Beton- und Stahlbetonbau 5/2012

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Parkhäuser, Parkdecks und Tiefgaragen

Bild 2. Rampenauffahrten als Betonfertigteilen

Bild 4. Die Besonderheit der Elemente ist die definierte Oberflächenrauigkeit der Verbundfuge (Fotos: Klebl)

8,5 m unterstützungsfrei

Bild 3. Vorgespannte Elementdecke

Für das Projekt mit einem Auftragsvolumen von ca. 23,5 Millionen € produzierte Klebl neben den 16,3 m langen Stahlbetonaußenstützen auch die jeweils 44 t schweren Brückenträger der Rampenauffahrten als Sonderbauteile (Bild 2). Die verkehrstechnischen Gegebenheiten am Standort des neuen Parkhauses wurden zur größten Herausforderung beim Bau: „Das Parkhaus steht vor dem Tor 6 des Werks, ca. 335,00 m lang, und die Zufahrten liegen seitlich der Kreisstraße K 2000“, erläutert Projektleiter Albert Schuster die Situation. „Der Verkehr auf der K 2000 und ins Werk musste während der Bauzeit weiterlaufen. Außerdem mussten wir die Baustelle besonders absichern, damit auf keinen Fall ein Bauteil auf die Straße fallen konnte.“ Der Aufwand hat sich gelohnt: Mittlerweile ermöglichen die Rampen und ein Kreisel direkt über der Kreisstraße einen reibungslosen Verkehrsfluss mit kreuzungsfreiem Anschluss in beide Fahrtrichtungen an die K 2000. Neben der Zufahrt zum Tor 6 des Werks wurde auch der gefasste Durchlass der Sulm an dieser Stelle überbrückt.

A22 Beton- und Stahlbetonbau 107 (2012), Heft 5

Für die Parkdecks fertigte das Unternehmen mehr als 4600 S-dec®-Platten. Durch ihre hohe Tragfähigkeit bei großer Spannweite waren sie ideal geeignet für das Parkhaus in Neckarsulm (Bild 3). Mit dieser vorgespannten Elementdecke lassen sich bis zu 8,5 m unterstützungsfrei überbrücken, mit einer Mittelunterstützung sind problemlos 12 m möglich. Dies beschleunigt die Bauausführung erheblich, da der Zeit- und Montageaufwand für die ansonsten notwendige Unterjochung entfällt. Auch indirekt tragen sie zu einer kürzeren Bauzeit bei: Durch den Verzicht auf eine Unterjochung kann sofort darunter weitergearbeitet werden, sobald die Deckenelemente verlegt sind. So lassen sich weitere Gewerke zeitnah ausführen. Außerdem erreichen die Halbfertigteilplatten ihre Entspannfestigkeit 16 Stunden nach ihrer Produktion und können einwirkende Lasten auch im Bauzustand aufnehmen. Stabilität und Festigkeit nach der Montage sind durch die geradlinige Spannbett-Vorspannung im sofortigen Verbund sicher gestellt. Die Platten enthalten eine konstruktive Querbewehrung, durchgehende Gitterträger sind nicht nötig. Die S-dec®-Elemente sind dadurch besonders geeignet für Industriebauten, wo die Unterjochung durch die großen Raumhöhen aufwendig ist. Daneben lassen sie sich bei Sanierungsmaßnahmen einsetzen, wo eine Unterstützung nicht möglich ist. Im Werk Penning nahe Passau produziert die Klebl GmbH auf drei Spannbahnen mit jeweils 100 m Länge pro Tag S-dec®Elemente mit einer Gesamtfläche von bis zu 700 m2. Für die optimale Fertigung ist das CAD-Planungssystem mit der Produktionsstraße verbunden.

Weitere Informationen: Klebl GmbH, Gößweinstraße 2, 92318 Neumarkt, Tel. (0 91 81) 9 00-0, Fax (0 91 81) 9 00-2 05, klebl@klebl.de, www.klebl.biz


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