BIM und die BAU IT – und das BIM-Glossar 2014
teiligten Disziplinen im Lebenszyklus eines Bauwerkes austauschen zu können. IFC-Modelle stellen das Fundament für den Austausch und das Teilen der Information zwischen verschiedenen Softwareanwendungen zur Verfügung und definieren somit eine gemeinsame Sprache. Das IFC-Datenmodell ist eine neutrale und offene Spezifizierung und ist ein allgemein verwendetes Format für BIM. Die IFC ist seit dem Release IFC4 ein offizieller ISO-Standard – ISO 16739:2013
IPD:
steht für Integrated Project Delivery und beschreibt das kooperative Zusammenarbeiten aller am Bau Beteiligten
LCC:
Lifecycle Cost / Lebenszykluskosten. Mit einem vereinfachten Berechnungsmodell für die gebäudebezogenen Lebenszykluskosten können die größten Anteile der Herstellungs- und Nutzungskosten über den Lebenszyklus mit vertretbarem Aufwand betrachtet und mögliche Ansätze für zusammenfassende Optimierungen aufgezeigt werden.
GIS:
Geographical Information Systems
Modellbasierte Funktionskontrolle:
Modellbasiertes Verfahren zur Ermittlung funktionaler Konflikte wie z. B. Öffnungsfunktionen von Fenster und prozessbezogener Verfahren wie z. B. Ermittlung von Fluchtwegdistanzen
MVD (Model View Definition):
Die Modell-Ansichtsdefinitionen (MVDs) definieren die Teilmengen des IFC-Datenmodells, die notwendig sind, um die spezifischen DatenaustauschAnforderungen im Bauwesen während eines Bauvorhabens zu unterstützten. Die Modellansichtsdefinition stellt eine Anleitung für alle IFC-Ausdrücke (Klassen, Attribute, Beziehungen, Eigenschaftssätze, Mengendefinitionen, etc.) zur Verfügung, die in einem bestimmten Anwendungsbereich verwendet werden und vorhanden sein müssen.
Rapid Prototyping:
Rapid Prototyping beschreibt den Prozess zur Herstellung von Modellen aus 3-dimensionalen Daten. Hierbei können z. B. konkrete Details an einem realen Objekt verifiziert und diskutiert werden. 3D-Drucker zählen zu den innovativsten Produkten der letzten Jahre.
Simulation:
Die Gebäudesimulation ist eine Vorgehensweise zur Analyse von Gebäudemodellen. Hierbei können alle physikalische Eigenschaften und Bauteilkennwerte genutzt werden, um beispielsweise den Energieverbrauch, den Bauablauf oder Rettungsszenarien zu simulieren. In der Bauausführung dient es auch als Soll-/IST-Kontrollen
BIM in der Realisierungsphase In der Realisierungsphase des Projektes werden die Gebäudemodelle für z. B. Logistikprozesse, Massenermittlungen oder
auch Soll-/Ist vergleiche herangezogen. Während der Bauvorbereitungsphase sollte sichergestellt werden, dass die erstellte Ausführungs- und Montageplanung aus der Planungsphase für die Implementierung in die Bauausführung verwendet werden kann. Im Rahmen der Ausführungskoordination und den daraus resultierenden Qualitätssicherungsmaßnahmen unterstützt das BIM Plausibilisierungs- und Abnahmeprozesse. Die BIM-Methode erlaubt es kontinuierlich Änderungen in den Prozess einfließen zu lassen. Hierbei gilt es, dass die während der Bauphase vorgenommenen Änderungen in das As-Built-Modell übertragen werden müssen. Während der Realisierungsphase entsteht eine Vielzahl von Informationen, die für spätere Prozesse wie z. B. Abnahmen und Mängelmanagement von Bedeutung sind. Hierzu sollte ein Construction Information Management System (CIMS) über die gesamte Realisierungsphase konsistent eingesetzt werden.
AS-Built BIMs:
Während der Realisierungsphase, werden die Modelle aktualisiert und vervollständigt, um die Veränderungen während des Baus und der Inbetriebnahme zu berücksichtigen. Diese aktualisierten Modelle werden As-built-BIMs genannt.
RFID:
Radio Frequency Identification: RFID ist eine AutoID-Technik zur berührungslosen und sichtkontaktfreien Identifikation von Objekten und Prozessen
CAM:
Computer Aided Manufacturing – Computergestütztes Produzieren durch direkte Steuerung von Produktionsanlagen, Maschinen, Transport- und Lagersystemen auf Basis von CAD-Daten.
CIMS:
Construction Information Management Systeme unterstützen als mobile Endgeräte elementbasierte Plausibilisierung von Prozessen während der Bauausführung und dienen zur Datenerhebung für das CAFM-System in der Betreiberphase.
BIM in der Betreiberphase Informationstechnologien wie BIM werden üblicherweise unter Berücksichtigung von Kosten und Nutzen betrachtet. Bei der Immobilienverwaltung geht die Bewertung von strategischen Zielen, wie Eigentum, Management, Beschaffung von Dienstleistungen, langfristigen Qualitätszielen etc. aus. Darüber hinaus werden die Investitionen in Informationssysteme auf der Basis von Anlaufkosten, Benutzerfreundlichkeit, Verfügbarkeit von Kundenbetreuung, Datenaktualisierung, Kosten usw. ausgewertet. Die Strategie und die Ziele für das Informationsmanagement, der Charakter von Gebäudenutzung und -management sollten zu Beginn des Bauvorhabens bekannt sein, so dass die Bedürfnisse des Kunden bzw. Auftraggebers auf angemessene Weise bei der Festlegung der Anforderungen für die Anwendung der BIM-Methode von allen Beteiligten berücksichtigt werden können. Die Gebäudemanagementprozesse können durch modellbasierte Anwendungen auf verschiedenen Ebenen und für verschiedene Informationsbedürfnisse genutzt werden: operatives Gebäudemanagement, Erbringung von Dienstleistungen, Management der Instandhaltung usw.
Ernst & Sohn Special 2014 · BIM – Building Information Modeling
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