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Berichte suchsanstalt seine Diplomarbeit anfertigte. Er berichtete über die „Membranwirkung von Verbunddecken im Brandfall“, wobei er spektakuläre Bilder eines Großversuchs zeigte. Die abendliche Festveranstaltung fand im Südwerk in Karlsruhe statt, wo bei leckerem Buffet reichlich Möglichkeit zum branchenübergreifenden Austausch bestand, was von den Teilnehmern auch bis in die frühen Morgenstunden gerne angenommen wurde. Am zweiten Tag hatten die Teilnehmer die Wahl zwischen zwei Parallelveranstaltungen, wobei sowohl der vom Bereich „Holzbau“ als auch der vom Bereich „Stahlbau“ angebotene Part überwiegend durch an der Versuchsanstalt tätige wissenschaftliche Mitarbeiter und ausgewählte Gastredner bestritten wurde. Über die Vorträge im Bereich „Holzbau“ wurden bereits ausführlich berichtet [3]. Im Bereich „Stahlbau“ wurde die Veranstaltung von Heinz Bock und Randolf Diel eröffnet, die Grußworte des DVS, des DSTV, des VBI und des VPI überbrachten. Im Anschluss wurde aus aktuellem Anlass ein Kurzvortrag zum Thema EN 1090, Vortragender: Dr.-Ing. Michael Volz, Versuchsanstalt, eingeschoben. Thomas Reinke von der Versuchsanstalt berichtete über ein laufendes Forschungsprojekt mit dem Thema „Tragverhalten von Stahlmasten mit polygonalem Querschnitt“, wobei hier durch eine Kombination aus experimentellen und numerischen Untersu-
chungen eine Lücke in den aktuellen Regelwerken gefüllt werden soll. Die Nachbehandlung von Schweißnähten war das Thema des Vortrags von Philipp Weidner von der Versuchsanstalt. Hier wurden in den vergangenen Jahren durch intensive Forschungsarbeit enorme Fortschritte erzielt. So lässt sich die Ermüdungsfestigkeit von Schweißnähten, deren Lebensdauer rechnerisch bereits erreicht ist, noch erheblich steigern, was zu einer signifikanten Erhöhung der Restlebensdauer des Bauteils führt. Dr.-Ing. Jan Akkermann und Prof. Dr.-Ing. Dan Constantinescu, Krebs und Kiefer GmbH, berichteten über die Anwendung des Eurocode 8 am Beispiel internationaler Projekte. Highlight war hier eine Moschee, die in einem stark erdbebengefährdeten Gebiet errichtet werden soll. Unter dem Titel „Tragstrukturen von Offshore-Windenergieanlagen in der Nordsee“ berichtete Dr.-Ing. Michael Siems, Geschäftsführer der Ingenieurgesellschaft Peil, Ummenhofer mbH, über ein derzeit sehr aktuelles Thema. Er stellte unterschiedliche Gründungsstrukturen mit den zugehörigen Vor- und Nachteilen in konstruktiver und wirtschaftlicher Hinsicht vor. Thomas Fackler, Schlaich Bergermann und Partner GmbH, referierte in einem sehr spannenden Vortrag über den neu gebauten Flughafen „Berlin – Brandenburg International“ und die konstruktiven He-
rausforderungen, denen sich die Planer zu stellen hatten. Im Anschluss an die Vorträge hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, die Prüflabore der Bereiche „Stahlbau“ und „Holzbau“ ausgiebig zu besichtigen und hier auch vorbereitete zerstörende Versuche zu beobachten. Das abschließende Mittagessen wurde bei strahlendem Wetter im Hof der Versuchsanstalt, der für das Festkolloquium eigens zum Biergarten umgestaltet worden war, eingenommen. Die Veranstalter möchten sich auf diesem Wege bei allen Mitwirkenden für die hervorragende Vorbereitung und bei den zahlreich erschienen Gästen für ihr Kommen bedanken. Literatur [1] Ruff, D.: 90 Jahre Stahlbau an der Versuchsanstalt für Stahl, Holz und Steine. Stahlbau 80 (2011), Heft 8, S. 554–559. [2] Peil, U.: Die große Kuppel von Florenz – Statik und Intuition im 15. Jahrhundert. Bautechnik 84 (2007), H. 1, S. 47–59. [3] Jacob-Freitag, S.: Wo die (Holz-) baupraktische Zukunft entsteht. Holz-Zentralblatt Nr. 47, 25. November 2011, S. 1189–1190.
Autor dieses Beitrages: Dr.-Ing. Daniel C. Ruff, Geschäftsführer, KIT Stahl- und Leichtbau, Versuchsanstalt für Stahl, Holz und Steine, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Otto-Ammann-Platz 1, 76131 Karlsruhe
50 Jahre Böger+Jäckle Im November 2011 konnte die Böger + Jäckle Beratende Ingenieure GmbH in Henstedt-Ulzburg ihr 50jähriges Bestehen feiern. Das Büro wurde Ende 1961 von den DiplomIngenieuren Hajo Böger und Hermann Jäckle in Ulzburg am nördlichen Rand von Hamburg gegründet, und es hat sich aus kleinsten Anfängen zu einem der größten unabhängigen Ingenieurbüros in Schleswig-Holstein entwickelt. Das mit der Planung
von Bauwerken für die öffentliche Infrastruktur – vorzugsweise von Brücken, Tunnel und für den Küstenschutz – befasste Ingenieurunternehmen beschäftigt achtzig Mitarbeiter und wird seit Anfang der 1990er Jahre von Klaus Domröse und Harald-Peter Hartmann geführt (Bild 1). Als unabhängige Planer, Bauleiter oder als Prüfingenieure haben die sechzig Ingenieure von Böger+Jäckle in den vergangenen fünfzig Jahren an
fast allen großen verkehrsplanerischen und raumordnenden Bauprojekten in Schleswig-Holstein mitgewirkt, beispielsweise an der Gablenzbrücke in Kiel (Bild 2), an der westlichen Elbquerung und am Rück- und Neubau der Störbrücke in Itzehoe (Bild 3). Aus Anlass des Jubiläums haben Böger+Jäckle eine Chronik herausgegeben [1], in der die Verkehrsentwicklung des Landes am Beispiel der Geschichte dieses Büros beschrieben
Stahlbau 81 (2012), Heft 1
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