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Donnerstag, 6. Dezember 2018 | 4. Jahrgang Nr. 8 | Auflage 48 000 Exemplare
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Offizielle Gewerbezeitung des Gewerbeverbands Limmattal und der Gewerbevereine Birmensdorf und Aesch, Dietikon, Engstringen, Geroldswil-Oetwil, Schlieren, Uitikon-Waldegg, Urdorf und Weiningen
Weihnachtsgeschichte
Es ist wieder soweit
Gewerbeverband Limmattal Editorial 2 Swissmechanic 2 19. Wirtschaftspodium Limmattal 3 Ratgeber Gesundheit 5 Delegiertenversammlung GVL 6 Interview Mateja Vuk 7 Ratgeber Recht, Ratgeber Treuhand 8 Kurt Aeschbacher Kulturtipp | Menu-Tipp
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Schlieren
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Editorial Recycling Stadtplatzeinweihung Jahrheft 2018 Chilbi Stadtnachrichten
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Urdorf
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Traditioneller Räbeliechtli-Umzug Chränzli Turnverein Urdorf
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Uitikon-Waldegg Editorial Uli Forte
Text und Bild: Erica Brühlmann-Jecklin
Es ist wieder soweit: Die Äste der Bäume weiss verzuckert, auf den Dächern Schnee, zuweilen bedeckt er auch Strassen und Gehsteige, dass es nur so knirscht beim Gehen in den Winterschuhen. Die Schaufenster mit farbigen Kugeln und Tannenreis geschmückt, beim Bäcker Friedmann Schokoladenkunstwerke ausgestellt. Weihnachten steht vor der Tür, nicht unmittelbar, aber doch abzuzählen an der Anzahl Nächte, die noch zu schlafen sind. Grund genug, sich zu freuen, aber Heiligabend wollte erdauert sein, auch für die Kinder im Zürcher Oberländer Dorf. Es ist wieder soweit: Die Mädchen hatten beim Fallen der ersten Schneeflocken ihre Röcke mit den Skihosen tauschen dürfen, deren Hosenboden sich vorzüglich eigneten, in den durch die Buben vorgepfadeten Rinnen im Schnee vom Schlossberg hinunter zu rutschen. Es ist wieder soweit: In der Schule wird bald wieder fürs Krippenspiel geprobt, bastelt man Strohsterne, liegt Vorfreude in der Luft, die mit den Klängen der Vorweihnachtslieder in alle Ecken und Winkel der Schulstube getragen wird. Es ist wieder soweit. Das Kind rennt nach Hause, die Wangen von der Kälte gerötet, lässt Schultornister, Mantel und Mütze auf den Kleiderhaken fliegen, purzelt in die Küche, wo das Backen des zu verteilenden Weihnachtsgebäcks einen feinen Duft bis ins Treppenhaus vorausgeschickt hat. Und wie jedes Jahr sagt das Kind auch heuer zur Mutter, dass es fast nicht mehr warten könne, und wie stets antwortet die Mutter mit Schalk in den Augen: «Ja
dann gehst du halt schon voraus.» Aber Heiligabend ist auch dieses Jahr nicht früher herzuzaubern. Es ist wieder soweit: Die Zeit, Mutters Torten auszutragen, ist gekommen. Die Wege ziehen sich dahin, der erste führt zu Frau Kohler, der Frau des Baugeschäftsinhabers, dann geht es weiter zum geschätzten Hausarzt Doktor Deppeler, dann zur Familie des Sekundarschullehrers Hepp und auf alle Fälle bekommt auch die gelähmte Frau hinter dem Bahnhof etwas von Mutters Backkunst geschenkt. Der Triumphzug der Kinder, stellvertretend für die Mutter. Es gibt immer jemanden, dem zu danken ist, und es gibt immer jemanden zu beschenken, der ärmer ist. Auf den Strassen des Dorfes im Zürcher Oberland liegt nun eine rechte Schicht Schnee. Vorfreude in der kalten Winterluft. Das Kind freut sich heute besonders auf die Schule. Die Lehrerin wird die Rollen für das Weihnachtsspiel verteilen. Das Kind wird eine Hauptrolle spielen wollen. Was heisst da eine Hauptrolle? Die Hauptrolle! Es wird die Maria sein wollen. Auswendiglernen bereitet ihm keine Mühe. Im Gegenteil. Das Kind hüpft schulwärts. Die sechsunddreissig Kinder der fünften Primarschulklasse von Fräulein Faes sitzen in freudiger Erwartung in ihren Schulbänken. Die Lehrerin verteilt Blätterseiten. Liest mit den Kindern den Text des Weihnachtsspiels. Was für ein wunderbares Spiel. Dieser wackere Josef. Und die sanfte Maria. Drei Wirtsleute. Der König Herodes. Knechte. Mägde. Diener. Engel. Und Lieder. Klare, helle Lieder.
Der Josef und die Maria sollen sogar doppelt besetzt werden. Für den Fall, dass ein Kind kurz vor der Aufführung noch eine Grippe erwischen sollte. Man kann ja nie wissen. Während dem Lesen erklärt die Lehrerin, wie sie sich die Kulissen und die Requisiten vorstellt. Begeisterung bei den Kindern. Und endlich, Verteilung der Rollen. Die Kinderherzen schlagen eine Frequenz höher. Jetzt geht das Fräulein auf die Buben zu. Auf Hansueli. «Was meinst du? Möchtest du den Josef spielen? Und du Peter den Ersatz-Josef? Der Franz könnte einen der drei Wirte spielen. Den ganz besonders gehässigen. Und Wilfried vielleicht den König Herodes? Oder lieber einen strengen Wirt, der das heilige Paar mit lautem Donner wieder wegschickt?» Wann endlich würden die Mädchen drankommen? Das Kind rutscht auf seinem Stuhl hin und her. Es würde eine gute Maria abgeben. Die Lehrerin bewegt sich jetzt durch den mittleren Gang zwischen den Schulbänken zur dritten Reihe. Direkt auf die schüchterne Ruth zu. «Was meinst du, Ruth? Du als Maria?» Ein zaghaftes aber stolzes Nicken. Klar, denkt das Kind. Ruth hat am selben Tag Geburtstag wie es. Das passt doch prächtig. Sie beide als Marien. Die Lehrerin bewegt sich jetzt zur zweiten Bankreihe. Biegt rechts ab. Geht am Kind vorbei. Stellt sich vor die sanfte und stille Ursi. «Magst du?» Ein scheues Strahlen im Mädchengesicht. Das Kind will jetzt tapfer sein. Die Tränen hinunterschlucken. Schliesslich darf die Lehrerin ja die Marien bestimmen, wie sie will. Jawohl. Sagt sich
das Kind. Weil es ganz vernünftig und gerecht sein will. Die Schulhausglocke läutet. Die Schülerinnen und Schüler rennen in den Mittag hinaus. Auch das Kind. Rennt allen andern voraus. Schnurstracks heim. Reisst die Wohnungstür auf. Geht ins Esszimmer. Setzt sich an seinen Platz. Schluckt. Die Geschwister noch auf dem Heimweg. Die Mutter in der Küche. Trägt jetzt eine Salatschüssel herein und stellt sie auf den gedeckten Tisch. Jetzt rollen dem Kind die Tränen übers Gesicht. «Es können unmöglich alle die Maria sein», tröstet die Mutter. Aber ja doch. Das Kind weiss das doch. Sicher weiss es das. Zum zweiten Mal macht es sich heute auf den Schulweg. In lustloser Langsamkeit. Eigentlich ist es ihm jetzt egal, wie der Nachmittag werden wird. Die Freude am Weihnachtsspiel ist verflogen. Die Vernunft hat gesiegt. Es wird versuchen, sich mit Ruth und Ursi zu freuen.
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Birmensdorf und Aesch PR: Volg Aesch Einschaltung Weihnachtsbeleuchtung Gemeindeversammlung
Dietikon Editorial KIGA Standortförderung Limmattal CVP Dietikon: Wirtschaftsbrunch Ärztezentrum Limmatfeld NV: Delta Fotografie «Vorwärts Limmattal» Gärtnermeisterverband Kanton Zürich SVP Dietikon: Fraktionsausflug Stadt Dietikon Besuchstag J. Wiederkehr AG PR: Frisch-Fisch Mercato
Engstringen Räbeliechtli-Umzug
Wieder sitzen die Kinder andächtig in ihren Schulbänken. Die Lehrerin nimmt die übrig gebliebenen Rollen. Kommt auf das Kind zu. Warum jetzt? Ihm war es doch jetzt egal. Fräulein Faes schaut es lächelnd an. «Für dich habe ich mir etwas Besonderes ausgedacht. Weil du so gut singen kannst. Möchtest du den Engel Gabriel spielen? Der ist nämlich für den ganzen Engelschor verantwortlich. Was meinst du? Willst du?» – Aber ja doch. «Klar will ich», stammelt das Kind. Jetzt ist sie wieder da, die grosse Weihnachtsvorfreude vom Morgen. Den Engel Gabriel spielen. Und singen. Singen. Was für ein Glück. Wenig später purzelt es nach Hause.
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Geroldswil-Oetwil
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Feuerwehr PR: Auratel AG
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Weiningen
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Kehrseite Kantonsratsgeflüster s’Schmunzel-Eggli s’Schämdi-Eggli Leserbrief
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