Ch. Koepke/F. Saathoff · Charakteristische Bodenkennwerte der Torfe und Mudden Mecklenburg-Vorpommerns zur Berechnung von Primärsetzungen
Bild 9. Spannungsabhängige Wasserdurchlässigkeitsbeiwerte für Mudden Fig. 9. Stress-dependent coefficients of water permeability for mud
In Kombination der Gln. (2), (13) und (14) ergibt sich der Konsolidationsbeiwert zu
k cv =
ref
σ′ · refz p
m k10
· ve · p
ref
σ′ · z pref
γW σ′ k ref · v e · pref · z pref = γw
we
=
w e + m k10
(16)
Mit we = 1,0 und Eref = ve · pref
(17)
ergibt sich Gl. (17) zu k ref · E ref cv =
σ′ · refz p γw
l+ m k10
(18)
Entsprechend der Angaben aus den vorstehenden Kapiteln und den angegebenen mittleren Werten ergeben sich hieraus bodenspezifische Kurven. Beispielhaft sind in den Bildern 10 und 11 die Kurven für gering zersetzte Torfe und für Silikat- und Organomudden dargestellt. Es ergeben sich für Torfe Konsolidationsbeiwerte zwischen etwa cv = 1 · 10–4 m2/s und 2 · 10–8 m2/s. Für Mudden liegen die ermittelten Konsolidationsbeiwerte zwischen etwa cv = 1 · 10–6 m2/s und 3 · 10–8 m2/s. Bei Torfen sind gegenüber Mudden größere spannungsinduzierte Abnahmen des Konsolidationsbeiwertes festzustellen. Dies ist in den höheren initialen Wasserdurchlässigkeitsbeiwerten sowie in der höheren Kompressibilität der Torfe begründet. Die ermittelten Konsolidationsbeiwerte wurden ebenfalls auf Grundlage der bereits in Abschnitt 3 erwähnten, baubegleitend durchgeführten Messungen validiert. Unter Ansatz der hier ermittelten mittleren Konsolidationsbeiwerte zeigte sich trotz des erheblichen Einflus-
Bild 10. Spannungsabhängige Konsolidationsbeiwerte für gering zersetzte Torfe Fig. 10. Stress-dependent coefficients of consolidation for fibrous peat
ses der natürlichen Inhomogenität des Baugrundes (Sandeinlagerungen, wechselnde Schichtdicken usw.) eine sehr gute Übereinstimmung der Messwerte mit den berechneten Konsolidationsdauern. Literaturangaben zu Konsolidationsbeiwerten finden sich nur sehr vereinzelt. In [6] wurden für Torfe eine Spannbreite von cv = 10–4 m2/s bis 10–6 m2/s und für Mudden von cv = 10–3 m2/s bis 10–6 m2/s angegeben. Für Torfe kann die genannte Spannbreite im Spannungsbereich bis 100 kN/m2 bestätigt werden. Bei den Mudden stimmen hingegen allenfalls die unteren Spannbreitenbereiche für Kalkmudden überein, bei Silikat- und Organomudden wurden hier geringere Werte ermittelt. In [11] werden ebenfalls Versuchswerte für verschiedene Mudden angegeben. Die darin genannten Werte liegen gegenüber den hier ermittelten Werten mit cv = 2 bis 5 · 10–9 m2/s im Gegensatz zu den höheren Werten aus [6] deutlich niedriger. Aus Sicht der Verfasser sind die teilweise stark differieren-
geotechnik 36 (2013), Heft 1
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