Beton- und Stahlbetonbau 3/2012

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Brückenbau

Bild 2. Dreidimensionale Darstellung eines Kalottenlager mit spielfreier und nachstellbarer Führungsleiste in Längs- und Querrichtung

Die genannte Konstruktion ist grundsätzlich für die von der DB AG zugelassenen Lagertypen wie Kalottenlager – Bild 2, Verformungslager und Führungslager anwendbar und kann auf die jeweils geforderte Einsatzbedingung angepasst werden. Alle anderen Lagerkomponenten werden entweder entsprechend DIN EN 1337 oder den gültigen Zulassungen ausgebildet. Die Forderung auf Nachstellbarkeit ist für die Gebrauchstauglichkeit der Gleise von elementarer Bedeutung. Nach Inbetriebnahme der Brücke und somit auch der Lager wirken durch betriebsbedingte Lastfälle wie z. B. Bremsen und Anfahren weitere Kräfte auf die Schienenstützpunkte im Wesentlichen im Bereich der Trennfugen ein, die dazu führen können, dass sich das werkseitig oder bauseitig eingestellte Führungsspiel verändert und so es zur dauerhaften Einhaltung des Maximalwertes für den lateralen Versatz von 1 mm erforderlich wird, die Führungen nachzustellen.

Weitere Anwendungsmöglichkeiten

Bei Verformungslagern ist die Einfederung – auch vertikaler Versatz genannt – ebenfalls zu beachten. Grundsätzlich ist der Einsatz von Verformungslagern für Eisenbahnbrücken auf Hochgeschwindigkeitsstrecken mit fester Fahrbahn gemäß der gültigen Vorschriftenlage der DB AG zulässig. Die Planungsgrundsätze zur Festen Fahrbahn regeln unter 17.4. – Feste Fahrbahn auf Überbauten die Anforderung für den Einbau und die Lagerung der Gleistragplatten.

A12 Beton- und Stahlbetonbau 107 (2012), Heft 3

Bild 3. Musterstück eines spielfreien Lagers (Abb./Foto: Sollinger Hütte)

Die vertikale Setzung der Oberbauplatte unter Verkehrslast darf nicht mehr als 0,5 mm betragen. Damit werden die Zugkräfte infolge Vertikalversatz an den Schienenstützpunkten zwischen 2 Oberbauplatten in zulässigen Grenzen gehalten. Somit ist für die zur Ausführung bestimmten Verformungslager der Nachweis der Einfederung gemäß DIN EN 1337-3 so zu führen, dass der Grenzwert von 0,5 mm unter Verkehrslast eingehalten wird. Aus diesem vertikalen Versatz ergibt sich nun bei Ansatz der Verkehrslasten an den Trennfugen ein zusätzlicher lateraler Versatz aus der Verdrehung der Überbauten, der in Abhängigkeit von Querschnittsform, Überbauhöhe etc. zu ermitteln ist. Bei Überlagerung der lateralen Bewegungen an den Überbauenden kann somit bei Einsatz von Verformungslagern und den damit verbundenen zusätzlichen Querbewegungen aus der Einfederung der Elastomerkissen das Erfordernis nach spielfreien und nachstellbaren Führungen resultieren. Weitere Informationen: RW Sollinger Hütte GmbH, Auschnippe 52, 37170 Uslar, Tel. (0 55 71) 3 05-0, Fax (0 55 71) 3 05-26, info@rwsh.de, www.rwsh.de


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