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2 Überbau
Damit entspricht der Querkraftwiderstand eines Bauteils mit Querkraftbewehrung:
VRd = VRd,s + Vccd + Vtd (▶ DIN-HB Bb, 6.2.1 (2))
ohne Querkraftbewehrung: VRd = VRd,c + Vccd + Vtd (▶ DIN-HB Bb, 6.2.1 (3) und NCI zu 6.2.1 (3)) Des Weiteren darf die Summe aus der Bemessungsquerkraft und den Anteilen der geneigten Gurte bzw. Spannglieder den Maximalwert der aufnehmbaren Querkraft (Druckstrebentragfähigkeit) VRd,max nicht überschreiten (▶ DIN-HB Bb, 6.2.1 (6)). Bei einer gleichmäßig verteilten Last und direkter Lagerung kann der Bemessungswert VEd im Abstand d vom Auflagerrand bestimmt werden (▶ DIN-HB Bb, 6.2.1 (8) sowie NCI zu 6.2.1 (8)). Ausnahmen und Bedingungen, bei denen vorgenannte Regel auch bei indirekter Auflagerung gilt, sind in Heft 600 des DAfStb [DAfStb 2012] angegeben. Auflagernahe und oberseitig angreifende Einzellasten dürfen im Abstand 0,5d ≤ av ≤ 2,0d vom Auflagerrand unter Voraussetzung direkter Lagerung mit dem Beiwert β = av/2,0d abgemindert werden (▶ DIN-HB Bb, 6.2.2 (6) sowie NDP zu 6.2.2 (6)). Bei Bauteilen mit veränderlicher Höhe darf die geneigte Betondruckkraft aus dem Anteil der Einzellast nicht zusätzlich angesetzt werden, da sich die auflagernahe Einzellast zum größten Teil konsolartig in das Auflager abstützt (▶ DIN-HB Bb, NCI zu 6.2.2 (101)). Die ohne Abminderungsfaktor β berechnete Querkraft muss die folgende Bedingung erfüllen (▶ DIN-HB Bb, 6.2.2 (6) sowie NDP zu 6.2.2 (6)): VEd ≤ 0,5 · bw · d · ν · fcd mit
ν = 0,675
Zum Nachweis der Druckstrebe VRd,max ist die Bemessungsquerkraft am Auflagerrand zu verwenden und die vorgenannten Abminderungen sind nicht erlaubt (▶ DIN-HB Bb, 6.2.1 (8) sowie NCI zu 6.2.1 (8)). Ist rechnerisch keine Querkraftbewehrung erforderlich, so ist außer bei Platten, wo eine Umlagerung in der Querrichtung möglich ist, eine Mindestquerkraftbewehrung anzuordnen, um ein plötzliches Versagen infolge Schubrissbildung zu vermeiden (▶ DIN-HB Bb, NCI zu 6.2.1 (4)).
2.4.2.1 Endzustand Folgend soll exemplarisch der Querkraftnachweis rechts der Stütze in Achse 50 geführt werden. In diesem Fall ist für die Bemessung der Zeitpunkt t = ∞ maßgebend. Als Leiteinwirkung ist die Verkehrslast maßgebend und der Bemessungswert der einwirkenden Querkraft beträgt: LF
VEk [kN]
Abmind. 1,0 d [kN]
γ · ψ0
VEd0 [kN]
VEd;1,0d [kN]
g1
4987,4
−290 kN/m · 2,1 m
1,35
6733,0
5910,8
g2
984,9
−47 kN/m · 2,1 m
1,35
1329,6
1196,4
(0)
P
Punbe K+S
−2303,2
–
1,0
−2303,2
−2303,2
1561,5
–
1,0
1561,5
1561,5
507,6
–
1,0
507,6
507,6