Beton- und Stahlbetonbau 4/2012

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H. Weiher/Ch. Tritschler/M. Glassl/S. Hock · Hybridanker aus UHPC – Erstanwendung bei der Verstärkung der Rheinschleuse Iffezheim mit Dauerlitzenankern

Tabelle 1. Beteiligte Table 1. Involved parties Bauherr

Wasser- und Schifffahrtsamt Freiburg

Planung

Bundesanstalt für Wasserbau, Karlsruhe

Prüfingenieur

Dr. Retzepis, Krebs und Kiefer, Karlsruhe

Baufirma

SPESA Spezialbau und Sanierung GmbH, Schrobenhausen

Dauerlitzenanker DYWIDAG-Systems International Typ SUSPA Kompaktanker GmbH, Königsbrunn Hybridankerplatten

matrics engineering GmbH, München

einem ersten Einsatz dieser Verankerungslösung bei der Verstärkung eines Drempels mit Dauerlitzenankern bei der Schleuse in Iffezheim. Dort wurde mithilfe von Dauerlitzenankern eine abgescherte und stark wasserführende Abschnittsfuge durch Zusammenspannen ertüchtigt. Die Bohrungen und der Einbau von Anker und Platten erfolgten vom schwer zugänglichen und beengten Kontrollgang des Drempels. Der Einsatz von kurzen Bohrstangen, kompakten Litzenankern und sehr leichten, kompakten Ankerplatten war deshalb vorteilhaft. Die eingesetzten Hybridankerplatten wurden projektbezogen gemäß den Anforderungen aus ETAG 013 experimentell nachgewiesen. Ferner wurde zum Nachweis der Tragfähigkeit des Untergrunds bei Belastung über die Hybridankerplatten ein Druckschwellversuch an einem gänzlich unbewehrten Betonkörper erfolgreich durchgeführt. Eine ähnliche Fragestellung mit der Forderung nach einer möglichst kompakten Lasteinleitung auf Altbeton ohne Zusatzbewehrung ist im Bereich Verstärken von (Spann-)Betonbrücken mit externen Spanngliedern vermehrt zu erwarten. Mit der kürzlich erschienenen Nachrechnungsrichtlinie liegt nun eine gute Basis für die Bemessung bestehender Straßenbrücken an heutige Anforderungen vor [9]. Bei insgesamt höheren zu verankernden Kräften und bei in der Regel höheren Betondruckfestigkeiten sind oftmals kleine Achs- und Randabstände der Spanngliedverankerungen und -koppelungen gefordert, für deren Realisierung oft äußerst schwere Stahlplatten zu verwenden sind. Hybridankerplatten stellen eine gute Alternative dar, da sie, um eine gleiche Wirkung erzeugen zu können, deutlich leichter und wirtschaftlicher sind.

[3] Deutsches Institut für Bautechnik: Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung Z-13.1-129: SUSPA-Litzenspannverfahren 150 mm² mit nachträglichem Verbund nach DIN 1045-1 und DIN Fachbericht 102. Berlin, 2011. [4] Deutsches Institut für Normung: DIN EN ISO 12944 Korrosionsschutz von Stahlbauten durch Beschichtungssysteme. Berlin, 1998. [5] European Organization for Technical Approval: Guideline for European technical approval of post-tensioning kits for prestressing of structures. Brüssel, 2010. [6] Deutsches Institut für Normung: prEN 10138-3:2000 Prestressing steels – Part 3: Strand. Berlin, 2000. [7] Materialprüfungsamt für das Bauwesen der TU München, Abteilung Massivbau: Short Report: Hybrid anchorage for 6 strands with a nominal tensile strength of 1860 MPa; Load transfer test according to ETAG 013 with unreinforced concrete fc = 25 MPa. München, 2011. [8] Deutsches Institut für Normung: DIN 4125 Verpreßanker, Kurzzeitanker und Daueranker, Bemessung, Ausführung und Prüfung. Berlin, 1990. [9] Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Abteilung Straßenbau: Richtlinie zur Nachrechnung von Straßenbrücken im Bestand (Nachrechnungsrichtlinie). 05/2011.

Dr.-Ing. Dipl.-Kfm. Hermann Weiher matrics engineering GmbH Nymphenburger Straße 20b 80335 München weiher@matrics-engineering.com

Dipl.-Ing. Christian Tritschler Wasser- und Schifffahrtsamt Freiburg Stefan-Meier-Straße 4–6 79104 Freiburg christian.tritschler@wsv.bund.de

Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Michael Glassl DYWIDAG-Systems International GmbH Germanenstraße 8 86343 Königsbrunn michael.glassl@dywidag-systems.com

Literatur [1] H. Weiher und S. Hock: Schriftenreihe der Österreichischen Vereinigung für Beton- und Bautechnik: Einsatz neuer Materialien für die Lastverteilung bei Spannverfahren. Innsbruck, 2011. [2] Deutsches Institut für Bautechnik: Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung Z-20.1-64: SUSPA-Kompaktanker für Fels und Boden. Berlin, 2010.

Sebastian Hock M.Sc. matrics engineering GmbH Nymphenburger Straße 20b 80335 München hock@matrics-engineering.com

Beton- und Stahlbetonbau 107 (2012), Heft 4

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