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Sie fragen, wir antworten
Zahlreiche Fragen von Ölheizungsbesitzer:innen erreichten uns – von A WIE ANSCHAFFUNG EINES ÖLBRENNWERTGERÄTES BIS Z WIE ZUKUNFT klimafreundlicher Flüssig-Brennstoffe.
Kann ich meinen Ölkessel tauschen? Wie verringere ich meinen Verbrauch? Und wann kommen klimafreundliche Flüssig-Brennstoffe? EWO-Expert:innen beantworten Fragen von Ölheizungshaushalten.
Ist es möglich, von einem bestehenden alten Ölkessel auf eine moderne Öl-Brennwertanlage umzustellen? Und wenn ja, wie lange noch?
Im heurigen Februar trat das sogenannte Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWG) in Österreich in Kraft. Das Bundesgesetz legt fest, dass kein verpflichtender Tausch auf ein bestimmtes Heizsystem vorgeschrieben wird.
Ölheizende Haushalte können somit zeitlich unbegrenzt einen Ölkesseltausch vornehmen. Nur im Neubau ist der Einbau eines Heizkessels, der mit fossilen Brennstoffen betrieben wird, untersagt. Im Bestand gibt es dafür keine gesetzlichen Grundlagen – kein Austauschverbot, keine Stilllegungsverpflichtung und keine Einschränkungen bei der Reparatur einer bestehenden Ölheizung.
Einschränkungen beim Ölkesseltausch bestehen lediglich in einzelnen Bundesländern. In Salzburg etwa eine Bewilligungspflicht inklusive Alternativenprüfung, und auch in Wien ist eine Alternativenprüfung vor einem Ölkesseltausch durchzuführen. Es gibt aber in keinem Bundesland gesetzliche Grundlagen für ein Ende des Ölkessels bis zu einem bestimmten Datum.
Wie oft muss ich meinen Öltank reinigen lassen?
Heizöl extra-leicht (HEL) ist ein genormtes Produkt von höchster Qualität und Reinheit. Tankreinigungen oder gar ein Austausch des Tanks ist daher in der Regel nicht erforderlich.
Von Dienstleistungsunternehmen werden Haushalte gelegentlich regelrecht gedrängt, eine Tankreinigung vornehmen zu lassen. Dabei wird mitunter auf eine rechtliche Verpflichtung zur Tankreinigung undzu einem Tanktausch hingewiesen. Derartige gesetzliche Regelungen gibt es de facto nicht. Wer dennoch eine Tankreinigung wünscht, wendet sich am besten an den EWO-Ombudsmann für eine kostenlose und unabhängige Auskunft.
„MODERNE ÖL-BRENNWERTGERÄTE SPAREN BIS ZU 40 PROZENT DES ENERGIETRÄGERS UND SIND IN DEN ALLERMEISTEN FÄLLEN ,GREEN FUELS READY‘.“- EWO-Technikexperte Ing. Christian Ulrich
Ich möchte beim System der Ölheizung bleiben. Was kann ich tun, um das Klima zu schützen?
Falls Sie einen Ölkessel älteren Datums haben, empfiehlt sich der Umstieg auf ein hocheffizientes Öl-Brennwertgerät. Die daraus resultierende Energieeinsparung liegt bei bis zu 40 Prozent, in einzelnen Fällen sogar noch deutlich darüber. Damit reduzieren Sie nicht nur Ihre Heizkosten, sondern im selben Umfang auch die CO2-Emissionen. Moderne Ölheizungen tragen darüber hinaus in den allermeisten Fällen das Qualitätssiegel „Green Fuels Ready“. Sie sind also nachweis- lich für die Verwendung mit flüssigen Brennstoffen aus erneuerbaren Quellen zertifiziert.
Ihren dank eines Öl-Brennwertgeräts ohnedies geringen Verbrauch können Sie durch die Anschaffung einer Brauchwasser-Wärmepumpe weiter reduzieren. Das Gerät lässt sich zum Teil mit Ökostrom von einer hauseigenen Photovoltaikanlage betreiben.
Wir überlegen die Anschaffung eines Kachelofens zusätzlich zur bestehenden Ölheizung – ein gutes System für die Zukunft?
Öl und Holz ist eine seit Jahrzehnten praktizierte Kombination zweier ausgereifter Systeme zum Beheizen von Häusern. Insbesondere in den westlichen Bundesländern verfügen viele ölheizende Haushalte zusätzlich über einen Kachelofen.
Zahlreiche Lieferanten von Ölheizungen haben auch Kachelöfen und Holzkessel im Programm. Grundsätzlich lassen sich aber auch Produkte unterschiedlicher Hersteller miteinander kombinieren. Wichtig ist eine gute Regelung, die die Leistung der beiden Wärmeerzeuger steuert.
„PREISLICH WETTBEWERBSFÄHIG WÜRDEN KLIMAFREUNDLICHE FLÜSSIG-BRENNSTOFFE BEI EINER CO2-ABHÄNGIGEN ENERGIESTEUER.“- Christian Ulrich, EWO
Die Kombination bietet jedenfalls viele Vorteile. Allein schon, weil Sie es auch bei einem Stromausfall sicher warm haben werden.
Wann kommen klimafreundliche Flüssig-Brennstoffe aus erneuerbaren Quellen? Und wie viel werden sie kosten?
An der Forschung und Entwicklung wird bereits intensiv gearbeitet. In vielen Teilen Europas und der Welt werden diese schon heute hergestellt – zum Teil im kommerziellen Maßstab.
In einzelnen europäischen Ländern sind Beimischungen von klimafreundlichen Flüssig-Brennstoffen zum Heizöl nicht nur erhältlich, sondern sogar verpflichtend. Frankreich beispielsweise hat einen entsprechenden Stufenplan gesetzlich festgelegt.
Wann der neue Brennstoff bei uns auf den Markt kommt und für die breite Masse erhältlich ist, hängt nicht nur vom Forschungsfortschritt und der Verfügbarkeit, sondern nicht zuletzt auch von den politischen Rahmenbedingungen ab. Durch eine Umstellung der Energiesteuer, basierend auf dem CO2-Fußabdruck des jeweiligen Energieträgers, würden die klimafreundlichen Alternativen preislich wettbewerbsfähig.