Pixabay

Klimaschutz im Raumwärmemarkt gelingt nur mit der Anerkennung erneuerbarer Flüssig-Brennstoffe.

EWO bezieht Stellung

Europa möchte klimaneutral werden. Um die Energiewende zuverlässig und leistbar zu gestalten, werden ALLE ARTEN VON ERNEUERBAREN

ENERGIETRÄGERN BENÖTIGT – darunter auch Flüssig-Brennstoffe aus erneuerbaren Quellen.

Europa hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 als Kontinent klimaneutral zu werden.

Dafür wird unter anderem der Ausstieg aus fossilen Energieträgern in den EU-Mitgliedstaaten vorangetrieben.

Flüssige Brennstoffe eignen sich speziell für Gebäude, in denen andere Heizoptionen nicht verfügbar sind oder nicht kosteneffizient betrieben werden können. „Wir fordern die europäischen Institutionen auf, erneuerbare Flüssig-Brennstoffe als effiziente, CO2-neutrale Energieträger im Raumwärmemarkt anzuerkennen“, sagt EWO-Geschäftsführer Mag. Martin Reichard.

Die EU-Politik ist gefordert Technologieneutralität ist dabei oberstes Gebot. „Alle Technologien, die ihren Teil zur Energiewende beitragen können, sind zu fördern und zu unterstützen.“

Hybridsysteme sind anzuerkennen – insbesondere als Übergangslösung für die schrittweise Umstellung auf erneuerbare Flüssig-Brennstoffe. Das ermöglicht eine sofortige Reduktion der CO2-Emissionen mit der bewährten Infrastruktur.

Reichard: „Wir fordern die europäischen Institutionen auf, analog zur effizienten Fernwärme eine geplante, schrittweise Umstellung auf erneuerbare Flüssig-Brennstoffe zuzulassen und zu fördern.“

Flüssig-Brennstoffe sind leicht zu transportieren und zu lagern und können mit anderen erneuerbaren Energiequellen kombiniert werden. Zur Sicherung der Energieversorgung sind klimafreundliche Flüssig-Brennstoffe daher anzuerkennen.

Ein ganzheitlicher Emissionsansatz sollte die Emissionen der gesamten Wertschöpfungskette und dabei auch die der Luftschadstoffe miteinbeziehen. Gerade Heizöl und

erneuerbare Flüssig-Brennstoffe verbrennen praktisch feinstaubfrei.

Um Energiearmut zu verhindern, müssen die sozialen Aspekte der Energiewende berücksichtigt werden. Klimafreundliche Flüssig-Brennstoffe lassen sich mit der bestehenden Infrastruktur verwenden.

Forschung und Entwicklung im Bereich erneuerbarer Flüssig-Brennstoffe leisten einen langfristigen Beitrag zur Dekarbonisierung. „Ihre Produktion und ihr Markteinsatz brauchen finanzielle Unterstützung und Förderung“, so der EWO-Geschäftsführer.

In Staaten wie Deutschland und Frankreich werden erneuerbare Flüssig-Brennstoffe bereits in Form von Beimischungen eingeführt. „Wir fordern die EU-Institutionen auf, anteilige Steuerbefreiungen für erneuerbare Flüssig-Brennstoffe zu gewähren, wenn diese fossilen Energieträgern beigemischt werden.“

Foto:
Pixabay

Wort Sie sind am

Das EWO-Bürger:innenforum tourt wieder durch Österreich. Nach Stationen in Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark geht es nun nach Tirol und Vorarlberg. NUTZEN SIE

DIE GELEGENHEIT, die Zukunft des Raumwärmemarkts mitzugestalten!

Die Energie- und Wärmewende wirft viele Fragen auf. Der Diskussionsbedarf ist groß. „Wir wollten die rund 600.000 ölheizenden Haushalte in Österreich mit ihren Sorgen und Nöten nicht allein lassen. Daher haben wir Ende 2022 unser Bürger:innenforum ins Leben gerufen“, erzählt EWO-Geschäftsführer Mag. Martin Reichard.

können sich engagierte Ölheizungsbesitzer:innen untereinander austauschen, ihre Stimme erheben und aktiv in Arbeitsgruppen mitarbeiten. Für Fragen und nähere Informationen steht das EWO-Team vor Ort zur Verfügung.

Für Verpflegung ist gesorgt. Die Teilnahme am EWO-Bürger:innenforum ist kostenlos,

Termine

22. Oktober

13.30 bis 17 Uhr: Dornbirn

23. Oktober

13.30 bis 17 Uhr: Innsbruck

Anmeldung bis 15. Oktober unter anmeldung@ewo-austria.at

Ziel war es, heimische Ölheizungsbesitzer:innen persönlich näher kennen zu lernen und eine Plattform zu schaffen, über die sich diese miteinander vernetzen können. „Bei unseren bisherigen Terminen in Schwechat, Ansfelden und Graz haben wir gemeinsam an der Erstellung einer Forderungsliste für die Zukunft des Heizens mit flüssigen Energieträgern gearbeitet.“ Diese Forderungen fließen in eine „EWO-Roadmap 2030“ ein, die an die politischen Entscheidungsträger:innen gerichtet ist.

EWO in Westösterreich

Am 22. und 23. Oktober finden die nächsten Termine statt, diesmal in Dornbirn und Innsbruck. Im Rahmen der halbtägigen Workshops

„BESONDERS SCHÄTZE ICH DIE GELEGENHEIT, SICH ZUSAMMENZUSETZEN, UM ÜBER HEIZUNGSSYSTEME UND POLITISCHE RAHMENBEDINGUNGEN ZU SPRECHEN.“

Alfred Weber

aber nicht umsonst. Alfred Weber, einer der Teilnehmer des Grazer Workshops möchte die Erfahrung jedenfalls nicht missen: „Besonders schätze ich die Gelegenheit, sich zusammenzusetzen, um mögliche Verbesserungen des Heizungssystems und der politischen Rahmenbedingungen durchzubesprechen.“

Foto vom Bürgerforum in Salzburg

Ölheizungshaushalte aufgepasst: Immer top informiert mit dem Newsletter der Interessenvertretung für Heizen mit flüssiger Energie. Bleiben Sie auf dem Laufenden über aktuelle Forschungs- und Entwicklungsfortschritte am Raumwärmemarkt und erfahren Sie, wie Sie bei Umfragen und anderen Aktionen mitwirken können. Sie erhalten alle Informationen übersichtlich und kompakt – von uns für Sie zusammengefasst!

EINLADUNG ZUM BÜRGER:INNENFORUM IN TIROL UND VORARLBERG

EWO schenkt Ihrer Stimme Gehör – beim Bürger:innenforum mit EWO-Geschäftsführer Martin Reichard, EWO-Ombudsmann und Experten aus Recht und Technik.

www.ewo-austria.at

Dienstag, 22.10.2024

6850 Dornbirn

Mittwoch, 23.10.2024

6020 Innsbruck

13.30 Beginn

Inhalt

Gemeinsam mit EWO und anderen Ölheizungshaushalten diskutieren Sie über die Zukunft mit flüssiger Energie. In Kleingruppen werden mögliche Lösungsansätze erarbeitet. EWO hat ein offenes Ohr für Ihre Anliegen und Wünsche als Ölheizungshaushalt.

17.00 Voraussichtliches Ende Für Ihr leibliches Wohl ist gesorgt. Anmeldung erforderlich per E-Mail bis zum 15.10.2024 unter anmeldung@ewo-austria.at

Den genauen Veranstaltungsort erfahren Sie bei der Anmeldung.

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