Beton- und Stahlbetonbau 01/2012 free sample copy

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Berichte DOI: 10.1002/best.201100081

Ulrich Kauer

International Headquarter Salewa Der Sportartikelhersteller Salewa errichtete südlich von Bozen, von der Brennerautobahn gut ersichtlich, seine neue Fir menzentrale. Mit über 350.000 m3 Gesamtbauvolumen gehört das Projekt zu den größten Bauvorhaben Südtirols und wir d eine ganze Reihe von Geschäftsfeldern und Aktivitäten rund um die Themen Mensch, Berg, Design und Innovation beheimaten. Das internationale Marketing und die Verwaltung finden hier ebenso Platz wie ein eigenes Forschungszentrum zur Produktentwicklung, ein vollautomatisiertes Lagersystem, eine öffentliche Parkanlage, ein eigener Kindergarten sowie die größte Kletterhalle Italiens mit 2.000 m2 Kletterfläche und über 90 Kletterrouten.

Bild 1. Gesamtansicht Richtung Süden Salewa Headquarter

1 Einleitung Das Projekt star tete 2007 mit einem international ausgelobten Architekturwettbewerb, welcher in zwei Bewertungsstufen durchgeführt wurde. Für die zweite Runde wurden drei Projekte nominiert, welche nach Einsicht aller Projektbeiträge der Fachjury einen weiterentwickelten Entwurf unterbreiten mussten. Laut Geschäftsführung von Salewa sollte ein einzigar tiges Gebäude errichtet werden, das die Mark en sichtbar, hörbar, fühlbar, schlussendlich erlebbar macht, und der Firmengeschichte treu bleibt. Am besten interpretierten diese Wunschvorstellungen die Mailänder Architekten „Cino Zucchi Architetti und ParkAssociati“, welche als Sieger aus dem W ettbewerb hervorgingen. Die neue SalewaZentrale (Bild 1) hat die Form eines Bergkristalls und ist durch seine hoch auf-

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ragenden Türme ein landmark für die gesamte Umgebung. Dominiert wird der Komplex von einem 50 m hohen Büroturm (Bild 2 ( A3)), an welchen sich zwei Baukörper geringerer Höhe anschließen (A2 und A3-1). Im Osten befindet sich die K letterhalle (A4), welche sich durch ein 17 m hohes Folientor im Sommer öffnen lässt. Dazwischen liegt ein zweigeschossiger Showroom (A3-2). Richtung Norden bestimmt eine Glasfassade das Erscheinungsbild. Die Aluminiumhaut im Süden, welche durch die gewählte Farbe und die kantige Anordnung die Bruchflächen des Bergkristalls darstellen soll, schützt gleichzeitig vor der Sonneneinstrahlung. Unterhalb dieses öffentlich zugänglichen Bereiches befindet sich die Tiefgarage. Südlich der Bürotürme setzen die verschiedenen Lager A5, A6, A7 und A8 den Gebäudek omplex fort. Teile der Lager wurden analog zur Nordfas-

Bild 2. Übersicht Baukörper

sade der Türme mit einem Lochblech verkleidet (Bild 3). Die Planung wurde 2008 aufgenommen. Ein Jahr später, im Februar

© 2012 Ernst & Sohn Verlag für Architektur und technische Wissenschaften GmbH & Co. KG, Berlin · Beton- und Stahlbetonbau 107 (2012), Heft 1


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