Mauerwerk-Kalender 2013

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I Mauerwerksbr cken – Untersuchen und Ert chtigen

Bild 2. Untersuchungsprogramm

– je zwei hçhenversetzte Horizontalbohrungen durch jedes Widerlager, die zeigen, ob das Widerlager nach hinten senkrecht abgeschlossen ist oder ob es sich nach unten verbreitert, was besonders bei Gr ndungen auf weniger tragf higem Untergrund vorkommt; – je eine Sch rfe neben den Fundamenten, um die Gr ndungsohle zu sehen; – Baugrundaufschlussbohrungen neben der Br cke, die den Untergrund so tief erkennen lassen, wie f r die Gr ndungsbeurteilung nçtig, wenn die Bohrungen durch Widerlager und Pfeiler daf r nicht ausreichen. Vertikale Kernbohrungen f r die Mauerwerkserkundung wurden grunds tzlich mit Sp lbohrungen im Dop-

pelkernrohrverfahren mit Diamantkronen ausgef hrt. Je grçßer der Durchmesser, umso besser das Ergebnis. Gefordert wurde ein Mindestkerndurchmesser von 100 mm, was nicht immer erreicht worden ist. Dabei musste aber auch auf das Verh ltnis von der Breite der Kronenlippe zum Innendurchmesser der Krone geachtet werden. Je dicker die Lippe, umso grçßer die Beanspruchung des Mauerwerks und des Bohrkerns, was die Qualit t des Bohrergebnisses stark beeintr chtigen kann. Gute Ergebnisse sind mit der Craelius-Garnitur 116 D und grçßer gemacht worden. Die K-Garnituren haben eine zu dicke Kronenlippe. Beim horizontalen Bohren braucht man keine Kernfangeinrichtung. Hier brachten Einfachkernrohre mit d nner Lippe (ca. 5 mm) mit einem Kerndurchmesser von 150 mm, wie sie auch f r Straßendeckenbohrungen blich sind, die besten Ergebnisse. Bei einem besonders lockeren Mauerwerk konnten aber erst mit einem Durchmesser von 200 mm aussagekr ftige Bohrkerne erzielt werden. Vertikale Bohrungen f r die Verpressung sollten nach Auff llung der Br cke mit Leichtbeton, aber vor Auflegen einer Abdichtung und einer Betonplatte, durch die Auff llung hindurch bis auf die Gr ndungssohle, ebenfalls mit Doppelkernrohren, ausgef hrt werden. Hierf r ist die Craelius-T-Garnitur mit Anfangsdurchmesser 86 mm und eventuelles Absetzen auf 76 mm (T 86 bzw. T 76 nach DIN EN ISO 22475-1 [6]) g nstig. Soll auch von Pfeilerkçpfen aus mit einem kleinen Ger t gebohrt werden, ist die Garnitur T 76 zu empfehlen. Doppelkernrohrbohrungen schonen das Mauerwerk mehr als Einfachkernrohrbohrungen und lassen den Bohrkern leichter gewinnen. Außerdem wird der Bohrkern weniger beansprucht, das Bohrergebnis ist also besser. Im Doppelkernrohr wird der Bohrkern in das feststehende Innenrohr (das sich nicht mitdreht) geschoben und ist dann vor dem Sp lwasser und der mechanischen Beanspruchung durch das sich drehende Außenrohr gesch tzt. Im Einfachkernrohr wird dagegen der Bohrkern voll umsp lt und von den Drehungen des Außenrohrs beansprucht. Kernbohrungen haben gegen ber Vollbohrungen im Drehschlagbohrverfahren den Vorteil, dass sie das Mauerwerk insgesamt bedeutend weniger beanspruchen. Die Sp lung mit Wasser macht zudem die Kl fte im Mauerwerk frei. Bei Luftsp lung, wie sie beim Drehschlagbohren blich ist, wird Bohrklein in die offenen Fugen geblasen und diese abgedichtet, wonach eine Injektion nicht mehr mçglich ist. Daher wurden Bohrverfahren mit Luftsp lung f r die Mauerwerksverpressung nach ersten Negativerfahrungen ausgeschlossen. 2.1.3

Bild 3. Skizze: Doppel- und Einfachkernrohr

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Bohrlochspiegel

In Bohrlçchern wurde das aufgeschlossene Mauerwerk nach Mçglichkeit mit Bohrlochspiegeln oder mit entsprechenden Endoskopen direkt untersucht. Bei tieferen Bohrungen kann es interessant sein, die Bohrlochfernsehsonde einzusetzen, was bei unseren Untersuchungen


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