FS19 Design for the real world_ Ein partizipatives Umnutzungsprojekt für das Silo am Westquai Band I

«DESIGN FOR THE REAL WORLD» Ein partizipatives Umnutzungsprojekt für das Silo am Westquai Basel

BAND I

DESIG FOR TH REAL WO

VISUALISIERUNG «Rheinhatten» Quelle: https://tageswoche.ch/gesellschaft/die-bilder-vonrheinhattan-sind-nicht-aus-den-koepfen-zu-bekommen/, 19.02.19, Bearbeitet: Überlagerung Text mit Bezug auf das Buch «Design for the real world» von Victor Papanek

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BAND I INNENRAUM ALS URBANER RAUM Semesterstruktur – S.8 Ausgangslage Semesteraufgabe – S.10 METHODE UND THEORIE Partizipation – S.16 Social Design – S.26 Commoning – S.36 Nachhaltigkeit: Die SiD Methode – S.38 ORT Bestand, Geschichte – S.46 Wandel, Zukunft – S.54 MENSCH Quartiererkundung, Bedürfniskatalog – S.88 GEBÄUDE Form und Funktion – S.92 Pläne Silo 2 / Silo 8 – S.116 TAGEBUCH Inputtage – S.120 Kollaboration Spielwerkstatt Kleinhünigen – S.158 TANDEM Tandemaquise – S.176 TandempartnerInnen – S.182 KRITIKEN Teamkritik – S.198 Zwischenkritik – S.216 Schlusspräsentationen – S.230 Apéro / Ausstellung – S.248 BAND II Studierendenarbeiten – S.260 Dokumentationsteil der Visionen

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Wir wollen uns bei all denjenigen ganz herzlich bedanken, die partizipiert und an unser Projekt geglaubt, die ihre Gedanken und ihre Zeit mit uns geteilt haben.

Studierende Sonja Bissig Vanessa Halbheer Nicole Hanimann Nicole Imhof Yves Kern Lukas Kupfer Sophia Madörin Moritz Niederhauser Joslyne Ramazani Selina Weber Expertinnen, Experten und Fachpersonen Zukunft.Klybeck Aline Diouf, Quartiertreff Kleinhüningen Mathis Rickli, Spielwerkstatt Heike Oldörp, Stadtteilsekretariat Kleinbasel Fabian Nichele, Warteck Basel Andreas Kofler, Kurator, Schweizerisches Architekturmuseum SAM Dr. Phil. Patrick Oehler, Soziologe Daniel Rüetschi, Pro Natura Basel Stefan Rolli, Architekt Fabian Müller, Nomatark / Raumschule Drumrum Christoph Moerikofer, Zukunft Klybeck Thomas Kissling, Architekt Angelo Cafaro/ Salvatore Sorbello, Rhenus Logistics

BILD LINKS: «Partizipation» aus Arch+ 211/212, 2013, Seite 81 COLLAGE: Lea Kuhn & Eva Hauck

TandempartnerInnen Kinder aus der Spielwerkstatt Kleinhüningen Frau Bigey/ Frau Lambrigger/ Frau Herzig Seniorinnen Pflegewohnheim St. Christophorus Angelika von Arx, (Künstlerin, Atelier im Ostquai, wohnt im Dorfkern Kleinhüngens) André Buess, (Architekt, wohnt im Dorfkern Kleinhüngens) Christian Müller, (Kernteam von Zukunft Klybeck, wohnt selbst im Klybeck) Matthias Bruellmann, (Kernteam von Zukunft Klybeck) Daniel Hostettler und Joel Thurnherr (wohnen in der Wohngenossenschaft Klybeck Studenten in soziokultureller Animation Luzern mit Fokus auf partizipative Prozesse) Daniel Faust und Leonie Wienandts (Leitungsteam Brasilea, Event- und Ausstellungsraum seit 15 Jahren im Hafen) Frank Blass, (Team Fischer, wohnt im Dorfkern Kleinhüngens) Yves Raschle, Inchfurniture (Werkstatt und Büro im Hafen, Westquai)

AUF DEN FOLGENDEN SEITEN BAND I

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BAND I ASSEMBLAGE Dokumentation Tagebuch Das vorliegende Dokument ist weder klassische Dokumentation, noch reines Tagebuch: Wir verstehen es vielmehr als einen Versuch, den Prozess nach- und aufzuzeichnen, welchen wir im vergangenen Semester mit den Studierenden und zahlreichen weiteren Baseler*innen mit unterschiedlichsten sozialen und kulturellen Hintergründen durchlaufen haben.

Es mag ein wenig wie ein Logbuch erscheinen, in dem wir nachschlagen können, was unsere Ausgangsposition war und welche wertvollen Informationen uns viele liebe Menschen mitgaben. An einigen Stellen ist es eher eine fragmentarische Sammlung von Artikeln und Websiteauszügen, welche uns relevant erschienen. Am Ende des Dokumentes finden sich schliesslich einige Impressionen des Werdeganges in Form eines Bilder-Tagebuches. Die Visionen der Studierenden für die Westquai Insel werden in einem zweiten Band gesammelt präsentiert.

Wir hoffen, dass dieses Buch Einblick in eine spannende und wertvolle Erfahrung gibt und die gesammelten Informationen auch anderen zugänglich macht. Vielleicht macht es sogar Lust, das ein oder andere Gebiet selbst zu recherchieren oder in einem nächsten Studienprojekt aufzugreifen. Wir würden uns sehr darüber freuen!

Die Bedeutung von Assemblage in der Philosophie «Die französischen Autoren Gilles Deleuze (1925–1995) und Félix Guattari (1930–1992) haben um den Begriff der Assemblage eine sozialwissenschaftliche Theorie konstruiert: Sie verstehen unter Assemblage keine Ansammlungen von Gleichartigem, sondern ein „kontingentes Ensemble von Praktiken und Gegenständen, zwischen denen unterschieden werden kann (und) die entlang den Achsen von Territorialität und Entterritorialisierung ausgerichtet“ werden können. Damit vertreten sie die These, dass bestimmte Mixturen technischer und administrativer Praktiken neue Räume erschließen und verständlich machen, indem sie Milieus dechiffrieren und neu kodieren.[3]» Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Assemblage, Heruntergeladen 1.7.2019

BAND II WESTQUAIVISIONEN Sammlung der individuellen Dokumentationen der Studierenden

INNENRAUM ALS URBANER RAUM Ausgangslage – Semesterstruktur

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PHASE I Analyse und Recherche

Ort Bestand Geschichte Wandel Zukunft

PHASE II Entwicklung einer Vision Programmatische Suche Inhaltliche Suche Formale Suche

Mensch Quartier und Bedürfnisse

Überprüfung in partizipativen Prozessen

Methode und Theorie Partizipation Social Design Commoning Nachhaltigkeit

Ausarbeitung der Vision in einen Projektvorschlag

Gebäude Form und Funktion

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Ablauf Semester Im Frühjahrssemester 2019 starteten wir ein Pilotprojekt zur partizipativen, räumlichen Planung. Ziel war es, planerische und entwerferische Prozesse neu zu denken und andere Methoden zur Projektentwicklung zu finden.

Wir fokussierten uns auf den Menschen als Bewohner*in des Raumes oder von Räumen. Dazu begaben wir uns an den Stadtrand von Basel, sprich in ein Quartier, das lange Zeit Wohnort für minderprivilegierte Menschen war und seit einigen Jahren zunehmend in den Fokus von Planer*innen und Investor*innen rückt.

Wir betraten ein Spannungsfeld, in dem wir uns sinnvoll und sensibel positionieren mussten. Wir suchten nach unserer Rolle als Gestalter*innen und hinterfragten unseren Beitrag zur Gesellschaft.

Wenn wir von den Menschen ausgehen, so sind deren unmittelbare Bedürfnisse und individuellen Lebenslagen zentral für die Entwicklung neuer Nutzungen und Angebote.

Neben dem sozialen Fokus auf den Menschen und seinen Lebensraum waren zudem der urbane Kontext, die Geschichte des Ortes und der Baustruktur sowie die formale, architektonische Auseinandersetzung mit der Typologie des Silobaus für die Projektentwicklung relevant.

Ziel war es, für unser Institut im Verlauf dieses Semesters gemeinsam neues Wissen zu generieren.

Die Einstiegsveranstaltungen legten den Grundstein in den folgenden Bereichen: - Ort (direkter, urbaner Kontext mit seiner Entwicklungsgeschichte sowie die angedachten Zukunftsvisionen) - Lebensraum / Quartier / Mensch (Wahrnehmung und Analyse des Lebensraumes und der Bedürfnisse der Menschen vor Ort) - Theorie und Methodik (insbesondere hinsichtlich Social Design und partizipative Arbeit, aber auch zu den Themenfeldern Nachhaltigkeit und Gemeinschaftlichkeit) - Form / Funktion (Auseinandersetzung mit der Typologie des Silos anhand der Betrachtung von Beispielprojekten, der Gebäudegeschichte, architektonischer Struktur, Statik und Atmosphäre) Neben dem Booklet waren eine Literaturliste und ein Handapparat wichtige Begleiter in diesem Semester.

Wir freuen uns darauf, mit Euch dieses Neuland zu betreten.

TERMINE/ PROJEKTVERLAUF Ort, Quartier, Bewohner*innen – Projektstart 20.−22.2.2019 – Quartierrundgang mit Heike Oldörp vom Stadtteilsekretariat Kleinbasel – Führung SAM durch den Ausstellungskurator Andreas Kofler, Ausstellung «Dichtelust» – Besichtigung Silogebäude mit Angelo Cafaro, Rhenus AG – Partizipativer Kinderworkshop mit Mathis Rickli und Kindern aus der Spielwerkstatt Kleinhüningen, Ausstellung der Ergebnisse in der Spielwerkstatt – Partizipative Planung in Tandemarbeit mit Quartierbewohner*innen über das ganze Semester – Quartieranalyse und Recherche zu Quartierbedürfnissen mit Dokumentation in Audio und Film, Präsentation der Ergebnisse im Plenum Theorie – Empfehlung: Besuch der Ausstellung «Victor Papaneck» im Vitra Design Museum und / oder der Ausstellung «Social Design» im Museum für Gestaltung Zürich – Input zu Wissen, Erfahrungen und Methodik hinsichtlich partizipativer Arbeit durch Dr. phil. Patrick Oehler, Dozent am Institut Sozialplanung, Organisationaler Wandel und Stadtentwicklung an der Hochschule für Soziale Arbeit, FHNW – Input von Daniel Rüetschi, Pro Natura / GeoServe GmbH zu Natur in der Stadt: Herausforderungen und Lösungen unter besonderer Berücksichtigung des Projektes «Gateway Basel Nord» – Input zur SID-Methode (System in Development), Anwendung an einem Projekt – Filmscreening «tomorrow» – Filmscreening «the human scale» – Präsentationen individueller Recherchen zu 10 relevanten Themen Formal – Führung im Beispielprojekt Warteck-Silo durch Fabian Nichele, selbständiger Szenograf und langjähriges Vorstandsmitglied im «Werkraum Warteck pp» – Formale Modellstudien der Typologie des Silos – Input zum formalen Umgang mit Silovolumetrie durch Eva Hauck – Input Statik in Silobauten durch Stefan Rolli Kritiken – 1. Teamkritik: 20.3.2019 – 2. Zwischenkritik 25.4.2019 Präsentation im Stadtlabor von Zukunft.Klybeck mit anschliessendem Apero – 3. Schlusskritik mit Gästen 13.6.2019

INNENRAUM ALS URBANER RAUM

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Semesteraufgabe Wir begaben uns in diesem Semester zusammen mit den Studierenden auf eine Reise ins Unbekannte, wir wagten ein Pilotprojekt, bei dem wir viel herausfanden: Unser Ziel war es, einen partizipativen Denkund Designprozess zu starten, der grosses Engagement und die intensive Auseinandersetzung mit Mensch und Raum vor Ort forderte. Wir stellten aktiv Fragen und nahmen gemeinsam Untersuchungen vor, die sich auf unterschiedlichsten Ebenen mit dem Quartier Kleinhüningen und Klybeck befassten.

Ort der Intervention war das angrenzende Hafenareal − insbesondere der Westquai mit den Silos − welches sich in naher Zukunft zum Quartierraum transformieren wird. Was passiert nach Ablauf des Baurechts 2029 mit den Hafengebäuden und dem Land? Spekulationen und Planungen liegen schon seit Jahren vor, es ist ein hochbrisanter Ort. Im SAM werden in der Ausstellung «Dichtelust» Planungen von vier Architekturbüros präsentiert, welche die Auswirkungen auf die Lebensqualität der jetzigen Anwohner*innen deutlich machen.

Im Rahmen unserer partizipativen Recherche mit den Quartierbewohner*innen Kleinhüningens innerhalb deren Alltags- und Lebensraumes wollten wir konkrete Visionen und Umnutzungsvorschläge für eines der Silos am Hafen erarbeiten. Dabei war es uns ein grosses Anliegen, mit hoher Sensibilität dem Ort, dessen Geschichte und aktuellen Qualitäten sowie den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung gerecht zu werden. Darüber hinaus sollte in den Denkprozess eine Sensibilisierung für die Auswirkungen und Bedeutung dieser alternativen Quartierentwicklung auf die gesamte Stadtentwicklung Basels integriert werden.

Um unserer Zielsetzung einer sowohl sozialen als auch formalen Gestaltung des Projektes gerecht zu werden, nahmen wir den Kontakt und Austausch zwischen Studierenden und Bewohner*innen sehr ernst. Im Rahmen der partizipativen Einstiegs-Workshops festigten sich Tandemkonstellationen zwischen Studierenden und Quartierbewohner*innen als begleitende Experten*innen für das gesamte Semester.

Diese Konstellation ermöglichte die angestrebte gemeinschaftliche Erarbeitung relevanter, ortsbezogener Zukunftsvisionen.

Dabei wurde nicht ausser Acht gelassen, dass in der Vergangenheit sowohl formal als auch inhaltlich bereits interessante Siloumnutzungen in grossen Städten wie Kapstadt, Marseille, Kopenhagen etc. stattfanden, die wir als Fallstudien kritisch untersuchten. Trotz hoher Ansprüche an die inhaltliche und programmatische Ebene des Semesterprojektes boten die Silogebäude im Hafen viel Raum zum freien Denken.

Die Untersuchung zeitgemässer Gemeinschaftsprojekte sollte uns inspirieren und dabei unterstützen, den anspruchsvollen Fragestellungen mit In-

novationsgeist und Experimentierfreude zu begegnen.

Ziel des Semesters war es auch, sich über die Recherche in Themenfelder wie Social Design, Partizipation, the Commons etc. einzuarbeiten. Die gemeinsame Auseinandersetzung mit resultierenden, faszinierenden Projektvorschlägen «for the Real World» waren eine spannende und lohnende Erfahrung für alle Projektbeteiligten!

INNENRAUM ALS URBANER RAUM

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METHODE UND THEORIE Partizipation Social Design Commoning Nachhaltigkeit

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Ein Projekt im Rahmen des Semesterthemas Innenraum und urbaner Raum WIR BEZIEHEN STELLUNG Es herrscht Aufbruchsstimmung! Die Jugend nimmt ihr Schicksal in die eigene Hand und geht auf die Barrikaden: Klimastreik. Das Vitra Museum thematisiert Victor Papanek und sein Werk «Design for the Real World».

Die ZHDK präsentiert eine Ausstellung zu Social Design.

Schon lange spüren wir, dass in unserer Gesellschaft etwas grundlegend nicht mehr stimmt. Auch wir Gestalter*innen − von und mit Raum − müssen unsere Verantwortung, unseren Beitrag zur Gesellschaft und deren Zukunft hinterfragen und überdenken.

FRAGESTELLUNG Warum beschäftigen wir uns mit Raum? Welche Bedeutung hat Raum und was kann er bewirken? Wie wirkt Raum auf uns Menschen? Welche Macht hat Raum? Wer gestaltet Raum? Für wen ist der Raum?

Was ist unser Beitrag für die Gesellschaft und wie nehmen wir unsere Verantwortung als Gestalter*innen wahr?

OBEN LINKS: Papanek, Victor (1971). Design for the Real World: Human Ecology and Social Change, New York, Pantheon Books. ISBN 0-394-47036-2.

OBEN RECHTS: Cover Arch + 232, An atlas of commoning, Orte des Gemeinschaffens, 2018 UNTEN LINKS: Cover Arch + 211/212, think global build social, 2013 UNTEN RECHTS: Social Design, Flyer Ausstellung ZHDK , Toni Areal 5.10.18 - 3. 2.19 BILD RECHTE SEITE: Asylanten Mädchen Quelle: http://e-bulletin.cz/de/2017/04/12/diakonie-und-kirche-fuer-asylanten/ Heruntergeladen am 3.2.2019

METHODE UND THEORIE

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Kantons- und Stadtentwicklung des Kantons Basel-Stadt - Partizipation

Partizipation

Alle in Basel-Stadt wohnhaften Personen sollen am gesellschaftlichen Leben teilhaben können und sich zugehörig fühlen. Mit der baselstädtischen Integrationspolitik will der Kanton die Möglichkeiten der Partizipation der Migrationsbevölkerung in der Gesellschaft stärken.

Die wichtigsten politischen Rechte, das Wahl- und Stimmrecht sowie die Initiativ- und Referendumsrechte, sind noch immer Personen mit Schweizer Staatsbürgerschaft vorbehalten. Zur Förderung der Chancengerechtigkeit unterstützt der Kanton Basel-Stadt die Einbürgerung von gut integrierten Personen. Wer sich einbürgert, erhält mit der Schweizer Staatsbürgerschaft das aktive und passive Stimm- und Wahlrecht auf nationaler, kantonaler und kommunaler Ebene. Die Abteilung Einbürgerung des Migrationsamts ist die erste Anlaufstelle für ausländische Staatsangehörige, die im Kanton wohnhaft sind und Schweizer/in werden wollen.

Auch ohne Einbürgerung können sich Personen ohne Schweizer Staatsbürgerschaft (über 35% der Basler Bevölkerung) einbringen.

1. Alle Einwohnerinnen und Einwohner, unabhängig von Nationalität oder Alter, haben das Recht, schriftlich Bitten, Anregungen und Beschwerden an jede Behörde zu richten. Sie haben Anspruch auf eine Beantwortung.

2. Jede Person darf, unabhängig von ihrer Staatszugehörigkeit, eine Petition unterschreiben.

3. Gemäss Kantonsverfassung (§ 53) können alle Einwohnerinnen und Einwohner in Vernehmlassungsverfahren mitwirken. «Wenn Behörden Vernehmlassungen zu Vorhaben von allgemeiner Tragweite durchführen, geben sie der Öffentlichkeit davon Kenntnis und allen interessierten Personen Gelegenheit, zum Vorhaben Stellung zu nehmen.»

4. Die Mitwirkung im Quartier steht allen offen. So hält die Kantonsverfassung (§ 55) fest: «Der Staat bezieht die Quartierbevölkerung in seine Meinungs- und Willensbildung ein, sofern ihre Belange besonders betroffen sind.» Die Quartierbevölkerung, auch Migrantinnen und Migranten, können in Meinungs- und Entscheidungsprozesse der Behörden einbezogen werden. Die Stadtteilsekretariate Kleinbasel und Basel-West sowie die Quartierkoordination Gundeldingen stehen als offizielle Anlaufstellen für die Quartierbevölkerung zur Verfügung. In Kooperation mit weiteren Quartierorganisationen und der interessierten Bewohnerschaft können sie einen schriftlichen Antrag für ein Mitwirkungsverfahren an die Kontaktstelle für Quartierarbeit stellen (Stadtteilentwicklung, Kantons- und Stadtentwicklung).

Weitere Informationen Petition Vernehmlassung Quartierarbeit und Mitwirkung Leitfaden zur Mitwirkung der Quartierbevölkerung in der Stadt Basel (PDF, 620 KB) https://www.entwicklung.bs.ch/integration/integrationsfoerderung/partizipation.html

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TEXT RECHTS OBEN : Arch + 211/212, think global build social, 2013, S.91 TEXT UND BILD OBEN : Kantons und Stadtentwicklung, Quelle: https://www.entwicklung.bs.ch/integration/integrationsfoerderung/ partizipation.html, heruntergeladen 28.1.2019 DIAGRAMM RECHTS: http://www.baupiloten.com/baupiloten-methode/, Runtergeladen 2.3.2019

PARTIZIPATION «PARTIZIPATION UND WISSENSCHAFTLICHE METHODE» Mit der Einbeziehung eines vollkommen veränderten Spektrums von Objekten und Subjekten eröffnet sich für die Architektur ein Prozess, der, anders als bei allen vorherigen Vorschlägen einer stilistischen Erneuerung, weder vorbestimmten Bahnen folgt, noch zu endgültigen Lösungen gelangt. Die kollektive Teilhabe führt zu einer Vielfalt von Zielen und Handlungen, deren Ergebnis zunächst nicht vorausgesehen werden kann. Zu Beginn können nur Verhaltensweisen und Tendenzen angedeutet werden, entlang derer der Prozess verlaufen kann.

Die Entwicklung der Gesellschaft hin zur Abschaffung der Klassen, die demografische Explosion und die technologische Entwicklung schaffen gewaltige Probleme in der Organisation des physischen Raumes. Um ihre Rolle zu bewahren, muss die Architektur diesen Problemen gegenüber eine klare ideologische Position einnehmen und präzise Verfahrensweisen entwickeln. Beides bezieht sich notwendigerweise wechselseitig aufeinander: Wie die Unbestimmtheit der auf Inspiration und Geschmack begründeten Forschung der Bereitschaft entspricht, der Macht der Kunden nachzugeben, so entspricht die Genauigkeit der wissenschaftlichen Methode der Identifikation mit den tatsächlichen Bedürfnissen der Nutzer.

Sich mit den Bedürfnissen der Nutzer zu identifizieren, bedeutet nicht, „für» sie zu planen, sondern „mit» ihnen zu planen. In anderen Worten bedeutet es, das Feld der Partizipation durch die Anlage des Projekts und die Art und Weise seiner Durchführung zu erweitern und in das System eine große Anzahl komplexer Variablen einzuführen, die nur durch die Verwendung eines geordneten Verfahrens in eine ausgeglichene Situation überführt werden können; eines Verfahrens, das auf dem ständigen Wechsel von Beobachtungen, Protokollen und Überprüfungen beruht; genauer gesagt: eines wissenschaftlichen Verfahrens. In diesem Punkt brauchen wir Klarheit; daher ist es unerlässlich zu klären, was die grundlegenden Unterschiede zwischen dem Planen „für» die Nutzer und dem Planen „mit» den Nutzer sind.»

METHODE UND THEORIE

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INPUT Einführung: Partizipation und partizipative/ dialogische Prozessgestaltung THEORIEINPUT DR. PHIL. PATRICK OEHLER Um ein solides Fundament in der angewandten Praxis der Partizipation zu erhalten, luden wir Dr. Patrick Oehler, Dozent am Institut Sozialplanung, Organisationaler Wandel und Stadtentwicklung an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW ein. Er ist Experte in diesem Bereich und verfügt über langjährige praktische Erfahrung sowie einen vertieften wissenschaftlich-theoretischen Hintergrund.

Dr. Patrick Oehlers Präsentation baute auf einem ausführlichen ersten Teil auf, welcher in die Geschichte und in unterschiedliche theoretische Positionen zu partizipativer Arbeit einführte. Der zweite Teil widmete sich einigen konkreten, gelungenen Beispielen partizipativer Projekte, insbesondere in der Stadtplanung sowie der gemeinsamen Diskussion, wo wir uns im Feld der Partizipation bewegen.

Dr. Patrick Oehler definierte zu Beginn den Begriff der Partizipation, erläuterte dessen Wichtigkeit für gesellschaftliche Systeme und stellte den direkten Zusammenhang partizipativer Strukturen mit der Demokratie her. Des Weiteren lernten wir an dieser Stelle erstmals die Entwicklung unterschiedlicher Theorien bezüglich Partizipation kennen und erfuhren, in welcher Zeit und aus welchem Kontext heraus diese entstanden. In einem weiteren Schritt zeigte uns Dr. Patrick Oehler die unterschiedlichen Abstufungen partizipativer Prozesse auf – bis hin zur Selbstermächtigung – und erläuterte die Unterschiede von Teilnahme und Teilhabe sowie die Abstufungen von Befragungen bis hin zur autarken Selbstermächtigung von Bevölkerungsgruppen. Zum Abschluss der Präsentation ordneten wir unsere Herangehensweisen innerhalb des Semesterprojektes sowie unsere angestrebten Ziele in diese Abstufung ein. Welches Ausmass an Mitwirkung wollen wir erreichen? Kann man in unserem Fall überhaupt von Partizipation sprechen? Wie viel Kompetenz geben wir ab? Wie viel Bestimmungsmacht behalten wir? Und in welchen Bereichen? Wir diskutierten unter anderem über die Rolle von Gestalter*innen in Planungsprozessen für eine breite Öffentlichkeit. Wo und in welcher Form kann man partizipative Prozesse in unserem professionellen Feld einsetzen? Wir definierten, wo unsere professionellen Kompetenzen liegen, welche Nutzer*innen-Gruppen essenzielles Wissen für einen Entwicklungsprozess besitzen und wie diese fair und gleichberechtigt involviert werden können − sprich, wo Zusammenarbeit oder aber Abgrenzung Sinn macht. Bereits an dieser Stelle wurde klar, dass genau definierte Grenzen, aber auch die exakte Formulierung von Zielen der Zusammenarbeit essenziell sind, um keine falschen oder un-

https://www.fhnw.ch/de/personen/patrick-oehler

«Wenn die professionelle Gestaltung sich mit potenziellen Nutzerinnen und Nutzern auf einen partizipativen Prozess einlässt, entsteht ein kreativer Dialog, der zu interessanten und lebensweltnahen Projektentwürfen führt.» erfüllbaren Erwartungen zu wecken und allen Beteiligten gegenüber sauber und fair zu bleiben.

Der Input von Dr. Patrick Oehler fand klar aus der professionellen Perspektive der Sozialen Arbeit heraus statt. Im Zentrum stehen dabei die Bevölkerung und deren Bedürfnisse und Möglichkeiten, sich möglichst selbst und unabhängig zu organisieren, sich von Machtstrukturen zu befreien und sich innerhalb ihrer Lebenswelten selbst zu ermächtigen.

Insbesondere auf theoretischer Ebene weckte dieser Vortrag Verständnis für Faktoren und Komponenten sowie unterschiedliche Positionen in der Praxis der Partizipation. Zudem unterstützte uns der Fokus auf die Soziale Arbeit dabei, neue Perspektiven auf Prozesse zu gewinnen und Bevölkerungsgruppen sowie den Menschen, das Individuum, als Hauptfokus ins Zentrum unserer Aufmerksamkeit zu setzen und ernst zu nehmen.

METHODE UND THEORIE

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Theorie Partizipation Recherche Nicole Hanimann

DEFINITION „Partizipation bedeutet, an Entscheidungen mitzuwirken und damit Einfluss auf das Ergebnis nehmen zu können. Sie basiert auf klaren Vereinbarungen, die regeln, wie eine Entscheidung gefällt wird und wie weit das Recht auf Mitbestimmung reicht.“

DO`S -

Klare Rahmenbedingungen schaffen Einflussmöglichkeiten, Ziele und Gestaltungsspielraum klären

Auf der ersten Stufe geht es um Informationen über anstehende Entscheidungen, auf der zweiten Stufe können Menschen ihre Meinung zur Thematik äußern und auf der dritten Stufe werden sie zu einer Stellungnahme aufgefordert. Da auf keiner dieser drei Stufen sichergestellt ist, dass die Beteiligung Auswirkungen auf die Entscheidung hat, bezeichnen Straßburger und Rieger sie als Vorstufen von Partizipation.

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Für realistische Erwartungen sorgen Nichts versprechen, was nicht gehalten werden kann

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Fehler zugeben und wiedergutmachen

STUFEN DER PARTIZIPATION

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Fragen rasch beantworten

Partizipation beginnt nach Straßburger und Rieger auf der vierten Stufe der Partizipationspyramide. Hier treffen Fachkräfte Entscheidungen nicht allein, sondern beziehen Bürgerinnen und Bürgern ein, um gemeinsam zu entscheiden. Auf der fünften Stufe werden einzelne Bereiche festgelegt, über die Bürgerinnen und Bürger ohne Rücksprache mit den Fachkräften entscheiden können. Die sechste Stufe zeichnet sich dadurch aus, dass Bürgerinnen und Bürger zentrale Entscheidungen eigenständig treffen und dabei von Fachkräften unterstützt und begleitet werden. Auf Stufe sieben findet Partizipation als zivilgesellschaftliche Eigenaktivität statt und liegt allein in bürgerschaftlicher Verantwortung.

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Wertschätzung der Beiträge der Beteiligten

VORSTUFEN

Quelle: Straßburger/Rieger (Hg.) Partizipation kompakt - Für Studium, Lehre und Praxis sozialer Berufe 2014: S.230f

Quelle: Arbter, Partizipation - Gemeinsam die Stadt entwickeln, Wien 2012 S.18f

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DON`TS -

Emotionen nicht übergehen

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Beteiligte nicht unter Druck setzten Zeit zum Nachdenken geben

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Keine Beiträge streichen, weglassen oder abqualifizieren Versuchen die Bedürnfnisse hinter den Beiträgen zu erfassen

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Partizipation nicht als Show aufziehen

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Ergebnisse nicht undifferenziert zusammenfassen FAZIT Menschen wollen bei der Gestaltung ihrer gebauten Umwelt nicht nur informiert werden, sondern daran teilhaben. Ob sich Architekten einem Mitwirkungsprozess öffnen, ist zu einer existenziellen Frage geworden.

Das Wissen des Nutzers über den Gebrauch und das Erleben von Räumen ist eine grundlegende Erkenntnis im architektonischen Entwurfsprozesses.

Quelle: Hofmann, Partizipation macht Architektur, Berlin 2014: S.5

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INPUT Beispielhafte angewandte Partizipation mit Kindern INPUT FABIAN MÜLLER, DRUMRUM RAUMSCHULE Einen zweiten Input mit Fokus auf partizipative Prozesse präsentierte Fabian Müller. Er kommt aus der gestalterischen Praxis und verfügt über langjährige, konkrete Erfahrungen im Bereich der partizipativen Zusammenarbeit in der räumlichen Planung sowie in der Kunstvermittlung – insbesondere mit Kindern.

Fabian Müller zeigte ebenfalls die Wichtigkeit von sorgfältig ausgearbeiteten und klar kommunizierten Rahmenbedingungen für partizipative Prozesse auf. Die anfängliche Klärung von Zielen und Grenzen der partizipativen Arbeit sowie die exakte Festlegung gegenseitiger Kompetenzbereiche, Leistungen und Verpflichtungen ist seiner Aussage nach ausschlaggebend für das Gelingen eines gemeinsamen Vorhabens und verhindert Unstimmigkeiten oder Enttäuschungen. Neben der detaillierten Festlegung dieser Parameter betonte Fabian Müller den hohen Stellenwert der sensiblen Kommunikation dieser Rahmenbedingungen. Weiter bedinge die Partizipation vor Beginn der eigentlichen Zusammenarbeit auch die Übersetzung und Klärung komplexer Begrifflichkeiten, wie beispielsweise Fachausdrücke aus dem Bereich der Planung, wodurch eine gemeinsame Ausgangslage geschaffen werde. Zudem basiere eine solide, partizipative Zusammenarbeit auf einem stetigen, wechselseitigen Kommunikationsfluss. Der Projektstand müsse kontinuierlich festgehalten und alle Beteiligten auf einem gemeinsamen Informationsstand gehalten werden.

Aus den Erfahrungsberichten Müllers wurde klar ersichtlich, dass partizipative Prozesse höchst sensibel sind und ein hohes Mass an Reflexion bezüglich eingesetzter Mittel, Werkzeuge, Begriffe und Strukturen erfordern. Das Gelingen einer Zusammenarbeit kann von kleinsten Entscheidungen, wie beispielsweise der Materialwahl für räumliche Experimente abhängen. Bietet man beispielsweise für gemeinsame Form- und Strukturfindungsprozesse Legosteine oder Knete an, wird man von derselben Projektgruppe unterschiedliche Resultate erhalten (rechteckige Türme oder organische Formen). Ähnlich herausfordernd zeigt sich auch der Einsatz von Farbe, wenn diese nicht rein schematisch eingesetzt wird.

Essenziell für Müllers Arbeit ist es, über Partizipation nicht konkrete Gestaltungsvorschläge zu erarbeiten, sondern vielmehr über gut moderierte Prozesse die Bedürfnisse der Partizipierenden zu hinterfragen, erforschen, kategorisieren und definieren. So entstehen differenzierte Bedürfniskataloge, welche jedoch keine Aufträge einer «Bauherrschaft» wiedergeben, sondern als Ausgangslage für Gestalter*innen ein sinnvolles, geradezu essenzielles Fun-

http://www.umwelttage-basel.ch/vorbilder/nomatark/

dament für die Planung bilden. Den Planenden wird ihre Kompetenz nicht abgesprochen, sondern sie erhalten qualitativ hochwertige Parameter für die Entwicklung von Gestaltungselementen. Es kann definitiv festgestellt werden, dass ohne partizipative Vorarbeit weniger Qualität für den künftigen Raum zu erwarten ist.

Alles in allem wurde deutlich, dass viele Erfahrungswerte und kompetenter, professioneller Umgang notwendig sind, um in partizipativer Arbeit das gewünschte Ziel zu erreichen.

https://www.aarauer-nachrichten.ch/lenzburg/detail/article/ pausentraum-in-der-hps-00143084/

„Ein mutiges Experiment. Partizipation ist in aller Munde, aber das integrative Gestalten ist schwieriger als gedacht.

Eine passende Struktur und einen formalen Rahmen gilt es zu entwickeln. Gleichzeitig muss die Ergebnisoffenheit verteidigt werden. Und wo verbleibt der Gestaltende? Ein spannendes Lernstück, ohne Anspruch perfekt zu sein.

Wichtig ist, dass sich alle Teilnehmenden auf die Fähigkeiten und Sprachen der Beteiligten eingelassen haben, diese verstehen versuchten, voneinander lernten und dabei kritikfähig blieben. Letzteres ist eine seltene Gabe und hat mich in dieser Zusammenarbeit stark beeindruckt."

METHODE UND THEORIE

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Partizipation angewand Recherche Joslyne Ramazani

1. Hesso Häuser, PlanBude Hamburg „PlanBude ist ein interdisziplinäres Team aus den Bereichen Planung, Kunst, soziale Arbeit, Film, Musik, Architektur. Unser Ziel: Die Beteiligung des Stadtteils an der Neuplanung der ESSO-Häuser organisieren“. 1

Areale so zu modernisieren, um den veränderten Bedürfnissen und den Alltagsansprüchen der Bewohner der Siedlung wieder gerecht zu werden.

Die Gruppe der Baupiloten leitete dieses Projekt mit einem bestimmten Programm: Es wurden nämlich vier Termine beziehungsweise Workshops für die Bewohner organisiert, um Ideen für den Außenraum und die Gemeinschaftsräume der Siedlung zu erarbeiten. Die Fragestellungen in den Workshops lauteten: Was wird für ein perfektes Zusammenleben benötigt?

Was bewährt sich und was muss verändert werden?

Die Visionen der Bewohner, wie sie die Veränderung von Innen- und Außenflächen sehen würden, wurden dann in einem weiteren Schritt von den Baupiloten überarbeitet, durch Fachleute weiterentwickelt und dann konkretisiert. 4

„Wir nutzen die Wunschproduktion, um eine Sprache zu entwickeln, die als Grundlage für die Formulierung einer Vorstellung von Stadt dienen kann, welche auf eben dieser Sprache von vielen beruht. Sie erlaubt es, diese in eine Vielfältigkeit von Raum zu übersetzen, der wiederum vielfältige Formen von Aneignung, Nutzungsdefinitionen und Nutzungen von vielen erlaubt“. 2 Im Hamburger Hafenbezirk St. Pauli wurden in den `60 Jahren die sogenannten Esso Häuser gebaut. Nachdem im Jahr 2009 den Bewohnern dieses Bezirkes mitgeteilt wurde, dass ihre Reihenhäuser einem Neubau weichen sollten, protestierten viele vehement dagegen. Die starke Unzufriedenheit der Bewohner und deren Protestaktionen, zwang die Investoren, sich an das PlanBude-Team zu wenden, dessen Aufgabe es war, einen Konsens zu finden und zu vermitteln.

Durch dieses interdisziplinäre Team wurde eine sogenannte partizipative Zusammenarbeit mit den Bewohnern gestartet. Es wurde so eine gemeinschaftliche und basisdemokratische Planung entwickelt, in dem die Bedürfnisse und Ideen der Nachbarschaft wahrgenommen wurden. 3

https://de.wikipedia.org/wiki/Esso-Häuser

http://www.baupiloten.com/projekte/hardturm-auffrischen

3.Heinrich-Nordhoff-Gesamtschule, (2011-14) In der Heinrich - Nordhoff – Gesamtschule ging es zwischen 2011 und 2014 um den Umbau der Mensa.

Durch die Zusammenarbeit von Schülern, Eltern, Pädagogen und Bauherren wurde gemeinsam ein Nutzungskonzept geplant. Die Ergebnisse, beziehungsweise die gewünschte Raumzonierung wurden durch Collagen und Modelle konkretisiert. 5

http://www.baupiloten.com/projekte/heinrich-nordhoff-gesamtschule

4.Cafeteria-Umbau, Technische Universität Berlin 2.Hardturm Siedlung, Zürich Zwischen 2016 und 2017 wurde die Modernisierung der

Hardturm-Siedlung in Zürich gefordert.

Das Ziel war gemeinschaftlich genutzte Räume und https://planbude.de/category/planbude/, (20.05.19). https://www.archplus.net/home/archiv/artikel/46,4954,1,0.html, (20.05.19).

3 https://www.archplus.net/home/archiv/artikel/46,4954,1,0.html, (20.05.19).

Zwischen 2005 und 2008 wurde im Rahmen der Master Arbeit der Technischen Universität in Berlin der Umbau der Cafeteria geplant. Der Fokus wurde auf die Decke der Cafeteria gesetzt.

Die Partizipation bestand in diesem Projekt dar-

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http://www.baupiloten.com/projekte/hardturm-auffrischen/, (20.05.19). http://www.voja.ch/download/PmA_DE.pdf, (20.05.19).

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in, dass die Studierenden in einem Fragebogen ihre Wunschvorstellungen ausdrücken konnten. Es wurden Fragen gestellt wie: Was machen sie am liebsten in der Cafeteria? – Essen, Flirten, Arbeiten – und wie machen sie es: sitzend, stehend, liegend, kauernd, lümmelnd? Durch die Erarbeitung der Antworten der Befragten über die räumlichen Qualitäten, die der Raum anbieten sollte, kam man zum Ergebnis, eine Decke zu gestalten, die aus leuchtenden Textilelementen besteht und die bei Veränderung des Wetters auch die Farbe der Beleuchtung verändert. 6

alität und Privatsphäre, aber auch die Gemeinschaft fördern.8

http://www.baupiloten.com/projekte/mehrgenerationenwohnen-in-detlingen

7. Nikolaus-August-Otto-Oberschule, Berlin (2009)

http://www.baupiloten.com/projekte/cafeteria-wetterleuchten/

5.LeBuffet; Kinderrestaurant im Karstadt Köln Für die Planung des Kinderrestaurants LeBuffet in Karstadt Köln wurde ein kreativer Workshop durchgeführt. Durch die Zusammenarbeit mit den Kindern wurden Raummodule geschaffen, die der Vorstellung der Kinder entsprach. 7

Im Entwurfsseminars „Schule findet Stadt“ der Nikolaus-August-Otto-Oberschule in Berlin wurde durch die Partizipation von Studierenden der Architektur und des Bauingenieurwesens ein Holzpavillons entworfen, der als informaler Treffpunkt auf dem Schulgelände dienen sollte. Die Partizipation entstand durch die Zusammenfügung der Wunschvorstellungen von Schülern und Lehrern. Es wurden Workshops veranstaltet, die dem Austausch dienten.9 8. Partizipationsprozesse in Basel Zeichnungslehrer und leidenschaftlicher Koch, Florentin Meyer, hatte die Möglichkeit bei der Planung seiner heutigen Wohnung seine eigenen Ideen und Wünsche einzubringen.

Es handelte sich um zwei Altbauhäuser, die renoviert werden mussten. Weil die Bewohner trotzdem in ihren Wohnungen bleiben wollten, wurde - zusammen mit zwei Architekten - die Möglichkeit gegeben, bei der Planung der neuen Wohnungen mitzureden. Jeder Bewohner hatte somit die Möglichkeit, seine ganz persönlichen Wünsche und Bedürfnisse anbringen zu können, die dann auch praktisch umgesetzt wurden.10

http://www.baupiloten.com/officeteam/le-buffet-kinderrestaurant

6. Leben und Wohnen im Alter auf dem Land (Neubau, 2014-16) In den Jahren zwischen 2014 und 2016 beschäftigte sich das Institut für Partizipatives Gestalten mit dem Thema: Wohnen im Alter. Durch einen partizipativen Prozess wurden Bürgerinnen und Bürgern, Vertreter von Unternehmen, Politik und Verwaltung mit dem Konzept Leben und Wohnen im Alter konfrontiert. Alle Akteure beschäftigten sich somit Wohnvisionen zu diesem Thema zu entwickeln. Das Ergebnis war das Konzipieren von Wohntypologien, die gleichzeitig Individu-

8

https://www.partizipativ-gestalten.de/leben-und-wohnen-im-alter-in-doetlingen/,

https://www.stw.berlin/mensen/coffeebar-tu-hauptgebäude-wettereuchten.html,

9

http://www.baupiloten.com/,

http://designingwithchildren.net/db/department-store-children_s-restaurant,

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6 7

Interview mit Florentin Meyer.

METHODE UND THEORIE

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VICTOR PAPANEK

ZITATE PAPANEK «Design is basic to all human activities - the placing and patterning of any act towards a desired goal constitutes a design process.»

«Design must be an innovative, highly creative, cross-disciplinary tool responsive to the needs of men.

It must be more research-oriented, and we must stop defiling the earth itself with poorly-designed objects and structures.»

«The only important thing about design is how it relates to people.»

«Advertising design, in persuading people to buy things they don`t need, with money they don`t have, in order to impress others who don`t care, is probably the phoniest field in existence today.»

TEXT: Vitra Design Museum, Ausstellung Victor Papanek: the politics of design, Quelle: https://www.design-museum.de/ de/ausstellungen.html, Heruntergeladen 11.12.2018 ZITATE PAPANEK: ― Victor Papanek, Design for the Real World: Human Ecology and Social Change

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SOCIAL DESIGN «Social Design ist Gestaltung für die Gesellschaft und mit der Gesellschaft. Auf der Basis von Dialog und Partizipation stellt es sich dem zunehmenden Ungleichgewicht in Bezug auf Ressourcen, Produktionsmittel und Zukunftschancen und setzt auf einen neuen, gleichberechtigten Austausch von Individuum, Zivilgesellschaft , Staat und Wirtschaft.

Dabei steht die Entwicklung einer weltoffenen sozialen Kultur ebenso zur Diskussion wie die Neugestaltung von sozialen Systemen, Lebens- und Arbeitsumgebungen. Vor diesem Hintergrund entwerfen Architekten, Designer, Handwerker und Ingenieure Lösungsansätze.»

METHODE UND THEORIE

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TEXT: Flyer Ausstellung Social design, 5.10.2018-3.2.201, Museum für Gestaltung Zürich im Toni Areal

TEXT: Flyer Ausstellung Social design, 5.10.2018-3.2.201, Museum für Gestaltung Zürich im Toni Areal

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Social Design Recherche Vanessa Halbheer

Was verstehen wir unter Social Design? Eine präzise Definition gibt es nicht. Das Wörterbuch Design bezeichnet social design als eine Design-Kategorie, die sich mit Projekten für benachteiligte soziale Gruppen befasst und es verlangt, dass im Design-Prozess dieser Teil der Gesellschaft nicht vergessen wird.

Nach der Ausstellung „think global, build social! – Bauen für eine bessere Welt“ im Deutschen Architekturmuseum DAM in Frankfurt verfasst Professor Andres Lepik in der Zeitschrift Arch+ 211/212 die Einleitung. Seine Erzählung unterstreicht die Wichtigkeit des Themas und die Publikation in der bilingualen Zeitschrift bietet die Möglichkeit, das Thema einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und einen internationalen Diskurs anzuregen.

Er erklärt, dass Architektur immer wieder als Katalysator für soziale Prozesse dient, das heisst, durch Architektur als raumgestaltende Disziplin wird einen zyklischer Wissens-Austausch und kollaborativer Bauprozess zwischen allen Beteiligten ermöglicht.

Historisch gesehen wurde schon in Zeiten der grossen Weltwirtschaftskrise „soziales Design“ thematisiert, ohne dass man es explizit so bezeichnete. Wie zum Beispiel im 20. Jahrhundert, in der Frühen Moderne, wurde die soziale Frage und die Verantwortung der Designer oder Architekten dargelegt oder besprochen.

Zum Besipiel wurde am CIAM-Kongress (1929) die „Wohnung für das Existenzminimum“ in Frankfurt präsentiert. Da galt die zentrale Frage, wie die Architektur neue und humane Lösungen für die allgemeine Woh-

nungsnot entwickeln könnte. Oder das „wachsende Haus“ an der Ausstellung Sonne, Luft und Haus für Alle (1932): Wohnungen, die für niedrige Einkommensschichten gedacht waren und in der Zukunft, mit wachsendem Einkommen, ausgebaut werden konnten.

Aber auch die technologische Innovation beeinflusste die Rolle der Architektur in einem sozialen Kontext. Lepik beschreibt, dass das industrialisierte Bauen und die Idee von Präfabrikation in der Frühen Moderne ein Versprechen für die Zukunft war, die Wohnverhältnisse der benachteiligten sozialen Gruppen zu verbessern.

Leider war aber die Gewinnmargen zu erhöhen das Ziel, und nicht die Lebensqualität der sozial Schwachen zu verbessern.

Dazu kritisierte Lepik weiter an der Rolle der Architekten der Moderne. Durch CAD-Systeme wären weitere Möglichkeiten für die architektonische Planung und Produktion für die untere Einkommensschichten möglich. Er erklärt, dass Branchen wie Unterhaltungs- und Kommunikationsmedien Fortschritte und Innovationen hervorbringen, aber seit Anfang des 21. Jahrhunderts präsentierten sich keine Angebote oder Lösungen für Probleme wie informelle Siedlungen, wie Favelas oder Slums in Ländern in Südamerika, Indien oder Afrika. Es gibt natürlich den einen oder anderen Architekt oder Organisation, die sich mit dem Thema beschäftigen, aber es hat keinen grossen Einfluss in der Ausbildung oder der Praxis der Architektur.

Ein aktuelles Beispiel für social design ist das Zentrum der Sozial-Initiative für Musik in Paraisópolis,

BILD: Centro de açcao social por música, Urban Think Tank. Quelle: http://michaelcontento.com/centro-de-accao-social-por-musica 1 2

TEXT: Definition von «Social Design». Wörterbuch Design, Birkhäuser Verlag AG, 2008, S. 378 TEXT: Arch+ 211 / 212, think global - build social, 2013, S. 04-09

São Paulo, Brasilien (centro de açcao social por música). (siehe Bild links) In den 1960er Jahren wurden informelle Siedlungen besetzt. Trotz seiner zentralen städtischen Lage, ist das marginalisierte Gebiet von Grotão innerhalb von Paraisópolis effektiv von der formalen Stadt getrennt. Innerhalb dieser isolierten Zone machen zunehmende Erosion und gefährliche Schlammlawinen den Standort zu einer von vielen Hochrisikozonen der Stadt - eine eignentlich unzugängliche Lücke im sonst dichten Gewebe.

Das Projekt verwandelt diese Lücke grundlegend in eine produktive Zone und einen dynamischen öffentlichen Raum - alles durch soziales Design - ein Prozess der Analyse der lokalen Auswirkungen des schnellen Wachstums und der Verbesserung marginalisierter Siedlungen durch soziale Infrastruktur. Das Zentrum öffnet die Grenzen der Lücke, um Verbindungen innerhalb des isolierten städtischen Gefüges wiederherzustellen und Sozialprogramme einzuführen, wo sie einst kategorisch vernachlässigt wurden. Die lokalisierten Momente dieses Programms, zu dem Sportanlagen, städtische Landwirtschaft, öffentlicher Raum, Verkehrsinfrastruktur, Ersatzwohnungen und die „Fábrica de Música“ gehören, sind gleichzeitig mit allen Grenzen des Gebiets durch die Landschaft der aktivierten Terrassen verbunden.

Ein anderer Ansatz des sozialen Designs ist Nachhaltigkeit. Auch wenn es keine gemeinsame politische oder ideologische Motivation gibt, fokussiert es sich auf lokalen, sozialen Kontext, zum Beispiel Materialien und Konstruktionsmethoden, sowie auf globale Fragestellungen.

Zum Beispiel das Spital Butaro in Ruanda. (siehe Bilder unten)

2011 eröffnete das Butaro Hospital mit 150 Betten.

Trotz seiner grossen Bedeutung hatte das Krankenhaus Mühe, genügend Ärzte zu gewinnen. Die Lösung des Problems war es, hübsche Häuser zu bauen, die dem auswärtigen Personal in nur fünf Minuten Entfernung vom Krankenhaus einen festen Wohnsitz bieten.

Bei der Planung der Häuser nutzten die Architekten das Projekt als Chance, der ansässigen Gemeinde neue Handwerksberufe beizubringen. In Workshops vor Ort lernten einheimische Teams, gepresste, stabilisierte Lehmsteine herzustellen – Ziegel, die erdbebensicher und nachhaltig sind. Die Teams lernten ausserdem, für das Krankenhaus massgefertigte Möbel und Beleuchtungskörper zu produzieren. Und sie wurden mit bodenstabilisierenden Massnahmen vertraut gemacht, um die Region landwirtschaftlich erschliessen zu können. Mit der Ausbildung von insgesamt 900 Arbeitern im Laufe des Bauprozesses kann Ruanda auf Generationen hinaus von besseren Bautechniken und vor allem einer besseren medizinischen Versorgung profitieren.

Die Zielrichtung der heutigen Architektur ist nicht die Verbesserung der allgemeinen Umstände der Gesellschaft oder der benachteiligten sozialen Gruppen eines Landes, sondern die konkrete Veränderung von räumlich definierten Situationen durch architektonische Mittel und Planung - ohne Rücksicht auf politische Rahmenbedingungen, meint Lepik.

Deswegen, ergänzt er, solle die Rolle des Designers und Architekten sich immer in konstantem Wandel befinden.

BILDER: Butaro Spital, Mass Design Group. Quelle: https://massdesigngroup.org/work/design/butaro-district-hospital

METHODE UND THEORIE

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DAS PAPANEK KONZEPT Design für eine Umwelt des Überlebens

BUCHUMSCHLAG: Das Papanek Konzept, Nympfenburger Verlagshandlung München, 1970

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METHODE UND THEORIE

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Design macht vielleicht das Leben schön – aber es gefährdet die Welt Bereits in den 1970ern warnte Victor Papanek vor Produkten, die auf Kosten der Umwelt im Überfluss hergestellt werden. Jetzt wird der Design-Philosoph von Gestaltern und Kuratoren neu entdeckt.

Susanna Koeberle20.4.2018, 05:30 Uhr

Kreativität heisst auch Verantwortung – das machte Victor Papanek in seinem 1971 erschienen Buch «Design for the Real World» klar.

Dass jeder Mensch ein Künstler ist, lehrte uns Joseph Beuys. Aber ist jeder Mensch auch ein Designer? Ja, sagt Victor Papanek in seinem Buch «Design for the Real World» aus dem Jahr 1971. «Fast alles, was wir tun, ist Design, ist Gestaltung, denn das ist die Grundlage jeder menschlichen Tätigkeit», so der österreichischamerikanische Design-Philosoph, der zwanzig Jahre nach seinem Tod wieder in aller Munde ist.

Was meint Papanek mit Design? Was bedeutet diese Annahme für die Disziplin Design? Und wie könnte man heute die Aufgabe von Design beschreiben? Solchen Fragen ging etwa jüngst eine internationale Konferenz an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel nach. «Beyond Change: Questioning the role of design in times of global transformation», lautete der Titel der Veranstaltung, an der auch Victor Papaneks Positionen präsentiert und diskutiert wurden.

Amelie Klein, Kuratorin am Vitra Design Museum, bereitet zurzeit eine Ausstellung über ihn vor, die im Herbst eröffnet werden soll. Was steckt in einem Buch, das vor über 40 Jahren geschrieben wurde und so relevant für die Gegenwart zu sein scheint? Obwohl «Design for the Real World» in 23 Sprachen übersetzt wurde und zu den wichtigsten Büchern im Bereich Designtheorie gehört, war sein Name lange nur Insidern bekannt.

Konsumkritik Victor Papanek war eine komplexe Figur. 1923 in einer jüdischen Familie geboren, emigrierte er 1939 nach dem Anschluss Österreichs in die USA. Dort studierte er Design und Architektur (unter anderem bei Frank Lloyd Wright), unterrichtete später an verschiedenen Universitäten, reiste viel in der Welt herum und arbeitete auch mit der Unesco und der World Health Organization zusammen. Die Recherchen zur Ausstellung förderten zutage, dass er auch für die amerikanische Armee tätig war.

Die Schattenseiten seiner multiplen Aktivitäten ändern aber nichts an der Aktualität und Relevanz seiner Gedanken.

Betrachtet man heute im Designdiskurs präsente Themen wie etwa «Do it yourself», «User centred design», «Co-design», «Life cycle design» oder «Customization», dann sind das genau die Themenfelder, die Papanek vor mehr als vier Jahrzehnten

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Betrachtet man heute im Designdiskurs präsente Themen wie etwa «Do it yourself», «User centred design», «Co-design», «Life cycle design» oder «Customization», dann sind das genau die Themenfelder, die Papanek vor mehr als vier Jahrzehnten beschäftigten. Ebenso aktuell ist seine Kritik an Design als Erzeuger von überflüssigen Konsumgütern, die eher zu Problemen beitragen, als diese zu lösen.

Auch bezüglich der Rolle des Designers äusserte er sich kritisch, wie die ersten Zeilen des Vorworts zu seinen bekanntesten Publikation zeigen: «Es gibt Berufe, die mehr Schaden anrichten als der des Industriedesigners, aber viele sind es nicht.»

Designer sind bis heute mehrheitlich damit beschäftigt, noch mehr Produkte in die Welt zu stellen. Nicht wirklich ein Beitrag zu einer nachhaltigeren Welt.

Hoppla! Kein Wunder, stiessen seine Aussagen Designern damals sauer auf. Und könnten durchaus auch heute für rote Köpfe sorgen. Denn bei aller Nachhaltigkeit, Intelligenz und Effizienz, Kategorien, die heute quasi als moralische Imperative über die Outputs der Designer wachen: Designer sind bis heute mehrheitlich damit beschäftigt, noch mehr Produkte in die Welt zu stellen. Nicht wirklich ein Beitrag zu einer nachhaltigeren Welt.

Tatsächlich scheint die Zeit reif für eine neue und adäquate Rezeption von Papaneks Gedankengut. Denn Umweltschäden, Konsumkritik oder wachsende Armut lösten zwar in den späten 1960er Jahren Revolten aus, aber dann flaute das Interesse an diesen Themen wieder ab. Die Globalisierung und die damit verbundenen Probleme wie Klimaerwärmung, Ressourcenknappheit oder soziale Ungerechtigkeit haben die Situation aber drastisch verschärft. Und ein Handeln scheint deswegen dringender denn je. Auch was Design betrifft. Dieses sollte laut Papanek keine elitäre Angelegenheit sein, die dazu führe, dass modische und unbequeme Designobjekte für eine privilegierte Minderheit auf den Markt geworfen werden. Design, das solchen Mustern folgt, findet er dekadent. Diesbezüglich würde der gute Mann heute auf manch einer Messe oder auf Events rund um sammelwürdiges Design fündig werden.

Design für alle Kreativität heisst eben auch Verantwortung, macht Papanek an mehreren Stellen in seinem Buch deutlich. Im Zentrum seiner Überlegungen standen immer der Mensch und seine Bedürfnisse, mit anderen Worten der Konsument. Der eben diverser ist als eine Lifestyle-orientierte Kundschaft. Design betrifft auch unterprivilegierte Teile der Bevölkerung, und zwar nicht nur in Entwicklungsländern, sondern auch in unseren Breitengraden. Was das konkret für die Rolle des Designers bedeutet, lässt sich nur nicht so einfach definieren.

Papanek hoffte damals, mit seinem Buch zu einem neuen Denken bezüglich Designprozessen beizutragen. Aber viel weiter scheinen wir heute nicht gekommen zu sein. Hiesse das, das Feld zu öffnen, statt die Rettung der Welt an die Designer zu delegieren? Dies war auch der Tenor an der Konferenz in Basel. Das würde zugleich bekräftigen, was Papaneks Kernbotschaft ist: dass wir alle Designer sind.

Was nicht heisst, dass wir beginnen sollten, Möbel herzustellen, sondern lediglich die Wahrnehmung für unseren Gebrauch von Design schärfen müssten.

Das wortlastige Werk dieses Denkers in eine anschauliche Ausstellung zu übertragen, wird schwierig sein. Im Vitra Design Museum sind auch partizipative Formate geplant, «die bewusstmachen, dass Papaneks Themen jeden Einzelnen von uns in seinem ganz banalen Alltag betreffen. Wir könnten uns entscheiden, sie diesmal nicht aus der Mode geraten zu lassen», so die Kuratorin Amelie Klein.

ARTIKEL NZZ: https://www.nzz.ch/feuilleton/wer-rettet-die-welt-vor-designern-victor-papanek-ld.1370606 Heruntergeladen 5.5.2018

METHODE UND THEORIE

und Relevanz seiner Gedanken.

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Design for the real world (Papanek) Recherche Moritz Niederhauser

Viktor Papaneks Hauptwerk «Design for the real world», erstmals erschienen 1971, verhalf ihm zum internationalen Durchbruch. Geprägt von einer Zeit der sozialen Revolution in den 70ern, behandelt das Werk Nachhaltigkeit im Design. Papanek stellt das Design in einen sozialen Kontext und appeliert an den Designer, weiter zu denken und mehr erreichen zu wollen, als nur ein gutes Design.

Papanek thematisiert im Buch die Frage nach dem Einfluss des Designers und seiner Aufgabe weiter als nur sein Produkt zu denken. Vielmehr soll ein Produkt nicht nur in sich stimmig und ästhetisch sein, sondern von einer grundlegenden Fragestellung ausgehend das reale in der Welt existierende Problem lösen.

Wie auf der Abbildung 2: Grafik «Anteil des Designer» ersichtlich, ist unser Anteil am realen Problem sehr gering, und dies bedingt es zu kompensieren. Ob es nur ein Problem am Objekt selber ist, ein lokales oder ein Problem, dass die ganze Welt betrifft ist egal.

Papanek appeliert in diesem Kapitel an die soziale Verantwortung des Designers, die Gesellschaft beziehungsweise das soziale Umfeld miteinzubeziehen und zu verbessern.

Ein weiterer wichtiger Aspekt sind seine Erläuterungen zum Designprozess. Auf ABBILDUNG 3 | Grafik «Funktionskomplex»scheinen mir insbesondere die Bedürfnisse als auch die Telesis als Kern seiner Philosophie wichtig. Die Bedürfnisse schaffen Fragestellungen für ein reales Problem, wohingegen die Telesis als Kontext für die Arbeit dienen soll. Auch der Aspekt der Beziehung, worunter Papanek Familie, Erziehung und Bildung versteht, ist ein sehr wichtiger zu beachtender Punkt.

Im Buch kommen immer wieder Beispiele vor, an welchen er Vorzüge und Nachteile aufzeigt. Dabei wird immer wieder auf die Natur verwiesen, die seiner Meinung nach eine wichtige Grundlage für viele Designversüche ist.

Funktionen und Abläufe in der Natur sind bereits vorhanden und sind teils sehr ausgeklügelt. Dadurch sind sie eine perfekte Grundlage für nachhaltiges Design.

ABBILDUNG 4 | Grafik «Natur

ABBILDUNG 1 | Buchcover

ABBILDUNG 2 | Grafik «Anteil des Designer»

METHODE UND THEORIE

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ABBILDUNG 3 | Grafik «Funktionskomplex»

ABBILDUNG 4 | Grafik «Natur als Beispiel»

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COMMONING

TEXT: Arch + 232, An Atlas of Commoning, S.01, 2018

METHODE UND THEORIE

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NACHHALTIGKEIT IN DER LEHRE In der Lehre des Instituts für Innenarchitektur und Szenografie ist es uns ein grosses Anliegen, Nachhaltigkeit als Teil des Curriculums zu vermitteln. Die Bearbeitung akut relevanter, zeitgemässer Themen bereichert das Lernumfeld ungemein und fördert die Motivation auf beiden Seiten − bei Studierenden wie auch Dozierenden. Es stellt sich die Frage: Inwieweit können wir als Designer*innen oder Gestalter*innen dazu beitragen, eine nachhaltigere Gesellschaft zu prägen?

Teamgeist erwacht, wenn Studierende gleichgestellt mit den Lehrenden Neuland erkunden, reflektieren und evaluieren.

Victor Papanek unterrichtete bereits in den 1970er-Jahren systemisches Denken und die Einbeziehung unterschiedlichster Gesellschaftsgruppen in den Entwurfsprozess. Inhärente Botschaft war: Nachhaltigkeit darf nicht rein auf Materialbedenken und Recycling reduziert werden, sie muss als ganzheitliches Lebenssystem verstanden werden und somit unsere Einstellung und unser Verständnis für das Sein auf dieser Erde nachhaltig prägen.

Während eines Drei-Tage-Workshops des Dozierendenteams mit Tom Bosschaerd, Gründer und Direktor von EXCEPT, im Sommer 2018 wurde uns die SID-Methode nähergebracht. Tom Bosschaerd entwickelte mit seinem Team im Büro EXCEPT über Jahre hinweg eine Methode, welche nun open source in Form des SID Quickguide heruntergeladen werden kann.

Als sehr hilfreich für unsere Lehrmethodik erschienen uns Elsia und die drei diagrammatischen Folien zu den Ebenen Kontext, Zeit und Raum, welche wir konsequent in jedem Designprozess berücksichtigen müssen (siehe nächste Seiten).

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“It would be tedious to continue piling example upon example, statistic upon statistic. For at a certain point, a feeling of deep lethargy sets in, and our reaction is: ‹What›s the use?› or ‹What can one man possibly do?› If we respond in this manner, we are lost. For it is precisely by shifting problems from the trivial to the tragic plane, by forsaking a personal view for a cosmic one, that we rationalize and manage to shrug off our own personal responsibility.”

Victor Papanek

METHODE UND THEORIE

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SID Symbiosis in Development › SiD quick guiDe Symbiosis in Development v10.1

creating the foundations for a sustainable society

SID Quickguide, kann runtergeladen werden auf: http://thinksid.org/?page_id=138

Warum SID?

.

http://except.nl/en/

METHODE UND THEORIE

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ELSIA SYSTEM

Objektebene Indikatoren (elSia) Das ELSIA-System kategorisiert das gesamte Spektrum der physikalischen Aspekte unserer Welt und sagt uns etwas über ihre kausalen Zusammenhänge.

�� sich�r��st����n� dass �ir a��� �h�sisch�n �s��kt� �in�s ��st��s ��r�cksichti��n� ��r��nd�n �ir ���I�� k�r� ��r �n�r��� �i��� �oci�t�� th� Indi�id�a� and �ctions.�i�s� �at��orisi�r�n� kann ��r �ana����nt� �nd �o�itik�ra��n so�i� ��si�n�ro����� ��r��nd�t ��rd�n �nd �rs�t�t das ��ni��r �o��st�ndi�� �nd ����kti�� ��rich�ort ���o��� ��an�t� �ro�it� ��nd s�in� �ariant�n�. ���I�� ist di� �i�r��o��on�nt�n���rsion �nd ���I�� di� �r��it�rt�� acht �o��on�nt�n ���ass�nd� ��rsion �si�h� �ia�ra�� r�chts�. ���I�� ist �nt�rt�i�t in ��it ���I�� i� �int�r�r�nd��

|1

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(��rt�n � �kos�st���� � ����n ��irtscha�t � ���t�r� ��s���scha�t Indi�id���� ���s�ndh�it � ���ck� �ktion�n ������ n�h��nd �nd �rinn�rnd� dass �s a�� di� �ktion�n �nd ����kt� ��isch�n d�n �at��ori�n anko��t�

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SID Quickguide, S.12

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DREI EBENEN Kontext Raum Zeit

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sport fresh food air quality safety ...

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forum language justice art education ...

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groundwater soil sound pressure landscape ...

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SiD Context Map SiD works in three ‘realms’: Space, Time and Context.

All actions and solutions are always investigated in all three realms simultaneously to to ensure integrated The Context Map contains networks that are not ons between stakeholders, businesses, value chains, politics, and so on.

Symbiosis in Development © 2012 Except Integrated Sustainability

creating the foundations for a sustainable society

SID Quickguide, S.38, 39,40

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Happiness

sport fresh food air quality relaxation ...

Health

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Economy

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Culture

AREA birds microorganisms food crops pets ...

Species

groundwater soil land use geography ...

Ecosystems

water waste fuel local supplies ...

Materials

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SiD Space Map SiD works in three ‘realms’: Space, Time and Context.

All actions and solutions are always investigated in all three realms simultaneously to to ensure integrated

heat / cold electricity motion solar ...

on aspects that operate on other scales.

Energy

Symbiosis in Development © 2012 Except Integrated Sustainability

creating the foundations for a sustainable s

friends beauty relaxation purpose ...

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The Time map collects movements through time of important resources, major milestones in the past and anticipated societal changes in the future.

Symbiosis in Development © 2012 Except Integrated Sustainability

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17 ZIELE SDGs

https://www.un.org/sustainabledevelopment/sustainable-development-goals/

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https://www.un.org/sustainabledevelopment/ sustainable-development-goals/

ORT Bestand Geschichte – Wandel Zukunft

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Anlaufstellen Alterszentrum Wiesendamm https://www.az-wiesendamm.ch Wiesendamm 20/22 /CH-4057 Basel Tankstelle Robi Spielaktion Ackermätteli http://www.robi-spiel-aktionen.ch/kinderferienstaedte. php Spielbude Ackermätteli / Altrheinweg / 4057 Basel Quartierspielplatz Robi Horburg http://www.robi-spiel-aktionen.ch/spielplaetze/horburg.php Quartiertreff Kleinhüningen http://www.quartiertreffpunktebasel.ch/quartier-treffpunkte-basel/quartiertreffpunkt-kleinhueningen/ueber-uns/ueber-uns.php Spielboden Klybeck (Aktienmühle) http://www.spielboden-klybeck.ch/ ATD Vierte Welt https://www.vierte-welt.ch/kontakte/regionalseite-basel/ Stücki Einkaufszentrum (Asylanten, Teenager, die free Wifi nutzen) Stadtteilsekretariat Kleinbasel https://www.stskb.ch/home/ hallo@kleinbasel.org Mobile Jugendarbeit (spezifisch: Kleinbasel) https://www.mjabasel.ch/ueber-uns/team Weitere Adressen mit Erfahrung und Informationen übers Quartier, zentrale Orte fürs Quartier Zukunft Klybeck http://zukunftklybeck.allyou.net/7899409 Dorfverein Kleinhüningen http://www.dorfverein-kleinhueningen.ch/ Wohnbaugenossenschaft Klybeck http://klybeck.org/ (Hier finden sich auch die Freizeitorte Neues Kino und Platanenhof) Gemeinschaftlich verwaltete Häuser an der Inselstrasse / Capri Bar Neuere Entwicklungen: Aktienmühle / Bollaggebäude / Zwischennutzungen Hafen Ost Quai: http://www.ostquai.ch/downloads/ostquaidossier.pdf

Bestand Geschichte

COLLAGE: Lukas Müller, Semesterprojekt Flussbeet mit Kevin Peterhans , Workshop Raum 2018/19

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TEXTAUSZUG: Barbara Lüem, Basel Kleinhüningen. Der Reiseführer, Basel: Christoph Merian Verlag 2008

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FOTOS: Paul Hugger, Kleinhüningen. Von der «Dorfidylle» zum Alltag eines Basler industriequartiers, Basel: Birkhäuser, 1984 FOTO RECHTS UNTEN: Quelle unbekannt, Evtl. Staatsarchiv Basel-Stadt

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Die Quartiere Kleinhünigen und Klybeck heute

TEXT UND BILDER aus: Kleinhünigen lebt, zeigt, spricht, Christa Ziegler & Till Velten, Verlag für moderne Kunst, 2016

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«Die Bilder von Rheinhattan sind nicht aus den Köpfen zu bekommen» Das Stadtteilsekretariat Kleinbasel ist der Dreh- und Angelpunkt beim Einbezug der Quartierbevölkerung in Fragen der Stadtentwicklung. Nun feiert es seinen zehnten Geburtstag. Im Interview äussert sich die Co-Leiterin Theres Wernli über die Nützlichkeit, aber auch die Schwierigkeiten von Mitwirkungsprozessen.

«Miss Kleinbasel» Theres Wernli vor dem Stadtteilsekretariat Kleinbasel, das den zehnten Geburtstag feiert. (Bild: Dominique Spirgi) Das Stadtteilsekretariat Kleinbasel ist der Dreh- und Angelpunkt beim Einbezug der Quartierbevölkerung in Fragen der Stadtentwicklung. Nun feiert es seinen zehnten Geburtstag. Im Interview äussert sich die Co-Leiterin Theres Wernli über die Nützlichkeit, aber auch die Schwierigkeiten von Mitwirkungsprozessen.

In Paragraf 55 der Basler Kantonsverfassung ist verankert, dass der Kanton die Quartierbevölkerung in seine Meinungs- und Willensbildung einbezieht, «sofern ihre Belange besonders betroffen sind». Das Stadtteilsekretariat Kleinbasel, das 2005 aus der Koordinationsstelle Unteres Kleinbasel hervorgegangen ist, sorgt dafür, dass dieser Verfassungsartikel konkret umgesetzt wird.

Als delegiertes Organ von nicht weniger als 47 Quartiervereinen und Organisationen im heterogenen Kleinbasel hat das Stadtteilsekretariat mittlerweile rund 25 Mitwirkungsprozesse organisiert – komplizierte wie etwa im Fall der Hafenentwicklung und einfachere wie im Fall der Spielplätze und Freiräume bei der Ackermatte/Giessliweg. Und vor allem viel mehr als die entsprechenden Stellen aus anderen Quartieren.

Seit 2008 ist Theres Wernli, Co-Leiterin des Stadtteilsekretariats, gefühlte 24 Stunden pro Tag für die Anliegen der Kleinbasler Bevölkerung unterwegs. Als «Miss Kleinbasel» sprach sie eine wichtige Staatsangestellte an, die ihr mitten im Interview mit der TagesWoche einen Blumenstrauss zum zehnten Geburtstag der Institution überreichte, der am Montagabend im Quartierzentrum Union gefeiert wurde.

Theres Wernli, Sie feiern den zehnten Geburtstag des Stadtteilsekretariats Kleinbasel. Sind es wirklich erst zehn Jahre?

Eigentlich sind wir 15 Jahre alt, es ist das älteste Stadtteilsekretariat in Basel. Die ersten fünf Jahre liefen unter dem Titel Quartierkoordination Unteres Kleinbasel, 2005 wurden dann mit der Verankerung des Mitwirkungsparagrafen in der Kantonsverfassung die Stadtteilsekretariate gebildet. Darum feiern wir den zehnten Geburtstag, obschon es uns eigentlich schon länger gibt.

Was gibt es zu feiern?

Wir feiern, dass wir in Sachen Mitwirkung doch einiges erreicht haben, dass die Kultur der Mitsprache im Quartier angekommen ist, dass sich die Menschen im Quartier, die von Vorhaben der Verwaltung betroffen sind, einbringen. Da hat sich einiges verändert. Wir empfangen auch hier im Laden Kundinnen und Kunden, die sich beraten lassen möchten, wie man zum Beispiel eine Petition für sichere Schulwege lancieren oder eine Einsprache gegen Mobilfunkantennen erheben kann. Ein Nebeneffekt der nonformalen Mitwirkung ist die formale: Die Menschen lernen viel über politische oder verwaltungstechnische Abläufe und schaffen sich damit die Fertigkeit, sich in verschiedenen Fällen, die sie selber betreffen, einzubringen und/ oder sich zu wehren.

Das ist aber nicht von gestern auf heute geschehen?

Nein, das hat kontinuierlich zugenommen. Ich habe, als ich 2008 hier zu arbeiten begann, mit ganz kleinen Veranstaltungen vor rund 30 Anwesenden begonnen, heute kommen 100 bis 150 Menschen an eine Mitwirkungsveranstaltung.

Mussten Sie die Menschen zuerst motivieren sich einzubringen?

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Ja, aber das ist auch unsere Aufgabe: Wir sind für den Dialog zwischen der Verwaltung und der Quartierbevölkerung zuständig. Übrigens: Nicht nur die Bevölkerung, auch die Verwaltung musste dazulernen. https://tageswoche.ch/gesellschaft/die-bilder-von-rheinhattan-sindnicht-aus-den-koepfen-zu-bekommen/, Dominique Spirgi / 09.03.2015

Wandel Zukunft

Zeichnung Von der Website des SAM, Schweizerisches Architekturmuseum, Veranstaltungen zur Ausstellung «Dichtelust», Quelle: http://www.sam-basel.org/de/veranstaltungen/arealentwicklungen-basel-nord-ost-klybeck-hafen-3land Heruntergeladen 3.2.2019

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Klybeck Plus Recherche Sonja Bissig

Im Basler Stadtteil Klybeck sind seit langer Zeit industrielle Firmen stationiert. Büro- wie auch Produktionsgebäude besetzen einen grossen Teil der Fläche des Quartiers. Die unzugänglichen Areale der BASF und Novartis ziehen sich wie ein Gürtel vom Rhein bis zur langen Erle. Dieser Gürtler sorgte auch für eine Abgrenzung des Quartiers zu Stadt. Die beiden Firmen verlagern jedoch ihre Standorte und geben der Stadt einen grossen Teil diese Fläche zurück.

Die Stadt Basel rechnet in den nächsten zwanzig Jahren mit einem Zuwachs von 20`000 Zuzügern und 30`000 zusätzlichen Arbeitsplätzen. Der Gewinn an Fläche kommt also gerade recht, erfordert aber viele Planungsstunden und viel Feingefühl für sinnvolle Umstrukturierungen.

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Die Bevölkerung wird im Prozess der Stadtenwicklung stark einbezogen. Es wird von hoher Transparenz und partizipativen Prozessen gesprochen. Es gilt zu hoffen, dass die Zeit reicht, den Prozess wie geplant voranzutreiben und doch allen Stimmen Gehör zu verschaffen.

Wie erwähnt glaubt man an die Findung von wirtschaftlich wie auch städtebaulich sinnvollen Lösungen. Bb das unter fairen Bedingungen von Regierung bis Einwohner funktionieren wird, wird sich zeigen.

Auszug aus dem Synthesebericht zur Zonenstrategie:

Klybeckplus Areal

Das Projektteam Klybeckplus und die Stadt Basel setzten sich zum Ziel, durch Beteiligung der Bevölkerung Bebauungsstrategien auszuarbeiten. Begonnen mit der Phase 1, der Testphase mit Syntheseleistung wird bis zu den ersten Baueingaben in Phase 6 hingearbeitet. In der Phase 1 haben vier eingeladene Büros Zukunftsszenarien für das Gesamtareal entworfen (auf der rechten Seite zu sehen). Diese vier Entwürfe wurden daraufhin Fachexperten, kantonalen Fachstellen, der Bevölkerung und Grundeigentümer*innen vorgestellt. Daraus resultierte ein Synthesebericht, der im Januar 2019 veröffentlicht wurde, was dem aktuellen Planungsstand entspricht.

Die Ergebnisse sorgen für die Erkenntnis, dass eine städtebaulich wie auch wirtschaftlich mögliche Lösung zu finden sein kann, es sind jedoch noch viele weitere Schritte mit Abklärungen zu meistern. Es zeigte sich beispielsweise auch, dass die erhofften 50’000m2 Wirtschaftsfläche bezüglich Grösse, Zonierung und Verteilung nicht möglich ist und nur maximal 30’000m2 betragen kann. Die angestrebten Verkehrsstrategien jedoch erwiesen sich jedoch sinnvoll. In der vertiefenden Phase 2 werden nun die vielen weiteren Fragen erörtert, welche sich aus der Phase 1 ergeben haben.

1-6 alle Bilder und Informationen: https://klybeckplus.ch/ (03.2019)

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aktueller Zonenplan Klybeckareal

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Entwurf von AS+P, Frankfurt

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Entwurf von Kolthoff, Berlin

Die vier Entwürfe der eingeladenen Architekturbüros.

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Entwurf von Diener + Diener, Basel

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Entwurf von OMA, Rotterdam

Basel Hafen-Stadt Den Rheinhäfen der Trinationalen Agglomeration Basel kommt in mehrfacher Hinsicht besondere Bedeutung zu. Funktional bilden sie einen unverzichtbaren Bestandteil der Versorgung der Region und eines ganzen Landes mit Massengütern. Es gibt sowohl unter ökonomischen wie ökologischen Aspekten keinerlei Zweifel daran, dass die Binnenschifffahrt auch in Zukunft ihren festen Platz in unserer Region haben soll und gegebenenfalls sogar noch auszubauen ist.

Perspektiven für die Hafenareale – Ausstellungsdokumentation, S. 01 http://www.hafen-stadt.ch/

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Hafenbecken 3

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gateway-basel-nord.jp

https://www.gateway-baselnord.com/betrieb/

SBB Cargo:

Hafenentwicklung Mit einem Viertel Anteil an der gesamten Güterverkehrsleistung ist SBB Cargo die Marktführerin im Basel, Hafenbecken 3 schweizerischen Güterverkehr. Der Wagenladungsverkehr ist das Rückgrat des schweizerischen Güterund Gate Way Basel Nord verkehrs. In den letzten Jahren engagierte sich das Recherche Sophia Mädorin

In der heutigen Zeit gibt es einen regelrechten Containerboom. Durch das viele bestellen im Internet wird dieser immer wie mehr verstärkt. Studien sagen voraus, dass sich bis im Jahr 2030 der Containerverkehr in der Schweiz verdoppeln wird. Dies unter anderem auch wegen dem neuen Gotthardbasistunnel. Die heutige Kapazität der Schweiz reicht dementsprechend nicht mehr lange aus. Basel ist einer der wichtigsten Drehscheibe der zentral Achse Europas. Bis 2020 soll in Basel diese obere Grenze erreicht werden, 2029 fällt dann noch der Westquai weg.

Auf Grund dieser Prognosen ist der Gate Way Basel Nord und das Hafenbecken 3 geplant. Der Basler Hafen ist der einzige Standort in der Schweiz welcher an die Bahn und an die Strasse anschliesst. Das Ganze Projekt soll 115 Millionen Franken Kosten und wird zu einem Teil vom Bund finanziert. Die Planung endet in Frühjahr 2019 und der erste Terminal soll voraussichtlich im Jahr 2020 in Betrieb genommen werden.

Unternehmen verstärkt im kombinierten Verkehr Schweiz und leistet einen wichtigen Beitrag zur Sammlung und Verteilung von Containersendungen über Anschlussgleise und regionale Terminals in der Schweiz. https://www.gateway-baselnord.com/ueber-uns/ 29.03.19

Abb.1

Durch den Bau von Gate Way Nord und dem Hafenbecken 3 soll der Lastwagenverkehr in Kleinhüningen und Klybeck wegfallen. Doch befürchten Experten, dass wenn der ganze LKW Verkehr über die anschliessende A2 in die Schweiz und die A5 nach Deutschland sehr überlastet sein werden. Vor allem soll es am Zoll zu riesen LKW Staus kommen.

Der Gate Way Nord wird an die Autobahn Schweiz A2 und Deutschland A5 und die Zug Achsen Nord-Süd angeschlossen sein. Es wird 6 Ladegleise für bis zu 745 Meter lange Züge geben, 3 Portalkräne, 1 Gefahrengutlager und eine Abstellfläche.

Gate Way Nord schliesst sich auf 3 Schweizer Logistik- und Transportunternehmen zusammen.

Abb.2

Contargo: Mit einem Jahrestransportvolumen von 2.3 Mio. TEU gehört Contargo zu den grossen Container-Logistik-Netzwerken in Europa. Contargo integriert den Containerverkehr zwischen den Westhäfen, den deutschen Nordseehäfen und dem Europäischen Hinterland.

Hupac: Hupac ist das führende Unternehmen im kombinierten Verkehr durch die Schweiz und gehört zu den Marktleadern in Europa. Hupac betreibt 100 Züge zwischen den grossen europäischen Wirtschaftsräumen sowie zwischen den Häfen und dem Hinterland. 2016 betrug das Verkehrsvolumen rund 737 000 Strassensendungen.

Abb.3

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Abb.4

Abb.5

Stimmen dagegen Pro Natura Basel: Durch den Bau des neuen Hafenbeckens und dem Containerterminal wird einen wichtigeren Lebensraum von Pflanzen und Tieren zerstört. Die Trockenwiese hat einen hohen ökologischen und biologischen Wert. Es befinden sich dort 500 verschieden Pflanzenarten, einige sind vom Aussterben bedroht und stehen auf der Roten Liste. Wenn dieser Lebensraum zerstört wird, sterben einige Pflanzenarten aus. es gibt dort auch einige seltene Tiere, unteranderem die Schlingnatter. Die Bauherren sind verpflichtet diesen wertvolle Raum bestmöglich zu schützen, wenn das nicht möglich ist ihn wiederherstellen und sonst angemessen für eine Ersatz Fläche sorgen. Diese Auflagen sind laut Pro Natura im Moment nicht ausreichend erfüllt.

Abb.6

Swissterminal: Swissterminal fühlt sich durch die finanzielle Unterstützung des Bunds benachteiligt und legte Klage ein. Sie verloren aber vor Gericht.

Bildlegende Abb.1: http://www.gateway-baselnord.com/wp-content/uploads/2016/01/grafik-gueterumschlag.png 29.03.19 Abb.2: http://www.gateway-baselnord.com/wp-content/uploads/2016/01/grafik-verknuepfung.png 29.03.19 Abb.3: http://www.hupac.com/imgcache/256_59f36b6f5c8/1435_600_0_1d78474729.png 29.03.19 Abb.4: https://static.az-cdn.ch/__ip/gl1p1eh2BpIDA-JDPYHw4UtbAfw/1c624818f6d73dd412113652de3384605a94c526/remote.adjust.rotate=0&remote.size.w=1677&remote.size. h=835&local.crop.h=835&local.crop.w=1677&local.crop.x=0&local.crop.y=0&r=0,n-wide2x-16x9 29.03.19 Abb.5: http://www.gateway-baselnord.com/wp-content/uploads/2016/03/terminal-nummern-neu.jpg 29.03.19 Abb.6: https://telebasel.ch/wp-content/uploads/2018/06/4-2-1024x576.jpg 29.03.19

Städtebauliche Vorhaben Basel Stadt: Vision 3Land Zur Erläuterung des Planungsstandes des Kanton Basel Stadt, ein Auszug aus der Kurzfassung der Beschreibung der städtebaulichen Vorhaben in Basel Nord: DREI STÄDTE – DREI LÄNDER – DREI IDENTITÄTEN Dass sich die nördliche Agglomeration der Stadt Basel zu einem grenzüberschreitenden zusammenhängenden Stadtgebiet gewandelt hat, täuscht über die tatsächlichen Unterschiede hinweg. Am Dreiländereck treffen drei Stadtkulturen aufeinander, die nicht nur von sprachlichen, kulturellen und sozialen Unterschieden geprägt sind. Im konkreten Stadtraum erkennt auch ein Laie, ob er sich in Frankreich, der Schweiz oder Deutschland befindet. Die drei Identitäten sind klar und deutlich: Huningue ist französisch, Weil-Friedlingen deutsch und Kleinhünigen schweizerisch. Auch planungskulturell sind die drei Länder von Unterschieden geprägt. Die raumplanerischen Instrumente werden jeweils national bestimmt. Verschiedene Sprachen und unterschiedliche Begrifflichkeiten erschweren die Verständigung. Unterschiedliche Steuersysteme und politische Zielsetzungen veranlassen zu jeweils verschiedenen raumplanerischen Schwerpunkten. Spannungen und Interessenkonstellationen, die im Hinblick auf eine gemeinsame Stadtentwicklungspolitik vielleicht als Problem empfunden werden können. Unterschiede dieser Art sind nicht nur negativ und hemmend. Sie sind auch spannend und herausfordernd.

DER RHEIN – EINE GEMEINSAME IDENTITÄT Dennoch stellt sich die Frage nach einer gemeinsamen Identität dieses Stücks Stadt am Rhein.

Ein gemeinsamer Hintergrund ist die industrielle Geschichte und Prägung. Alle drei Städte schauen auf rauchende Schornsteine zurück und alle drei waren einst für Arbeiter und Arbeiterinnen geplant worden.

Standortfaktor war der Rhein, dessen Wahrnehmung bis in die 1970er Jahre kaum über diejenige eines grossen Abflusses reichte. Dank umwelttechnischen Anstrengungen und vor allem durch den Deindustrialisierungsprozess wurde die Lage am Rhein zum erstklassigen Wohn-, Dienstleistungs- und Forschungsstandort. Auch in dieser Hinsicht ist der Rhein ein gemeinsamer Raum, wenngleich die Landesgrenzen bis anhin verhindert haben, dass Brücken die drei Industriestädte miteinander verbinden. Mit dem schrittweisen Rückbau industrieller Produktionsanlagen und der Umstrukturierung der Hafenwirtschaft kann der Rhein – gemeinsam neu wahrgenommen und ganzheitlich betrachtet – zum Rückgrat neuer Werte werden, von denen alle drei Städte gleichermassen profitieren.

72 BRÜCKENSCHLÄGE Was schon eine Fussgängerbrücke auslösen kann, zeigt die Europabrücke zwischen Weil und Huningue. In kürzester Zeit hat sich ein reger Austausch zwischen den zwei Städten etabliert. Von Hüningen ist es nur noch ein Katzensprung, sich im umsatzstärksten Einkaufszentrum der Stadt oder in den Outletstores in Friedlingen zu versorgen. Und im Park am Friedlinger Rhein treffen sich muslimische Gläubige nordafrikanisch-französischer und türkisch-deutscher Herkunft. Die Bevölkerung aus Friedlingen findet ihrerseits in Huningue einen willkommenen Auftakt für einen Wochenendspaziergang entlang des alten Kanals in die Petite Camargue Alsacienne. Der Charme der alten Festungsstadt mit dem markanten quadratischen Exerzierplatz scheint nur darauf zu warten, dass er dank neuem Publikumsverkehr aus seinem Dornröschenschlaf geweckt wird.

Das Thema «Brücken» ist eine Schlüsselfrage.

Wie viele braucht es? Wo kommen sie zu liegen und welche Verkehrsarten bedienen sie? Fragen, die heute weniger abschliessend als optional zu beantworten sind. Fragen, denen hier in erster Linie aus städtebaulicher Sicht nachgegangen wird. Verkehrsarten, Leistungsfähigeit und andere detailliertere Überlegungen bleiben verkehrsplanerischen Modellkalkulationen vorbehalten.

IDENTITÄTEN UND NUTZUNGSPOTENZIALE EINER NEUEN RHEINSTADT Das relativ grosse Planungsgebiet unterscheidet sich schon heute durch unterschiedliche Ausgangslagen und Potenziale. Die Eigentumsverhältnisse, die vorhandenen städtebaulichen Typologien, der Zeitpunkt der Verfügbarkeit und die spezifischen entwicklungsfähigen Qualitäten strukturieren das Gebiet in Teilgebiete, die unabhängig entwickelt werden können. Es sollen Qualitäten entstehen, die sich dem Nachbarn jenseits des Rheins als Aussichten präsentieren. Jede dieser Identitäten wird schliesslich zu einem Stück Stadtsilhouette; aus dem neuen Rheinraum wird ein gemeinsames Symbol der neuen Stadt. Hierzu gehören unter anderem Wohncluster inmitten einer Naturlandschaft, ein Freizeithafen, die Skyline auf der Rheininsel und das gegenüberliegende Neubauquartier du Diamant.

3 LAND - 1 RHEIN Der trinationale Agglomerationsraum «3Land» umfasst grosse Flächenreserven auf ehemaligen Industrie- und Hafenarealen.Dank deren Lage am Rhein und des Bedeutungswandels durch die Deindustrialisierung bietet sich dort nun die Chance, hochwertige Nutzungen zu anzusiedeln. In Basel trennt ein Streifen vom Novartis-Areal Klybeck bis zum Dreiländereck die Wohnquartiere Klybeck und Kleinhüningen vom Rhein ab. Mit der neuen Hafenlogistik und der Schaffung einer dicht bebauten Rheininsel soll hier ein prägnantes Stück Stadt entstehen. In Hüningen erstreckt sich von der Landesgrenze bis zum Stadtrand eine in der Grö-

sse mit dem Basler Dreispitzareal vergleichbare Industriezone. Neben einzelnen schon heute verfügbaren Industriebrachen in Zentrumsnähe werden in absehbarer Zeit auch die Hafengebiete für eine Entwicklung des Rheinufers bis zur Palmrainbrücke verfügbar. In Weil-Friedlingen ergeben sich Flächenpotenziale durch eine schrittweise Verlegung von Hafennutzungen, die Neuordnung des heute vom Nutzungsmix her unbefriedigenden Gewerbegebiets und den stadtgestalterisch zwingenden Aufwertungsbedarf des Rhein-Center. Trotz der gemeinsamen industriellen Prägung dieser Entwicklungsgebiete sind die Ausgangslagen unterschiedlich. Gemeinsamer Nenner und Träger einer 3Land-Identität ist der Rhein, dessen Qualitäten als städtischer Landschafts- und Freiraum über bestehende Grenzen hinweg gestärkt werden sollen.

NATUR UND LANDSCHAFT Das neue Stadtentwicklungsgebiet liegt an einer Schlüsselstelle zwischen Basel-Nord und den weitläufigen Natur- und Landschaftsräumen im Sundgau,in den Rheinauen und im Wiesetal. Mit der städtebaulichen Entwicklung der industriell geprägten Landschaft bietet sich nun die Chance, diese wichtigen Naherholungsgebiete mit den städtischen Wohn- und Arbeitsgebieten natur- und freiräumlich zu vernetzen. Eine Schlüsselrolle für eine gemeinsame landschaftliche Identität spielt das Gerüst der bestehenden Wasserläufe Rhein, Wiese und Canal de Huningue. So kann die landschaftliche Vernetzung innerhalb der einzelnen Entwicklungsgebiete auf unterschiedlichen, aber stets mit diesen Wasserläufen verbundenen Freiraumtypologien beruhen.

3LAND KONZEPT Den konzeptionellen Rahmen für die Entwicklung einer gemeinsamen Identität bildet der Rheinraum, ein innerer Stadtstrassenring und ein verdichtetes Netz von Brücken.

1. Rheinraum Der Rhein ist gemeinsamer Landschafts-, Transportund Freiraum.

Die Rheinufer bleiben über die gesamte Strecke öffentlich.

2. Rheinbrücken Erst die Brücken ermöglichen eine gemeinsame Entwicklung über den Rhein hinweg. Jeder Brückenschlag hat einen anderen Schwerpunkt.

3. Stadtstrasse Die bestehenden städtischen Strassenzüge (Klybeckstrasse, Dreirosenachse, Elsässerstrasse) werden zu einem Ring von Stadtstrassen, Boulevards und Avenuen ergänzt.

3LAND ÜBERBLICK Die unterschiedlichen Identitäten der einzelnen Entwicklungsgebiete werden durch entsprechende städtebauliche Typologien ausgebildet. Die Typologisierung erfolgt über die zonenrechtlich

definierten Vektoren Art der Nutzung, Mass der Nutzung und die entsprechende Bauweise. Wichtiges Steuerungsinstrument ist die Parzellierung und die Körnung der unterschiedlichen Investitionsvolumen.

Die Typologien bilden nicht nur städtische Formen ab, sondern entsprechen unterschiedlichen, situativ und kulturell geprägten planerischen Strategien. Während Huningue wegen der riesigen Industrieflächen und der damit verbundenen stadträumlichen Unübersichtlichkeit eher nach städtebaulichen «Setzungen» ruft, stellt sich in Weil-Friedlingen die Aufgabe einer gezielten Verdichtung und Transformation des bestehenden Patchworks. Die Basler Rheininsel als Herzstück folgt einer bewussten Methodik der Differenzierung nach Innen. Die Insel wird parzelliert und typologisch so differenziert, dass es möglich wird, auch eine Durchmischung von Investoren und damit die Ansiedlung von durchmischten Lebensstilen zu erreichen.

http://www.hafen-stadt.ch/fileadmin/user_upload/3land.pdf – S. 02 - S. 28

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Vision 3Land Recherche Selina Weber

GESCHICHTE Das Fischerdorf Kleinhüningen wurde 1640 an Basel verkauft. Damals zählte das Dorf rund 20 ein- bis zweigeschossige Fachwerkhäuser, welche sich entlang an der heute noch bestehenden Dorfstrasse aufreihten.

Ab 1679 wurde die Grenzfestung um das französische Dorf Huninge gebaut, welche auch den Brückenkopf auf der anderen Seite des Rheins einnahm.

Somit wurde dieses Gebiet im 17. Jahrhundert, mit Weil am Rhein (Deutschland), Huninge (Frankreich) und Kleinhüningen (Schweiz), zum Dreiländereck.

Die Sprengung der Grenzfestung Huningens im Jahr 1815 und das erste Dampfschiff, welches 1832 an der Schifflände in Basel anlegte veränderten nicht nur Kleinhüningen.

74 VISION 3 LAND Die trinationale Region Basel plant, als einzige trinationale Grenzregion, an einer grenzübergreifenden Stadtentwicklung, was dies zu einem Pilotprojekt für Europa macht. Um den durchgehend urbanen Raum, welcher durch das Wachsen der drei Städte ohne koordinierte Planung entstanden ist, zu gestalten, wurde im Jahr 2011 eine trinationale Testplanung in Auftrag gegeben. Das Architekturbüro MVRDV/Cabane/Josepy entwickelte die Entwicklungsvision 3Land als Städtebaulicher Entwurf für ein trinationales Gebiet zwischen Dreirosen- und Palmrainbrücke.

Für die Vision 3Land wurden Perimeter in Basel, Hüningen und Weil am Rhein bestimmt, die sich zu einem neuen, grenzübergreifenden Gebiet zusammenschliessen und trotzdem ihre Eigenständigkeit bewahren sollen.

Das Gebiet umfasst eine Fläche von insgesamt 430 Hektaren, wobei auf etwa 82 Hektar davon (ca. 120 Fussballfelder) in den nächsten Jahrzehnten Raum für 20’000 Arbeitsplätze und EinwohnerInnen entstehen soll.

DEUTSCHLAND

FRANKREICH

Abb. 1: Die Grenzfestung um Huninge im Jahre 1749. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Festung_Hüningen#/media/ File:Büchel_Festung_Hüningen_1749.jpg

Bis zur ersten Hälfte des 19. Jh. herrschte in Kleinhüningen ein bescheidenes Leben mit Landwirtschaft, Handwerk und Fischerei. Die ländliche Idylle wurde für viele Baselstädter zum Ausflugsziel, man ging spazieren und danach in einem Gasthof Fisch essen. Ab 1897 gab es eine Tramlinie direkt zum Dorfkern Kleinhüningens. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Kleinhüningen aber auch zum Industriestandort. Farbenfabriken siedelten sich rund um Kleinhüningen an. 1917 entstand die Basler Stückfärberei AG am Standort des heutigen Einkaufszentrum Stücki. Zwischen 1850 und 1900 verdreifachte sich die Einwohnerzahl von Kleinhüningen durch die vielen zugezogenen Arbeiterfamilien auf knapp 2000 Bewohner. Kleinhüningen wurde dadurch zu einem Arbeiterdorf, welches 1908 die Vereinigung mit der Landgemeinde der Stadt Basel einging. Nach dem 1.

Weltkrieg begannen die Arbeiten mit dem Aushub des Hafenbecken 1. Dazu kamen fast zeitgleich die ersten Silo- und Lagerhausbauten wie zum Beispiel das Bernoullisilo, welches 1926 fertiggestellt wurde.

Der Westquai war zu dieser Zeit Lagerort und Umschlagplatz. Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts wurden immer mehr Betriebe wegen Abwanderung und Reorganisation geschlossen und die Arbeitsplätze gingen verloren.

SCHWEIZ

Abb. 2: Gebiet der 3Land Vision. Quelle: http://3-land.net/start/ projekt/

RAUMKONZEPT 3LAND Das Büro für Architektur und Urbanismus LIN aus Berlin und Paris wurde 2013 damit beauftragt, ein Raumkonzept 3Land zu erarbeiten. Das erarbeitete Raumkonzept soll verschiedene Möglichkeiten der Entwicklung dar stellen, wobei es das Entwicklungsgebiet als Ganzes betrachten und geprüft werden sollte, wo welche Nutzungen sinnvoll sind. Im Zentrum standen die Themen Natur und Landschaft, Mobilität, Nutzungen und Städtebau.

2015 wurde das Ergebnis in einer Wanderausstellung in den drei Städten Basel, Weil am Rhein und Hüningen vorgestellt, wobei es auch viele Begleitveranstaltungen gab, in denen das Raumkonzept mit der interessierten Öffentlichkeit diskutiert wurde.

Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Basel-Kleinh%C3%BCningen, http://3-land.net

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75 ECKDATEN RAUMKONZEPT 3LAND Der Lebensraum um den Rhein, von der Dreirosenbrücke bis zur Palmrainbrücke stand im Zentrum und sollte grenzübergreifend verbunden werden. Wichtig war dabei, die Uferbereiche für FussgängerInnen und FahrradfahrerInnen öffentlich zugänglich zu machen, neue Freizeitnutzungen am Wasser zu kultivieren, die Anbindungen an den Canal de Huningue und den Landschaftspark Wiese zu vereinfachen und die bestehenden Grünräume zu vernetzen.

Abb. 3: Raumkonzept der 3Land Vision. Quelle: http://3-land.net/ start/projekt/

In Huningue lag die Konzentration bei der Umgestaltung des ehemaligen Steinbruchs zu einem urbanen Park, in Weil am Rhein soll der Rheinpark erweitert werden und neuer Freiraum entlang der Grenze als eine Art Grüner Korridor entstehen und in Basel sollen die Flächen der ehemaligen Gleisanlagen als zentraler Freiraum genutzt werden.

Das Raumkonzept hat mit drei Szenarien gearbeitet, da die Rahmenbedingungen und politischen Zielsetzungen noch nicht geklärt waren: Szenario Park, Szenario Altrheinlauf und Szenario Halbinsel. Wichtig für alle drei Szenarien sind grüne öffentliche Rheinufer und gute Wegeverbindungen in die bestehenden Quartiere und ins benachbarte 3Land.

Dieses Raumkonzept zeigt mögliche Entwicklungen auf, die in den nächsten Planungsschritten konkretisieren werden sollen.

Im Juli 2016 wurde eine neue Planungsvereinbarung unterzeichnet, welche bis 2020 gilt. Mit dieser neuen Vereinbarung liegt die Konzentration auf den drei Schwerpunkten Brücken mit Mobilität, Landschaft und Initialnutzungen. In den Jahren 2016-17 wurden für diese Projekte weitere Grundlagenstudien erarbeitet, und ab 2018-20 sollen erste Umsetzungsprojekte gestartet werden.

Abb. 4: Drei Szenarien der 3Land Vision. Quelle: http://3-land.net/ start/projekt/

3Land im Wandel der Zeit Recherche Selina Weber

1844: Die Bahnstrecke Strassbourg – Basel wurde eröffnet.

1872 – 1945: Schiffbrücke von Friedlingen nach Huningue.

1915 – 1932: Tram 9 von Basel nach Huningue.

1919: Bau des ersten Hafenbeckens der Schweiz in Kleinhüningen. Tramverbindung Riehen – Lörrach.

1924 – 1925: Bau der Umschlaganlage am Klybeckquai.

1926 – 1938: Das Tram 6 fährt grenzüberschreitend bis Lörrach.

1926: Bau des «Bernoulli- Silo» auf dem Ostquai.

1934: Einweihung der Dreirosenbrücke.

1936 – 1946: Bau Hafenbecken 2.

1946: Eröffnung des binationalen Flughafen Basel-Mülhausen.Seit 1987 heisst der Flughafen EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg.

1979: Die Palmrainbrücke ist die neue Verbindung zwischen Weil am Rhein und Huningue und ersetzt somit den bisherigen Fährverkehr.

1991: Eröffnung Rhein-Center in Weil am Rhein.

1997: Einweihung Regio-S-Bahn.

2001-2015: Entscheid für den Rückbau des Hafens St. Johann, für die Entwicklung des Novartis Campus und für die Aufwertung der Rheinuferpromenade.

2006: Beginn einer abgestimmten Hafen- und Stadtentwicklung.

2007: Eröffnung der Dreiländerbrücke als Fussgänger- und Fahrradbrücke zwischen Huningue und Weil am Rhein.

76 2010 – 2020: Mit Hilfe der IBA Basel wollen die drei Länder in der grenzüberschreitenden Planung stärker zusammen arbeiten.

2011: Erste Trinationale Testplanung. Resultat: Entwicklungsvision 3Land, MVRDV/Cabane/Josepy.

2012: Planungsvereinbarung 3Land zwischen den Städten Basel, Weil am Rhein und Huningue.

2013: Umgestaltung und Beginn Zwischennutzungen Klybeckquai Basel.

2013 – 2015: Erarbeitung Raumkonzept 3Land.

2014: Eröffnung Tram 8-Verlängerung nach Weil am Rhein.

2015: Präsentation Raumkonzept 3Land.

2016: Zweite Planungsvereinbarung 3Land 2016-2020 zur Konkretisierung des Raumkonzepts 3Land und Vorbereitung baulicher Massnahmen

2016 – 2020: Weil am Rhein : Erweiterung des Rheinparks und Entwicklung der Pilotparzelle, Errichtung eines neuen Kinder- und Jugendzentrums, Rheinufergestaltung «Visà-vis» Weil am Rhein/Huningue.

2017: Tram 3 fährt von Birsfelden bis Saint-Louis.

2018: Vorstellung der trinationalen Verkehrsstudie, die den Vorschlag des Raumkonzepts 3Land für eine neue Rheinbrücke für Fußgänger- und Veloverkehr und ÖV bestätigt 2018 – 2020: Entwicklung Vis-à-Vis Basel -Weil am Rhein (Entwicklung einzelner Flächen rund um den Zoll Friedlingen und am Hafenbecken / Dreiländereck) 2019 – 2029: Ausbau des trimodalen Containerterminals (Hafenbecken 3, Containerterminal, Hafenbahnhof) auf dem Areal des ehem. Rangierbahnhofs der Deutschen Bahn.

Ab ~ 2021: Erstes Bauprojekt auf dem Klybeckquai Basel als Beginn einer schrittweisen Transformation. Baubeginn der Hafenbrücke im 3Land.

Ab ~ 2029: Verlagerung/Optimierung Hafenbahnhof Klybeck.

Bei der Wanderausstellung des Raumkonzepts von LIN wurde die Bevölkerung befragt. Es gibt ein umfassendes Pdf auf der Internetseite 3-land.net. Hier einige Antworten zur Frage: Gibt es etwas was sie am Raumkonzept 3Land vermissen?

Meinungen: Im Raumkonzept werden Aussagen zur Gestaltung und zur zeitlichen Abfolge vermisst.

Die Berücksichtigung der Bedürfnisse der Bevölkerung, Mitwirkungsverfahren und Partizipation wird gewünscht.

Lösungen für den Durchgangsverkehr im Zusammenhang mit Einkaufsverkehr werden gefordert.

Diesem trinationalen Stadtteil fehle ein Zentrum.

Eine Nachhaltigkeitsstrategie im Raumkonzept sei wichtig.

MEIN FAZIT Mit der Auseinandersetzung mit diesem Recherchethema wurde mir noch einmal mehr bewusst, wie langwierig diese 3Land Stadtentwicklung ist. Auch eine Vision kann ernst genommen werden und bei einer Planung ist man immer besonders auf die Rückmeldung und Zusammenarbeit mit BewohnerInnen angewiesen. Für die «The Real World» Visionen unseres Semesterprojekts ist es natürlich einerseits wichtiog zu wissen, was in Planung ist und wie sich diese trinationale Region verändern soll. Ausserdem finde ich es essentiell in Visionen zu denken und den Austausch mit BewohnerInnen dieser Orte zu suchen, denn nur so können nützliche Visionen entstehen.

Quelle «Zeitplan — 3Land im Wandel»: http://3-land.net/start/projekt/

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http://www.hafen-stadt.ch/

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http://www.hafen-stadt.ch/fileadmin/user_upload/3land.pdf, PDF S. 27

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http://www.hafen-stadt.ch/fileadmin/user_upload/3land.pdf, PDF S. 25-26

Grünflächen Verkehrsführung http://www.hafen-stadt.ch/fileadmin/user_upload/3land.pdf, http://www.hafen-stadt.ch/fileadmin/user_upload/3land.pdf, PDF S. 23 PDF S. 21

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Hafenentwicklungen in Städten Europas und weltweit Recherche Nicole Imhof

Grundsätzlich kann man über die Hafen und deren Entwicklung feststellen, dass die logistische Erneuerung in den 60er Jahren die Container die ganze Struktur und Organisation der Häfen veränderten. Bis dahin waren viele Häfen Europas nah am Stadtkern gelegen. Man denke an die Städte Hamburg, Kopenhagen, London, Rotterdam, Antwerpen usw.

Neu waren Container selbst Lagerhallen, also wurden die meisten Speicher und Lager an Häfen überflüssig.

Folglich wurden sämtliche Häfen weltweit umstrukturiert, denn Häfen sind im Grunde Dienstleiter und passen sich der Wirtschaft und deren Erfordernissen und der verfügbaren Technik an.

Der Ort, der Hafen war schon immer im Wandel: wie auch in Kleinhünigen. Die Ansiedlung erfolgte dank günstiger Lage am Wasser und an Handelsverkehr.

Wenn die jeweilige Hafen erfolgreich war wuchs das Fischerdorf zur Stadt und der Handel mit. Und damit auch der Bedarf an Hafen und Liegefläche.

Dann wurden neue Häfen gebaut und Wohnsiedlungen bildeten sich um den Hafen für die Arbeiter, das ging so lange gut bis es keinen Platz mehr gab.

Beispiel Kopenhagen:

Bild: Museum aan de Stroom, 2011

Die Ausstattung der Gebiete mit hohen Anteil an gestalteten öffentlichen Räumen, Kultur und Freizeiteinrichtungen, die auch für die Tourismus- und Freizeitindustrie attraktiv machen scheinen in der ehemalige Hafenstadt das Erfolgsrezept zu sein.

Beispiel Amsterdam: Ist immer noch der fünftgrösste Hafen Europas aber die Entwicklungsmöglichkeiten sind beschränkt, vor allem wegen der Wassertiefe der Kanäle. So verlor der Hafen an Bedeutung im Güterumschlag.

Die Ausgangslagen sind ähnlich: in Hafenstädten stellen die Hafenflächen ein potenzielles Erweiterungsgebiet dar, dank nicht mehr reichende Funktionsfähigkeit als Hafen.

Wenn die Niederländer über Rotterdam sprechen, dann ziehen sie gerne einen Vergleich mit Amsterdam heran: Die Metropole an der Amstel ist eine Stadt mit Hafen, sagen sie. Rotterdam aber sei ein Hafen mit Stadt

1940 wurde Rotterdams Zentrum von deutschen Bombern komplett zerstört.

Bild: the Danish Architecture Centre, OMA, 2013 1945 beschloss die Stadt einen grundlegenden städtebaulichen Neubeginn für das alte Zentrum.

Kopenhagem bauten nach Platzmangel ausserhalb Seit 1980 schließlich begann die Stadt die ehemaligen der Stadt den Nord- und den Südhafen, und wandelten Hafengebiete in Innenstadtnähe in aufwändigen Stadschon in den 50er Jahren Speicher und Kontoren in terneuerungsprogrammen aufzuwerten. Den Anfang Kneipen und Hotels um. machten Leuvehaven und Wijnhaven, die in das TourisAmsterdam, Antwerpen und Kopenhagen haben 40-50 musgebiet Waterstad umgewandelt wurden; sie sind jährige Hafen-Konversionsgebiete, die durch Innen- das Prestigeprojekt das Kop van Zuid südlich der Nieustadtnähe, grossen Wohnungsanteil und architektoni- we Maas. Durch die Erasmusbrug, dem 1996 fertiggestellten neuen Wahrzeichen der Stadt, mit der eigentlische Highlights beide erfolgreich sind. chen Innen- stadt verbunden, entstanden in dem Im Artikel «Slow Urbanism», der .... in der NZZ wird ehemaligen verfallenen Hafengebiet Museen, öffentliche Bauten, die Stadt Antwerpen für ihre langsame, überlegte Wohnhochhäuser wie der Montevideo Tower, BüroEntwicklung um den Hafen gelobt. hochhäuser und Hotels

Ander als in Antwerpen und Amsterdam, wo man behutsam nachverdichtet, kontextbezogen mit dem bestehenden arbeitet wurde in Rotterdam, da sie sozusagen keinen Bestand mehr hatten sehr neuartige,

dicht gebaut.

Beispiel Hamburg Für die städtebauliche Planung des neuen HafenCity Stadtgebiets wollte man durch Mischung eine Urbanität schaffen. Es ist das ist das grösste Städtebauoprojekt Europas. 157 Hektar Gebiet auf dem ehemals zum Freihafen gehörenden nördlichen Teil des Grossen Grasbrooks.

Bis 2030 sollen auf dem Areal Wohneinheiten für bis zu 14.000 Personen, bis zu 3.000 Hotelzimmern und Arbeitsplätze für bis zu 45.000 Menschen, v 10.000 Schülern und Studenten sowie rund 50.000 Kunden und Touristen pro Tag kalkuliert, so dass nach Fertigstellung über 120.000 Menschen täglich den Stadtteil beleben sollen.

Bild: Kop van Zuid, Rotterdam

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INPUT «Natur in der THEORIE-INPUT DANIEL RÜETSCHI Im Projektverlauf fand eine dritte Inputveranstaltung mit Daniel Rüetschi, dem stellvertretenden Geschäftsführer von Pro Natura Basel statt. Der Fokus hierbei lag auf dem Thema Natur in der Stadt − u. a.

Klima im städtischen Gebiet, urbane Ökosysteme, Möglichkeiten der Begrünung im Stadtraum, Einfluss der Stadtplanung auf den urbanen Lebensraum, Verbindungsschneisen durch Grünflächen sowie das Aufzeigen einzigartiger Lebensgrundlagen auf ehemaligen Industrieflächen wie beispielsweise dem DB Areal in Basel.

Daniel Rüetschi stieg mit einer Sensibilisierung hinsichtlich des Einflusses der Stadtplanung auf unseren Lebensraum und das städtische Klima ein. Wir erfuhren, wie grundlegend der Einsatz von Materialien und Formen beispielsweise die Aufheizung im städtischen Raum fördern kann (Beton, Glas, spiegelnde und gewölbte Oberflächen etc.). Des Weiteren seien auch Setzung und Ausrichtung der Kubaturen von Architekturen dafür ausschlaggebend, wie sich Windströme durch den urbanen Raum bewegen können – oder eben nicht. Bewusst gesetzte oder ermöglichte Kaltluftschneisen können laut Rüetschi essenziell für die Abkühlung um ein paar Grad sein.

In einem weiteren Themenblock beschäftigten wir uns mit unterschiedlichen Möglichkeiten der Begrünung in der Stadt – bis hin zur vertikalen Fassadenbegrünung. Bepflanzung im urbanen Raum hat ebenfalls wesentliche Auswirkungen auf Klima und Atmosphäre in der Stadt. An dieser Stelle wurde uns auch die Vielfalt der Pflanzen vermittelt, die als urbane Begrünung einsetzbar sind. Daniel Rüetschi hob zudem hervor, dass in Städten häufig eine höhere, dichtere Diversität herrsche als auf dem Land, wo Monokulturen in der Landwirtschaft inzwischen Standard seien und somit grosse Flächen von derselben Art belegt werden.

Deutlich wurde, dass die angesprochenen Themenfelder der Planung und Gestaltung in Zukunft bei steigenden Temperaturen und verändertem Klima essenziell werden und baldmöglichst einen bewussten Umgang und Einsatz fordern.

Im letzten Teil der Präsentation wurden wir über die einzigartige Artenvielfalt aufgeklärt, die auf ehemaligen Industrieflächen vorkommen können. Als Beispiel stellte Daniel Rüetschi das DB Areal vor, welches durch den Bau des Hafenbeckens 3 zerstört werden würde. An diesem Ort findet sich ein Lebensraum, welcher der Auenlandschaft nahekommt, die früher im Raum Basel vorherrschte: Eine trockene, warme Kieslandschaft, welche lokale, bedrohte Tierarten begünstigt, schafft hier einen Mikrokosmos, der aus Sicht von Pro Natura unbedingt schützens- und erhaltenswert ist. Es wäre ein grosser Verlust für die Region, wenn dieser Lebensraum zerstört und nicht zumindest andernorts wieder zur Verfügung gestellt werden würde.

Es wurde zudem deutlich, dass gerade Bahnareale elementare Verbindungsschneisen für − teilweise bedrohte − Arten darstellen, welche sich so über ihren ehemaligen Lebensraum Europa verbreiten können

https://www.fhnw.ch/de/die-fhnw/hochschulen/soziale-arbeit/medien/newsletter/ wie-kann-die-dorfbevoelkerung-vernetzt-werden

oder teils auch von diesen Flächen als Fortbewegungsräume abhängig sind. Zum Abschluss diskutierten wir über die wichtigen Anliegen und Positionen von Pro Natura, die leider in Planungsprozessen häufig ignoriert und übergangen werden. Wir stellten fest, dass wirtschaftliche Interessen nach wie vor einen Hauptfokus der Stadtplanung darstellen und Nachhaltigkeit oft konträr zu diesen Anliegen steht. Klar wurde weiter, dass ein wesentliches Augenmerk aller sein sollte, die Themen Natur und Nachhaltigkeit künftig intensiver zu vertreten und auch in unserer Disziplin bewusst zu bedenken und zu gestalten. Um nachhaltig auf dieser Welt leben zu können und den laufenden Prozessen der Erderwärmung in kleinen Eingriffen zumindest ein Stück weit entgegenzuwirken, bedarf es in dieser Hinsicht eines Umdenkens sowie neuer Prioritäten.

Stadtklima Material:

Asphalt, Stahl & Beton: Wärme dringt tiefer in Bausubstanz ein & bleibt länger gespeichert.

Bildquelle: http://www.staedtebauliche-kli mafi bel.de/?p=6 &p2 =2.3 Bildquelle: http://www.invisiblestructures.com/ uhi. html

Stadtklima Stadt als Wärmeinsel:

Stadt ist 1-4 Grad wärmer als ihr Umland (Wärmeinseleffekt, urban heat island)

Von 29.4 auf 33.3 °C. Bildquelle: http://wwwghcc.msfc.nas a.gov/ urba n/ur ban_heat_i sland.ht ml

Bildquelle: http://landsat.gsfc.nasa.gov/w pcontent/uploads/201 2/08 /sci 0025 b.jpeg Arizona. oben Umland, unten Stadtkern

Begrünungsarten

Ökologie

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Gärten mit einheimischen Pflanzen: Vertikalbegrünungen

Horizontalbegrünungen

Grüne Fassaden mit Kletterpflanzen

Grüne Dächer

Selbstklimmer Strassenbäume Rankpflanzen

Grüne Wände: Wand selbst bepflanzt

Gärten/Parks Photos: D. Rüetschi

Basel & die Vernetzung

Basel & die Vernetzung

Ökologische Vernetzungsachsen:

Ökologische Vernetzungsachsen:

Bahnborde, Bahnanlagen, Flussufer

Bahnborde, Bahnanlagen, Flussufer

Vogesen

Vogesen Schwarzwald

Schwarzwald

Oberrheinebene

Oberrheinebene

Burgunder Pforte

Burgunder Pforte

Hochrheintal Rhônetal

Jura Mittelland

Basel & die Vernetzung Grüne Adern:

Hochrheintal Rhônetal

Jura Mittelland

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http://www.hafen-stadt.ch/

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MENSCH Bedürfniskatalog Quartier

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KATALOG QUARTIERBEDÜRFNISSE BEDÜRFNISKATALOG Ergebnisse Quartierrecherche / Quartierspaziergang / Quartierbefragung vom 21.2.2019, zusammengetragen im Plenum am 28.2.2019 KLYBECK 1 Moritz / Sonja + Die Nachbarschaft schaut aufeinander, grosse Solidarität + Die Menschen sind stark mit dem Quartier verbunden, identifizieren sich damit + Grosszügige, offene Menschen (Einladung zum Kaffee, längere Gespräche) + Randständige haben im Quartier (jetzt noch) Platz; Angst vor Aufwertung: Wo sollen all diese Menschen hin, wenn die Preise steigen? + Günstige Mieten für Menschen mit geringem Einkommen Horburgpark erscheint zentral in diesem Teil. Hier findet viel Leben statt, viele Kinder, wenig Leute auf der Strasse - Sehr stark eingegrenztes Quartier (Autobahn, BASF, Riehenring) - Spannungen: schlecht bezahlte Arbeit vs. Sozialbezüger – man hat durch Arbeit nicht zwingend mehr Geld, lediglich weniger Zeit - Zu wenig Parkplätze - Viel Verkehr aus / nach Deutschland - Spuren anderer Kulturen, die stören / belasten: Nussschalen auf dem Boden, unterschiedliches Verständnis, Kulturen und Sitten, die aufeinandertreffen - Angrenzendes Quartier (Erlenmatt) mit hohen Mietpreisen macht Angst, fühlt sich bedrohlich an - Junge Partygänger*innen, die neu in den Hafen kommen, ziehen abends teilweise unsensibel durchs Quartier - Es entstehen zwar schöne Umnutzungen, aber kleine wichtige Orte fürs Quartier fehlen, z. B. Menschen kommen aus Zwischennutzungen lärmend ins Quartier, um Alkohol zu kaufen - Grosses Misstrauen gegenüber der Stadt, Angst vor Instrumentalisierung (gründet auf der Angst, die Lebensgrundlage zu verlieren) - Die Menschen haben teilweise geringes Selbstbewusstsein, beispielsweise bezüglich der eigenen Deutschkenntnisse - Dominante Mauern um Industriebauten - Radikale Grenze zwischen Industrie und Wohnquartier - Dominanter Verkehr - Kühle Wohngebäude

KLYBECK 2 Vanessa / Nicole I. + Sehr viele kleine Läden, Kiosk, Coiffeur, Migros etc. + Man erhält hier alles, was man braucht + Es läuft viel im Quartier, keine Dorfidylle + Gute Vernetzung mit den Nachbarn + Kinder sind nie alleine + Zusammenleben funktioniert sehr gut im Quartier + Viele einzelne Gruppierungen, da sehr viele unterschiedliche Kulturen hier wohnen; kaum Durchmischung der einzelnen Gruppierungen + Viele langjährige Bewohner*innen, die das Quartier sehr schätzen und nicht wegwollen –identifizieren sich mit dem Ort Menschen nennen kaum Negatives Um die Mittagszeit sehr wenige Menschen unterwegs Der schlechte Ruf des Quartiers sei nicht begründet, alle seien sehr zufrieden hier Keine Fahnen in einem Quartier, das viele unterschiedliche Nationen vereint Es gibt im Quartier keine Kirche, keine Religionsstätten, die sich offensichtlich nach aussen zeigen Das Quartier erscheint sehr sauber, macht einen neutralen Eindruck; im Vergleich zu Basel ist der Stadtteil jedoch unordentlicher - Menschen mit sehr ungepflegtem Erscheinungsbild - Wenig liebevoll gestaltete öffentliche Räume, insbesondere die Grünflächen - Wenig Sitz- oder Verweilmöglichkeiten - Wenig Sportangebot / Sportmöglichkeiten im öffentlichen Raum - Kein direkter Zugang zum Rhein - Kein Ort für Menschen, die Ruhe suchen - Es fehlen Gastroangebote und Grünflächen - Zugang zur Wiese mehr betonen wäre erwünscht, dieser ist aktuell sehr versteckt - Rabenproblem - Keine junge Basler*innen wohnen hier, vor allem Sozialbezüger*innen - Grenze zwischen Industrie und Wohnquartier ist sehr radikal; es gibt keinen fliessenden Übergang - Die Menschen hier haben keine Alternative bezüglich des Wohnortes, sie müssen zufrieden sein mit dem was sie haben, daher kommen evtl. auch so wenig negative Punkte zum Quartier - Kinder haben teilweise Angst in der Schule - Zuggleise trennen das Quartier vom Rhein ab HAFENAREAL Selina / Joselyne + Wunsch nach Freiraum, Alternativität, Raum für kreatives Arbeiten und subversive Projekte; Hoffnung, dass dies in der künftigen Hafenentwicklung Platz findet + Man fühlt sich sehr wohl in diesem Areal + Hafenareal wird als Highlight wahrgenommen, identitätsstiftend, der Hafenbetrieb fasziniert, ist eine Bereicherung des Alltags, bricht den Alltag auf + Durchmischung wird für dieses Areal gewünscht: Arbeiten, Wohnen, Kultur, Raum für kreatives Arbeiten, viele öffentliche Bereiche + Das Hafenareal wird (in der jetzigen Form?) sehr ge-

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schätzt, wie es ist Die Erhaltung der aktuellen Atmosphäre wird gewünscht: + Günstige Ateliermöglichkeiten sind in der Zwischennutzung vorhanden und ermöglichen kreatives Arbeiten ohne finanziellen Druck; bereits in der Aktienmühle sind die Preise so hoch, dass Menschen ausgeschlossen werden + Zwischennutzung im Hafen ermöglicht auch visionäre, experimentelle Projekte, die andernorts nicht umgesetzt werden könnten + Platznutzung in den Zwischennutzungen wirkt chaotisch und unorganisiert, könnte anders oder besser organisiert werden - Die Stadt Basel wird generell als einengend wahrgenommen: Sie engt die Kultur ein, die Schweiz wird als sehr bürgerlich wahrgenommen, der Hafen scheint Freiheit zu vermitteln - In Basel findet alles versteckt in den Hinterhöfen statt (Aussage nicht auf das Hafenareal bezogen) - Angst vor Veränderung, die diese Freiheiten verdrängen, bzw. nicht mehr ermöglichen - Noch wenige Leute / Passant*innen im Hafenareal neben den Hafenarbeitern RUND UMS STÜCKI, INDUSTRIE, HAFENBECKEN 2 Nicole H. / Sophia + Stücki wird als Mittagsmöglichkeit genutzt; diverse kulinarische Angebote + Stücki ist sehr behindertengerecht und gut zugänglich, auch für ältere Menschen Menschen sind nicht im Industriegebiet unterwegs Viele Menschen kommen mit dem Auto aus der Stadt, machen Besorgungen im Stücki und fahren wieder zurück +/- Stücki verbindet viele Möglichkeiten, ist z. B. für ältere Menschen praktisch. Das alte Stücki war besser, wurde mehr geschätzt - Stücki ist teilweise noch eine Baustelle, macht einen sehr verlassenen Eindruck - Stücki direkt neben der Industrie, überall Baustellen - Weiter hinten im Areal keine Menschen mehr, alle im Auto unterwegs - Direkte Durchfahrt von Basel nach Deutschland mit sehr viel Verkehr; es ist nicht mehr attraktiv, sich im öffentlichen Raum aufzuhalten - Viele Menschen sprechen kein Deutsch oder wollen keinen Kontakt aufnehmen KLEINHÜNIGEN + Schöner, alter Dorfkern + Dorfcharakter, Kirche, Schule, Dorfplatz (dahinter ragen Silobauten auf) + Aus dem Quartier würde teilweise auch begrüsst, wenn mehr Menschen aus der Stadt ins Quartier kämen (in diesem Falle finanzielle, wirtschaftliche Beweggründe) + Das Quartier wird als Rückzugsort wahrgenommen

+ Bewusstsein für viele Nationen, die zusammenleben; Menschen mit gutem Humor bezüglich unterschiedlichen Lebensrealitäten + Viele Menschen wohnen sehr gerne hier, möchten nicht wegziehen, identifizieren sich mit dem Ort; der Wohnort wird als qualitativ sehr hochwertig empfunden + Kompostentsorgung am Samstagmorgen ist sozialer Treffpunkt und dient dem Austausch Sehr viel unterschiedliche Bauten, Arbeiterhäuser, historische Häuser, Blöcke, bei Durchblicken sieht man immer auf Industrie Starke Kontraste zwischen kleinen, älteren Häusern und grossen Industriebauten im Hintergrund Starke Kontraste unterschiedlicher Volumetrien Menschen sind hier wegen der Wohnung, dem Wohnraum, sie wohnen gerne hier Mehrfamilienhäuser, welche viele Nationen vereinen - Stark befahrene Strasse nach Deutschland - Einbruchsproblematik

MENSCH

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GEBÄUDE Form und Funktion – Pläne SILO 2 Pläne SILO 8

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BILD OBEN: MOCAA, Cape Town, Thomas Heatherwick Quelle: https://www.dezeen.com/2017/09/15/thomas-heatherwickzeitz-mocaa-cape-town-art-museum-south-africa/

SILO Form and Funktion Wir versuchten, formal und programmatisch einen Dialog zwischen Stadtraum und Innenraum zu schaffen.

Jegliche spielerische und provokante, aber auch poetische und / oder pragmatische Vorschläge waren willkommen.

Um mit der Volumetrie und Typologie eines Silobaus umgehen zu können, führten wir eine formale Übung durch, bei der wir uns von Künstlern wie Gordon Matta Clark, Rachel Whiteread, Eduardo Chillida und Tomás Saraceno und deren Umgang mit Raum inspirieren liessen.

FORM In der Bildhauerei, aber auch in der vernakulären Architektur arbeitet man mit Subtraktion oder Addition, mit Durchdringung, Aushöhlung, Füllung, Aneinanderfügen und Schichten.

RAUM Der Umgang mit der Hülle und dem damit einhergehenden Aussen- und Innenraum sollte experimentell getestet werden. Für uns stellte sich die Frage: Wie können wir Raum schaffen, der hauptsächlich das innere Volumen der Gebäudehülle «bewohnt» und dadurch Bezüge nach aussen schafft?

BILD OBEN: Gordon Matta Clark, http://www.socimage.com/tag/ conicalintersect, 28.02.2018

AUFGABE Diese Übung sollte ohne Berücksichtigung eines Raumprogrammes erfolgen und sich mit dem Raumvolumen des Silogebäudes im urbanen Kontext auseinandersetzen. Wie kann dieses ausgehöhlt, durchbrochen, geschnitten, gefaltet, gefüllt etc. werden und was bedeutet das für den städtebaulichen Kontext?

Anhand einer Serie von Modellexperimenten sollten unterschiedliche Raumvarianten getestet werden.

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BILD OBEN: La fabrica, Ricardo Bofill Quelle: http://www.wallswithstories.com/architecture/bofill-cementfactory-a-work-of-art-built-for-living-in.html BILD LINKE ECKE : La fabrica interior, Ricardo Bofill Quelle: https://www.ricardobofill.com/la-fabrica/read/ BILDER UNTEN: Eduardo Chillida - Composición Abstracta I / Marmol y Plomo Artwork by Eduardo Chillida, Elogio a la Luz XV, Made of alabaster

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INPUT « Formaler Umgang mit der Silovolumetrie » RAUM Mit was für formalen Strategien können wir an die Umgestaltung der Silos gehen?

Der Umgang mit Hülle und dem damit einhergehenden Aussen- und Innenraum soll experimentell getestet werden.

Für uns stellt sich die Frage: Wie können wir Raum schaffen, der hauptsächlich das innere Volumen der Gebäudehülle «bewohnt», und durch diesen Bezüge nach Aussen schafft?

FORM

TEKTONIK

Wir werden in diesem Semester formal und programmatisch versuchen einen Dialog zwischen dem Stadtraum und dem Innenraum entstehen zu lassen.

In der Bildhauerei aber auch in der vernakulären Architektur arbeitet man mit Subtraktion oder Addition, mit Durchdringung, Aushöhlen, Füllen, Aneinanderfügung und mit Schichtungen.

„Die Tektonik befasst sich mit dem Zusammensetzen der Bauteile zu einem Gefüge. Das „tegere“ ist eine Tätigkeit, um „etwas“ oder „jemanden“ zu bedecken, verhüllen, schützen, verbergen, verteidigen. Das Gefüge der Bauteile umhüllt einen Raum, in dem sich „etwas“ oder „jemand“ befindet.

Aber die kritischen Raumprobleme sind die Übergänge zwischen den Bereichen wie außen und innen oder zwischen den Raumelementen eines komplexen Gefüges.“ http://www.cloud-cuckoo.net/openarchive/wolke/deu/Themen/021/Steigemann/Steigemann.htm

VERNAKULÄRE ARCHITEKTUR Aushöhlen - in Masse Raum schaffen

AUFGABE (Einzel oder Teamaufgabe) Diese Übung soll ohne Berücksichtigung eines Raumprogrammes gemacht werden und sich mit dem Raumvolumen der Silos im urbanen Kontext auseinandersetzen. Wie kann dieses ausgehöhlt, durchbrochen, geschnitten, gefaltet, gefüllt, erweitert, etc... werden?

Masse und Hohlraum

Anhand einer Serie von Modellexperimenten sollt ihr die unterschiedlichen Raumvarianten testen. Dabei könnt ihr eine Abfolge von Räumen kreieren oder auch nur einen neuen Raum schaffen.

Die Ergebnisse werden bei der ersten Teamkritik am Mi, 20 März. 2019 präsentiert und besprochen.

Eduardo Chillida Aushöhlen

Spanisch, baskischer Bildhauer (* 1924 in San Sebastian – † 2002 ebenda)

Ricardo Bofill, La Fabrica

FOTOS: Courtesy of Ricardo Bofill and Richard Powers, https://www.archdaily.com/294077/the-factory-ricardo-bofill/50a47b10b3fc4b263f00000dthe-factory-ricardo-bofill-photo

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Schichten und Addieren

http://www.rottenplaces.de/main/la-fabrica-die-zementwerk-met amorphose-des-ricardo-bofill-28883/

Takako Hasegawa

Croatian Pavilion - 'the Ship' Venice Biennale 2010

Madrid Book Fair Pavillion 2008 Olga Sanina + Marcelo Dantas

Nobuhiro Nakanishi

https://mymodernmet.com/nobuhiro-nakanishi-layer-drawings/

Lacatan Vassal, FRAC Dunkerque

FOTO: Philippe Ruault, https://www.archdaily.com/475507/frac-of-the-north-region-lacaton-and-vassal/52f9b712e8e44eb4cf00006f-frac-of-the-north-region-lacaton-and-vassal-photo

Druot, Lacaton, Vassal: Transformation eines 60er Jahre Wohnhochhauses

https://www.detail.de/artikel/druot-lacaton-vassal-transformation-eines-60er-jahrewohnhochhauses-9570/

Old Silos in Johannesburg converted into a student housing

Bilder aus: Arquitecture Viva 202,

http://dzinetrip.com/old-silos-johannesburg-converted-student-housing/

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Gordon Matta-Clark (* 1943 in New York; † 1978 in New York) US-amerikanischer Architekt und Konzeptkünstler

CUT

Cuttings Bei den Cuttings handelt es sich um Schnitte, die Gordon Matta-Clark mittels Motorsäge bzw. kleinen elektrischen Handsägen durch Fassaden, Decken und Böden von Gebäuden ausführte. Ganze Gebäudeteile entfernte er, um den Blick in das Innere einer bewohnten und genutzten Architektur sowie die innerer Struktur des Wandaufbaus freizulegen.

Bunker 599, RAAAF + Atelier Lyon, A2 NL

BILD: https://www.archdaily.com/256984/bunker-599-rietveld-landscape FILM: https://www.archdaily.com/462623/video-bunker-599-rietveld-landscape-atelier-de-lyon https://www.dezeen.com/2013/12/11/movie-concrete-bunker-cut-in-half-raaaf-atelier-de-lyon/

Silo Erlenmatt, Harry Gugger, Basel

Thomas Heatherwick Zeitz MOCAA Art Galleries carved out of Cape Town Grain Silo

http://www.hgugger.ch/projects/silo-erlenmmatt

Bilder: https://www.dezeen.com/2017/09/15/thomas-heatherwick-zeitz-mocaa-cape-townart-museum-south-africa/

Boros Bunker Berlin

FOTO OBEN LINKS: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/2/22/Berlin%2C_Mitte%2C_Albrechtstrasse_24-25%2C_Bunker.jpg/1010pxBerlin%2C_Mitte%2C_Albrechtstrasse_24-25%2C_Bunker.jpg FOTOS: https://www.beton.org/inspiration/architektur/objekt-details/wohnhaus-sammlung-boros-in-berlin/

Strip

BILD: Paco Neumann, Paconeumann.com

FOTOS: Ailine Liefeld für Freunde von Freunden https://www.zeit.de/lebensart/2013-06/fs-christian-und-karen-boros-fvf-2

SCHEMATA: Jens Casper Architekt bda, Realarchitektur, Berlin

Lacatan Vassal, Palais de Tokyo, Paris

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Lina Bo Bardi, SESC Pompeia, Sao Paolo

FOTOS: 11h45, https://www.archdaily.com/248026/palais-de-tokyo-expansion-lacaton-vassal/palais_tokyo_select_lv_11h45_bd-30

https://www.google.ch/imgres?imgurl=https%3A%2F%2Fsuitcasemag.com%2Fwp-content%2Fuploads%2F2016%2F01%2Fpalais-dutokyo.jpg&imgrefurl=https%3A%2F%2Fsuitcasemag.com%2Fguides%2Fparis%2Fpalais-de-tokyo%2F&docid=q2Mpn7wC9drKJM&tbnid=4UGJu43qCn7ubM%3A&vet=10ahUKEwilJHZ5NngAhWJsaQKHav4Au4QMwheKBYwFg..i&w=1600&h=900&bih=691&biw=1440&q=palais%20de%20tokyo&ved=0ahUKEwilJHZ5NngAhWJsaQKHav4Au4QMwheKBYwFg&iact=mrc&uact=8#h=900&imgdii=4UGJu43qCn7ubM:&vet=10ahUKEwi-lJHZ5NngAhWJsaQKHav4Au4QMwheKBYwFg..i&w=1600

http://cityguide.paris-is-beautiful.com/en/paris/sights/palais-de-tokyo-the-temple-ofcontemporary-creation/19057

Rachel Whiteread

Fill

FOTOS Links: Paulisson Miura FOTO RECHTS: Jan Manu https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:SESC_Pompei a?uselang=d e#/medi a/Fil e:PomSporth310.jpg

FOTOS: Jan Manu https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:SESC_Pompei a?uselang=d e#/medi a/Fil e:PomSporth310.jpg

Englische Bildhauerin, * 1963 in London

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Silotypologie etc.

Recherche Yves Kern

THE SILO/ NORDHAVN COPENHAGEN DENMARK/ 2013-2017/ COBE ARCHITECTS « Das Silo ist Teil der gesamten Umstrukturierung des Kopenhagener Nordhavn, eines großen Industriegebiets, das nun zu einem neuen Stadtviertel umgenutzt wird.

Von außen hat der Turm – das größte Gebäude in der Umgebung – keinerlei Ähnlichkeit mehr mit dem Bestandsbau. Lediglich die wirklich schlanke Silhouette ragt noch so schmal wie früher in den Himmel.

Die derben Betonfassaden wurden geöffnet, riesige Fensterflächen, vom Boden bis zur Decke, lassen Licht tief in die Räume eindringen. Eine facettierte Haut aus galvanisiertem Stahl dient nun als Klimahülle, umschließt die Betonkonstruktion und bildet Balkone aus. Die Patina, die sie über die Jahre ansetzen wird, ist gewollt und verweist auf den industriellen Ursprung des Gebäudes und der Umgebung. Die Rahmen der großen Panoramafenster verstecken sich zwischen den bestehenden Betonfassaden und der neuen Stahlhülle – ein ungehinderter Blick kann über die Stadt und den Øresund schweifen.

Im Innern haben die Architekten – wo immer möglich – die rohen Betonoberflächen im Originalzustand belassen. Die räumliche Vielfalt der ehemaligen Kornspeicher bot Platz für 38 individuelle Apartments, zum Teil zweigeschossig, mit Größen von 106 – 401 m² und Raumhöhen von bis zu 7 m.

Sowohl das erste als auch das oberste Geschoss sind öffentlich zugänglich. Ganz oben eröffnet in der verspiegelten Glasbox ein Restaurant mit einer 360°-Aussicht über Kopenhagen. Die Glasfassade reflektiert

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db-bauzeitung.de

tagsüber die Umgebung, nachts erinnert sie an das Licht einer Laterne. Die Veranstaltungsräume im EG lassen wechselnde Nutzungen zu: Derzeit ist dort eine Ausstellung mit den Plänen für die weitere Gestaltung des Nordhavn – ebenfalls entworfen von COBE – zu sehen.»1 Petra Bohnenberger

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Abb.:

The Silo, Fotografie: Rasmus Hjortshøj

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Silotypologie etc.

VALUE FACTORY/ SHEKOU SHENZHEN CHINA/ 2013/ O-OFFICE ARCHITECTS/ MAURER UNITED ARCHITECTS « Die Ansprüche sind hoch gehängt: Die Architekten dieser temporären Silo-Umnutzung in China erwarten davon nicht weniger, als „neue Möglichkeiten für Architektur und Städtebau in heutigen chinesischen Städten“ zu ergründen. Das Projekt entstand im letzten Jahr im Rahmen der 2013 Shenzhen Hong Kong Bi-City Architecture and Urbanism Biennale in der chinesischen Sonderwirtschaftszone Shenzen. Als Architekten firmieren O-office Architects, das Konzept stammt von Ying Jiang (O-office Architects), Marc Maurer (Maurer United Architects) und Teemu Hirvilaammi (Lassila/Hirvilammi Architects).

Gegeben war ein Silogebäude inmitten einer stillgelegten Glasfabrik. Der 78 Meter lange Koloss besteht im Grundriss aus drei Teilen: aus zwei dünnen Stahl-Silos von je 5,40 Metern Durchmesser am westlichen Ende, aus vier Beton-Silos mit je 14 Metern Durchmessern in der Mitte und aus einem rechteckigen Transport-Turm am östlichen Ende. Im Aufriss besteht das Gebäude aus einem sechs Meter hohen Entladungsbereich im Erdgeschoss, aus den 30 Meter hohen eigentlichen Silos und aus einer 3,60 Meter hohen Materialeinfüll-Ebene oben.

Das Gebäude war für die Architekten während der Planungsphase unzugänglich, so dass sie nur mit groben Übersichtsplänen arbeiten konnten, aus denen sie die räumlichen Verhältnisse im Inneren ableiten mussten.

Sie berichten: „Überraschenderweise stellten die Grundrisse und Schnitte dieses rein auf Funktion und Effizienz ausgerichteten Gebäudes für den Betrachter eine vage Analogie zu sakralen Archetypen her. Diese

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baunetz.de

räumliche Erfahrung auf dem Papier spornte uns an, das Geheimnis des Baus zu lüften und in diesem ‚verschlossenen Schatten‘ zu intervenieren.“ Sie haben einen Parcours durch dieses gigantische industrielle Artefakt eingerichtet und eine Reihe von schwerelosen, transparenten und abstrakten Rauminstallationen in die leere Hülle der ehemaligen Industrienutzung eingebaut. Brücken, Rampen, Treppen, Terrassen und Mauern wurden eingezogen, um die Durchbrüche und Abschnitte der ursprünglichen Räume kenntlich zu machen. „Alle Eingriffe sind hell, ruhig und moderat, ohne das schlafende Industrie-Gespenst aufzuwecken“, erläutern die Architekten.»2

Abb.: Value Factory, Fotografie: Maurer United Architects

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Silotypologie etc.

GASOMETER/ OBERHAUSEN DEUTSCHLAND/ 1993-1994/ DEUTSCHE BABCOCK AG « In den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts hatte die Industrie das Gebiet der heutigen Stadt Oberhausen fest im Griff: Fördertürme, Kokereien und Eisenhütten prägten hier wie in anderen Teilen des Ruhrgebiets das Bild. Doch deren Vernetzung funktionierte noch nicht in allen Bereichen optimal. Zwar wurde das Gichtgas, das in den Eisenhütten der Gutehoffnungshütte (GHH) erzeugt wurde, bereits genutzt, um die Kokerei in Osterfeld zu befeuern. Doch sobald die Eisenverarbeitung stockte, musste bei der Kokserzeugung Kohle oder Öl verbrannt werden. Umgekehrt fackelte die Hütte ihr Gas ungenutzt ab, sobald der Kokereibetrieb nicht reibungslos lief. Der Gasometer sollte die so entstehenden Verluste beheben, indem er Gas speicherte und nach Bedarf wieder abgab.

Im Februar 1927 wurde mit seinem Bau begonnen, und nach knapp zwei Jahre stand am Rhein-Herne-Kanal der mit 117,5 m Höhe und einem Durchmesser von 67,6 m größte Gasbehälter Europas. Am 15.

Mai 1929 wurde das damalige Meisterwek der Ingenieurbaukunst in Betrieb genommen.

1,74 Millionen Reichsmark hatte sein Bau gekostet – Geld, das gut angelegt war, denn der Betrieb rechnete sich schon nach dem ersten Jahr. Zunächst wurde er mit dem energetisch armen Gichtgas gefüllt, das als Abfallprodukt in den Hochöfen anfiel. Später nahm er das hochwertigere Koksgas der Kokerei Osterfeld auf und versorgte damit hauptsächlich die umliegenden Industrieanlagen bis hin zur Ruhrchemie in Holten.

Nach seiner Stilllegung im Jahr 1988 war die Zukunft des Gasometers offen, und wie vielen Hinterlassenschaften der Industrie drohte auch ihm zunächst der

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gasometer.de

Abriss. Die Oberhausener Bürgerschaft, der Stadtrat, die Landesregierung und die Internationale Bauausstellung (IBA) Emscher Park diskutierten intensiv, welche Verwendung es für einen ausgedienten Gasspeicher geben könnte. Auf Vorschlag der IBA Emscher Park wurde der Gasometer schließlich zu jener außergewöhnlichen Ausstellungshalle umgebaut, die heute das Wahrzeichen der Stadt Oberhausen ist.

Der Umbau erfolgte in den Jahren 1993/94 nach einem Entwurf des Architekten Jürg Steiner durch die Deutsche Babcock AG. Dabei wurde die einstige Gasdruckscheibe in 4,20 Meter Höhe fixiert. Darunter eröffnet sich den Besuchern heute ein kreisrunder, mehr als 3000 Quadratmeter großer Raum. Auf die Gasdruckscheibe führen zwei Stahltreppen, in deren Mitte eine erhöhte Bühne mit 20 Metern Durchmesser installiert wurde. Teile der Trägerkonstruktion wurden zu einer Tribüne mit 500 Sitzplätzen umgestaltet. Insgesamt verfügt der Gasometer damit über eine für Veranstaltungen nutzbare Fläche von über 7000 Quadratmetern.

Innen ermöglicht ein gläserner Panoramaaufzug die Fahrt bis unter das Dach des Gasometers. Ein zweiter Aufzug führt außen auf das Dach, das auch über 592 Stufen zu Fuß zu erreichen ist. Von dort oben bietet sich ein einzigartiger Rundblick über das gesamte westliche Ruhrgebiet, der bei klarem Wetter bis zu 35 Kilometer weit reicht – von den Stahlwerken am Rhein bis zur Arena auf Schalke. Rund acht Millionen Besucher haben das Panorama vom «Dach des Reviers» und die wechselnden Ausstellungen bisher auf sich wirken lassen. Der Gasometer Oberhausen steht damit auch stellvertretend für den lebendigen Wandel der Region.»3

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Abb.: Gasometer 1929, Fotografie: Rheinisches Industriemuseum Abb.: 13,000 Oil Barrels 1998-99, Christo und JeanneClaude, Fotografie: Wolfgang Volz © Abb.: Big Air Package 2010-13, Fotografie: Wolfgang Volz ©

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Silotypologie etc.

ZECHE ZOLLVEREIN/ ESSEN DEUTSCHLAND/2001-2010/ OMA « Am 23. Dezember 1986 schloss die Zeche Zollverein als letzte von rund 290 Zechen in Essen, der ehemals größten Bergbaustadt Europas. Bereits am 16. Dezember 1986 war das einzigartige Ensemble der Bergbauarchitektur unter Denkmalschutz gestellt und auf diese Weise vor dem Abriss gerettet worden. Der Erhalt Zollvereins und weiterer denkmalwerter Monumente des Industriezeitalters war Teil der Internationalen Bauausstellung (IBA) Emscher Park, ein auf zehn Jahre (1989–1999) angelegtes Zukunftsprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen. Auf der Agenda stand die Umwandlung großer Industrieareale im fast 150 Jahre von Kohle und Stahl geprägten nördlichen Ruhrgebiet. In diesem Kontext wurde Zollverein Leitprojekt und 1989 begann auf der Schachtanlage XII die erste Sanierungsphase für eine Neunutzung der Hallen und Gebäude, die sich konsequent an dem Prinzip „Erhalt durch Umnutzung“ orientierte. Unter anderem entstand in der ehemaligen Kompressorenhalle 1996 das Casino Zollverein, das bis heute als eine der außergewöhnlichsten Restaurant-Location des Ruhrgebiets gilt. 1997 konnte das Design Zentrum Nordrhein Westfalen in das ehemalige Kesselhaus ziehen, das von dem britischen Architekten Norman Foster in einen außergewöhnlichen Ort für Veranstaltungen und Präsentationen umgebaut worden war. 1999 wurde Zollverein zentraler Ankerpunkt der neu geschaffenen Route der Industriekultur – ein 400 Kilometer langer Straßenrundkurs, der das industriekulturelle Erbe der Region touristisch erschließt.

Die Ernennung der stillgelegten Zeche und Kokerei Zollverein zum UNESCO-Welterbe 2001 war zugleich der Startschuss für den weiteren Ausbau des Gesamt-

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zollverein.de

geländes: Der Architekt Rem Koolhaas entwickelte mit seinem Rotterdamer Office for Metropolitan Architecture (OMA) 2002 einen Masterplan für die Umgestaltung des Standortes in einen lebendigen Kultur- und Wirtschaftsstandort. Der Um- und Ausbau der Kohlenwäsche zum Ausstellungsraum für das Ruhr Museum und RUHR.VISITORCENTER Essen wurde bis 2010 als erste bauliche Infrastruktur-Maßnahmen verwirklicht. Seitdem besuchen 1,5 Millionen Touristen jährlich das Welterbe Zollverein (2011–2017). Bis 2009 hatte sich die Besucherzahl langsam, aber stetig der Millionenmarke genähert. 2010, als das Ruhrgebiet Kulturhauptstadt Europas war, verzeichnete das Welterbe Zollverein die Rekordbesucherzahl von 2,2 Millionen Gästen. Neben der wachsenden Zahl von Besuchern aus anderen Bundesländern und dem Ausland – fast zwei Drittel der Besucher kommen von außerhalb der Region – wird das Welterbe Zollverein auch von den Bewohnern des Ruhrgebiets als Ausflugsziel sehr geschätzt: Zollverein ist inzwischen das beliebteste Freizeitziel in der gesamten Region.»4

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Abb.: Zeche Zollverein, historische Aufnahme, Fotografie: zollverein.de Abb.: Zeche Zollverein Masterplan, OMA, Fotografie: oma.eu Abb.: Zeche Zollverein Masterplan, OMA, Schema: oma. eu Abb: Ruhr Museum in der ehemaligen Kohlenwäsche, OMA, Fotografie: Ziad Shebab©

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LANDSCHAFTSPARK DUISBURG NORD/ DUISBURG DEUTSCHLAND/1990-2002/ LATZ + PARTNER

dustriekultur e.V.“ und die „Interessengemeinschaft Nordpark“. Ein Gutachten der Denkmalpflege stuft den Denkmalwert der Anlage als hoch und einmalig ein.

« Um das Jahr 1900 besteht aufgrund hoher Nachfrage aus den USA und den ehrgeizigen Flottenbauplänen Kaiser Wilhelms II. eine Knappheit an Roheisen in Deutschland.

Schon 1898 hat August Thyssen den Plan, einen reinen Hüttenbetrieb als Zulieferer für die Stahlwerke und Gießereien in Bruckhausen und Mülheim zu errichten. Der Standort, das Gebiet der Bauernschaft Lösort, des heutigen „Landschaftspark Duisburg-Nord“, war schnell gefunden, aber mit Bedacht gewählt. Zum einen hatte die „Gewerkschaft Vereinigte Gladbeck“ hier Grundbesitz erworben, um eine Bahnverbindung der „Gewerkschaft Deutscher Kaiser“ an den Bahnhof Neumühl zu schaffen, zum anderen stellte dieser Standort die Nähe zur Kohle sicher, welche durch die geplante Abteufung des Schachtes IV der „Gewerkschaft Deutscher Kaiser“ gegeben war.

Entgegen kommen den Befürwortern auch Bemühungen der Landesregierung, die strukturschwache Emscherzone zu fördern.

Nach einer Betriebszeit von 84 Jahren geht eine Ära zu Ende. Was bleibt, sind verlassene, verrostete Stahlgiganten und eine Menge diverser Altlasten auf einer ca. 200 Hektar großen Industriebrache.

Gegen eine Demontage sprechen die zu erwartenden Abrisskosten und die städtebauliche Bedeutung des Werkes. 1902 auf bis dahin noch landwirtschaftlich genutztem Grund gebaut, bildet das Werk den Mittelpunkt des geschichtlichen Städtebaues der Umgebung. Bebauung und Infrastruktur wurden nach ihm ausgerichtet. 84 Jahre prägte es das Leben der Menschen in seiner Umgebung. Aus Interessengemeinschaften von Bürgern gegen den Abriss und für den Erhalt entstehen der „Deutsche Gesellschaft für In-

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zollverein.de

1988 wird die „Internationale Bauausstellung Emscher Park“ (IBA) gegründet.

Das alte Hochofenwerk soll als Zentrum und lebendiges Industriedenkmal Teil eines großen Parks werden.

Das Land Nordrhein-Westfalen erwirbt zu diesem Zweck die Fläche vom Thyssenkonzern. 1989 wird ein Planungswettbewerb ausgeschrieben. 1991 bestätigt eine Expertenkommission, dass die meisten Abrissvarianten teurer kommen als der Erhalt. Ein Freizeit und Erlebnisraum soll für den Duisburger Raum entstehen. Der Rat der Stadt Duisburg beschließt deshalb 1992 den Erhalt der Industrieanlagen. Als Zeitzeuge der Geschichte eines Eisenhüttenwerkes und seiner Technik soll der Park aber auch der Naherholung dienen, Sport- und Freizeitmöglichkeiten bieten und Raum für kulturelle Aktivitäten wie Konzert- und Theateraufführungen schaffen.

Am 17. Juni 1994 wird ein erster Teil des Landschaftspark Nord für die Öffentlichkeit freigegeben. 1997 gründet die Stadt Duisburg die „Landschaftspark Duisburg-Nord GmbH“.

Die Entwicklung des Parks ist seitdem weiter fortgeschritten. Übrig geblieben sind der „Ingenhammshof“ als letzter Zeuge einer über Jahrhunderte bestehenden Bauernschaft und die stillgelegten Industrieanlagen als Zeu-

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Abb.: Gesamtansicht von Norden, nach 1912, Fotografie: ThyssenKrupp Konzernarchiv Duisburg Abb.: Masterplan, Landschatspark, Duisburg Rationalisierung und Stilllegung, Pläne: latzundpartner.de Abb.: Teilprojekt Hochofenpark, Cowperplatz, Fotografie: Peter Schäfer© Abb: Teilprojekt Bunkergalerie, Fotografie: Latz©

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ANTIVILLA/ BERLIN DEUTSCHLAND/2010-2014/ ARNO BRANDELHUBER «Für ihn ist keine Baulücke zu eng, die Weiternutzung keiner Bauruine zu abwegig. Arno Brandlhuber jongliert mit Verordnungen und Restriktionen, die viele Architekten eher als hemmend begreifen. Sein neuestes Projekt, das er mit den Partnern Markus Emde und Thomas Schneider realisierte, ist die Antivilla am Krampnitzsee bei Potsdam. Der Wochenendwohnsitz für Brandlhuber und Exilort für Berliner Künstler ist eine Case Study für nachhaltiges Bauen in extremster Form und soll vor allem eines: dem grassierenden Dämm-Wahnsinn die Stirn bieten.

Tatsächlich villenhaft sind aber das Grundstück in unmittelbarer Nähe zum See und die schiere Größe der Wohnfläche – eine Qualität, die den Bestandsbau, den Thomas Schneider als „typische DDR-Sparkonstruktion aus den 1980er Jahren“ beschreibt, in die Gegenwart rettete. „Neu hätten wir hier vielleicht drei Einfamilienhäuser mit je 150 Quadratmetern bauen können.“ Durch die Umnutzung stehen Arno Brandlhuber hier rund 500 Quadratmeter zur Verfügung. Den Platz teilt er mit Künstlern und Kunstwerken. Während das Erdgeschoss Ateliers bietet, nutzt Bauherr Arno Brandlhuber das Obergeschoss selbst. Den stützenfreien Raum dominieren Werke von Anselm Reyle, Alicja Kwade oder Gregor Hildebrandt. Aufgearbeitete Lampen aus Bronze und Acrylglas aus einer inzwischen abgerissenen Kölner Kirche der Nachkriegszeit spiegeln sich im Wasserglas-versiegelten Estrichboden.

Hauptmaßnahme des Umbaus war die Erneuerung des Daches. Die ehemals mit Wellasbest belastete Dreiecksbinderkonstruktion wurde durch ein Flach-

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baunetz.de

dach mit dramatisch auskragendem Wasserspeier ersetzt. Markantes Merkmal der Umgestaltung sind die Öffnungen in den Giebelseiten des Gebäudes. Eine Villa braucht nicht nur viel Platz, sondern auch großzügige Blicke in die Landschaft. Die groben Öffnungen sind als „künstlerischer Akt“ mit Vorschlaghämmern von Freunden, Familie und Künstlern aus den Außenwänden gehauen worden. Sie offenbaren nicht nur den Blick auf den See auf der einen und in den Eichenwald auf der anderen Seite, sondern auch auf das Mauerwerk, seinerzeit „Lehrstück von Mauerlehrlingen, die aus Mozambik oder Vietnam in die DDR gekommen waren“, weiß Schneider, den es freut, dass hier auch Gesicht und Geschichte des Bestandsbaus erhalten werden konnten.

Die Ortsbetonstruktur in der Mitte des multifunktionalen Raumes, der als Schlaf- und Wohnraum, Atelier oder für Veranstaltungen genutzt wird, ist das einzig feste innenräumliche Gliederungselement. Von hier aus führt außerdem eine Treppe auf das Dach. Ursprünglich ganz ohne Heizung geplant, sollte die Sauna im Kern als einzige Wärmequelle für das gesamte Obergeschoss dienen. Ein Vorhang teilt den offenen Grundriss rund um den Kern zwiebelartig in verschiedene Wärmebereiche. Die außerhalb des dünnen, aber dichten Textils liegenden kühleren Zonen sollen mit der bestehenden Außenwand als Dämmung gegen die kalte Außenluft dienen. Ein eigentlich uraltes Konzept – man denke an alte Bauernhäuser oder Omas Federbett –, doch diese wunderbare Grundidee scheitert heute an den Regelungen der Energieeinsparverordnung EnEV. Diese erkennt Vorhang, kühle Innenraumluft und Außenwand als ein einziges Bauteil ebenso wenig an, wie sie dynamische Raumgrenzen kennt. So musste zusätzlich eine Fußbodenheizung installiert werden.

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Hat Brandlhuber sein Spiel mit den Regeln diesmal verloren? Auf keinen Fall, denn hier sind außergewöhnliche Räume entstanden. Den Vorhang als flexiblen Raumteiler im großen Raum des Obergeschosses gibt es dennoch. Und dieser erzielt tatsächlich die erhoffte thermische Wirkung. Damit führt die Antivilla die Bestimmungen der EnEV vor. Diese haben hier ein wahrhaft energiesparendes Konzept vorschriftsmäßig ausgebremst.

Die Antivilla steht übrigens nicht alleine, sie hat im Garten noch einen kleinen Bruder bekommen. Auf den Fundamenten einer ruinösen Gartenlaube durften Studenten in Eigenarbeit ein außergewöhnliches Sommerrefugium aus Beton gießen. Diesmal ohne

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Abb.:

Antivilla, Berlin, Fotografie: Erica Overmeer ©

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LITERATURVERZEICHNIS -

https://www.db-bauzeitung.de/db-metamorphose/the-silo-cobe/ (10.03.2019)

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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Installation_Industrie-Silo_in_Shenzen_ umgenutzt_3519281.html(10.03.2019)

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https://www.gasometer.de/de/der-gasometer/ technik (10.03.2019)

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https://www.zollverein.de/ueber-zollverein/geschichte/ (10.03.2019)

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http://www.zeitreise-ruhr.de/objekte/ankerpunkte/landschaftspark/huetten-geschichte. html (10.03.2019)

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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-ueber_die_Antivilla_von_Arno_Brandlhuber_4231673.html (10.03.2019)

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ABBILDUNGSVERZEICHNIS -

Abb.: http://www.cobe.dk/project/the-silo-0#0, Fotografie: Rasmus Hjortshøj - COAST (10.03.2019)

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Abb.: https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Installation_Industrie-Silo_in_Shenzen_umgenutzt_3519281.html, Fotografie : Maurer United Architects (10.03.2019)

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Abb.: 1 https://www.gasometer.de/de/der-gasometer/technik Fotografie: Sammlung LVR Industriemuseum (10.03.2019)

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Abb.: 2 https://christojeanneclaude.net/projects/the-wall---13000-oil-barrels?images=completed Fotografie: Wolfgang Volz©

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Abb.: 3 https://christojeanneclaude.net/projects/big-air-package Fotografie: Wolfgang Volz© (10.03.2019)

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Abb.: 4 https://www.zollverein.de/ueber-zollverein/geschichte/ (10.03.2019)

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Abb.: 5-6 https://oma.eu/projects/zollverein-masterplan

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Abb.: 7-8 https://oma.eu/projects/zollverein-kohlenwaesche Fotografie: Ziad Shebab©

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Abb.: 9 http://www.zeitreise-ruhr.de/objekte/ ankerpunkte/landschaftspark/huetten-geschichte.html Fotografie: ThyssenKrupp Konzernarchiv Duisburg (10.03.2019)

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Abb.: 10-11 https://www.latzundpartner.de/de/ projekte/postindustrielle-landschaften/landschaftspark-duisburg-nord-de/ (10.03.2019)

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Abb.: 12 https://www.latzundpartner.de/de/projekte/postindustrielle-landschaften/duisburg-nord-hochofenpark/ Fotografie: Peter Schäfer© (10.03.2019)

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Abb.: 13-14 hhttps://www.latzundpartner.de/ de/projekte/postindustrielle-landschaften/duisburg-nord-bunkergalerie/ Fotografie: Michael Latz© Abb.: https://www.archdaily.com/627801/antivilla-brandlhuber-emde-schneider Fotografie: Erica Overmeer © (10.03.2019)

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PLÄNE SILO 8

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INPUT SEMESTERSTART QUARTIERRUNDGANG Nach einem Besuch des Quartiertreffpunkts Kleinhünigen folgt ein ausführlicher Quartierspaziergang durch durch das Klybeckquartier, geführt durch Heike Oldörp des Stadtteilsekretariat Kleinbasel.

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INPUT SEMESTERSTART BESUCH SAM AUSSTELLUNG DICHTELUST Den ersten Inputtag schliessen wir ab mit einer Kuratorenführung in der Ausstellung „Dichtelust“ des Schweizerischen Architekturmuseums SAM durch Andreas Kofler.

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Im Sam erhalten wir durch Andreas Kofler vorerst einen positiven Zugang zum Thema Verdichten in der Stadtplanung, weiter auch einen detaillierten Überblick über die Entwicklungsgebiete Basels u.a. über das Entwicklungsgebiet Basel Nord, wo auch unsere Aufgabenstellung sich ansiedelt.

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INPUT SEMESTERSTART BESUCH HAFEN BASEL Den zweiten Inputtag verbringen wir mit Quartierstreifzügen und Quartierrecherche vor Ort. Den Nachmittag beginnen wir mit einem kurzen historischen Rückblick auf die Entwicklungsgeschichte des Dorfes Kleinhünigen und des Hafens – von der Auenlandschaft über die Agrarwirtschaft und die Fischerei, der Stückfärberei und der weiteren Entwicklung der Industrie in diesem Stadtteil.

Danach steigen wir auf die Siloterrasse des Bernoullisilos und verschaffen uns einen Überblick über das Areal rund ums Hafenbecken 1. Uns begleiten Kinder aus der Spielwerkstatt Kleinhünigen, sowie bereits erste AnwohnerInnen aus den Quartieren Klybeck und Kleinhünigen, die uns fol-

gend im gesamten Semester als TandempartnerInnen begleiten werden.

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Besichtigung des Silo 2 (1950) auf der Westquai Insel. Zuerst steigen wir ins UG, wo die Silokammern entleert werden.

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Dann geht es ganz nach oben auf den Speicherboden, wo die Silokammern befüllt werden.

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Speise-(Speicher) Kammer Basel

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Übergang zum Oben im Silo 8:Silo hier8wer(1970), auf den dieweiter Warenvorne mit moderder Westquai nerer TechnikInsel. in dieHier Silowird gerade ausgeladen. kammern verteilt.

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Oben im Silo 8: hier werden die Waren mit moderner Technik in die Silokammern verteilt.

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Vor dem Silo 2

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INPUT SEMESTERSTART BESUCH WARTECK SILO Am dritten Inputtag folgt der Besuch eines Referenzprojekts: Wir erhalten durch Fabian Nichele eine Führung im Werkraum Warteck mit dem Fokus auf den Umbau des Siloturms.

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Innen und Aussen

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INPUT SEMESTERSTART APERO TANDEMPARTNERINNEN

Unsere Woche schliesst am dritten Tag abends mit einem Apero in den Werkstätten auf der Westquai Insel ab. Wir dürfen hier bei INCH Furniture die AnwohnerInnen begrüssen, die folgend als TandempartnerInnen die Projektarbeiten der Studierenden begleiten werden. Sie werden als BewohnerInnen der Quartiere Kleinhüningen und Klybeck ihre Perspektive aus diesem Stadtteil mit in die Projektentwürfe einbringen und bis zum Projektabschluss kritisch mitdenken resp. mitdiskutieren.

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KOLLABORATION SPIELWERKSTATT KLEINHÜNIGEN ZEICHNUNGEN DER KINDER FÜR DIE WESTQUAI INSEL Nach dem Besuch der Silo Terasse des Bernoullisilos zeichnen die Kinder ihre Visionen, Wünsche und Vorstellungen für die Westquai Insel. Wie stellen sie sich diesen Ort in Zukunft vor? Was soll im Quartier mehr Platz finden? Wie wollen sie leben und wohnen?

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Die Zeichnungen werden an unsere Studierenden übergeben. Diese setzen sie räumlich in Modellen um. Alle Modelle ordnen sich auf einer grossen Grundplatte – der Westquai Insel – zu einer Inselvision an.

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Akquise TandempartnerInnen

öchten uns dieses Semester zusammen mit uf eine Reise begeben, ein Pilotprojekt wagen,

Wir möchten einen partizipativen Denk- und prozess starten, der viel Engagement und Ausersetzung mit Menschen und Raum vor Ort forWir wollen aktiv Fragen stellen und gemeinsam uchungen vornehmen, die sich auf unterschiedn Ebenen mit dem Quartier Kleinhüningen und

Wir wollen eure Visionen sichtbar machen

Ort der Intervention ist das angrenzende Haal (insbesondere der Westquai und den Silos ), welches sich in naher Zukunft zum Quartiertransformieren wird. Was passiert nach Ablauf urechts 2029 mit den Hafengebäuden und dem Spekulationen und Planungen liegen schon seit vor, es ist ein hoch brisanter Ort. Im SAM könanungen von vier Architekturbüros in der Ausg «Dichtelust» betrachtet werden, hier werden swirkungen auf die Lebensqualität der jetzigen

Bei unserer partizipativen Recherche mit den erbewohner*innen Kleinhüningens und deren Visionen mnutzungsvorschläge für eines der Silos im Haarbeiten. Dabei ist es uns ein grosses Anliegen her Sensibilität dem Ort, dessen Geschichte und e Qualitäten, sowie den Bedürfnissen der lokavölkerung gerecht zu werden. Darüber hinaus e Sensibilisierung für die Auswirkungen und Beg dieser alternativen Quartierentwicklung auf samte Stadtentwicklung Basels in den Denkpro-

Um unserer Zielsetzung einer sowohl sozialen ch formalen Gestaltung des Projektes nachzuen, möchten wir Kontakte und Austausch zwiden Studierenden und den Bewohner*innen nehmen. Durch die partizipativen Workshops nstieg werden sich Tandemkonstellationen zwiStudierenden und Quartierbewohner*innen als ende Experten*innen für das ganze Semester n. Diese Konstellation ermöglicht das angegemeinschaftliche Erarbeiten von relevanten,

Dabei lassen wir nicht ausser Acht, dass in verner Zeit sowohl formal als auch inhaltlich intere Siloumnutzungen in grossen Städten wie Town, Marseille, Copenhagen etc. stattgefunden Diese wollen wir als Fallstudien kritisch untern. Trotz hoher Ansprüche an die inhaltlich und mmatische Ebene des Semesterprojekts, biee Silogebäude im Hafen viel Raum um frei zu

Weitere Studien zeitgemässer Gemeinssprojekte sollen uns inspirieren und helfen, den chsvollen Fragestellungen mit Innovation und mentiergeist zu begegnen. Ziel des Semsters ch sein, sich über die Recherche in Themenen-

10 Studierende der Kunsthochschule Basel suchen QuartierbewohnerInnen aus Klybeck und Kleinhünigen.

Wir treffen uns über 10 Wochen ein mal wöchentlich zu einem Zeitpunkt und Ort deiner Wahl für einen gemeinsamen Austausch im zweier Team. Eure Ideen und Gedanken zählen. Hast du Lust dich einzubringen?

Ort für die Zukunftvisionen ist die West Quai Insel im Hafen Basel.

Hier wollen wir zusammen mit euch Ideen entwickeln, wie neue Orte FÜRS Quartier enstehen können.

Gerne erzählen wir dir mehr über das Projekt.

Bei Interesse Anmeldung an: lea.kuhn@fhnw.ch eva.hauck@fhnw.ch

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Protokoll für Tandemtreffen Projektjournal – «Design for the Real World» Semesterprojekt Frühlingssemester 2019 Dozentin: Eva Hauck | Assistenz: Lea Johanna Kuhn Beschreibung Projektidee:

Datum: 28.03.19 Studentin - Student / Beteiligte: Selina Weber und Joslyne Ramazani Art des Ereignisses: VORBEREITUNG TANDEMGESPRÄCH

Erklärung Stand beide Recherchen

Skizzen / Bildmaterial:

Recherche COBE SILO in Copenhagen im Vergleich mit Silo 2 in Kleinhüningen

Bedürfnisse SelinasTandempartnerin

Handlungsbedarf / Ziele:

Noch nicht definiert.

Weitere Schritte: mit Modellen bzw. Form Untersuchungen weiter experimentieren

Modell zur Form Untersuchung

3 Fragen:

Was sind die Bedürfnisse?

Was möchten sie überhaupt nicht sehen?

Was würde gar nicht gehen?

Projektjournal – «Design for the Real World» Semesterprojekt Frühlingssemester 2019 Dozentin: Eva Hauck | Assistenz: Lea Johanna Kuhn

Datum: 28.03.19 Art des Ereignisses:

Beschreibung der erörterten Themen:

- Es gibt kein Kaffe, offener Raum : soziales Kaffe - Nachbarschaft ist präsent aber es gibt kein Ort um sich zu treffen - Kein Ort irgendwo um schnell ein Kaffe Trinken zu gehen - Erlenmatt: wieso muss alles in Rechtwinklige Klötzer aufgebaut werden? Durch die Erlenmatt durchlaufen, sehr langweilig schon im unbewusste. Wenn man das Ort die Umgebung warhnimmt denn ist es noch schlimmer.

- Qualität von enge Räume und wieder öffentlichkeit - Beziehung Innen/Aussen - Enge gibt Nachbarschaft Beispiele für nicht rechtwinglike Klötzer, und Verbindungselemente zwischen Gebäude: Bath (London), Highline (New York), Japan - Rechtwinkel = Öde - Grundriss Mal rund und nicht gerade entwerfen - Spannungsfeld zwischen Öffentlochkeit und enge ist wichtig - Wie finden die das Stücki Gebäude? Um einkaufen zu gehen ist halt nah, aber das Bau ganz schrecklich - „Zitat Erhalten“: Hafen Areal nicht wegputzen sondern Geschichte bewaren durch bestimmte Elemente die sich auf Ort befinden.

- Soziales Dorf: GEMEINSCHAFT FÖRDERN - Günstige Mieten - Klasterwohnungen - Bunker Berlin Beispiel für Umnutzung

Resüme:

Wünsche - Soziales Kaffe - Ort für die Nachbarschaft - Keine rechtwinklige Klötzer - „Zitat Erhalten“: Hafen Charakter muss bleiben

Handlungsbedarf / Ziele:

- FormForschung des Silos 2 Durch Modelle - Erarbeitung von Inputs in eine eventuelle erste Vision

Skizzen / Bildmaterial:

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Einladung Wir wollen Visionen diskutieren 10 Studierende der Kunsthochschule Basel arbeiten im Tandem mit QuartierbewohnerInnen aus dem Klybeck und Kleinhünigen an Zukunftvisionen für die West Quai Insel im Hafen Basel. Dort sollen neue Orte FÜRS Quartier enstehen.

COLLAGE: Lea Kuhn & Eva Hauck

Am Donnerstag den 25.4.19 findet die zweite Zwischenkritik statt.

Diese findet in der Zwischennutzung der BASF von 9:30 Uhr bis 17:30 Uhr unter Mitwirkung des Kernteams Zukunft Klybeck und deren Stadtlabor statt. Die Veranstaltung wird ganztägig sein, es ist aber auch sehr gut möglich nur für einen halben Tag dazu zu kommen.

Wir würden uns riesig über viele „MitmacherInnen“ freuen :-). Selbstverständlich dürft ihr auch gerne andere Menschen aus dem Quartier dazu einladen, mit uns die bisherigen Ideen, welche die Studierenden kurz präsentieren, zu diskutieren.

Stadtlabor Zukunft Klybeck

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http://www.stadtlabor.ch/category/basel/

TANDEMPARTNERINNEN

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DANIEL HOSTETTLER - Name und Alter Daniel (Hosti) Hostettler, 28

politische oder kulturelle Ursprünge hat, aber Daniel nimmt das als verhältnismässig selten wahr.

- (ehemaliger) Beruf und momentane Tätigkeiten ehemaliger Zimmermann, jetzt Bachelorstudent Soziokulturelle Animation im 6. Semester

- Wie ist der Bezug zur direkten Umgebung/Nachbarschaft? Wie ist der Bezug zur Stadt Basel?

Die Stadt bietet halt doch gewisse Dinge die in Kleinhünigen und Klybeck nicht zu finden sind, weshalb man oft doch auch noch den Weg in die Stadt auf sich nimmt. Aber durch den Industriegürtel wird das Quartier schon klar als eigener Stadtteil wahrgenommen der sich klar abgrenzt.

- Wohnadresse im Quartier Klybeckstrasse 241, 4057 Basel

- Wie kam die Person ins Quartier? Was waren Beweggründe? Wie lange wohnt oder arbeitet sie schon dort?

Daniel ist 2012 in der Klybeckstrasse 241 in eine WG im 1.OG eingezogen. Vor einigen Jahren ist er im gleichen Gebäude einen Stock nach oben, ins 2.OG in eine neue WG gezogen, wo er jetzt mit Joel und weiteren Mitbewohnern wohnt. Die WG’s sind Teil der Genossenschaft Platanenhof.

- Wo war die Person prägend im Quartier?

Daniel organisiert zusammen mit der IGK Interessengemeinschaft Klybeckstrasse das alljährliche Klybeckstrassenfest. Ausserdem setzt er sich in der Genossenschaft Platanenhof mit ein, wo sie als Genossenschaft einen Erweiterungsbau erarbeiten, wo Alterswohnungen für die jetzigen Genossenschaftsbewohner entstehen können.

- Wie hat sich das Quartier verändert, seit man hier wohnt/arbeitet?

Das Quartier wurde sichtbar aufgewertet durch Renovationen von Gebäuden. Es ist erkennbar, dass bereits einige Investoren aktiv wurden.

In den letzten sieben Jahren hat Daniel ausserdem vermehrt junge Schweizer Familien im Quartier wahrgenommen.

- Gibt es explizite Meinungen zum Quartier, zur Stadtentwicklung etc.?

Es gibt definitiv Ängste für die Zukunft des Quartiers, welche die mangelnde Zeit und damit verknüpft rasch handelnde Investoren betreffen.

Die vorangehenden partizipativen Prozesse machen jedoch Hoffnung. Daniel glaub, dass wenn plötzlich Investoren grosse Flächen kaufen und verbauen wollen, sind die Quartierbewohner genug stark um das zu verhindern und für faire, aus partizipativen Prozessen entstandene Lösungen durchzusetzen.

- Was schätzt die Person am Quartier? Was nicht?

Daniel schätzt den kulturellen Austausch sehr, wobei er als offene und gesprächige Person bereits viele interessante Bekanntschaften machen durfte. Auch spürt er den Zusammenhalt im Quartier. Ihm fällt auf, dass hier viel Respekt und gegenseitiges Verständnis für Mitmenschen aufgebracht wird.

Natürlich gibt es auch da einige Ausnahmen, teilweise betreffen und schockieren ihn die prekären Lebensumstände von anderen Quartierbewohnern. Er empfindet das Quartier im Gegensatz zur restlichen Stadt vernachlässigt speziell in Bezug auf die Gestaltung des öffentlichen Raumes.

- Welche Orte im Quartier sind wichtig für den Tandempartner?

Zentrum von Daniels Leben im Quartiert ist klar die WG im Platanenhof. Er mag aber auch die Inselstrasse, wo sich die nächst gelegene Einkaufsmöglichkeit befindet und ist froh um die kleinen Lädeli die bis 10 Uhr abends geöffnet sind. Als die Aktienmühle noch zwischengenutzt wurde hielt er sich oft auch da auf, jetzt hilft er ab und zu im neuen Club Humbug mit. Er mag das Humbug sehr. Es befindet sich beim zwischengenutzten Klingentalareal wo sich auch noch Ateliers befinden. Es bietet einen tollen Treffpunkt für die Leute aus den Ateliers, dem Klingental und für die Bewohner.

- Wie wird das Quartier aus Sicht des Tandems beschrieben?

Daniel empfindet das Quartier als sehr unkompliziert und multikulti.

Das Quartier sei sehr lebhaft und abwechslungsreich, durch die Vermischung von Kulturen und Schichten. Die Unterschiede seien da aber teilweise extrem, von sehr ‘prekär’ bis höchst ‘gediegen’.

- Was ist charakteristisch/ wird als prägend und identitätsbildend fürs Quartier wahrgenommen?

Das Quartier wird von aussen oft als kriminell abgestempelt, was Daniel nicht bestätigt, er sagt dass es im Verhältnis zur Wohndichte und Konfliktpotenzial sogar das Gegenteil ist. Klar gibt es ab und zu Vorfälle, aber das gibt es doch überall.

Es gibt aber oftmals auch Widersprüche, die aber nicht zwingen negativ sind. Es gibt viele Menschen mit unterschiedlichsten Lebensvorstellungen, aber viele kämpfen im Endeffekt mit ähnlichen existenziellen Problemen wie Finanzen, Wohnraum usw.

Widersprüche zeigen sich da beispielsweise in geleasten Superautos wobei die Besitzer in kleinsten Wohnungen leben, aber das sind eben auch diese unterschiedlichen Lebensvorstellungen und Priorisierungen des Individuums, die hier respektiert werden.

- Wo gibt es Konflikte im Quartier?

Die «Üblichen» wenn viele Menschen auf engem Raum leben. Es kommt schon vor, dass irgendwem mal der Kragen platzt weil es laut ist oder sich eine Uneinigkeit zuspitzt, was schon auch mal

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JOËL TURNHERR - Name und (ungefähres) Alter Joel Turnherr, 26 Jahre alt - (ehemaliger) Beruf und momentane Tätigkeiten Student (terre des hommes Praktikum) - Wohn- resp. Arbeitsadresse im Quartier Klybeckstrasse 241, 4057, Basel, oberhalb Plantanenhof - Wie kam die Person ins Quartier? Was waren Beweggründe? Wie lange wohnt oder arbeitet sie schon dort?

Joel ist in der Wohngenossenschaft Klybeck aufgewachsen - Wie hat sich das Quartier verändert, seit man hier wohnt/arbeitet?

Ein Grossteil der Industrie wurde eingestellt und eine grosse Fläche des Gebiets steht nun leer.

Seit kurzem entwickelt es sich zu einem «hippen» Quartier und es ziehen mehr junge Leute (Studenten) zu.

- Was schätzt die Person am Quartier? Was nicht?

Er schätzt die Offenheit der Bewohner. Die skurillen Gestalten prägen auch das Quartierbild Die Diversität, die sich zwar in Milieus aufteilt, aber das funktioniert soweit gut.

Bis anhin glichen sich die Bewohner, indem sie unter/in ähnlichen Verhältnissen leben. Die Verbindung der Bewohner ist das ähnliche Verhältnis, in dem sie leben.

- Welche Orte im Quartier sind wichtig für den/die TandempartnerIn? Die Gegend Richtung lange Erle und sein Zuhause, die Wohngenossenschaft Klybeck ist der wichtigste Ort für ihn. Als Kind waren das Ackermätteli und der Innenhof des Plattenbaus an der Inselstrasse (Coop) wichtige Orte für ihn.

- Wie wird das Quartier aus Sicht des Tandems beschrieben?

Vielfältig, hinsichtlich Kulturen und Herkunften.

Widersprüchlich durch die Mileus die sich bilden und nah neben einander leben. Beispielsweise das Milieu, dass sich in der Aktienmühle trifft und das Mileu dass sich in der Beiz trifft. Es gibt eine Bar wo sich fast auschliesslich Portugiesen treffen, eine in der sich die Alkis treffen und neben an eine für die Hardrocker.

- Was ist charakteristisch/ wird als prägend und identitäsbildend fürs Quartier wahrgenommen?

Eben diese Mileus (in der Dichte eher selten in Basel) nah beieinander. Die hohe Anzahl an Personen mit Migrationshintergrund. Joel ist beispielsweise mit Kindern aus unterschiedlichsten Herkunftsländern aufgewachsen und hatte so schon als früh viel Einblicke in die Kultur und Traditionen der Familien seiner Schulfreunde.

- Wo gibt es Konflikte im Quartier?

Es gibt natürlich Menschen, die mit dem hohen ausländischen Bewohneranteil des Quartiers nicht glücklich sind. In typischen Schweizer Beizen kam es auch vor, dass Leute mit ausländischen Wurzeln nicht willkommen waren. Die alten Einwohner sorgen sich einfach um ihre geliebte Idylle. Aber diese Idylle wird sich in den nächsten Jahren sowieso durch die Aufwertung, die im Gange ist, verändern.

- Wie ist der Bezug zur direkten Umgebung/Nachbarschaft? Wie ist der Bezug zur Stadt Basel?

Der Alte Rheinweg, war für ihn als Kind ein «düsterere gefährlicher Ort». Da gabs lange nichts, es war nicht belebt. Es fanden Autorennen statt und irgendwann gabs dann mal ein Jugi, wo jetzt der Musikpalast ist.

- Wo war die Person prägend im Quartier?

Joel ist prägend im Quartier durch die IGK, Interessensgemeinschaft Klybeck, durch die WGK, Wohngemeinschaft Klybeck und hilft auch beim Nachbar Humbuk mit.

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Daniel Faust Leonie Wienandts

Leonie Wienandts Assistenz Direktion Brasilea Jahrgang 1988 2014 den Bachelor of Arts FHNW Innenarchitektur mit Vertiefung in Szenographie Schreiner Ausbildung 2009-2011 Daniel Faust, Direktion Brasilea Studierte Architektur an der Technischen Hochschule in Darmstadt, war in der Mies van der Rohe Masterclass in Barcelona bei Kazuyo Sejima SANAA Master an der Univerität Basel in Cultural Management

- Wie lange arbeitet Ihr schon in diesem Quartier?

LW seit 2014 DF seit 2003 - Wie kamt Ihr in die Stadt und ins Quartier?

LW > Stadt Studium - Quartier Job bei Brasilea DF > Stadt Architektur - Quartier Job bei Brasilea - Was waren Beweggründe für den Zuzug?

LW > Studium DF > Architektur / Job - Wie hat sich das Quartier verändert, seit Ihr hier arbeitet?

LW & DF > Der Hafen war 2003 nicht im Kopf der Bevölkerung verankert. Niemand hat sich hier freiwillig verirrt.

Mit Brasilea haben wir seit Gründung mehr als 150’000 Besucher in den Hafen gelockt und massgeblich zum Umdenken beim Thema Schweizer Hafen Basel beigetragen.

In den letzten 4 Jahren ist der Hafen zur Partymeile und zum Schiffstourismus-Umschlagplatz geworden.

- Was schätzt ihr am Hafenareal/ Klybeck, Kleinhüningen?

Die Kombination zwischen Hafencharme und der Hafenarbeit.

- Wie ist euer Bezug zur direkten Umgebung/Nachbarschaft?

Wir haben seit Beginn einen guten Draht zu unseren Nachbarn.

- Wie ist euer Bezug zur Stadt Basel?

Basel ist eine sehr angenehme und überschaubare Stadt, die kulturell extrem vielfältig ist und mit ihrem Umland viele weitere Facetten bietet.

- Wie wird der Westquai genutzt? Wird hier Freizeit verbracht?

Die Nutzung ist tagsüber immer noch vorwiegend von Hafenfirmen geprägt, am Abend und an den Wochenenden verwandelt sich der

Westquai.

- Wie würdet Ihr die Westquai Insel beschreiben? Was ist charakteristisch?

Es ist wahrhaftig eine Insel, eine Sonderlösung, die man aber nur sehr selten als solche wahrnimmt. Sie ist einmalig in Basel und das interessanteste Entwicklungs-Gebiet.

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Tandemgespräch vom 27.03.19 Tandempartner Leonie Wienandts Jahrgang 1988 , Assistenz Direktion Brasilea 2014 den Bachelor of Arts FHNW Innenarchitektur mit Vertiefung in Szenographie Schreiner Ausbildung 2009-2011 Daniel Faust, Direktion Brasilea Studierte Architektur an der Technischen Hochschule in Darmstadt, war in der Mies van der Rohe Masterclass in Barcelona bei Kazuyo Sejima SANAA Master an der Univerität Basel in Cultural Management Thematisierung der Hafencity Hamburg Leonies und Meiner Meinung funktioniert diese Entwicklung der Stadt nicht Frage nach dem Ansatz Sozialer Wohnungsbau direkt neben Normalen Wohnungen -Daniel erzählt von einem Freund der dort Wohnt und es super funktioniert Investorenprojekte wurden abgekauft und über 8 Jahre eine neue Wohnform entwickelt Stadt braucht ihre Zeit zur Entwicklung und Abstimmung, Kaffes, Einkaufsläden, Schulen entstehen Das Leben muss sich einpendeln.

Thematisierung des Westquai - Daniel: Verträge bis 2029, Brasilea bleibt bestehen wie auch beide Silos 2 und 8 der Rest Sandoase und die Schreinerei kommen weg. Für Brasilea Aufwertung des Quartiers positiv da in der Bevölkerung ist der Hafen weit weg von der Stadt, immer noch Ghettoimage. Verträge des vorderen Hafenareals Richtung Stadt um 5 Jahre verlängert, Nordstern Schiff wird Richtung Hafenkran geschleppt, neues Eventschiff für etwa 300 Personen wird neu Anlegen.

Westquai Eigentum der Stadt Basel wird eine Kombination von Wohnen und Freizeitgestaltung kommen.

Meint es gäbe genug Grünflächen in dem Gebiet.

Angst der Anwohner berechtigt Aufklärung von Seiten Stadt betreffend Rheinhatten nicht funktioniert. Bewohner wollen Ihre Umgebung nicht verlassen. Daher ein partizipatives Arbeiten unbedingt nötig.

-Leonie: Sogar die Raser welche auf der Strasse Ihre Rennen Veranstalten besitzen eine Daseinsberechtigung, ist einfach eine andere Bevölkerungsschicht.

Thematisierung meiner Interessen Gedanken sich auf das Silo zu beschränken und mit dem zu Arbeiten/Umnutzen.

-Daniel gute Idee da ganze Areal Planung Bachelor Arbeit und zeitlich nicht möglich.

Thema der hohen Nationalitäten Dichte im Quartier, folglich viele unterschiedliche Religionen und Interessengemeinschaften, Recherche bei den einzelnen Anlaufsstellen über Grösse, Bedürfnisse evt. Fragen definiern. Hafenareal eines der Internationalsten Gebiete der Schweiz/ Verbindung Schiff Rotterdam und Dreiländereck. Recherche erweitern mit Aufzeigen/Diagrammen der Stadt Basel.

Komplette Verhüllung des Silos wie bei Cobe in Kopenhagen unnötig und schade. Arbeiten mit Rastern evt. im 3D aufbauen oder Modell mit verschiedenen Grössen und Formen. Einangshalle als Treffpunkt (FHNW Muttenz)Recherche Projekt Fokussieren und Informationen sammeln. Collagen technik anwenden.

Vreni Herzig

- Wie hat sich das Quartier verändert, seit du hier wohnst?

Es hat sich nicht viel verändert, ausser dass die Hauptstrasse lauter wurde und am Samstag unzählige Menschen nach Deutschland einkaufen gehen.

- Was schätzt du am Quartier?

Die traditionellen Veranstaltungen schätze ich sehr.

Letztens ist der Turnverein durch das Dorf gelaufen und hat die Teilnahme beim Turnfest gefeiert, dass fand ich sehr schön. Auch den Banntag, bei dem man als Gruppe die Grenzen von Kleinhüningen abläuft oder abfährt finde ich eine tolle Tradition.

Welche Orte im Quartier sind dir wichtig?

Durch meine Krankheit ist mein Bewegungsradius eingeschränkt. Ich bin oft in der Kirche oder im Gemeindezentrum und wirke mit wo ich kann. Ich habe den Schlüssel und spiele manchmal Orgel. Im Stücki gehe ich einkaufen oder bestelle online direkt nach Hause.

Verena Herzig (02.11.1950), ledig, pensioniert, hat in verschiedenen kaufmännischen Anstellungen gearbeitet. Sie wohnt im Pflegewohnheim St. Christophorus Dorfstrasse 38, im alten Dorfkern Kleinhüningens.

- Wie lange lebst du schon in diesem Quartier?

Im Jahr 1971 zog ich mit meiner Familie vom Gundeliquartier an den Wiesenplatz im Klybeck. Mein Vater engagierte sich sehr für das Quartier und hat Führungen in Kleinhüningen organisiert.

- Wie kamst du in die Stadt und ins Quartier?

Ich bin 2011 zusammen mit meiner Mutter ins Wohnheim St.Christophorus gezogen und habe sie dort bis zu ihrem Tod gepflegt. Drei Jahre nach meiner Pensionierung wurde bei mir Krebs diagnostiziert. Nun lebe ich in einer betreuten Wohnung zusammen mit meinem Kater Lucky.

- Würdest du gerne woanders wohnen?

Ich wollte früher immer in Lugano wohnen, dort ist es einfach so schön. Aber jetzt will ich nirgendwo anderes hin. Ich fühle mich hier wohl und kenne viele Leute.

- Wie würdest du das Quartier beschreiben? Was ist charakteristisch?

Nicole hat das Wort «kontrastreich» benutzt um Kleinhüningen zu beschreiben. Ich nehme es als «heimelig» wahr. Es ist sehr friedlich und ruhig im alten Dorfkern in dem ich wohne. Die Geschichte des Dorfes und die alten Gebäude machen den Charme des Ortes aus.

- Was fehlt im Quartier?

Der Rhein fehlt mir seit ich nicht mehr so mobil bin. Ich verstehe nicht wieso der Bus nicht einfach bis ganz vorne an den Rhein fahren kann. Ich würde dort gerne spazieren oder in einem Café sitzen.

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Erika Bigey & Frau Lambrigger - Name und (ungefähres) Alter Erika Bigey, 90 Jahre alt und Frau Lambrigger, 93 jährig - (ehemaliger) Beruf und momentane Tätigkeiten Frau Bigey war Verkäuferin im Coop (zu dieser Zeit noch Konsumgesellschaft) und Frau Lambrigger war Hausfrau.

- Wohn- resp. Arbeitsadresse im Quartier Dorfstrasse ??, Betreutes Wohnen in Kleinhüningen - Wie kam die Person ins Quartier? Was waren Beweggründe? Wie lange wohnt oder arbeitet sie schon dort?

Frau Bigey ist in Kleinhüningen aufgewachsen, Frau Lambrigger ist von Graubünden nach ihrer Hochzeit nach Kleinhüningen gezogen.

- Wie hat sich das Quartier verändert, seit man hier wohnt/arbeitet?

Laut Frau Bigey hat sich das Quartier sehr verändert.

Früher war der Dorfkern stärker von der Stadt getrennt, es gab viele kleine Spezialläden (Metzgerei, Bäckerei, Schneiderei usw), viele kleine Restaurants und Cafés und auch nur die Stahlbrücken.

- Was schätzt die Person am Quartier? Was nicht?

Es fehlt ihnen ein Treffpunkt wie ein Café, ein Saal wo Feste stattfinden können, kleinere, persönliche Läden und günstige Restaurants mit Schweizer Speiseangeboten.

Sie schätzen die Nachbarschaft, die Nähe zum Rhein und zur Langen Erle um zu spazieren, die grosse Wohnung mit Betreuung und den Blick in den kleinen Kronenplatz.

- Welche Orte im Quartier sind wichtig für den/die TandempartnerIn? (Einzige) Einkaufsmöglichkeit Stücki, Spazieren am Rhein, eigene Wohnung, Restaurant/Café (wobei sie mit diesen nicht zufrieden sind) und der Turnverein sind wichtige Orte für Frau Bigey und Frau Lambrigger.

- Was ist charakteristisch/ wird als prägend und identitätsbildend fürs Quartier wahrgenommen?

Beide sind mit der Industrie in Kleinhüningen aufgewachsen und schätzen die Nähe zum Rhein.

- Wo gibt es Konflikte im Quartier?

Günstiger Wohnraum ist immer schwieriger zu finden.

- Wie ist der Bezug zur direkten Umgebung/Nachbarschaft? Wie ist der Bezug zur Stadt Basel?

Die beiden geniessen das gute Verhältnis zur Nach-

barschaft und die Fürsorge untereinander. Früher war es etwas besonderes, wenn die Familie in die Stadt einkaufen fuhr.

- Welche Geschichten hat er/sie im Quartier wo erlebt?

Sehr viele. Früher waren viele Geschäfte, Cafés und Restaurants im Dorfkern und es gab auch eine Badeanstalt.

Die Eisenbrücken waren gefährlich für Kinder, weshalb die Lehrerin von Frau Bigey die Kinder immer von der Brücke gepfiffen hat.

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André Buess

André ist am (7. Februar 1971) geboren. Im Jahr 1999 hat er sein Studium als Architekt an der Hochschule für Technik und Architektur in Biel abgeschlossen. 2003 gründete er mit Lukas Weber das Architekturbüro Weberbuess GmbH. - Wie lange lebst du schon in diesem Quartier?

Seit 5 Jahren, an der Schulgasse in Kleinhüningen.

- Wie kamst du in die Stadt und ins Quartier?

Ich bin in Füllinsdorf, einem kleinem Vorort von Basel, aufgewachsen. Nach meiner Ausbildung zum Hochbauzeichner habe ich zwei Jahre in Berlin gelebt und gearbeitet. Als ich zurückkam, konnte ich nicht mehr in Füllinsdorf sesshaft zu werden. In Basel wohnte ich zuerst am Rande des St. Johann Quartiers, danach zog ich mit meiner Frau ins Gündeli. Auf der Suche nach einem bezahlbaren Eigenheim landeten wir schliesslich in Kleinhüningen.

- Was waren Beweggründe für den Zuzug?

Wie oben bereits erwähnt, war der Wunsch eines Eigenheimes sehr stark. Über vier Jahre suchten wir nach einem schönen Haus und fanden dies schliesslich hier im Quartier.

- Wie hat sich das Quartier verändert, seit du hier wohnst?

In den fünf Jahren hat sich nicht wirklich viel verändert.

Die Tramlinie 8 fährt seit einiger Zeit nach Deutschland.

Die heisst, dass die Trams immer sehr voll sind. An den Wochenenden ist die Kleinhüningeranlage durch die Tramlinie und den Autoverkehr jeweils verstopft.

terschiedliche Kulturen begegnen, aber auch einen Ort der Toleranz.

- Wie ist dein Bezug zur Stadt Basel?

Die Trennung zwischen Kleinhüningen und der Stadt Basel ist evident. Und auch das Hafenareal wird nicht wahrgenommen.

Wenn die Halle des Terminals 1 – die an der Hafenstrasse liegt – geöffnet würde, würde die Stadt besser gespürt. Dieser riesige Bau trennt den Dorfkern von der Stadt. (siehe Bild) - Würdest du gerne woanders wohnen?

In Basel fühle ich mich hier sehr wohl.

Kopenhagen wäre zur Zeit die einzige Stadt, in welcher ich es mir auch vorstellen könnte zu wohnen.

- Nimmst du das Silo 1 wahr?

Nein, gar nicht.

- Wie wird das Quartier genutzt? Wird hier Freizeit verbracht? Wird hier gewohnt?

Hier wird sowohl gewohnt als auch die Freizeit verbracht. In unserer Ecke steht eher das Wohnen im Vordergrund. Die Freizeit wird eher an der Wiese, der Landestelle an der Uferstrasse verbracht. Die Westquaistrasse wird heute an den Wochenenden eher von den Typen genutzt welche Ihre Autos zeigt möchten.

- Was schätzt du am Quartier?

Ich schätze die Vielschichtigkeit im Bezug auf die Person die hier wohnen. Ich schätze auch, dass hier nicht alles ‘rausgeputzt’ ist.

- Wie würdest du das Quartier beschreiben? Was ist charakteristisch?

Das Quartier ist sehr durchmischt, sei dies durch die Bewohner oder aber auch durch die verschiedenen Nutzungen wie z.B. Wohnen, Hafen mit Güterumschlage und Lagerflächen. Ich finde charakteristisch an Kleinhüningen ist, dass es nichts Charakteristisches gibt.

- Wie ist dein Bezug zur direkten Umgebung/Nachbarschaft?

Das Quartier ist ein Ort von Heterogenität, wo sich un-

- Was fehlt im Quartier?

Ich finde, dass die Westquaistrasse belebter sein dürfte. Kultur- und Freizeitangebote wäre toll.

Angelika von Arx

tige Anwesenheit von den Rhenus Türmen.

- Wie kam die Person ins Quartier? Was waren Beweggründe? Wie lange wohnt oder arbeitet sie schon dort?

Angelika wohnt seit 1992 in Kleinhüningen. Vorher wohnte Sie in Reinach und Münchenstein. In Kleinhüningen ist Sie im Besitz eines kleinen Ateliers, das sich am Ost Quai befindet (Hafenstrasse 25). Dort gibt sie Zeichenuntericht an eine kleine Gruppe von Frauen. Im Bernoulli Silo hat sie die Möglichkeiten ihren Kunstwerken zu lagern.

- Wie hat sich das Quartier verändert, seit man hier wohnt/arbeitet?

Das Quartier ist jetzt kulturell sehr viel gemischter als früher. Früher gab es auch mehrere Geschäfte oder Kaffes, die jetzt aber nicht mehr in Betrieb sind. Was es noch gibt, ist ein kleiner Kiosk/Laden wo die Nachbarschaft einkaufen oder sich zufälligerweise Treffen kann.

- Was schätzt die Person am Quartier? Was nicht?

Angelika ist von der Nachbarschaft sehr überzeugt und hat ein vertrautes Verhältnis zu dieser.

Was fehlt ist ein Ort wo sich die Anwohner beziehungsweise die Nachbarschaft treffen kann. Ein sozialer und offener Ort wie ein Kaffee würde eine Lösung zu diesem Problem darstellen. «Es wird Gemeinschaft gefördert!»

- Welche Orte im Quartier sind wichtig für den Tandempartner?

Trotz der naheliegenden Industriebauten merkt man wie das Hafen Areal beziehungsweise das West-Quai und Ost-Quai, ein wichtiger Teil für das Quartier Kleinhüningen darstellt. Die Geschichte des Ortes stellt ein wesentlichen Teil für sie dar. Elemente wie Kräne, Stahlbrücken, Gleise und so weiter, sind nicht zu zerstören oder entfernen, sondern als Teil der Geschichte des Ortes zu behalten. «Das Zitat muss, erhaltet werden», der Hafencharakter muss bleiben.

- Wie wird das Quartier aus Sicht des Tandems beschrieben?

Die Bevölkerung des Quartiers zeichnet sich durch

- Name und Alter Angelika von Arx, 80 - (ehemaliger) Beruf und momentane Tätigkeiten Angelika hat Grafik studiert und war Zeichnung Lehrerin. Sie ist Künstlerin und gibt heutzutage noch Zeichnung Kurse.

- Wohnadresse im Quartier Dorfstrasse 35, Basel 4057 Basel Wenn man sich im Dorf befindet, hat man das Gefühl, irgendwo in einem herzigen Dorf auf dem Land zu sein.

Angelikas zu Hause befindet sich eine sehr ruhige Lage, und nur beim zweiten Blick merkt man die mäch-

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Christian Müller

Name und (ungefähres) Alter Christian Mueller, *1981 (38 Jahre) (ehemaliger) Beruf und momentane Tätigkeiten eidg. dipl. Künstler, Theaterpädagoge, Autor, Aktivist Wohn- resp. Arbeitsadresse im Quartier Rheinweilerweg 20, 4057 Basel Im Kleinbasel seit 2001, im Klybeck seit 2018, Umzug um mit Freundin zusammen zu ziehen. Ursprünglich wollte ich einfach mal weg von zu Hause und nach Basel, wo sich bereits mein Lebensmittelpunt befand (junges theater basel) und wegen Vorkurs respektive Kunststudium.

Das Quartier hat sich kaum verändert, es ist schwieriger geworden eine Wohnung zu finden. Die Lebensqualität ist sehr hoch.

Freiraum vs Verkehr vs Lärm Wir kennen viele Leute im Quartier und engagieren uns politisch. Zum Beispiel im Freistaat unteres Kleinbasel und bei zukunft.klybeck. und im Vereinslokal Kaffee-Hammer.

Geschichten? Unzählige...

Ja, Stadtentwicklung muss von unten kommen und möglichst breit definiert werden. es kann gar nicht genug Mitwirkung geben. Alte Strukturen und Bauten müssen unbedingt stehen gelassen werden. Je komplizierter die Situation, umso mehr müssen sich Architekten und Stadtplaner anstrengen, und kreative Lösungen finden. Siehe zukunft.klybeck Ich wohne hier, unsere Tochter ist gerade hier geboren, wir haben bewusst eine Bleibe im Quartier gesucht.

Die Freizeit verbringe ich hier und arbeite oft in der Kaserne.

Das Quartier ist sehr vielfältig, dicht, nicht so leise. Leben und leben lassen. Hier ist vieles Möglich, was in anderen Teilen der Schweiz (und der Stadt) nicht möglich ist. Viele Menschen mit unterschiedlichster Herkunft bereichern das Quartier. Der Verkehr ist leider sehr dicht, die Fläche, die er beansprucht, ist viel zu gross. Er sollte in den Untergrund verlegt werden. inklusive Parkplätze.

Wichtig ist der Rhein, die Wiese, die Parks, der Hafen, die Grenze, das nahe Deutschland, die Lange Erlen, aber auch die belebten Einkaufs- und Ausgangsorte.

Es herrscht eine grosse Gelassenheit gegenüber anderen Menschen. Das Bünzlitum ist noch nicht sehr ausgeprägt. Es gibt auch versifftere Ecken (für CH-Verhältnisse).

FOTO: https://zukunftklybeck.allyou.net/7899402/uber-uns

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Matthias Brüllmann

Name und (ungefähres) Alter Matthias Brüllmann, 63

rend wie früher, als wir oft Spritzen in der Allee oder im Innenhof fanden.

(ehemaliger) Beruf und momentane Tätigkeiten Berater Information und Kommunikation, seit 2018 pensioniert

Was schätzt die Person am Quartier? Was nicht?

Positiv sind die städtische Atmosphäre, die kulturelle Vielfalt, die gute Erreichbarkeit von Schule, Bibliothek, Einkaufsmöglichkeit, die Nähe zu den langen Erlen, das enorm vielfältige zivilgesellschaftliche Engagement vieler Menschen hier.

Negativ ist der Motorfahrzeug-Verkehr, insbesondere Feldberg- und Klybeckstrasse sowie Riehenring. Hier müsste die Politik schon längst für eine Entlastung sorgen, vor allem auch aus ökologischen Gründen. Sowie natürlich die zersetzenden Auswirkungen der Immobilienspekulation.

Wohn- resp. Arbeitsadresse im Quartier Bläsiring 156 Wie kam die Person ins Quartier? Was waren Beweggründe? Wie lange wohnt oder arbeitet sie schon dort?

Seit 33 Jahren im Matthäusquartier wohnhaft, Arbeitsort war aber immer Bern. Wir zogen von Zürich her nach Basel, einerseits, weil meine Frau in Basel arbeitete und andererseits, weil wir in Zürich keine passende und zahlbare Wohnung mehr fanden.

Wie hat sich das Quartier verändert, seit man hier wohnt/arbeitet?

Viele Geschäfte, die wir sehr geschätzt haben, sind verschwunden (Beck Bartenbach, Schuhmacher, Molkerei Zimmermann usw.). An der Feldbergstrasse und der Klybeckstrasse ist eine Szene von Cafes, Restaurants, Modeläden entstanden, die dem Quartier guttut.

Der Matthäusmarkt hat sich etabliert und ist eine wichtiger wöchentlicher Treffpunkt fürs Quartier. Der 30erBus wurde eingeführt; das hat die Erreichbarkeit des Bahnhofs enorm verbessert. Das Rheinufer wurde und die Hafengegend wurden aufgewertet und sind heute zu beliebten Aufenthaltsorten geworden. Der Bärentanz wurde eingeführt, noch wichtiger Basketball- Angebot für die Jugendlichen im Quartier. Die Claramatte wurde renoviert und ist ein enorm beliebter Aufenthaltsort. Die Messe wurde gebaut, was sich immer mehr als Fehler herausstellt. Die Ladenöffnungszeiten für familiengeführte Läden wurden liberalisiert, was für alle von Vorteil ist. Die Drogenszene ist nicht mehr stö-

Welche Orte im Quartier sind wichtig für den/die TandempartnerIn? Matthäusplatz, Graziella, Ephesus, Lebensmittelläden, Rheinufer, Claramatte, Was ist charakteristisch/ wird als prägend und identitäsbildend fürs Quartier wahrgenommen?

Multikulturalität, Binnenmigration, grosser Bestand an Bauten aus dem frühen 20. Jh., gewisse Unordentlichkeit

FOTO: https://twitter.com/brmbk (27.06.2019)

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Frank Blass

Name und (ungefähres) Alter Frank Blass (ehemaliger) Beruf und momentane Tätigkeiten Technischer Mitarbeiter bei Fischer Immobilienunternehmen, Zürich Wohn- resp. Arbeitsadresse im Quartier Dorfstrasse 34, Im alten Dorfkern Kleinhüningen Wohnt seit 16 Jahren an der Dorfstrasse 34, früher wohnte er in St. Johann. Die Liegenschaft ist im Besitz vom Kanton Baselstadt. Der Mietzins ist günstig.

Wohnen im Dorfkern Es ist wie eine kleine Familie, man kennt sich. Der Hof (Tamdengespräch fand im Hinterhof statt) wird zb. von 3 Parteien genutzt.

Er hat Respekt vor den Änderungen im Klybek/ Kleinhüningen und befürchtet dass er seine Wohnung bald verlieren wird, damit der Eigentümer mehr Mieteinnahmen generieren kann.

Zwischennutzungen Erklärt uns anhand des Beispiels „Binz“ und „Europaallee“ in Zürich wie sehr ein neues Quartier oder eine Umnutzung einer bestehenden Infrastruktur die Umgebung beeinflusst und ändert.

Aussage: „Änderungen der Nutzung verändert ein Quartier erheblich“ Humbug Er war an beiden Tagen an der Eröffnung vom Humbug und findet das Projekt sehr gut. Das Publikum kommt von ganz Basel, aber die Betreiber kommen aus dem Quartier. Er sieht das als Erfolgsrezept für Umnutzungen.

FOTO: https://fischer97.ch/de/team/7

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FOTO: Portrait Frank Blass: https://fischer97.ch/de/team/7

TEAMKRITIK ZWISCHENKRITIK SCHLUSSPRÄSENTATION

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TEAMKRITIK Die Studierenden diskutieren und evaluieren erste Ideen und Rechercheergebnisse.

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ZWISCHENKRITIK Im Stadtlabor Zukunft Klybeck Wir sind zur Präsentation des ersten Zwischenstandes zu Gast im Stadtlabor von Zukunft Klybeck. Dieses befindet sich in einer Zwischennutzung von Unterdessen auf dem ehemaligen BASF Areal Klybeck. Christoph Moerikofer und Matthias Brüllmann sowie Andreas Hidber begleiten uns durch den Tag.

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SCHLUSSPRÄSENTATION

Eine Woche nach einer vorbereitenden Besprechung zu Inhalt, Text und Layout präsentieren die Studierenden abschliessend ihre Projekte.

Zu Gast sind Esther Baur, Ruben Khan, Ronny Buth und Marina Hasler.

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AUSSTELLUNG / APERO Es ist Zeit anzustossen und sich über die gelungenen Arbeiten auszutauschen und zu freuen.

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BAND II

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Visionen für den Westquai Basel Die von den Studierenden erarbeiteten Visionen für den Westquai können ausführlich in Band II angesehen werden

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ARCHE FLORA Sophia Madörin SILO 2 Lukas Kupfer AGORA Joslyne Ramazani Selina Weber EINES FÜR ALLE Nicole Hanimann TRANSZENDENZ Yves Kern GREEN HARBOUR Moritz Niederhauser KULTURSPEICHER Vanessa Halbheer DAS WESTQUAIMODELL Nicole Imhof Sonja Bissig

LITERATURLISTE FHNW HGK Institut für Innenarchitektur und Szenografie, Frühlingssemester 2019 «Design for the Real World»

Friedrich, Jörg / Haslinger, Peter / Takasaki, Simon / Forsch, Valentina (Hg.), Zukunft: Wohnen, Migration als Impuls für die kooperative Stadt, Jovis Berlin (15. Februar 2017)

KLEINHÜNINGEN/ HAFEN / BASEL

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Spital-Frenking Oskar, Architektur und Denkmal: der Umgang mit bestehender Bausubstanz : Entwicklungen, Positionen, Projekte, Koch Verlag (Alexander) (2000)

Hans-Peter Bärtschi, Industriekultur beider Basel, Unterwegs zu 333 Schauplätzen des produktiven Schaffens, Zürich: Rotpunktverlag, 2014

Whyte, Iain, Bruno Taut und die Architecture of Activism (Cambridge Urban and Architectural Studies, Band 6), Cambridge University Press, 2010

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Timon Beyes et al.(Hrsg.), Die Stadt als Perspektive – zur Konstruktion urbaner Räume, Hatje Cantz, Ostfildern 2006.

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LINKS

SOCIAL DESIGN / PARTIZIPATION

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Hofmann, Susanne (Hg.), Partizipation macht Architektur, Die Baupiloten – Methode und Projekte, Jovis Verlag GmbH, 2014 Rosa, Marcos L. / Weiland , Ute (Hg.), Mit einem Vorwort von Richard Sennett, Handmade Urbanism, Cape Town - Istanbul - Mexico City - Mumbai - Sao Paulo: From Community Initiatives to Participatory Models , Jovis Verlag GmbH, 2013 Falkeis, Anton / Feireiss, Lukas, Social Design - Public Action, Art as Urban Innovation, Ambra Verlag, 2015 Beebeejaun, Yasminah, The Participatory City, Jovis Verlag GmbH, 2016 Fitz, Angelika / Ritter Katharina, Assemble: How We Build, Architekturzentrum Wien, Park Books, 2017 Bruns Laura, Stadt selber machen, Ein Handbuch, Schweizer Broschur, Jovis Berlin, 2014 Sennett, Richard (Autor), Bischoff, Michael (Übersetzer), Die offene Stadt. Eine Ethik des Bauens und Bewohnens, Hanser Verlag, Berlin, 2018 Banz, Claudia, Social Design, Gestalten für die Transformation der Gesellschaft, Verlag transcript; Auflage: 1 (26. August 2016) Sachs, Angeli / Banz, Claudia, Social Design: Partizipation und Empowerment, Museum für Gestaltung Zürich, Lars Müller Publishers GmbH; Auflage: 1, 2018

Lina Bo Bardi, The Making of SESC Pompéia by Marcelo Ferraz http://linabobarditogether.com/2012/08/03/the-making-of-sescpompeia-by-marcelo-ferraz/ https://www.archdaily.com/575429/spotlight-lina-bo-bardi Ricardo Bofill, La Fábrica https://www.ricardobofill.com/la-fabrica/read/ https://stilwerk.com/de/news/la-fabrica-und-antivilla-recycled-architecture Archdaily, Silo conversions https://www.archdaily.com/search/all?q=silo%20conversio

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BILD: Flugaufnahme des Hafenbeckens 1 von 1946, aus: «Kleinhünigen - Von der Dorfidylle zum Alltag eines Basler Industriequartiers», Paul Hugger, Birkhäuser Verlag Basel, 1984