Geotechnik - Bodenmechanik; Gerd Möller

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10.9 Aktiver Erddruck gemäß DIN 4085

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– die Richtung des Erddrucks durch den Neigungswinkel  a der Gleitfläche (Bild 10-28) vorgegeben wird, – sich die Wand um ihren Fußpunkt dreht. Die Erddruckkraftberechnung auf der Basis der vorausgesetzten ebenen Gleitflächen ist nach DIN 4085 für aktiven Erddruck nur für begrenzte Wertebereiche des Wandneigungswinkels  zulässig. Mit dem Grenzwinkel (  Reibungswinkel des Bodens,  ag  Gleitflächenwinkel aus Eigenlast des Bodens) mit  ag für   0 und  a    max   ag   Gl. 10-78 ergeben sich die Gültigkeitsbereiche zu Neigungswinkel des Erddrucks  a  0° 20°   < 10° 10°     max

für für

0°         

und Gl. 10-79

Neigungswinkel des Erddrucks  a < 0° 20°     max

für

    ⅔  

Der Winkel  max ist der Winkel zwischen der Gegengleitfläche A' B und der Vertikalen (Bild 10-29). Das Vorzeichen des in Gl. 10-79 zu berücksichtigenden Erddruckneigungswinkels  a ist von der Relativbewegung zwischen Wand und Boden abhängig. In der Regel bewegt sich der Boden stärker nach unten als die Wand (Neigungswinkel  a  0°). Werden Stützkonstruktionen z. B. durch große Vertikalkräfte belastet, können sie sich so stark setzen, dass ein negativer Neigungswinkel des Erddrucks anzusetzen ist. Können die Bedingungen aus Gl. 10-79 nicht erfüllt werden, ist mit gekrümmten oder gebrochenen Gleitflächen zu rechnen (siehe hierzu auch [158] und [265]).

Bild 10-28 Modell zur Ermittlung der aktiven Erddruckkraft E a


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