Beton- und Stahlbetonbau 3/2012

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Gleistragplatten. Die Seitenführung ist so auszubilden, dass der laterale Versatz zwischen den Oberbauplatten an den Trennfugen 1 mm nicht überschreitet. Die vertikale Setzung der Oberbauplatte unter Verkehrslast darf nicht mehr als 0,5 mm betragen. Damit werden die Zugkräfte infolge Vertikalversatz an den Schienenstützpunkten zwischen zwei Oberbauplatten in zulässigen Grenzen gehalten. Im Anforderungskatalog zum Bau der festen Fahrbahn unter Punkt 6.4.5 werden die lateralen Bewegungen an Fugen zwischen Überbauenden und Widerlager, sowie zwischen zwei benachbarten Überbauenden auf +–1 mm zu begrenzt. Hier kann der Einbau eines zusätzlichen Führungslagers in der Mitte des Überbaus erforderlich werden. Aus den zuvor genannten Vorschriften wird ersichtlich, dass der Begrenzung des Lagerspiels eine besondere Bedeutung zukommt um die aus den Verformungen am Überbauende verursachten Schienenstützpunktkräfte unter den maximal aufnehmbaren Kräften in den Stützpunkten zu halten. Durch konstruktive Maßnahmen ist somit sicherzustellen, dass die auftretenden Verformungen die Gebrauchstauglichkeit der Gleise nicht beeinträchtigen. Bei der Regelausführung eines zweigleisigen Überbaus mit einem quer festen und einem quer beweglichen Lager auf der Auflagerbank treten zum Beispiel infolge einer Temperaturschwankung von T = 20 K, bei einem Gleisabstand von 4,00 m an dem Schienenstützpunkt, der vom festen Lager am weitesten entfernt ist, Querverschiebungen von ca. 1 mm auf. Schon bei Überlagerung der Verformungswerte aus der Temperatur mit dem zulässigem Wert in der EN 1337-1 für das Lagerspiel wird bereits deutlich, dass der vorgegebene Maximalwert von 1 mm nur mit spielfreien Führungs- und Festhaltekonstruktionen in den Brückenlagern erreicht werden kann.

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Brückenbau

Bild 1. Draufsicht Trennfuge am Überbauende

Konstruktiver Lösungsansatz

Mit einer konventionellen Führungskonstruktion kann diese Aufgabenstellung nicht zufriedenstellend gelöst werden, da zum einen gemäß DIN EN 1337 ein Toleranzmaß für das Lagerspiel eines neuen Lagers von lediglich +–1 mm einzuhalten ist, und zum anderen fertigungsbedingt das Lagerspiel definitiv nicht auf nahezu Null begrenzt werden kann und weiterhin sich das Spiel im Lauf der Zeit durch den Verschleiß der Gleitwerkstoffe wesentlich vergrößert. Die üblicherweise einteilige Führungsknagge wird zweiteilig aus gegeneinander verschieblichen, keilförmigen Knaggen ausgebildet, die mittels Stellschrauben so verschoben werden können, dass das Führungsspiel in der Festhaltekonstruktion nach dem Einbau der Lager auf c = 0 mm eingestellt werden kann. Bei Bedarf ist die Nachstellbarkeit über die Stellschrauben auch nach Inbetriebnahme des Bauwerkes jederzeit möglich.

RW Sollinger Hütte GmbH Auschnippe 52 37170 Uslar info@rwsh.de

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Bauwerkslager · Fahrbahnübergänge · Brückengeländer Sava Bridge

Die RW Gruppe lieferte und montierte die folgenden Produkte für dieses Projekt:

Die Sava Bridge ist eine Schrägseilbrücke mit einem einzelnen, 200 m hohen Pylon. Die Überbaubreite beträgt 45 m. Der Mittelteil (Mainspan) hat eine Länge von 376 m.

& >4 ® MPE Kalottenlager mit bis zu 107.000 kN

Die neue Schrägseilbrücke verbindet die Belgrader Neustadt über den Fluß Sava hinweg mit der Altstadt.

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& 4=' +29= 0/B"%"3A;@!/ ,/B5#?!/ Dehnweg bis 1040 mm & <>1.='>:+ ® (@5!/"#8B"68B5$6/"!85! 22*=/"@/ Dehnweg bis 320 mm & -##/5/ (?!/ <7% ::

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