U. Kauer · International Headquarter Salewa
legt. Dabei wurden auf der Baustelle bereits vorgefertigte Plattenelemente zu 3,0 m × 1,5 m angeliefert, auf die untere Bewehrung gelegt und zu einem Kreislauf zusammengeschlossen. Zum Schutz der Kunststoffrohrleitungen wurden die Paneele auf der oberen Seite mit einer Bewehrungsmatte versehen. Nachdem die obere Bewehrungslage verlegt war, wurden die Paneele durch Kunstoff binder an ihr befestigt. Entlang der Glasfassaden wurde unterhalb der unteren Bewehrungslage auf einer Breite von 2,5 m eine zusätzliche partielle Betonkernaktivierung angebracht, welche die Trägheit des Systems vermindern soll. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass eine fachgerechte Planung der Zu- und Ableitungen und eine genaue Verlegung nach Plan unumgänglich ist. Vor allem in den Deck enbereichen, wo die Zu- und Ableitungen der einzelnen Kreisläufe zusammengeführt und zum Kollektor geführt werden, war darauf zu achten, dass die Decke nicht durch die große Anzahl der Rohre geschwächt wird. Ein geordneter Einbau mit Z wischenbereichen ohne Rohrleitungen musste gewährleistet werden. Eine Einweisung der ausführenden Haustechnikfirma vor Beginn der Arbeiten wurde durchgeführt, durch eine Bew ehrungsabnahme der unteren Lage und der bereits eingebauten Z u- und Ableitungen konnte während der Bauphase ei-
ne fachgerechte Ausführung erreicht werden.
3.7 Schubbewehrung Bodenplatte Aufgrund der guten Bodeneigenschaften konnte als Gr ündung eine Bodenplatte ausgeführt werden. Die drei Türme stehen auf einer gemeinsamen Bodenplatte, welche eine Stärke von 70 bis 130 cm aufweist. In die Bodenplatte wurde ein 30 cm tiefer und 300 cm breiter Installationsschacht eingebaut, durch welchen die Haustechnik geführt wurde. Als Durchstanzbewehrung unterhalb der Stützen und in den anderen notw endigen Bereichen wurden vorgefertigte Bügelkörbe verwendet (Bild 10). Dabei wurden einzelne Schubbügel in der geforderten Anzahl durch Montageeisen zu Körben zusammengestellt, welche dann als Ganzes eingebaut werden konnten. Je nach Größe und Ausdehnung der Krafteinleitungszone waren ein oder mehrere Körbe anzuordnen. Verlegereihenfolge: – Verlegen der ersten Lage der unteren Bewehrung – Einheben der Bewehrungskörbe, dabei ist der Bügelschenkel parallel zur verlegten ersten Lage – Die zweite Lage der unteren Längsbewehrung wird verlegt; im Bereich des Korbes muss der Stababstand der Bewehrung dem Bügelabstand
des Korbes entsprechen, damit in jeder Bügelabbiegung ein Längsstab zu liegen kommt – Montage der Abstandhalter und Verlegung der ersten oberen Lage; im Bereich des Bügelk orbes muss der Stababstand der Bewehrung dem Bügelabstand des Korbes entsprechen, damit jeweils ein Längseisen vom Haken des Bügels umschlossen wird – Die zweite obere Lage wird verlegt
3.8 Weiße Wanne Das einstöckige U ntergeschoss, in welchem sich die Technikräume, der Serverraum und die Tiefgarage befinden, wurde als Weiße Wanne ausgeführt. Der Bemessungswasserstand beträgt je nach saisonalen Sch wankungen maximal 2,0 m. Für die Bemessung der WU-Konstruktion wurden die Beanspruchungsklasse 1 und die Nutzungsklasse A festgelegt. Für die 70 cm starke Bodenplatte beträgt das Druckgefälle i = hw/hb = 2,85. Laut Empfehlungen in [5] wurde eine rechnerische Rissbreite für eine Selbstheilung der Risse von wk = 0,15 gewählt. Für wasserundurchlässige Betonbauwerke der Nutzungsklasse A und Druckwasserbeanspruchung (Beanspruchungsklasse 1) ist laut WU-Richtlinie [4] eine Mindesthöhe der Druckzone zu gewährleisten: x ≥ 30 mm und ≥ 1,5 · Dmax
Bild 10. Schubbewehrungskörbe
Beton- und Stahlbetonbau 107 (2012), Heft 1
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